Jahreskonferenz der SEG 2007 Colloque annuel de la SSE 2007
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Jahreskonferenz der SEG 2007 Colloque annuel de la SSE 2007
Société Suisse d’Ethnologie Schweizerische Ethnologische Gesellschaft Jahreskonferenz der SEG 2007 Colloque annuel de la SSE 2007 Annual meeting of the SAS 2007 30.11. – 01.12.2007 Programm / Programme (aktualisierte Version, 15.11.07) Ethnologisches Seminar der Universität Basel Programm / Programme Freitag / Vendredi, 30.11.2007 08:30-09:30 Registrierung / inscription / registration (Ethnologisches Seminar, 1. OG / Institut d’Anthropologie Sociale, 1er étage) 09:30 10:00-12:00 13:30-15:30 16:00-18:00 Begrüssung und Eröffnung / accueil et ouverture / welcome and opening (Seminarraum des Ethnologischen Seminars, 2. OG / Institut d’Anthropologie Sociale, 2ème étage) Till Förster, Institutsvorsteher des Ethnologischen Seminars Sabine Kradolfer, Commission scientifique SSE-SEG ES Panel B: Staat und Staatlichkeit MKB/1 Panel F: Tourisme Mittagspause, repas, lunch break Panel B: Staat und Staatlichkeit Panel F: Tourisme Kaffeepause, pause café, coffee break Panel G: Prison Panel H: Jeux MKB/2 Panel C: Museum Panel C: Museum 18:15-19:00 Ausserordentliche Generalversammlung der SEG / Assemblée générale extraordinaire de la SSE (Aula, Eingang / entrée / entrance: Augustinergasse 2) 19:00-20:30 Öffentliche Roundtable Diskussion / table ronde publique / public roundtable discussion Die Zukunft der Ethnologie und ihre Wahrnehmung in der Öffentlichkeit (Aula, Eingang / entrée / entrance: Augustinergasse 2) ab 20:30 Abendessen, dîner, dinner (Restaurant Rollerhof) Samstag / Samedi, 1.12.2007 08:30-10:30 ES Panel G: Prison 11:00-13:00 Panel A: Visuelle Kultur 14:30-16:30 Panel A: Visuelle Kultur 17:00-18:00 MKB/1 Panel H: Jeux Kaffeepause, pause café, coffee break Panel E: Espaces urbains Mittagspause, repas, lunch break Panel E: Espaces urbains Kaffeepause, pause café, coffee break MKB/2 Panel D: Health Panel D: Health Panel D: Health Sonderausstellung « Rot » / exposition spéciale « rouge »/ special exhibition « red » Führung / visite guidée / guided tour (Haupteingang / entrée principale / main entrance Museum der Kulturen Basel) Adressen / adresses / venue Ethnologisches Seminar der Universität Basel / Institut d’Anthropologie Sociale, Münsterplatz 19, 4051 Basel Museum der Kulturen Basel, Münsterplatz 20, 4051 Basel Restaurant Rollerhof, Münsterplatz 20, 4051 Basel Räume / salles / rooms ES Seminarraum des Ethnologischen Seminars, 2. OG / Institut d’Anthropologie Sociale, 2ème étage MKB/1 Museum der Kulturen, Barockzimmer, Nebengebäude 1. OG / annexe du musée, 1er étage MKB/2 Museum der Kulturen, Veranstaltungsraum, Hauptgebäude 2. OG / bâtiment principal, 2ème étage Aula Eingang / entrée: Naturhistorisches Museum, Augustinergasse 2, 4051 Basel Panel A Auf der Suche nach der visuellen Kultur: Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Gebrauch von Bildern Visuelle Kultur – Visual Culture – La Culture Visuelle – ist ein Forschungsfeld, das sich in den letzten Jahren aus ganz verschiedenen Quellen entwickelt hat. Disziplinär speist es sich aus der Kunstgeschichte, den Medienwissenschaften, der Ethnologie, den Cultural Studies, aber auch einer ganzen Reihe weiterer Forschungsfelder, die ihrerseits fachübergreifend sind. Dementsprechend vielfältig wird Visuelle Kultur verstanden und darüber gearbeitet. Während in manchen aus der Kunstwissenschaft hervorgegangenen Arbeiten visuelle Kultur mehr oder weniger als die Art und Weise verstanden wird, wie Objekte und insbesondere Kunstwerke in gesellschaftliche Zusammenhänge und Handlungskontexte eingebettet sind, verstehen Ethnologinnen und Ethnologen darunter mehr die Art und Weise wie Menschen Bilder und andere Objekte sehen und sich darüber gemeinsame Deutungsmuster des Sichtbaren bilden. Quer zu diesen auf disziplinäre Traditionen zurückzuführende Perspektiven wird in den verschiedenen Globalisierungsdebatten visuelle Kultur als die Art und Weise verstanden, wie Bilder – als Objekte wie als mentale Bilder – in einer Gesellschaft und darüber hinaus zirkulieren. Gemeinsam ist allen diesen Perspektiven, dass sie den Fokus vom Objekt auf das Sehen und den Umgang mit Bildern verschieben und damit visuelle Kultur als ein neues, die bisherigen Fachgrenzen überschreitendes Forschungsfeld etablieren. In diesem panel soll durch Beiträge zum Gebrauch von Bildern aus eben jenen unterschiedlichen Perspektiven deutlich werden, welche Umrisse das neue Forschungsfeld Visuelle Kultur bereits erkennen lässt. Fallstudien sind willkommen, wenn aus ihnen hervorgeht, welche Ansätze und Perspektiven verfolgt werden. Eingeladen sind Beitragende aus der Ethnologie inklusive der europäischen Ethnologie, aber genauso aus den Kunst- und Medienwissenschaften oder aus der Geschichte. Wir hoffen, mit diesem panel einen Beitrag zur gegenseitigen Verständigung über dieses in hohem Maße hybride Forschungsfeld leisten zu können. Koordination: Till Förster (till.foerster@unibas.ch) und René Egloff (reneegloff@gmx.ch), Ethnologisches Seminar, Universität Basel. Session 1 (Sa 11:00–13:00, ES) Till Förster, Universität Basel « Einführung: Was ist Visuelle Kultur? Ein