Dresden in den 20er Jahren

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Dresden in den 20er Jahren
Jürgen Richter
Dresden in den 20er Jahren
Dresdner öffnen ihre Fotoalben
Urheberrechtlich geschütztes Material
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
7
Runde Sachen auch aus Schoko
75
Jahresschauen der Arbeit mit Planetarium und Kugelhaus
Dresden macht tüchtig Dampf
9
1921 werden 22 Orte eingemeindet
Der gezähmte Hirsch
17
Steinalte Kinderpflichten
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Impressum
29
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede
1926 wird ein Denkmal für Arbeitslose enthüllt, es steht noch
SAXO´Phon GmbH, Ostra Allee 20, 01067 Dresden
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Dresdens Löwe schnappt nach ABM
© edition Sächsische Zeitung
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tung in elektronischen Systemen.
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Satz und Gestaltung: Dresdner Verlagshaus Technik GmbH
Titelbild: Der Dresdner Zwinger vor seinem völligen Umbau von 1924 an.
Lektorat: Klaus Gertoberens, www.perpetuum.de.com
Foto von Magrit Hartung
Druck: Druckhaus Dresden GmbH
Rücktitel: Der Zeppelin „Z.R. III“ 1924 beim Testflug über Dresden vor
seiner Atlantik-Überquerung. Foto aus der Sammlung von Christian
ISBN (10):
3-938325-29-1
Borchert/Sächsische Landes- und Universitätsbibliothek/Deutsche Fotothek
ISBN (13):
978-3-938325-29-2
Urheberrechtlich geschütztes Material
Reicks rasende Räder
55
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Damit nicht nur Olympiasieger im Gedächtnis bleiben
Die Polizei ist blau
5
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Seit 1911 Disput um eine Brücke
121
Die schwarze Hand am Kiessee
129
Hygiene auf Betteltour
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Anstelle des Hauses der Presse soll das Hygienemuseum stehen
61
Prinz in Geldnöten
137
Finanzamt muss aus Sekundogenitur-Park ins Speicherviertel
63
Als die Elbe noch zum Baden in ihr Wasser lockt
Hopsen übern Stechgrund
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In Dresden werden nicht bloß Zigaretten hergestellt
Gleich zwei Stadien sind nach Berlin die größten im Land
FKK mit Schlossblick
Salz im Einheitsbrei
Am Ende geht´s in Übigau statt in Johannstadt über die Elbe
Die „goldenen Zwanziger“ dauern nur fünf Jahre lang
1. Auflage November 2006
95
Zunehmender Straßenverkehr muss mehr Beachtung finden
41
Auch Frauenpolizei ist eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme
Paradies in Rauschgold
Napoleons heimlicher Geburtsort
Dresdner Architekten setzen einige markante Zeichen
Inflation ist das Erbe des Ersten Weltkrieges
Der berühmte nackte Mann...
89
Pillnitz wird über Schloss und Park hinaus zum grünen Punkt
Maßstäbe bei Schwimmunterricht und Zahnkontrolle gesetzt
Nur Milliardäre bekommen Bier
Großer Zoo statt Großer Garten
Niedergang des Striezelmarktes, Aufschwung für Tierpark
Nicht nur in Privatschulen sind Mädchen und Jungen getrennt
4
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Nach sechs Jahren Pause ist 1920 wieder Vogelwiesenzeit
Weltbad braucht große Waldflächen und viel Moor
Der Rock macht den Unterschied
Bimmelnde Bratwürste
Museum in Takten
141
Sonderbare Entscheidung für einen Düsseldorfer
71
Draht vom Rathaus gen Himmel
1923 wird erstmals ein Radioprogramm empfangen
Urheberrechtlich geschütztes Material
143
Dresden macht tüchtig Dampf
1921 werden 22 Orte eingemeindet
Ein Hort der Fliegerei
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Von der Laubegaster Melli Beese bis zur Klotzscher „152“
Fünf mal Luxus in der Luft
6
147
Elbe soll für Schiffskanal nach Frankfurt gestaut werden
171
175
181
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Im Untergrund zur Operette
219
Der Maybach neben Porzellan
223
Baden beim Friseur
225
Die alte Prager Straße: Richard Hülferts Eierschecke
195
Mehr als fünf Dutzend Ballsäle bieten die Qual der Wahl
Prager Bären gegen Automaten
Das erste „Alles für alle“
Die alte Prager Straße: Deutschlands größter Spielzeugladen
1925 geben 12 000 Sänger Konzerte nahe der Elbe
Revolution geht aufs Parkett
211
Die alte Prager Straße: Vergnügen im „Rialto-Palais“
Spaziergang auf dem dem Wall und über eine Brücke
Aus vollen Kehlen
Großkino auf Hinterhof
Die alte Prager Straße: Emil Richters Künstlertreff
Zementplomben und Ölfarben sollten Sandsteinrisse kitten
Wie auf Canalettos Gemälde
207
Die alte Prager Straße: Bei Witwe Zuntz im Keller
167
Mit verwahrlostem Nymphenbad beginnt größte Rekonstruktion
Ein König wird verbannt
Logen-Café und Hotel-Ecke
Die alte Prager Straße: Kaiser-Café und Europahof
157
Zwinger braucht Rettungsring
205
Die alte Prager Straße – wer präsentiert sich in Nr. 1 bis 49 und 2 bis 58
