PDF HOLI - Kochgarage
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HOLI FEST in der Kochgarage INDIEN - Willkommen im Land der Gegensätze Womit wir nicht gerechnet haben Es ist nicht zu fassen: Nur 3 Stunden Sightseeing und wir brauchen dringend eine Sauna, eine heiße Massage oder einen wohligen buddhistischen Tempel. Wir sehnen uns nach Ruhe. Und ringen nach Wärme. Der „normale“ Inder - im Gegensatz zum „reichen“ Inder, den man nie auf der Straße trifft - erachtet den Einbau einer Heizung als nicht notwendig. Für „nur“ 3 Monate im Jahr sind 7 Grad Innen- wie Außentemperatur für Inder absolut tragbar. Pech für uns. Mit indischem Winter hatten wir schlichtweg nicht gerechnet. Und entsprechend schlecht sind wir ausgerüstet. Wir frieren nonstop. Nur gut, dass es einen „Kleidermarkt“ gibt mit ein paar Winterjacken für Himalaya-Touristen. So niedrig die Temperaturen, so kältebeständig sind die Menschen, so bunt ist ihr Alltag – und so temperamentvoll ist der indische Masala. Indien, zeig‘ uns Deinen Geschmack Indien ist voller exotischer Eindrücke und Kochstile. Obwohl wir, DIE KOCHGARAGE, nur in einem kleinen Teil des Nordes unterwegs sind, bringen wir einen riesigen Koffer voller Gewürze und Rezepte mit nach Deutschland. Indien riechen, spüren und lernen, wie dort gekocht und gelebt wird: Auch auf dieser Reise möchten wir alles aus nächster Nähe erleben und an unsere Gäste in der KOCHGARAGE authentisch weitergeben. Unsere Reise beginnt in Delhi. Hello, Delhi Zwischen Old- und New Delhi liegen Welten. Old Delhi lebt vom Charme seines antiken Durcheinanders. Man trifft alles auf der Straße - Menschen und Tiere. Die meisten der dort heimischen Lebewesen kennt man bei uns nur aus dem Zoo: Kamele, Mulis, Kühe, Schlangen und viele Lebewesen mehr, von denen wir nicht wussten, dass es sie gibt. Geschweige denn, wie sie heißen. Wir bemühen uns, die Namen zumindest derjenigen Tier zu erfahren, die wir selber kochen und essen. Indien ist auf jeden Fall eine Reise wert. Man muss nur viele Nerven im Gepäck haben. Und viel Neugier auf eine andere Art zu kochen. Unser Weg in die Küche Drei Menschen begleiten uns durch die indische Kulinarik. Drei Menschen mit komplett unterschiedlicher Herkunft, Geschichte und Lebensart. Wir lieben die authentische Küche und haben auf dieser Reise das Ziel, die Masalas in möglichst vielen Varainten zu lernen. Es gibt Masala Pulver für alles. Vom Chai bis hin zu Kartoffeln oder Kürbis. Auch für Fisch oder Fleisch gibt es unterschiedliche Mischungen. Jede/r unserer 3 Begleiter hat eine etwas andere Komposition von Masala. So, wie in Marokko jeder seine persönliche Mischung für Ras el Hanout hat, verwendet in Indien jeder ein anderes Rezept für sein Masala. SUNITA und die erste Masala-Komposition Sie ist die erste Frau, mit der ich in der Küche stehe. Als erstes fällt mir Savitas ‚Magic Box’ ins Auge. Ein Gerät, das in keiner indischen Küche fehlen darf: viereckige oder runde Schachteln in unterschiedlichen Ausführungen und Materialien, die den Schatz der indischen Küche hüten. Die Gewürze für die Masalas. Gewürze mischen - eine Tradition, die die Engländer einführten. Die Briten fanden die Masalas etwas kompliziert. Vielleicht waren sie auch einfach nur zu faul, um sich die Zubereitung zu merken. Oder die Masalas waren ihnen zu scharf oder zu wenig süß. Wie auch immer. So kam es, dass sie eine eigene Gewürzmischung komponierten - mit indischen Gewürzen. So entstand das berühmte