neues Forschungsfeld im Schnittpunkt verschiedener Disziplinen » Susanna Burghartz, Universität Basel « Illustrationen – Bilddiskurse – Blickregime: visuelle Kultur und Geschichte » Claus Volkenandt, Universität Basel « Bildwissenschaftliche Herausforderung der Kunstgeschichte » Session 2 (Sa 14:30–16:30, ES) Frank Wittmann, Université de Fribourg/Port-au-Prince « Visuelle Kultur in Cultural Studies und Medienethnologie » René Egloff / Till Förster, Universität Basel « Visuelle Kultur und Intermedialität: Interaktion zwischen Medien oder Praxis der Akteure? » Barbara Frey Näf, mission 21, Basel « Bilder „googeln“ oder Bilder suchen – Historische Bildquellen im Internet » Panel B Transformationen von Staat und Staatlichkeit Der Staat hat sich in der Moderne – im Zuge der Kolonisierung und nachkolonialen Neuordnung – weltweit als die wichtigste Organisationsform politischer Herrschaft etabliert. Die Souveränität und Gleichheit von Staaten ist Grundlage der internationalen Ordnung, in der Staaten als legitime Vertreter ihrer Bürger gelten. In den letzten Jahrzehnten wird jedoch ein zunehmender Verfall von Staaten diagnostiziert, ja sogar das mögliche Ende des modernen Nationalstaates im Kontext der Globalisierung diskutiert (u.a. Albrow 1996, Beck 1997, Ohmae 1995). Während die Annahme des Niedergangs des Nationalstaates umstritten ist, gilt es als konsensfähig, dass es zu Transformationen des Nationalstaates bzgl. seiner Position sowie seiner Kapazitäten und Funktionen kommt (Dürrschmidt 2002: 91). Tatsächlich sind in vielen Gebieten der Erde Tendenzen der Deinstitutionalisierung staatlicher Herrschaft (von Trotha 1994, 1999) zu beobachten. Vor allem Länder in Afrika dienen als Beispiele für state failure und Staatszerfall, weswegen gerade Afrika zu einem wichtigen Feld der Erforschung der Transformationen von Staat und Staatlichkeit geworden ist. Bei den zu beobachtenden Transformationsprozessen scheint es sich nicht bloss um einen einseitigen Prozess der Entstaatlichung bzw. Auflösung staatlicher Institutionen zu handeln. Vielmehr entstehen gleichzeitig neue Formen des Politischen, oftmals innovative Modelle von Herrschaft, die das Korsett des klassischen Nationalstaats verlassen. Einerseits werden in verschiedenen Überseeterritorien, in Afghanistan und mit der geplanten „überwachten Souveränität“ Kosovos neue Formen von staatlicher Organisation im Wechselspiel von Kontrolle, Finanztransfers und Assoziation ausprobiert. In diesen „Experimentierfeldern“ entstehen institutionelle Formen, die unter Umständen auch bei der Weiterentwicklung grösserer Zusammenschlüsse von Nationalstaaten zur Anwendung kommen könnten. Andererseits treten zu den staatlichen Strukturen andere hinzu, die an ältere Herrschaftsformen anknüpfen oder sich aus neuen Akteuren formieren. So gewinnen lokale nichtstaatliche Gruppierungen sowie internationale Institutionen und Organisationen zunehmend an Bedeutung. Soziale Akteure können je nach Umständen und je Kontext mal auf staatliche Institutionen, mal auf andere, parallel existierende Strukturen zurückgreifen. Ein solches „shopping around“ beschreibt beispielsweise Baker am Beispiel von “security needs” in Uganda und Sierre Leone (Baker 2006). Zu beobachten ist also eine Persistenz staatlicher Herrschaftsstrukturen und die Entstehung neuer, mit dem Staat konkurrenzierender politischer Strukturen und Institutionen. Diese können nebeneinander bestehen bleiben, wobei sie sich auf neue Art und Weise aufeinander beziehen und somit neue Formen des Politischen und neue Formen von Staatlichkeit, verstanden als die Form, die die Institution des Staates durch das Handeln verschiedener Akteure annimmt, hervorbringen (Förster 2007). Das Panel möchte sich vor dem Hintergrund der Frage nach der Zukunft des Staates den Transformationen des Politischen und neue Formen von Staatlichkeit widmen. Ziel ist es auf empirischen Forschungen basierte Fallstudien aus verschiedenen Regionen zusammenzubringen und vergleichend zu diskutieren. Dabei geht es um Fragen wie: Wie sind verschiedene Formen politischer Organisation, staatliche und nicht-staatliche, miteinander verflochten? Wie wird Staatlichkeit zwischen verschiedenen Akteuren neu verhandelt? Wie können sich die neuen Formen von Staatlichkeit konzeptionalisieren lassen? Was ist das Neue daran? Koordination: Kerstin Bauer (kerstin.bauer@unibas.ch) und Peter Lindenmann (peter.lindenmann@unibas.ch), Ethnologisches Seminar, Universität Basel. Session 1 (Fr 10:00–12:00, ES) Chair: Kerstin Bauer, Universität Basel Roger Begrich, John Hopkins University Baltimore « Der Zivile Staat, oder Widerstand mit Widerspruch: Indigene und der Staat in Indien » Daniel Münster, Universität Bielefeld « Bauernselbstmorde und die Transformation der Staatlichkeit in Indien » Tobias Schwörer, Universität Zürich « Mipela makim gavman: Inoffizielle Dorfgerichte und lokale Wahrnehmung des Staates im Hochland von Papua Neuguinea » Session 2 (Fr 13:30–15:30, ES) Chair: Kerstin Bauer, Universität Basel Peter Lindenmann, Universität Basel « Ein rechtsloser Raum in der Republik? Das Tribu in Neukaledonien » Till Förster, Universität Basel « Nationalism beyond the Nation State. Identity Practices and Civil Security in the Rebel