recyaktuell - Rieck Entsorgungs

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recyaktuell - Rieck Entsorgungs
RECYAKTUELL
N a c h r i c h t e n
+
M e i n u n g e n
+
T r e n d s
02/2014
BMUB will Probleme der Verpackungsentsorgung mit einer 7. Novelle der Verpackungsverordnung lösen
bvse hält neues Wertstoffgesetz für bessere Lösung
Bonn. Die neuen Lizenzmengenzahlen
sind auf 820.000 Tonnen LVP für das
Jahr 2014 gesunken. Nach Meinung des
bvse ist dieser Rückgang um fast
200.000 Tonnen oder rund 25 Prozent
"dramatisch" und stellt das gesamte
System der Verpackungsentsorgung in
Frage. Präsident Bernhard Reiling: "So
richtig es ist, die Probleme der Eigenrücknahme am Point of Sale sowie bei
den Branchenlösungen kurzfristig in
Angriff zu nehmen, so sehr machen die
Zahlen deutlich, dass Reparaturen allenfalls beruhigend wirken, aber nicht die
Grundprobleme lösen werden."
Das Bundesumweltministerium (BMUB)
will deshalb jetzt kurzfristig eine 7. Novelle der Verpackungsverordnung
(VerpackV) auf den Weg bringen. Ursprünglich wollte die Landesregierung
Nordrhein-Westfalen entsprechende
Änderungsanträge zur momentan anstehenden 6. Novelle der VerpackV, die
neue EU-Regelungen in nationales
Recht umsetzen soll, einbringen. So soll
die sogenannte Point-of-Sale-Regelung
abgeschafft und die Anwendung von
Branchenlösungen eingeschränkt werden. Beide Instrumente werden missbräuchlich angewendet, sodass die zur
Finanzierung der Verpackungsentsorgung erforderlichen Lizenzmengenzahlungen drastisch zurückgehen.
Nach den Worten von bvseHauptgeschäftsführer Eric Rehbock gibt
es eine Reihe weiterer wichtiger Probleme zu lösen. So wird auch nach den
oben geschilderten Neuregelungen eine
wirksame Kontrolle der Arbeit der Dualen Systeme erforderlich sein. Es hat
sich aber in der Vergangenheit gezeigt,
dass die Bundesländer große Probleme
haben, einen wirksamen Vollzug zu
gewährleisten. Eine "Zentrale Stelle"
wäre dazu erforderlich. In diesem Punkt
waren sich alle wesentlichen Beteiligten
bei dem Dessauer Planspiel für eine
Neuregelung der Wertstofferfassung,
__Inhalt
das im Jahre 2011 stattfand, einig. Eine
solche "Zentrale Stelle" kann jedoch
ohne Gesetz nicht gegründet werden.
Auch das Beschränken der Dualen Systeme auf ihre Gewährleistungsfunktion
für die Erfassung und Verwertung der
Verpackungsmaterialien oder auch eine
sinnvolle Aufgabenteilung zwischen
privater und kommunaler Hand, sind
Themen, die im Rahmen eines Wertstoffgesetzes gelöst werden müssten.
Zu Klären ist auch, ob die Dualen Systeme oder die Entsorgungsunternehmen
Eigentum an den Wertstoffen erlangen.
Hier kann nur eine gesetzliche Regelung
für rechtliche Sicherheit sorgen. Zwar
hat kürzlich das Landgericht Ravensburg deutlich gemacht, dass die Dualen
Systeme kein (Teil-)Eigentum an Altpapier erlangen. Das Eigentum am Altpapier wird von den Bürgern vielmehr
demjenigen übertragen, der es tatsächlich einsammelt. Damit folgte das Gericht zwar den bvse-Gutachtern Prof.
Dr. Frenz und Dr. Schink. Ob damit
allerdings tatsächlich Klarheit besteht,
darf bezweifelt werden. Wahrscheinlicher ist, dass diese juristische Auseinandersetzung nur in eine neue Runde gehen wird. Verständlich also die Forderung von bvse-Präsident Bernhard Reiling: "Wir benötigen eine umfassende
und durchdachte Lösung, die noch in
diesem Jahr im Rahmen eines Wertstoffgesetzes angepackt werden muss."
bvse-Neujahrsempfang mit Rekordteilnehmerzahl
2
17. Internationaler Altpapiertag 2014
3
Kunststoffrecycling vor dem Aus? |
Pressbetrieb: Richtfest bei Rieck
4
1. bvse-Mineraliktag am 26.02.14 in
München | GF-Wechsel bei Veolia
5
Nachruf: Ehepaar Gondert
6
Nutzung von Sammelboxen für Altlampen im Handel steigt | Reclay
UFH erhält Genehmigung für gewerbliche Glassammlung | Gary McGann
neuer CEPI Vorsitzender
7
Sachsen produzieren wieder weniger
Abfall | _Termine
8
OVG NRW: Untersagungen bei illegaler Sammlung rechtens | Elektro-(nik)
Geräte lassen sich besser recyceln als
erwartet | Würth: Winter Sale
9
SENNEBOGEN 821 E: Allrounder für
den Materialumschlag im Einsatz
10
Kreislaufwirtschaft ist ein handfester
Treiber industrieller Innovation
11-12
Textra Limburg feiert Einzug in neues 13
Betriebsgebäude | Bioplastik: Tütenhersteller scheitert mit Millionenklage
gegen Deutsche Umwelthilfe
Bioabfall nur in Zeitungspapier oder
Papierbeutel verpacken
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15
bvse-Branchenforum EBS, Altholz u.
Biogene Abfälle 18./19. März in Mainz
Erstmals mehr als 100 Millionen AltHandys zu Hause | Grüne fordern
mehr Recycling
16
Saperatec: Innovative Pilotanlage
zum vollständigen Recycling von
Verbandmaterialien
17
Weißblech-Recycling in Deutschland
2012 weiterhin über 93%
18
Niedersachsen will mehr Deponien
19
Neues Recyclingportal 320°
20
...und weitere Artikel 21 ff
1
RECYAKTUELL
02/2014
bvse-Neujahrsempfang mit Rekordteilnehmerzahl
Dr. Monika Kratzer will intensiven Dialog
stünden viele Betriebe vor existenziellen
Schwierigkeiten. Es sei offensichtlich, so
Rehbock, dass das Kunststoffrecycling
energieintensiv sei und ein intensiver
internationaler Wettbewerb herrsche. Es
sei unverständlich, dass trotz dieser
Sachlage keine EEG-Umlagebefreiung
erteilt würde.
Christiane Neuhaus, Eric Rehbock, MDgtin Dr. Monika Kratzer (v.l.n.r.)
Bild und Copyright: Marc Szombathy / EU-Recycling
In diesem Jahr fand der traditionelle
bvse-Neujahrsempfang, ausgerichtet vom
Landesverband Bayern, wieder einmal in
München statt. Mehr als 100 Teilnehmer
konnte bvse-Landesvorsitzende Christiane Neuhaus im Hirschgarten begrüßen.
Frau Neuhaus zeigt sich in ihrer Begrüßungsrede über diese Rekordteilnehmerzahl sehr erfreut, sprach aber auch die
Probleme der Branche an.
So kritisierte Neuhaus, dass viele Unternehmen Probleme hätten, gewerbliche
Sammlungen in Bayern durchführen zu
können. Zu häufig würden Untersagungen ausgesprochen, betonte die bvseLandesvorsitzende. Christiane Neuhaus
berichtete außerdem, dass die mittelständischen Unternehmen sich von der Politik
oftmals nicht ausreichend unterstützt
fühlten.
Demgegenüber machte die Abteilungsleiterin im Bayerischen Umwelt- und
Verbraucherschutzministerium, MDgtin
Dr. Monika Kratzer deutlich, dass nach
den ihr vorliegenden Zahlen nur etwa
fünf Prozent der angezeigten gewerblichen Sammlungen in Bayern untersagt
würden. Sie versicherte, dass man in
allen wichtigen Fragen der Branche das
Gespräch suchen werde. Auf der politischen Tagesordnung sieht sie in diesem
Jahr unter anderem das ElektroG. Hier
müsse man sich rechtzeitig mit allen wesentlichen Fragen, sei es die geteilte Produktverantwortung, die Optierungsmöglichkeit der Kommunen oder die Verbesserung der Erfassung, beschäftigen.
Dr. Monika Kratzer erwiderte, dass das
Bayerische Umweltministerium wohlwollend prüfen werde, inwieweit man hier
Unterstützung geben könne. Sie ging
auch auf Forderungen seitens des Publikums ein, dass mehr Recyclingprodukte
und Recyclingbaustoffe von Kommunen
und Staat eingesetzt werden sollen. Frau
Dr. Kratzer machte deutlich, dass dies
sicher der richtige Ansatz sei, dass aber
noch viel Überzeugungsarbeit geleistet
werden müsse.
bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock
machte in seiner Rede abschließend
deutlich, dass der bvse den intensiven
Austausch mit dem Bayerischen Umweltministerium schätze. Es gebe eine Reihe
von Themen, zum Beispiel die anstehende Mantelverordnung oder aber den Leitfaden zur Einstufung von Abfällen gemäß
der Störfallverordnung - KAS 25, wo es
große Übereinstimmung und eine hervorragende Zusammenarbeit gebe.
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bvse-Hauptgeschäftsführer
Eric
Rehbock wies in der
sich anschließenden
Diskussion auf die
schwierige Situation
der Kunststoffrecycler in Deutschland
hin. Durch den Wegfall der EEG-Rabatte
2
Netzwerk der Recycling- und Entsorgungswirtschaft
Stark
kompetent
gemeinsam
Fachverband
Papierrecycling
Altpapier!
Das zählt für uns.
17. Internationaler
Altpapiertag 2014
2. + 3. April 2014
MARITIM Hotel Düsseldorf
(Simultandolmetschen in Deutsch und Englisch)
Anmeldung und Informationen:
Claudia Gräfen
Telefon (0228) 98849-13 · graefen@bvse.de
RECYAKTUELL
02/2014
Kunststoffrecycling vor dem Aus?
Bonn/Berlin. Die Kunststoffrecyclingindustrie mit rund 100 Unternehmen und
tausenden Arbeitsplätzen kämpft ums
Überleben. Hintergrund ist die EEGUmlage, die die Unternehmen ab diesem
Jahr in vollem Umfang zahlen sollen.
In den letzten Jahren hatten die Betriebe
nur eine reduzierte EEG-Umlage zu zahlen. Doch jetzt gibt es eine überraschende Kehrtwende des Bundesamtes für
Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA),
das darüber entscheidet.
Wurden bisher die Erzeuger von
Kunststoffregranulaten, die in der kunststoffweiterverarbeitenden Industrie eingesetzt werden, ganz selbstverständlich
als "produzierendes Gewerbe" eingestuft,
soll diese Einstufung für das Jahr 2014
zurückgenommen werden und die
Kunststoffrecycler den vollen EEGUmlagesatz zahlen.
So signalisierte es das Bundesamt den
betroffenen Unternehmen.
Das aber
würde das Aus für viele Betriebe bedeuten. Die volle EEG-Umlage würde bei
vielen der mittelständischen Unternehmen, die im harten internationalen Wettbewerb stehen, den erwirtschafteten
Überschuss am Jahresende vollkommen
aufzehren und teilweise sogar in die Verlustzone führen.
In einem Brief an die Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks baten der
Präsident des bvse-Bundesverbandes
Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.,
Bernhard Reiling, sowie bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock deshalb
eindringlich um Unterstützung in dieser
Frage. "Durch die geänderte Verwaltungspraxis des BAFA werden diese Betriebe massiv in ihrer Existenz bedroht."
Der
Vizepräsident
des
bvse-Bundes-
verband Sekundärrohstoffe und Entsorger e.V. und Geschäftsführer zweier mittelständischer Kunststoffrecyclingunternehmen, Herbert Snell, kann die Argumentation des BAFA nicht nachvollziehen
und warnt vor den verheerenden Folgen
dieser Fehlentscheidung:
"Das Kunststoffrecycling ist integraler
Bestandteil der Wertschöpfungskette im
Bereich der Kunststofferzeugung und
Kunststoffverarbeitung. Es steht daher
außer Zweifel, dass das, was unsere Unternehmen machen, als "produzierendes
Gewerbe" einzustufen ist. Wir fordern das
BAFA auf, seine signalisierte Haltung zu
revidieren. Wir sagen der Politik ganz
deutlich: Wer will, dass das weltweit führende Kunststoffrecycling in Deutschland
eine Zukunft haben soll, der muss jetzt
handeln. Gefordert sind hier in erster
Linie die Bundesumweltministerin und der
Bundeswirtschaftsminister."
