Ernährung bei Fruktosemalabsorption
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Ernährung bei Fruktosemalabsorption
Kontakt RATGEBER In allen Fragen in Bezug auf Ernährung wenden Sie sich an Ihre Diätologinnen UKH Meidling Kundratstraße 37, 1120 Wien Telefon +43 1 601 50-73720 UKH Graz Göstinger Straße 24, 8021 Graz Telefon +43 316 505-3220 UKH Kalwang 8775 Kalwang 1, Steiermark Telefon +43 3846 86 66-235 UKH Klagenfurt Waidmannsdorfer Straße 35, 9020 Klagenfurt am Wörthersee Telefon +43 463 58 90-1049 UKH Linz Garnisonstraße 7, 4017 Linz Telefon +43 732 69 20-1545 UKH Salzburg Dr. Franz-Rehrl-Platz 5, 5010 Salzburg Telefon +43 662 65 80-2386 - in den Rehabilitationszentren: RZ Häring Schönau 150, 6323 Bad Häring Telefon +43 5332 790-1160 RZ Meidling Köglergasse 2a, 1120 Wien Telefon +43 1 601 50-73720 Rehabilitationsklinik Tobelbad Dr. Georg-Neubauer-Straße 6, 8144 Tobelbad bei Graz Telefon +43 3136 525 71-6432 Ernährung bei Fruktosemalabsorption www.auva.at UKH Lorenz Böhler Donaueschingenstraße 13, 1200 Wien Telefon +43 1 331 10-672 www.auva.at - in den Unfallkrankenhäusern: RZ Weißer Hof Holzgasse 350, 3400 Klosterneuburg Telefon +43 2243 241 50-2111 Allgemeine Unfallversicherungsanstalt Impressum & Bildquellen Inhaltsverzeichnis Impressum Vorwort 2 Medieninhaber, Herausgeber und Hersteller: AUVA, Allgemeine Unfallversicherungsanstalt, Adalbert-Stifter-Straße 65, 1201 Wien Fruktosemalabsorption 3 Verlags- und Herstellungsort: Wien Ernährungstherapie 4 Streng fruktosearme Kost 5 Fruktoseangepasste Langzeiternährung 7 Praktisches Vorgehen und Einflussfaktoren 8 12 Bildquellen Die Ernährungspyramide baut auf 10 Weitere Informationen über Ernährung ... 11 Impressum & Bildquellen 12 © Stephanie Hofschlaeger / PIXELIO © Rainer Sturm / PIXELIO © Ingo Heemeier / PIXELIO aboutpixel.de / grüne äpfel makro © bruno © Fonds Gesundes Österreich / Ernährungspyramide © 2009 JupiterImages Corporation 1 Vorwort Liebe Patientinnen und Patienten, Weitere Informationen über Ernährung ... ... finden Sie in unseren Broschüren: Ernährung bei Übergewicht Ernährung bei Hyperurikämie und Gicht getreu dem Motto unseres Hauses „Wir sind um Sie besorgt“ haben die Diätologinnen unserer sieben Unfallkrankenhäuser und vier Rehabilitationszentren unter der Leitung von Frau Katrin Wittmann eine Reihe von Broschüren zur richtigen Ernährung erarbeitet. Diese „Ratgeber” sind übersichtlich und gut verständlich aufgebaut, damit Sie den optimalen Nutzen daraus ziehen können. Ernährung bei Hyperlipidämie Ernährung bei Metabolischem Syndrom Ernährung bei Diabetes ohne Insulintherapie Ernährung bei Diabetes mit Insulintherapie Ernährung bei Verstopfung Leichte Vollkost Aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse wissen wir heute, dass die richtige Ernährung einerseits einen wesentlichen Beitrag zur Vorbeugung von Krankheiten und andererseits auch zur schnelleren Genesung im Krankheitsfall oder nach Verletzungen, die einen stationären Aufenthalt nach sich ziehen, leistet. Ernährung bei Schluckstörungen Mit den „Ratgebern” legen wir einen wichtigen Grundstein für Ihre gesundheitliche Entwicklung und schließen zugleich eine Lücke betreffend der gesunden Ernährung in unseren Einrichtungen. Ernährung bei Laktoseintoleranz Ernährung bei Reflux Ernährung bei Divertikulose und Divertikulitis Ernährung bei Durchfall