Harry Potter VII
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Harry Potter VII
Joanne K. Rowling: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Potters Kämpfe gehen in die letzte Runde Ohne den Tarnumhang seines Vaters hätte Harry so einige nächtliche Streifzüge durch Hogwarts im Kampf gegen den Dunklen Lord nicht unternehmen können, er hätte nicht so viel erreicht, wäre vielleicht eher zur Strecke gebracht worden, aber sein ewiger Begleiter beschützte ihn und gibt ihm so auch im siebten Band die Möglichkeit, seiner auferlegten Aufgabe durch Dumbledore Folge zu leisten. Es gibt jedoch einen gravierenden Unterschied zu allen vorherigen Büchern: Hogwarts tritt fast vollständig von der Bildfläche. Der theoretische Unterricht ist für Harry, Ron und Hermine nun endgültig vorbei. Sie machen sich auf den Weg, das vergangene Werk Dumbledores zu Ende zu bringen. Sie suchen Horkruxe um sie zu zerstören, da Lord Voldemort in jedem einen Teil seiner Seele versteckt hält. Der schwarzen Magie, die den Dreien auf ihrer Reise begegnet, treten sie mit vereinten Kräften gegenüber. Denn Rowling lässt alle wichtigen Gegensätze für ein gutes Buch einfließen. Der Leser wird nämlich in eine Welt voller Liebe, Vertrauen und Frieden entführt - in der jedoch mit der Zeit durch die wachsende Macht des Dunklen Lords Machtgier, Lügen, Intrigen, Krieg und Tod die Überhand gewinnen. So wird die sonst so starke Freundschaft der drei Hogwartsschüler auf eine harte Probe gestellt. Aber trotz langer Zeit im Dunkeln versteht Harry endlich die Zeichen Dumbledores, es stellt sich ihm aber die Frage, ob er nun weiter Horkruxe jagen soll, oder der neuen Spur, die drei Heiligtümer des Todes zu finden, die ihren Besitzer mit unvorstellbarer Macht ausstatten, nachgehen sollte. Seine Entscheidung führt die drei am Ende des Romans wieder zurück an Harrys einziges Zuhause: Hogwarts. Dort wird in der letzten Schlacht gegen die dunklen Künste mit der Hilfe aller wichtigen Charaktere aus Harrys Umgebung endlich das Böse besiegt. Jedoch fordert dieser magische Kampf auf beiden Seiten Opfer, so auch das Leben vertrauter Figuren. Es ist atemberaubend, wie Rowling in diesem letzten Band ihrer „Hepta“logie alle schon früher gelegten Spuren zu einer zusammenlaufen lässt. Der Leser kann nun ihm Fragwürdiges entschlüsseln, ihm werden Dinge offenbart, die all seine Vorstellungen übertreffen. Somit sind kleine Enttäuschungen, aber auch Wunder Bestandteil dieses erstklassigen Romans. Vielleicht lässt sich auch so der etwas kitschige Schluss des Romans erklären. Rowling ist eine Autorin, die nichts dem Zufall überlässt. Denn das letzte Kapitel „Neunzehn Jahre später“ lässt auf eine Fortsetzung hoffen. Da Ginny und Harry beziehungsweise Hermine und Ron ihre Kinder zum Gleis 9 ¾ bringen und sich so eine neue Generation auf den Weg nach Hogwarts macht, wäre eine Erzählung dieser Abenteuer eine weitere Möglichkeit für jeden Harry-Potter-Fan, der es sich gerne in dieser so wunderbar fantasievoll ausgeschmückten Welt voller Magie bequem macht, unserer oft so öden Muggelwelt zu entfliehen. Anne Paul