DIE NATUR Gartengestaltung

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DIE NATUR Gartengestaltung
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DIE NATUR
Gartengestaltung
2
Inhaltsverzeichnis
INHALT
Vorwort ........................................................... 4
Das NÖ Gartentelefon ....................................... 5
Einleitung ........................................................ 6
Mustergärten .........................................................7
Hausbau und Garten ...........................................10
Stauden ...............................................................12
Sträucher.............................................................19
Saumpflanzen für Hecken....................................25
Bäume .................................................................26
Kräuterrasen und Blumenwiese ...........................27
Kräuter im Garten ...............................................31
Obstgarten...........................................................33
Gemüsegarten......................................................37
Wege, Zäune, Steinmauern ..................................43
Kletterpflanzen – Wände voller Leben .................49
Feuchtbiotop .......................................................52
Nützlingsnischen & Kreislaufwirtschaft ...............55
Natur im Garten–Buchtipps .................................58
Die Aktion „Natur im Garten“ .............................60
Umweltzeichen ....................................................60
Vorträge & Seminare ...........................................61
Impressum: Herausgeber und Verleger: Land Niederösterreich, Gruppe Raumordnung, Umwelt und Verkehr, Abteilung Umweltwirtschaft und
Raumordnungsförderung, A-3109 St. Pölten; Redaktion: Thomas Uibel,
Joachim Brocks; Text: Christina Wundrak, Elisabeth Koppensteiner, Sabina
Achtig, Stefan Strobelberger, Helga Schleritzko; Titelfoto: R. Hoedt; Illustrationen: Barbara Maschek; Fotos: Archiv Zuckerstätter, "die umweltberatung",
R. Hoedt, www.photos.com, W. Redeleit, S. Strobelberger; Konzept/Layout:
Schürz & Lavicka, www.sul.at; Druck: sandler print&more, 3671 Marbach;
© Juni 2008
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4
Das NÖ Gartentelefon
Vorwort
DAS NÖ GARTENTELEFON
Gartengestaltung heißt Träume, Bedürfnisse, Ideen
und Wünsche mit Leben zu erfüllen – im wahrsten
Sinn des Wortes. Im Garten schenken wir Pflanzen
Raum zum Wachsen, den Tieren Nahrung und Lebensraum. Zur Gestaltung Ihres Naturgartens als
harmonisches, verantwortungsvolles Zusammenspiel von aktiver Pflege und entspannter Toleranz
gegenüber natürlicher Wildheit. Gesundheit, Vielfalt,
Schönheit und Entspannung: Alles, was wir uns vom
Garten wünschen, kann mit naturnahen Elementen
realisiert werden. Obst, Gemüsebeete, Stauden,
Kräuterrasen werden räumlich so aufeinander abgestimmt, dass sie giftfrei gepflegt werden können:
robuste heimische und regionaltypische Pflanzen, die
ohne Pestizide, leicht lösliche Mineraldünger oder
Torf auskommen. Mit dieser Broschüre wollen wir
Ihnen Anregungen geben und Ideen zeigen, wie Sie
lhren Garten naturnah gestalten – und sich so ein
Stück Paradies schaffen. Wir wünschen Ihnen dazu
viel Vergnügen und gutes Gelingen.
Das Team vom NÖ Gartentelefon hat für Sie eine
Auswahl an naturnahen Gestaltungsideen für Ihren
Garten zusammengestellt. Die naturnahe Gestaltung
legt besonderen Wert darauf, ökologisch wertvolle
einheimische Pflanzen im Garten anzusiedeln. Dadurch finden viele heimische Tiere Nahrung und attraktive Plätze zum Wohnen in Ihrem Garten. Diese
Nützlinge sind
Ihre Helfer bei
der
umweltfreundlichen
Bewirtschaftung
Ihres
Gartens.
Durch den biologischen Anbau in Ihrem
Nutzgarten können Sie gesundes, sonnengereiftes
Obst und Gemüse genießen. Und in Ihrem Ziergarten
bedienen sich die Nützlinge gern am Speiseangebot
möglicher ungeliebter Schädlinge. Ein naturnaher
Garten ist außerdem reich an spannender Vielfalt
und prachtvollen Farben. Naturgärten verführen
zum Draußensein an der frischen Luft, zu ausgleichender Bewegung, Entspannung und gesundem Naschen und Ernähren.
Wir wünschen Ihnen bei der Gestaltung
Ihres bunten Naturgartens viel Spaß und Freude!
Für alle weiteren Fragen stehen wir gerne
unter 02742/74333 zur Verfügung.
Dr. Erwin Pröll
Mag. Wolfgang Sobotka
Landeshauptmann
Landesrat
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6
Einleitung
Mustergärten
EINLEITUNG
MUSTERGÄRTEN
In dieser Broschüre beschreiben wir Ihnen einige
besonders wertvolle naturnahe Gestaltungselemente, die Sie in Ihrem Garten frei nach Ihren
Wünschen und Standortgegebenheiten übernehmen können.
Zum Einstieg in die Gartenplanung finden
Sie gleich am Anfang zwei Mustergärten, die
aus den einzelnen Gestaltungselementen zusammengestellt sind. Diese Mustergärten sollen
anregen, die Prinzipien eines Naturgartens im eigenen Garten zu verwirklichen. Sie sollen Ihnen auf
die naturnahe Gestaltung des eigenen Gartens Lust
machen. Experimentieren Sie mit Pflanzen, Farben,
Formen – und vor allem mit der Vielfalt, die ein
Naturgarten bieten kann.
Ob großer oder kleiner Garten, ob schattige Nordseite oder vollsonniges Beet – für jede Art von Garten
und für jeden Standort lässt sich die richtige Pflanzenkombination finden.
Die einzelnen Beispiele zeigen Ihnen, wie ein Garten
bunt, vielfältig und naturnah gestaltet werden kann.
Mit ein bisschen Kreativität, Fantasie und Neugierde kann jedoch jeder seinen eigenen, vollkommen
individuellen Garten schaffen. Die Pflanzen, die
hier vorgestellt werden – seien es Blumen, Stauden,
Sträucher oder Bäume –, sind nur eine kleine feine
Auswahl von dem, was möglich ist. Weitere Pflanzen
für Ihren Naturgarten und vor allem alles über deren richtigen Standort können Sie im „NÖ Naturgarten-Ratgeber“ finden. Der Vielfalt und den bunten
Kreationen im eigenen Naturgarten sind somit keine
Grenzen gesetzt.
Sie finden hier zwei abwechslungsreiche Mustergärten unterschiedlicher Größe – den Reihenhausgarten
und den großen Garten. Beide haben jedoch einiges
gemeinsam:
 Es sind gemütliche Gärten, die dazu einladen,
die Freizeit im Freien zu verbringen
 Sie sind spannend gegliedert mit
heimeligen Nischen
 Es sind Erlebnisräume für Groß und Klein
 Es sind bunte Inszenierungen der Vielfalt
der Natur
 Sie sind Schonräume für heimische Tiere
und Pflanzen
 Und so werden sie zu Orten der Sehnsucht
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8
Mustergärten
GÄRTEN MIT NATURNAHER GESTALTUNG
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Mustergärten
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REIHENHAUSGARTEN
GROSSER GARTEN
Größe:
ca. 130 m2
Maßstab: 1:125
Größe:
ca. 1025 m2
Maßstab: 1:330
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Kirsche
Hecke 1 „für kleine Gärten“
Kräuterrasen
Deschampsia cespitosa – Gras
Buddleja – Sommerflieder
Staudenbeet 1 „Sonne“
Terrasse
Kräuterbeet (erhöht)
Beerensträucher
Kompostplatz
Rosa pimpinellifolia – Rose
Staudenbeet 4 „Sonne“
Optionaler Hinterausgang
Feuerstelle oder Kindersandmulde
Gemüsegarten
Prunus cerasifera – Kirschpflaume
Kräuterrasen
Niedrige Trockenmauer
Sitznische
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Wildes Eck
Staudenbeet 4 „Sonne“
Kompost
Beerensträucher
Waldbeeren
Gemüsegarten (eingezäunt)
„Schatten-Sträucher“
Bauerngarten
Eingang
Fassadenkletterer
Staudenbeet 5 „Halbschatten“
Sichtschutzhecke 2a
Sichtschutzhecke 2b
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Salix caprea – Weide
Blumenwiese
Hecke 1 „für kleine Gärten“
Obstbäume
Haus
Kräuterbeet (erhöht)
Kräuterrasen
Naschinsel
Kräuterrasen
Sitzplatz mit Feuerstelle
Teich oder Feuchtbiotop
Holzsteg
Terrasse
10
Hausbau und Garten
Hausbau und Garten
HAUSBAU UND GARTEN
Wer ein Haus baut, hat die
Möglichkeit, gleichzeitig mit der
Hausplanung seinen Traumgarten, das eigene Gartenparadies,
mitzuplanen.