Ernährung bei Fruktosemalabsorption Ernährung bei Histaminintoleranz Ernährung bei Osteoporose Ernährung bei Untergewicht Prof. Dr. Hartmut Pelinka Ärztlicher Direktor der AUVA 2 11 Die Ernährungspyramide baut auf Eine ausgewogene und gesunde Ernährung reduziert deutlich die Beschwerden! Fruktosemalabsorption Die Ernährungspyramide baut auf Fruktosemalabsorption Basis Ihrer Ernährung sollte aber auf jeden Fall die „Gesunde Ernährung“ sein, die durch die Ernährungspyramide grafisch dargestellt wird: Maximal 2-3 kleine Fleischportionen pro Woche oder ersatzweise Wurst Mindestens 1x wöchentlich Fisch Obst je nach Verträglichkeit, wenn möglich täglich Täglich mindestens 2x Gemüse und 1x Salat Täglich Milchprodukte Ausreichend Trinkflüssigkeit (1,5 l) = eine Fruchtzuckerunverträglichkeit Die Ursache der Fruchtzuckerunverträglichkeit ist eine eingeschränkte Aufnahme des Fruchtzuckers (Fruktose) über die Dünndarmwand. Dadurch gelangt der nicht aufgenommene Fruchtzucker in den Dickdarm, wo er von Darmbakterien zersetzt wird. Es kommt zu Gärungsprozessen, wobei Gase (Kohlendioxid und Wasserstoff) und kurzkettige Fettsäuren entstehen, welche zu heftigen Beschwerden führen können. Die Störung in der Fruchtzuckeraufnahme kann angeboren oder später erworben sein. Die Fruktosemalabsorption ist nicht mit der hereditären (erblichen) Fruktoseintoleranz zu verwechseln! Es handelt sich hierbei um zwei völlig verschiedene Krankheitsbilder, die nichts miteinander zu tun haben. Bei der Fruktoseintoleranz besteht ein angeborener Mangel des Enzyms Fructose-1-phosphat-Aldolase, auch Aldolase B genannt. Durch die Aufnahme von Fruktose kommt es zur Anhäufung toxischer Stoffwechselprodukte in der Leber und infolgedessen zur Schädigung der Leber, der Nieren und zur Unterzuckerung (Hypoglykämie). Warum eine Frucktzuckerunverträglichkeit besteht und woran man sie erkennt ... Symptome Blähungen, Völlegefühl Aufstoßen, Sodbrennen, Übelkeit Bauchschmerzen oder Krämpfe Durchfall aber auch Verstopfung Depressionen Diagnostik Durch einen H2-Atemtest kann die Diagnose gestellt werden. Lebensmittel, die sich in der Pyramide weiter unten befinden, sollten Sie öfter zu sich nehmen. 10 Lebensmittel, die sich in der Pyramide weiter oben befinden, sollten Sie seltener zu sich nehmen. Vorkommen Obst und daraus hergestellte Produkte z.B. Obstsäfte, Dörrobst, Marmeladen, Kompotte, Honig, Diabetikerprodukte, präbiotische Lebensmittel, Süßigkeiten, Wellnessgetränke, Fertigprodukte mit der Aufschrift “kristallzuckerfrei”, Soft Drinks (z.B. Cola – Malzsirup hat einen hohen Gehalt an Fruktose), … 3 Ernährungstherapie Ernährungstherapie Zuckeraustauschstoffe meiden! Die Fruktosemalabsorption kann durch eine fruktosearme Kost behandelt werden – d.h. Obstsorten, getrocknete Früchte, Obstsäfte, Honig und Diabetikerprodukten vermeiden. Weiters müssen auch alle Zuckeraustauschstoffe gemieden werden: 4 Sorbit (E 420, 432-436) Vor allem in Kern- und Steinobst, Diabetikerprodukten (Marmelade, Kekse, Konfekt, Zuckerl, …), einigen LightGetränken, Brausepräparaten (z.B. Multivitaminbrausetabletten), Arzneimittel (Trägerstoff), Bier enthalten – blockiert vorübergehend die Aufnahme von Fruchtzucker. Xylit (E 967) oder Isomalt (E 953) sind in zuckerfreien Süßigkeiten wie z.B. Kaugummi und Zuckerln enthalten. Mannit (E 421) oder Maltit (E 965) sind in