US-Behörde schiebt Vemma Riegel vor

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US-Behörde schiebt Vemma Riegel vor
September 2015
Nr. 7/2015, XXIX. Jahrgang
Zugestellt durch Post.at
BILDUNG
Zu wenig Geld für
Sprache. Seite 12
ARBEIT Zur Option: Mehr Freizeit anstatt mehr Lohn. Seite 6
KONSUMENT „Handyfallen“ - AK-Schwerpunkt auf der Herbstmesse. Seite 4
PFLEGE Fairness für Mohi-Mitarbeiterinnen. Seite 15
Die Vorarlberger Monatszeitung für Arbeit und Konsumentenschutz
AK-TESTER. 57 Mädchen und Buben
verkosteten für die AK Vorarlberg Cornflakes & Co. Eine Ernährungsexpertin wertete
das Frühstück aus. ▸ Seite 10
Die Lehre
braucht
Qualität
AK-Präsident Hubert Hämmerle findet die Suche
nach Schuldigen entbehrlich – „Lösungen gefragt“
Foto: Mathis
GROSSE CHANCE. Von den 57.589
Lehrlingen, die 2014 zur Abschlussprüfung antraten, haben es 10.543
nicht geschafft. Die Durchfallquote stieg in Jahresfrist von 17,7 auf
18,3 Prozent. In Vorarlberg liegt der
Durchschnitt jetzt bei 17,9 Prozent,
in Gewerbe und Handwerk scheitert
jeder Fünfte (21,9 Prozent).
So weit die Zahlen, die letztendlich Landeshauptmann Markus
Wallner veranlasst haben, Ende
September alle Sozialpartner zum
Sondergipfel über die aktuellen
Herausforderungen zur Lehrlingsausbildung.
Für AK-Präsident Hubert Hämmerle ist jetzt erst einmal wichtig,
dass „wir uns gemeinsam darüber
US-Behörde schiebt Vemma Riegel vor
Bundeshandelsbehörde wirft Vemma Pyramidenspiel vor – die AK Vorarlberg warnt seit 2014 vor Vertriebsmethode und hat die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft eingeschaltet.
VEMMA.
Die AK Vorarlberg hat
immer wieder eindringlich vor dem
Vertrieb des Energydrinks Verve
durch die US-Firma Vemma gewarnt und zuletzt die Wirtschaftsund Korruptionsstaatsanwaltschaft
mit Sitz in Wien eingeschaltet. Jetzt
hat die US-Handelsbehörde den
Vertrieb von Verve mit sofortiger
Wirkung gestoppt. Während Vemma auf der konzerneigenen Website
noch eindringlich dazu aufrief, jetzt
zu kaufen, hat die amerikanische
Bundeshandelsbehörde
(Federal
Trade Commission) am Mittwoch,
26. August 2015, dem Vertrieb des
Zeitwort
Wie Begriffe sich wandeln können
„Liberalismus“ ohne „Neo“ – das ist die Lehre von der Freiheit. Das „Neu“
fügten bedeutende Denker in den 1970er-Jahren hinzu. Was war geschehen? Der Liberalismus, der ausgezogen war, die Bürger zu befreien, war
ihnen entglitten. Unternehmen wurden mächtig. Das Wohl der Arbeiter war ihnen egal. Die freie Gesellschaft zerfiel in Arm und Reich. Sie
brauchte dringend neue Regeln.
In der Idee des Neoliberalismus sollte der Staat dafür sorgen, dass es
fair zugeht. Er sollte ein Netz aufspannen für die Gescheiterten. Neoliberale waren eigentlich die Gründer der sozialen Marktwirtschaft. Aber
das ist lange her. Heute hallt das Wort nur mehr als Schimpfwort durch
die Parlamente. Es bezeichnet ausgerechnet jene Menschen, die der sozialen Marktwirtschaft den Rücken kehren wollen und allenfalls durch
verhaltensoriginelle Ideen von sich reden machen.tm
Energydrink-Herstellers vorerst einen Riegel vorgeschoben. Der Vorwurf: Betreiben eines illegalen Pyramidenspiels.