Anfangs reicht eine einfache
Handskizze, in der Wünsche,
Vorstellungen, Ideen, Bilder vom Traumgarten bunt
gezeichnet werden. Überlegungen, wie der Garten
später genutzt werden soll, kommen dann an die Reihe. Erst danach finden Bäume, Sträucher, Obstbäume, Gemüse- und Kräuterbeete, Spielfläche, Rasen,
Wiese oder auch Biotope ihren Platz.
Beim Hausbau selbst besteht jedoch der Garten meist
nur aus einer Fläche, auf der der Erdaushub lagert.
Zu diesem Zeitpunkt ist meist wenig Geld und Zeit
für den Garten vorhanden. Aber bereits bei der Planung des Hauses und während der Bauphase sollte
der Garten mitberücksichtigt werden.
 Bei Verdichtungen im Unterboden (z. B. durch
Baumaschinen) müssen diese unbedingt vor
dem Humusieren aufgelockert werden
 Die Verteilung des abgelagerten Humus/Oberbodens soll je nach geplanter Nutzung in unterschiedlicher Schichtstärke erfolgen. Unter
Stauden- und Gemüsebeeten sind 30 bis 50 cm
humoser Oberboden sinnvoll, bei Kräuterrasen
ca. 20 cm, während für eine magere Blumenwiese bereits 5 cm zu viel sein können.
Eine Bodenuntersuchung gibt Auskunft.
 Für die Entsorgung von Bauschutt, Abfällen
und verschmutzter Erde gibt es gesetzliche
Bestimmungen. Auskunft erhalten Sie bei Ihrem
Abfallverband.
Darauf kommt’s an:
 So früh wie möglich mit der Gartenplanung
beginnen
 Beim Hausbau sorgsam mit dem Boden umgehen
So wird’s gemacht
 Bestehende Pflanzen in die Planung miteinbeziehen
 Bestehendes erhalten und schützen: Denn ein
alter Baum ist in wenigen Minuten beschädigt
oder beseitigt. Es dauert jedoch Jahrzehnte, bis
ein neuer Baum herangewachsen ist.
 Schon vorhandene Bäume während der Bautätigkeiten schützen
 Vor Beginn der Bauarbeiten den humosen
Oberboden im gesamten Baustellenbereich
abschieben und lagern
 Unterboden aus der Baugrube getrennt vom
Oberboden lagern
 Auf beide Erdhaufen soll Gründüngung
(Phacelia, Ringelblume, Lupinie, Senf etc.)
gesät werden – die bunte Blütenpracht ist
dann sogar ein Blickfang während der Bauzeit
11
12
Stauden
Stauden
STAU DEN
Kaum ein anderer Bereich im
Garten bietet das ganze Jahr
über eine so große Vielfalt an
Farben und Formen wie ein
Staudenbeet. Von den ersten Frühlingsblühern über die
Prachtstauden im Sommer bis
hin zu den letzten Farbtupfern
im Herbst – bunte Blüten erfreuen das Auge und
das Gemüt. Im Naturgarten werden Stauden mit
ungefüllten Blüten verwendet, denn nur dort finden
nützliche Insekten reichlich Nahrung. Bei der Anlage eines Staudenbeetes gibt es einige Punkte, die
beachtet werden sollten. Für jeden Standort gibt es
geeignete Stauden – egal, ob für sonnige, halbschattige oder schattige Bereiche. Auch die Bodenbeschaffenheit – ob feucht oder trocken, steinig etc. – ist ein
wichtiges Auswahlkriterium.
Zu empfehlen ist die Verwendung von Pflanzen mit
unterschiedlichen Blütezeiten – so schmücken die
blühenden Stauden beinahe das ganze Jahr hindurch
den Garten.
Setzen Sie die niedrigen Stauden vor die hohen.
Dadurch sind alle gut sichtbar und bekommen
genug Licht. Bei der Farbauswahl ist zu beachten,
dass kräftige Farben anregend wirken. Pastell- und
Grüntöne hingegen wirken eher beruhigend und entspannend.
Darauf kommt’s an:
 Richtiger Standort (sonnig, schattig ...)
 Bodenbeschaffenheit (feuchte Böden,
Steingarten ...)
 Optische Gesichtspunkte (Farben, Formen)
 Stauden mit ungefüllten Blüten verwenden
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7
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5
1
4
9
2
10
DER BUNTE SOMMERTRAUM
STAUDENBEET 1
Standort: volle Sonne
Boden:
humusreicher Gartenboden
Wasser: mittlerer Bedarf
1
2
3
Aster dumosus (blauviolett) – Kissenaster
Coreopsis verticillata – Mädchenauge
Delphinium-Elatum-Hybride (dunkelblau,
violett) – Rittersporn
4 Gaillardia x grandiflora – Kokardenblume
5 Geranium x magnificum – Storchschnabel
6 Helenium-Hybride (rotbraun) – Sonnenbraut
7 Hemerocallis fulva (braunorange) – Taglilie
8 Rudbeckia fulgida var. sullivantii – Sonnenhut
9 Salvia nemorosa – Salbei
10 Veronica prostrata (blau) – Niederliegender
Ehrenpreis
+ Frühlingsblüher dazwischen:
Tulpen, Krokusse, Narzissen, Schneeglöckchen
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Stauden
Stauden
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DIE WILDE BLÜTENPRACHT
DER KLASSISCHE BAUERNGARTEN
STAUDENBEET 2
STAUDENBEET 3
Standort: volle Sonne
Boden:
normaler bis magerer Gartenboden
Wasser: geringer Bedarf
Standort: volle Sonne
Boden:
humusreicher Gartenboden
Wasser: mittlerer Bedarf
1
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4
5
Inula magnifica – Riesen-Alant
Hyssopus officinalis – Ysop
Oenothera biennis – Gewöhnliche Nachtkerze
Centaurea jacea – Wiesenflockenblume
Leucanthemum-Maximum-Hybride –
Sommermargerite
6 Malva moschata – Moschusmalve
7 Aster amellus – Bergaster
8 Dianthus carthusianorum – Karthäusernelke
9 Geranium sanguineum – Blutstorchschnabel
10 Veronica spicata (blau) – Ehrenpreis
11 Alchemilla mollis – Frauenmantel
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Alcea rosea – Stockrose
Alchemilla mollis – Frauenmantel
Aster novi-belgii – Glattblatt-Aster
Campanula medium – Marienglockenblume
Delphinium-Elatum-Hybride – Rittersporn
Echinacea purpurea – Roter Sonnenhut
Iris-Barbata-Hybride – Schwertlilie
Lysimachia punctata – Gold-Felberich
Papaver nudicaule – Island-Mohn
Helichrysum bracteatum – Strohblume
Lobelia erinus – Männertreu
Gladiolus-Hybride – Gladiole
Callistephus chinensis – Sommeraster
Dahlia-Hybride – Dahlie
Lilium canditum – Madonnenlilie
Calendula officinalis – Ringelblume
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Stauden
Stauden
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6
ANSPRUCHSLOSE SCHÖNHEITEN
FARBTUPFER IM LICHTEN SCHATTEN
STAUDENBEET 4
STAUDENBEET 5
Standort: volle Sonne
Boden:
nährstoffarmer, steiniger Boden
Wasser: sehr geringer Bedarf
Standort: Halbschatten, West-/Ost-Lagen
Boden:
humusreicher Gartenboden
Wasser: mittlerer Bedarf
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Aurinia saxatilis – Felsensteinkraut
Achillea nobilis – Edel-Schafgarbe
Aster linosyris – Goldhaaraster
Carlina acaulis – Silberdistel
Centranthus ruber – Spornblume
Echium vulgare – Natterkopf
Echinops ritro – Kugeldistel
Helianthemum-Hybride (rot) – Sonnenröschen
Inula ensifolia – Zwerg-Alant
Iris pumila – Zwerg-Schwertlilie
Linum perenne – Staudenlein
Saxifraga-Arendsii-Hybride – Moossteinbrech
Origanum vulgare – Dost, Oregano
Verbascum olympicum – Königskerze
Ajuga reptans – Kriechender Günsel
Astilbe-Arendsii-Hybride (karminrot) – Prachtspiere
Campanula persicifolia – Pfirsichblättrige Glockenblume
Dicentra spectabilis – Tränendes Herz
Doronicum orientale – Gämswurz
Geum coccineum – Nelkenwurz rotorange
Lysimachia punctata – Gold-Felberich
Physostegia virginiana (violettrot) – Gelenkblume
Polemonium caeruleum – Jakobsleiter
Prunella grandiflora (violett) – Große Braunelle
Tiarella cordifolia – Schaumblüte
Saxifraga hypnoides egemmulosa – Moossteinbrech
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Stauden
Sträucher
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STRÄUCHER
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PRACHTVOLLES IM SCHATTEN
STAUDENBEET 6
Standort: Schatten
Boden:
humusreicher, frischer Gartenboden
Wasser: mittlerer Bedarf
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Galium odoratum – Waldmeister
Anemone-Japonica-Hybride – Japan-Anemone
Aquilegia vulgaris – Akelei
Aruncus dioicus – Wald-Geißbart
Asarum europaeum – Haselwurz
Athyrium filix-femina – Zwerg-Frauenfarn
Campanula latifolia – Breitblättrige Waldglockenblume
Fragaria vesca – Walderdbeere
Hepatica nobilis – Leberblümchen
Omphalodes verna – Gedenkemein
Primula veris – Echte Schlüsselblume
Viola odorata – Duftveilchen
Waldsteinia geoides – Ungarwurz
Matteuccia pensylvanica – Trichterfarn
Sträucher sind ein vielseitiges Gestaltungselement im
Naturgarten. Setzt sich das „Grundgerüst“ einer Hecke aus verschiedenen Arten einheimischer Sträucher
zusammen, ist sie auch ein wichtiger Lebensraum für
die Tierwelt. Als Hecke umranden die Sträucher den
Lieblingsort des Menschen, seinen Garten. Sträucher
sind aber weit mehr als nur Trennwand an der Gartengrenze.
