MAMMUT-MAPO GbR - Mammut-Poa
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MAMMUT-MAPO GbR - Mammut-Poa
MAMMUT-MAPO GbR Mammut-Mapo GbR - B. Röck - Haisterbacher Str. 13 - 64711 Erbach M. Streckfuß, Berlin B. Röck, Erbach e-mail: b.roeck@t-online.de Telefon: 0 6 0 6 2 / 4 2 5 7 Datum, Sehr geehrte Damen und Herren in Center-Management und Werbegemeinschaft Betr.: Aussstellung / Aktion – Titel: Eiszeit – Mammut – Kunsthandwerk Im Jahr 2011 hat unsere Mammut-Ausstellung/Aktion in Magdeburg, Hamburg, Berlin, sowie Flensburg und Freiburg viele tausend Besucher regelrecht begeistert. Jede Menge Erinnerungs fotos wurden in den shopping-malls geschossen. Groß und Klein, Alt und Jung freuen sich gleichermaßen, wenn sie die Exponate anschauen. Viele kommen aus dem Staunen nicht mehr raus, plötzlich einem lebensgroßen, sehr echt wirkenden Mammut gegenüber zu stehen. Entsprechend gut ist in der Regel das Presseecho. Ob Print-Medien, Radio oder TV; immer sind die Berichte fast euphorisch. Mitunter findet sich die Veranstaltung in den TV-Regionalnachrichten. Stadtkanäle nehmen die Mammuts gerne als redaktionelle Beiträge, und so kann man die Ausstellung noch lange auf youtube ansehen. Das Wissensmagazin Galileo hat im Sommer mit Mapo als Statist einen Film über eiszeitliche Jagdtechniken gedreht. Für Centermanagement und Werbegemeinschaften ist unsere Ausstellungs-/Aktionsidee eine wirkungsvolle und nachhaltige Image-Werbeveranstaltung. Nächstes Jahr, 2012, sind schon einige Aktionstermine in Kiel, Rostock, Ulm und Cottbus vorgesehen. Wann dürfen wir für Ihr Shopping-Center ein individuelles Angebot vor Ort besprechen? Mammut-Grüße aus dem Odenwald sendet Ihnen die Mammut Mapo GbR Bernhard Röck P.S. Zum 1. Januar 2012 wechselt der Mammut-Mapo GbR Firmensitz von Berlin nach Erbach. Bitte beachten Sie die Adress-Änderung. Mammut-Mapo GbR - B. Röck - Haisterbacher Str. 13 - 64711 Erbach-Günterfürst - mammut-mapo@web.de - www.mammut-mapo.de Bernhard Röck, Dipl.-Industriedesigner FH - Haisterbacher Str. 13 - 64711 Erbach - Tel.: 0 60 62 / 42 57 - eMail: b.roeck@t-online.de Matthias Streckfuß, Bildhauer-Elfenbeinschnitzer - Dickhardtstraße 27 - 12161 Berlin - Tel.: 01 72 / 3 22 16 20 - eMail: mstreckfuss@web.de Informationen zur Ausstellung / Aktion Eiszeit-Mammut-Kunsthandwerk Gut bewährt hat sich eine Aktionsdauer von zwei Wochen. Aber drei oder vier Wochen sind ebenfalls möglich. Sonntags, wenn kein Publikum im Center ist, kann der Aufbau in 4-6 Std. zügig durchgeführt werden. Hilfs-Kräfte werden nicht benötigt. Die Exponate werden nach einem vorher abgesprochenen Plan aufgebaut und dekoriert. Ein Lichtstrom-Anschluss in der Nähe der Arbeitsplätze ist ausreichend. Der größte Blickfang, das lebensgroße Mammut, sollte ankommende Besucher zuerst begrüßen. Im Blickkontakt zu „Mapo“ werden Arbeitsplätze, Miniaturen-Ausstellung und Vitrinen mit Arbeiten aus dem Kunsthandwerker-Bereich „Elfenbeinschnitzer“ platziert. Tische mit Original Fundstücken ausgestorbener Eiszeittiere zum „Begreifen“, sowie Vitrinen mit Exponaten, die nicht angefasst werden sollten, bilden mit Bildwänden den Teil der Ausstellung, der Schülergruppen bei Führungen ausführlich erklärt wird. Zum Diorama Wollnashorn mit Baby passt die Vitrine mit einem Wollnashorn-Unterkieferfragment und eine Bildwand mit Motiven aus dem Leben von