So knacken Sie fast jede Datei

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So knacken Sie fast jede Datei
So knacken Sie fast jede Datei
Der Austausch von Text-, Bild- und Videodateien endet oft in einer Fehlerme ldung: «unbekanntes Dateiformat». Dank Formatwandlern kommt man trot zdem an die Inhalte – oft kostenlos.
Nie war der Austausch von Computerdokumenten einfacher als heute. Man
empfängt sie per E-Mail, kopiert sie
von Webseiten auf die Festplatte, holt
sie von USB-Sticks oder Handys von
Mitarbeitern und -schülern.
Die Leichtigkeit des Datentauschs endet aber nicht selten beim Doppelklick
auf die neue Datei: Statt der erwarteten Präsentation, Notizen oder Bilder
öffnet sich ein Zeichensalat, oder der
PC meldet kryptisch: «unbekanntes Dateiformat». Er kennt die «Sprache» der Datei nicht und verfügt
über kein Programm, das aus den Bits und Bytes die darin steckenden Songs, Illustrationen oder Videos machen kann.
Endung gut, alles gut
Die Lösung steckt im Detail, der DateiEndung. In den drei, selten zwei oder vier Buchstaben hinter
dem finalen Punkt im Dateinamen versteckt sich der Hinweis auf das Dateiformat. Mit Hilfe dieses
Kürzels erfährt man zum Beispiel auf der Onlinedatenbank www.endungen.de im Nu, welche Programme dieses «unbekannte Dateiformat» öffnen können.
Die Suche nach diesen Programmen, eventuell deren Kauf und Installation ist ein Weg, um die Inhalte der unlesbaren Datei nutzbar zu machen. Er lohnt sich aber nur, wenn man regelmässig mit Dokumenten dieses Formats arbeiten muss.
Schneller und kostenlos funktioniert das Ganze mit Internetdiensten wie Media-Convert oder Zamzar. Sie wandeln exotische Dateien in gebräuchliche Formate um, für die man bereits Programme
hat. Man muss lediglich eine Datei auf der Festplatte auswählen oder deren Webadresse angeben.
Sekunden später kann man mittels eines per E-Mail übermittelten Links die konvertierte Datei auf
den PC kopieren – und öffnen.
Allzu private oder sensible Dokumente will manch einer jedoch nicht übers offene Internet an öffentliche Onlinedienste senden. Ausserdem kennen selbst die besten unter ihnen nicht alle Dateiformate. In diesen Fällen helfen Konvertierprogramme, die nicht im Internet, sondern lokal auf dem Computer arbeiten. Am einfachsten findet man diese spezialisierten Anwendungen über Downloadarchive von Computer-Fachzeitschriften.
Formatwechsel am besten vermeiden
Wie die Onlinedienste sind auch die meisten Konvertierprogramme kostenlos. Trotzdem hat die
Formatumwandlung ihren Preis: Nicht immer lässt sich ein Dokument mit allen Eigenschaften kon-
vertieren. Es kann zu Abweichungen bei Textauszeichnungen, Bild- und Tonqualität kommen, oder es
gehen gleich vollständige Elemente des Inhalts verloren, beispielsweise Tabellen oder Bilder.
Formatwechsel von Computerdateien sind deshalb stets mit einem gewissen Risiko verbunden – und
daher wenn immer möglich zu vermeiden. Dies gelingt, wenn man den Absender der Dokumente von
vornherein bittet, sie in einem gebräuchlichen Dateiformat abzuspeichern (siehe unten).
Vor allem sollte man aber selber darauf achten, nur Dateien in solchen Standardformaten zu versenden. Denn auch wenn der Datenaustausch heute so einfach ist wie nie: Er ist nutzlos, wenn der Empfänger die Dokumente nicht öffnen kann.
Die gebräuchlichsten Formate für Text, Musik und Film
Wer Computerdateien weitergibt, sollte exotische Formate meiden – aber auch markenspezifische,
die sich nur mit dem Erzeugerprogramm öffnen und bearbeiten lassen. Man erspart den Empfängern
viel Arbeit und Qualitätseinbussen – und sich die Rückfragen und Nachversände.
Folgende Dateiformate können von den meisten Programmen und Betriebssystemen verarbeitet
werden:
.txt
Text
Reiner (ASCII-)Text ohne Auszeichnungen – ideal für Rohtexte.
.rtf
Rich Text Format
Text mit Auszeichnungen, Bildern, Tabellen etc. Geeignet als Austauschformat zwischen verschiedenen Programmen.
.doc
MS Word
Quasistandard für Textverarbeitungsdateien. Da ältere Word-Versionen
und Programme anderer Hersteller die neuen Dateiformate (zum Beispiel .docx) oft nicht lesen können, wenn möglich in alten DOCFormaten speichern.