Curry Pulver. Mit Sunita gelingt es uns, die erste Chapati auf Feuer zu kochen. Wir lernen die vegetarische Küche kennen - Blumenkohl Curry oder Dahl. Dahl ist ein Gericht, das vorwiegend aus Hülsenfrüchten, meistens Linsen, aber auch Kichererbsen, Bohnen oder Erbsen zubereitet wird. KHOLOMBO PULVER 1 EL Sonnenblumenöl 2 EL halbierte geschälte Kichererbsen (Channa dat) 2 TL Koriander 8 getrocknete Curryblätter 2 TL Kreuzkümmel 4 Gewürznelken 1 TL schwarze Pfefferkörner 1 Zimtstange (2 cm lang) 3 EL getrocknete Kokosraspeln 1. Das Öl in einem Topf mit schwerem Boden erhitzen. Die Kichererbsen darin rösten, bis sie etwas dunkler werden. 2. Die Hitze reduzieren. Koriander, Curryblätter, Kreuzkümmel, Gewürznelken, Pfefferkörner und die Zimtstange hinzufügen und 1 Minute mitrösten. 3. Die Kokosraspeln dazugeben und unter Rühren bräunen, bis sie aromatisch duften. 4. Die Mischung abkühlen lassen und im Mixer zu feinem Pulver zermahlen. In einem luftdicht verschlossenen Schraubglas aufbewahren. Innerhalb von 3 Monaten verbrauchen. TOMATO KHOLOMBO Rote Linsen mit Tomaten 225 g halbierte geschälte rote Linsen, gewaschen und abgetropft 1 TL Tamarindenkonzentrat, in 4 EL Wasser verrührt 3 reife Tomaten, gehackt 1 TL Kholombo-Pulver 2 EL Sonnenblumenöl 1/2 TL schwarze Senfsamen 4 getrocknete rote Chilis, Samen entfernt, zerkrümelt 1 kräftige Prise Asafötida 12 Curryblätter 1. Die Linsen mit der doppelten Menge heißem Wasser in einem Topf aufkochen. Bei reduzierter Hitze etwa 30 Minuten köcheln lassen, bis die Linsen cremig sind. 2. Salz, Tamarindenwasser, Tomaten und Kholombo-Pulver unterrühren und noch einige Minuten köcheln lassen. Vom Herd nehmen, beiseite stellen. 3. Das Öl in einem kleinen Topf erhitzen und die Senfsamen darin aufplatzen lassen. Sofort Chilis, Asafötida und Curryblätter hineingeben. Über die Linsen geben und untermischen. Mit Reis und scharfen Pickles servieren. ALOO KI SUBZI Light Potato Curry 500 gr Potatoes, boiled, peeled, diced 10 ml Vegetable oil 2 gr Cumin (jeera) seeds 6 gr Turmeric powder 6 gr Red chili powder Salt to taste 750 ml Water, hot Heat the oil in a wok; add the cumin seeds, potatoes. Turmeric powder, red chili powder, salt and hot water. Mix well and cook for 15 minutes on medium flame or till the gravy is semi-thick. Serve hot with poori. AALOO TIKKI AUR BUDINE KI CHUTNEY Kartoffelküchlein mit Minz-Chutney für das Minz-Chutney: 250 g frische Minze, gewaschen 1 große Zwiebel, geschält, gehackt 2 große frische grüne Chilis, Samen entfernt Frisch gepresster Saft von 3 Zitronen 1/2 TL Salz 1/2 TL frisch gemahlener schwarzer Pfeffer für die Küchlein: 1,5 kg Kartoffeln, gegart, gepellt, abgekühlt und zerstampft 2 EL Kreuzkümmelsamen, ohne Fett geröstet und fein zermahlen 1 EL gemahlener schwarzer Pfeffer Salz Pflanzenöl 1. Die Zutaten für das Chutney im Mixer pürieren und zum Servieren in eine Schale füllen. 2. Die zerstampften Kartoffeln gründlich mit den Gewürzen vermischen und mit Salz abschmecken. Die Masse zu kleinen Kugeln formen und zu Küchlein flach drücken. 