Angstfrei auf dem Zahnarzt-Stuhl
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Angstfrei auf dem Zahnarzt-Stuhl
Lokales Steinhagen haller Kreisblatt nr. 136, Donnerstag, 14. juni 2012 Angstfrei auf dem Zahnarzt-Stuhl Ihre Zeitung vor Ort „Sie atmen jetzt ganz tief ein“ – Wie medizinische Hypnose erfolgreich in einer Steinhagener Praxis eingesetzt wird Kirchplatz 2 0 52 04/8 70 34-0 E-Mail steinhagen@haller-kreisblatt.de Von Frank Jasper Anzeigen 0 52 01/15-111 Leserservice 0 52 01/15-115 Ansprechpartner Redaktion: Juergen Wohlgemuth (mut) 0 5204/8 70 34-10 Frank Jasper (fja) 0 5204/8 70 34-11 Sonja Faulhaber (son) 0 52 04/8 70 34-0 Fax Redaktion 0 5204/8 70 34-14 www.haller-kreisblatt.de TERMINE - Heute 9 bis 11 Uhr: Sprechstunde der Abt. Jugend, Familie und Sozialer Dienst, Familienzentrum 11 bis 16 Uhr: Dolmetschervermittlung und Migrantenberatung der DRK-Integrationsagentur, Familienzentrum 14.30 bis 15.30 Uhr: Außensprechstunde des Familienzentrums, Kantorhaus in Brockhagen 15 Uhr: Kontakt-Café, Begegnungsstätte Dietrich-Bonhoeffer-Haus 15 bis 16 Uhr: Rhythmische Seniorengymnastik des DRK, Grundschule Dorf 15 bis 17 Uhr: Spielzeugausstellung, Historisches Museum 15 bis 18 Uhr: Ausgabe »Ratzefummelmobil«, im »Laden« Am Markt 19 15.30 Uhr: Offenes Singen, »Treff.Punkt Apfelstraße« 15 bis 16 Uhr: Bürgersprechstunde der Senioren-Union mit Günter Marckhoff. 16 bis 17.30 Uhr: Bürgersprechstunde der CDU-Fraktion mit Kai-Uwe Schweitzer ¦ beides im Bürgerbüro Am Markt, ` (0 52 04) 88 01 20 16 bis 18 Uhr: Bürgersprechstunde der Polizei 17 Uhr: AlleinerziehendenTreff, Kita Laukshof 17 bis 18 Uhr: Bürgersprechstunde der SPD-Frakion mit Sabine Godejohann im SPDBüro am Kirchplatz, ` (0 52 04) 92 47 94 17.30 bis 18.30 Uhr: Bürgersprechstunde der BA/STU mit Wolfgang Klavei, ` 01 70/ 8 04 00 96 18 Uhr: Stille Momente, Johannes-Busch-Haus 18 Uhr: Treffen des Arbeitskreises Geschichte des Heimatvereins Steinhagen, Heimathaus 18 bis 19 Uhr: Probe des Jugendchores, Dietrich-Bonhoeffer-Haus 18 bis 20 Uhr: Offener Treff, Kantorhaus Brockhagen 19.30 Uhr: Treffen der Insuliner, Begegnungsstätte Dietrich-Bonhoeffer-Haus 19.30 Uhr: Probe des Männerchores Belcanto, Musikraum der Realschule 19.30 Uhr: Probe der evangelischen Kantorei, DietrichBonhoeffer-Haus 20 bis 22 Uhr: Probe des Männerchores Brockhagen, Alte Dorfschule Öffnungszeiten 6.15 bis 8 Uhr: Hallenbad 7.30 bis 18 Uhr: Bürgerberatung im Rathaus 8 bis 12.30 Uhr: Ausstellung mit den Werken von Susanne Berberich, Rathaus 8 bis 12.30 Uhr: Rathaus 9 bis 12 Uhr: Nebenstelle der Gemeindebibliothek, Alte Dorfschule in Brockhagen 13 bis 19 Uhr: Waldbad, bei einer Lufttemperatur von über 20 Grad 14 Uhr: Wochenmarkt auf dem Marktplatz 14 bis 17 Uhr: Rathaus 14 bis 18 Uhr: Gemeindebibliothek im Rathaus 14.30 bis 21.15 Uhr: Hallenbad 15 bis 17 Uhr: Historisches Museum 15 bis 18 Uhr: Nebenstelle der Gemeindebibliothek, Alte Dorfschule in Brockhagen 15 bis 18 Uhr: »Der Laden« am Marktplatz 16 bis 19 Uhr: Galerie der Künstlerwerkstatt Rote Erde ¥ Steinhagen. Wer geht schon gern zum Zahnarzt? Mancheiner bekommt