Klares Wasser - Poolvergnügen

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Klares Wasser - Poolvergnügen
Konservierung
Kupfersulfat (CuSO4)
Ammoniumsulfat (NH4SO4)
2g pro m³
4g pro m³
Derzeit ist wieder Kupfersulfat mit Ammonium-sulfat
„modern“ geworden. In der Weinbaukultur wurde
in der Nachkriegszeit gerne mit Kupfersulfat
gearbeitet, bis man bemerkte, dass damit auch
das Biotop, die Erdkultur am verhinderten
Keimwachstum der benötigenden Bakterien litt.
Vorteil: es ist eine Art Dauerdesinfektion und spart
weitere Zusätze und Kontrollen; die Erfahrung lehrt,
dass wohl zusätzliche Desinfektion dann und wann
notwendig ist, aber die lästigen pH- und
Chlorkontrollen sind überflüssig.
Nachteil:
Nachteil Kupfersulfat baut sich nicht ab und wird
bei entsprechender Menge zur Belastung als
Umweltgift (entsprechende Informationen lesen Sie
in unserer Broschüre). Bei Hallenbädern, wo das
Wasser oft jahrelang nicht getauscht wird,
minimiert sich das Problem.
Aber es ist hinzuweisen, dass Kupfersulfat als der
„chemischste“ Badezusatz anzusehen ist, vor allem
gegenüber Chlor oder Sauerstoff.
Schwimmbadtechniker wollen ebenso eine
chemische Veränderung der Weichmacher in
Folien beobachten, was nicht bestätigt werden
kann.
Kupfersulfat ist eine Konservierung. Keime, die
durch Schmutz von außen ins Becken eingetragen
werden, (v.a. durch Kinder, Bäume, verstecktes
Harnlassen), können durch Kupfersulfat nicht
reduziert werden. Daher wird es notwendig sein,
zusätzlich mit Chlortabletten oder Stoßchlorierung
zu arbeiten.
Eine gesundheitliche Schädigung, vor allem bei
Kindern sollte bei der angegebenen Menge nicht
vorkommen. Es wird jedoch beschrieben, dass
Asthmakranke eine erhöhte Anfälligkeit aufweisen
und bei langem Badevergnügen sich Kupfer in die
Haare einlagert und diese durch Oxidation sich
grün färben. Beide Vorkommen sind bei 20facher
Menge an Kupfersulfat beobachtet worden und
wissenschaftlich nicht bestätigt.
Anwendung:
Klares Wasser
Poolvergnügen
Das Ammoniumsulfat wird ohne es aufzulösen im
Schwimmbecken verteilt. Das Kupfersulfat wird in
einem Eimer Wasser aufgelöst und nach einer
halben Stunde ebenfalls im Wasser verteilt.
Anschließend Wasser umwälzen.
Algenbefall:
Algen entstehen vor allem in
ruhenden,
basische und
sauerstoffarmen
Gewässern.
Es ist daher enorm wichtig, das Wasser in
Bewegung zu halten.
Algenmittel, die in jedem Baumarkt zu erhalten
sind eine Methode dies zu verringern, eine weitere
ist ein entsprechend niedriger pH-Wert.
Wer es genau nimmt, müsste den pH-Wert ständig
messen und entsprechend reagieren. Algenbefall
wird aber auch durch die Stoßchlorierung
hervorragend bekämpft.
Diese Broschüre erhebt keinen Anspruch
auf umfassende Information über alle
Möglichkeiten klares Badewasser zu
erhalten.
Sie dient zur Aufklärung über eine
Bewertung der gebräuchlichsten
Chemikalien.
Desinfektion:
Stoßdesinfektion:
Begriffserklärungen:
Dauerdesinfektion:
Keime sind Mikroorganismen, dessen gefährlichste
Eigenschaft ihr Wachstum in wässrigen Umgebung
ist.
Um das Wachstum dieser Keime zu verhindern gibt
es für Poolwasser zwei prinzipielle Möglichkeiten:
• Desinfektion,
Desinfektion dabei werden die Keime
abgetötet und
• Konservierung
Konservierung, damit werden sie am
Wachstum gehindert.