3. In einer Pfanne etwas Öl bei mittlerer Temperatur erhitzen. Die Küchlein portionsweise ins heiße Fett setzen, nach einer Minute auf starke Hitze schalten. Von beiden Seiten goldbraun und knusprig braten. Auf Küchenpapier abtropfen lassen. Sehr heiß mit Minz-Chutney servieren. BAINGAN BHART Cremiges Auberginenpüree mit Kartoffeln 900 ml Vollmilchjoghurt 1 große Aubergine 2 EL Sonnenblumenöl 1/2 TL Kreuzkümmel 1 mittelgroße Zwiebel, fein gehackt 1 TL Ingwer-Knoblauch-Paste 1 frischer grüner Chili, gehackt 2 EL Tomatenmark 1 TL gemahlene Kurkuma 1 TL gemahlener Koriander 2 mittelgroße Kartoffeln, geschält, gewürfelt und gegart Frisches Koriandergrün Eine Zitronenspalte zum Garnieren 1. Die Aubergine in dicke Scheiben schneiden, diese in eine schwere Pfanne geben und mit Wasser bedecken. Aufkochen lassen, dann die Hitze reduzieren und die Auberginen weitere 12-15 Minuten köcheln lassen. 2. Den Stielansatz entfernen, die Haut abziehen und das Auberginenfleisch mit einer Gabel zerdrücken. Beiseite stellen. 3. Das Öl in einem Topf oder Wok erhitzen. Den Kreuzkümmel darin rösten, bis er dunkler wird. Die Zwiebel einrühren und andünsten. 4. Ingwer-Knoblauch-Paste und Chili unterrühren, 1 Minute braten. Tomatenmark und Gewürze einrühren und mitgaren, bis sich alles verbunden hat. 5. Mit Salz würzen, das Auberginenfleisch untermischen. Vor dem Servieren die Kartoffeln unterziehen und mit Koriandergrün und eventuell einer Zitronenspalte garnieren. CHOLe Würzige Kichererbsen 1,5 EL zerstoßene getrocknete Granatapfelkerne (Anardana) 1 TL Kreuzkümmel 2 EL Ghee oder Sonnenblumenöl 2 Dosen Kichererbsen (400 g), abgetropft 1 TL Mangopulver (Amchoor) 1/2 TL rotes Chilipulver 2 große Zwiebeln, gehackt 2 grüne Chilis, in Scheiben geschnitten 3 cm frischer Ingwer, geschält und in dünne Stifte geschnitten 2 große Tomaten, gehackt frisches Koriandergrün zum Garnieren 1. Eine kleine Pfanne erhitzen. Granatapfelkerne und Kreuzkümmel darin ohne Fett bei starker Hitze goldbraun rösten. Im Mörser zu Pulver zermahlen. 2. Das Ghee oder Öl in einem Topf mit schwerem Boden erhitzen. Die Kichererbsen und das Pulver aus dem Mörser einrühren. Mangopulver, Chilipulver und Salz dazugeben. 3. Zwiebeln, grüne Chilis und etwa 150 ml heißes Wasser hinzufügen. Aufkochen und bei schwacher Hitze garen, bis die Kichererbsen fast trocken sind. Mit Ingwer, gehackten Tomaten und Koriandergrün garnieren. Heiß servieren. Rajeev und die geheimen Ecken des Old Delhi Market Rajeev ist die zweite wichtige Person auf unserer Reise. Ein Mann voller Power und Aktivität - völlig untypisch für Indien. Rajeev hat eine Agentur für Food Tours. Jeder in Delhi kennt ihn, zumindest alle Marktleute. Dank ihm kommen wir in jede Ecke des Old Delhi Market. Und nur dank ihm kommen wir in den Genuss, überall degustieren zu dürfen - von den besten Pakoras und Kebabs der Stadt bis zu einem für uns neuartigen süßen Sandwich aus Käse, Marmelade und etwas Scharfem, das nach einem Chutney schmeckt. Das Ganze wird auf Toastbrot serviert – very british. Wir essen in völlig skurrilen Garagen und sehen eine Etage, auf der nur Chilies aus ganz Indien bearbeitet werden. Die Idee, auch mal ohne unseren Guide herumzulaufen, entpuppt sich schnell als wenig zielführend. Wenn wir nämlich nach dem Weg oder einem bestimmten Ort fragen, sagt selbst der schimmerloseste Inder nie ‚sorry‘ I don’t know’. Statt dessen schickt er Touristen wie uns einfach irgendwohin. Auf diese Weise fallen wir ein paar mal rein. Ab da bleiben wir nur noch unserem Spitzen-Guide auf den Fersen. Und selbst da kommt es vor, dass wir ihn in einer der vielen kleinen Gassen des Old Delhi Market verlieren. Das Gute daran ist, dass man auf diese Weise immer besonders interessante Menschen entdeckt, die Sachen verkaufen, die niemand kennt. Sachen wie zum Beispiel Pann. Es dauert, bis wir verstehen, was das sein soll. PAKORA Vegetable Fritters 1 Potato, large, peeled, sliced 1 Aubergine (baingan), small, sliced 1 Onion, large, sliced for the batter: 200 gr Gram flour (besan) 1 tsp Salt 1 tsp Red chili powder 1/2 tsp Baking powder Vegetable oil for frying 1. In a bowl, combine all the ingredients for the batter. Mix well, adding a little water to make a very thick batter. 