schon beim Gedanken an den nächsten Termin Schweißausbrüche und Magenschmerzen. Falk Hollstein kennt das Gefühl nur zu gut. „Ich hatte panische Angst vorm Zahnarzt, bin dem sogar schon mal vom Stuhl gesprungen“, gesteht der 32-jährige ITSpezialist. Inzwischen passiert ihm das nicht mehr, denn jetzt lässt er sich vor jeder Behandlung in Hypnose versetzen – und ist total entspannt. Die Steinhagener Zahnärztin Ulla Elmegaard Jensen ist grundsätzlich keine Person, vor der man sich fürchten muss – solange die gebürtige Dänin mit dem sympathischen Akzent und dem einnehmenden Lächeln nicht den Bohrer in die Hand nimmt. Spätestens wenn dessen kreischendes Geräusch den Raum erfüllt, zucken viele Patienten zusammen und rutschen immer tiefer in den Stuhl. „Die meisten haben als Kind negative Erfahrungen beim Zahnarzt gemacht und das Trauma wirkt bis heute nach“, weiß die Ärztin. Vor zehn Jahren entschloss sie sich, bei der Deutschen Gesellschaft für zahnärztliche Hypnose eine Fortbildung zu machen, um ängstliche Patienten vor der Behandlung in einen Trancezustand zu versetzen. Die erlernten Hypnosetechniken wendet sie seitdem nicht nur vor kleinen Eingriffen an. „Die Patienten richten ihre Aufmerksamkeit während der Hypnose von außen nach innen und geraten in einen anderen Bewusstseinszustand. Dabei wird die Wahrnehmung von Schmerz ausgeblendet. In diesem Zustand können sogar Zähne gezogen werden, ohne dass eine Betäubung nötig ist“, berichtet Ulla Jensen. Auch für die Ärztin ist das Arbeiten leichter, wenn ihre Pati- Keine Panik: Falk Hollstein – einst bekennender Angsthase, wenn es zum Zahnarzt ging – lässt sich vor der Behandlung von Zahnärztin Ulla Elmegaard Jensen in Hypnose versetzen. ZahnFoto: F. Jasper arzthelferin Christina Aulbur (rechts) assistiert und muss aufpassen, dass nicht ihr die Augen zufallen. enten entspannt im Behandlungsstuhl sitzen. So wie Falk Hollstein, der inzwischen relativ unbekümmert seine Termine wahrnimmt. Bevor es losgeht, drückt Ulla Jensen die Starttaste auf dem CD-Spieler. Beruhigende Musik unterstützt die Hypnose. „Tief durchatmen“ soll Falk Hollstein jetzt und sich eine Treppe vorstellen, die er zehn Stufen nach unten geht. Dort öffnet sich eine Tür zu seinem Entspannungsort. Hier wird er die Zeit verbringen, während die Zahnärztin die Karies-Baustelle saniert. „Im Entspannungsort angekommen? Dann bitte mit dem Daumen zucken“, fordert ihn die Ärztin auf. Der Daumen zuckt und Falk Hollstein befindet sich offenbar in Trance. „Ein Zustand, in dem man ausschließlich angenehme Dinge wahrnimmt“, flüstert Ulla Jensen ihm leise ein. Später verrät Falk Hollstein, dass er sich jedes Mal an den Strand von Spiekeroog versetzt, wo er früher mal als Zivildienstleistender gearbeitet hat. Tatsächlich beteuert er nach der Behandlung, dass er so gut wie nichts mitbekommen hat. Nur ein paar Geräusche, die er in seine Traumvorstellung einfach mit eingebaut hat. Mit den Gedanken überall, nur nicht in der Praxis „Wer sich hypnotisieren lassen will, muss dem Verfahren gegenüber grundsätzlich aufgeschlossen sein und kooperieren“, betont