So wird’s gemacht
Für eine Hecke kann großzügig Platz eingeplant werden. Denn ein Garten wird nicht durch eine besonders
große Rasenfläche gemütlich, sondern durch Räume,
die den Garten gliedern und ihn so größer wirken
lassen. Im Dreierverband (also im Zickzack) angeordnet, beginnt die Hecke lebendig zu werden, denn
sie wird somit ein eigenständiges Gartenelement.
Wächst eine Gruppe von 3 bis 5 Sträuchern als Zunge aus der Hecke heraus, erhält der Gartenraum interessante Formen. Spannende Nischen entstehen,
ruhige Zonen zum gemütlichen Verweilen können so
geschaffen werden.
Gruppen mit besonders auffälligen Sträuchern (durch
Blüte, Frucht oder Herbstfärbung) geben dem Garten besondere Akzente.
20
Sträucher
Sträucher
Bilden diese Sträuchergruppen eine Höhle, dann
entsteht ein einzigartiger Spielraum für Kinder. Das
Strauchhaus ist ein geschützter Fantasieraum für die
Kids, in dem kreatives Spiel seinen Platz hat. Dieser
Rückzugsraum kann im Winter auch ein Überwinterungsquartier für die tierischen Bewohner des Gartens werden. Ein Laub- und Reisighaufen wird an
dieser ruhigen Stelle bald von im Winter schlafenden
Tieren, wie etwa dem Igel, bewohnt.
Darauf kommt’s an:
 Hecken aus vorwiegend einheimischen
Sträuchern
 Mischhecken aus verschiedenen Straucharten
 Hecken im Dreierverband anlegen
 Räume im Garten durch Sträuchergruppen
schaffen
 Bei mehrreihigen Hecken keine stacheligen
Sträucher vor beerntbare Pflanzen setzen
In der Natur gehören sogenannte Saumgesellschaften, die als Streifen vor den Sträuchern wachsen,
untrennbar zu den Hecken dazu. Hier wachsen
prächtig blühende ein- und mehrjährige Pflanzen,
die der Hecke noch mehr Lebendigkeit verleihen.
Saumgesellschaften sind besonders reich an nützlichen tierischen Bewohnern.
2
 Hecken mit vorgelagerten Wildblumensäumen
sind wichtige ökologische Nischen
Der Häuslbauer-Tipp
Setzen Sie so früh es geht Sträucher. Wenn das Haus
einzugsfertig ist, hat auch ihr Garten schon Gestalt
angenommen.
1
6
4
5
7
3
FÜR KLEINE GÄRTEN
HECKE 1
1
2
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5
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8
Ribes alpinum – Alpen-Johannisbeere
Lonicera caerulea – Blaue Heckenkirsche
Rosa pimpinellifolia – Bibernellrose
Viburnum opulus ‘Compactum’ – Zwergschneeball
Rosa glauca – Hecht- oder Bereifte Rose
Sorbus chamaemespilus – Zwergmehlbeere
Cytisus scoparius – Besenginster
Cytisus nigricans – Schwarzer Ginster
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8
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Sträucher
Sträucher
DIE BUNTE UND LEBENDIGE SICHTSCHUTZHECKE
HECKE 2a
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W
DIE BUNTE UND LEBENDIGE SICHTSCHUTZHECKE
MIT AUSBUCHTUNG
HECKE 2b
1
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1
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5
6
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8
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11
Corylus avellana – Haselnuss
Euonymus europaeus – Pfaffenkäppchen
Cornus mas – Dirndlstrauch (Kornelkirsche)
Cornus sanguinea – Roter Hartriegel
Sambucus nigra – Schwarzer Holunder
Viburnum opulus – Gemeiner Schneeball
Philadelphus coronarius – Gartenjasmin (Pfeifenstrauch)
Staphylea pinnata – Pimpernuss
Lonicera caerulea kamtschatica – Maibeere
Rosa gallica, R. majalis, R. pimpinellifolia,
R. glauca, R. pendulina – Rosen
12
W
12
13
14
W
Syringa vulgaris – Wildflieder
Buddleja davidii – Sommerflieder
Ribes nigrum x Ribes uva-crispa – Jostabeere
Wildblumensaum
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Sträucher
Saumpflanzen für Hecken
25
SAUMPFLANZEN
FÜR HECKEN
DIE STRENG FORMALE ABGRENZUNG
HECKE 2a
Den schönsten Übergang zum
Naturrasen bilden blühende
Pflanzen, die die Hecken sanft
umsäumen.
3
2
4
1
W
So wird’s gemacht
Saumpflanzen bilden sich von
selbst aus, wenn ein ca. 1 m breiter
Streifen nur ein Mal pro Jahr im Frühjahr abgeräumt
wird.
Wer auf neuen Flächen ein wenig nachhelfen will,
kann gruppenweise einige Pflanzen setzen oder aussäen, die sich dann von selbst ausbreiten.
Sonnige Heckenfüße:
1
2
3
4
W
Ligustrum vulgare – Liguster
Acer campestre – Feldahorn
Carpinus betulus – Hainbuche
Lonicera xylosteum – Rote Heckenkirsche
Wildblumensaum
Campanula rapunculoides – Ackerglockenblume
Cardamine pratensis – Wiesenschaumkraut
Coronilla coronata – Bunte Kronwicke
Filipendula ulmaria – Echtes Mädesüß
Hypericum perforatum – Echtes Johanniskraut
Tanacetum vulgare – Rainfarn
Verbascum nigrum – Schwarze Königskerze
Malva moschata – Moschusmalve
Geranium sanguineum – Blutstorchschnabel
Origanum vulgare – Oregano, Dost
Halbschattige bis schattige Heckenfüße:
Ajuga reptans – Kriechender Günsel
Aquilegia vulgaris – Gewöhnliche Akelei
Aruncus dioicus – Waldgeißbart
Centaurea montana – Bergflockenblume
Lunaria rediviva – Silberblatt
Hesperis matronalis – Rote Nachtviole
Geranium sylvaticum – Waldstorchschnabel
Valeriana officinalis – Echter Baldrian
Lysimachia nummularia – Pfennigkraut
26
Bäume
Kräuterrasen und Blumenwiese
BÄUME
Bäume wachsen hoch hinaus und verleihen als Hausbaum dem Grundstück einen unverwechselbaren
Charakter. Besonders eindrucksvoll wird ein Hausbaum, wenn er mit seinem breiten Blätterdach ein
gemütliches Sitzplätzchen abschirmt. Für einen Kronendurchmesser von mindestens 5 bis 10 m sollten
Sie also immer genügend Platz einplanen. Ein Hausbaum sollte die endgültige Wuchshöhe von 10 bis
15 m nicht überschreiten, dann muss er auch nicht
geschnitten werden und kann seine schöne natürliche
Form beibehalten. Der große Vorteil von Laubbäumen (im Gegensatz zu Nadelbäumen) ist, dass sie im
warmen Sommer kühlenden Schatten spenden und
in den dunklen Wintermonaten das Licht durchlassen. Bei der Planung sollten Sie den Schattenwurf
berücksichtigen, damit nur die erwünschten Bereiche
schattig sind.