2. Heat the oil in a wok; dip the sliced vegetables into the batter, one at a time, and deep-fry until crisp and golden brown. Remove with a slotted spoon and drain the excess oil on absorbent kitchen towels. Serve hot with tomato sauce. PALAK PANEER Spinat mit Paneer 500 g frischer Spinat, gewaschen und abgetropft 3 EL Sonnenblumenöl 1/2 TL Kreuzkümmel 150 g Zwiebeln, gerieben 1 TL Ingwer-Knoblauch-Paste 2 große Tomaten, gehackt 1/2 TL Chilipulver 1/2 TL Garam masala Salz 225 g Paneer, gewürfelt 2 EL Sahne Etwas Ingwer zum Garnieren, in feine Streifen geschnitten 1. In einem Topf mit schwerem Boden den Spinat mit etwas Wasser bei starker Hitze etwa 5 Minuten garen. Leicht abkühlen lassen. Mit etwas Garflüssigkeit im Mixer zu einem dicken Püree verarbeiten. Beiseite stellen. 2. Das Öl in einem weiteren Topf mit schwerem Boden erhitzen. Den Kreuzkümmel darin rösten, bis er dunkel wird. Die Zwiebeln unterrühren und andünsten. 3. Ingwer-Knoblauch-Paste und Tomaten untermischen. Bei schwacher Hitze etwa 5 Minuten garen, bis die Mischung cremig ist. 4. Spinat, gemahlene Gewürze und Salz unterrühren und aufkochen. Die Hitze reduzieren,den Paneer vorsichtig hinzufügen. 1 Minute köcheln lassen, vom Herd nehmen. Der Paneer wird durch die Hitze weicher. 5. Mit der Sahne beträufeln, mit dem Ingwer garnieren und heiß servieren. Dazu passen Paratha und einige Scheiben frische Tomaten mit Salz und Pfeffer. BHOPLACHE BHARIT Kürbis in Joghurtsauce 300 g Hokkaido-Kürbis, geschält und gewürfelt 1 frischer grüner Chili, fein gehackt 4 EL Joghurt Etwas gehacktes frisches Koriandergrün Salz 3/4 TL Zucker 2 TL Sonnenblumenöl 1 TL schwarze Senfsamen 1/2 TL Asafötida 1. Den Kürbis in einem Topf mit heißem Wasser bedecken und aufkochen. Die Hitze reduzieren, 3-4 Minuten weich köcheln. Abgießen, mit der Gabel zerdrücken. Die Garflüssigkeit kann man für das Kochen von Hülsenfrüchten oder Reis verwenden. 2. Joghurt, Koriandergrün, Chili, Salz und Zucker hinzufügen. 3. Das Öl in einem kleinen Topf erhitzen, die Senfsamen darin aufplatzen lassen. Asafötida dazugeben und die Mischung sofort über den Kürbis gießen. Abgekühlt servieren. CORI ROTI Hühnercurry nach Mangalore-Art 1 Huhn (etwa 1 kg) 2 EL Pflanzenöl 1 TL Bockshornkleesamen 1 TL Senfsamen 8-9 Curryblätter 2 Zwiebeln, geschält, fein gehackt 2 Tomaten, enthäutet, Samen entfernt, gehackt 1 EL Ingwer-Knoblauch-Paste 3 frische grüne Chilis, längs aufgeschnitten, Samen entfernt 1 TL Chilipulver 1/2 TL Kreuzkümmelsamen 1 TL gemahlener Koriander 1/2 TL gemahlene Kurkuma Salz 1 TL frisch gemahlener schwarzer Pfeffer 30 g Tamarindenmark ohne Samen 20 Minuten in 50 ml Wasser eingeweichen 50 g Jaggery (grober Rohrzucker, ersatzweise brauner Zucker), 20 Minuten in 50 ml Wasser eingeweichen, durch ein Sieb abseihen 750 ml fettarme Milch 1 Handvoll frisches Koriandergrün, gehackt 1. Das Huhn in acht Stücke zerteilen. Mit 500 ml Wasser in einem Topf aufkochen und 30 Minuten schwach köcheln lassen. Als Alternative das Huhn im vorgeheizten Ofen bei 180°C etwa 50 Minuten braten, bis das Fleisch gar ist. 2. Das Öl in einem Topf erhitzen. Bockshornklee, Senfsamen und Curryblätter 30 Sekunden darin rösten, dann die Zwiebeln hinzugeben und unter Rühren goldbraun braten. Darauf achten, dass die Gewürze nicht verbrennen. 