Wollnashörnern. Mindestens zwei ausgebildete Handwerker betreuen die Schau während der Kernöffnungszeiten und machen die Führungen, die beim Centermanagement angemeldet sind. Ansonsten ist stets ein Ansprechpartner da, der auf alle Fragen zum Thema kompetent und freundlich Auskunft gibt. Der Abbau und Abtransport beginnt gewöhnlich am letzten Aktionstag ca. 4 Stunden vor Schließung des Hauses, oder am nächsten Tag. Das sind die Mammut-Macher der Mammut-Mapo GbR Matthias Streckfuß Bildhauer-Elfenbeinschnitzer Dickhardtstraße 27 - 12161 Berlin Tel.: 01 72 / 3 22 16 20 eMail: mstreckfuss@web.de Bernhard Röck Dipl.-Industriedesigner FH Haisterbacher Str. 13 - 64711 Erbach Tel.: 0 60 62 / 42 57 eMail: b.roeck@t-online.de Matthias Streckfuß, Jahrgang 1962 Bernhard Röck, Jahrgang 1946 www.galerie-streckfuss.de www.mammut-poa.de 1980-1983 1983-1985 1985-1987 Ausbildung zum Holzbildhauer Ausbildung zum Elfenbeinschnitzer Tätigkeit im Deutschen Elfenbeinmuseum Erbach 1963-1966 1966-1967 1971-1974 Lehre zum Technischen Zeichner Bundesgrenzschutz Fachhochschule für Gestaltung Pforzheim mit Abschluss als Diplom-Industriedesigner FH 1986 Erste Ausstellung mit Miniaturschnitzereien seit 1979 seit 1988 selbständiger Künstler und Restaurator für Elfenbein-Antiquitäten in Berlin Ausstellung im Rahmen des Grand Marché in Berlin u. Hamburg selbständig als freischaffender Künstler mit eigener Werkstatt. Als Elfenbeinschnitzer eingetragen in die Handwerksrolle Rhein-Main 1983 1. Preisträger beim internationalen Elfenbein-Wettbewerb des Deutschen Elfenbeinmuseums Erbach seit 1985 Geschäftsführer der Drechsler- u. Elfenbeinschnitzer Innung Erbach Odenwaldkreis 1991 Teilnehmer an einer Filmexpedition nach Nordostsibirien. Film: „Die Mammut-Story“ 1994-1997 Mandatsträger im Erbacher Stadtparlament und Vorsitzender des Kulturausschusses 2001-2006 Stadtverordnetenvorsteher der Kreisstadt Erbach 2006 gemeinsam mit Matthias Streckfuß, Berlin Gründung der Firma Mammut-Mapo GbR 1998-2000 2000-2003 Gemeinschaftsausstellungen mit und in der Ateliergemeinschaft 122 in Berlin 2004/05/06 Ausstellung im Rahmen des Weihnachtszaubers auf dem Gendarmenmarkt in Berlin 2006 gemeinsam mit Bernhard Röck, Erbach Gründung der Firma Mammut-Mapo GbR &+>'"& ++6" 4636+ Ausstellung / Aktion der Mammut-Mapo GbR Das Mammut ist längst ausgestorben, aber . . . / 3 <3F3*/ &/,* 1 ;C* # <@/,* 1/<< 9 *@ @ <,* ,1 *1,@@ 1* 1 1 C+ 1< #D*;@ ; ,+; , <C6 ; 1, ; 1 ,<@9 1< ; #D; 0 1 - 1 ,&1 @9 , C1< ,<@ /,* - ; <C* ; F,//.300 1 " C* 0 1 1,*@< 3//@ ( ;./;@ ,/,/+ ;,11 ,1.06 &<; I 6@9 / 1<C;& 1 D . IC & 1 , 1 @1+ C@<*/19 1 . 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Viele Besucher fragen, „ist das echt?“ Die Nachbildung scheint perfekt gelungen. Tische mit Original-Fund stücken. Mammut - Stoßzahn und Knochen zum „Begreifen“. Hinter Glas in den Vitrinen sind echte Mammut-Haare und ein großes Hautstück. Ausgewählte Molare und Stoßzahnstücke, sowie ein SkelettModell. Zur Wollnashornmutter gibt es ein Baby und informative Bildwände sowie ein Original-Fundstück, ein Unterkieferfragment mit Backenzähnen. Für Gruppen, es sollten schon Schulkinder sein, werden Führungen durch die Ausstellung angeboten. Kinder wissen mitunter schon sehr viel über die Exponate, aber es werden oft auch hochinteressante Fragen gestellt, die von uns Handwerkern gerne umfassend beant wortet