Ideale kleinere Hausbäume sind: Mehlbeere (Sorbus
aria), Elsbeere (Sorbus torminalis), Eberesche (Sorbus aucuparia), Birke (Betula pendula) – am besten
als Dreiergruppe, Blumenesche (Fraxinus ornus),
Speierling (Sorbus domestica), Traubenkirsche (Prunus padus), Kirschpflaume (Prunus ceracifera).
Darauf kommt’s an:
 Bäume entsprechend der Grundstücksgröße
wählen und genügend Platz einplanen
 Laubbäume den immergrünen Nadelbäumen
vorziehen
 Hausbäume (außer Obstbäume) möglichst
nicht schneiden
Der Häuslbauer-Tipp
Beim Hausbau vorhandene große Bäume so weit als
möglich bestehen lassen – es braucht zum Teil Jahrzehnte, bis ein Baum „erwachsen“ wird.
27
KRÄUTERRASEN
UND BLUMENWIESE
DER KRÄUTERRASEN
In jedem Garten braucht es Bereiche zum Grillen, um
sich „in die Wiese legen“ zu können oder wo Kinder ihren Platz zum Spielen haben. Das sind jene
Bereiche, in denen normalerweise eintönige Rasenflächen zu finden sind.
Der Kräuterrasen ist die bunte und lebendige
Alternative zum monotonen Einheitsrasen. Den strapazierfähigen Kräuterrasen brauchen Sie weniger
gießen und mähen und nicht düngen – das schont
Umwelt und Geldbörse.
So wird’s gemacht
 Nicht mehr düngen
 Nur bei starker Trockenheit gießen
 Nicht mehr so oft mähen
Die ersten Blumen (Gänseblümchen, Ehrenpreis
usw.) lassen nicht lange auf sich warten und bringen
Farbe in das Grün. Auf diesem Naturrasen lässt es sich bequem
liegen und spielen. Für Neuanlagen sind Samenmischungen für artenreiche
Blumenrasen erhältlich.
28
Kräuterrasen und Blumenwiese
DIE BLUMENWIESE
Wildblumen sind nicht nur ein
wichtiger Bestandteil unserer
heimischen
Flora,
sondern
auch die Lebensgrundlage vieler Tiere. So finden sich in einer Blumenwiese an die 20 bis
50 verschiedene Pflanzenarten,
in einem herkömmlichen Rasen hingegen nur ca. 5
Grasarten. Es gibt viele Möglichkeiten, eine bunte
Wiese in die Gartengestaltung einzubeziehen: von der
großen klassischen Obstbaumwiese bis zu den Wiesenblumeninseln im Rasen. Beachten Sie, dass sich
die bunte Pflanzenvielfalt einer Wiese am besten in
sonniger Lage entwickeln wird.
Es eignen sich dafür alle Bereiche, die nicht oft betreten werden. Besonders gut fügt sich eine Blumenwiese in naturnahe Gartenbereiche ein. Aber auch im
Übergang zwischen formalem Garten in Hausnähe
und natürlicher Gestaltung an der Grundstücksgrenze ist sie ein wertvolles Element. Wenn die Wiese
schon höher steht,
können Rasenwege durch die Blumenpracht gemäht
werden – so bleiben alle Gartenbereiche zugänglich.
In kleineren Gärten können über den Rasen verteilte kleine Wiesenblumeninseln sehr hübsch aussehen
und sind außerdem noch ökologisch wertvoll.
Kräuterrasen und Blumenwiese
29
So wird’s gemacht
Ein Naturrasen oder ein Brachstück im Garten kann
leicht in eine Blumenwiese umgewandelt werden:
 Vorhandenen Rasen oder Teile davon 5 cm
tief abtragen
 Nicht düngen, dadurch nährstoffarmer Boden
(nötigenfalls durch Zugabe von Sand abmagern
oder eine spezielle Fettwiesenmischung
verwenden)
 Nur ein- bis zweimal im Jahr mähen
 Nicht gießen
Die optimale Aussaatzeit ist April, Mai oder Juni.
Und bitte beachten Sie folgende Grundregel: lieber
weniger säen als zu viel (ca. 1–4 g/m2)
Darauf kommt’s an
 Blumenwiesen brauchen viel Sonne
 Blumeninseln können in jedem Garten
einen Platz finden
 Durch Rasenwege werden Wiesen betretbar
 Auch in kleinen Gärten findet sich ein Plätzchen
für eine bunte Wiesenecke
Der Häuslbauer-Tipp
Wenn schwere Baufahrzeuge den Boden verdichtet
haben, muss vor der Anlage eines Kräuterrasens oder
einer Blumenwiese tiefgründig gelockert werden. Es
können dafür auch Gründüngungspflanzen eingesät
werden. Geeignet sind hier die Lupinen, die Tiefwurzler sind.
30
Kräuterrasen und Blumenwiese
Kräuter im Garten
VIELFÄLTIGE HARMONIE DURCH
NATURNAHES GESTALTEN
31
KRÄUTER IM GARTEN
VORHER
Kräuter haben viele Gesichter
und dank ihrer umfassenden
Anwendungsmöglichkeiten
werden sie immer beliebter.
Ihre duftenden Blüten sind eine
wichtige Nahrungsquelle für
zahlreiche nützliche Insekten
und obendrein eine Zierde in jedem Beet. Gestalterisch bieten Kräuter viele Möglichkeiten: Sie im Ziergarten verteilt zu setzen hat ebenso
seinen Reiz, wie sie in einem eigenen Kräuterbeet zusammenzufassen.
1
2
DAS KRÄUTERBEET
NACHHER
3
6
4
Ein Kräuterbeet kann fast überall einen Platz finden,
es genügt ein Platz in sonniger Lage. Ein „duftendes
Eck“ neben einem gemütlichen Sitzplatz kann zu
einem wahren Fest der Sinne werden. Wenn das Beet
auf allen vier Seiten offen ist, werden hohe Kräuter
in die Mitte gepflanzt, kleine Gewürzstauden rundherum gruppiert. Es ist sinnvoll, einen Teil des Beetes
erhöht anzulegen und hier jene Kräuter anzusiedeln,
die es gerne trocken haben. Der Fantasie hinsichtlich
der Form sind keine Grenzen gesetzt, ebenso bei der
Verwendung der Baumaterialien: z. B. Vollpalisaden,
Halbpalisaden, Trockenmauer aus Natursteinen etc.
7
DIE KRÄUTERSPIRALE
5
2
1
2
3
Artenarmer Spiel- und
Sportrasen
Haus
Kräuterrasen
4
5
6
7
Blumenwiese
Schattenbeet
Rasenwege
Kräuter-/Staudenbeet
Eine Möglichkeit, verschiedene Kräuter mit unterschiedlichen Bedürfnissen auf kleinem Raum unterzubringen, ist die Kräuterspirale. Auf einem schneckenförmig ansteigenden Beet, das seine Form durch
aufgeschichtete Steine erhält, wird am Fuß mit einem
kleinen Teich ein feuchter und am höchsten Punkt
ein trockener Standort geschaffen. Der erforderliche
Mindestdurchmesser beträgt zwei Meter, damit die
Pflanzen genug Platz zum Gedeihen finden.
32
Kräuter im Garten
Obstgarten
33
OBSTGARTEN
Solch eine „Schnecke“ ist, möglicherweise in Verbindung mit einer Trockensteinmauer, ein attraktives
Element im sonnigen Bereich des Gartens.
KRÄUTER BUNT VERTEILT
IM GANZEN GARTEN
Es ist bekannt, dass im Gemüsebeet die Mischkultur mit Kräutern das Pflanzenwachstum begünstigt,
Schädlinge abwehrt und Pilzinfektionen vorbeugt.
Setzen Sie aber auch im Blumengarten Kräuter, denn
gemischt unter Stauden machen sie eine gute Figur.
Wer kennt nicht die positive Wirkung von Lavendel
zwischen Rosen? Dadurch werden Blattläuse ferngehalten. Oder sieht es nicht hübsch aus, wenn der
Knoblauch seine Köpfchen zwischen farbenprächtigen Blütenstauden emporstreckt? Dekorative und
zugleich nützliche Beeteinfassungen geben z. B.