Diabetikerprodukten enthalten. Einflussfaktoren Darmflora Die Zusammensetzung der Darmflora spielt eine entscheidende Rolle dabei, ob eine Fruktosemalabsorption zu Beschwerden führt oder nicht. Dauernd erhöhte Fruchtzuckerzufuhr führt dazu, dass fruchtzuckerspaltende Fäulnisbakterien vermehrt gebildet werden. Diese Bakterien produzieren Gase und kurzkettige Fettsäuren, die Beschwerden hervorrufen können. Betroffene können selbst durch kurze Fastenperioden die Darmflora dramatisch verändern. Daher empfiehlt es sich, bei Verschlechterung der Symptome für 1-2 Wochen wieder eine streng fruktosearme Diät einzuhalten, damit sich die Darmflora erholen kann. Richtig essen kann Spaß machen! Bewegung Dass regelmäßige Bewegung positiv auf die Darmmotorik wirkt, ist generell bekannt. Bei der Fruktosemalabsorption sollte man diesen Effekt nutzen, da es durch die Bewegung zu einem regelmäßigeren und besseren Weitertransport des Darminhaltes und damit zu weniger Gärungsprozessen, Blähungen und Bauchschmerzen kommt. Die Ernährungstherapie sollte sich nach den individuellen Symptomen richten. Sie erfolgt in zwei Schritten: Darmmassagen Wichtig ist es, dass die Massage im Uhrzeigersinn durchgeführt wird. Positiv wirkt sich auch eine gut trainierte Bauchmuskulatur aus. 1. Zeitlich begrenzte, streng fruktosearme Kost: Diese Einstiegskost sollte 2-3 Wochen dauern. Zusätzlich zu Fruchtzucker sollten auch einige Gemüsesorten und Zuckeraustauschstoffe gemieden werden (siehe nachfolgende Liste – Seite 5). Gut gekaut ist halb verdaut Lassen Sie sich beim Essen Zeit und speicheln Sie die Nahrung richtig gut ein. Wie lange die Nahrung im Magen liegt, hängt auch davon ab, wie gut die Nahrung bereits im Mund zerkleinert wurde. Auch die Art der Speisen spielt dabei eine Rolle. 2. Fruktoseangepasste Langzeiternährung: Tritt nach der streng fruktosearmen Kost eine Besserung der Beschwerden ein, so kann mit der zweiten Phase begonnen werden. Fruktosehältige Lebensmittel (v.a. Obst und daraus hergestellte Produkte) sollen gezielt Schritt für Schritt auf ihre Verträglichkeit geprüft werden. Es ist nicht sinnvoll, eine bestimmte Fruktosemenge festzulegen, da jeder eine unterschiedliche Verträglichkeit hat. Viel trinken Eine ausreichende Trinkmenge von Wasser und Tee lindert die Beschwerden, außerdem besitzt heißes Wasser eine leicht anregende und krampflösende Wirkung auf die Darmmotorik. Bessern sich Ihre Beschwerden nach Einhalten der genannten Richtlinien nicht nach kurzer Zeit, können weitere Störungen vorhanden sein. So z.B. eine Laktoseintoleranz, die auf dem gleichen Weg wie die Fruktosemalabsorption diagnostiziert werden kann. 9 Praktisches Vorgehen & Einflussfaktoren Streng fruktosearme Kost Praktisches Vorgehen Prüfen Sie die Zutatenliste bei verpackten Lebensmitteln! Es sollten in erster Linie stark fruktosehältige Lebensmittel gemieden werden. Die Fruktoseaufnahme kann durch die Gabe von Trauben zucker (z.B. Dextropur) verbessert werden. Das heißt, wenn man etwas Fruktosehältiges isst, gibt man etwas Traubenzucker dazu, z.B. bei Kompott, Fruchtmus, … Häufig wird Fruktose besser vertragen, wenn sie nach einer reichhaltigen Mahlzeit verzehrt wird (z.B. als Dessert – verlangsamt die Magenentleerung). Lebensmittel mit Fruktose sollten langsam gegessen werden (Saft nicht auf einmal trinken!). Fruchtsirupe werden