.csv
Comma Separated Values
Exportformat für Datenbanken und Tabellenkalkulationsdateien ohne
Formeln und Auszeichnungen (reiner Text).
.xls
MS Excel
Quasi das Standardformat für Tabellenkalkulation. Da ältere ExcelVersionen und Programme anderer Hersteller die neuen Dateiformate
(etwa .xlsx) meist nicht lesen können, Tabellen wenn möglich in alten
XLS-Formaten speichern.
.jpg
.jepg
Joint Photographic Experts
Group
Gebräuchlichstes Format für Internetfotos und Digitalkameras. Die
Komprimierungstechnik sorgt für kleine Dateien, kann aber zu Qualitätsverlusten führen.
.tif
.tiff
Tagged Image File Format
Professionelles Bilddateiformat ohne Komprimierung und Qualitätsverlust – führt allerdings zu grösseren Dateien.
.pdf
Portable Document Format
Ideales Dateiformat für alle gestalteten Dokumente mit Text und Bildern. Das spätere Bearbeiten von PDF-Dateien ist aber nur mit meist
kostenpflichtigen Spezialprogrammen möglich.
.mp3
MPEG-1 Audio
Layer 3
Der am weitesten verbreitete Standard für Audiodateien aller Art – im
Internet wie auch auf portablen Musikplayern.
.mpg
.mepg
Moving Picture
Experts Group
Offenes Videoformat (mit Komprimierung), das von vielen Programmen
unterstützt wird.
Infos und Datenbanken
Wikipedia - Dateiendungen, Dateiformat: Ausführliche Informationen des Online-Lexikons zum
Thema.
openformats.org: Argumente zur Verwendung von offenen und Verzicht auf proprietäre Dateiformate.
endungen.de - Dateiendungen Nachschlagewerk: Mit über 10'000 Einträgen ist Endungen.de das
grösste deutschsprachige Dateiendungen-Lexikon im Netz. Einfach den Suffix einer Datei eingeben
und schon weiss man, mit welchem Programm man sie öffnen könnte.
drweb.de: Lange Anleitung mit vielen Links und Programmtipps zum Thema Datenkonvertierung.
Office 2007 – Dateiformat-Tipps: 10 Tipps, wie man mit den Dateiformaten des Microsoft OfficePakets umgehen sollte.
Kostenlose Online-Konvertierer
Media-Convert konvertiert Dateien bis 150 MB Grösse. Als Datenquelle können Dateien auf dem PC
angeben oder – besonders praktisch bei YouTube-Filmen – WWW-Adressen eingegeben werden. Der
Dienst verarbeitet Dutzende von Film-, Ton-, Text-, Bilder-, Datenbank-, Tabellenkalkulations-,
Komprimierungs- und Handydateien in ein anderes Format. Wenige Mausklicks genügen zur Bedienung.
youconvertit wandelt in drei einfachen Schritten bis zu 5 Dateien gleichzeitig in ein anderes Format
um. Der englischsprachige Dienst verarbeitet eine sehr grosse Anzahl an Formaten. Die Dateien können vom PC oder als WWW-Adressen übermittelt werden. Nach der Konvertierung erhält man eine
E-Mail, mit deren Hilfe man die umgewandelte Datei herunterladen kann. Der Dienst ermöglicht, Internetfilme direkt umzuwandeln und Dateien zu versenden, die für E-Mail zu gross sind.
Zamzar spricht zwar nur Englisch, ist aber auch ohne entsprechende Sprachkenntnisse problemlos zu
bedienen. Es können bis zu 100 MB grosse Dateien in andere Formate konvertiert werden. Im kostenpflichtigen Service fällt diese Grenze. Zamzar kann mit einer Vielzahl von Dateiformaten arbeiten
und ist auch in der Lage Internetfilme online zu konvertieren.
Movavi Online Video Converter ist auf Videoformate spezialisiert. Entweder lädt man die Filme vom
PC auf den Server oder gibt eine WWW-Adresse an, gibt das Zielformat an und klickt «convert». Die
Filme dürfen nicht länger als 10 Minuten oder grösser als 100 MB sein. Besonders praktisch: Der englischsprachige Service kann bis zu 5 kleine Videos zu einem einzelnen Film zusammenfassen.
Formatkonvertier-Programme
Microsoft Office Compatibility Pack: Ermöglicht es, Dateien der neusten Microsoft Office-Suite
(Word, Excel, Powerpoint) in älteren Programmvarianten zu öffnen, bearbeiten und speichern.
Format Factory: Kostenloser Formatwandler für Foto-, Audio- und Videodateien. Kommt mit fast jedem Format klar.
IrfanView: Das kostenlose und mächtige Bildmanipulationsprogramm ist auch ein ausgezeichneter
Bilddateikonverter
Chip.eu - Konverter: Konverterprogrammen im Downloadbereich des Fachmagazins.