Ulla Jensen. Laut deutscher Gesellschaft für zahnärztliche Hypnose sei die moderne medizinische Hypnose bei rund 90 Prozent der Bevölkerung mit Erfolg anwendbar. Nicht immer handele es sich um Angstpatienten. Menschen, die einen starken Würgereiz haben zum Beispiel, lassen sich in dem entspannten Zustand ebenfalls einfacher behandeln. Zwischen 25 und 75 Euro fallen für eine Hypnosebehandlung an. Schließlich dauert der Eingriff inklusive Hypnose auch länger. Krankenkassen – egal ob privat oder gesetzlich – übernehmen die Kosten in der Regel nicht. Falk Hollstein ist es das wert. „Ich bin mit meinen Ge- danken während der Behandlung ganz woanders. Überall, nur nicht hier in der Praxis“, erzählt er. Und Schmerzen bekomme er nicht mit. Wer die Entspannungstechnik ein paar Mal mitgemacht hat, kann sie laut Ulla Jensen sogar zuhause im Privatbereich anwenden. Damit ihre Patienten nach der Behandlung wieder richtig wach werden, verschreibt die Zahnärztin fünf Minuten an der frischen Luft. Patienten berichten, dass sie nach Tagen mit einer Hypnosebehandlung aber besonders gut schlummern. Vorzeigeprojekte gesucht Gemeinde Steinhagen schreibt erstmals einen Preis für Integration und Demografie aus ¥ Steinhagen (mut). Nach den Sommerferien will die Gemeinde Steinhagen erstmals einen Innovationspreis für Demografie und Integration vergeben. Dafür bittet sie jetzt um Vorschläge. Der Preis ist mit 500 Euro dotiert und soll künftig alle zwei Jahre vergeben werden – im jährSind gespannt: Holger Twistel und Birgit Pape hoffen auf viele Vorschläge lichen Wechsel mit dem UmFoto: J. Wohlgemuth weltpreis. Alle Bürger und Grupfür den Integrationsbeauftragten. pen sind aufgefordert, einen Vorschlag im Rathaus einzureichen. Eine simple E-Mail oder ein formloses Schreiben sei völlig ausreichend, sagt Amtsleiterin Birgit Pape. Auszeichnungswürdig seien zum Beispiel Menschen, die Familien mit Migrationshintergrund im Alltag unterstützen. Auch ehrenamtliche Dolmetscher. Oder Sportvereine oder Schulen, die besondere Konzep- te zur Integration ausländischer Mitbürger haben. Auch Firmen, die nach speziellen Ideen arbeiten, beispielsweise das Fachwissen der älteren Mitarbeiter an die jüngeren weiterzugeben. Beispiele gibt es also viele. Sie sollen öffentlich gemacht werden und Vorbildcharakter haben. Pape und der Integrationsbeauftragte der Gemeinde, Holger Twistel, hoffen auf möglichst viele Vorschläge, die bis zum 5. Juli im Rathaus eingehen sollten: per E-Mail an Holger. Twistel@gt-net.de oder per Telefon unter ` (0 52 04) 99 72 05. Im Amt für Generationen, Arbeit, Soziales und Integration werden die Vorschläge gesammelt, auf Ernsthaftigkeit geprüft und ein Vorschlag für den Fachausschuss erarbeitet. Die Entscheidung trifft dann der Gemeinderat am 7. November. Der Preis kann auch geteilt werden. Martin Knabe baut neuen Firmensitz Angrenzendes Waldgrundstück soll kleines Naherholungsgebiet werden ¥ Steinhagen (son). Für Martin Knabe werden die kommenden Monate ganz sicher nicht langweilig. Gerade hat der Landschaftsarchitekt ein 4 900 Quadratmeter großes Grundstück