Chlor und Sauerstoff desinfizieren, Kupfersulfat
konserviert.
Chlor und Sauerstoff sind gasförmig, sie
entweichen und müssen daher immer wieder
zugesetzt werden. ABER sie belasten damit nicht
die Umwelt. Eine zu starke Chlorkonzentration ist
gesundheitsgefährdend.
Kupfersulfat (zur Stabilisierung gemeinsam mit
Ammoniumsulfat) ist nicht abbaubar, man braucht
dieses chemische Mittel nicht nachdosieren. Es
bleibt ewig erhalten, ob im Pool, oder nach dem
Entleeren im Erdreich oder Kanalisation
(Kläranlagen). Auch dort hemmt es das Wachstum,
der dort allerdings notwendigen Keime.
Als Dauerdesinfektion wird v.a. in öffentlichen
Bädern Chlor verwendet, einerseits aus
Kostengründen, andererseits der Zuverlässigkeit
wegen.
Chlor (Cl2) ist ein Gas und hält sich nur gering in
Wasser gelöst (vergleichbar mit Kohlensäure). Es
entweicht in Abhängigkeit der Wassertemperatur
und schadet der Luftqualität nicht. Deshalb muss
bei einer Dauerchlorierung die Konzentration
ständig gehalten und geprüft werden.
Vorteil: Die desinfizierende Wirkung ist
außerordentlich – Chlor ist chemisch verwandt mit
dem guten alten Jod – aber eben flüchtiger,
daher auch keine Belastung.
Nachteil: Bei hoher Chlorgabe reizt Chlor die Haut,
im besonderen die Augen. Um diese
Gradwanderung zwischen Desinfektion und
geringer Belastung zu halten sind genaue
Dosierung (Chlortabletten oder elektronische
Steuerungen) und Kontrollen notwendig. In
geschlossenen Räumen wie Hallenbädern oder
Überdachungen ist ein lästiger Geruch der
ständige Begleiter.
Weitere Möglichkeiten einer Dauerdesinfektion
gelingen mit Sauerstoff, Salzwasser mit und ohne
Strom, positive Erfahrungen gibt es auch bei der
Verwendung von Grander-Wasser. Damit habe ich
keine Erfahrung...
Die gute desinfizierende Wirkung von Chlor ist
hervorragende für eine Generaldesinfektion
geeignet.
Durch 2 chemische Mittel (Salzsäure und Hypochloridlauge) entsteht Chlorgas „in status
nascendi“ (Chlorgas wird im Wasser „gebo-ren“).
Man gibt abends an 2 verschiedenen Stellen
Salzsäure und Hypochlorid (Dosierung unten) ins
Wasser und vermischt diese. Man beobachtet eine
leichte Blasenbildung (Chlorgas) – Bad jetzt nicht
benutzen!!
Über Nacht wird das Wasser klar bis zur
Gebirgsbachqualität. Bis auf Restmengen sollte
alles Chlorgas entweicht sein – vorausgesetzt man
lässt das Becken offen. Diese Wasserqualität sollte
dann je nach Verschmutzung, Umwälzung und
Temperatur 2-6 Wochen halten.
Vorteil:
Vorteil: im Wasser ist KEINE CHEMIE; es sind keine
Kontrollen notwendig, man desinfiziert, wenn die
Wasserqualität bedenklich ist.
Nachteil: Hantierung mit zum Teil aggressiven
Mitteln, die Handhabung ist aber leicht erlernbar.
Bei oftmaliger Anwendung dieser Stoßchlorierung
und v.a. zu hoher Konzentration sind
Nichtedelmetalle wie Sprudelsieb oder
Gegenstromanlage korrosionsanfälliger.
Die Dosierung einer Stoßchlorierung sollte den
Bedürfnissen angepasst werden. Auch Algenbefall
oder sogar gekipptes Badewasser ist reparabel.
Für eine beginnende Verkeimung (leichte Trübung
im Scheinwerferlicht) wäre pro m³ 100ml
Hypochloridlauge (9,9%) und 30ml Salzsäure (3033%) zuempfehlen. Die Dosierung kann beim
nächsten Mal verringert oder erhöht, aber das
Verhältnis 3:1 in etwa eingehalten werden.