3. Tomaten, Ingwer-KnoblauchPaste und Chilis hinzufügen und 3-5 Minuten mitbraten, bis eine cremige Sauce entstanden ist. Hühnerteile und getrocknete Gewürze bei schwacher Hitze unterrühren. Etwas Salz, Tamarinden- und Jaggery-Wasser hinzufügen und aufkochen. Zuletzt die Milch dazugießen und das Curry noch 5 Minuten köcheln lassen. Mit frischem Koriander garnieren und heiß servieren. 4. Das aromatische Hühnercurry wird meist mit harten Roti verzehrt. Dafür verteilt man etwas Curry über das Fladenbrot, lässt dieses einige Minuten weich werden und isst es dann mit dem Curry. Dazu passt auch weicher Roti Reis. Radikha und die Seele beim Kochen Radikha ist eine Frau, auf die wir sehr neugierig sind. Mit ihrem Mann betreibt sie eine indische Farm 30 Minuten entfernt von Jaipur. Ein riesiges, weißes Maharaja-Haus. So viel Liebe zum Detail erleben wir auf unserer ganzen Reise nicht mehr. Wir fühlen uns wie zu Hause – und wie adoptiert. Stundenlang spazieren wir durch ihren Garten und lassen uns Kräuter und Gemüse erklären. Wir kochen natürlich viel gemeinsam – nach dem Kochbuch ihrer Mama. Mit einer Mischung aus Traurigkeit und Stolz erzählt sie, wie Ihre Mama die Masalas selber zubereitet hat. Ich hänge Radikha an den Lippen. So beginne ich allmählich, die kulinarische Seele von Radikhas Mama zu verstehen: Sehr wichtig für die Küche Indiens ist der Glaube. Radikha stammt aus einer südindischen ayurvedischen Familie. Von ihr lerne ich die besten vegetarischen Gerichte. Die Mittagspausen mit den duftenden Gerichten aus Radikhas Küche und dem frischen Rot des Hibiscus Tees – ein Traum. Praktisch vom Tisch aus können wir beobachten, wie die Haushälterinnen im Garten arbeiten – mit orangenen Kopftüchern aus leichter indischer Seide. Ich kann nicht aufhören zu fotografieren. Dieses fantastische Bunt bemalt immer noch meine Erinnerungen. BEHL PURI Tangy Puffed Rice Mixture 50 gr Puffed rice (murmura) 50 gr Gram flour or chick pea vermicelli For the flat pastries: 75 gr Wholewheat flour (atta) 100 gr Semolina 3 gr Onion seeds, powdered Salt to taste 5 ml Vegetable oil For the mint chutney: 250 gr Mint (pudina) leaves 2 Onions, medium-sized, chopped 3 Green chilies, chopped 15 ml Lemon (nimbu) juice Salt to taste 6 gr Sugar, optional 250 ml Water, cold 2 Potatoes, medium-sized, boiled, peeled, diced 1 Onion, medium-sized, chopped Tamarind chutney 1. Mix the puffed rice, gram flour or chick pea vermicelli together. Keep aside. 2. For the flat pastries, mix the wholewheat flour, semolina, onion seed powder and salt. Knead with water to form a medium-soft dough. Divide the dough equally into marble-sized balls. Roll each out thinly without coating with flour. Then prick all over with a fork. 3. Heat the oil in a wok; deep-fry the discs, a few at a time. When golden and crisp on both sides remove with a slotted spoon. Drain the excess oil on absorbent kitchen towels. Repeat until all are done. 4. For the mint chutney, grind or blend all the ingredients together with water to make a thick, smooth paste. Keep aside. 5. Add the flat pastries, potatoes and onions to the puffed rice mixture. 