aufgrund ihres hohen Zuckerge haltes auch ohne zusätzliche Gabe von Traubenzucker gut vertragen. Bei verpackten Lebensmitteln sollte die Zutatenliste auf Zuckeraustauschstoffe genau überprüft werden. Sehr ballaststoffreiche Lebensmittel, wie grobe Vollkorn produkte, blähende Gemüsesorten und Hülsenfrüchte können die Beschwerden verstärken. GÜNSTIG UNGÜNSTIG GETRÄNKE Wasser, stilles Mineralwasser; Fruchtsäfte, Light- und Diät- Tees, Kräutertees (z.B. Melisse, getränke (mit Sorbit und Fruktose – siehe Etikette), Diabetikersäfte; Pfefferminze, Anis, Fenchel, Kümmel, Käsepappel); Früchtetee Dicksäfte stark verdünnt Liköre, Bier, Wein; Kaffee GÜNSTIG UNGÜNSTIG BEILAGEN Kartoffeln Wegen des hohen Ballaststoff- Mais, Reis, Hirse, Hafer, Roggen, gehaltes: Vollkornprodukte Weizen und daraus hergestellte Speisen; Teigwaren, Spätzle, Nockerl; Reiswaffeln, Brot, Semmeln; Weitere Einflussfaktoren 8 Menge Die auf einmal verzehrte Menge an Fruchtzucker ist von großer Bedeutung. Fruchtzucker in geringen Mengen über den Tag verteilt wird besser vertragen als eine große Menge in kurzer Zeit. Kombination mit anderen Lebensmitteln Fruchtzucker in Kombination mit anderen Nahrungsmittelbestandteilen, die die Fruktoseresorption hemmen (z.B. Sorbit) bzw. Blähungen fördern (z.B. Ballaststoffe, Kohlensäure;), führen zu einer erhöhten Empfindlichkeit gegenüber Fruchtzucker. Die Kombination von Fruchtzucker mit resorptionsfördernden Nahrungsmittelbestandteilen (z.B. Traubenzucker) führt zu einer besseren Verträglichkeit von Fruktose. GÜNSTIG UNGÜNSTIG OBST 1 Portion Marmelade zu 25 g Alle Obstsorten und Trocken- früchte GÜNSTIG UNGÜNSTIG GEMÜSE Diverse Blattsalate Karotten, Tomaten, Spinat, Mangold, Kürbis, Zucchini, Fenchel, Sellerie, etc. Wegen des hohen Ballaststoff- gehaltes: Kraut- und Kohlgemüse, Bohnen, Linsen, Zwiebel, Lauch, Sauerkraut, Rohkost, Gurke, Kohlrabi, Fisolen, Karfiol, Artischocken, Erdnüsse; 5 Streng fruktosearme Kost GÜNSTIG Fruktoseangepasste Langzeiternährung UNGÜNSTIG FLEISCH & FISCH Zusätzlich können Sie jetzt folgende Lebensmittel je nach individueller Verträglichkeit in Ihren Speiseplan einbauen: Alle Fleischsorten und Wurst- UNGÜNSTIG GÜNSTIG sorten; BEILAGEN Alle Fischsorten Fein vermahlene Vollkornprodukte Grobe VollkornprodukteBallast- stoffe GÜNSTIG UNGÜNSTIG MILCHPRODUKTE GÜNSTIG Topfen, Hüttenkäse, Schnittkäse, UNGÜNSTIG OBST Streichkäse; Milchprodukte ohne Fruchtzusätze Diabetikerjogurt, Milchprodukte mit Fruchtzusätzen; GÜNSTIG Je nach Verträglichkeit: Äpfel, Birnen, Pflaumen, Pfirsiche, Marillen, Ringlotten, Trocken früchte; Bananen, Kiwis, Beeren, Orangen, Mandarinen, Grapefruits, Melonen, Zitronen, Kirschen, Zwetschken, Papaya, Kompott, Obstkonserven; UNGÜNSTIG ESSIG Essigessenz und Weinessig Mostessig, Apfelessig; GÜNSTIG UNGÜNSTIG GEMÜSE verdünnt GÜNSTIG UNGÜNSTIG Brokkoli, Fisolen, Erbsen, Wegen des hohen Ballaststoff- Champignons, Tomaten, Schalotten, Zwiebel, Knoblauch, Oliven grün, ... gehaltes: Kraut- und Kohlgemüse, Bohnen, Linsen, Sauerkraut, Sojabohnen, Erdnüsse; Zuckermais in kleinen Mengen EIER GÜNSTIG UNGÜNSTIG ZUCKER / HONIG / SÜSSWAREN Haushaltszucker mit Trauben- Fruchtzucker, Honig, Diabetiker zucker (Dextropur) mischen; zucker (Sorbit, Xylit, Mannit, Glukosesirup, künstlicher Süßstoff; Maltit), Fruktosesirup; Diabetikerprodukte, zuckerfreier 6 Kaugummi, Müsliriegel; © 