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Ressort: Auto und Motorsport
Assen - Tabubruch, Wetterkapriolen und Überraschungen
Assen / Niederlande, 29.06.2016 [ENA]
Immer fanden die Rennen in Assen am Samstag statt, weil es ein Gemeindepfarrer 1949 so wollte. Am
vergangenen Wochenende wurde diese Tradition gebrochen. Die Rennen am Sonntag brachten ein positives
Ergebnis, die Zuschauerzahlen gingen nach oben. Aber auf eines kann man sich in Assen verlassen, die
Wetterkapriolen. Als Mitte April, die Superbike Weltmeisterschaft gastierte, gab es sogar Schneeschauer.
In der Klasse Moto3 schien es schon vor dem Wochenende eine Entscheidung gegeben zu haben. Denn, der
in der WM-Wertung Zweitplatzierte Jorge Navarro fehlte. Der Spanier hatte sich beim Motocross Training
Schien- und Wadenbein gebrochen. Auch sein Landsmann Jorge Martin und der Japaner Hiroki Ono
fehlten verletzt. Der Tscheche Karel Hanika fehlte, da ihn sein Team entlassen hatte. Vor dem Start des
Rennens war es bedeckt und für die Jahreszeit ziemlich kühl. In der ersten Startreihe mit Bastianini, Migno
und Bulega gleich 3 Italiener. Zunächst übernahm mit Fenati ein weiterer Italiener die Führung. Noch in
Runde 1 stürzte der Spanier Albert Arenas.
In Runde 2 verabschiedeten sich mit Khairul Pawi, Fabio Quartararo und Gabriel Rodrigo 3 weitere Piloten
durch Stürze. Schon in der Anfangsphase gab es unzählige Zweikämpfe an der Spitze und im Mittelfeld.
Nach 5 der 22 Runden hatten sich 14 Fahrer abgesetzt. Philipp Öttl führte mit 2 Sekunden Abstand die
Verfolgergruppe an. Doch der Deutsche setzte sich ab und kam der Spitzengruppe immer näher. In der
Spitzengruppe stürzte Aaron Canet, der die freien Trainings dominiert hatte, und nahm bei seinem Sturz
auch noch Guevara mit ins Kiesbett. Bei Halbzeit des Rennens war Öttl dran an der Führungsgruppe. In der
Verfolgergruppe gerieten Suzuki und Masbou aneinander und stürzten.
Sieben Runden vor Rennende kann Brad Binder, der WM Leader, einen Highsider gerade noch vermeiden
und fällt weit zurück. Vier Runden vor Ende des Rennens stürzt der Qualibeste Enea Bastianini, kurz
danach auch Locatelli. In der letzten Runde konnte man nur noch die Luft anhalten. Auf der Zielgeraden
setzte sich dann Mahindra Pilot Francesco Bagnaia durch. Andrea Migno überquerte zwar als Zweiter die
Linie, wurde aber einen Platz zurückversetzt, da er in der Schikane abgekürzt hatte. Platz 2 erbte Fabio Di
Gianntonio. Somit 3 Italiener auf dem Podest. Fenati wurde Vierter vor Antonelli, Danilo, Bulega, Mir und
Bendsneyder. Öttl bekommt für Rang 11 noch 4 Punkte und auch Maria Herrera sackt 2 Punkte für Platz 14
ein.
In der Qualifikation der Moto2 am Samstag gab es sogenannte Mischbedingungen. halb trocken, halb nass.
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Es war wie ein Lotteriespiel, wann man mit welchen Reifen auf die Strecke ging. Schnellster war der
Schweizer Tom Lüthi, sein Landsmann Domi Aegerter schaffte es ebenso in Reihe 1 wie WM-Leader
Johann Zarco. Die deutschen Piloten Cortese, Folger, Schrötter starteten von den Positionen 7, 9 und 17.
Lüthi und Aegerter starteten wie Raketen und fuhren zunächst eine kleine Lücke auf. Dann schob sich Sam
Lowes dazwischen. Dann bildete sich eine Führungsgruppe mit 5 Fahrern. Neben den beiden Schweizern
Lüthi und Aegerter gehörten noch Morbidelli, Nakagami und Baldassarri dazu.