6. Now, add the mint chutney and tamarind chutney, mix well and serve immediately. CHAPATI 500 gr Chapati- oder Atta-MehI (fein gemahlenes Vollkornmehl) 1. Das Mehl in eine Schüssel geben. Nach und noch 250-300 Milliliter Wasser unterkneten, sodass ein glatter, fester Teig entsteht. Je nach verwendetem Mehl kann die Wassermenge variieren, darum das Wasser vorsichtig hinzugießen. Den Teig mit einem sauberen Küchentuch bedecken und 10 Minuten ruhen lassen. In 18 gleich große Portionen teilen. 2. Die Teigportionen jeweils zu einer Kugel formen, mit etwas Mehl bestäuben und mit dem Nudelholz zu einem dünnen Fladenbrot ausrollen. Damit die Fladenbrote gleichmäßig dünn werden, die Teigportionen beim Ausrollen immer wieder leicht drehen. Eine traditionelle Backplatte oder eine Antihaftpfanne erhitzen und die Fladenbrote von beiden Seiten backen. 3. Die Brote sind fertig, wenn sie einige dunkle Stellen haben und leicht aufgegangen sind. Nach Wunsch vor dem Servieren leicht mit Ghee oder Butter bestreichen. PARATHAS Fladenbrot 1 TL Salz 1 EL gemahlener Ajowan 500 Gr Chapati- oder Atta-MehI 75 Gr flüssiges Ghee 1. Salz und Ajowan gründlich unter das Mehl mischen. Eine Mulde in die Mitte drücken. 250-300 ml kaltes Wasser nach und nach hineingießen und unter das Mehl arbeiten, bis ein elastischer Teig entstanden ist. Zu einem glatten Teig verkneten. Einige Minuten ruhen lassen, dann in 12 gleich große Portionen teilen. 2. Die Portionen jeweils auf der bemehlten Arbeitsfläche zum Kreis ausrollen. Je 1/2 Teelöffel Ghee darauf verteilen und den Teig in der Mitte zusammenfalten. Nochmals zusammenfalten, sodass ein Dreieck entsteht. 3. Erneut ausrollen und, falls nötig, mit Mehl bestäuben. Das Dreieck sollte nun 15 x 10 cm messen. 4. Eine Pfanne mit schwerem Boden erhitzen, eine Paratha hineingeben und ausbacken. Dabei mehrfach wenden und jeweils mit etwas Ghee bestreichen, bis sie goldbraun ist. Die fertige Paratha duftet aromatisch, ist außen knusprig und innen schön weich. SUBZ BIRYANI Seasoned vegetable rice 200 gr Rice, Basmati 30 gr Carrot, diced, parboiled 30 gr Cauliflower, small 30 gr Green peas, parboiled 30 gr Mushrooms, quartered 60 ml Vegetable oil 4 Cloves 1 Cinnamon, 1 stick 1 Bay leaf 3 Green cardamom 1 tsp Black cumin seeds 30 gr Onions, chopped 2 tsp Ginger paste 1 tsp Red chili powder 1/2 tsp White pepper powder 500 ml Water For the garnishing: 1 tsp Green chilies, slit 2 tsp Onion, sliced, fried 1/2 tsp Mace powder 1 tsp Lemon juice 1/2 tsp Ginger, julienned 10 Cashew nuts, fried golden 1 tbsp Green coriander 30 ml Cream 1. Wash and soak the rice for 30 min. 2. Heat the oil in a heavy-bottomed pan, saute the cloves, cinnamon stick, bay leaf, green cardamom, and black cumin seeds till they begin to crackle. 3. Add onions and saute till transparent. Stir in ginger paste, red chili powder, all the vegetables, white pepper powder and salt. Cook for 3-4 minutes. 4. Stir in the drained rice and water. Bring to the boil, lower heat and cook, covered, till rice is almost done. 5. Remove the lid, sprinkle slit green chilies, fried onions, mace powder, lemon juice, ginger, cashew nuts, green coriander, and cream. 6. Seal the lid with dough and cook on very low heat for 10-15 minutes. BHAGARE BAINGAN Auberginen nach Mogul-Art 1 kg Auberginen 3 EL Ghee 5 getrocknete Curryblätter 2 frische rote Chilis, Samen entfernt 2 EL Kreuzkümmelsamen, ohne Fett geröstet und zermahlen 5 Knoblauchzehen, geschält 1 TL rotes Chilipulver 1 TL Sesamsamen 2 EL frisch geraspeltes Kokosfleisch 2 EL gemahlener Koriander 1,5 EL geröstete, gemahlene Erdnüsse 2 EL Tamarindenpaste 1. Die Auberginen waschen und vierteln. Das Ghee in einem Topf erhitzen. Curryblätter, Chilis, Kreuzkümmel und Knoblauch darin 1 Minute rösten. Die Auberginen zugeben. 