werden. Großes Erstaunen, ausgerechnet bei einer MammutAusstellung so winzig kleine Kunstwerke zu sehen. Über 60 Arbeiten von Matthias Streckfuß sind so klein gearbeitet, dass viele Betrachter die Lupe brauchen, um die Feinheit der Skulpturen erkennen zu können. Eis-Schlecken ist ein kurzes, vergängliches Vergnügen – „Eiszeit“ hat für Kinder etwas mit leckerer Eistüte zu tun. Aber ein Ausflug zurück in die Eiszeit ist eine lebendige Schulstunde die jedem Kind unvergesslich bleiben wird. EISZEIT * MAMMUT * KUNSTHANDWERK Ausstellung / Aktion der Mammut-Mapo GbR Das Mammut ist längst ausgestorben, aber ... Das Eiszeitalter oder auch Pleistozän umfasst die Zeit von 1,8 Millionen bis 11500 Jahren vor heute. Vereisungsperioden und Warmzeiten wechselten ständig miteinander ab. Die Temperatur bei Eiszeiten lag ca. 10° C niedriger als heute... mehr ab Seite 3 EISZEIT Das Mammut ist das Charaktertier der Eiszeit. Die wollhaarigen Eiszeitelefanten (Mammuthus primigenius) waren perfekt an die Kälte angepasst. Besondere Merkmale aller Mammuts sind der hoch gewölbte Kopf und spiralig gekrümmte Stoßzähne. mehr ab Seite 6 MAMMUT In Höhlen der Schwäbischen Alb wurden die ältesten figürlichen Kunstwerke der Menschheit entdeckt. 20. - 40.000 Jahre alte Skulpturen aus Mammut-Elfenbein geschnitzt, sie belegen die ersten Anfänge von Kunst und Musik. mehr ab Seite 17 KUNSTHANDWERK MAMMUT-MAPO GbR www.mammut-mapo.de Matthias Streckfuß Bernhard Röck Dickhardtstraße 27 12161 Berlin Tel.: 0172 / 3221620 eMail: mstreckfuss@web.de Haisterbacher Str. 13 64711 Erbach Tel.: 06062 / 4257 eMail: b.roeck@t-online.de Bildhauer-Elfenbeinschnitzer Dipl.-Industriedesigner FH EISZEIT * MAMMUT * KUNSTHANDWERK Ausstellung / Aktion der Mammut-Mapo GbR Die Firma Mammut-Mapo GbR wurde von Matthias Streckfuß und Bernhard Röck 2006 gegründet um z.B. in Einkaufszentren PRVeranstaltungen zum Handwerksberuf Elfenbeinschnitzer durchzuführen. Die Idee ein lebensgroßes Mammut und quasi zum Anfassen und möglichst “echt” zu gestalten, entstand Anfang der 90er Jahre, als die Schnitzer auf fossiles Elfenbein als Werkstoff umstiegen, damit Fertigkeiten und Spezialkenntnisse des exquisiten Kunsthandwerks nicht verloren gehen und der eigenständige Handwerksberuf überleben kann. Mammut-Mapo GbR Matthias Streckfuß und Bernhard Röck Stoßzähne längst ausgestorbener Eiszeitelefanten haben vor ca. 20Jahren das Elfenbeinschnitzer-Handwerk gerettet. Der Umstieg auf den fossilen Werkstoff war nicht einfach, denn das Image des Handwerksberufes hatte schwer gelitten. An der Berufsfachschule für das Holz und Elfenbein verarbeitende Handwerk werden auch heute Mammut-Elfenbein und sehr viel Bein (Knochen), Tagua (pflanzliches Elfenbein), Horn und Hölzer verarbeitet. Weil zum Thema “EISZEIT, MAMMUT, KUNSTHANDWERK” Erklärungsbedarf besteht, wurde die Ausstellung/Aktion der Mammut-Mapo GbR entwickelt. Seit 2006 wird in zahlreichen Städten Deutschlands mit großem Erfolg informiert. Die BSO - Michelstadt freut sich über junge Leute, die den interessanten Gestaltungsberuf für sich entdecken und auswählen. Oliver Grobeis, 1. Kreisbeigeordneter Odenwaldkreis Seite 2 EISZEIT Das Eiszeitalter oder auch Pleistozän umfasst die Zeit von 1,8 Millionen bis 11500 Jahren vor heute. Vereisungsperioden und Warmzeiten wechselten ständig miteinander ab. Die Temperatur bei Eiszeiten lag ca. 