Doch von hinten drückten mit Lowes, Zarco und Rins 3 Sieger dieser Saison. Zu diesem Zeitpunkt hatte
Axel Pons sein Bike bereits im Kiesbett versenkt. Während Aegerter das Tempo der Spitze nicht mehr
mitfahren konnte, schloss Zarco zur Spitze auf. Kurz vor Halbzeit des Rennens setzte sich der Japaner
Nakagami vorn ab. Dahinter Zarco, Morbidelli und Lüthi. Doch der Rückstand zum Japaner wurde immer
größer. Dann schließen von hinten auch noch Baldassarri und Lowes zu dieser Gruppe auf. An der Spitze
fährt Nakagami sein wohl bestes Rennen. Lowes überfährt sein Bike und baut fast einen Highsider.
Plötzlich fängt es 5 Runden vor Schluss zu tröpfeln an. Dies wird Lüthi zum Verhängnis, er stürzt.
In der vorletzten Runde hebt Nakagami die Hand und das Rennen wird wegen des einsetzenden Regens
abgebrochen. Somit kann der Japaner seinen ersten Grand Prix Sieg feiern. Weltmeister Zarco klatscht noch
auf dem Bike Beifall. Der Franzose hat mit Platz 2 viele Punkte zur Titelverteidigung gutgemacht. Er zieht
in Punkten gerechnet mit Alex Rins gleich. Franco Morbidelli wird Dritter vor Lowes, Baldassarri, Rins,
Corsi und Marquez. Jonas Folger wird hinter Domi Aegerter Zehnter. Für Sandro Cortese und Marcel
Schrötter gab es für die Plätze 12 und 13 ebenfalls Punkte. Sowohl die Schweizer wie auch die Deutschen
hoffen beim nächsten Grand Prix auf Podestplätze. Das ist der Heim Grand Prix auf dem Sachsenring.
Schon vor dem Start der Königsklasse war klar, Stefan Bradl muss sich einen neuen Arbeitsplatz suchen.
Denn Aprilia startet 2017 mit Sam Lowes und Aleix Espargaro. Der zweite Platz bei Suzuki wird mit
Moto2 Pilot Alex Rins besetzt. Somit sind alle guten Teams besetzt. Noch nicht offiziell ist der Platz bei
Tech3 neben Jonas Folger. Stefan Bradl informiert sich auch bei den Teams der Superbike
Weltmeisterschaft. Ein Weiterfahren in der IDM schloss Bradl aus. Schon als man in die Startaufstellung
fuhr, kam es zum ersten Zwischenfall. Eugene Laverty stürzte bei langsamer Fahrt und musste auf das
Reservebike umsteigen. Alle Fahrer starteten auf Regenreifen, wo es ebenfalls die Optionen hart und weich
gab.
Andrea Iannone musste wegen des Zwischenfalls in Spanien von der letzten Position aus starten. Sein
Teamkollege Andrea Dovizioso stand zusammen mit Valentino Rossi und Scott Redding in Reihe 1.
Überraschend weit hinten stand Jorge Lorenzo. Der amtierende Weltmeister kam in Assen weder im
Trockenen noch im Nassen zurecht und musste von Platz 10 aus starten. Zunächst eroberte Rossi auf der
Yamaha die Spitze. An seinem Hinterrad Dovizioso. Doch dieses Rennen ist mit 26 Runden angesetzt und
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bei diesen Bedingungen ein Eiertanz. Plötzlich ist der Kolumbianer Yonni Hernandez an der Spitze. Ihm
gelingt es sogar, sich von Rossi und Dovizioso abzusetzen.
Überhaupt keine Rolle spielt Lorenzo, der fast vom gesamten Feld überholt wird. Nach 8 Runden führt
Hernandez mit über 2 Sekunden vor Rossi und Dovizioso. Weitere 2 Sekunden dahinter Petrucci, der 4
Sekunden vor Iannone, Marquez und Redding liegt. Dann wird Rossi von Dovizioso überholt und auch
Petrucci ist an Rossi dran. In Runde 12, als es wieder stärker regnet, stürzt Hernandez. Der Regen wird
immer stärker und die Gefahr des Aquaplaning steigt. Dann stürzt auch Iannone, kann aber weiterfahren.