an der Lise-Meitner-Straße gekauft, auf dem noch in diesem Jahr eine 600 Quadratmeter große Lagerhalle entstehen soll. Außerdem plant er, ein kleines Naherholungsgebiet für die Steinhagener zu schaffen, indem er die 5 000 Quadratmeter Wald gleich nebenan zu einem kleinen Juwel umgestaltet. Langeweile? Nicht in diesem Jahr. Der Bau der neuen Lagerhalle soll noch Ende des Monats beginnen. Zurzeit wird das Grundstück, das verkehrsgünstig parallel zur Bielefelder Straße liegt, für die Baumaßnahmen vorbereitet. In einigen Wochen dann kommen die Fundamente und in kürzester Zeit soll die Halle mittels Stahlpfosten gebaut werden. Das Satteldach ist so konzipiert, dass nachträglich noch eine Photovoltaikanlage installiert werden kann. Und geheizt wird mit Holzpellets. „Als »grüner Betrieb« ist das für uns selbstverständlich“, so Martin Knabe. Der Landschaftsbauer bietet am neuen Standort konzentriert alles rund um den Garten an. Von Pflasterung über Mauern und Zäune bis hin zum Anlegen von Grünflächen. Eine Besonderheit ist dabei, dass der Landschaftsbauer seit dem Frühjahr mit drei voll ausgebildeten Baumkletterern und einem umfangreichen Equipment ein Komplettangebot rund um den Baum anbietet. Und dieses Fachwissen wird er wohl brauchen, wenn die Gemeinde seiner Idee zustimmt, das ungenutzte Wäldchen an der Einfahrt zum Gewerbegebiet effektiv zu nutzen. „Zurzeit liegt der Gemeinde unser Antrag vor“, so Martin Knabe über den Stand der Dinge. Seine Idee: „Wir wollen ein kleines Naherholungsgebiet schaffen.“ Sollte die Gemeinde das Grundstück kostenlos an Knabe verpachten, dann würde dieser den Wald in Schuss halten, dort Bänke aufstellen, eine Blumenwiese anlegen und kleine Ecken zur Erholung schaffen. „Das Waldstück soll erhalten bleiben – aber so, dass man dort Haben viel vor: Landschaftsarchitekt Martin Knabe (links) und sein Mitar- gerne verweilt“, bringt sein Mitbeiter Kai-Uwe Schweitzer vor der Fläche, auf dem die neue Halle schon arbeiter Kai-Uwe Schweitzer es bald steht. Im Hintergrund der Wald, den sie pflegen wollen. Foto: son auf den Punkt. Generalprobe: Die Kantorei Steinhagen bei ihrer letzten Übungsstunde in der Petruskerk mit Leiterin Annette Petrick. Foto: R. Schmidt Kantorei in Woerden ¥ Steinhagen/Woerden (fja). Über einen herzlichen Empfang in Steinhagens Partnerstadt Woerden freuten sich jetzt die Mitglieder der evangelischen Kantorei. Die Sängerinnen und Sänger waren nach Holland gereist, um gemeinsam mit dem dortigen Christlichen Oratorien-Chor Woerden ein Konzert in der Petruskirche zu geben. „Wir hatten 60 Zuhörer und die Zusammenarbeit mit dem Chor in Woerden hat sehr gut funktioniert“, berichtet Kantorin Annette Petrick. Besonders viel Vergnügen habe ihr das Spiel auf einer historischen Orgel aus dem 18. Jahrhundert bereitet. Neben einer Stadtführung stand die Mitgestaltung eines Gottesdienstes auf dem Programm. Am Samstag, 23. Juni, findet das Konzert auf deutscher Seite statt. Dann wird der OratorienChor Woerden zusammen mit der Kantorei Steinhagen in der Dorfkirche singen. Beginn ist um 19.30 Uhr; der Eintritt ist frei.