10°C niedriger als heute. Das Klima während der Kaltzeiten war trocken und kalt. Die Winter waren selten schneereich. Die “Mammutsteppe” dehnte sich südlich der eiszeitlichen Gletschermassen in Europa und Asien aus. Eine waldlose Vegetation mit Gräsern, Kräutern, Zwergbirken und Polarweiden. Diese endlosen Weiten waren Lebensraum für zahlreiche Großsäuger wie die wollhaarigen Mammuts, Wollnashörner, Riesenhirsche, Höhlenbären, Bisons, Rentiere, Moschusochsen und Pferde. Die Mammuts konnten den Schnee mit den Stoßzähnen wegschieben, um an das Gras zu gelangen. Litertaur zum Thema: Begleitbroschüre zur Sonderausstellung “Mammut-Riesen aus der Unterwelt” im Deutschen Elfenbeinmuseum Erbach 30.4 - 30.10.2005 Seite 3 EISZEIT EISWAND IN SIBIRIEN (FOTO) EISABBRUCH INDIGIRKA (FOTO) In Zentraleuropa und Sibirien beherrschte eine eiszeitliche Steppenlandschaft mit niedrigem, kälteresistentem Pflanzenbewuchs die Landschaft, vergleichbar mit der Tundralandschaft des heutigen Sibirien. Bis in eine Tiefe von 1500 Metern blieb der Boden gefroren. Dieser Permafrostboden taut auch heute noch nur im Sommer oberflächlich auf, so dass wir dort nicht nur Knochen, sondern komplett erhaltene Überreste eiszeitlicher Tiere finden können. An einer Außenbiegung der Indigirka in Nordostsibirien wurde eine große Eisfläche unterspült und hat eine ca. 30m hohe Eiswand entstehen lassen. Hier findet man reichlich Knochen und Zähne eiszeitlicher Tiere. Flußbiegungen sind mitunter regelrechte “Knochensammler” und für Paläontologen oft sehr ergiebige Fundstätten. Literatur zum Thema On the track of Ice Age mammals von Antony J. Sutcliffe 1985 British Museum (Natural History) ISBN 0-565-00869-2 Seite 4 EISZEIT EISZEIT-MENSCHEN (BILD) EISZEIT-MENSCHEN (BILD) Die Entwicklung der Menschen war den klimatischen Verhätnissen unterworfen. Seit etwa einer Million Jahre gibt es Menschen in Europa, deren Entwicklung vom Homo erectus bis zum Neandertaler eigenständig verlief, bis vor ca. 40000 Jahren der Homo sapiens, der moderne Mensch aus Afrika einwanderte. Das Wollhaarmammut war Zeitgenosse zweier Menschenarten: des Neandertalers und des Homo sapiens oder Cro-Magnonmenschen, aus dem der moderne Mensch hervor ging. Man weiß heute, dass der Homo sapiens den Neandertaler nicht verdrängt hat, sondern viele Tausend Jahre nebeneinander existierten. Nicht alle Tiere, die die Menschen verwerteten, wurden von ihnen selbst erlegt. Auch Fleisch von natürlich verendeten Tieren wurde mit Steinwerkzeugen zerlegt und an die jeweiligen Lebensorte mitgenommen. Eine Ausrottung des Mammuts durch Menschen infolge zu starker Bejagung ist wenig wahrscheinlich. Literatur zum Thema Mammuts, Giganten der Eiszeit von Bärbel Auffermann, Jan Graefe Stiftung Neanderthal Museum 2010 ISBN 978-3-935624-22-0 Seite 5 MAMMUT Das Mammut ist das Charaktertier der Eiszeit. Die wollhaarigen Mammuts (Mammuthas primigenius) waren perfekt an die eiszeitliche Kälte angepasst. Besondere Merkmale aller Mammuts sind der hoch gewölbte Kopf und spiralig gekrümmte StoßzähMAMMUT “MAPO UND LENA” ne. Das wollhaarige Mammut ist LEBENSGROßE EXPONATE die kleinste, aber bekannteste Mammutart. Der Name “wollhaarig” bezeichnet das vierlagige Fell als sehr guten Kälteschutz. In Europa tauchte es vor ca. 300.00o Jahren auf, nachdem es aus dem Osten gekommen war, wo es nach Ansicht wissenschaftlicher