Dresden – Hamburg ist Europas erste Wasserfluglinie
Gondoliere zur Oder
Der Puls der Stadt
Anhang
Heutige Fotosichten auf die damalige Zeit
201
Große und kleinere Gaststätten mit originellen Verlockungen
Urheberrechtlich geschütztes Material
233
Die Große Meißner Gasse 15 ist ein 1734 von Zwinger-Baumeister Matthäus Daniel Pöppelmann errichtetes Haus. Es ist das einzige vor dem
Abriss gerettete historische Gebäude und wird beim Bau des Hotels
„Bellevue“ 1982 bis 1985 in den Gebäudekomplex einbezogen. Zuvor
hat hier die Landeswetterwarte ihren Sitz. Die misst und errechnet für
Dresden eine mittlere Jahrestemperatur von 8,67 Grad Celsius. Die
rechtselbischen Hänge sind es, die die Stadt vor kalten Nordwinden
schützen und somit für eine milde Witterung sorgen. Über die
zwischenmenschlichen Beziehungen bricht aber zu Beginn der 20er
Jahre in Dresden eine Kältefront herein. Am 7. Januar 1921 beschließt
auf Antrag Dresdens das Sächsische Ministerium des Innern die zwanghafte Eingemeindung der Orte Loschwitz, Blasewitz und Weißer Hirsch
trotz deren Proteste gegen eine Einverleibung. Das Innenministerium
begründet seinen Beschluss damit, dass Blasewitz außer von der Elbe
mit seiner geschlossenen Besiedelung auf ganzer Ausdehnung an Dresden grenzt und verwaltungstechnisch eine Einheit bilden kann. Von der
Stadt verwaltete technische Dienste wie die Straßenreinigung und die
Schleusenwartung sowie eine polizeiliche Aufsicht hat schon seit 1889
der Ortsteil Simmig. Und der hängt mit Loschwitz zusammen, also kann
die logische Eingemeindung des Fleckens Simmig nur mit Loschwitz im
Anhang erfolgen. Loschwitz wiederum ist schon immer nicht nur räumlich mit Weißer Hirsch verbunden. Die Eingemeindung der drei Orte
steht also in öffentlichem Interesse, meint das Innenministerium. Wenn
es dabei im Blick hat, dass die für das Passieren der Brücke „Blaues
Wunder“ von den bis dahin selbstständigen Ortschaften Blasewitz und
Loschwitz verlangten drei Pfennige (Kinder unter 12 Jahren zwei Pfen-
nige) wegfallen, stimmt die Begründung. Am 17. März 1921 beschließen in einer Sondersitzung der sächsische Verfassungsausschuss und die
Stadtverordneten Dresdens die Eingemeindung von Blasewitz, Briesnitz, Bühlau (wird mit seinen 315 Meter über Normal-Null der höchstgelegene Ort), Coschütz, Dobritz, Gostritz, Kaitz, Kemnitz, Kleinpestitz,
Kleinzschachwitz, Laubegast, Leuben, Leubnitz-Neuostra, Leutewitz,
Loschwitz, Mockritz, Obergorbitz (1924 kommt Niedergorbitz dazu),
Prohlis, Rochwitz, Stetzsch (niedrigster Ort mit 102 Meter über NN),
Torna und Weißer Hirsch. Dadurch vergrößert sich die Stadtfläche um
5 000 auf 12 287 Hektar, katapultiert sich Dresden durch 10,45 Prozent
Einwohnerzuwachs mit nun 618 684 Bewohnern nach Berlin, Hamburg, Köln, München und Leipzig auf Platz sechs in der Liste der deutschen Großstädte. Und macht sogar international auf sich aufmerksam.
Als Zentrum für Eisenbahntransporte und mit der Elbschifffahrt wird
Dresden zu einer Drehscheibe für Exportgeschäfte Richtung Preußen
und Bayern sowie Böhmen und über Hamburg bis nach Übersee. Die
1920 zur Landeshauptstadt Sachsens auserkorene Metropole schlägt
kräftig Wellen. Im nun groß gewordenen Dresden bilden sich in den Jahren deutliche Strukturen heraus. Die Altstadt ist das Geschäfts- zentrum,
die Südvorstadt der Studienort und die Albertstadt mit 20 000 Soldaten
eine Stadt in der Stadt. Pieschen und Trachau sind traditionelle Arbeiterwohngebiete, gut Betuchte ziehen nach Loschwitz, Blasewitz und
Striesen. Neben Friedrichstadt, Wilsdruffer Vorstadt und Plauenscher
Grund als hauptsächlich produzierende Gegenden entwickeln sich neue
Industriegebiete in Kaditz/Übigau, der Leipziger Vorstadt und in Niedersedlitz. Dresden macht tüchtig Dampf.
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Der erste Eintrag im FamilienStammbuch der Großeltern
von Martina Heinke, der EinEine Hochzeit 1920. Die Braut
senderin dieses Büchleins,
trägt Myrte, der Bräutigam die
dokumentiert die zweifache
Ehrenmedaille als Teilnehmer
Hochzeit von Heinrich Brieger
des gerade zu Ende gegange-
und Martha Trapp: am 20.
nen Weltkrieges. Was werden
September 1923 für 600 Mark
die zwanziger Jahre für das
auf dem Standesamt, drei Tage
junge Paar bringen? Foto von
später gegen Kollekte in der
Eleonore Heinzmann
Lukaskirche.
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Mit Loschwitz, Blasewitz und
Weißer Hirsch hat sich Dresden 1921 lukrativ vergrößert.
Der „Goldene Reiter“ auf dem
Drei Familien sind es auch, die
Neustädter Markt. Dort steht
in Laubegast diese Kinderschar
er noch heute, vom Neustäd-
aufweisen können. Foto von
ter Rathaus dahinter kein ein-
Eleonore Heinzmann
ziger Stein mehr.
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