Majoran, Heiligenkraut, Kerbel, Frauenmantel oder
Kamille ab.
Es ist sinnvoll, Kräuter in allen Varianten bevorzugt in der Nähe des Hauses zu platzieren, um sie in
entsprechender Weise nutzen zu können. Kräuter
beleben jeden noch so kleinen Winkel des Gartens: ob
der Standort nun direkt neben der Terrasse liegt oder
bei der Stiege zur Haustür oder vielleicht auf einer
Trockensteinmauer im Steingarten.
Darauf kommt’s an
 Standort immer sonnig
 Nährstoffarmer Boden bringt besonders
würzige Kräuter hervor
 Gewürzkräuter möglichst nahe zum Haus setzen
 Kräuter, bunt im gesamten Garten verteilt, sind
ein Gesundbrunnen für alle Pflanzen
 Kräuter sind wichtige Nahrungsquellen für Insekten
Vitaminreiche, gesunde Früchte, frisch geerntet aus
dem eigenen Naturgarten: Dieser Traum kann in jedem Garten Wirklichkeit werden.
OBSTBÄUME
Obstbäume zählen zu den schönsten Gehölzen unserer Heimat. Durch Blattaustrieb, Blüte, Frucht und
Herbstfärbung sind sie ein lebendiger Kalender.
Durch die verschiedenen Baumformen und Unterlagen ist es mittlerweile möglich, den passenden Obstbaum für Gärten jeder Größe zu finden.
Der kleinwüchsigste Vertreter ist der sogenannte Spindelbusch, etwas größer wird der Busch. Für
größere Gärten empfiehlt sich die Verwendung von
Halbstamm und Hochstamm. Die Pflanzabstände
richten sich nach der Baumgröße und reichen von
2 bis etwa 10 m. Die verschiedenen Obstarten haben
unterschiedliche Anforderungen an Boden, Feuchtigkeit und Klima (siehe NÖ Naturgarten-Ratgeber,
Ausgabe Nr. 14).
34
Obstgarten
Empfehlenswert ist die Verwendung von „alten“
Obstsorten – diese sind widerstandsfähiger gegenüber
Krankheiten, dem Standort angepasst und vor allem
sind sie alle im Geschmack einzigartig.
Darauf kommt’s an
 Die Baumform an die Größe des
Gartens anpassen
 Auf alte, bewährte Obstsorten zurückgreifen
 Den richtigen Standort und die passende
Obstart wählen
SPALIEROBST –
SÜSSE FRÜCHTE WIE IM SÜDEN
Wer einen sehr kleinen Garten besitzt, dem bietet sich
die Möglichkeit, Obst am Spalier zu ernten. Diese
Erziehungsform des Obstes ist jedoch anspruchsvoll
und eher etwas für erfahrenere Gartenkenner. Eine
besonnte Mauer schafft auch in raueren Gegenden
Bedingungen, wie Obstgehölze sie sonst nur in südlichen Breiten finden.
Die Wand ist windgeschützt, die Wärme staut sich
auf, und das kommt den Pflanzen zugute. Das
Spaliergerüst mit seinen waagrechten und senkrechten Hölzern ist außerdem ein wirksames Gestaltungsmittel für die Hausfassade. Im Zusammenwirken
mit verputzten Flächen, aber auch mit Türen und
Fenstern, können Spaliere bestimmend für das
Erscheinungsbild eines Hauses sein.
Obstgarten
So wird’s gemacht
 Südwände bieten am meisten Licht und
Wärme. Sie eignen sich bevorzugt für alle
edleren, wärmebedürftigen Obstarten wie
Birne, Marille, Pfirsich und Wein.
 Ostwände sind günstig für frühe Birnensorten,
Quitten und bei ausreichender Bodenfeuchte
auch für Sauerkirschen und Äpfel
 Westwände eignen sich für frühe Birnensorten,
Sauerkirschen und in wärmeren Gegenden für
Marillen. Für Apfelspaliere wirkt sich die erhöhte
Feuchtigkeit durch Regen besonders positiv aus.
 Nordseiten eignen sich nur noch für die Sauerkirsche, die allerdings hier nicht ihr volles
Aroma erreicht
Darauf kommt’s an
 Spaliere an Wänden bieten Obstbäumen ein
günstiges Kleinklima
 Ausrichtung der Hauswand bei der Auswahl
der Obstart berücksichtigen
35
36
Obstgarten
Gemüsegarten
37
GEMÜSEGARTEN
BEERENSTRÄUCHER
Die Verwendung von Beerensträuchern bietet auch
in kleinen Gärten die Möglichkeit frisches, gesundes
Obst zu ernten.
Die meisten Arten kommen mit wenig Platz und auch
mit eher schlechten Bodenverhältnissen zurecht.
Stark wachsende Himbeer- und Brombeersorten
benötigen ein Gerüst. Die Sträucher werden in Reihen gepflanzt, neben der ersten und letzten Pflanze
je einen Pfahl in den Boden rammen und beide mit
Drähten verbinden. Daran werden die Ruten aufgebunden. Stachelbeere, Ribisel und Schwarze Johannisbeere gedeihen am besten auf Standorten in voller
Sonne.
Werden verschiedene Beerensträucher miteinander
kombiniert, entstehen „Naschinseln“
für den gesunden Snack für zwischendurch. In schattigen Bereichen des Gartens oder auch
in Fensterkisten oder Kübeln
gedeihen Walderdbeeren hervorragend. Der Geschmack dieser
Früchte ist sehr intensiv und am richtigen Standort breiten sie sich schnell zur
„Erdbeerwiese“ aus.
Für Liebhaber exotischer Früchte gibt es seit einiger
Zeit winterfeste Minikiwis. Diese Kletterpflanzen
bringen auch in klimatisch ungünstigen Regionen
reiche Erträge. Für eine gute Befruchtung müssen
weibliche und männliche Pflanzen nebeneinander
gepflanzt werden.
Heute kann sich jede/-r zu jeder Jahreszeit Gemüse
aus den übervollen Regalen der Supermärkte aussuchen. Was wir jedoch nicht kaufen können, ist das
herrliche Gefühl, selbst zu pflanzen und jungen knackigen Salat oder kleine, süße Karotten direkt im
Garten zu ernten und zu genießen.
Vitaminverlust, lange Transportwege, mit „Chemie“
behandeltes Gemüse – im eigenen Garten alles kein
Thema.
38
Gemüsegarten
So wird’s gemacht
 Lage: Ideal ist ein flacher, nach Süden ausgerichteter Platz, nicht zu weit vom Haus und
Kompostplatz entfernt
 Größe: 20 m2 pro Person reichen für die vollständige Selbstversorgung mit Frischgemüse
 Beeteinfassungen: z. B. aus Holz, Steinen,
Betonrandsteinen, Ziegeln bzw. mit Pflanzen
oder Begrenzung durch Kantenstechen
 Weggestaltungen: z. B. mit Sand, Kies, Steinplatten, Rindenmulch, Holzbrettern oder
durch Mulch- und Rasenwege
 Umgrenzungen: Zäune, Blumenrabatten, kleine
Hecken, Beerensträucher oder Weidenflechtzäune
schaffen ein windgeschütztes Kleinklima
 Zeichnen Sie Ihre Gartenbeete auf und kopieren
Sie den leeren Gartenplan öfters. Denn es ist
wichtig, dass Sie jedes Jahr überlegen, welche
Pflanzen Sie wo anbauen wollen, und dass sie
und Ihre Gartenbeete nach Stark-, Mittel- und
Schwachzehrern gruppieren. Damit beugen Sie
Fruchtfolgekrankheiten vor.
 Pflanzsysteme, die Ihren Garten gesund halten,
sind die Fruchtfolge und die Mischkultur.
Fruchtfolge: Die Starkzehrer (alle Kohlsorten,
Zucchini, Kürbisse, Gurken, Lauch, Petersilie,
Tomaten) bekommen pro m2 ca. 5 bis 6 kg
Kompost. Auf diese Beete kommen ein Jahr später
die Mittelzehrer (Möhren, Rote Rüben, Sellerie,
Zwiebel, Kohlrabi) mit höchstens 1 bis 2 kg
Kompost pro m2 und evtl. etwas Holzasche
als Düngung. Im 3. Jahr wird nicht mehr
gedüngt und gepflanzt werden Schwachzehrer
(Erbsen, Buschbohnen, Radieschen, Feldsalat).
Gemüsegarten
 Mischkultur: Bestimmte Pflanzen fördern
einander durch Wurzel- oder Duftausscheidung
oder halten einander Schädlinge fern.
