Angstfrei auf dem Zahnarzt-Stuhl

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Angstfrei auf dem Zahnarzt-Stuhl
Lokales Steinhagen
haller Kreisblatt nr. 136, Donnerstag, 14. juni 2012
Angstfrei auf dem Zahnarzt-Stuhl
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„Sie atmen jetzt ganz tief ein“ – Wie medizinische Hypnose erfolgreich in einer Steinhagener Praxis eingesetzt wird
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TERMINE - Heute
9 bis 11 Uhr: Sprechstunde
der Abt. Jugend, Familie und
Sozialer Dienst, Familienzentrum
11 bis 16 Uhr: Dolmetschervermittlung und Migrantenberatung der DRK-Integrationsagentur, Familienzentrum
14.30 bis 15.30 Uhr: Außensprechstunde des Familienzentrums, Kantorhaus in
Brockhagen
15 Uhr: Kontakt-Café, Begegnungsstätte
Dietrich-Bonhoeffer-Haus
15 bis 16 Uhr: Rhythmische
Seniorengymnastik des DRK,
Grundschule Dorf
15 bis 17 Uhr: Spielzeugausstellung, Historisches Museum
15 bis 18 Uhr: Ausgabe »Ratzefummelmobil«, im »Laden«
Am Markt 19
15.30 Uhr: Offenes Singen,
»Treff.Punkt Apfelstraße«
15 bis 16 Uhr: Bürgersprechstunde der Senioren-Union
mit Günter Marckhoff.
16 bis 17.30 Uhr: Bürgersprechstunde der CDU-Fraktion mit Kai-Uwe Schweitzer
¦ beides im Bürgerbüro Am
Markt, ` (0 52 04) 88 01 20
16 bis 18 Uhr: Bürgersprechstunde der Polizei
17 Uhr: AlleinerziehendenTreff, Kita Laukshof
17 bis 18 Uhr: Bürgersprechstunde der SPD-Frakion mit
Sabine Godejohann im SPDBüro am Kirchplatz, `
(0 52 04) 92 47 94
17.30 bis 18.30 Uhr: Bürgersprechstunde der BA/STU mit
Wolfgang Klavei, ` 01 70/
8 04 00 96
18 Uhr: Stille Momente, Johannes-Busch-Haus
18 Uhr: Treffen des Arbeitskreises Geschichte des Heimatvereins Steinhagen, Heimathaus
18 bis 19 Uhr: Probe des Jugendchores,
Dietrich-Bonhoeffer-Haus
18 bis 20 Uhr: Offener Treff,
Kantorhaus Brockhagen
19.30 Uhr: Treffen der Insuliner, Begegnungsstätte Dietrich-Bonhoeffer-Haus
19.30 Uhr: Probe des Männerchores Belcanto, Musikraum der Realschule
19.30 Uhr: Probe der evangelischen Kantorei, DietrichBonhoeffer-Haus
20 bis 22 Uhr: Probe des
Männerchores Brockhagen,
Alte Dorfschule
Öffnungszeiten
6.15 bis 8 Uhr: Hallenbad
7.30 bis 18 Uhr: Bürgerberatung im Rathaus
8 bis 12.30 Uhr: Ausstellung
mit den Werken von Susanne
Berberich, Rathaus
8 bis 12.30 Uhr: Rathaus
9 bis 12 Uhr: Nebenstelle der
Gemeindebibliothek,
Alte
Dorfschule in Brockhagen
13 bis 19 Uhr: Waldbad, bei
einer Lufttemperatur von
über 20 Grad
14 Uhr: Wochenmarkt auf
dem Marktplatz
14 bis 17 Uhr: Rathaus
14 bis 18 Uhr: Gemeindebibliothek im Rathaus
14.30 bis 21.15 Uhr: Hallenbad
15 bis 17 Uhr: Historisches
Museum
15 bis 18 Uhr: Nebenstelle der
Gemeindebibliothek,
Alte
Dorfschule in Brockhagen
15 bis 18 Uhr: »Der Laden«
am Marktplatz
16 bis 19 Uhr: Galerie der
Künstlerwerkstatt Rote Erde
¥ Steinhagen. Wer geht schon
gern zum Zahnarzt? Mancheiner bekommt schon beim Gedanken an den nächsten Termin Schweißausbrüche und
Magenschmerzen. Falk Hollstein kennt das Gefühl nur zu
gut. „Ich hatte panische Angst
vorm Zahnarzt, bin dem sogar
schon mal vom Stuhl gesprungen“, gesteht der 32-jährige ITSpezialist. Inzwischen passiert
ihm das nicht mehr, denn jetzt
lässt er sich vor jeder Behandlung in Hypnose versetzen –
und ist total entspannt.