2009 JupiterImages Corporation Alle Zubereitungsarten 7 Streng fruktosearme Kost GÜNSTIG Fruktoseangepasste Langzeiternährung UNGÜNSTIG FLEISCH & FISCH Zusätzlich können Sie jetzt folgende Lebensmittel je nach individueller Verträglichkeit in Ihren Speiseplan einbauen: Alle Fleischsorten und Wurst- UNGÜNSTIG GÜNSTIG sorten; BEILAGEN Alle Fischsorten Fein vermahlene Vollkornprodukte Grobe VollkornprodukteBallast- stoffe GÜNSTIG UNGÜNSTIG MILCHPRODUKTE GÜNSTIG Topfen, Hüttenkäse, Schnittkäse, UNGÜNSTIG OBST Streichkäse; Milchprodukte ohne Fruchtzusätze Diabetikerjogurt, Milchprodukte mit Fruchtzusätzen; GÜNSTIG Je nach Verträglichkeit: Äpfel, Birnen, Pflaumen, Pfirsiche, Marillen, Ringlotten, Trocken früchte; Bananen, Kiwis, Beeren, Orangen, Mandarinen, Grapefruits, Melonen, Zitronen, Kirschen, Zwetschken, Papaya, Kompott, Obstkonserven; UNGÜNSTIG ESSIG Essigessenz und Weinessig Mostessig, Apfelessig; GÜNSTIG UNGÜNSTIG GEMÜSE verdünnt GÜNSTIG UNGÜNSTIG Brokkoli, Fisolen, Erbsen, Wegen des hohen Ballaststoff- Champignons, Tomaten, Schalotten, Zwiebel, Knoblauch, Oliven grün, ... gehaltes: Kraut- und Kohlgemüse, Bohnen, Linsen, Sauerkraut, Sojabohnen, Erdnüsse; Zuckermais in kleinen Mengen EIER GÜNSTIG UNGÜNSTIG ZUCKER / HONIG / SÜSSWAREN Haushaltszucker mit Trauben- Fruchtzucker, Honig, Diabetiker zucker (Dextropur) mischen; zucker (Sorbit, Xylit, Mannit, Glukosesirup, künstlicher Süßstoff; Maltit), Fruktosesirup; Diabetikerprodukte, zuckerfreier 6 Kaugummi, Müsliriegel; © 2009 JupiterImages Corporation Alle Zubereitungsarten 7 Praktisches Vorgehen & Einflussfaktoren Streng fruktosearme Kost Praktisches Vorgehen Prüfen Sie die Zutatenliste bei verpackten Lebensmitteln! Es sollten in erster Linie stark fruktosehältige Lebensmittel gemieden werden. Die Fruktoseaufnahme kann durch die Gabe von Trauben zucker (z.B. Dextropur) verbessert werden. Das heißt, wenn man etwas Fruktosehältiges isst, gibt man etwas Traubenzucker dazu, z.B. bei Kompott, Fruchtmus, … Häufig wird Fruktose besser vertragen, wenn sie nach einer reichhaltigen Mahlzeit verzehrt wird (z.B. als Dessert – verlangsamt die Magenentleerung). Lebensmittel mit Fruktose sollten langsam gegessen werden (Saft nicht auf einmal trinken!). Fruchtsirupe werden aufgrund ihres hohen Zuckerge haltes auch ohne zusätzliche Gabe von Traubenzucker gut vertragen. Bei verpackten Lebensmitteln sollte die Zutatenliste auf Zuckeraustauschstoffe genau überprüft werden. Sehr ballaststoffreiche Lebensmittel, wie grobe Vollkorn produkte, blähende Gemüsesorten und Hülsenfrüchte können die Beschwerden verstärken. GÜNSTIG UNGÜNSTIG GETRÄNKE Wasser, stilles Mineralwasser; Fruchtsäfte, Light- und Diät- Tees, Kräutertees (z.B. Melisse, getränke (mit Sorbit und Fruktose – siehe Etikette), Diabetikersäfte; Pfefferminze, Anis, Fenchel, Kümmel, Käsepappel); Früchtetee Dicksäfte stark verdünnt Liköre, Bier, Wein; Kaffee GÜNSTIG UNGÜNSTIG BEILAGEN Kartoffeln Wegen des hohen Ballaststoff- Mais, Reis, Hirse, Hafer, Roggen, gehaltes: Vollkornprodukte Weizen und daraus hergestellte Speisen; Teigwaren, Spätzle, Nockerl; Reiswaffeln, Brot, Semmeln; Weitere Einflussfaktoren 8 Menge Die auf einmal verzehrte Menge an Fruchtzucker ist von großer Bedeutung. Fruchtzucker in geringen Mengen über den Tag verteilt wird besser vertragen als eine große Menge in kurzer Zeit. Kombination