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Richtfest bei Rieck: Pressbetrieb – der Rohbau steht
Neuss. Auf einem 8.000 Quadratmeter
großen Grundstück am Neusser Hafen
baut die Rieck Entsorgungs-Logistik (REL)
zurzeit eine neue Abfall- und Altpapierbehandlungsanlage. Der Rohbau steht bereits – voraussichtlich am 1. Juni 2014
wird der Betrieb starten.
Insgesamt fünf Millionen Euro investiert
Rieck in den Neubau. „Wir wachsen Jahr
für Jahr und benötigen dringend zusätzliche Kapazitäten. Deshalb sind wir froh,
direkt gegenüber unserem bestehenden
Standort entsprechend erweitern zu können“, sagt Stefan Rieck, Geschäftsführer
der Rieck Entsorgungs-Logistik. „Mit einer
hochmodernen Kanalballenpresse, die
extra für uns angefertigt wurde, werden
wir hier verschiedene Arten von Papier,
Folien und Kunststoffen pressen und der
Weiterverwertung zuführen. Letztendlich
wird alles wieder ein Stück effizienter und
gibt uns die Möglichkeit, auch in den
nächsten Jahren strukturiert weiter zu
wachsen.“
In punkto Energieeffizienz und Geräuschentwicklung erfüllt die neue Anlage ebenfalls höchste Anforderungen. Da viele
Prozesse innerhalb der neuen Halle stattfinden, arbeitet REL entsprechend leise
und emissionsarm. Lkw können direkt bis
an die Presse heranfahren, denn die Halle
ist 3.000 Quadratmeter groß und bietet
elf Meter Innenhöhe. „Nicht nur das Verfahren zur Weiterverwertung der Rohstoffe, auch die Anlage selbst ist energiebewusst und umweltfreundlich“, betont
Stefan Rieck. Das bestätigen auch die
von ihm in Auftrag gegebenen Gutachten
beim TÜV Nord.
Als Leiter der Anlage konnte Rieck den
Stoffstrom-Experten Jürgen Nitsch (49)
gewinnen; er bereitet die Inbetriebnahme
des neuen Pressbetriebes vor. „Eigentlich
wollten wir schon etwas weiter sein, doch
manchmal kommt es halt anders, als man
denkt. Eine Überprüfung des Baufeldes
auf Bomben und die Bodenverbesserungsmaßnahmen für den Rohbau haben
uns mehr Zeit gekostet, als gedacht“,
erklärt Jürgen Nitsch. Außer ihm ist bereits der künftige Pressenwart neu im
REL-Team, die Einstellung von acht weiteren Mitarbeitern ist geplant. Sie werden
gut zu tun haben – die ersten großen
Aufträge sind schon unterzeichnet.
Bild: © Rieck Logistik-Gruppe
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RECYAKTUELL
02/2014
1. bvse-Mineraliktag am 26. Februar 2014 in München mehr Recycling für den größten Stoffstrom!
schuss für Bauleistungen) darauf eingeht,
welche Erwartungen RC-Baustoffe bei
öffentlichen Ausschreibungen erfüllen
müssen und warum sich manche Stellen
so schwer tun.
Die Rechtsvorschriften und daraus abgeleiteten Pflichten für Baustoffrecycler sind
vielfältig. Prof. Dr.-Ing. Uwe Görisch
(vom gleichnamigen Ingenieurbüro) erklärt deshalb praxisnah, wie BImSchG
und AwSV bei Anlagegenehmigungen zu
handhaben sind. Dr. Wolfgang Albrecht
(Bauer Umwelt GmbH) berichtet von seinen Erfahrungen mit der Probenahme
nach PN 98.
Der 1. bvse-Mineraliktag findet am 26.
Februar in München statt. Die Tagung
schließt direkt an das von Baustoff Recycling Bayern e.V. ausgerichtete Baustoff
Recycling Forum 2014 am 25. Februar
an. An beiden Tagen wird es darum gehen, wo und wie Recyclingbaustoffe stärker eingesetzt werden können und wie es
mit der Verwertung mineralischer Abfälle
weitergeht. Während am ersten Veranstaltungstag das Bundesland Bayern im
Fokus steht, hat der bvse-Mineraliktag
eine bundesweite Ausrichtung. Zum gemeinsamen Festabend am 25. Februar
wird der Bayerische Umweltminister Dr.
Marcel Huber als Gastredner zur Situation
des Baustoffrecyclings in Deutschland
sprechen.
Was bringt die neue Legislaturperiode für die Baustoffrecycler?
Seit einigen Jahren wartet die Branche
auf eine Mantelverordnung, die bundesweit einheitliche Anforderungen schaffen
und so auch das Recycling des in
Deutschland mengenmäßig größten Abfallstroms voranbringen soll. Unter Leitung von Jürgen Weber, Vorsitzender des
bvse-Fachverbands Mineralik – Recycling
und Verwertung, erörtern dies Experten
aus der Politik und der Branche. Dr.-Ing.
Heinz-Ulrich Bertram (Niedersächsisches
Umweltministerium) stellt in einem Überblick den Stand der Diskussion dar, bevor
Anna Wagner (bvse e.V.) und Dieter
Kersting (C.C. Umwelt AG) deutlich machen, wie die Regelungen der Ersatzbaustoffverordnung und der Bundesbodenschutzverordnung im Rahmen einer Mantelverordnung gestaltet sein sollten, um
beispielsweise die Verfüllung geeigneter
Materialien zu sichern statt diese in die
Deponierung zu zwingen.
Erfolg mit Recyclingbaustoffen
Zu den gesetzlichen Rahmenbedingungen
sollte nach Meinung der Baustoffrecycler
auch gehören, dass die hochwertigen
Recyclingbaustoffe endlich auch bei öffentlichen Aufträgen Berücksichtigung
finden. Dr. Lars Hettich (LLR Legerlotz
Laschet Rechtsanwälte) erläutert deshalb, welche Chancen das Vergaberecht
Produkten aus Recyclingbaustoffen bietet, während Bauoberrätin Bettina Stinner
(Deutscher Vergabe- und Vertragsaus-
Neben vielfältigen Möglichkeiten zur Diskussion zeigt eine begleitende Fachausstellung Produkte und Dienstleistungen
für die mineralische Aufbereitung. Interessenten haben die Möglichkeit, eine
einzelne Tagung oder ein günstiges Gesamtpaket zu buchen.
Anmeldung und weitere Informationen
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Wechsel in der Geschäftsführung bei Veolia Umweltservice
Hamburg. Der bisherige Chief Financial Officer Klaus Kussel ist aus der
Geschäftsführung der Veolia Umweltservice GmbH ausgeschieden. Herr
Kussel war seit 2010 für Veolia Umweltservice tätig und verantwortete
die Bereiche Finanzen, Einkauf und IT.
Über seine Nachfolge wird informiert,
sobald die entsprechenden Gremienentscheidungen getroffen wurden.
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Nachruf
Tief betroffen haben wir vom tragischen Unfalltod von
Johannes Gondert und
seiner Ehefrau Ursula
erfahren.
Johannes Gondert war an der Gründung und dem Aufbau des
heutigen bvse-Fachverbands Schrott, E-Schrott und KfzRecycling maßgeblich beteiligt und hat sich in der Branche
Respekt und Anerkennung erworben.
Als Gesellschafter und Geschäftsführer der Theo Steil GmbH
war er unternehmerisch erfolgreich und dem bvse als Mitglied
lange verbunden.
Unser Mitgefühl gilt seiner Familie und seinen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern.
Bonn/Berlin, im Januar 2014
bvse - Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.
bvse - Fachverband Schrott, E-Schrott und Kfz-Recycling
Klaus Müller
Vize-Präsident
Eric Rehbock
Hauptgeschäftsführer
RECYAKTUELL
02/2014
Umfrage:
Nutzung von Sammelboxen für Altlampen im Handel steigt
6.000 Sammelstellen in Drogerie-, Bauund Supermärkten sowie im Fachhandel
des Elektrohandwerks entsorgen. Gegenüber der letzten Emnid-Umfrage (Mai
2013: 21 Prozent) ist dies ein Plus von 7
Prozentpunkten.
München. Verbraucher nehmen für die
Entsorgung ihrer Altlampen immer häufiger eine der Sammelboxen in Handelsgeschäften in Anspruch. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage* von
TNS Emnid im Auftrag von Lightcycle.
Rund drei von zehn Befragten (28 Prozent) würden ihre ausgedienten LED- und
Energiesparlampen an einer der mehr als
„Diese Entwicklung kommt nicht von ungefähr. Unsere Partner im Handel und EHandwerk engagierten sich in den vergegangenen Jahren stark für das Thema
und unterstützten uns in der Aufklärungsarbeit“, sagt Lightcycle-Geschäftsführer
Stephan Riemann. Die Top-Abgabestelle
für ausgediente LED- und Energiesparlampen bleibt derweil der kommunale
Entsorgungshof, den 47 Prozent der befragten Personen mit ihrer Altlampe ansteuern würden (Mai 2013: 51 Prozent).
Der Umfrage zufolge wissen knapp vier
Fünftel der Befragten (78 Prozent), wo
sie ihre ausgedienten Sparlampen fachgerecht entsorgen können. Damit verbessert sich die Entsorgungskompetenz der
Verbraucher gegenüber Mai des vergangenen Jahres um 2 Prozentpunkte. Besonders fachkundig auf dem Gebiet der
Altlampenentsorgung erweist sich die
Generation 40 plus. Demnach würden 83
Prozent der über 40jährigen ihre Altlampen korrekt entsorgen. Bei den 14-29jährigen sind dies dagegen nur 65 Prozent.
*Die Umfrage wurde von TNS Emnid
unter 1005 Personen vom 19. bis 20.
November 2013 durchgeführt.
Quelle/Foto und weitere Informationen: Lightcycle
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Reclay UFH erhält Genehmigung für gewerbliche Glassammlung
Wien. Das österreichische Lebensministerium hat der Reclay UFH GmbH die
Genehmigung für die Sammlung von gewerblich anfallendem Glas sowie weiteren
Packstoffen wie Materialverbunde, Aluminium, Keramik und Packstoffen auf biologischer Basis erteilt. Die Erlaubnis trat
zum 01.01.2014 in Kraft.
Die Sammelgenehmigung stellt nach Unternehmensangaben einen wichtigen
Meilenstein auf dem langen Weg zur
Marktöffnung dar: Nach 40 Jahren monopolartig organisierter Glassammlung und
20 Jahren Lizenzierungsmonopol der
Austria Glas Recycling GmbH (AGR) sei
es erstmals einem weiteren Unternehmen
gestattet, aktiv am Markt tätig zu werden. „Unser Unternehmen verfügt über
langjährige Expertise im Bereich der gewerblichen Verpackungen. Durch die Genehmigung erweitern wir unser Leistungsportfolio und bieten eine qualitativ
hochwertige und kostengünstige Alternative zum bisherigen Monopolisten. Unser
geplanter und angezeigter Tarif wird
deutlich unter dem der AGR liegen“, so
Mag. Walter Tanzer, Geschäftsführer der
Reclay UFH GmbH.
Über Reclay UFH
Die Reclay UFH GmbH führt das Systemgeschäft der Reclay Group im Bereich der
Verpackungsentsorgung in Österreich
durch. Als Basis für die langfristig angelegte Zusammenarbeit hat die Unterneh-
mensgruppe im Jahr 2010 die Anteilsmehrheit an der Gesellschaft von der UFH
Holding übernommen. Die Reclay UFH
positioniert sich als qualitätsorientiertes,
alternatives System im österreichischen
Markt und kann dabei auf die langjährige
Erfahrung des UFH zurückgreifen.
Quelle und weitere Informationen:
Reclay Group
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Gary McGann neuer CEPI Vorsitzender
Brüssel. Gary McGann ist seit dem 1. Januar 2014 neuer
Vorsitzender der Confederation of European Paper Industries (CEPI). Er löst den bisherigen Vorsitzenden Jussi Pesonen ab. McGann ist CEO der Smurfit Kappa Gruppe mit Sitz
in Irland. Bei seiner Ernennung machte McGann deutlich,
dass die globale Wettbewerbsfähigkeit der Zellstoff- und
Papierindustrie in Europa gestärkt werden müsse.