Die Steinhagener Zahnärztin
Ulla Elmegaard Jensen ist grundsätzlich keine Person, vor der
man sich fürchten muss – solange die gebürtige Dänin mit dem
sympathischen Akzent und dem
einnehmenden Lächeln nicht
den Bohrer in die Hand nimmt.
Spätestens wenn dessen kreischendes Geräusch den Raum
erfüllt, zucken viele Patienten
zusammen und rutschen immer
tiefer in den Stuhl. „Die meisten
haben als Kind negative Erfahrungen beim Zahnarzt gemacht
und das Trauma wirkt bis heute
nach“, weiß die Ärztin.
Vor zehn Jahren entschloss
sie sich, bei der Deutschen Gesellschaft für zahnärztliche Hypnose eine Fortbildung zu machen, um ängstliche Patienten
vor der Behandlung in einen
Trancezustand zu versetzen. Die
erlernten
Hypnosetechniken
wendet sie seitdem nicht nur vor
kleinen Eingriffen an. „Die Patienten richten ihre Aufmerksamkeit während der Hypnose von
außen nach innen und geraten in
einen anderen Bewusstseinszustand. Dabei wird die Wahrnehmung von Schmerz ausgeblendet. In diesem Zustand
können sogar Zähne gezogen
werden, ohne dass eine Betäubung nötig ist“, berichtet Ulla
Jensen.
Auch für die Ärztin ist das Arbeiten leichter, wenn ihre Pati-
Keine Panik: Falk Hollstein – einst bekennender Angsthase, wenn es zum Zahnarzt ging – lässt sich vor der Behandlung von Zahnärztin Ulla Elmegaard Jensen in Hypnose versetzen. ZahnFoto: F. Jasper
arzthelferin Christina Aulbur (rechts) assistiert und muss aufpassen, dass nicht ihr die Augen zufallen.
enten entspannt im Behandlungsstuhl sitzen. So wie Falk
Hollstein, der inzwischen relativ
unbekümmert seine Termine
wahrnimmt. Bevor es losgeht,
drückt Ulla Jensen die Starttaste
auf dem CD-Spieler. Beruhigende Musik unterstützt die Hypnose. „Tief durchatmen“ soll Falk
Hollstein jetzt und sich eine
Treppe vorstellen, die er zehn
Stufen nach unten geht. Dort
öffnet sich eine Tür zu seinem
Entspannungsort. Hier wird er
die Zeit verbringen, während die
Zahnärztin die Karies-Baustelle
saniert.
„Im Entspannungsort angekommen? Dann bitte mit dem
Daumen zucken“, fordert ihn
die Ärztin auf. Der Daumen
zuckt und Falk Hollstein befindet sich offenbar in Trance. „Ein
Zustand, in dem man ausschließlich angenehme Dinge
wahrnimmt“, flüstert Ulla Jensen ihm leise ein.
Später verrät Falk Hollstein,
dass er sich jedes Mal an den
Strand von Spiekeroog versetzt,
wo er früher mal als Zivildienstleistender gearbeitet hat. Tatsächlich beteuert er nach der Behandlung, dass er so gut wie
nichts mitbekommen hat. Nur
ein paar Geräusche, die er in seine Traumvorstellung einfach
mit eingebaut hat.