mit anderen Lebensmitteln Fruchtzucker in Kombination mit anderen Nahrungsmittelbestandteilen, die die Fruktoseresorption hemmen (z.B. Sorbit) bzw. Blähungen fördern (z.B. Ballaststoffe, Kohlensäure;), führen zu einer erhöhten Empfindlichkeit gegenüber Fruchtzucker. Die Kombination von Fruchtzucker mit resorptionsfördernden Nahrungsmittelbestandteilen (z.B. Traubenzucker) führt zu einer besseren Verträglichkeit von Fruktose. GÜNSTIG UNGÜNSTIG OBST 1 Portion Marmelade zu 25 g Alle Obstsorten und Trocken- früchte GÜNSTIG UNGÜNSTIG GEMÜSE Diverse Blattsalate Karotten, Tomaten, Spinat, Mangold, Kürbis, Zucchini, Fenchel, Sellerie, etc. Wegen des hohen Ballaststoff- gehaltes: Kraut- und Kohlgemüse, Bohnen, Linsen, Zwiebel, Lauch, Sauerkraut, Rohkost, Gurke, Kohlrabi, Fisolen, Karfiol, Artischocken, Erdnüsse; 5 Ernährungstherapie Ernährungstherapie Zuckeraustauschstoffe meiden! Die Fruktosemalabsorption kann durch eine fruktosearme Kost behandelt werden – d.h. Obstsorten, getrocknete Früchte, Obstsäfte, Honig und Diabetikerprodukten vermeiden. Weiters müssen auch alle Zuckeraustauschstoffe gemieden werden: 4 Sorbit (E 420, 432-436) Vor allem in Kern- und Steinobst, Diabetikerprodukten (Marmelade, Kekse, Konfekt, Zuckerl, …), einigen LightGetränken, Brausepräparaten (z.B. Multivitaminbrausetabletten), Arzneimittel (Trägerstoff), Bier enthalten – blockiert vorübergehend die Aufnahme von Fruchtzucker. Xylit (E 967) oder Isomalt (E 953) sind in zuckerfreien Süßigkeiten wie z.B. Kaugummi und Zuckerln enthalten. Mannit (E 421) oder Maltit (E 965) sind in Diabetikerprodukten enthalten. Einflussfaktoren Darmflora Die Zusammensetzung der Darmflora spielt eine entscheidende Rolle dabei, ob eine Fruktosemalabsorption zu Beschwerden führt oder nicht. Dauernd erhöhte Fruchtzuckerzufuhr führt dazu, dass fruchtzuckerspaltende Fäulnisbakterien vermehrt gebildet werden. Diese Bakterien produzieren Gase und kurzkettige Fettsäuren, die Beschwerden hervorrufen können. Betroffene können selbst durch kurze Fastenperioden die Darmflora dramatisch verändern. Daher empfiehlt es sich, bei Verschlechterung der Symptome für 1-2 Wochen wieder eine streng fruktosearme Diät einzuhalten, damit sich die Darmflora erholen kann. Richtig essen kann Spaß machen! Bewegung Dass regelmäßige Bewegung positiv auf die Darmmotorik wirkt, ist generell bekannt. Bei der Fruktosemalabsorption sollte man diesen Effekt nutzen, da es durch die Bewegung zu einem regelmäßigeren und besseren Weitertransport des Darminhaltes und damit zu weniger Gärungsprozessen, Blähungen und Bauchschmerzen kommt. Die Ernährungstherapie sollte sich nach den individuellen Symptomen richten. Sie erfolgt in zwei Schritten: Darmmassagen Wichtig ist es, dass die Massage im Uhrzeigersinn durchgeführt wird. Positiv wirkt sich auch eine gut trainierte Bauchmuskulatur aus. 1. Zeitlich begrenzte, streng fruktosearme Kost: Diese Einstiegskost sollte 2-3 Wochen dauern. Zusätzlich zu Fruchtzucker sollten auch einige Gemüsesorten und Zuckeraustauschstoffe gemieden werden (siehe nachfolgende Liste – Seite 5). Gut gekaut ist halb verdaut Lassen Sie sich beim Essen Zeit und speicheln Sie die Nahrung richtig gut ein. Wie lange die Nahrung im Magen liegt, hängt auch davon ab, wie gut die Nahrung bereits im Mund zerkleinert wurde. Auch die Art der Speisen spielt dabei eine Rolle. 