Quelle und weitere Informationen: CEPI
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7
RECYAKTUELL
02/2014
Sachsen produzieren wieder weniger Abfall
Siedlungsabfallbilanz 2012 im Internet veröffentlicht
im Durchschnitt drei Kilogramm weniger
Bio- und Grünabfälle, zwei Kilogramm
weniger Wertstoffe, zwei Kilogramm weniger sperrige Abfälle und ein Kilogramm
weniger Restabfälle eingesammelt. Im
Einzelnen entfielen auf jeden Sachsen
durchschnittlich 126 Kilogramm Restabfall, 120 Kilogramm Wertstoffe, 50 Kilogramm Bio- und Grünabfälle, 24 Kilogramm sperrige Abfälle und etwa ein
Kilogramm schadstoffhaltige Abfälle.
Dresden. Die sächsischen Haushalte
haben im Jahr 2012 im Vergleich zum
Vorjahr weniger Abfall produziert. Die
jetzt veröffentlichte Siedlungsabfallbilanz
zeigt, dass jeder Sachse im Durchschnitt
321 Kilogramm Abfall erzeugte – acht
Kilogramm weniger als 2011. Es wurden
Der Anteil der Abfälle aus privaten Haushalten, die stofflich oder energetisch verwertet wurden, lag bei 74 Prozent.
„Dieses Potenzial müssen wir noch besser
nutzen“, sagt Umweltminister Frank Kupfer. „Denn Abfälle sind eine wichtige Rohstoffquelle. Ein Schwerpunkt der sächsischen Abfallpolitik in den kommenden
Jahren wird der Ausbau der Sammlung
von Bioabfall und Wertstoffen sowie deren hochwertige Verwertung sein.“
Um Abfälle künftig noch besser als Rohstoffquelle zu nutzen, müssen spätestens
ab dem 1. Januar 2015 deutschlandweit
Papier-, Metall-, Kunststoff- und Glasabfälle sowie Bioabfälle getrennt gesammelt
werden. Der Umweltminister appelliert an
die Bürger, die Möglichkeiten der Getrenntsammlung von Abfällen noch besser zu nutzen. „Solange noch fast drei
Viertel des Restabfalls aus privaten Haushalten aus verwertbaren Anteilen wie
organischen Stoffen und Wertstoffen
bestehen, kann und muss man von jedem einzelnen erwarten, bei der getrennten Erfassung seines Abfalls noch sorgfältiger zu sein.“
Die durchschnittliche Abfallgebührenbelastung im Freistaat Sachsen betrug im
Jahr 2012 53 Euro pro Einwohner. Das
heißt, im Durchschnitt musste jeder Bürger im Freistaat Sachsen einen Euro pro
Woche für die Abfallentsorgung zahlen.
Download der vom Landesamt für
Umwelt, Landwirtschaft und Geologie erarbeiteten Siedlungsabfallbilanz 2012
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_Termine ++ Termine ++ Termine
25.02.2014
26.02.2014
München
München
Baustoff Recycling Forum 2014
1. bvse-Mineraliktag—Recycling und Verwertung
18.-19.03.2014
Mainz
Branchenforum Ersatzbrennstoffe, Altholz und biogene Abfälle
02.-03.04.2014
Düsseldorf
17. Internationaler Altpapiertag
05.-09.05.2014
München
IFAT
15.-16.05.2014
Berchtesgaden
Internationaler Alttextiltag
03.-04.06.2014
Bad Neuenahr
17. Internationaler Altkunststofftag
02.-04.06.2014
Miami
BIR-Frühjahrskongress
17.-19.09.2014
Aachen
bvse-Jahrestagung
05.-06.11.2014
Duisburg
Forum Schrott / 13. Elektro(nik)-Altgerätetag
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RECYAKTUELL
02/2014
OVG NRW: Untersagungen bei illegaler Sammlung rechtens
Bonn/Münster. Der Fachverband Textilrecycling im bvse begrüßt es sehr, dass
das Oberverwaltungsgericht NordrheinWestfalen im Dezember 2013 bestätigt
hat, dass eine gewerbliche Sammlung bei
nachgewiesener Unzuverlässigkeit des
Sammlers untersagt werden kann. Konkret ging es um Alttextilsammlungen.
In einem Beschluss stellte das Gericht
klar, dass für eine Untersagung ein
„massives und systematisches Fehlverhalten“ des Sammlers vorliegen müsse. Immerhin stelle die Untersagung einen Ein-
griff in das geschützte Grundrecht auf
Berufsfreiheit dar. Deshalb dürften
„(bloße) Bedenken gegen die Zuverlässigkeit nicht für eine Untersagung ausreichen.“
in Anspruch genommenen Flächen zu
kümmern.
Bei dem Unternehmen, das um vorläufigen Rechtsschutz ersucht hatte, gingen
die Richter von einem andauernden Fehlverhalten aus. So gehöre es quasi zum
Geschäftsmodell des Sammlers, seine
Alttextilcontainer fortwährend nach eigenem Belieben aufzustellen, ohne sich
etwa um eine Nutzungserlaubnis für die
Die Beschlüsse können unter den folgenden Aktenzeichen im Internet abgerufen
werden:
Das Gericht hat die Untersagung der
Sammlung bestätigt.
20 B 444/13
20 B 627/13
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Elektro- und Elektronikgeräte lassen sich besser recyceln als
erwartet
Stuttgart. Elektro- und Elektronikgeräte
lassen sich besser recyceln als erwartet.
Diese, für Fachleute durchaus überraschende Erkenntnis ist ein Ergebnis eines
Forschungsvorhabens, das das Sachverständigenbüro cyclos GmbH im Auftrag
des Umweltministeriums BadenWürttemberg durchgeführt hat.
„Gerade Elektro- und Elektronikgeräte
enthalten knappe Rohstoffe wie Platin,
Gold oder die sogenannten Seltenen Erden, die nur mit großem Aufwand und
erheblichen Belastungen für die Umwelt
gewonnen werden können. Wenn wir
diese wichtigen Ressourcen konsequent
wiederverwerten, profitieren sowohl der
Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg
als auch unsere Umwelt hiervon“, erklärte Umweltminister Franz Untersteller am
10. Februar anlässlich der Veröffentlichung der Ergebnisse des Forschungsvorhabens.
In dem Forschungsprojekt hat die cyclos
GmbH ein einfach anwendbares Prüfmuster entwickelt, das zeigt, wie gut sich
Elektro- und Elektronikgeräte recyceln
lassen. Dieses Schema wurde an 43 Produkten aus den Segmenten Smartphones, Rasierapparate, LCD-Monitore und
Akku-Schrauber praktisch erprobt. Ledig-
WINTER SALE bei Würth:
Knallhart reduziert
Bis 50% reduziert. Jetzt zugreifen – nur solange Vorrat reicht!
=>Mehr Informationen zu den Produkten und Preisen
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lich bei einem Gerät wurde die Demontierbarkeit und damit Recyclingfähigkeit
als mangelhaft eingestuft. Ein weiteres
war nur nach einer aufwändigen Internetrecherche beim Hersteller demontierbar. Das Ministerium für Umwelt, Klima
und Energiewirtschaft wird die beiden
betroffenen Firmen auffordern, diese
Mängel zu beseitigen.
Das Umweltministerium wird das neu
entwickelte Prüfmuster nun mit Entsorgungsbetrieben und Herstellern diskutieren. Es soll anschließend in die BundLänder-Arbeitsgemeinschaft Abfall
(„LAGA“) eingebracht werden, damit
künftig jedes beliebige elektrische Gerät
einfach und nachvollziehbar auf seine
Recyclingfähigkeit untersucht werden
kann. Die zuständigen Behörden sollen so
ein praktikables Werkzeug erhalten, mit
dem sie überprüfen können, ob Produkte
die gesetzlichen Anforderungen des § 4
Elektro- und Elektronikgerätegesetzes an
eine möglichst weitgehende Wiederverwertbarkeit erfüllen. Es könnte dann aber
auch zum Beispiel in entsprechenden
Berufsschulen zu Lernzwecken verwendet
werden.
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9
RECYAKTUELL
02/2014
Ein Allrounder für den Materialumschlag:
SENNEBOGEN 821 E-Serie im Einsatz
nent gewährleistet. Eine mögliche Staubablagerung im Motorraum und auf dem
Abgasendrohr konnte durch die gut konzipierte Luftführung verhindert werden.
Perfekt ausgestattet: SENNEBOGEN
Greifer und neue maXcab
Straubing. Der aktuelle SENNEBOGEN
821 der E-Serie überzeugt in sämtlichen
Recycling- und Sortieraufgaben. Als Allrounder deckt die Maschine mit Reichweiten bis zu 12 m und einem Einsatzgewicht von 23,9 t ein breites Einsatzspektrum ab. Auf dem Schrottplatz oder im
Abfallrecycling offenbart die kompakte
Maschine ihre Stärken – das beweisen
erste Kundeneinsätze eindrucksvoll.
Bereits 2013 präsentierte SENNEBOGEN
mit der neuen Materialumschlagmaschine
821 der aktuellen E-Serie eine Allroundmaschine für den Schrottumschlag und
das Recycling. Mittlerweise sind die ersten Maschinen bei zahlreichen Kunden im
anspruchsvollen Einsatz - Zeit, ein erstes
Resümee zu ziehen.
Als zuverlässige Allroundmaschine mit
kraftvollem 97 kW Cummins Dieselmotor
nach TIER 4i überzeugt der SENNEBOGEN 821 in zahlreichen Anwendungsbereichen vom Abfall- und Rohstoffrecycling
bis hin zu Sortier- und Verladetätigkeiten
auf dem Schrottplatz. Das bewährte SENNEBOGEN Baukastensystem bietet neben
unterschiedlichen Ausrüstungslängen von
9 m bis 12 m und ULM-Stiel-Varianten
auch die kundenspezifische Ausführung
mit Mobil- und Raupenunterwagen oder
Speziallösungen.
Dem Staub trotzen: Praxiseinsatz
unter erschwerten Bedingungen
Als einen der ersten Einsätze ging die
Maschine in die Niederlande, um im Praxiseinsatz in den Recycling-Hallen mehrerer Kunden auf Herz und Nieren geprüft
zu werden. Haushalts- und Industriemüll
wird dort entladen und geschreddert. Die
Staubbelastung ist extrem hoch. Im 24Stunden Schichtbetrieb wird der 821 kontinuierlich höchsten Belastungen ausgesetzt und überzeugt. Im Testbetrieb
konnte dabei ein Dieselverbrauch von
unter 12 Litern pro Stunde ermittelt werden - ein hervorragendes Ergebnis. In
einer weiteren Applikation mit Lasthebemagnet wurden sogar einstellige
Verbrauchswerte erreicht. Zudem konnte
eine Verbrauchsreduktion von bis zu 20
Prozent beim Betrieb im ECO-Mode konnte bestätigt werden.
Eine hohe Staubbelastung und die
Sprinkleranlage in der Halle sorgen
schnell für eine hartnäckige Schmutzschicht auf allen Oberflächen und Maschinenteilen. Besonders die Lüfterumkehr
stellte sich hier als entscheidendes Qualitätskriterium heraus. Durch eine kurzes
Umkehrintervall und die gute Lüfterleistung blieben die Kühlrippen frei von Verschmutzungen, die Kühlleistung perma-
Ortswechsel: Über 1.000 km entfernt im
schwedischen Skillingaryd arbeitet derweil ein weiterer SENNEBOGEN 821 Mobil
auf dem Schrottplatz der Uniscrap Sverige AB in der Sortierung und Verladung
von Materialien aller Art. Ausgestattet mit
einem
SENNEBOGEN
SGM
5Schalengreifer lässt sich damit dank der
schlanken Schalenform besonders gut in
Container eintauchen. Das geringe Eigengewicht des speziell für auf die SENNEBOGEN Materialumschlagmaschinen abgestimmten Greifers ermöglicht einen
effektiven Nutzen der Traglast. Ein sicherer Greifschluss ist selbst bei sperrigen
Materialien wie Autokarossen und Langgütern gewährleistet.
