ein brief von principessa civetta di tortoli delle
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ein brief von principessa civetta di tortoli delle
Liebe Niemandshunde, cari Cani di Nessuno es wird ja so einiges über mich erzählt, aber jetzt langt's! Das ist ja alles furchtbar UNTERtrieben!!! Also muss ich mir doch die Mühe machen, selbst aufzuschreiben, was ich in meinem bisherigen Leben so alles erlebt hab. Die ersten 6 Wochen waren, glaub ich, recht schön, da war ich mit meinen sechs Geschwistern noch bei Mama. Aber dann... ihr könnt es euch nicht vorstellen - wurden wir in so ein dunkles Ding gepackt, alle sieben, kräftig durchgeschüttelt und dann war's auch noch kalt! Irgendwann, ich glaub', ich war schon fast erfroren und verhungert, wurde es wieder heller. Ich natürlich sofort hoch, um zu sehen, was los ist. Da wurden wir auch schon rausgenommen und gewärmt und haben was zu essen bekommen. Toll! Aber dann ging es schon wieder weiter – in ein tolles Zuhause, bei Daniele. Der war so richtig nett zu uns, vor allem zu mir. Ich dachte, das tolle Leben geht so weiter! Als Dankeschön haben wir dem Daniele sogar seine Weinstöcke gestutzt. Fand er aber nicht so toll. Vielleicht mussten wir deswegen weg. Oder auch nicht – denn er war so traurig, als mein Bruder Chucky und ich schon wieder zu jemandem anderen mussten. Meine Herren, die hatten eine kleine Hundehütte. Ich hatte wahnsinnig Angst, aber Chucky war ja bei mir. Zwei andere Kumpels mussten sich auch so 'ne Mini-Hütte teilen: Camelia und Lupita. Aber was dann kam, schlägt dem Fass wohl den Boden aus! Wir wurden wieder rumgeschüttelt, aber ganz anders als beim letzten Mal. Und dann wurde es ziemlich laut, aber gesehen hat man nichts. Irgendwann standen viele Menschen um unsere Hütten rum und haben fürchterlich gefiept! Ich wollt gar nicht zu denen hin, aber sie haben so eine alberne Schnur an mein Geschirr gemacht und mich einfach rausgepflückt aus der Mini-Hütte. Den Chucky und die anderen auch. Dann wollte ich laufen, aber es war so glatt, dass ich ausgerutscht bin. Wie peinlich! Ich bekam auch was Feines zu fressen, aber ich hab vor lauter Aufregung gar nicht alles angenommen. Immer schön bei Chucky bleiben, dachte ich mir, aber der war plötzlich weg, so wie die anderen beiden. Dann sollte ich wieder laufen, aber ich wollte nicht. Der neue Mensch hatte ein Einsehen und packte mich in ein Körbchen. Von da aus hatte ich einen guten Überblick über ein großes Durcheinander und konnte etwas entspannen. Sogar ein paar Minuten schlafen war drin. Aber dann kam die nächste Katastrophe! Eine noch kleinere Mini-Hütte! Zwar auch mit Decke, aber fürchterlich klein. Da wurde ich einfach reingestopft!!! Unverschämtheit! Und dann wieder Gerumpel, Geschüttel, Krach. Nach einer halben Ewigkeit war der Mensch von vorhin wieder da, hat mich wieder rausgeholt – diesmal kam ich ja schon fast freiwillig – und hat mich wieder ins Körbchen gesetzt. Und dann waren plötzlich noch drei da – einer wie Daniele, und zwei kleinere Ausgaben. Die haben auch gefiept. Dann durfte ich lang auf den Schoß von meinem Menschen. Als ich von da wieder runter durfte, war es plötzlich eisig kalt, und statt Erde und Gras, wie ich es kannte, war alles weiß unter meinen Pfoten – bis zum Bauch! Machte aber Spaß, und so hab ich mich gleich in dem weißen Zeug gekugelt. „Schnee“ haben die Menschen gesagt. Dann sollte ich ins Haus, aber ein riesiges schwarzes Monster versperrte den Weg. Ich hab natürlich schnell gecheckt, dass das auch ein Hund ist. Inzwischen weiß ich auch, das sie Rusty heißt, uralt ist (13 Jahre) und nicht mehr so ganz fit. Ziemlich grummelig, die Alte. Aber eigentlich ganz nett. Drin im Haus war es auch glatt, aber nicht so schlimm. Ich hab ein tolles Kissen, aber das war mir zu warm. Lieber auf den kühlen Boden! Der Rest war mir egal, ich wollte nur noch schlafen. Inzwischen bin ich schon ganze drei Tage hier, und ich glaub, ich bleibe da erst mal. Ich vermisse meine Geschwister und Kumpels schon sehr, aber die Familie ist nett und spielt mit mir. Manchmal macht das auch die alte Rusty. Von der hab ich gelernt, dass es was gutes gibt, wenn ich mich hinsetze und treu schau. Funktioniert echt, probiert's mal aus! Nur manchmal fliegt mein Fraule über mich drüber, wenn sie grad nicht damit rechnet, dass ich was will und hinter ihr sitz. Nachts fühle ich mich sehr einsam und weine, und dann kommt Herrle oder Fraule und schläft neben mir auf der Couch und ich kuschel mit einer Hand, die runterhängt. Am nächsten Morgen sind die dann nicht so gut drauf, aber da sind ja noch die Kinder, die dann mit mir Spaß haben. Aber das Tollste ist mein Name: Chantal war ja auch nicht übel, aber jetzt werde ich Civetta gerufen, oder Principessa! Oder Cici (das ist doof). Mein voller Name ist Principessa Civetta di Tortoli delle Cani di Nessuno. Und genauso fühle ich mich! Die nötigen Manieren bring ich meinen Menschen schon noch bei. Bis dahin, haltet die Ohren steif, grüßt mir meine Kumpels, Geschwister, Daniele und Manuela, ja und Riccardo, dem ich das alles verdanke! Eure Civetta