Landesamt für Vermessung und Geoinformation • Alexandrastraße 4

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Landesamt für Vermessung und Geoinformation • Alexandrastraße 4
Vermessungsamt
Schweinfurt
Presseinformation
Geldersheim nimmt Maß
Katasterneuvermessung in Geldersheim
Die Bürgermeisterin von Geldersheim, Ruth-Hanna Gube, und der Leiter des
Vermessungsamts Schweinfurt, Uwe Wagner, informierten am 18. Mai 2009
über das Projekt der Katasterneuvermessung in Geldersheim. Dabei werden
im Bereich des Altorts die Grundstücke neu vermessen. Die Arbeiten sollen
bis Ende April 2010 abgeschlossen sein.
Die Grundstücke in Geldersheim wurden 1834 erstmals durch den Geometer
Maiher vermessen. Diese Daten haben dort, wo bisher keine Veränderungen an
den Grundstücken stattfanden, bis heute ihre Gültigkeit. Doch in den rund 175
Jahren, die seither vergangen sind, hat sich die Technik im Bereich der
Vermessung stark fortentwickelt. Was 1834 noch High-Tech war, ist heute
aufgrund der höheren Genauigkeit nicht mehr zeitgemäß.
1834 erfolgte die Vermessung mit der so genannten Messtischmethode. Auf
einem Stativ war eine Platte angebracht, auf der ein Bogen Papier befestigt war.
Darauf bestimmte der Geometer zunächst den Standort des Messtisches selbst.
Dazu und zur Übertragung weiterer Punkte aus der Natur auf das künftige
Kartenblatt benutzte er eine Kippregel mit optischer Distanzmesseinrichtung, den
sogenannten Reichenbachschen Distanzmesser (Bild 1: Messtisch mit Kippregel).
In Ortschaften und kleinparzellierten Gebieten wurde der Grundriss im Maßstab
1:2500, ansonsten im Maßstab 1:5000 erfasst. Nach und nach füllte sich so das
Blatt mit Grundstücksgrenzen, Gebäuden und Bauwerken, Abgrenzungen der
Nutzungsarten, Wege und Gewässer. Für einen reibungslosen Ablauf der
Vermessung hatten die Grundstückseigentümer ihre Eigentumsgrenzen durch
Pflöcke zu kennzeichnen, die mit ihren Hausnummern versehen waren. Das
Ergebnis wurde Uraufnahmeblatt genannt. So entstand u. a. das Ortsblatt von
Geldersheim (Bild 2: Reproduktion des Ortsblattes).
Die anschließende Ermittlung der Flächen erfolgte rein graphisch. Die Berechnung
erfolgte auf Abdrucken der Uraufnahme, den so genannten Rechnungsblättern,
die bereits Flurstücksnummern statt Hausnummern enthielten (Bild 3:
Rechnungsblatt NW 092-44). Das betreffende Flurstück wurde auf dem
Rechnungsblatt in einfache Rechenfiguren wie Dreiecke und Trapeze eingeteilt.
Die Maße der Rechenfiguren wurden mit Zirkel und Transversalmaßstab
abgegriffen und daraus die Flächen in einem so genannten Rechnungsband
berechnet. Diese Flächen wurden in das Grundbuch übernommen.
Durch die Katasterneuvermessung in Geldersheim werden die Grenzen in den
kommenden Monaten zentimetergenau festgelegt, den jeweiligen
Grundstückseigentümern gezeigt und anschließend mit Grenzzeichen abgemarkt.
Im Anschluss werden die Flächen mit den exakten Koordinaten der Grenzpunkte
neu berechnet und im Grundbuch berichtigt, sofern dies notwendig sein sollte.
„Die Vorarbeiten wurden mit Hilfe der Satellitenvermessung bereits durchgeführt,
so dass jetzt mit der Grundstücksneuvermessung begonnen werden kann. Der
Technische Amtmann Karlheinz Stroh und sein Mitarbeiter Mario Richter werden
für die nächste Zeit zum Ortsbild von Geldersheim gehören“, so Wagner.
Telefon: 0 97 21 2 09 38 - 0
Telefax: 0 97 21 2 09 38 - 60
e-Mail: poststelle@va-sw.bayern.de
Internet: www.vermessungsamt-schweinfurt.de
Ansprechpartner: Uwe Wagner
Mainberger Straße 14
97422 Schweinfurt
Presseinformation
Bilder
Bild 1: Messtisch mit Kippregel
Bild 2: Reproduktion des Ortsblattes von Geldersheim
Bild 3: Rechnungsblatt NW 092-44
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