Für den Fahrer bietet die maXcab Komfortkabine auch in dieser Maschinenklasse ab sofort höchsten Bedienkomfort und
ein hohes Maß an Übersichtlichkeit und
Sicherheit. Die hochfahrbare Kabine mit
Schiebetür, Komfortsitz und Heiz-/
Klimaautomatik verspricht ein angenehmes Arbeitsumfeld. Dank der erhöhten
Position und mit großzügigen Scheiben ist
beste Übersicht stets gewährleistet. Das
neue SENNEBOGEN Steuerungs- und
Kontrollsystem SENCON unterstützt den
Bediener im täglichen Betrieb. LeerlaufStopp-Automatik und der ECO-Mode sparen Kraftstoff. Im Opti-Mode des SENNEBOGEN 821 lässt sich jeder Einsatzbereich so einstellen, dass höchst effizient
gearbeitet werden kann. In Kombination
mit der optimierten Motorsteuerung sind
mit diesem System Einsparungen bis zu
25 Prozent möglich.
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RECYAKTUELL
02/2014
Kreislaufwirtschaft ist ein handfester Treiber industrieller
Innovationen
Weltwirtschaftsforum und die Ellen MacArthur Stiftung legen Bericht vor
In einem in Davos vorgelegten Bericht
haben das Weltwirtschaftsforum und die
Ellen MacArthur Stiftung, mit Analysen
von McKinsey & Company als Projektberater, das Konzept einer Kreislaufwirtschaft im Rahmen der Realitäten der
globalen Wirtschaft und der komplexen
und vielschichtigen Lieferketten beschrieben. Erklärtes Ziel ist es, den Entscheidern in der Industrie einen „gemeinsamen Aktionsplan“ vorzuschlagen.
In dem Bericht wird festgestellt, dass die
Herausforderung der Schließung von Materialkreisläufen und der Regeneration
natürlicher Güter sich mit der der Produktkomplexität und der Länge der Lieferketten potenziert. Während lokale Produktion in einigen Branchen eine robuste
Renaissance erlebt, wird gleichzeitig die
Stärke der globalen Arbeitsteilung, der
Spezialisierung und der Vorteile der Massenproduktion betont.
Der Bericht präsentiert das Kreislaufkonzept als handfesten Treiber industrieller
Innovationen und Wertschöpfungsprozesse für die globale Wirtschaft des 21. Jahrhunderts. Zusätzlich positioniert er das
Konzept gegenüber den heutigen CEOs
als praktische Unternehmensstrategie,
sich gegen die komplexen und miteinander gekoppelten Risiken des Wettbewerbs um Ressourcen, Rohstoffpreisvolatilität, Technologien für neue Materialien
und die sich wandelnde Konsumentenbedürfnisse abzusichern.
Das sind die Kernbotschaften:
1. Das Konzept der Kreislaufwirtschaft fördert Wohlstand und Beschäftigung vor der Kulisse begrenzter Rohstoffe.
Kreislaufwirtschaftsmodelle werden in
den nächsten Jahren immer mehr an
Wettbewerbsfähigkeit gewinnen, da sie
für mehr Wertschöpfung pro Ressourcen-
einheit sorgen als das traditionelle und
lineare „nehmen-herstellen-wegwerfen“Model. Dies zu beschleunigen, verspricht
erhebliche makroökonomische Vorteile
und die Eröffnung neuer Möglichkeiten
für das Wachstum von Unternehmen.
Allein das Einsparpotential von Materialien wird auf über eine Billion Dollar pro
Jahr geschätzt. Der Nettobeschäftigungseffekt ist schwer zu schätzen und wird
hauptsächlich von der Ausgestaltung der
Arbeitsmärkte abhängen. Aber schon
heute übersteigt das Jobpotenzial in den
Bereichen Wiederaufarbeitung (global)
und Recycling (Europa) eine Million.
2. Zirkuläre Lieferketten kommen in
Gang - weltweit.
Der globale Materialstrom von Fasern für
Papier und Karton ist ein Beispiel. Die
Möglichkeiten für das Ausnutzen von
Preisunterschieden werden zunehmen,
weil Rohstoffpreise steigen und die Kosten für die Etablierung von Kreisläufen
fallen. Trends, die geringere Kosten begünstigen und das Schließen von Kreisläufen ermöglichen, setzen Urbanisierung
voraus, da so Nachfrage konzentriert und
der Kreislauf nach allen Seiten verdichtet
wird. Verbesserte Technologien für Nachverfolgung und Behandlung erhöhen die
Effizienz in der Logistikkette. Auch Regierungen haben begonnen, Anreize zu
schaffen: Höhere Gebühren für die Deponierung erhöhen die Wettbewerbsfähigkeit von Kreislaufwirtschaftsprodukten
und somit die Möglichkeit, Vorteile aus
Rückführungssystemen zu generieren.
3. Lieferketten sind der zentrale Bereich für Aktivitäten; von hier werden Veränderungen ausgehen.
In ihrer extremsten Erscheinungsform ist
die globale Wirtschaft ein riesiges Fließband, auf dem Materialien und Energie
von Ressourcen-reichen Ländern in das
„Produktionskraftwerk“ China und von
dort zu den Zielmärkten in Europa und
Amerika transportiert werden, wo die
Materialien weggeworfen oder – zu einem kleinen Teil – recycelt werden. Das
ist das Gegenteil von einem Kreislauf. Der
Schwund von Materialien und die Hürden,
das neue Modell des zirkulären Materialstroms in der globalisierten Wirtschaft zu
etablieren, müssten jetzt angegangen
und überwunden werden.
Dazu braucht es ein besseres Verständnis
der Muster, denen Lieferketten folgen
und der drei größten Hindernisse des
Wandels: geographische Verstreuung,
Materialkomplexität und Abschottung.
Die Analyse hochentwickelter Fallstudien
bestätigt, dass eine Herangehensweise
beim Management von Lieferketten, die
Kreisläufe einbezieht und gleichbleibende
Materialqualitäten sicherstellt, entscheidend für die Maximierung der globalen
Ressourcenproduktivität ist. Der Übergang kann beginnen, sobald die Drehund Angelpunkte identifiziert und durch
gemeinsame Anstrengungen – über Unternehmen hinweg, länderübergreifend
und entlang der Lieferkette – zusammengeführt werden.
4. Die Definition von Materialien und
Inhaltsstoffen ist der Schlüssel zum
Wandel.
Die Liste vorhandener Materialien explodiert. Jedes Jahr kommt eine große
Bandbreite neuer Additive dazu, die die
Verwendung nach der Nutzung immer
anspruchsvoller macht. Die Lösung ist,
die Materialkomplexität einzudämmen,
indem eine Reihe reiner Materialien definiert und genutzt wird und solche beim
Design rausfallen, die die Klassifizierung
behindern. Die Reorganisation und Rationalisierung von reinen Materialströmen
wird Geschäftsvorteile (Arbitrage) eröffnen, die für wirtschaftliche Vorteile sorgen und das Investment in Kreisläufe
profitabel machen.
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RECYAKTUELL
02/2014
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Kreislaufwirtschaft ist handfester Treiber industrieller Innovationen
5. Vier Materialkategorien sind ideale Kandidaten, um die Realisierbarkeit zu demonstrieren.
Die potenziellen Bausteine für Leuchtturmprojekte sind Materialströme, die
beträchtlich und gut verständlich sind, bei
denen gemeinsame Anstrengungen einiger weniger großer Player Märkte schaffen können, die groß genug sind, den
Schwellenwert für praktikable Geschäftsmodelle zu erreichen. Jede Kategorie
befindet sich auf einem anderen Entwicklungsstatus, was die Kreislaufwirtschaft
betrifft.
- Golden Oldies - Das sind gut eingeführte, mengenstarke Recyclate mit einer
Restherausforderung im Bereich Reinheit.
Papier und Pappe als mengenstarke Materialströme weisen hohe Sammelquoten
auf, aber leiden unter Qualitätseinbußen
und Kontamination durch Druckfarben
beim Recycling, was schätzungsweise
jährlichen Einbußen von 32 Mrd. US Dollar entspricht. PET, Glas und Stahl fallen
auch in diese Kategorie.
- High Potentials - Das sind Materialien,
von denen hohe Mengen verarbeitet werden, für die jedoch derzeit systematische
Wiederverwertungslösungen fehlen, wie
beispielsweise Polymere. Die Sammelquoten sind beschränkt und die Trennung
der Materialfraktionen unter Beibehaltung
der ursprünglichen Qualität und Reinheit
ist schwierig. Der Grund dafür sind hoch
fragmentierte Rezepturen, die Lieferketten und Behandlungstechnologien.
- Rohdiamanten - Das sind mengenstarke
Nebenprodukte, die bei Produktionsprozessen anfallen, beispielsweise Kohlendioxid und Lebensmittelabfälle. Eine große
Bandbreite von Verwertungstechnologien
kommt derzeit auf. Das kann weitere
Werte schaffen und Primärrohstoffe ersetzen.
- Hits der Zukunft - Viele innovative Materialien können den Durchbruch schaf-
fen, entweder durch eine umfassende
Erhöhung der Materialproduktivität (z.B.
3D Druck) oder durch geschlossene Nutzungskreisläufe durch Design oder den
Zweck (z.B. biobasierte Materialien).
6. Die Förderung von “ImpulsProjekten” ist der effektivste Weg,
Wendepunkte schneller zu erreichen.
Wenn man aus jeder Kategorie ein
Schlüssel-Material als Beispiel auswählt,
wird dies die Zusammenarbeit beim Herangehen an einzelne Materialien durch
unterschiedliche Marktteilnehmer industrie- und länderübergreifend fördern. Ergebnisse für ein Schlüssel-Material in
einem System werden oftmals gut auf
andere Materialien derselben Kategorie
übertragbar sein. Mit solchen Leuchtturmerfolgen können Stakeholder Lösungen für andere Materialien in der Kategorie schneller finden, als wenn sie gleich
versuchen würde, eine ganze Kategorie
abzudecken. Die vorgeschlagenen Schlüssel-Materialien pro Kategorie sind Papier
und Pappe, Polypropylen, Kohlendioxid
sowie biobasierte und 3D- Druckmaterialien. Einigkeit über die bevorzugten Inhaltsstoffe wird die Entstehung der Kreislaufwirtschaft schnell voranbringen und
interessante Geschäftsmöglichkeiten eröffnen.
7. Greifbare Ergebnisse können bei
gemeinschaftlichen Aktivitäten innerhalb von zwei Jahren erzielt werden.
Eine Gruppe führender Unternehmen aus
dem Netzwerk des Weltwirtschaftsforums
und der Ellen MacArthur Stiftung, die der
gemeinschaftlichen Agenda folgen, können den Umbauprozess zu einer Kreislaufwirtschaft beschleunigen und innerhalb von zwei Jahren greifbare Ergebnisse erzielen. Die Initiative strebt an, es
den Teilnehmern zu ermöglichen, von
ihrer Rolle als “Pioniere” zu profitieren
und das Wertschöpfungspotenzial der
Kreislaufwirtschaft für sich zu beanspru-
chen. Zum Beispiel: Die vier bis fünf Stufen in diesem Projekt werden über die
nächsten fünf Jahre ermöglichen, Nettogewinne von mindestens US$ 500 Mio.
einzufahren, rund 100.000 neue Jobs zu
schaffen und 100 Mio. Tonnen von Abfällen zu vermeiden bzw. aufzuwerten.
Ein weiteres Ziel ist die Schaffung einer
Gruppe von Vorreitern, die gemeinsam
daran arbeiten, die Ressourcenproduktivität als neue Quelle der Wettbewerbsfähigkeit im 21. Jahrhunderts anzuzapfen.
Die Initiative erfordert eine Koordination
über vielfältige Akteure hinweg, um einen
systematischen Wandel herbeizuführen.
Daran werden das Forum und die Stiftung federführend mitwirken. In 24 Monaten soll die Initiative in der Lage sein,
eine Liste mit reinen, qualitativ hochwertigen Materialien zu erstellen, die Anwendung in verschiedenen Branchen finden,
um Mengen zu bündeln und Bestände
aufzuwerten. Es sollte auch möglich sein,
innerhalb von 24 Monaten die Machbarkeit für zwei oder mehr ausgewählte Materialien nachzuweisen. Gleichzeitig wird
die Initiative Methoden und Erfolgsfaktoren definieren, um auch mittel- bis langfristig einen umfassenden Wandel herbeizuführen.
Gemeinsam stellen Forum und Stiftung
Unternehmen, Regierungen, Gesellschaften und Wissenschaftlern eine Plattform
zur Zusammenarbeit über Branchen, Regionen und Sektoren hinweg für dieses
entscheidende globale Projekt zur Verfügung. Gemäß der Agenda voranzugehen
wird sich für Unternehmen, Individuen
und unseren Planeten auszahlen. Wenn
wir so weitermachen wie bisher, mündet
dies in einer Abwärtsspirale. Aufwärts
geht es dagegen, wenn wir jetzt den
Wandel einleiten. Davon wird jeder einzelne in großem Maße profitieren.
