Testbericht Camcorder Panasonic HDC

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Testbericht Camcorder Panasonic HDC
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HDC-SD5 – Mini-Camcorder mit Maxi-Auflösung
Falkenauge
Der neue HD-Camcorder von Panasonic hat nicht nur einen scharfen Blick, dank der
Full-HD Auflösung im AVCHD-Format sollen noch mehr Details auf dem Video zu erkennen sein, einen entsprechenden Bildschirm vorausgesetzt. Gespeichert wird das
ganze auf einer winzigen SD-Speicherkarte, die es mittlerweile mit Kapazitäten bis 8
GB gibt und die noch in diesem Jahr auf 16 GB ausgebaut werden sollen. Hiermit ist
die SD Karte als Speichermedium der ebenfalls für AVCHD-Camcorder verwendeten
8-cm-DVD um einige GB überlegen. Lediglich die Wiedergabe gestaltet sich etwas
aufwendiger, denn Geräte, die das aufgezeichnete AVCHD-Format von der SD-Karte
lesen können, gibt es bislang nur von Panasonic. Rettung naht in Form eines kleinen
DVD-Brenners, der für knappe 200 Euro die Daten vom Camcorder direkt und ohne
PC auf große 12-cm-DVDs schreibt. Diese sind dann von den meisten aktuellen
AVCHD kompatiblen Blu-ray DVD-Geräten abspielbar.
Mit aktivierter PreRec Funktion werden permanent etwa drei Sekunden Video gespeichert, so dass nach Druck auf die „richtige“
Aufnahmetaste die jeweils vorangegangenen
drei Sekunden schon mal im Kasten sind
Smart, aber harmlos setzt sich die SD5 auf den
ersten Blick in Szene. Sie schmiegt sich angenehm
in die Hand und eröffnet erst nach einigen Blicken
ins Menü, dass sie bei weitem kein Spielzeug ist.
Eine Zebrafunktion zur Kontrolle der Belichtung
gehört ebenso zum professionellen Repertoire wie
eine Lupenfunktion zum einfachen Scharfstellen und
andere manuelle Einstellungen, Schmankerl für den
passionierten Filmer, in der 1.000 Euro Klasse aber
HDMI – die Schnittstelle der Zukunft fehlt selbst an der
kleinen SD5 nicht, so dass am entsprechenden Bildschirm
Ton und Bild in voller Auflösung und verlustfrei genossen
werden können
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nicht selbstverständlich. Das heißt auf der anderen
Seite aber nicht, dass der Einsteiger mit Schaltern.
Knöpfen und Menüs überfordert wird, die SD5 sorgt
schon im Automatikmodus für eine hervorragende
Bildqualität und prädestiniert sich damit für den
schnellen Einstieg. In der SD5 sowie ihrer Schwester, der SX5 wurde der ohnehin schon zuverlässig
arbeitende optische Bildstabilisator noch einmal
überarbeitet, die Bewegungsmessungen werden nun
statt 500-mal fast 4000-mal pro Sekunde durchgeführt, so dass die Korrektur ebenso schnell greifen
kann, was vor allem während des Zoomens zu ruhigeren Bildern führt. Der Zoom läuft übrigens wie
gewohnt butterweich und lässt sich prima dosieren.
HIFI TEST 5/2007
Abgespeckt gegenüber der Vorgängerin SD1 wurde
indes die Tonabteilung. Für die fünf Kapseln, die bei
Panasonic für den 5.1-Ton verantwortlich zeichnen,
ist offensichtlich kein Platz mehr im Gehäuse, und so
muss die SD5 mit Dolby-2.0-Zweikanalton auskommen. Dieser kommt im Tieftonbereich zwar etwas
dünn rüber, wirkt aber erstaunlich räumlich und
kommt nahezu ohne störende Nebengeräusche aus.
Timeshift spezial
Für den besonderen Augenblick hat die SD5 ein besonderes Feature zu bieten: sollen beim Fußballspiel
nur die torrelevanten Szenen aufgezeichnet werden,
ist nichts leichter als das. Einfach die PreRec-Funktion mit der entsprechenden Taste aktivieren und den
Ball immer schön im Visier behalten. Sobald das
Runde dann zum Eckigen fliegt, reicht es, in genau
diesem Moment die Aufnahme per Aufnahmetaste zu
starten, der Camcorder hat, dank PreRec die letzten
drei Sekunden vor dem eigentlichen Aufnahmestart
mitgeschnitten. Gute Chancen also, dass nicht nur
der entscheidende Schuss sondern auch die
einleitende Flanke als Video auf der SDKarte gelandet ist.
Bildqualität
Obwohl die SD5 über kleinere
CCDs als die in Heft 2/07 getestete Schwester HDC-DX1 verfügt, ist die Bildcharakteristik
ähnlich. Die nominelle Auflösung von 1920 x 1080 Pixeln
der SD5 – die DX1 zeichnet in
1440 x 1080 auf – macht sich
allerdings nicht bemerkbar.
Deutliche Abstriche macht
die SD5 auch bei geringer
Beleuchtung, trotzdem fällt die
Bildqualität für eine derart kleine CCD-Fläche noch
erstaunlich gut aus. Bei normalem Licht liegt sie im
oberen Bereich der bislang von uns getesteten HDCamcorder. Zugute kommt ihr dabei die intelligente
Kontrastregelung, die besonders im Zwielicht oder
bei starker Sonneneinstrahlung und gleichzeitig tiefen Schatten dafür sorgt, dass die hellen Motivanteile
nicht überstrahlen und die Schatten sich nicht im
Dunkel verlieren.
Fazit
Selbst gedrehte Videos in HD, noch
dazu auf entsprechend großen
Bildschirmen betrachtet, zeigen
gnadenlos jeden Patzer, der
beim Dreh entsteht. Gut,
dass Panasonics SD5 mit
einem effektiven optischen Bildstabilisator und
vielen anderen
ausgefeilten Hilfestellungen die meisten
Anfängerfehler schlichtet
und für den ambitionierten Filmer zudem jede Menge
Einflussmöglichkeiten parat hält.
Das Überspielen vom Camcorder auf den optionalen Brenner geht spielend leicht, rund
eine Stunde hochauflösendes Video passt auf eine Scheibe, die sich dann aber nur vom
AVCHD-kompatiblen Player abspielen lässt
Thomas Johannsen
Aufnahmen in Standardauflösung sind mit der SD5
nicht vorgesehen, die HN1440 Auflösung unterscheidet
sich kaum vom 1920 FullHD Modus, spart aber ordentlich Speicher
Panasonic HDC-SD5
Preis
Vertrieb
Telefon
Internet
um 1.000 Euro
Panasonic, Hamburg
0 40/8 54 90
www.panasonic.de
Laborbericht
Tageslicht
30 Lux
Bewertung
+ gute Bildqualität
+ reichhaltige Ausstattung
Note
Bild
Stillfoto
Ton
Bedienung
Ausstattung
40 %
20 %
10 %
20 %
10 %
1,2
1,4
1,2
1,5
1,0
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Panasonic HDC-SD5
Referenzklasse
Preis/Leistung:
hervorragend
1,3