Experten bereits vor 500.000 Jahren existierte. Millionen Mammuts bevölkerten einst die Steppen, die große Teile der nördlichen Halbkugel von England im Westen bis Nordamerika (Alaska und Kanada) bedeckten. MAMMUT-BILDER (BILD) Ein männliches Mammut erreichte im Durchschnitt eine Schulterhöhe von 2,40m bis 2,90m bei einem Gewicht, das selten über 5 Tonnen lag. Beim Wollhaarmammut war der Geschlechterunterschied sehr groß. Mit der Geburt des ersten Kalbes verlangsamte sich das Wachstum extrem. Sie blieben etwa ein Drittel kleiner als die männlichen Tiere. Literatur zum Thema Rückwechsel von Rien Poortvliet 1993 Paul Parey Verlag ISBN 3-490-44211-3 Seite 6 MAMMUT Literatur zum Thema Mammutsuche in Sibirien von Dick Mol, Christian de Marliave, Bernard Buigues 2006 Roseni Verlag ISBN 978-3-9810469-2-2 Seite 7 MAMMUT 1900 machten sibirische Jäger einen der bedeutensten Mammutfunde am Ufer des Flusses Beresowka. Sofort nach Erhalt der Nachricht schickte die Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg eine Expedition unter Leitung des deutschen Zoologen Otto Herz und Eugen W. Pfitzenmayer nach Sibirien. Sie errichteten über dem Kadaver ein Blockhaus, das mit BERESOWKA-MAMMUT (BILD) Spezialkaminen beheizt wurde, um den Fund aufzutauen. Der starke Aasgeruch machte die Bergungsarbeiten besonders unangenhem. 1901 konnten die Reste schließlich auf abenteuerlichem Weg mit Pferdewagen und Rentierschlitten nach Irkutsk gebracht und dort in einem Kühlwagen verladen werden. Nach Ankunft in St. Petersburg wurde das Skelett in den Räumen der Akademie montiert. Außerdem wurde das Mammut mit originalen Hautteilen in der Haltung rekonstruiert, in der es gefunden worden war, hockend mit halb aufgestützten Vorderbeinen im Versuch, sich aus der Erdspalte zu befreien, in die es gestürzt war. Das war vor ca. 29.000 - 33.000 Jahren. Erstmals bei einem derartigen Fund waren größere Mengen an Fleisch, Haut, Gewebe und Blut erhalten geblieben. Auch 12kg Mageninhalt und Futterreste zwischen den Zähnen wurden gesichert. Dadurch waren Rekonstruktion von Aussehen und Lebensumständen des Mammuts möglich. Literatur zum Thema Mammutleichen und Urwaldmenschen in Nordost-Sibirien von E.W. Pfitzmayer Leipzig / F.A. Brockhaus / 1926 Seite 8 MAMMUT MAMMUT-BILDER (BILD) Literatur zum Thema On the track of Ice Age mammals von Antony J. Sutcliffe 1985 British Museum (Natural History) ISBN 0-565-00869-2 Seite 9 MAMMUT MAMMUT-BILDER (BILD) Literatur zum Thema On the track of Ice Age mammals von Antony J. Sutcliffe 1985 British Museum (Natural History) ISBN 0-565-00869-2 Seite 10 MAMMUT FUNDSTELLE UND SAMMELLAGER MAMMUTSTOßZÄHNE SIBIRIEN Literatur zum Thema Das Mammut und seine ausgestorbenen Verwandten Burkart Engesser, Oldrick Fejor, Pavel Major Naturhistorisches Museum Basel ISBN 3-9520840-42 Seite 11 MAMMUT FUNDSTÜCKE MAMMUT STOßZAHN UND KNOCHEN “ZUM BEGREIFEN” Literatur zum Thema Mammuts aus Sibirien Ulrich Joger, U. Koch 1994 Hessisches Landesmuseum Darmstadt Seite 12 MAMMUT MAMMUT HAUT UND STOßZAHNBRUCHSTÜCKE (ORIGINAL FUNDSTÜCKE) Literatur zum Thema Lebendige Eiszeit von Wighart von Koenigswald 2002 THEISS ISBN 3-8062-1734-3 Seite 13 MAMMUT Das Wollnashorn (Coelodonta antiquitatis) entwickelte sich vermutlich in der Mongolei, Nordchina oder Sibirien. Es lebte in den Kaltsteppen von Westeuropa bis Ostchina. Seine Maximalverbreitung