Weitere Informationen und Download: Towards the Circular Economy:
Accelerating the scale-up across
global supply chains
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RECYAKTUELL
02/2014
Textra Limburg feiert Einzug in neues Betriebsgebäude
Das bvse-Mitgliedsunternehmen Textra
Limburg, Sammler und Händler von Alttextilien, hat Ende Januar nach fast einjähriger Bauzeit ein neues Betriebsgebäude in Hadamar bezogen.
Die Geschäftsführer Svitlana Martsenyuk
und Karl-Heinz Schmitt begrüßten in einer Eröffnungsfeier Vertreter der Stadt,
Kunden und Lieferanten der Firma und
die beteiligten Handwerker.
Mit der Nutzung der 1000 m² großen
Halle ist die Voraussetzung für eine weitere Expansion der Firma gegeben. Bisher hat Textra rund 1 Mio. Euro in den
Neubau investiert. Das angrenzende Bürogebäude ist im Mai bezugsfertig und
bietet optimale Möglichkeiten für die Verwaltung und Kundenbetreuung. Textra
Limburg ist seit über 15 Jahren im Textil-
Recycling tätig und exportiert Altkleider
und Neuwaren/Restposten in viele Länder
Ost-Europas.
Quelle und Fotos: Textra Limburg GmbH
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Festliche Einweihung des neuen Betriebsgeländes
Geschäftsführerin Svitlana Martsenyuk mit
Vertretern der Stadt Hadamar
Bioplastik: Tütenhersteller scheitert mit Millionenklage
gegen Deutsche Umwelthilfe
Köln. Im Rechtsstreit um angebliche
Falschaussagen zu biologisch abbaubaren
Plastiktüten hat das Landgericht Köln die
Klage der Victor Güthoff & Partner GmbH
und der Ruppiner Papier- und Folienwerke GmbH gegen die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) abgewiesen (Az 28 O
116/13). Die Richter gaben der Umwelt-
und Verbraucherschutzorganisation umfassend Recht. Die beiden Plastiktütenunternehmen hatten die DUH und ihren
Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch auf
Schadensersatz in Höhe von mehr als 2,7
Millionen Euro verklagt. Grund waren
zwei Pressemitteilungen des Umwelt- und
Verbraucherschutzverbandes vom April
2012. Darin hieß es, dass die aus Polymilchsäure (PLA) bestehenden BioTragetaschen unter den Bedingungen in
den Kompostierungsanlagen überwiegend nicht biologisch abbaubar waren.
Dies hatte eine Umfrage unter den Anlagen in Deutschland ergeben.
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RECYAKTUELL
02/2014
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Bioplastik: Tütenhersteller scheitert mit Millionenklage gegen Deutsche Umwelthilfe
Die DUH hatte im Jahr 2012 auf die irreführende Werbung für Tragetaschen aus
einem biologisch abbaubarem Kunststoff
(PLA) hingewiesen und die drei Handelsketten ALDI Nord, ALDI Süd und Rewe
wegen der dadurch praktizierten Verbrauchertäuschung abgemahnt. Alle drei Unternehmen verkauften Tüten der Victor
Güthoff & Partner GmbH. Entgegen dem
auf den Tüten vermittelten Eindruck von
Nachhaltigkeit sind die Bioplastiktüten
weder umweltfreundlicher als herkömmliche Plastiktüten noch werden sie nach
der durch die DUH durchgeführten Umfrage in deutschen Kompostierungsanlagen regelmäßig kompostiert.
Nachdem ALDI Nord, ALDI Süd und Rewe
gegenüber der DUH erklärten, ihre biologisch abbaubaren Plastiktüten nicht mehr
als „100% kompostierbar“ zu bewerben
und diese aus dem Sortiment nahmen,
wollte sich die Victor Güthoff & Partner
GmbH und ihr Tochterunternehmen den
dadurch vermeintlich entstandenen finanziellen Schaden von der DUH und ihrem
Bundesgeschäftsführer bezahlen lassen.
Das Chemieunternehmen BASF lieferte
das Material zur Herstellung der Bioplastiktüten und gab ein Gutachten zum Umgang mit Produkten aus diesem Material
in Auftrag. Dieses konnte die Zweifel der
DUH an der tatsächlichen Kompostierung
der Bioplastiktüten jedoch nicht widerlegen.
„Der dreiste Versuch des Plastiktütenherstellers Victor Group, einen Umweltschutzverband und seinen Geschäftsführer kaltzustellen und sich auch noch den
vermeintlich finanziellen Schaden, der ihr
aufgrund irreführender Versprechen zu
Bioplastiktüten entstanden sein soll, bezahlen zu lassen, ist damit gescheitert“,
erklärt der DUH-Bundesgeschäftsführer
Jürgen Resch. Dass einer der größten
Plastiktütenhersteller Deutschlands die
DUH verklagt hat, ist für Resch nicht
überraschend. Immerhin setzt sich die
Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation seit 2012 mit ihrer Kampagne
„Einweg-Plastik kommt nicht in die Tüte“
für eine Reduzierung des Verbrauches
umweltschädlicher Einwegplastiktüten in
Deutschland ein.
„Das Urteil des Landgerichts Köln stärkt
Umwelt- und Verbraucherschutzverbände
in ihrer Arbeit und hat gezeigt, dass sie
nicht durch Klagen in Millionenhöhe
mundtot zu machen sind“, sagt Rechtsanwalt Dr. Remo Klinger, der die DUH in
dem Rechtsstreit vertreten hat.
Das am 15. Januar 2014 verkündete Urteil des Landgerichts ist noch nicht
rechtskräftig.
Quelle und weitere Informationen:
DUH
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Bioabfall nur in Zeitungspapier oder Papierbeutel verpacken!
Gemeinsamer Appell von Umweltministerium, Landkreistag und Städtetag in Baden Württemberg: Keine Kunststoffbeutel in die Biotonne!
Stuttgart. Leider füllen noch immer zu
viele Haushalte ihren Bioabfall in Plastikbeutel und geben ihn so in die Biotonne.
Dies ist nicht nur unökologisch, sondern
belastet überdies die Gebührenzahler.
Denn die Plastikbeutel müssen mühsam
aus dem Bioabfall aussortiert und dann
zu höheren Kosten verbrannt werden.
Da sich die Plastikbeutel zudem niemals
restlos aussortieren lassen, gelangen
Einzelstücke in die Vergärungs- und Kompostierungsanlagen und über den dort
hergestellten Kompost auf die Felder
oder in den Garten. In Baden Württemberg bitten das Umweltministerium,
Landkreistag und Städtetag in einer gemeinsamen Aktion daher darum, darauf
zu achten, dass keine Kunststoffbeutel in
den Biomüll gelangen.
ken sind Fäulnisbakterien jedoch unerwünscht.
Auch biologisch abbaubare Kunststoffbeutel gehören grundsätzlich nicht in die
Biotonne, erklärten Umweltministerium,
Landkreistag und Städtetag übereinstimmend. Dagegen spricht bereits, dass die
Beutel im Sammelfahrzeug so stark verschmutzt werden, dass sich Maisstärkebeutel nicht mehr von solchen aus Polyethylen unterscheiden lassen und deswegen ebenfalls aussortiert werden müssen.
Im Übrigen bauen sich nach den in Baden-Württemberg gesammelten Erfahrungen die kompostierbaren Kunststoffe
in den Kompostierungsanlagen nicht hinreichend schnell ab. Sie sind Sand im
Getriebe der biologischen Abfallverwertung und helfen nicht dabei, Bioabfälle
ökologisch hochwertig zu verwerten.
Außerdem sind auch biologisch abbaubare Kunststoffbeutel gasdicht und führen
dazu, dass vorzeitig Fäulnis- und Gärungsprozesse starten. In Kompostwer-
Quelle: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft BadenWürttemberg
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RECYAKTUELL
02/2014
bvse-Branchenforum Ersatzbrennstoffe, Altholz und Biogene Abfälle
am 18./19. März in Mainz
Wie kann es gelingen, Abfälle möglichst
hochwertig zu verwerten und ressourceneffizient zu nutzen? Diese Frage bewegt EBS-Hersteller gleichermaßen wie
die Sammler und Aufbereiter von Altholz
und Biogenen Abfällen. Branchenexperten der drei Stoffströme sowie Vertreter
aus Politik und Wissenschaft treffen sich
deshalb erstmals unter dem Dach des
Branchenforums Ersatzbrennstoffe, Altholz und Biogene Abfälle, das am 18.
und 19. März 2014 im Intercity Hotel in
Mainz stattfindet. Bei der Abendveranstaltung am 18. März können die Teilnehmer ihr Netzwerk erweitern.
EBS: Ressourcenschutz und Energieeffizienz brauchen fairen Wettbewerb
Beim Forum EBS am 18. März steht die
Frage im Zentrum, welchen Beitrag EBS
zur nachhaltigen Ressourcenwirtschaft
leisten können. Als Keynote Speaker
geht MinR Dr. Andreas Jaron (BMUB)
auf die Weiterentwicklung der Kreislaufwirtschaft zur nachhaltigen Stoffstromwirtschaft ein. Dr. Christoph Wünsch
(TU Dresden) zeigt die Vorteile von EBS
im Vergleich zur Müllverbrennung auf.
Während Holger Alwast (Prognos AG)
auf die aktuellen Marktentwicklungen
eingeht, erläutert David Wagenblass
(MVV Energie AG), warum durch das
EEG und steigende Strompreise die wirtschaftliche Produktion von EBS gefährdet ist. Ein Update zur Fortschreibung
der Besten verfügbaren Techniken der
Abfallvorbehandlung liefert Jochen Ebbing (IFEU).
Altholz und Biogene Abfälle: Stoffliche Verwertung steigern!
Am Vormittag des 19. März findet der 3.
bvse-Altholztag statt, in dessen Fokus
die Möglichkeiten der stofflichen Verwertung stehen. Einen Blick über die
Landesgrenze wirft Hubert Grech
(Österreichisches Umweltministerium).
Dr. Steffen Körner (Glunz AG) zeigt die
Nutzungspotenziale von Altholz in der
Holzwerkstoffindustrie vor dem Hintergrund steigender Frischholzpreise auf.
Neue Techniken zur Detektion und Sortierung von Altholz stellt Peter
Meinlschmidt (Fraunhofer Institut) vor.
Gertraud Servi (Regierung von Oberbay-
Würth PROFITIPP Nfz-Spezialwerkzeuge
PROFITIPP
Nfz-Spezialwerkzeuge
Mechanischer Drehmomentschlüssel
Qualität „Made in Germany“
Gültig vom 10.02. bis 21.02.2014
=>Informationsblatt
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ern) berichtet über Maßnahmen, den
illegalen Export von Altholz zu stoppen.
Am Nachmittag folgt das Forum Biogene
Abfälle mit Vorträgen zur Zukunft der
stofflichen Verwertung. MinR Dr. ClausGerhard Bergs (BMUB) stellt die Perspektiven der Verwertung Biogener Abfälle in Deutschland dar, während Dr.
Stefanie Siebert (European Compost
Network) Bioabfälle im Fokus der EUPolitik betrachtet. Über die Zukunft der
Klärschlammdüngung diskutieren Experten aus Politik und Branche. Dabei sind
Bernd Jörg (BEM Umweltservice), Volker
Hegewald (Hegewald GmbH & Co. KG),
Hans-Walter Schneichel (Struktur- und
Genehmigungsdirektion Nord, RLP) und
Thomas Langenohl (Kläser & Langenohl). Neue Nutzungsmöglichkeiten für
Altholz und biogene Reststoffe erläutert
Dr. Guido Hora (Fraunhofer Institut)
vor. Um neue Anwendungsfelder und
Fördermöglichkeiten kümmert sich seit
drei Jahren auch das BioRes-Netzwerk.
Malte Trumpa (ttz Bremerhaven) stellt
die erfolgreichsten Unternehmenskooperation und Aktivitäten vor.
Zur Anmeldung
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RECYAKTUELL
02/2014
Erstmals mehr als 100 Millionen Alt-Handys zu Hause
„Durch die zahlreichen technischen Innovationen bei
Smartphones und den rasant steigenden Absatz werden auch mehr Geräte ausgemustert“, sagt BITKOMHauptgeschäftsführer Dr.