Auch Blumen locken viele Nützlinge in
Ihren Gemüsegarten und lassen Ihre Beete
in bunter Vielfalt erstrahlen.
 Durch Mulchen, also ständiges Bedeckthalten
des Bodens mit Rasenschnitt, Stroh, Laub,
Gründüngung, schützen Sie den Boden und
versorgen ihn mit Nährstoffen
 Gesunder Boden – gesunde Pflanzen. Eine
humusreiche, gare Gartenerde wird durch
Kompostgaben gefördert. Diese bringen
zusätzlich eine Vielzahl an Bodenlebewesen
in Ihren Gartenboden.
Der Häuslbauer-Tipp
Staunasse, verdichtete Böden, wie sie nach dem
Hausbau oft vorzufinden sind, müssen tief gelockert
werden – dafür eignen sich auch tief wurzelnde
Gründüngungspflanzen, wie etwa die einjährigen
Lupinen oder die mehrjährige Luzerne.
39
40
Gemüsegarten
Gemüsegarten
HOCHBEETE, HÜGELBEETE, VERTIEFTE WEGE
Besonders ausgeklügelte Gestaltungsformen im Garten
bieten Vorteile beim Gedeihen
der Pflanzen, aber auch für die
Hobbygärtnerinnen und -gärtner selbst.
Aus dem Blickwinkel der Gesunderhaltung der Wirbelsäule bringen das Hochbeet, das Hügelbeet, tiefer
gesetzte Wege und schmale Beetformen (max. 1,20 m
breit) große Erleichterungen.
Vorteile dieser Bauformen sind die erhöhten Arbeitsflächen und die leichtere Erreichbarkeit.
Gartenarbeit mit gerade gerichtetem Rücken, aufrechter Körperhaltung, bei leicht gebeugten Knien
und in Schrittstellung – dafür wird Ihr Rücken dankbar sein.
Diese intelligenten Gestaltungsformen bewirken zusätzlich ein ausgeglichenes wärmeres Mikroklima
und ein besseres Nährstoffangebot für die Pflanzen.
Eine Erneuerung der Beete wird erst nach ca. 6 Jahren notwendig.
41
Kombinieren Sie Hügelbeet und Hochbeet mit Mischkultur, Fruchtfolge und mit dem gemischten Anbau
von Gemüse, Kräutern, Blumen und Insektenpflanzen. Dadurch halten Sie Schädlinge und Krankheiten
in Grenzen.
Darauf kommt’s an
 Arbeitsflächen sind erhöht
 Dadurch gerade gerichteter Rücken bei der
Gartenarbeit
 Bei jeder Arbeit im Garten leicht gebeugte
Knie und die Schrittstellung einhalten
 Hochbeet und Hügelbeet haben ein
ausgeglichenes Mikroklima und Nährstoffangebot
 Kombinieren von Mischkultur, Fruchtfolge,
Blumen und Insektenpflanzen
HÜGELBEET
Ideal ist die Nord-Süd-Ausrichtung mit einer Basisbreite von ca. 150 cm und einer Hügelhöhe von ca.
1 m. Heben Sie ca. 20 cm Oberboden ab und lagern
Sie diesen neben dem Beet.
Ein in die Aushubmulde gelegtes Wühlmausschutzgitter hält Wühlmäuse fern. Bei Trockenheit muss
das Hügelbeet mehr gegossen werden als der übrige
Garten. Sehr sinnvoll ist die ganzjährige Bodenbedeckung durch Pflanzen (Schutz des Bodenlebens vor
Klimastress).
42
Gemüsegarten
Wege, Zäune, Steinmauern
WEGE, ZÄUNE,
STEINMAUERN
5
6
7
2
1
WEGE
3
4
Wege führen uns durch den Garten. Sie verbinden
verschiedene Bereiche eines Gartens, begrenzen Beete
und teilen die Fläche in unterschiedliche Räume. Die
Gestaltung der Wege hat einen großen Einfluss auf
den optischen Gesamteindruck des Gartens. Häufig begangene Wege sollten befestigt werden, damit
Sie auch bei feuchter Witterung trockenen Fußes
ans Ziel kommen. Für den Naturgarten bieten sich
eine wassergebundene Schotterdecke oder in Sand
verlegte Natur- oder Kunststeinpflaster oder Terrakottaziegel an. Diese befestigten Wege brauchen eine
Frostschutzschicht aus Schotter.
HÜGELBEET
1
2
3
4
5
6
7
Trittplatte
25 cm angefeuchtetes Laub
15 cm umgedrehte Grassoden oder Gras bzw.
andere Grünzeugschicht, mit Erde bedeckt
40 cm Äste, Zweige und holziges Material
Gießrille
Mantel aus 20 cm guter Gartenerde
15 cm Grobkompost
1
3
4
6
7
9
5
HOCHBEET
1
2
3
4
5
6
7
8
9
Gartenwege sind keinen starken Belastungen ausgesetzt, Wegbegrenzungen aus Stein, Ziegeln oder Stahl
werden eher aus optischen Gründen verwendet. Auf
seltener genutzten Pfaden im Rasen bildet sich von
selbst eine strapazfähige, dichte Trittvegetation mit
Breitwegerich, einjährigem Rispengras und Vogelknöterich. Solche Pfade können auch mit Trittsteinen
betont werden. Rasenwege können auch in der Wiese
geführt werden, indem einfach mit dem Rasenmäher
in die Wiese ein Weg gemäht wird.
8
2
43
20 cm Gartenerde
20 cm Grobkompost
25 cm Laub
15 cm Grassoden
30 cm Holz
An jedem Steher ist ein 15 cm hoher Holzklotz
befestigt: zur Auflage der Querhölzer für die
Aussparung der Nische für die Fußfreiheit
Holzbrett (20 cm hoch) zum Stabilisieren der Folie
für die Nische für die Fußfreiheit, montiert an Pflöcken
(2 m Abstand)
Folienschürze als Schutz vor Erdabschwemmung
Nische für Fußfreiheit (ca. 15 cm hoch)
1
2
3
4
5
6
1
2
3
4
5
6
Pflasterritzenvegetation
Kleinstein 8/10 (10 cm)
Sand 0/4
Splitt 2/5 (4 cm)
Schotter 0/32 (18 cm)
Gewachsener Boden bzw. verdichteter Untergrund
44
Wege, Zäune, Steinmauern
So wird’s gemacht
Ideale Breiten: Zugänge zum Haus brauchen eine
Breite von maximal 120 cm, damit zwei Personen
bequem nebeneinander gehen können. Für Trittsteinpfade oder Rasenwege reichen 40–80 cm. Neben
Mauern oder Hecken benötigt man für angenehmes
Gehen 30 cm Abstand. Gefälle: Damit Regenwasser
gut ablaufen kann, sind 3 % Gefälle zur Seite hin
notwendig.
Gerade oder geschwungen? Alltägliche Wege, etwa
zum Komposthaufen oder zur Wäscheleine, sollten
keine künstlichen Umwege enthalten und eher gerade geführt werden.
Geschwungene Wege mit versteckten Zielen dagegen
machen neugierig auf Verborgenes.
Wege, Zäune, Steinmauern
45
ZÄUNE
Zäune begrenzen den Garten, ohne viel Platz zu
benötigen. Sie schaffen klare Grenzen zur Öffentlichkeit, ohne die Kommunikation einzuschränken.
Am Gartenzaun ergeben sich häufig Gespräche, und
Kinder können vom Zaun aus gefahrlos nach draußen schauen.
Optisch ansprechende Zäune sind beispielsweise
Lattenzäune aus heimischem Holz. Es gibt unzählige
Varianten, vom eleganten städtischen Lattenzaun bis
zum traditionellen Bauerngartenzaun. Auch moderne Zaunkonstruktionen aus Holzlatten sind reizvoll.
Für guten Sichtschutz sorgt entweder ein einfacher
Bretterzaun oder ein Weidenflechtzaun.
46
Wege, Zäune, Steinmauern
So wird’s gemacht
Ideale Höhe: 120 cm zur Öffentlichkeit, seitlich vom
Haus oder hinter dem Haus auch höher. Zäune müssen nicht zwingend mit einer Sichtschutzhecke bepflanzt werden. Bunte Stauden oder einjährige Sommerblumen sind eine freundliche Visitenkarte zum
öffentlichen Raum.
Anbindung zum Boden: Stehen Holzsteher direkt
in der Erde, verrotten sie leicht. Eine altbewährte
Maßnahme dagegen ist das Abflämmen der Holzsteher sowie das Befüllen der Löcher mit gestampftem
Kalkschotter.