Zone of Côte d’Ivoire » Gregor Dobler, Universität Basel « Hoher Besuch: Minister und Präsidenten im Norden Namibias » Discussant: Tobias Hagmann, Universität Zürich Panel C Transculturalism and Practical Museum Work. Material Culture and Cultural Cooperation with Institutions in the Countries of Origin Ethnological museums are repositioning themselves and their work in the scientific and museological landscape. Trying to represent 'the others' and their ways of life definitely belong to the past. Nevertheless, museum collections have not become useless. Museums remain top ranking sources of cultural assets that can be utilized in many different ways. As places of knowledge, collections are basically public property. Yet how are these collections dealt with? Who decides on form and content of exhibitions, projects, events, or cooperation? What are the questions that arise for social and cultural anthropologists in museums today? There are many possibilities and different levels of transcultural acting. The panel opens up a panorama on various aspects of future museum work. In two sessions a total of six speakers touch on diverse subjects all related to museum collections and the way these collections can be dealt with. Two very different examples of transcultural cooperation form the core of the panel: On August 18, 2005, one day after the 60th anniversary of the Indonesian independence the President of Indonesia together with the Dutch Minister of Foreign Affairs opened the exhibition 'Shared Cultural Heritage' at the Indonesian National Museum in Jakarta. This collaboration between the Rijksmuseum voor Volkenkunde in Leiden and the Museum Nasional Indonesia in Jakarta led to the final recognition of the Indonesian independence by the Netherlands. The state Museum der Kulturen Basel on the other hand developed a practice of cooperation with indigenous communities as well as non-governmental organizations and institutions in Brazil. The collaboration with the Yudja in the Xingú park of Mato Grosso, Central Brazil, exemplifies this type of cooperation. Two more presentations broaden the scope of the panel and round off the "tour d'horizon". Coordination: Bernhard Gardi (bernhard.gardi@bs.ch), Alexander Brust, (alexander.brust@bs.ch), Richard Kunz (richard.kunz@bs.ch), Museum der Kulturen, Basel. Session 1 (Fr 13:30–15:30, MKB/2) Chair: Bernhard Gardi, Museum der Kulturen Basel Gaby Fierz, Museum der Kulturen Basel « Exhibiting Transculturally » Alexander Brust, Museum der Kulturen Basel « When Passport Matters: The Prospects and Limits of Multisited Museum Collaborations » Keynote speaker Simone Ferreira de Athayde, University of Florida, USA; Instituto Socioambiental Brazil; Yarikayu Association, Yudja People, Xingu Indigenous Park, Brazil « The Role of Museums in the Perpetuation of Indigenous Peoples' Cultural Patrimony: the Yudja People of Xingu Park, Brazil and the Museum of Cultures Basel, Switzerland » Session 2 (Fr 16:00–18:00, MKB/2) Chair: Richard Kunz, Museum der Kulturen Basel Keynote speaker Intan Mardiana, Director of Museum Nasional, Jakarta, Department of Culture and Tourism, Endang Srihardiati, Former Director of Museum Nasional, Jakarta « Shared Cultural Heritage – Cooperation between Ex-Colonised and Ex-Coloniser » Pieter ter Keurs, Rijksmuseum voor Volkenkunde, Leiden « Ethnographic Collections in a Postcolonial Era » Lorenz Homberger, Museum Rietberg, Zürich « Collaboration with Museums in West Africa » Panel D Health on the Move – Health and Illness in a Globalising World Globalisation and its multifaceted effects have an increasing impact worldwide on medical reality. The various current transformations challenge conventional boundaries of place and time as well in respect of health and illness. Medical anthropology has not yet fully accepted this challenge, it has elaborated social science concepts of globalisation so far only to a lesser extent. Hence, this panel will serve as forum aiming at a first review of current works dealing with this topic. At the same time, we will explicitly leave open the topic as broad as possible, for instance, varying from sub-Saharan migrants and their health in Switzerland, appropriation of Chinese drugs in urban Tanzania or the social construction of ART by HIV-positive Brazilians to virtual ‘tele-heart surgery’ in a health district centre of the Papua New Guinean Highlands. The empirical concept of ‘Health Transition’ involves transformations such as demographic, epidemiological and socio-cultural processes, urbanisation/migration and change of lifestyle. Medical anthropology research into the effects of these manifold transitions are only at the beginning, for example the rapid ageing of societies worldwide and its increased need of care, the gradual shift of health profiles towards chronic and mostly degenerative illnesses in Africa, Asia, and South/Central America, health maintenance in rapidly urbanising areas in ‘countries in the South’, or the impact of new trendy nutritional habits on individual health. The increased geographical mobility of people challenges the borders of national health care systems and presents a growing health risk not only because of transmittable germs, but