2. Mit etwas Salz sowie Chilipulver, Sesamsamen, Kokosraspeln, Koriander und Erdnüssen verfeinern. Bei schwacher Hitze 10 Minuten köcheln lassen, bis die Auberginen weich sind. Die Tamarindenpaste hinzufügen und noch 1 Minute rühren. FISCHCURRY AUS GOA für die Currypaste: Fleisch einer großen Kokosnuss mit etwas Wasser zu feiner Paste zerreiben 10-12 schwarze Pfefferkörner 6-8 getrocknete rote Kashmiri-Chilis 1 EL gemahlener Koriander 10-12 Knoblauchzehen, geschält 1 EL Sesamsamen 3 cm frische Ingwerwurzel, geschält und grob gehackt Kokosmilch aus 1 großen Kokosnuss 1 TL Zucker 3 Seebrassen (jeweils etwa 25 cm lang), filettiert, in 4 cm lange Stücke geschnitten Salz 50 Gr Tamarindenmark 20 Minuten in 50 ml Wasser einweichen für die Gewürzmischung: 3 EL Pflanzenöl 2 EL schwarze Senfsamen 8-10 Curryblätter 3 frische grüne Chilis, Iängs aufgeschnitten, Samen entfernt 1. Die Zutaten für die Currypaste im Mörser fein zermahlen. Mit der Kokosmilch in einen kleinen Topf füllen. Bei mittlerer Hitze aufkochen und 10-12 Minuten köcheln lassen. 2. Die Mischung in einen großen Topf geben und bei mittlerer Hitze Zucker, Salz und Fisch hinzufügen. 5 Minuten köcheln lassen und dabei ab und zu rühren, bis der Fisch gar ist. Das abgeseihte Tamarindenwasser unterrühren. 3. In einem weiteren Topf das Öl für die Gewürzmischung erhitzen und Senfsamen, Curryblätter und grüne Chilis hineingeben. Unter ständigem Rühren bei starker Hitze rösten, bis die Mischung goldbraun ist. Über das Curry geben. NIMBU PANI Lemonade 300 ml Lemon (nimbu) juice 440 gr Sugar 1 lt Water 1/2 tsp Black salt (kala namak) 2 Rind of lemon 3 tbsp Mint (pudina) leaves, chopped 1. Dissolve the sugar in 1 cup of water and cook on low heat, stirring constantly to make syrup of onestring consistency. Remove and keep aside to cool. 2. Add lemon juice and 3 cups of water. Mix and add black salt and lemon rind just before serving. 3. Alternatively, one can also use club soda instead of water. Serve garnished with mint leaves. Was ist Paan? Paan kommt ursprünglich aus Indien/ Pakistan. Ob mit oder ohne Tabak: Paan ist aphrodisierend und kann leider auch süchtig machen. Was bei mir Gottseidank keine Gefahr war, denn es hat mir überhaupt nicht geschmeckt. Wen es trotzdem interessiert, Paan geht - laut Wiki - so: das Betelblatt mit gelöschtem Kalk (Calciumhydroxid) bepinseln. Dann die geriebene Betelnuss (Arekanuss) - je nach Belieben mit einer Gewürzmischung (pan masala) bestehend aus Kardamom, Anis, Pfefferminze, Kokos zu einer Paste verarbeiten. Das Ganze in das Betelblatt wickeln und mit einem Zahnstocher oder einer Nelke zusammenhalten. Es gibt auch Zubereitungen zusätzlich mit Tabakpulver und Koriandersamen. Das erfrischt den Atem und die Lust auf Sex. Warum essen das eigentlich nur Männer? AMRAKHAND Mango-Joghurt Etwa 6 EL Zucker (oder nach Geschmack) 150 ml frisches Mangofleisch, fein gehackt (ersatzweise Mango aus der Dose) 1 Prise gemahlener Kardamom 2 EL zerstoßene Pistazienkerne 1. Den Joghurt in ein sauberes Musselintuch binden. Über einer Schüssel oder der Spüle die Molke abtropfen lassen. 2. Ist der Joghurt relativ trocken, aus dem Tuch in eine Schüssel füllen. Mit einem Holzlöffel oder Schneebesen nach und nach den Zucker kräftig unterschlagen. 