2. Fruktoseangepasste Langzeiternährung: Tritt nach der streng fruktosearmen Kost eine Besserung der Beschwerden ein, so kann mit der zweiten Phase begonnen werden. Fruktosehältige Lebensmittel (v.a. Obst und daraus hergestellte Produkte) sollen gezielt Schritt für Schritt auf ihre Verträglichkeit geprüft werden. Es ist nicht sinnvoll, eine bestimmte Fruktosemenge festzulegen, da jeder eine unterschiedliche Verträglichkeit hat. Viel trinken Eine ausreichende Trinkmenge von Wasser und Tee lindert die Beschwerden, außerdem besitzt heißes Wasser eine leicht anregende und krampflösende Wirkung auf die Darmmotorik. Bessern sich Ihre Beschwerden nach Einhalten der genannten Richtlinien nicht nach kurzer Zeit, können weitere Störungen vorhanden sein. So z.B. eine Laktoseintoleranz, die auf dem gleichen Weg wie die Fruktosemalabsorption diagnostiziert werden kann. 9 Die Ernährungspyramide baut auf Eine ausgewogene und gesunde Ernährung reduziert deutlich die Beschwerden! Fruktosemalabsorption Die Ernährungspyramide baut auf Fruktosemalabsorption Basis Ihrer Ernährung sollte aber auf jeden Fall die „Gesunde Ernährung“ sein, die durch die Ernährungspyramide grafisch dargestellt wird: Maximal 2-3 kleine Fleischportionen pro Woche oder ersatzweise Wurst Mindestens 1x wöchentlich Fisch Obst je nach Verträglichkeit, wenn möglich täglich Täglich mindestens 2x Gemüse und 1x Salat Täglich Milchprodukte Ausreichend Trinkflüssigkeit (1,5 l) = eine Fruchtzuckerunverträglichkeit Die Ursache der Fruchtzuckerunverträglichkeit ist eine eingeschränkte Aufnahme des Fruchtzuckers (Fruktose) über die Dünndarmwand. Dadurch gelangt der nicht aufgenommene Fruchtzucker in den Dickdarm, wo er von Darmbakterien zersetzt wird. Es kommt zu Gärungsprozessen, wobei Gase (Kohlendioxid und Wasserstoff) und kurzkettige Fettsäuren entstehen, welche zu heftigen Beschwerden führen können. Die Störung in der Fruchtzuckeraufnahme kann angeboren oder später erworben sein. Die Fruktosemalabsorption ist nicht mit der hereditären (erblichen) Fruktoseintoleranz zu verwechseln! Es handelt sich hierbei um zwei völlig verschiedene Krankheitsbilder, die nichts miteinander zu tun haben. Bei der Fruktoseintoleranz besteht ein angeborener Mangel des Enzyms Fructose-1-phosphat-Aldolase, auch Aldolase B genannt. Durch die Aufnahme von Fruktose kommt es zur Anhäufung toxischer Stoffwechselprodukte in der Leber und infolgedessen zur Schädigung der Leber, der Nieren und zur Unterzuckerung (Hypoglykämie). Warum eine Frucktzuckerunverträglichkeit besteht und woran man sie erkennt ... Symptome Blähungen, Völlegefühl Aufstoßen, Sodbrennen, Übelkeit Bauchschmerzen oder Krämpfe Durchfall aber auch Verstopfung Depressionen Diagnostik Durch einen H2-Atemtest kann die Diagnose gestellt werden. Lebensmittel, die sich in der Pyramide weiter unten befinden, sollten Sie öfter zu sich nehmen. 