also in view of road casualties worldwide. Medical traditions and methods like Ayurveda medicine and acupuncture as well as epidemics like SARS and avian flu spread rapidly from Asia to Africa and Europe. In the reverse direction, the global trade of highly effective pharmaceuticals and high-tech methods from Europe and North America results in new hopes and needs on local level in African and Asian communities. Along with these globally traded material goods and intellectual concepts there is also a flow of meanings, ideas and believes which will be appropriated in respect of the local context and receive a reinterpretation in most cases and so influencing for example the use of drugs or the etiological understanding of HIV/AIDS. We should bear in mind that both patients and therapists move worldwide to an increasing degree, for instance in rural-urban networks, as part of therapeutic tourism in so-called low-cost countries, or as providers of alternative medicine on the internet. Thus, concepts of a ‘multisited medical anthropology’ could be anticipated. All these mobilities and transformations increasingly challenge historical and contemporary understandings of body and mind, wellbeing, health and illness as well as risk and vulnerability in our own societies and those of our global neighbours. They force individuals, social groups and societies to get involved with existential questions in everyday life, in science and in politics. Therefore, this panel addresses to scientists who are interested in these translocal aspects and global ‘landscapes’ relating to health and illness and who are engaged in these fields. Organisation: Joint Panel: Institute of Social Anthropology, University Basel, and ‚Medical Anthropology Switzerland’ (MAS SEG) Panel Convenors: Piet van Eeuwijk (peter.vaneeuwijk@unibas.ch), Ethnologisches Seminar der Universität Basel, MAS SEG, Brigit Obrist (brigit.obrist@unibas.ch), Ethnologisches Seminar der Universität Basel, MAS SEG, Katja Winzeler (wink@dplanet.ch), Institut für Sozialanthropologie der Universität Bern, MAS SEG. Session 1 (Sa 8:30–10:30, MKB/2) Kurze Einleitung / Short Introduction Roberta Raffaetà, Université de Lausanne « Appropriation of heterodox practices and meanings in European context » Meike Wolf, Johannes Gutenberg-Universität Mainz « Local Biologies: Die Menopause als biomedizinische Körpererfahrung » Session 2 (Sa 11:00–13:00, MKB/2) Nina Spahr, Ilario Rossi, Juan Ruiz et Patrick Bodenmann, Université de Lausanne, Centre Hospitalier Universitaire Vaudois, Policlinique Médicale Universitaire de Lausanne « La prise en charge thérapeutique du diabète chez des patients migrants et autochtones au sein des institutions hospitalières lausannoises (CHUV et PMU). Une approche anthropologique exploratoire » Mirjam Straub, Universität Zürich « Therapieerwartungen und Krankheitskonzepte bei traumatisierten Migranten und Migrantinnen in der Schweiz » Magdalena Stülb, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i.Br. « ’Mein Zuhause ist mein Körper’ – Der Einfluss transnationaler Verflechtungen auf das Erleben von Schwangerschaft und Geburt von Migrantinnen in Deutschland » Session 3 (Sa 14:30–16:30, MKB/2) Yuvany Gnep, Université Paul Cézanne d’Aix-Marseille III « Bouddhisme globalisé et prise en charge du sida. Transfert de valeurs religieuses et thérapeutiques autour de pratiques d’accompagnement aux mourants en Asie du SudEst » Aline Mercan, Université Paul Cézanne d’Aix-Marseille III « Anthropologie multisite de deux nouvelles ‘panacées’ himalayennes: Rhodiola crenulata et Cordyceps sinensis » Gunnar Stollberg, Universität Bielefeld « Acupuncture and Ayurvedic medicine in Germany » Schlussdiskussion mit allen ReferentInnen und den Panel-Verantwortlichen / Final Discussion with all Speakers and the Panel Convenors Panel E Ethnographie des espaces urbains Concevant l’espace urbain comme un espace d’interaction, de production et de transmission et non comme un simple réceptacle, l’idée sera de partir des espaces pour aboutir aux populations qui les traversent et les occupent. Un parti pris qui accorde davantage de poids aux usages qui suscitent, créent ou transforment les espaces plutôt que d’analyser les discours sur ces pratiques, sans nier cependant l’importance de l’imaginaire dans la formation des espaces. En anthropologie, l’espace est une notion omniprésente dès le fondement de la discipline, même si elle n’a été que rarement traitée pour elle-même. À ses débuts, le lien entre culture et espace n’était pas interrogé, l’anthropologie ayant fondé sa spécificité en établissant des aires culturelles qui étaient le « milieu naturel» des cultures. Augé dans son ouvrage Le sens des autres ; Actualité de l’anthropologie ( Paris : Ed Fayard, 1994 :158159) précise que la tradition anthropologique a lié la question de l’altérité (ou de l’identité) à celle de l’espace parce que les procès de symbolisation mis en œuvre par les groupes sociaux devaient comprendre et maîtriser l’espace pour se comprendre et s’organiser eux-mêmes. De nombreux anthropologues ont donc mis en évidence la nécessité humaine d’aménager des espaces intérieurs et des ouvertures sur l’extérieur, de symboliser le foyer et le