Bernhard Rohleder. „Handys
enthalten aber viele wertvolle Rohstoffe, die in die Wertstoffkreisläufe zurückgeführt
werden sollten.“
Berlin. Die Verkaufszahlen von Handys
und Smartphones steigen von Jahr zu
Jahr, die ungenutzten alten Geräte werden dann häufig zu Hause aufbewahrt
und nicht zurückgegeben. Derzeit liegen
in deutschen Schubladen, in Kellern oder
auf Speichern rund 106 Millionen AltGeräte. Das sind rund ein Viertel (24 Prozent) mehr als noch vor einem Jahr, als
85,5 Millionen ausgediente Handys errechnet wurden. Gegenüber dem Jahr
2010 mit 72 Millionen Alt-Geräten beträgt
das Plus sogar 47 Prozent. Das hat der
Hightech-Verband BITKOM auf Basis einer repräsentativen Umfrage ermittelt.
Aktuell haben drei Viertel
der Befragten (2012: 70
Prozent) mindestens ein
unbenutztes altes Handy zu Hause, das
entspricht 53 Millionen Bundesbürgern.
24 Prozent der Bundesbürger horten zwei
ungenutzte Handys oder Smartphones
(2012: 23 Prozent), 7 Prozent haben drei
Alt-Geräte (2012: 6 Prozent) und 9 Prozent sogar vier oder mehr ausgemusterte
Mobiltelefone (2012: 4 Prozent) zu Hause. Ein Drittel (33 Prozent) der Besitzer
von Alt-Handys verkaufen diese der Umfrage zufolge weiter, 28 Prozent verschenken sie.
Angesichts dieser Zahlen ruft die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) dazu auf,
Nach Ansicht Meiwalds könnten die Recyclingquoten "deutlich gesteigert" werden. Es sei schlecht für Umweltschutz
und Ressourceneffizienz, so der Abge-
(Methodik: Das Marktforschungsinstitut
Aris hat im Auftrag des BITKOM 1.006
Personen ab 14 Jahren in Deutschland
befragt. Die Befragung ist repräsentativ.)
Quellen: Bitkom und Deutsche Umwelthilfe
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_Impressum
Herausgeber:
bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.,
Hohe Straße 73, 53119 Bonn,
Tel. 0228/98849-0,
E-Mail: info@bvse.de
V.i.S.d.P.:
Grüne fordern mehr Recycling
Berlin. "Deutschland hat sich leider
schon lange von seiner Vorreiterrolle
beim Recycling verabschiedet. Schon bei
der letzten Novelle des Kreislaufwirtschaftsgesetzes hat die Bundesregierung diesen Anspruch aufgegeben. Das
muss sich endlich ändern“, betonte Peter Meiwald MdB, umweltpolitischer
Sprecher von Bündnis90/Die Grünen.
nicht genutzte Mobiltelefone zurückzugeben. „Die 105 Millionen Altgeräte in
Deutschland enthalten zusammen 25
Tonnen Silber, 2,5 Tonnen Gold und fast
eine Tonne Palladium – wertvolle und
strategisch wichtige Metalle, die durch
ein optimiertes Recycling zurückgewonnen werden können“, erläutert der zuständige DUH-Bereichsleiter Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer.
Eric Rehbock
ordnete, einfach eine unterambitionierte
Minimalquote zu erfüllen und dann den
Rest kostengünstig zu verbrennen. Der
umweltpolitische Sprecher der Grünen
Bundestagsfraktion ist der Ansicht, dass
staatliche Stellen die Kontrolle darüber
haben müssten, was mit den Abfällen
passiert, und diese Verantwortung auch
wahrnehmen. "Für Verbraucherinnen
und Verbraucher sollte glasklar sein, ob
und wie der Abfall recycelt wird", forderte Meiwald, der kritisierte, dass das jetzige System weder ökologisch effektiv
noch ökonomisch effizient arbeite.
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Redaktion:
Jörg Lacher (Chefredakteur)
Silke Casamassa
Egmont Schmitz
Birgit Guschall-Jaik
Dr. Thomas Probst
Andreas Habel
Beate Heinz
Thomas Braun
Eva Bicker
Michaela Ziss
Ilona Schäfer
Anna Wagner
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RECYAKTUELL
02/2014
Saperatec: Innovative Pilotanlage zum vollständigen
Recycling von Verbundmaterialien
Über Saperatec
Das Funktionsprinzip der Saperatec-Technologie (Grafik: Saperatec)
Der Technologieanbieter Saperatec
GmbH hat an seinem Firmensitz in Bielefeld eine industrielle Pilotanlage zum Recyceln von Verbundmaterialien in Betrieb
genommen. Das bvse-Mitgliedsunternehmen hat das patentierte Verfahren
insbesondere für die Aufbereitung von
Kunststoff-Kunststoff und KunststoffAluminium-Verbunden entwickelt. Neben
Verpackungen und Getränkekartons lassen sich mit der Anlage aber auch Autogläser oder Photovoltaikmodule recyceln.
Rohstoffwirtschaft“, erklärt SaperatecGeschäfts-führer Jörg Dockendorf. „Mit
dieser Anlage, die bis zu 500 Tonnen an
Die Saperatec GmbH wurde 2010 in Bielefeld gegründet und hat sich seitdem auf
die Entwicklung von innovativen Recycling-Technologien auf Basis von Mikroemulsionen spezialisiert. Die beiden Geschäftsführer Dr. Sebastian Kernbaum
und Dr. Jörg Dockendorf beschäftigen ein
zehnköpfiges Team, zu dem hochspezialisierte Chemiker und Verfahrensingenieure zählen. Im August 2011 nahm
das Unternehmen eine erste Pilotanlage
zur Aufbereitung von Solarmodulen in
Betrieb und hat seitdem das Verfahren
rund um die Mikroemulsionen stetig weiterentwickelt. Für seine zukunftsweisende
Technologie wurde Saperatec mehrfach
100 Prozent Recycling bei maximaler Flexibilität
Mit speziell entwickelten Mikroemulsionen
bietet Saperatec eine völlig neue und
einzigartige Möglichkeit, Verbundmaterialien aufzutrennen und somit die einzelnen
Bestandteile als saubere Sekundärrohstoffe wiederzugewinnen. In der Anlage
ist der gesamte Trennprozess realisiert:
von der Behandlung des Verbundmaterials in der Mikroemulsion über das Waschen des aufgetrennten Materials bis hin
zur Rückführung der Mikroemulsion und
Sortierung der gewonnenen Einzelfraktionen. „Pro Jahr wandern Verbundmaterialien im Wert von mehr als einer Milliarde
Euro in den Müll. Mit einer Recyclingquote von 100 Prozent sorgt unser nasschemischer Prozess für eine nachhaltige
Ein zerkleinerter Getränkekarton (links) wird inder Anlage in seine Bestandteile
Aluminium und Polyethylen (rechts) aufgetrennt
(Foto: Saperatec)
Verbund-Abfällen im Jahr aufbereiten
kann, weisen wir die industrielle Reife
unseres patentierten Verfahrens nach“,
erklärt sein Geschäftsführer-Kollege Sebastian Kernbaum. In Kürze wird das
Unternehmen mit kundenspezifischen
Projekten starten. Dazu wird Saperatec
das Verfahren für industrielle Anlagen
beim Kunden lizenzieren und die entsprechenden Mikroemulsionen bereitstellen.
ausgezeichnet, zuletzt als Gewinner beim
Gründerwettbewerb WECONOMY, davor
beim Deutschen Rohstoffeffizienzpreis,
dem OWL Innovationspreis und dem Innovationspreis der Deutschen Wirtschaft.
Quelle und weitere Informationen:
Saperatec
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RECYAKTUELL
02/2014
Weißblech-Recycling in Deutschland 2012 weiterhin über 93 %
Duisburg. Mit einer stofflichen Wiederverwertung von 93,1 Prozent des verbrauchten Materials konnte Weißblech
2012 seine Spitzenposition unter den
Verpackungswerkstoffen in Deutschland
auf höchstem Niveau behaupten. Zum
siebenten Mal in Folge über 90 Prozent
liegend, hat sich der jährlich von der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung
veröffentlichte Wert für Weißblech bei
Werten um 93 Prozent stabilisiert.
Gleichzeitig ist nach einer vorübergehend
rückläufigen Entwicklung die Bezugsgröße der verkauften Stahlverpackungen
wieder um rund 2 Prozent auf jetzt
501.500 Tonnen angestiegen. Die Verwertungsquote für Weißblechverpackungen aus privatem Verbrauch liegt mit
95,6 Prozent noch höher als die Gesamtquote und belegt die hohe Effizienz der
haushaltsnahen Entsorgungssysteme.
Erstmals seit Festlegung der fünfstufigen
Abfallhierarchie durch das Kreislaufwirtschaftsgesetz von 2012 werden in der
aktuellen Statistik der „Recycling-Bilanz
für Verpackungen“ stoffliche und energetische Verwertung gesondert ausgewiesen. Dadurch wird noch transparenter,
Verpackungsverbrauch Weißblech
Verwertungsquoten für Weißblechverpackungen
welche Verpackungswerkstoffe im Sinne
einer landläufigen Vorstellung von
„Recycling“ tatsächlich Wertstoffcharakter
haben. Stahl ist ein „permanentes Material“, das auch nach beliebig vielen Wiederverwendungen seine Eigenschaften ungeschmälert beibehält. Die Recyclingbilanz
spiegelt die Wertstoffeigenschaft der
Weißblechverpackung in der 100prozentigen Übereinstimmung von Gesamtverwertung und stofflicher Verwertung. Nichts davon geht verloren oder
verliert an Qualität, nichts wird verbrannt
oder verschmutzt Flüsse und Meere.
Die enorme Effizienz des Recyclings von
Verpackungsstahl trägt unmittelbar zur
Schonung der Umwelt bei. Jede recycelte
Tonne Stahl erübrigt in entsprechendem
Maße die aufwändige Erzeugung von
Primärstahl. So enthält in stetig wachsendem Maße jedes neu hergestellte Stahlprodukt einen Anteil von wiederverwertetem Stahl. Dieser benötigt weder neu
gefördertes Eisenerz noch die Zuschlagstoffe zur Verhüttung und vor allem nicht
den hohen Energieeinsatz, der für die
Herstellung von Rohstahl erforderlich ist.
„Trotz der erfreulich hohen Rückführungsquote sehen wir jedoch mit Sorge,
dass ein zunehmender Anteil auch von
Stahlverpackungen aus dem privaten
Verbrauch in Grauzonen abwandert und
den Dualen Systemen entzogen wird“,
merkt Dr. Ulrich Roeske, Vorstandsvorsitzender von Deutschlands einzigem Weißblechhersteller ThyssenKrupp Rasselstein,
kritisch an. „Insbesondere Eigenrücknahmesysteme im Einzelhandel und Branchenlösungen bei Großverbrauchern laden ein zu Manipulation und Trittbrettfahrerei. Dem Prinzip der Produktverantwortlichkeit entspräche es jedenfalls besser, wenn diese Möglichkeiten entfielen.
Gewinner wären vor allem die Verbraucher“, so Roeske weiter.
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RECYAKTUELL
02/2014
Fortsetzung von Seite 18
Weißblech-Recycling in Deutschland 2012 weiterhin über 93 %
ThyssenKrupp Rasselstein ist von seinem
weltgrößten Produktionsstandort aus
einer der wichtigsten Versorger Deutschlands und Europas mit Verpackungsstahl.
Die daraus resultierende Produktverantwortung nimmt das Andernacher Unternehmen wahr, indem es mit zwei Unternehmen sowohl für gewerblich als auch
für privat gebrauchte Verpackungen aus
Weißblech den Wertstoffkreislauf bis zurück in die Stahlerzeugung sicherstellt.
Entwicklung der Verwertungsquote von Verpackungsstahl in
Deutschland in Prozent:
(Datenquelle: GVM Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung)
Alle Tabellen aus:
GVM Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung, Recycling-Bilanz für Verpackungen. Berichtsjahr 2012, Mainz, Dezember 2013, S. 55 - 63.
