Geschütze - Feuerwaffen.ch
Transcription
Geschütze - Feuerwaffen.ch
Geschütze 1300 bis 1900 Was ist ein Geschütz? Ein G eschütz wird hier als eine Feuerwaffe verstanden, welche wegen seinem grossen G ewicht und starken Rückstoss von einer festen, mobilen oder fahrbaren Lafette aus abgefeuert werden muss. Hierzu gehören unter anderen Bombarden, Wallbüchsen, Kanonen, Mörser und O rgelgeschütze. Um 1326: Feuerrohr nach Walter de Milemete Auf der Abbildung von Walter de Milemete verlässt ein Pfeil das vasenförmige Rohr nachdem ein Ritter mit einem brennenden in einem Zündstab eingeklemmten Stab die Ladung am obenliegenden Zündloch gezündet hat Q uelle: Walter de Milemete, De Secrete O peris...., 1326 Christ Church, O xford Um 1340: Loshult Bronze-Feuerrohr Das in Loshult, Schweden, gefunden Bronzerohr gleicht stark dem Feuerrohr von Walter de Milemette von 1326 Für den Abschuss wurde es vermutlich mit Seilen auf einer balkenförmigen Lafette festgebunden Standort:: Statens Historica Museum Stockholm Um 1370: Kanonenrohr auf Holzlafette Das Rohr ist aus Längsstäben zusammengeschmiedet und mit aufgeschmiedeten Ringen verstärkt Lafette und Ketten sind neueren Ursprungs Standort: Zitadelle Jülich, Deutschland Um 1380: Fahrbare Bombarde «Mons Meg» Diese Bombarde hat ein Kaliber von 508 mm und konnte 510 kg schwere Eisenkugeln bis zu 1250 m und 250 kg schwere Steinkugeln bis zu 2500 m weit schiessen G eschmiedetes Eisenrohr mit kleinerer Pulverkammer Standort: Edinburgh Castle, England Um 1390: Kleines schwenkbares Geschütz Das mit Eisenbändern auf einem Holzschaft befestigte Eisenrohr kann in der Elevation verstellt und mit einem Holzstöpsel am halbmondförmigen Bügel fixiert werden Seitlich lässt es sich um eine senkrechte Achse drehen Standort: Bernisches Historisches Museum, Schweiz Um 1439: Riesensteinbüchse «Rumphardt» Das aus Längsstäben geschmiedeten, und mit vielen aufgeschrumpften Eisenringen verstärkte Rohr einer Steinbüchse hat eine Länge von 258 cm und ein G ewicht von 8 Tonnen Am Rohrende befindet sich die wesentlich kleinere Pulverkammer Standort: Heeresgeschichtliches Museum, Wien Um 1460: Fahrbares Orgelgeschütz Das O rgelgeschütz besitzt 5 Läufe die einzeln an ihrem Zündloch gezündet werden Räder und Lafette sind aus Holz Standort: Fürstliches Hohenzollerisches Museum, Sigmaringen, Deutschland Um 1460: Fahrbarer Mörser Der Mörser besitzt ein geschmiedetes Eisenrohr mit Verstärkungsringen Die rekonstruierte Lafette besteht aus einem, mit einer Vertiefung versehenem, Balken und zwei vollen Holzrädern mit einer Eisenachse Die G eschützneigung kann nicht eingestellt werden. Standort: Bernisches historisches Museum, Schweiz Um 1464: Dardanellen-Geschütz, Mohammed II. Mit einem G ewicht von 18t und einem Kaliber von 635mm wurden Eisenkugeln von 720 Pfund von Mohammed II. für die Zerstörung der Stadtmauern von Konstantinopel mit Erfolg eingesetzt Diese G eschütze wurden während der Belagerung gegossen Standort: Tower London, England Um 1470: Feldschlange, Karl der Kühne Als Feldschlange wird ein fahrbares leichteres G eschütz bezeichnet Dieses G eschützt besitzt ein geschmiedetes Eisenrohr mit einem Kaliber von 6.5 cm und einer Länge von 292.5 cm Kriegsbeute der Eidgenossen Standort: Museum La Neuville, Schweiz Um 1470: Fahrbare Bombarde Das geschmiedete Eisenrohr ist mit zwei Bändern an der aus Balken gefertigten Lafette mit Holzrädern befestigt O hne richtbarem Rohr diente es vermutlich dem Mauerbeschuss bei Belagerungen Standort: Bernisches Historisches Museum, Schweiz Um 1475: Feldschlange, Burgunderbeute Die Feldschlange gehörte Karl dem Kühnen und ist eine Kriegsbeute der Eidgenossen aus der Schlacht bei Murten von 1476 Das aus Eisen geschmiedete Rohr ist mit drei Eisenbändern auf der fahrbaren Lafette befestigt Standort: Museum Murten, Schweiz