seuil, parallèlement au besoin de penser l’altérité et la relation au même et à l’autre. Le regard critique des post-modernes a obligé à réfléchir sur la pertinence des liens entre culture et espace et semble avoir virtualisé ce dernier. Un certain parallélisme s’observe entre l’insistance sur la délocalisation des phénomènes sociaux et l’emploi métaphorique de la notion d’espace. Tout se passe, comme si, en cherchant à incorporer dans leurs problématiques les phénomènes globaux, les anthropologues refusent désormais à se cantonner à un espace concret. On parle alors de terrains multi-focaux ou transnationaux (Appadurai, Hannerz) pour multiplier les perspectives. L’espace en perd sa consistance. Contrairement à cette tendance, nous postulons la possibilité de capter l’impact des changements et des phénomènes globaux de notre société en continuant à effectuer des analyses très localisées et en étant attentif/ve à ce qui se déroule au sein d’une portion de ville, par exemple, posée comme significative pour le fonctionnement de son ensemble. Nous référant à Castells qui décrit l’émergence d’un espace de flux qui remplacerait l’espace des lieux et qui considère que dans la ville globale, c’est le pouvoir qui gouverne au travers de ces flux, tandis que les gens continuent à vivre dans des lieux, nous nous demanderons comment réconcilier ces deux notions ; c’est-à-dire, concrètement, comment les flux influencent-ils les lieux ? Et, comment, par l’intermédiaire des lieux, les flux peuvent-ils être atteints ? On sait, notamment depuis les travaux de Piaget, que l’espace est un produit social qui doit être appris. Mais, comme le soulignent des auteurs tels que Barbichon (voir notamment : Espaces partagés: variation et variété des cultures. In : Espaces et sociétés, nº 62-63, 1991, p. 107-133), il est aussi imposé. L’espace public, nous dit-il, n’est pas neutre et les conflits en son sein révèlent des pactes latents. L’espace est préparé par la pratique pour contenir des objets, des relations sociales, des symboles. L’espace n’a de sens que par rapport aux groupes qui l’utilisent. Il est toujours particularisé, orienté, modelé, construit par la collectivité. L’espace n’est donc pas seulement un lieu d’enregistrement des rapports sociaux élaborés indépendamment de lui, sinon qu’il participe intrinsèquement à la production et à la reproduction de l’identité d’un groupe et par conséquent des rapport sociaux qui la constitue. L’espace est non seulement produit mais également producteur de la société et de ce fait, il est nécessairement qualifié. Coordination: Nadja Monnet (Nadja.Monnet@unifr.ch), chercheuse associée au Laboratoire Architecture/Anthropologie de l’Ecole Nationale Supérieure d’Architecture de la Villette, Paris. Session 1 (Sa 11:00 –13:00, MKB/1) Chair: Nadja Monnet, Laboratoire Architecture/Anthropologie, Paris Keynote speaker Philippe Bonnin, Institut Parisien d’Architecture, Urbanisme et Société (IPRAUS), Directeur de la recherche CNRS et de l’UMR 7136 AUS. « Le point de vue de l'anthropologue sur la ville » Olivier Boucheron, Laboratoire Architecture/Anthropologie, ENSAPLV « Cartographier le quotidien » Jérôme Boissonade, Université du Littoral, Institut des Mers du Nord, IPRAUS « Des rassemblements de jeunes à l’épreuve » Session 2 (Sa 14:30 –16:30, MKB/1) Chair: Nadja Monnet, Laboratoire Architecture/Anthropologie, Paris Sandra Anitua, Université de Barcelone, Claire Guiu, Université Pairs IV-Sorbonne « Sons et voix de l'espace urbain; Approches anthropologiques et géographiques » María Muñoz-Duyos, Université de Barcelone « Eine Raum-Dramaturgie » Panel F Actualité du tourisme comme objet anthropologique Dans son étude, relativement récente, par l’anthropologie, le tourisme a été, tour à tour, considéré comme une forme d’impérialisme et de néo-colonialisme, comme un facteur de changement social et de possibilité de développement, ou encore comme un risque d’acculturation. Les pistes de recherches et les perspectives varient profondément selon si l’on institue le tourisme comme un système autonome ou pas, mais aussi si l’on étudie l’industrie elle-même, la réalité vécue par les populations hôtes ou l’expérience des touristes. Plusieurs dimensions contemporaines du phénomène se proposent à l’analyse: - Première industrie mondiale, le tourisme s’est passablement diversifié dans ses formes. Il offre aux touristes de prendre un repos bienfaisant, mais aussi de provisoirement se prendre pour un aventurier ou une aventurière, un·e ethnologue amateur/trice, voire une personne qui peut combiner vacances et humanitaire ou coopération à court terme. Dans toutes ces formules, la part belle est faite aux individus qui entreprennent un voyage. Par ailleurs, on parle également de « tourisme rural », de « tourisme alternatif », de « tourisme vert »… Au-delà des stratégies commerciales et d’un éventuel besoin de calmer la mauvaise conscience de (certain·e·s) touristes, quelles formes d’activités sociales, culturelles et économiques amènent de tels développements ? - En ce qui concerne les populations hôtes des touristes, quelle est la part d’autonomie et/ou de résistance qu’elles peuvent développer ? Se trouve-t-on dans un monde « dysneylandisé » où seules