Doch in Runde 15 wird das Rennen abgebrochen. Die Wertung 1 Dovizioso, 2 Petrucci, 3 Rossi, 4 Redding
dann Marquez, Pedrosa, Crutchlow, Miller und Pol Espargaro. Jorge Lorenzo nur auf Platz 19.
Ein heftiger Wolkenbruch prasselt auf die Strecke nieder. Da aber noch keine 2 Drittel des Rennens
gefahren sind, entscheidet die Rennleitung auf Neustart. Dies trifft nicht unbedingt auf Beifall bei den
Fahrern. Es werden nach dem Wolkenbruch noch 12 Runden gefahren. Die Startaufstellung ergibt sich aus
den Platzierungen nach der Zieldurchfahrt nach 14 Runden. Von den ursprünglich gestarteten Fahrern fehlt
nur Yonni Hernandez. Sofort nach dem Neustart setzen sich Rossi, Dovizioso und Marquez etwas ab. Noch
in der ersten Runde stürzen Dani Pedrosa und Cal Crutchlow. Während der Brite aufgeben muss, kann der
kleine Spanier weiterfahren. Dann der Schock für Petrucci, seine Ducati geht einfach aus.
In Runde 2 stürzt Dovizioso. Jetzt führt Valentino Rossi schon mit einem gewaltigem Vorsprung. Doch der
neunfache Weltmeister ist zu schnell und stürzt ebenfalls. Er will weiterfahren aber die Yamaha springt
nicht mehr an. Jetzt führt Marc Marquez, hat aber zur großen Überraschung Jack Miller am Hinterrad. Der
Australier geht sogar vorbei. Soll es wirklich wahr sein, dass Australier über das Wasser gehen können ?
Denn Marquez kann Miller nicht folgen. Mit Dovizioso, Petrucci und Rossi sind alle 3 Piloten, die wenn es
keinen Neustart gegeben hätte, auf dem Podest waren, ausgeschieden. Lorenzo fährt wie schon zu Beginn
weit hinterher. Um Platz 3 kämpfen Pol Espargaro und Scott Redding.
Aleix Espargaro landet ebenso wie Michele Pirro, Bradley Smith, Tito Rabat und Alvaro Bautista im
Kiesbett. Jack Miller schafft das Unmögliche und gewinnt das MotoGP Rennen in Assen. Marquez wird
Zweiter vor Scott Redding. Wer diesen Einlauf vorher getippt hätte, wäre im Wettbüro ein reicher Mann
geworden. Pol Espargaro wird Vierter vor Iannone, Barbera, Laverty, Stefan Bradl und Vinales. Dank der
vielen Ausfälle wird Jorge Lorenzo Zehnter. Doch der amtierende Weltmeister muss nachdenken, ob er die
Form hat, seinen Titel zu verteidigen. Denn was er das ganze Wochenende in Assen abgespult hat, war gar
nichts.
Jetzt wartet der Sachsenring auf seine Helden. Auch Jack Miller kennt diese Strecke gut. Denn er hat seine
ersten Erfolge in der IDM geholt und lebte ein Jahr sehr nah am Sachsenring. Aber besonders die Fahrer
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aus Deutschland und der Schweiz hoffen auf viele Fans und eine große Unterstützung bei ihrem
Heimrennen. Außerdem sind hohe Zuschauerzahlen das beste Argument, dass es am Sachsenring mit der
MotoGP weitergeht. Außerdem wartet der Sachsenring auch mit Überraschungen auf. Denn mit Xavier
Simeon, Dominique Aegerter und Jordi Torres gab es Piloten, die ihren ersten Moto2 Sieg, auf diesem Kurs
feiern durften.
Bericht online lesen:
http://www.european-news-agency.de/auto_und_motorsport/assen_tabubruch_wetterkapriolen_und_berrasc
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