Perspektive wechseln! - Jobcenter Köln und G.I.B.

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Perspektive wechseln! - Jobcenter Köln und G.I.B.
Pressemeldung
Nr. 16/2014
Perspektive wechseln! - Jobcenter Köln und G.I.B.
initiieren „Lohnhallengespräch“ über neue
Beratungsansätze für junge Arbeitslose
Köln, 27. Juni 2014
Das Jobcenter Köln geht neue Wege, um
die Chancen für junge Arbeitslosengeld II-Bezieher/innen auf dem
Arbeits- und Ausbildungsmarkt zu verbessern. Im Fokus stehen dabei
der enge Austausch und die Kooperation mit anderen Jobcentern in
Nordrhein-Westfalen sowie mit Wissenschaftlern und weiteren
Akteuren. „Unsere Aufgabe ist es, genauer auf die Zielgruppe zu
schauen, Hindernisse für die Integration zu erkennen und bei unseren
Unterstützungsangeboten auf eine stärkere Individualisierung und
Regionalisierung zu setzen“, sagte Olaf Wagner, Mitglied der
Geschäftsführung des Jobcenter Köln.
Zur freien Auswertung
durch die Redaktionen
von Presse, Funk und
Fernsehen.
Belegexemplar erbeten.
Wie dies gelingen kann, darum ging es beim „Lohnhallengespräch“
in Bottrop am 24. Juni. An der Veranstaltung mit dem Thema
„Jugendliche im SGB II in Nordrhein-Westfalen“, die auf Initiative
des Jobcenter Köln in erstmaliger Kooperation mit der Gesellschaft
für Innovative Beschäftigungsförderung (G.I.B.) stattfand, nahmen
rund 130 Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis teil.
Laut Studien der G.I.B. und des Instituts für Arbeitsmarkt- und
Berufsforschung (IAB) zur Situation junger Erwachsener, die SGB II
beziehen, ist die Arbeitsbereitschaft der Betroffenen grundsätzlich
sehr hoch. Es mangele jedoch an zielgruppengerechter
Ansprache und an entsprechenden Angeboten, sagte Dr. Brigitte
Schels vom IAB. Die Folgen seien in vielen Fällen das rasche
Abbrechen von Maßnahmen zur beruflichen Integration, sinkende
Motivation und ein zunehmend geringes Selbstvertrauen.
Pressekontakt:
Jobcenter Köln
Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit
Pohligstr. 3
50969 Köln
Tel.: (0221) 94 29 – 83 56
Fax: (0221) 94 29 – 82 02
jobcenterkoeln.presse@jobcenterge.de
www.jobcenterkoeln.de
Problematische Familienverhältnisse, fehlende Schulabschlüsse oder
Ausbildungen, psychische Erkrankungen und Drogenabhängigkeit
erschweren oftmals die berufliche Integration: „In vielen Fällen sind
die Problemlagen sehr komplex und erfordern innovative
Beratungsstrukturen“, sagte Friedel Damberg, Abteilungsleiter für
„Jugend und Beruf, SGB-II-Umsetzung“ bei der G.I.B. Ziel sei es,
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Nr. 16/2014
„gemeinsame Hilfesysteme zu entwickeln, die in die Arbeit der
Jobcenter implementiert werden können.“ Denn, so Jan Ammon,
zuständig für Monitoring und Evaluation zum SGB II bei der G.I.B.:
„Die jungen Leute wollen ein ganz normales Leben führen – mit einer
Arbeit und einer Familie.“
„Wir müssen hinterfragen, ob der gängige 1:1-Ansatz für alle
Kundengruppen der richtige ist“, sagte Wagner – und verwies auf das
Projekt HOTSPOT Chorweiler des Kölner Jobcenters. Mit eigens für
die Zielgruppe gestalteten Räumlichkeiten ist es direkt im Stadtteil
angesiedelt.
Neben
individuellen
Gesprächen
mit
den
Integrationsfachkräften werden die Jugendlichen in Kleingruppen
gecoacht. „Wir stellen fest, dass die Gruppendynamik viele
Potenziale bei den Teilnehmern freisetzt“, so Wagner. Eine
weitere Besonderheit des Projekts ist, dass auch Familienangehörige
und Freunde sowie junge Leute, die keine Leistungen beziehen, in
eine offene Sprechstunde kommen können.
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„Unser sozialraumorientierter Beratungsansatz ist ganzheitlich und
zugleich lösungsorientiert“, erläuterte Sabine Arimond vom Jobcenter
Köln. Die räumliche Nähe ermögliche einen Zugang zu vielen jungen
Leuten, die bislang kaum oder gar nicht erreicht wurden. „Der
HOTSPOT hat wenig von einer üblichen Behörde – das schafft
Vertrauen“, sagte Arimond. „Dadurch, dass die Bürokratie abgespeckt
ist, können wir schneller reagieren und uns mit den Trägern des
Chorweiler Hilfesystems, die mit uns zusammenarbeiten, besser
austauschen
und
gemeinsam
an
Lösungen
arbeiten.“
Vermittlungshemmnisse würden so besser identifiziert und abgebaut.
Vorbild seien die so genannten Stellensuch-Clubs in den Vororten der
französischen Hauptstadt Paris – ein Projekt der Universität
Mannheim im Rahmen eines EU-Projekts zur Bekämpfung der
Jugendarbeitslosigkeit.
Neben dem Jobcenter Köln stellten in der früheren Lohnhalle der
Bottroper Zeche auch Vertreter der Jobcenter des Kreises Mettmann
(„Achtung-Fertig-Los! Individuelle Hilfen für junge Menschen in besonderen
Problemlagen“) und aus Essen („Support 25 – Jugendarbeitslosigkeit und
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Pressemeldung
seelische
Gesundheit“)
Nr. 16/2014
und
Hamm
(„Zukunftsfabrik“)
erfolgreiche
Projekte vor.
Das gemeinsame Fazit: Eine nachhaltige berufliche Integration
hängt in großem Maße davon ab, die Lebensumstände und
persönlichen Problemlagen der jungen ALG-II-Bezieher genau zu
erkennen und die Personen mithilfe von individualisierten,
kleinschrittigen Unterstützungsangeboten und kurzen Wegen bei
Entscheiden zu stabilisieren.
„Es ergibt keinen Sinn, auf die „heilbringende“ Wirkung von
Maßnahmen zu warten – im Gegenteil: Wir müssen die Perspektive
wechseln! Erst durch die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten
können wir effiziente Hilfesysteme zur sozialen und beruflichen
Integration und damit zur gesellschaftlichen Teilhabe
entwickeln“, sagte Wagner. „Der regionalisierte Ansatz des
SGB II ist hervorragend und vital genug, das zu leisten.“
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Weitere Information zu den Projekten:
http://www.jobcenterkoeln.de/site/hotspot/
http://www.sgn-niederberg.de/index.php/achtung-fertig-los
http://www.unimannheim.de/1/presse_uni_medien/pressemitteilungen
/2013/Februar/Der%20Club%20der%20jungen%20Arbeitslosen/
Diese und weitere Pressemeldungen des Jobcenters Köln finden Sie
auch unter: www.jobcenterkoeln.de/site/pressemitteilungen/
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