quelques niches parviennent à se préserver ? Quelles sont les stratégies des populations « visitées » pour préserver leur culture, la valoriser, en négocier des éléments qui leur resteraient réservés ou encore pour contrôler elles-mêmes les flux touristiques ? Par ailleurs, quelle part faire dans l’analyse à la dynamique des rencontres entre individus, cultures, attentes et représentations ? Plus globalement est-ce que l’objet « tourisme » contient des spécificités dans le cadre d’une approche anthropologique ? Ce panel se propose de dresser un premier bilan de la recherche anthropologique suisse sur le tourisme. Il offrira l’occasion de présenter des recherches sur le tourisme dans différents contextes (en dégageant, par exemple, les liens entre identité et mise en valeur de patrimoines) ; il est également ouvert à des propositions qui aborderaient la thématique d’un point de vue plus théorique. Coordination: Séverine Rey (Severine.Rey@unil.ch), Institut d’anthropologie et de sociologie, Université de Lausanne. Session 1 (Fr 10:00–12:00, MKB/1) Chair: Séverine Rey, Université de Lausanne Keynote speaker Saskia Cousin, Université François-Rabelais (IUT de Tours), Laboratoire d’Anthropologie des Institutions et des Organisations Sociales, CITERES (Tours) « L’Unesco et la doctrine du tourisme culturel » Sandra Carmignani, Université de Lausanne « Tourisme culturel à l’île Maurice, multiculturalisme et insularité mis en scène » Patrick Naef, Université de Neuchâtel « Tourisme culturel et mémoire de guerre: quelques pistes de recherches dans le cadre du ‘war tourism’ » Session 2 (Fr 13:30–15:30, MKB/1) Chair: Séverine Rey, Université de Lausanne Barbara Heer, Universität Basel « Authenticity in Backpacker Tourism: The Making and Experience of a Cultural Activity » Sandra Moscatelli-Steiner, Université de Lausanne « Les entrepreneurs migrants actifs dans le secteur touristique: entre passerelle et colonie » Valerio Simoni, Leeds Metropolitan University « Amour / Amitié / Intérêt ? La négociation de relations dans le domaine des rencontres informelles entre touristes et Cubains » Thierry Amrein, Université de Lausanne « Qu’en est-il du ‹ partage › de la manne touristique entre hommes et femmes? Une analyse comparative entre deux villages turcs » Panel G The Anthropology of prisons: recent contributions exploring the Swiss context Over the last decade, anthropologists such as Lorna Rhodes and Loïc Wacquant (among others) have worked intensively towards an anthropology of prisons. In this endeavour, prisons are considered as institutional and social spaces where problems of the contemporary world – including globalization and its effects such as migration, poverty, social exclusion and social problems – are particularly acute. This makes prisons a privileged site for the study such processes. Second, the base of research is ethnographic fieldwork among human beings who work or live in prisons. And third, in the tradition of “studying up” (Laura Nader) prisons are seen as part of the larger political and societal system in which power relations prevail and must be taken into account. The proposed panel wishes to bring together scholars who have worked in prisons and on topics of the anthropology of prisons in the Swiss context. Topics brought in by the participants include the situation of foreign inmates in the Swiss prison system, the problem of health, infectious diseases, and illegal drug use, the access to basic education, and, on a more general level, the relevance and status of “resocialization” (or “rehabilitation”) as a basic principle in the Swiss penitentiary system, questions of the institutional logics of prisons, problems related to the training of prison workers, and the role anthropological research can play in the future development of the prison system. From the intensive discussion of these contributions among participants and with the invited scholar, a deepening and nurturing effect for the emerging field of the anthropology of prisons in Switzerland is expected. In addition, this may also contribute to the ongoing expansion of existing facets of both the anthropological practice in Switzerland and of the professional association (the SEG) which represents this practice. Coordination: Ueli Hostettler (ueli.hostettler@unifr.ch), Department für Sozialarbeit und Sozialpolitik, Universität Freiburg. Session 1 (Fr 16:00–18:00, ES) Christin Achermann, Universität Bern « Straffällig, unerwünscht, ausgeschlossen: Schliessungsprozesse gegenüber ausländischen Strafgefangenen in der Schweiz » Nadja Künzle, Prison de la Croisée, Orbe « ‘C’est dur en taule, mais j’y ai appris beaucoup’ La formation en prison - quels enjeux pour les détenus ? » Stefan Enggist, Bundesamt für Gesundheit, Bern « Gesundheit in Haft – ein Widerspruch? » Ueli Hostettler & Marina Richter, Universität Freiburg, « Infektionskrankheiten und Drogenkonsum im Freiheitsentzug: Erfahrungen mit Auftragsforschung » Session 2 (Sa 08:30–10:30, ES) Florence Galland, Ethnologue, et Denise Gilliand, Cinéaste « Réflexions autour d'un atelier cinéma à la prison des plaines de l'Orbe (Canton de Vaud). Dialogue avec la réalisatrice du projet » Armin Biehler, www.biehler-film.org « Zur