erreichte es in der Würmeiszeit (115.000 - 10.000 Jahre). Ein wesentliches Merkmal der Nashörner sind die Hörner auf der WOLLNASHORN LEBENSGROßE EXPONATE Nase. Das vordere bzw. das einzige Horn entwächst dem Nasenbein, das hintere dem Vorderschädel. Die Hörner bestehen aus agglutiniertem Kreatin, einem fibrillären Protein, das auch in den Haaren vorkommt, und enthalten trotz ihrer Festigkeit weder Knochensubstanz, noch, wie stellenweise WOLLNASHORN UNTERKIEFERFRAGMENT irrtümlich behauptet wird, Elfenbein. Wollnashörner hatten einen massigen Körper und kurze dicke Beine. Jeder Fuß hatte drei Zehen, die jeweils in breiten Hufen endeten. Nashörner haben ein geringes Sehvermögen, doch wird dieser Nachteil durch einen ausgeprägten Geruchssinn und ein sehr gutes Gehör ausgeglichen. Die Wollnashörner waren Pflanzenfresser, die nicht in Herden lebten. Ähnlich ihrer heute lebenden Verwandten in Afrika, die mit Elefanten zusammen leben, teilten sie sich den Lebensraum mit Mammuts. Sie erreichten eine Kopfrumpflänge von 4m, bei einer Schulterhöhe von bis zu 2m und einem Gewicht von bis zu 3,5 Tonnen. Literatur zum Thema Menschen und Tiere in der Steinzeit Karl Müller Verlag / 1986 1/22/01/52-02 Seite 14 MAMMUT WOLLNASHÖRNER (BILD) Literatur zum Thema Mammut - Rückkehr der Giganten von Richard Stone 2003 Kosmos Verlag ISBN 3-440-09520-7 Seite 15 MAMMUT SCHÄDELFRAGMENT MIT KNOCHENZAPFEN (ORIGINALFUNDSTÜCK) “ZUM BEGREIFEN” “MAPOLINO” WRANGELMAMMUT EXPONAT NACHBILDUNG-HEUTIGE GRÖßE ?? Das Steppenbison war weit verbreitet in den Kaltsteppen der nördlichen Hemisphäre. Es war die steppenbewohnende Form des rezenten Wisent. Sie unterschied sich hauptsächlich durch Größe und Form der Hörner. Die Nahrung bestand aus den kurzen Gräsern der offenen Steppentundra. Der Steppenwisent erreichte eine Länge von 3,50m und 2,20m Höhe bei einem Gewicht von ca. 900 bis 1.100kg. Die letzten Mammuts Mit der Erwärmung vor 10.000 Jahren starben viele der eiszeitlichen Großsäuger aus. Ihre Körpergröße machte Mammuts besonders anfällig bei Änderung des Lebensraumes. Sie benötigten die “Mammutsteppe” zum Überleben und mit deren Verschwinden schrumpfte ihr Lebensraum. Die letzten Mammuts, als Inselbewohner isoliert und zu Zwerggröße mutiert, lebten bis vor 4.000 Jahren auf der westsibirischen Wrangel-Insel. Literatur zum Thema Menschen und Tiere in der Steinzeit Karl Müller Verlag / 1986 1/22/01/52-02 Seite 16 KUNSTHANDWERK In Höhlen der Schwäbischen Alb wurden die ältesten figürlichen Kunstwerke der Menschheit entdeckt. Die Zeitspanne zwischen 40.000 und 27.000 vor heute wird Aurignacien bezeichnet. Die überwiegend aus Mammut-Elfenbein geschnitzten Tier- und VOLGELHERD MAMMUT UND PFERD Menschendarstellungen NACHBILDUNG AUS MAMMUTELFENBEIN wurden erst in den letzten Jahrzehnten entdeckt. Geländearbeiten am Vogelherd im Lonetal nördlich von Ulm, sowie am Geisenklösterle und am Hohle Fels im Achtal zwischen Blaubeuren und Schelklingen haben mehrere bedeutende Ergebnisse und zugleich eine Reihe wissenschaftlicher Überraschungen erbracht. Zahlreiche kulturelle Innovationen des Aurignacien stehen höchstwahrscheinlich in unmittelbarem Zusammenhang mit der Einwanderung des modernen Menschen. Sowohl die ersten Hinweise auf Schmuck, figürliche Kunst und Musikinstrumente als auch Artefakte mit symbolischem Inhalt gehören zu den ältesten