Ansprechpartner:
ThyssenKrupp Rasselstein GmbH
Volker Lauterjung
Telefon:+49 (0) 2632 3097-2875
volker.lauterjung@thyssenkrupp.com
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Niedersachsen will mehr Deponien
Umweltministerium befürchtet Engpässe für mäßig belastete mineralische Abfälle
Hannover. Umweltstaatssekretärin Almut Kottwitz hat in einem Schreiben die
Landräte und Oberbürgermeister im Norden, Nordwesten und Nordosten des Landes an die Pflicht der öffentlichrechtlichen Entsorgungsträger erinnert,
flächendeckend für ein ausreichendes
Deponievolumen für mäßig belastete
mineralische Abfälle zu sorgen: „Wir dürfen den kommenden Generationen keine
neuen Altlasten hinterlassen. Daher müssen wir dafür Sorge tragen, dass Abfälle,
die nicht verwertet werden können, in
geeigneten Deponien abgelagert und
nicht großräumig in der Landschaft verteilt werden.“
Eine aktuelle Bestandaufnahme des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt,
Energie und Klimaschutz zeigt, dass es in
absehbarer Zeit insbesondere im Norden
Niedersachsens zu Engpässen bei der
Ablagerung von mäßig belasteten mineralischen Abfällen auf Deponien kommen
kann. Derartige Abfälle fallen insbesondere bei Baumaßnahmen an. Ein Teil dieser
Abfälle kann etwa wegen ihrer Belastung
mit Schadstoffen nicht verwertet werden,
sodass für diese Abfälle – ungeachtet der
erfolgreichen Bemühungen um die Vermeidung und Verwertung von Abfällen –
auch weiterhin Deponien erforderlich
sind.
Die Kommunen sind gesetzlich im Rahmen ihrer Stellung als öffentlichrechtlicher Entsorgungsträger nicht nur
zur Entsorgung von Haushaltsabfällen
verpflichtet, sondern auch zuständig für
die Beseitigung von anderen Abfällen.
Diese Aufgabe umfasst auch die tatsächliche Planung und Realisierung entsprechender Kapazitäten. Dabei kann der
öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger
eigenständig über die Ausgestaltung der
Entsorgungsstruktur entscheiden.
Die Staatssekretärin zeigt sich in ihrem
Schreiben überzeugt davon, dass die
Kommunen jeweils eine für ihre regionalen Belange passende Lösung verfolgen
werden. Sie bat die Landräte und Oberbürgermeister, ihr bis Mitte März mitzuteilen, wie die Entsorgungssicherheit in
dem jeweiligen Entsorgungsgebiet in den
nächsten Jahren sichergestellt wird.
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RECYAKTUELL
02/2014
Neues Recyclingportal 320°
Untermeitingen. Zuwachs bei den
Fachmedien für die Recycling- und Entsorgungsbranche: Mitte Januar ist unter
der Internetadresse www.320grad.de
„Deutschlands neues Recyclingportal“ an
den Start gegangen. Dahinter steht der
neu gegründete Verlag 320°, der als
Fachverlag für die Recyclingwirtschaft vor
allem mit Online-Angeboten auf den
Markt tritt.
Verleger und Chefredakteur ist Stephan
Krafzik, der seit über 14 Jahren als Journalist für die Recyclingbranche tätig ist.
Stephan Krafzik zeichnete viele Jahre als
Chefredakteur des Recycling Magazins
verantwortlich, bevor er sich im Sommer
vergangenen Jahres entschied, seinen
Job beim Recycling Magazin aufzugeben
und das Recyclingportal 320° ins Leben
zu rufen.
„320° steht für modernen, meinungsstarken und unabhängigen Qualitätsjournalismus", kündigt Krafzik an. „Wir werden
die
Vorteile,
die
ein
OnlineInformationsangebot bietet, gezielt ausspielen. Nicht nur in punkto Aktualität,
sondern auch hinsichtlich der Verlinkung
ergänzender Inhalte. Auf diese Weise
können wir den Nutzwert für unsere Leser deutlich steigern. Außerdem bieten
wir dem User eine neue Flexibilität beim
Zugriff auf Informationen: Die Inhalte
von 320° stehen dem Leser rund um die
Uhr zur Verfügung, egal, wann er die
Informationen benötigt, egal, wo er sich
befindet.“
Dafür gibt es auf 320° ein umfassendes
Informationsangebot. Die Artikel in Form
von Nachrichten, Reportagen und Interviews spannen sich über alle relevanten
Stoffströme der Recycling- und Entsorgungswirtschaft. Abdeckt werden dabei
alle wichtigen Bereiche: Wirtschaft, Politik
& Recht, Märkte & Preise, Internationales
und Wissenschaft & Technik. Hinzu kommen weiterführende Informationen über
Gesetze und Verordnungen sowie über
branchenrelevante Gerichtsurteile.
Darüber hinaus gibt es weitere Angebote
wie eine Jobbörse, eine Börse für Neuund Gebrauchtmaschinen sowie aktuelle
Information en
über
neue
EUAusschreibungen, Angebote und Gesuche
von Recyclingstoffen und vieles mehr.
Unterm Strich steht dem Nutzer somit
auch ein Portal für die gezielte Recherche
zur Verfügung.
zählen auch das Verlegen von Fachbüchern und das Publizieren weiterer
Printprodukte. „Doch letztlich spielt es
keine Rolle, ob es um Print oder Online
geht: Denn für alle Produkte verfolgen
wir den gleichen Anspruch“, erklärt Stephan Krafzik. „Wir wollen Qualität und
Nutzwert für den Leser bieten. Das ist
unsere Richtschnur.“
Die Inhalte des Recyclingportals kann der
Leser zunächst kostenfrei nutzen. In absehbarer Zeit wird das Online-Angebot in
Form eines Jahres-Abonnements kostenpflichtig. Das Bezahlmodell ist dabei bewusst einfach gehalten: Einmal zahlen,
immer nutzen.
Recyclingportal 320° | Verlag 320°
Nebelhornstr. 4, 86836 Untermeitingen
Das Recyclingportal ist allerdings nur
eines der Standbeine des neu gegründeten Verlags 320°. Zum Verlagsprogramm
www.320grad.de
stephan.krafzik@320grad.de
Tel. +49 (0) 8232-5031820
Mobil +49 (0) 151-62453497
Fax +49 (0) 8232-5031819
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RECYAKTUELL
02/2014
Rheinland-Pfalz: Fachplan Siedlungsabfall liegt vor
Mainz. Im August letzten Jahres startete
das rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerium die Fortschreibung des Fachplans
für Siedlungsabfälle aus Haushalten. Einen Entwurf erarbeitete zuvor das Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und
Energie, der dann im Rahmen eines Anhörungsverfahrens mit den kommunalen
Spitzenverbänden, anerkannten Umweltschutzverbänden und Verbänden der
rheinland-pfälzischen Abfallwirtschaft
abgestimmt wurde und jetzt in seiner
Endfassung vorliegt.
Wie das Wirtschaftsministerium mitteilte,
stellt der nunmehr vorliegende fortgeschriebene Plan die gegenwärtige und
zukünftige abfallwirtschaftlichen Situation
des Landes dar und trägt der geänderten
Gesetzeslage Rechnung. Im Hinblick auf
die zu gewährleistende Entsorgungssicherheit werden das voraussichtliche
Siedlungsabfallaufkommen für das Jahr
2025 prognostiziert und nach einer Neuerfassung des Bestandes an verfügbaren
Entsorgungsanlagen in Rheinland-Pfalz
der Handlungsbedarf bezüglich der Vorhaltung von ausreichenden Anlagenkapazitäten zur Entsorgung von Siedlungsabfällen in Rheinland-Pfalz dokumentiert.
Eine Ausweisung von neuen Flächen für
Entsorgungsanlagen erfolgt nicht. In
standardisierten Abfallwirtschaftsprofilen
der einzelnen öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger wird das jeweilige Aufkommen wesentlicher Abfallströme den
Zielgrößen des Landes für 2025 gegenübergestellt und daraus Prüfhinweise für
einen möglichen Handlungsbedarf hergeleitet. Der Abfallwirtschaftsplan trägt den
Charakter einer Konzeption zur Sicherstellung einer gemeinwohlverträglichen
Entsorgung von Abfällen.
Ziel des Plans ist die Weiterentwicklung
der klassischen Abfallwirtschaft hin zu
einer nachhaltigen Rohstoffwirtschaft, in
der Abfälle aufbereitet und als Sekundärrohstoffe in den Stoffkreislauf zurückgeführt werden. Mittel zur Umsetzung dieses Kreislaufwirtschaftsansatzes ist das
Stoffstrommanagement, das für den
kommunalen Bereich in § 6 Abs.1 Landeskreislaufwirtschaftsgesetz (LKrWG)
normiert ist.
Die Landkreise und kreisfreien Städte
sind für die in ihrem Gebiet angefallenen
und ihnen zu überlassenden Abfälle öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger. Sie
erfüllen diese Aufgaben als Pflichtaufgaben der kommunalen Selbstverwaltung
und setzen die bundesgesetzlichen Vorgaben als unmittelbar geltendes Recht
um.
Download: Teilplan Siedlungsabfälle
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Ressourceneffiziente Produkte aus Biomasse
EU-Projekt “NEWAPP” jetzt auch
online
Brüssel. Mit dem neuen EU-Forschungsprojekt „NEWAPP“ sollen innovative Anwendungsmöglichkeiten für den
Abfallstrom "feuchte Biomasse” gefunden
werden. Als einer von acht Projektpartnern aus vier EU-Ländern arbeitet auch
der bvse daran mit. Der Fokus liegt auf
der Anwendung des HTC-Prozesses, mit
dem feuchte Biomasse in kohleähnliche
Produkte umgewandelt werden kann.
Das Projekt ist jetzt auch mit einer eigenen Website online, die Sie über News
aus dem Projekt auf dem Laufenden hält.
Zur neuen Homepage
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RECYAKTUELL
02/2014
Neuheiten auf der IFAT: Effiziente Abfallsammlung und
wertvolle Sekundärprodukte
Umwelttechnologiemesse IFAT vom 5. bis 9. Mai 2014
München. Am Beginn vieler Sekundärrohstoffströme steht die Sammlung des
Input-Materials. Auch ein technologisch
scheinbar einfaches und langjährig etabliertes Produkt wie der Abfallbehälter
birgt immer noch Optimierungspotenzial.
Deutlich wird dies an dem, der Fachöffentlichkeit auf der IFAT 2014 erstmals
vorgestellten, neuen Abfall- und Wertstoffbehälter aus dem Haus SSI Schäfer.
Hergestellt mit neuer Werkzeug- und
Fertigungstechnologie, zeichnet er sich
laut Firmenangabe durch verringerte
Wanddicke bei dennoch hoher Stabilität
und Langlebigkeit aus. Durch den geringeren Kunststoffverbrauch werden nicht
nur Ressourcen gespart – die leichte Bauweise schont auch die Kräfte der Müllwerker und reduziert den Energieverbrauch am Lifter des Sammelfahrzeugs.
Für Müllsammel- und andere Kommunalfahrzeuge ist die seit dem Jahreswechsel
2013/14 geltende Abgasnorm Euro VI ein
hoch aktuelles Thema. Viele Unternehmen mussten bei ihren Euro VIFahrzeugen Lösungen für den erhöhten
Platzbedarf durch die im Vergleich zu
Euro V größeren Komponenten im Abgasstrang finden. Nutzfahrzeughersteller wie
MAN oder Daimler haben diese Herausforderung in enger Zusammenarbeit mit
den Aufbauherstellern gemeistert. Und
Scania kündigt an, bei der kommenden
IFAT das umfassendste Motorenprogramm seiner Geschichte zu präsentieren
– inklusive Biodiesel- und Gasmotoren.
Der Aufbauhersteller Faun zeigt zwei
neue Optionen, mit denen Entsorgungsunternehmen bei ihren Abfallsammelfahrzeugen Kraftstoff, CO2-Emissionen und
Lärm einsparen können. Bei dem von der
Faun-Gruppe selbst entwickelten System
Hydropower wird Bremsenergie zurück
gewonnen, in einem Hydrospeicher verwahrt und für den Betrieb der Schüttung
während der Sammeltour genutzt, ohne
dabei die Motordrehzahl anheben zu
müssen. Die zweite umweltfreundliche
Neuerung des Unternehmens ist der Nebenantrieb E-Power. Hier liefert ein Batteriepaket, das über Nacht aufgeladen
werden kann, die Energie für den elektrischen Antrieb von Aufbau und Schüttung.
Pünktlich zur IFAT 2014 findet das Rollout der neuen Generation von Absetzkippern des Herstellers F.X. Meiller statt. Die
Produktreihe AK 12 zeichnet sich unter
anderem durch eine nochmals verbesserte Ladungssicherung aus. Der Behälter
wird zum einen von der bewährten hydraulischen Containerverriegelung in und
entgegen der Fahrrichtung gesichert. Bei
der Neuentwicklung nehmen ihn zum
anderen zusätzlich seitlich zwei hydraulisch angetriebene Klemmbacken in die
Zange. Die Zeiten, in denen der Bediener
noch umständlich selbst Hand anlegen
musste, sind laut Firmenangabe damit
vorbei – jetzt wird per Knopfdruck gesichert.