Um 1475: Hinterlader-Geschütz, Bern Die mit einem Bügel versehene Pulverkammer im hinteren Rohrteil kann für das Laden von Schwarzpulver und Kugel entfernt werden Mit der Benutzung mehrerer Pulverkammern konnten die Anzahl Schüsse pro Zeiteinheit erhöht werden Standort: Bernisches Historisches Museum, Schweiz Um 1500: Siebenläufige Hagelbüchse O rgelgeschütze wurden oft auch Hagelbüchsen genannt Über einen mit Schwarzpulver gefüllten Zündkanal werden gleichzeitig sämtliche Läufe mit einem Kaliber von 30 mm gezündet Standort: Heeresgeschichtliches Museum, Wien Um 1535: Wallbüchse, Falconette Wallbüchsen, oft auch Falconette genannt, dienten der Verteidigung befestigter Anlagen, wie z.B. Burgen Für einen Stellungswechsel wurde diese Waffe von den Kanoniergehilfen zum neuen Standort getragen Standort: Privatbesitz Um 1609: Hinterlader-Wallbüchse Diese Wallbüchse besitzt für ein leichteres Verschieben kleine Räder an den Vorderbeinen Vermutlich wurde die Wallbüchse in einem späteren Zeitpunkt zu einem Hinterlader umgebaut Standort: Altes Zeughaus Museum, Solothurn, Schweiz Um 1620: Orgelgeschütz Um ein zentrales G eschützrohr mit einem Kaliber von 29 mm sind 3 x 13 Rohre mit einem Kaliber von 29 mm angebracht Über einen Zündkanal werden 13 Rohre einer Seite gleichzeitigt abgefeuert Für das Abfeuern der nächsten Reihe muss der Zentralteil um 120° gedreht werden Standort: Altes Zeughaus Museum, Solothurn, Schweiz Um 1640: Lederkanone Mit dem Ziele ein leichteres Verschieben der G eschütze zu erhalten, wurden um die Zeit des 30-jährigen Krie-ges Versuche mit leichten Kanonenrohre aus einem dünnen Metallkern und einer Lederumomwicklung durchgeführt Die Rohre hielten jedoch nur wenigen Schüssen stand Standort: Heeresgeschichtliches Museum, Wien Um 1650: Leichte Kanone auf Eisenlafette Das aus Eisen gegossen Rohr ist auf einer verschiebbaren Eisenlafette aufgebaut Das G eschütz diente der Verteidigung einer Festung oder einer Küstenanlage Standort: Zitadelle Jülich, Deutschland Um 1670: Orgelgeschütz Das in der Fürstlichen Sammlung von Lichtenstein erhaltene O rgelgeschütz besitzt 3 x 12 Läufe Auch hier wird eine Reihe Läufe gleichzeitig über einen Schwarzpulverkanal gezündet Standort: Fürstliche Waffensammlung Lichtenstein Um 1735: Fahrbarer Mörser Dieser Mörser diente dem Beschiessen des Feindes mit einem Bogenschuss Meist wurden hierzu kugelförmige G ranaten mit einer Sprengladung eingesetzt Standort: Altes Zeughaus Museum, Solothurn, Schweiz Um 1779: Caronade für Schiffe Das Schiffgeschütz mit Eisenrohr stand an einer G echützlucke eines Segelschiffes festgezurrt mit Seilen Seine Elevation wurde mit Holzkeilen eingestellt Standort: Tower London, England Um 1800: Feldgeschütz «Brezin», Frankreich Diese 18-Pfünder-Kanone wurde in der Schlacht von Waterloo von den Engländern erbeutet Es besitzt ein Bronzerohr und wurde im Pariser Arsenal gegossen Standort: National Army Museum Camberly, England Um 1845: 6-Pfünder Feldgeschütz Auf dem zweirädrigen Begleitwagen sind in den Kisten Schwarzpulver und Kugeln aufbewahrt Standort: National Army Museum Camberly, England Um 1865: Gattling Maschinenkanone Die von Richard G attling entwickelte Maschinenkanone besass ursprünglich 6 rotierende Läufe. Damit wurde ein Überhitzen der schnellfeuernden Läufe vermieden Sie wurden erstmalig im amerikanischen Bürgerkrieg vom Unionsgeneral Benjamin Buttler mit verheerendem Erfolg eingesetzt Standort: National Park Service at Fort Laramie,Wyoming Um 1880: Österreichischer Küstenmörser Für den bogenförmigen Beschuss von feindlichen Schiffen wurde dieser Mörser mit G ranaten von einem Kaliber von 21 cm eingesetzt Über Handkurbeln und G etriebe wurde die Rohrstellung eingestellt Meist standen die G eschütze auf einer Drehscheibe Standort: Heeresgeschichtliches Museum ,Wien Ende