Wege, Zäune, Steinmauern
47
TROCKENSTEINMAUERN
Mit Trockensteinmauern aus Naturstein können
Hanggrundstücke in ebene Terrassen gegliedert
werden, man kann Böschungen stabilisieren, Beete
begrenzen oder Sitzbänke schaffen.
Die Mauer hält durch die Reibung der Steine aneinander. Niemals sollte man die Steine mit Erde zusammenkleben. Regenwasser spült die Erde mit der Zeit
weg und die Mauer zerfällt. Je enger die Fugen sind,
desto haltbarer ist die Mauer.
Eine weitere Möglichkeit sind Metallschuhe in Punktfundamenten aus Beton, wobei darauf zu achten ist,
dass der Holzsteher breiter ist als der Metallschuh
und kein Wasser zwischen Holz und Metall dringen
kann.
1
2
3
Konstruktiver Holzschutz statt chemischer Holzschutzmittel: Holzimprägnierungsmittel sind
giftig. Die ökologische Variante gegen rasche Verwitterung ist die Verwendung haltbaren Holzes (Lärche und Robinie sind für den
Außenbereich gut geeignet; gut gelagertes Kernholz
hält länger als Splintholz) und das Vermeiden von
Wasseransammlungen am Holz durch Tropfkanten
und abgeschrägte Oberflächen bei Zaunlatten und
Geländerholmen.
4
5
1
2
3
4
5
Mauerkrone
10–20 % „Anlauf“
Hinterfüllung (z. B. Schotter 22/45)
Binderstein
20 cm Fundament (z. B. Schotter 0/45)
48
Wege, Zäune, Steinmauern
Kletterpflanzen – Wände voller Leben
49
KLETTERPFLANZEN –
WÄNDE VOLLER LEBEN
FORM
Mauern sind an der Basis dicker als oben und zum
Hang hin 10 bis 20 % geneigt. Die Mauertiefe an der
Basis muss mindestens ein Drittel der endgültigen
Höhe haben. Besonders hohe Mauern (über 120 cm)
sollten mit einem Betonfundament stabilisiert werden.
STEINE
Sind nicht alle Bausteine tief genug, so sollten immer
wieder „Ankersteine“ in voller Tiefe verlegt werden.
ENTWÄSSERUNG
Unter und hinter die Steinmauer gibt man groben
Schotter, um Frostschäden zu vermeiden.
BEPFLANZUNG
Mit der Zeit siedeln sich von selbst passende Pflanzen
an. Um diesen Vorgang zu beschleunigen, können Sie
in Hohlräume oder auf die Mauerkrone Hauswurz,
Zimbelkraut, Mauerpfeffer oder Feldthymian pflanzen.
Durch ihre außergewöhnliche Wuchsform schaffen
Kletterpflanzen ganz spezielle Lebensräume.
Die Einsatzmöglichkeiten der Kletterer sind nahezu
unbeschränkt: Unschöne Wände verschwinden hinter einem grünen Kleid, Zäune werden berankt. Sie
können auch optische Höhepunkte im Garten durch
begrünte Pergolen, Rankgerüste oder Pavillons setzen.
Die Vorteile einer Wandbegrünung sind: Sonnenschutz, Wärmedämmung, Schallschutz und Regenschutz. Vorsicht ist jedoch an brüchigen Fassaden
bei der Verwendung von Selbstklimmern geboten, da
sie mit ihren Wurzeln in das Mauerwerk eindringen
können. Alle anderen Kletterpflanzen benötigen eine
Kletterhilfe und kommen daher mit der Hauswand
nicht in Berührung.
50
Kletterpflanzen – Wände voller Leben
So wird’s gemacht
 Selbstklimmer: haften mittels Wurzeln oder Haftscheiben. Sie sind für die Begrünung von intakten
Wänden geeignet. Dazu gehören: Efeu, Kletterhortensie, Dreiblättriger Wilder Wein,
Trompetenblume, Kletterspindel.
 Ranker: umwickeln mit Blattranken Gitter,
Netze und Spaliere. Dazu gehören: Clematis,
Echter Wein.
 Schlinger: umschlingen spiralförmig Stäbe
und Stützen mit deutlich senkrechter Ausrichtung. Dazu gehören: Baumwürger, Hopfen,
Blauregen, Knöterich, Geißblatt, Pfeifenwinde,
Akebie, Kiwi.
 Spreizklimmer nehmen eine gesonderte
Stellung ein: Sie benötigen Gerüste und Spaliere
mit möglichst vielen waagrechten Sprossen,
an denen sie angebunden werden müssen.
Zu ihren Vertretern zählen Kletterrosen,
Brombeeren, Winterjasmin.
Kletterpflanzen – Wände voller Leben
51
EINJÄHRIGE KLETTERER
Zum Beispiel Duftwicke, Feuerbohne, Prunkwinde,
Zierkürbis und Schwarzäugige Susanne schaffen es,
in einer Vegetationsperiode einige Meter zu wachsen.
Einjährige Klettergewächse setzt man vor allem ein,
wenn man kurzfristig Akzente setzen will. Diese
Pflanzen bevorzugen einen eher sonnigen Platz.
Sie eignen sich zur schnellen Begrünung von Balkonen, Terrassen, Zäunen, Lauben, Pavillons etc.
WELCHE ART WOHIN?
Für sonnige Plätze eignen sich Blauregen, Trompetenblume, Kiwi. Gut schattenverträglich sind Efeu
und Kletterhortensie. Im Halbschatten fühlen sich
alle restlichen Kletterer wohl.
Kombinieren Sie Arten, die zu unterschiedlicher Zeit
blühen, dann begeistern die wirkungsvollen Effekte
der Kletterer das ganze Jahr über.
Der Winterjasmin zeigt bereits ab Februar seine
leuchtend gelben Blüten, im Mai hängt der Blauregen
voller Trauben und dann folgen die ersten Clematis- und Geißblattarten (wobei Clematis beschattete
„Füße“ mag). Im Sommer warten dann noch Rosen,
Trompetenblume und Knöterich mit ihrer Blütenfülle
auf.
52
Feuchtbiotop
Feuchtbiotop
53
FEUC HTBIOTOP
TEICH
Wasser verleiht den Gärten besondere Lebendigkeit.
Kräftige Blütenfarben, die sich im Wasser spiegeln,
und der Reichtum an Wasserbewohnern (Frösche,
Molche, Gelbrandkäfer, Libellen und Co.) sorgen die
ganze Gartensaison über für aufregende Schönheit
und überraschende Entdeckungen beim Beobachten.
Je größer der Teich, desto besser ist seine natürliche
Selbstreinigungskraft. Daher sollte ein Teich mindestens 10 m2 groß sein. Bei natürlicher Böschungsneigung von 1:3 ergibt sich aus dieser Wassertiefe
auch die sinnvolle Mindestgröße von ca. 20 m3.
Die gute Wasserqualität kann dann mit geringerem
Pflegeaufwand erhalten werden.
Überlegen Sie sich genau die Lage des Teiches im
Garten. Günstig ist ein halbschattiger, windstiller
Standort und eine ausreichende Entfernung zu Bäumen (wegen des Laubs). Natürlich wirkt ein Teich,
wenn er an der tiefsten Stelle im Garten angelegt
wird.
Bei Verwendung von Teichfolien zur Abdichtung sind
aus Umweltschutzgründen Polyethylenfolien vorzuziehen. Die Teichfolie soll zwecks längerer Haltbarkeit mit Teichsubstrat oder Schotter abgedeckt und
damit vor UV-Strahlung geschützt werden. Dann
wirkt der Teich auch natürlicher.
Damit im Teich Tiere und Pflanzen überwintern
können, sollte er bis zur frostfreien Tiefe – ca. 80 cm –
ausgegraben werden.
Darauf kommt’s an
 Bei der Anlage eines Teiches ist besonders auf
einen stabilen Uferrand zu achten (siehe Skizze)
 Ca. 5 Pflanzen pro m2 Wasserfläche sind
ausreichend für die Wasserreinigung
 Vorwiegend zu empfehlen sind einheimische,
winterharte Teichpflanzen
5
3
7
2
4
1
1
2
3
4
5
6
7
Teichfolie
Frostfreie Tiefwasserzone (mind. 80 cm tief)
Flachwasserzone
Sumpfzone (mind. 40 cm breit, ca. 18 cm tief)
Uferrandleiste
Gewachsener Boden
Trockener Uferrand (Umlaufgraben),
mit Schotter gefüllt
6
 Pflanzen der Tiefwasserzone (ca. 40–80 cm
und tiefer): Ca. ½3 der Teichpflanzen sollen
Unterwasser- und Schwimmblattpflanzen sein
(frostfreie Tiefwasserzone); wichtig für die
Wasserreinigung und das biologische Gleichgewicht. Beispiele für Unterwasserpflanzen:
verschiedene Laichkräuter (Potamogeton sp.),
Tausendblatt (Myriophyllum sp.), Nadelsimse
(Eleocharis acicularis), Wasserhahnenfuß
(Ranunculus aqualis)
54
Feuchtbiotop
Nützlingsnischen & Kreislaufwirtschaft
55
NÜTZLINGSNISCHEN &
KREISLAUFWIRTSCHAFT
 Schwimmende Unterwasserpflanzen:
Krebsschere (Stratiotes aloides),
Hornkraut (Ceratophyllum demersum),
Wasserlinsen (Lemna sp.)