Nach Auffassung der Firma Schmidt Kommunalfahrzeuge muss eine Stadt oder
Gemeinde ihre Müllwägen nicht unbedingt besitzen: Das Traditionsunterneh-
men präsentiert auf der IFAT neben einem neuen Kleinmüllwagen mit rund 5,5
t Nutzlast auch seine Mietangebote für
Nutzfahrzeuge. Laut Schmidt Kommunalfahrzeuge erhalten die Kunden bei diesem Geschäftsmodell ein Arbeitsgerät mit
neuer Technologie, haben während der
Mietperiode keine Werkstattprobleme und
müssen sich nach erledigtem Arbeitsauftrag auch nicht mit dem Weiterverkauf
beschäftigen, sondern geben das Mietfahrzeug einfach wieder zurück.
Nach dem Sammeln und Transportieren
steht für viele Abfall- und Reststoffströme
eine intensive Aufbereitung auf dem Programm.
Der Recycling-Spezialist BHS-Sonthofen
war bislang als Anbieter von Zerkleinerungsmaschinen mit Prall- und Schertechnik bekannt. Durch die Übernahmen von
Technologien der insolventen AMNI Maschinenbau GmbH im Dezember vergangenen Jahres hat das Unternehmen jetzt
auch Aggregate im Portfolio, die beim
Zerkleinern von elastischen Materialien
wie Reifen oder Kabeln gebraucht werden. Auf der IFAT 2014 wird BHS erstmals die erworbenen und weiterentwickelten Rotorscheren und Granulatoren
vorstellen.
Bei zahlreichen Müllbehandlungs- und
Recyclinganlagen werden große Mengen
brennbarer Materialien gelagert und verarbeitet. Hier ist vorbeugender Brandschutz gefragt. Um speziell große Areale
effizient und sicher überwachen zu können, bietet die Firma Orglmeister das
System Pyrosmart an. Es besteht aus
einer Infrarot-Wärmebild- und einer Tageslichtkamera, die über eine mechanische Schwenkvorrichtung große Bereiche
scannen können. Die hochempfindliche
Wärmebildkamera erkennt TemperaturFortsetzung auf Seite 23
22
RECYAKTUELL
02/2014
Fortsetzung von Seite 22
Neuheiten auf der IFAT: Effiziente Abfallsammlung und wertvolle Sekundärprodukte
Auffälligkeiten in Echtzeit. Eine patentierte Software setzt die Wärmebilder zu
einem detailgetreuen Infrarot-Panoramabild zusammen. Der Anwender kann
Temperaturschwellen frei festlegen. Bei
Überschreitung dieser Werte wird automatisch ein Alarm ausgelöst. Auf der
IFAT wird Orglmeister eine Gerätekombination vorstellen, bei der direkt an das
Pyrosmart ein Löschwerfer des Herstellers Rosenbauer gekoppelt ist. Damit
können Brände nicht nur vollautomatisch
erkannt, sondern auch selbsttätig ge-
löscht werden.
Feuer und Hitze sind in der Abfallwirtschaft allerdings nicht nur zerstörerische
Gefahren, bei vielen Anwendungen entfalten sie vielmehr hilfreiche Kräfte. So
verwandelt das im Mai in München präsentierte Karbonisierungsverfahren der
Pyreg GmbH feuchte Biomasse, wie zum
Beispiel Klärschlamm, in ein phosphorhaltiges Düngemittel. Der Abfallstoff wird
dazu in einem Reaktor bei bis zu 800° C
nicht verbrannt, sondern verkohlt. Schad-
stoffe werden fast vollständig ausgeleitet
und vernichtet. Was bleibt, ist ein Substrat, das die Landwirte ohne weiteres
Zutun auf Äcker und Felder ausbringen
können. Die Schonung der endlichen
natürlichen Ressource Phosphor zählt zu
den großen Herausforderungen, um die
weltweite Nahrungsmittelproduktion auch
in Zukunft zu sichern.
Weitere Informationen gibt es unter
www.ifat.de
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Wieder weniger Restmüll
0,5 Millionen Tonnen weniger Haushaltsabfälle im Jahr 2012
Wiesbaden. Das Aufkommen an Haushaltsabfällen ist in Deutschland im Jahr
2012 um 0,5 Millionen Tonnen gegenüber
dem Vorjahr gesunken. Nach vorläufigen
Angaben des Statistischen Bundesamtes
(Destatis) wurden insgesamt 36,7 Millionen Tonnen Abfälle bei den Haushalten
eingesammelt. Dies entspricht einem
Durchschnitt von 456 Kilogramm pro
Einwohner. 2011 waren es 37,2 Millionen
Tonnen oder 463 Kilogramm.
Den größten Anteil am Abfallaufkommen
hatten die getrennt gesammelten Abfälle
mit 58 Prozent. Sie setzten sich hauptsächlich zusammen aus 11,9 Millionen
Tonnen Wertstoffen (insbesondere Papier, gemischte Verpackungen und Glas)
und 9,1 Millionen Tonnen Bioabfällen. Je
Einwohner wurden unter anderem 72
Kilogramm Papier/Pappe, 32 Kilogramm
gemischte Verpackungen, 24 Kilogramm
Glas und 113 Kilogramm Bioabfälle gesammelt. Mit 13,2 Millionen Tonnen beziehungsweise 164 Kilogramm Abfällen je
Einwohner machte der Hausmüll
(Restmüll) 36 Prozent der Haushaltsabfälle aus, gefolgt vom Sperrmüll mit 2,4
Millionen Tonnen oder 29 Kilogramm je
Einwohner (6 Prozent).
Der Rückgang des Aufkommens an Haushaltsabfällen ist in erster Linie durch die
Abnahme des Restmüllaufkommens um
0,4 Millionen Tonnen gegenüber dem
Vorjahr bedingt (– 3 Prozent). Die rückläufige Tendenz beim Restmüll ist schon
seit Jahren zu beobachten. So betrug im
Jahr 2008 das Aufkommen an Hausmüll
noch 13,8 Millionen Tonnen. Die Menge
der getrennt gesammelten Wertstoffe ist
zwar im Vergleich zu 2011 um knapp 0,1
Millionen Tonnen gesunken (– 1 Prozent),
liegt jedoch über dem Niveau der Jahre
2008 bis 2010. Aus diesen Entwicklungen
ist der Trend zur Ausweitung der Getrenntsammlung von Wertstoffen und zu
einer Verringerung des Restmülls zu erkennen. Nahezu unverändert zum Vorjahr
war das Aufkommen von Bioabfällen und
von Sperrmüll.
Quelle und weitere Informationen:
Statistisches Bundesamt
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RECYAKTUELL
02/2014
Russland plant Pflichtentsorgung von Altstoffen
Hersteller sollen Verwertung sicherstellen oder Gebühr abführen / Von Ullrich Umann
Moskau (gtai) - Russlands Regierung
möchte die Recyclinggebühr auf alle Waren ausweiten. Ein entsprechendes Gesetzesprojekt liegt der Staatsduma zur
Beratung vor. Zwar fand schon 2011 die
erste Lesung statt, aber in den letzten
zwei Jahren bestand nur wenig Anlass für
Hoffnungen auf eine Verabschiedung.
Nun hat Präsident Putin dem Warten ein
Ende gesetzt. Er beauftragte die Regierung, bis März 2014 eine praktikable Verwertungsregelung für Abfälle auszuarbeiten.
Bislang hat die Verwertungspflicht nur für
relativ wenige Produktgruppen bestanden. Im Fall von Kraftfahrzeugen sorgte
die Abwrackgebühr für viel Aufmerksamkeit, insbesondere im Ausland. Denn zunächst betraf die Abgabepflicht nur importierte Kfz. Seit Anfang 2014 müssen
Verwertungsabgaben jedoch auf alle Kfz
abgeführt werden, einschließlich der in
Russland montierten.
Zur gesetzlichen Regelung der Altstoffverwertung fanden 2013 im Parlament
eine Reihe teilweise kontrovers geführter
Debatten statt. In diesem Zusammenhang wurde die Idee geboren, zur Finanzierung der Altstoffverwertung einen speziellen Fonds aufzulegen. In diesen sollten alle Hersteller und Importeure von
Waren einzahlen, die sich technisch oder
finanziell außerstande sahen, veraltete
oder verbrauchte Produkte zurückzunehmen und unter eigenem Dach zu verwerten.
Über die in den Fonds eingezahlten Gelder sollten nach Anschauungen des Umweltministeriums regionale Selbstregulierungsorganisationen (SRO) der Entsorgungswirtschaft verfügen können, um
damit Programme zu finanzieren. Von
diesem Vorschlag wurde allerdings wieder Abstand genommen, nachdem bekannt wurde, dass Firmen diese SROs
monopolisieren könnten.
So stellte sich heraus, dass die Staatsholding Rostech sowohl eine Tochterfirma
mit der Bezeichnung "Nationaler Ökologischer Operator" gegründet hatte, die
vom Tätigkeitsfeld her Mitglied einer SRO
der Entsorgungswirtschaft werden kann,
als auch einen geschlossenen Investitionsfonds mit der Bezeichnung "RTInvest". RT-Invest begann, regionale
Entsorgungsunternehmen aufzukaufen.
Dies kommt relativ rasch einer Konzentration des Gesamtsystems in einer Hand
gleich, einschließlich der Finanzierung der
Abfallverwertung.
Alternativ wurde deshalb der Vorschlag
unterbreitet, den Verwertungsfonds komplett unter staatliche Kontrolle zu stellen.
Gegen diesen Vorschlag intervenierte
wiederum das Finanzministerium mit der
Begründung, dass eine solche Konstruktion im Widerspruch zum Haushaltsrecht
stünde. Finanzmittel zur Altstoffverwertung aus dem Fonds könnten zwar
Staatskonzerne und spezialisierte staatliche Unternehmen erhalten, aber auch
andere Mitgliedsunternehmen der SRO,
was eine unzulässige Weitergabe öffentlicher Gelder an Privatfirmen darstellen
würde.
Daher wäre es besser, wenn die Abgaben
zur Altstoffverwertung dem Haushalt
direkt zuflössen, aus dem dann Regierungsprogramme finanziert würden, die
eine rationelle Abfallverwertung zum Ziel
haben. Private Firmen könnten an diesen
Programmen im Rahmen öffentlich privater Vorhaben (Public Private Partnerships) oder als Konzessionsnehmer partizipieren.
Mit diesem Vorschlag des Finanzressorts
erklärte sich das Umweltministerium einverstanden. In den aktuell gültigen Gesetzesvorschlag wurde ein Passus eingefügt, dass es sich beim einzurichtenden
Verwertungsfonds um einen vollwertigen
Bestandteil des Staatshaushalts handelt.
Die Gelder werden im Rahmen der Umweltpolitik zur Altstoffverwertung weitergeleitet.
Zu den möglichen Zuwendungsempfängern für staatliche Gelder gehören neben
Staatskonzernen auch Gebietskörperschaften und Kommunen, die lokale Vorhaben zur Altstoffverwertung durchführen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, zweckgebundene Direktinvestitionen
des Umweltministeriums zu finanzieren.
Umweltexperten werfen die Frage auf, ob
überhaupt genügend Gelder eingesammelt werden? Dies träfe dann zu, wenn
die Hersteller und Importeure doch eigene Verwertungsprogramme auf breiter
Basis zum Laufen bringen und somit von
der Abgabepflicht frei gestellt werden. Im
Grunde genommen wäre dann das eigentliche Ziel des Gesetzes erreicht, einen nachhaltigen Beitrag zu einer umweltgerechten Altstoffverwertung zu leisten.
Unabhängig von der angedachten Verwertungspflicht für alle Altstoffe existieren darüber hinaus Entsorgungsfirmen,
die jetzt schon bereit wären, mehr in die
kommunale Müllentsorgung zu investieren, obwohl die Gebühren für Privathaushalte noch relativ niedrig ausfallen und
damit die Refinanzierung unsicher ist.
Wie sich gezeigt hat, besteht das Problem weniger in der Finanzierung solcher
Maßnahmen, etwa zur Einführung von
Mülltrennungssystemen, sondern mehr in
der derzeit noch intransparenten Rechtslage für die Marktteilnehmer. Auch hier
muss der Gesetzgeber nacharbeiten.
Mit freundlicher Genehmigung zur Veröffentlichung von der Germany Trade
and Invest – Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing
mbH.
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