derzeit weltweit bekannten Beweisen menschlicher Kunst und Kultur. Die ersten Entdeckungen von Kunstwerken aus den schwäbischen Höhlen erfolgten 1931 während den Ausgrabungen durch Gustav Riek am Vogelherd. Viele Figuren stellen Tiere dar, Mammuts, Löwen, Pferde, Wisente oder Fische. Literatur zum Thema Eiszeit - Kunst und Kultur Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg Thorbecke 2009 ISBN 978-3-7995-0832-2 Seite 17 KUNSTHANDWERK Nach EISZEIT und MAMMUT zeigt die Ausstellung/Aktion der Mammut-Mapo GbR das wichtigste Kapitel: das Kunsthandwerk. Zahlreiche Höhlenfunde beweisen, dass vor über 40.000 Jahren Menschen begannen aus Mammut-Stoßzähnen kleine Skulpturen zu schnitzen die auf Grund der guten Haltbarkeit des Elfenbeins bis heute nicht verrottet sind. Auch heute noch ist der Beruf des Elfenbeinschnitzers ein Ausbildungsberuf. In einer drei-jährigen vollschulischen Ausbildungsform wird eine gestalterische und handwerkliche Grundlage auf höchstem Niveau vermittelt. Die Ausbildung zum Elfenbeinschnitzergesellen/in wird von der Berufsfachschule für das Holz und Elfenbein verarbeitende Handwerk in Michelstadt angeboten. Neben einer einzigartigen Palette an Werkstoffen - Mammutelfenbein, Rinderknochen, Geweih, Taguanuss - beispielsweise gehört auch eine Vielzahl verschiedener Arbeitstechniken, wie Schnitzen, Modellieren, Zeichnen, Drechseln und digitale Bildbearbeitung zu den Angeboten der Schule. Die Gestaltung in Projekt- und auftragsorientiertes Arbeiten sind in der Ausbildung ein besonderes Anliegen. Seite 18 KUNSTHANDWERK Ziel der Berufsausbildung ist das Erlernen von gestalterischen und handwerklichen Techniken, die das selbständige Planen, Durchführen und Kontrollieren von Arbeitsprozessen ermöglichen. Mit der abgeschlossenen Berufsausbildung ist nicht nur eine Tätigkeit als Geselle beispielsweise in der Schmuck- und SkulpturenHerstellung, sondern auch die Aufnahme in ein aufbauendes Studium in Design , der freien Kunst, der Kunstpädagogik oder der Restaurierung möglich. Eine Weiterqualifikation durch das Ablegen der Meisterprüfung oder die Weiterbildung zum Gestalter im Handwerk können wichtige Ziele für eine selbständige Tätigkeit als Elfenbeinschnitzer sein. Seite 19 KUNSTHANDWERK Voraussetzung für die Ausbildung an der Berufsfachschule für das Holz und Elfenbein verarbeitende Handwerk ist ein Schulabschluss, Interesse, Fantasie und Formgefühl. Nach der schriftlichen Bewerbung erfolgt eine theoretische und praktische Aufnahmeprüfung mit anschließendem Prüfungsgespräch, die über die Zulassung zur Ausbildung entscheidet. Außer zum Elfenbeinschnitzer können Intressierte sich zur Ausbildung zum Tischler, Holzbildhauer oder Drechsler bewerben. Kontaktdaten: Berufliches Schulzentrum Odenwaldkreis Berufsfachschule für das Holz und Elfenbein verarbeitende Handwerk Erbacher Straße 50 D-64720 Michelstadt Tel.: 06061-951-0 Fax: 06061-951-190 e-mail: thed@bso-michelstadt.de Ausbilder für Elfenbeinschnitzer: Fachlehrer Elfenbeinschnitzmeister und Anerkannter Sachverständiger Bernd Spachmann Ausbilder für Drechsler: Fachlehrer Drechslermeister Helmut Jäger Seite 20 KUNSTHANDWERK FOSSILES MAMMUTELFENBEIN “UNECHTE” ELFENBEINE Aus dem lateinischen Begriff “elephantus” und seiner Entsprechung im Griechischen “elephas” entstand in Verbindung mit der alten deutschen Bezeichnung “pein” für Bein (=Knochen) die im Althochdeutschen gebräuchliche Wortverbindung “Helephantesbein”. Daraus entwickelte sich im 17. und 18. Jahrhundert das Helffenbein, der Vorläufer unseres heutigen Wortes “Elfenbein”. Unter Elfenbein versteht man im engeren Sinne die Stoßzähne des Elefanten und des Mammuts, im weiteren Sinne und mitunter als “unechtes” Elfenbein bezeichnet, gelten die Stoßzähne des Narwals (2 bis 3m lang), die Hauer des Walrosses (60-80 cm lang), das Zahnbein des Nilpferdes und die Zähne des Pottwals sowie die Hauer von Warzenschweinen. Literatur zum Thema Elfenbein - Kreativer mystischer Werkstoff 1994 vom Deutschen Elfenbeinmuseum Erbach Brigitte Dinger ISBN 3-926851-06-6 Seite 21 KUNSTHANDWERK Spanabhebende Bearbeitung Werkstoffe, die Elfenbeinschnitzer verwenden, sind Elfenbein und Zahnbeine diverser Tiere sowie Knochen, Horn, Holz und Bernstein. Sie werden mit spanabhebenden Werkzeugen bzw. Maschinen bearbeitet. Je nach Größe wird die Bandsäge, bei kleineren Abschnitten die Laubsäge verwendet. Mit der Band- oder der Tellerschleifmaschine wird weitergearbeitet. Im Bohrschlauch, der heute meist ein Mikromotor im Handstück ist, lassen sich unterschiedliche Bohrer und Fräser einsetzen, die die Formgebung erleichtern. Die MiniFräse ist wichtigstes Werkzeug, da es mit hoher Geschwindigkeit (bis zu 45.000 Umdrehungen/ min) schnell und präzise Material zerspanen kann. Nach der Vorschleifarbeit mit Schleifpapier erfolgt die Oberflächenpolitur mit der Schwabbel-Scheibe. Literatur zum Thema “Knochenarbeit” Archäologische Informationen aus Baden-Würtemberg Mostefa Kokabi, Björn Schenker und Joachim Wahl 1994 ISBN 3-927714-23-2 Seite 22 KUNSTHANDWERK Werkzeuge zur spanabhebenden Bearbeitung sind Stichel, Schaber, Raspeln oder Feilen. Sie ähneln noch heute den Bearbeitungsgeräten aus Werkstätten des 17. und 18. Jahrhunderts. Inzwischen werden zusätzlich motorbetriebende Werkzeuge wie Bohrschlauch (Handstück) und Fräse benutzt. Vor der Erfindung der Fräse wurden Grob-Arbeiten mit Hammer, Meißel und Stoßeisen ausgeübt. Feinere Formen werden mit Schabern erzielt. Die Oberflächenbehandlung erfolgt im Fortgang der Arbeit mit Schmirgelpapier - früher mit Schachtelhalm - und fein geschlämmtem Bimsstein und schließlich mit Schlämmkreide und Spiritus. Elfenbein lässt sich bis zum Spiegelglanz polieren. Literatur zum Thema 100 Jahre Fachschule 1892 - 1992 Baldur Greiner 1992 Berufliche Schulen des Odenwaldkreises Seite 23 KUNSTHANDWERK Motive der ersten Elfenbeinkünstler waren Frauendarstellungen. Die Venus vom Hohle Fels ist mindestens 35.000 Kalenderjahre alt, aber gut denkbar ist auch ein Alter von 40.000 Jahren. Aus Mammut und Gagat sind Venusfiguren gefunden worden, die bekannteste ist die Venus von Willendorf, die bei Wien entdeckt wurde, die aus Kalkstein besteht und mindestens 5.000 Jahre nach der Venus vom Hohle Fels entstand. Stilisierte Frauendarstellungen und sogenannte Bruststäbe sind in vielen Varianten und Größen gefunden worden. Beim Frauenköpfchen aus Brassempouy, der “Dame à la capuche” sind erstmals Details des Gesichts zu erkennen. Insgesamt betrachtet sind alle Venusfiguren individuell gestaltet. Sie folgen keinem festen Schema von vorgebenen Konstruktionen oder Proportionen. Literatur zum Thema Die Venus vom Hohle Fels Museumsheft 9 Urgeschichtliches Museum Blaubeuren 2010 ISBN 1617-2655 Seite 24