Ethnographie des Gefängnisbildes im Spielfilm – Am Beispiel der Entstehung und Rezeption des Schweizer Knastfilms „Chicken Mexicaine“ » Panel H Comment jouer avec Dieu, les perdrix, le hasard et les mots? Par leur complexité et leur diversité, les univers ludiques et sportifs offrent à la réflexion anthropologique d'innombrables sujets d'observation et d'analyse. Or curieusement, malgré cet intérêt intrinsèque et en dépit de l’importance que revêtent souvent les activités ludiques dans nombre de sociétés, le thème du Jeu est longtemps resté relativement délaissé par les anthropologues. Aussi le panel souhaite-t-il explorer plusieurs situations sociales de manière à envisager ce que l’étude de ces situations sociales spécifiques peut apporter à la réflexion anthropologique. De manière à ouvrir le panel à de multiples perspectives et objets, c’est une définition large des jeux qui sera privilégiée, incluant des pratiques aussi diverses que les jeux traditionnels, les sports modernes, les jeux de mots, les joutes oratoires ou les spectacles agonistiques. Les communications retenues proposeront des analyses concrètes de situations ludiques et il sera demandé aux participant-e-s de dépasser la simple description d’un jeu pour considérer comment le phénomène ludique étudié questionne un concept ou un pan théorique de l’anthropologie. Afin d'illustrer comment des approches ethnologiques ou ethnographiques du jeu peuvent enrichir la compréhension des sociétés humaines, quelques thématiques et questions sont ci-dessous esquissées. Le panel ne se limitera pas à ces problématiques qui sont seulement données ici à titre d’exemple pour rappeler la fécondité des pratiques ludiques pour l’analyse théorique. Comme tout jeu se définit tout d’abord par ses règles, les situations ludiques donnent l'occasion d'observer la création ou la re-création de la règle par les joueurs. L’ethnographie de la sociabilité ludique nourrit ainsi une réflexion sur l’accueil de la règle (dont on sait depuis longtemps à quel point c’est un élément constitutif du social) mais aussi et surtout sur l'usage critique que les acteurs font des règles qu'ils conçoivent pour eux-mêmes. Peut-on considérer les jeux comme des mini-laboratoires pour tester l’hypothèse très contemporaine de l’invention et de la négociation permanente des règles sociales ? Selon les cas, les jeux ou sports (et donc en l’occurrence leurs règles) se caractérisent par un enracinement régional, ou au contraire par une diffusion très large (le cricket dans le Commonwealth), voire quasi universelle (le football au 20e siècle). Cette problématique de la règle débouche ainsi sur la tension observable entre des actions ludiques renforçant les expressions et ressources identitaires et s’inscrivant dans le local (pensons au hornuss ou à la lutte suisse) et celles manifestant un cosmopolitisme de pratique (notamment les sports olympiques). De quelle façon cette tension entre local et global est-elle « ethnographiable » ? Le jeu présente par ailleurs beaucoup de simularités formelles avec le rite (notamment de passage). Au-delà de l’opinion de certains auteurs qui restent attachés à une stricte distinction entre rites et jeux, il est sans aucun doute profitable de se demander ce que l’étude anthropologique des actions ludiques peut nous apprendre sur le comportement rituel. Comment les jeux sont-ils ritualisés (ou au contraire déritualisés) ? L’incertitude du résultat constitue un des principaux ressorts de l’action ludique. Dans une situation incertaine, provoquée soit par l’adversaire dans les jeux dits agonistiques, soit par le mécanisme du jeu (par exemple le dé) dans les jeux dits de hasard, les joueurs mettent en œuvre et développent un répertoire d’actions et de pensées pour appréhender, tant intellectuellement qu’en pratique, l’aléatoire. Qu’est-ce que le jeu nous apprend du rapport des êtres humains à l’aléatoire ? On joue aussi avec la parole et avec les mots. Des plaisanteries informelles aux grandes joutes oratoires (institutionnalisées par exemple dans le rap) en passant par les devinettes enfantines, l'usage ludique de la parole remet en question une conception du langage qui voudrait que l’on parle uniquement pour communiquer des informations. Les énoncés ludiques créent en effet des ruptures systématiques de l'univocité car ils spéculent sur l’ambiguïté et sur la réflexivité du langage. Cependant l’analyse de ces situations d’interaction réclame des descriptions extrêmement fines. Comment voit-on dans l’étude des échanges ludiques que la construction de la réalité passe par un marchandage de l'interprétation ? Ces quelques idées ne délimitent pas les frontières des thématiques sur le jeu, il serait aussi très pertinent que certaines interventions traitent des questions de genre (notamment dans la construction des sports modernes, ou dans les différences de pratique des jeux vidéo), d’anthropologie économique (entre les grands stades, les casinos et les cartes à gratter, les choix de terrain sont larges), d’addiction (des casinos aux jeux vidéo il est possible de développer une approche qui tienne compte non seulement des comportements des joueurs mais aussi des discours des instances médicales ou politiques qui