3. Unter den lockeren Joghurt Mangofleisch und Kardamom rühren. In dekorative Gläser füllen und kalt stellen. Mit Pistazien bestreut servieren. Jaipur - the Pink City Sie gehört zu Rajasthans jüngeren Städten und wird ‚Pink City’ genannt - wegen der rosaroten Farbe der Gebäude im Altstadtviertel. Rosarot ist Rajasthans traditionelle Farbe der Gastlichkeit. Den Anstrich erhielt sie 1876 in Vorbereitung auf den Besuch von Kronprinz Albert Eduard, Prince of Wales. Irgendwann wollten alle Bewohner Jaipurs diese schönen Fassaden haben und so leuchtet heute die ganze Stadt in Pink – was bei Sonnenuntergang besonders spektakulär aussieht. Eines der vielen tollen Denkmäler ist der Hawa Mahal. Der Palast der Winde besteht aus einer einzigen, prachtvollen Fassade. Sie war für die Frauen des Maharajas das Fenster zur Welt: Hinter den Verzierungen versteckt, sitzen sie auf Balkonen und können ungesehen nach draußen sehen. Wir dachten ja, auf Jaipurs Straßen ginge es etwas ruhiger zu als in denen Delhis. Fehlanzeige. Das gleiche Tempo, die gleiche Lautstärke, der gleiche Stress. Nur eben in Pink. Unser Blick gilt jedoch allein. SHAHI TUKRE Frittiertes Brot in Safranmilch Sonnenblumenöl zum Frittieren 4 Scheiben Weißbrot, jeweils geviertelt 150 ml Vollmilch 150 ml Kondensmilch 125 ml gesüsste Kondensmilch Zucker, nach Geschmack 1 kräftige Prise Safran 2 EL zerstoßene Pistazienkerne 1. Das Öl in einem Topf erhitzen und die Brotscheiben von beiden Seiten goldgelb frittieren. Herausnehmen und auf Küchenpapier abtropfen lassen. 2. Milch, Kondensmilch, Zucker und Safran in einem Topf verrühren und aufkochen lassen. 10 Minuten köcheln lassen, bis die Mischung eindickt. Vom Herd nehmen, abkühlen lassen. 3. Zum Servieren das Brot auf einer Platte verteilen. Mit 1 Esslöffel Pistazien bestreuen, die Milch darüber gießen. Mit den restlichen Pistazien garnieren. MASALA CHAI Gewürzer Tee 1,5 lt Water 4 tsp Tea leaves or tea dust 1 tsp Ginger, roughly chopped 2 Green cardamom powdered 125 ml Milk Sugar to taste, optional 1. Boil the water, tea leaves, ginger and green cardamom powder together for 3 minutes. Add the milk and sugar (optional) and boil for another 2 minutes. 2. Strain through a fine wire mesh strainer and serve at once. Die Maharaja Zeit An den beiden Tagen erleben wir das traditionelle Indien, die volle Pracht der mächtigen Maharaja-Paläste. So erklärt uns Wiki, was ein Maharaja ist: Maharaja (deutsch etwa ‚Großkönig‘, ‚Großfürst‘) ist ein indischer Herrschertitel. Zur Zeit der britischen Herrschaft über Indien gab es so genannte Fürstenstaaten (princely states), Gebiete, denen die Briten eine begrenzte Autonomie unter lokalen Fürsten, meist Rajas oder Maharajas, aber auch Sultanen zugestanden hatten. Diese etwa 600 Fürstenstaaten, die insgesamt zwei Drittel der Fläche Indiens einnahmen, verloren mit der Unabhängigkeit Indiens 1947 ihre Autonomie. Wir checken ein im Hotel The Imperial. Hier spürt man nicht nur den Luxus, sondern auch alte indische Tradition und Kultur – sichtbar in über 4000 Gemälden aus alter Kolonialzeit, denn damals wollten die britischen Kolonialherren ein repräsentatives, kunstsinniges Haus. Dort lassen wir das Chaos des indischen Alltags hinter uns und tauchen ein in die Vergangenheit. Wir frühstücken mit Sir‑Bhupindra‑Singh‑Maharaja und speisen panindisch wie bei Thomas Daniells und dessen Neffe William. Auch sonst lassen wir uns verwöhnen wie irdische Götter. Nur die Tea Time haben wir ganz für uns. Denn Ruhe ist uns in Indien heilig - und Wärme auch.