Mit den Gedanken überall,
nur nicht in der Praxis
„Wer sich hypnotisieren lassen will, muss dem Verfahren
gegenüber grundsätzlich aufgeschlossen sein und kooperieren“, betont Ulla Jensen. Laut
deutscher Gesellschaft für zahnärztliche Hypnose sei die moderne medizinische Hypnose bei
rund 90 Prozent der Bevölkerung mit Erfolg anwendbar.
Nicht immer handele es sich um
Angstpatienten. Menschen, die
einen starken Würgereiz haben
zum Beispiel, lassen sich in dem
entspannten Zustand ebenfalls
einfacher behandeln.
Zwischen 25 und 75 Euro fallen für eine Hypnosebehandlung
an. Schließlich dauert der Eingriff inklusive Hypnose auch
länger. Krankenkassen – egal ob
privat oder gesetzlich – übernehmen die Kosten in der Regel
nicht. Falk Hollstein ist es das
wert. „Ich bin mit meinen Ge-
danken während der Behandlung ganz woanders. Überall,
nur nicht hier in der Praxis“, erzählt er. Und Schmerzen bekomme er nicht mit.
Wer die Entspannungstechnik ein paar Mal mitgemacht
hat, kann sie laut Ulla Jensen sogar zuhause im Privatbereich
anwenden. Damit ihre Patienten
nach der Behandlung wieder
richtig wach werden, verschreibt
die Zahnärztin fünf Minuten an
der frischen Luft. Patienten berichten, dass sie nach Tagen mit
einer Hypnosebehandlung aber
besonders gut schlummern.
Vorzeigeprojekte gesucht
Gemeinde Steinhagen schreibt erstmals einen Preis für Integration und Demografie aus
¥ Steinhagen (mut). Nach den
Sommerferien will die Gemeinde Steinhagen erstmals
einen Innovationspreis für
Demografie und Integration
vergeben. Dafür bittet sie jetzt
um Vorschläge.
Der Preis ist mit 500 Euro dotiert und soll künftig alle zwei
Jahre vergeben werden – im jährSind gespannt: Holger Twistel und Birgit Pape hoffen auf viele Vorschläge lichen Wechsel mit dem UmFoto: J. Wohlgemuth weltpreis. Alle Bürger und Grupfür den Integrationsbeauftragten.
pen sind aufgefordert, einen
Vorschlag im Rathaus einzureichen. Eine simple E-Mail oder
ein formloses Schreiben sei völlig ausreichend, sagt Amtsleiterin Birgit Pape.
Auszeichnungswürdig seien
zum Beispiel Menschen, die Familien mit Migrationshintergrund im Alltag unterstützen.
Auch ehrenamtliche Dolmetscher. Oder Sportvereine oder
Schulen, die besondere Konzep-
te zur Integration ausländischer
Mitbürger haben. Auch Firmen,
die nach speziellen Ideen arbeiten, beispielsweise das Fachwissen der älteren Mitarbeiter an die
jüngeren weiterzugeben.
Beispiele gibt es also viele. Sie
sollen öffentlich gemacht werden und Vorbildcharakter haben. Pape und der Integrationsbeauftragte der Gemeinde, Holger Twistel, hoffen auf möglichst
viele Vorschläge, die bis zum
5. Juli im Rathaus eingehen sollten: per E-Mail an Holger.
Twistel@gt-net.de oder per Telefon unter ` (0 52 04) 99 72 05.
Im Amt für Generationen,
Arbeit, Soziales und Integration
werden die Vorschläge gesammelt, auf Ernsthaftigkeit geprüft
und ein Vorschlag für den Fachausschuss erarbeitet. Die Entscheidung trifft dann der Gemeinderat am 7. November. Der
Preis kann auch geteilt werden.