définissent un comportement comme pathologique), etc. Coordination: Thierry Wendling (thierry.wendling@unine.ch), Université de Neuchâtel. Session 1 (Fr 16:00–18:00, ES) Keynote speaker Roberte Hamayon, EPHE, Paris « Pour une approche globale de la notion de jeu » Patrick Plattet, Université d'Alaska, Fairbanks « Jouer face à Dieu. Danses imitatives et jeux de tambour dans une communauté koriak (Extrême-Orient russe) confrontée aux nouveaux évangéliques » Thierry Wendling, Université de Neuchâtel « La construction du hasard dans les matchs au loto en Suisse romande » Session 2 (Sa 08:30–10:30, ES) Alessandro Monsutti, IUED, Genève « Combats de perdrix, vols de pigeons et autres jeux de plumes dans la société afghane » Olivier Schinz, Musée d'ethnographie de Genève « Plaisanteries et autres jeux de paroles maures (Mauritanie) » Öffentliche Roundtable Diskussion: Die Zukunft der Ethnologie und ihre Wahrnehmung in der Öffentlichkeit Seitdem es die Ethnologie gibt, ist ihr baldiger Untergang vorausgesagt worden. Schon Georg Forster hat während seiner Reise mit James Cook geschrieben, dass die Völker, denen sie Ende des 18. Jahrhunderts in Ozeanien begegneten, bald nicht mehr existieren würden. Als Ursache ihres Untergangs wurde von ihm wie von Ethnologen nach ihm die Begegnung mit der europäischen Moderne ausgemacht. Doch auch mehr als zweihundert Jahre später gibt es das Fach noch, und es gibt immer mehr Stimmen in und ausserhalb der Ethnologie, die sagen, dass mit der Globalisierung und den mit ihr einhergehenden Migrationsströmen ethnologisches Wissen eine zunehmende Bedeutung haben wird um das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher kultureller Herkunft gestalten zu können. Dementsprechend hat sich die Ethnologie gewandelt. Schon lange hat sie sich den heutigen Lebenszusammenhängen zugewendet und widmet sich allen möglichen Formen des Zusammenlebens – nicht mehr nur den fernen Völkern, sondern genauso unserer eigenen Gegenwart. Gleichwohl ist das Bild der Ethnologie in der Öffentlichkeit oft immer noch das eines konservativen Faches, welches andere Kulturen und Gesellschaften nur durch eine exotistische Brille sieht. Das Wissen, das die Ethnologie erarbeitet, wird als paternalistisch, einseitig oder sogar als irrelevant wahrgenommen. Diese Roundtable Diskussion widmet sich daher der Frage, welche Rolle die Ethnologie in der Zukunft spielen kann, welche gesellschaftlichen Aufgaben sie hat und wie sie ausserhalb der Grenzen des eigenen Faches wahrgenommen wird. Diskussionsleitung: Prof. Heinzpeter Znoj, Ethnologe, Universität Bern Als Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben zugesagt: Prof. Karl-Heinz Kohl, Direktor des Frobenius-Instituts, Frankfurt a.M. Prof. Yvan Csonka, Universität Nuuk, Grönland Dr. Lilo Roost Vischer, Ethnologin, Universität Basel Als Gastgeber: Prof. Till Förster, Ethnologe, Universität Basel Dr. Anna Schmid, Museum der Kulturen Basel Tagungsgebühren / Frais de participation au colloque SEG-Mitglieder / Membres SSE Studierende / Etudiants Nicht-Mitglieder / Non-membres CHF 50.CHF 25.CHF 80.- Während der Tagung steht Ihnen im Sekretariat des Ethnologischen Seminars ein Infodesk zur Verfügung. / Durant le colloque, un info-desk est à votre disposition dans le secrétariat de l’Institut d’Anthropologie Sociale. Ein Büchertisch für die Präsentation Ihrer aktuellen Publikationen steht im Ethnologischen Seminar bereit. / Une table sera à votre disposition à l’Institut d’Anthropologie Sociale pour présenter vos récentes publications. Für Fragen im Zusammenhang mit der Tagung / Pour toute question concernant le colloque / In case of questions: kerstin.bauer@unibas.ch & peter.vaneeuwijk@unibas.ch Mit freundlicher Unterstützung der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften, des Schweizerischen Nationalfonds, der Universität Basel und des Museum der Kulturen Basel Jahreskonferenz der Schweizerischen Ethnologischen Gesellschaft, Basel 30.11.-1.12.07 Anreise / Accès / How to get there Mit der Bahn: Mit Tram Nr. 2 (ab Bahnhof SBB oder Badischem Bahnhof) bis zur Haltestelle «Kunstmuseum», dann zu Fuss durch die Rittergasse und über den Münsterplatz bis zum Eingang des Ethnologischen Seminars an der gegenüberliegenden Platzseite. Mit dem Auto: Autobahnausfahrt «Basel City» bzw. «Basel Badischer Bahnhof». Bitte folgen Sie dem Parkleitsystem und benützen Sie die Parkhäuser in der Innenstadt. Avec les transports publics: Depuis «Basel SBB» ou «Badischer Bahnhof» par le tram n° 2 jusqu’à l’arrêt «Kunstmuseum», puis à pied par la Rittergasse et la place de la cathédrale jusqu’à l’entrée située à l'autre côté de la Münsterplatz. En voiture: Sortie de l'autoroute «Basel City» ou «Basel Badischer Bahnhof». Suivre le système de guidage parking et utiliser les parkings du centre ville. By train: Take tram No. 2 (from Bahnhof SBB or Badischer Bahnhof) to the «Kunstmuseum» stop, then walk along Rittergasse and across Münsterplatz to the entrance at the other side of the square. By car: Take the motorway exit for «Basel City» or «Basel Badischer Bahnhof». Then follow the signposted parking route and use one of the many the multi-storey car parks in the town centre. ©2007 Google - Kartendaten ©2007 Tele Atlas