10 Lebensmittel, die sich in der Pyramide weiter oben befinden, sollten Sie seltener zu sich nehmen. Vorkommen Obst und daraus hergestellte Produkte z.B. Obstsäfte, Dörrobst, Marmeladen, Kompotte, Honig, Diabetikerprodukte, präbiotische Lebensmittel, Süßigkeiten, Wellnessgetränke, Fertigprodukte mit der Aufschrift “kristallzuckerfrei”, Soft Drinks (z.B. Cola – Malzsirup hat einen hohen Gehalt an Fruktose), … 3 Vorwort Liebe Patientinnen und Patienten, Weitere Informationen über Ernährung ... ... finden Sie in unseren Broschüren: Ernährung bei Übergewicht Ernährung bei Hyperurikämie und Gicht getreu dem Motto unseres Hauses „Wir sind um Sie besorgt“ haben die Diätologinnen unserer sieben Unfallkrankenhäuser und vier Rehabilitationszentren unter der Leitung von Frau Katrin Wittmann eine Reihe von Broschüren zur richtigen Ernährung erarbeitet. Diese „Ratgeber” sind übersichtlich und gut verständlich aufgebaut, damit Sie den optimalen Nutzen daraus ziehen können. Ernährung bei Hyperlipidämie Ernährung bei Metabolischem Syndrom Ernährung bei Diabetes ohne Insulintherapie Ernährung bei Diabetes mit Insulintherapie Ernährung bei Verstopfung Leichte Vollkost Aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse wissen wir heute, dass die richtige Ernährung einerseits einen wesentlichen Beitrag zur Vorbeugung von Krankheiten und andererseits auch zur schnelleren Genesung im Krankheitsfall oder nach Verletzungen, die einen stationären Aufenthalt nach sich ziehen, leistet. Ernährung bei Schluckstörungen Mit den „Ratgebern” legen wir einen wichtigen Grundstein für Ihre gesundheitliche Entwicklung und schließen zugleich eine Lücke betreffend der gesunden Ernährung in unseren Einrichtungen. Ernährung bei Laktoseintoleranz Ernährung bei Reflux Ernährung bei Divertikulose und Divertikulitis Ernährung bei Durchfall Ernährung bei Fruktosemalabsorption Ernährung bei Histaminintoleranz Ernährung bei Osteoporose Ernährung bei Untergewicht Prof. Dr. Hartmut Pelinka Ärztlicher Direktor der AUVA 2 11 Impressum & Bildquellen Inhaltsverzeichnis Impressum Vorwort 2 Medieninhaber, Herausgeber und Hersteller: AUVA, Allgemeine Unfallversicherungsanstalt, Adalbert-Stifter-Straße 65, 1201 Wien Fruktosemalabsorption 3 Verlags- und Herstellungsort: Wien Ernährungstherapie 4 Streng fruktosearme Kost 5 Fruktoseangepasste Langzeiternährung 7 Praktisches Vorgehen und Einflussfaktoren 8 12 Bildquellen Die Ernährungspyramide baut auf 10 Weitere Informationen über Ernährung ... 11 Impressum & Bildquellen 12 © Stephanie Hofschlaeger / PIXELIO © Rainer Sturm / PIXELIO © Ingo Heemeier / PIXELIO aboutpixel.de / grüne äpfel makro © bruno © Fonds Gesundes Österreich / Ernährungspyramide © 2009 JupiterImages Corporation 1 Kontakt RATGEBER In allen Fragen in Bezug auf Ernährung wenden Sie sich an Ihre Diätologinnen UKH Meidling Kundratstraße 37, 1120 Wien Telefon +43 1 601 50-73720 UKH Graz Göstinger Straße 24, 8021 Graz Telefon +43 316 505-3220 UKH Kalwang 8775 Kalwang 1, Steiermark Telefon +43 3846 86 66-235 UKH Klagenfurt Waidmannsdorfer Straße 35, 9020 Klagenfurt am Wörthersee Telefon +43 463 58 90-1049 UKH Linz Garnisonstraße 7, 4017 Linz Telefon +43 732 69 20-1545 UKH Salzburg Dr. Franz-Rehrl-Platz 5, 5010 Salzburg Telefon +43 662 65 80-2386 - in den Rehabilitationszentren: RZ Häring Schönau 150, 6323 Bad Häring Telefon +43 5332 790-1160 RZ Meidling Köglergasse 2a, 1120 Wien Telefon +43 1 601 50-73720 Rehabilitationsklinik Tobelbad Dr. Georg-Neubauer-Straße 6, 8144 Tobelbad bei Graz Telefon +43 3136 525 71-6432 Ernährung bei Fruktosemalabsorption www.auva.at UKH Lorenz Böhler Donaueschingenstraße 13, 1200 Wien Telefon +43 1 331 10-672 www.auva.at - in den Unfallkrankenhäusern: RZ Weißer Hof Holzgasse 350, 3400 Klosterneuburg Telefon +43 2243 241 50-2111 Allgemeine Unfallversicherungsanstalt