Schwimmblattpflanzen: Seerosen
(Nymphea-Sorten), Teichrose (Nuphar lutea),
Schwimmendes Laichkraut (Potamogeton
natans), Froschbiss (Hydrocharis morsus ranae),
Seekanne (Nympho ides paltata),
Wasserknöterich (Polygonum amphibium)
 Pflanzen der Flachwasserzone (ca. 10–40 cm):
Darunter gibt es besonders viele gestalterisch
wertvolle Pflanzen
 Pflanzen der Sumpfzone: hoher Wuchs, z. B.
Rohrkolben-Arten (Typha sp.), Kalmus (Acorus
calamus), Sumpfschwertlilie (Caltha palustris),
Seggen-Arten (Carex sp.), Binsen-Arten (Juncus
sp.), Zyperngras (Cyperus longus), Blutweiderich
(Lythrum salicaria), Bachnelkenwurz (Geum
rivale), Gauklerblume (Mimulus luteus),
Wollgras-Arten (Eriophorum sp.); flacher
Wuchs, z. B. Bachbunge (Veronica beccabunga),
Pfennigkraut (Lysimachia nummularia),
Sumpfprimel-Arten (Primula sp.)
 Pflegemaßnahmen im
Frühjahr:
vorsichtig Laub vom
Boden abkeschern
Sommer:
regelmäßig Algen abkeschern,
zu üppig wachsende Unterwasserpflanzen abschneiden
Herbst:
Laubschutznetz aufspannen
Spätwinter: Sumpfpflanzen abschneiden
Die einheimische Tierwelt – und
insbesondere die wichtigen
Nützlinge – finden sich schnell
im Naturgarten ein. Obstbäume, Blumenwiesen, Mischhecken aus Wildsträuchern,
ungefüllte Blütenstauden sind
die Naturelemente im Garten,
die zum Lebensraum der heimischen Tierwelt werden.Zusätzlich zu diesen Elementen gibt es ganz
spezielle Plätze, die zum Eldorado für die Nützlinge
werden können.
WILDES ECK
Wer der Natur einige Quadratmeter im Garten
schenkt, wird reich belohnt. Pflanzen, die sich hier
von selbst ansiedeln dürfen, locken Tiere an, die den
Garten durch ihre Schönheit bereichern. Viele von
ihnen betreiben aktiv Pflanzenschutz.
Die „wilden Ecken“ unterstützen das Netzwerk von
allem Lebendigem im Garten. Damit sich dieses voll
entfalten kann, sollte im wilden Eck weitestgehend
die Pflege durch den Menschen ausbleiben. Der Platz
im Garten wird so gewählt, dass es sich um einen
besonders ruhigen Standort handelt: hinter oder
neben dem Gartenhaus oder Schuppen, im Komposthaufenbereich, in einer Hecken- oder Sträuchernische.
Oft breiten sich an diesen Stellen die „Wucherer“
unter den Pflanzen aus, z. B. Brennnessel, Beifuß,
Kletten, Giersch, die jedoch hier nicht störend und
für die Insektenwelt unersetzlich sind.
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Nützlingsnischen & Kreislaufwirtschaft
Nützlingsnischen & Kreislaufwirtschaft
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EIN HAUFEN ÄSTE UND STEINE
KOMPOSTHAUFEN
Spätestens beim ersten Hecken- oder Obstbaumschnitt fallen viele Äste und Zweige an – wertvolles
Material für den Garten: Mit einem Teil kann die
Basis für den Komposthaufen oder auch für das
Hügel- oder Hochbeet geschaffen werden, die feineren
Äste können Sie in gehäckselter Form kompostieren.
Ein weiterer Teil sollte aber immer für die Errichtung
von Nützlingsunterkünften dienen: für den Totholzhaufen. Steine, Altholz, Reste vom Strauchschnitt
und Laub können abgelagert werden und bilden
viele kleine Nischen für die Lebewesen des Gartens.
Im Komposthaufen verwandeln sich Grünschnitt,
Jät- und Häckselgut sowie Küchenabfälle in wertvollen organischen Dünger. Daher sollte er in keinem
Garten fehlen!
NÜTZLINGSUNTERKÜNFTE
Nützlinge (wie z. B. Insekten, Vögel, Kröten, Spitzmäuse, Maulwürfe) übernehmen den biologischen Pflanzenschutz im Garten.
Daher ist es sinnvoll, ihnen gezielt
Nützlingsunterkünfte zur Verfügung zu stellen. Dies können
natürliche Strukturen und Materialien wie Strauchschnitt- oder
Altholzhaufen, Steinhaufen oder
ein morscher Baum sein. Sie können aber auch speziell angefertigt
werden: Holzklötze mit Bohrlöchern, zusammengebundene Schilfoder andere hohle Pflanzenstängel
für Insekten oder Nistkästen für
Vögel.
Darauf kommt’s an
 Legen Sie den Kompostplatz in der Nähe vom
Gemüsegarten an. Der Weg von der Küche zum
Komposthaufen sollte aber auch nicht zu weit
sein – vor allem im Winter werden Sie darüber
froh sein.
 In großen Gärten ist es sinnvoll, zwei Kompostplätze (je nach Größe mit mehreren Kompostbehältern) anzulegen, um die täglichen Wege
kurz zu halten.
 Zwei Sträucher (z. B. Flieder und Holunder)
können den Kompostplatz seitlich begrenzen.
Das sieht nicht nur schön aus, die Sträucher
spenden auch den notwendigen Schatten.
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Natur im Garten–Buchtipps
Natur im Garten–Buchtipps
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Hilfreiche Lektüre zum Nachschlagen
NATUR IM GARTEN –
BUCHTIPPS
KLETTERPFLANZEN FÜR
NATURNAHE GÄRTEN
SCHNELLE PFLANZEN FÜR
NATURNAHE GÄRTEN
Alice Thinschmidt, Daniel Böswirth
Christian Kubik
Dieser kompakte Ratgeber gibt einen praxisnahen,
umfassenden Einblick in die Welt der Kletterpflanzen. Verschiedenste Verwendungen von ein- und
mehrjährigen Schlingern und Kletterern werden
ebenso behandelt wie ihre Bedürfnisse und Pflege.
Manchmal bleibt kaum Zeit, um eine kahle Fläche
rasch in einen üppigen Garten zu verwandeln. Hier
werden besondere Maßnahmen und eine geschickte
Pflanzenauswahl vorgestellt, um das Ziel „schnelles
Grün“ in Rekordzeit zu erreichen.
ISBN: 978-3-7040-2232-5
ISBN: 978-3-7040-2231-8
SCHATTENPFLANZEN FÜR
NATURNAHE GÄRTEN
GEHÖLZE FÜR
NATURNAHE GÄRTEN
Johannes Käfer
Werner Gamerith
Für all jene, die schattigen Gartenteilen besondere
Aufmerksamkeit schenken. Viele praktische Tipps
und Anregungen zeigen, wie man den „Problembereich“ Schatten ohne viel Aufwand in die Gartengestaltung integrieren kann und wundervolle Schattenbeete anlegt.
Sie bilden das Gerüst jedes Gartens. Besondere
Kenntnisse über die Nutz- und Ziergewächse sind
wichtig für die erfolgreiche Gartenplanung und -arbeit. Hier werden heimische Gehölze vorgestellt, die
eine artenreiche Fauna fördern und so ein kleines Paradies entstehen lassen.
ISBN: 978-3-7040-2233-2
ISBN: 978-3-7040-2252-3
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unter anderem die „Natur im Garten“-Show im ORF,
viele Publikationen, Seminare und Vorträge, die NÖ
Gartenfeste, Schaugärten und Partnerbetriebe, Wettbewerbe sowie nicht zuletzt die individuelle Gartenberatung vor Ort oder am Gartentelefon unter
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