Martin Knabe baut neuen Firmensitz
Angrenzendes Waldgrundstück soll kleines Naherholungsgebiet werden
¥ Steinhagen (son). Für Martin Knabe werden die kommenden Monate ganz sicher
nicht langweilig. Gerade hat
der Landschaftsarchitekt ein
4 900 Quadratmeter großes
Grundstück an der Lise-Meitner-Straße gekauft, auf dem
noch in diesem Jahr eine 600
Quadratmeter große Lagerhalle entstehen soll. Außerdem
plant er, ein kleines Naherholungsgebiet für die Steinhagener zu schaffen, indem er die
5 000 Quadratmeter Wald
gleich nebenan zu einem kleinen Juwel umgestaltet. Langeweile? Nicht in diesem Jahr.
Der Bau der neuen Lagerhalle
soll noch Ende des Monats beginnen. Zurzeit wird das Grundstück, das verkehrsgünstig parallel zur Bielefelder Straße liegt, für
die Baumaßnahmen vorbereitet.
In einigen Wochen dann kommen die Fundamente und in
kürzester Zeit soll die Halle mittels Stahlpfosten gebaut werden.
Das Satteldach ist so konzipiert,
dass nachträglich noch eine Photovoltaikanlage installiert werden kann. Und geheizt wird mit
Holzpellets. „Als »grüner Betrieb« ist das für uns selbstverständlich“, so Martin Knabe.
Der Landschaftsbauer bietet
am neuen Standort konzentriert
alles rund um den Garten an.
Von Pflasterung über Mauern
und Zäune bis hin zum Anlegen
von Grünflächen.
Eine Besonderheit ist dabei,
dass der Landschaftsbauer seit
dem Frühjahr mit drei voll ausgebildeten Baumkletterern und
einem umfangreichen Equipment ein Komplettangebot rund
um den Baum anbietet.
Und dieses Fachwissen wird
er wohl brauchen, wenn die Gemeinde seiner Idee zustimmt,
das ungenutzte Wäldchen an der
Einfahrt zum Gewerbegebiet effektiv zu nutzen. „Zurzeit liegt
der Gemeinde unser Antrag
vor“, so Martin Knabe über den
Stand der Dinge.
Seine Idee: „Wir wollen ein
kleines
Naherholungsgebiet
schaffen.“ Sollte die Gemeinde
das Grundstück kostenlos an
Knabe verpachten, dann würde
dieser den Wald in Schuss halten, dort Bänke aufstellen, eine
Blumenwiese anlegen und kleine
Ecken zur Erholung schaffen.
„Das Waldstück soll erhalten
bleiben – aber so, dass man dort
Haben viel vor: Landschaftsarchitekt Martin Knabe (links) und sein Mitar- gerne verweilt“, bringt sein Mitbeiter Kai-Uwe Schweitzer vor der Fläche, auf dem die neue Halle schon arbeiter Kai-Uwe Schweitzer es
bald steht. Im Hintergrund der Wald, den sie pflegen wollen.
Foto: son auf den Punkt.
Generalprobe: Die Kantorei Steinhagen bei ihrer letzten Übungsstunde in
der Petruskerk mit Leiterin Annette Petrick.
Foto: R. Schmidt
Kantorei in Woerden
¥ Steinhagen/Woerden (fja).
Über einen herzlichen Empfang
in Steinhagens Partnerstadt
Woerden freuten sich jetzt die
Mitglieder der evangelischen
Kantorei. Die Sängerinnen und
Sänger waren nach Holland gereist, um gemeinsam mit dem
dortigen Christlichen Oratorien-Chor Woerden ein Konzert
in der Petruskirche zu geben.
„Wir hatten 60 Zuhörer und die
Zusammenarbeit mit dem Chor
in Woerden hat sehr gut funktioniert“, berichtet Kantorin
Annette Petrick. Besonders viel
Vergnügen habe ihr das Spiel
auf einer historischen Orgel aus
dem 18. Jahrhundert bereitet.
Neben einer Stadtführung stand
die Mitgestaltung eines Gottesdienstes auf dem Programm.
Am Samstag, 23. Juni, findet das
Konzert auf deutscher Seite
statt. Dann wird der OratorienChor Woerden zusammen mit
der Kantorei Steinhagen in der
Dorfkirche singen. Beginn ist
um 19.30 Uhr; der Eintritt ist
frei.