Vemma hat weltweit Jugendliche
akquiriert. Verlockend schien das
Angebot, durch die Investition in
Energydrinks von Vemma und die
Weiterverbreitung der Geschäftsidee reich zu werden. Doch die meisten scheiterten bei diesem System,
nachdem sie ihren Freundeskreis
abgeklappert hatten. Sie verloren ihr
Geld. Die US-Behörde hat den Kritikern des Energydrink-Herstellers
nun Recht gegeben.
klar werden: Hier liegt ein echtes
Problem vor“. Schönreden lasse sich
das Dilemma der Lehre längst nicht
mehr. Auch die Suche nach Schuldigen hält der AK-Präsident für überflüssig. „Es geht hier um junge Menschen, denen die Zukunft geraubt
wird. Da brauchen wir Lösungen.“
Von seinen Forderungen rückt
Hämmerle nicht ab: „Wir fordern
die Einführung eines Blum-Bonus
neu, bestehend aus Qualitäts-, Zusätzlichkeits- und Treuebonus. Die
unnütze und kontraproduktive
Lehrlingskündigung muss wieder
abgeschafft werden. Und die Zwischenprüfung zur Halbzeit der Ausbildung muss wieder überall stattfinden.“
▸ Seite 14
Kalte Progression
muss fallen
Alle Fraktionen im Vorarlberger
Arbeitnehmerparlament sind
sich darin einig, dass die kalte
Progression beseitigt werden
muss. Finanzminister Hans Jörg
Schelling (ÖVP) hat Mitte Juli einen „Automatismus“ zur Vermeidung von inflationsbedingten
schleichenden Steuererhöhungen
angekündigt. 400 Millionen soll
das kosten. ▸ Seite 7
Ihr Kontakt zur
AK Vorarlberg
Telefon zum Ortstarif 050/258
Betriebsreferat – 1500
Info Arbeitsrecht – 2000
Insolvenzrecht – 2100
Sozialrecht – 2200
Lehrling/Jugend – 2300
Arbeitsrecht Feldkirch – 2500
Familie/Frau – 2600
Konsumentenschutz – 3000
Steuerrecht – 3100
AK Bregenz – 5000
AK Dornbirn – 6000
AK Bludenz – 7000
/akvorarlberg
www.ak-vorarlberg.at
2 Meinung
September 2015
Leitartikel von AK-Direktor Rainer Keckeis
DAMIT DER TRAUMURLAUB KEIN ALBTRAUM WIRD
»
Der heimische Arbeitsmarkt ist in eine Schieflage geraten.
Geringes Wirtschaftswachstum bei gleichzeitig starkem Zustrom von ausländischen Arbeitskräften führt zur höchsten
Arbeitslosigkeit in der zweiten Republik. Das vor allem in
jenen Bereichen, in denen sowieso schon immer weniger Arbeitsplätze angeboten werden können, bei den sogenannten
Hilfskräften. Hingegen könnte unsere Wirtschaft durchaus
mehr qualifizierte Fachkräfte
aufnehmen. Tatsächlich aber
findet bei uns keine kontrollierte Zuwanderung nach
dem Beispiel Kanadas, der
Ohne große Anstrengungen werden USA oder Australiens statt.
Wir werden überrannt von
sich die Probleme
hilfesuchenden Menschen,
verschärfen
die vor den Kriegswirren in
ihrem Heimatland Syrien
flüchten. Ihnen Hilfe und Aufenthalt zukommen zu lassen,
ist aus humanitären Gründen selbstverständlich und richtig.
Nicht hinwegtäuschen dürfen wir uns aber über die Tatsache,
dass damit keines unserer arbeitsmarktpolitischen Probleme gelöst wird. Im Gegenteil: Ohne große Anstrengungen
werden sich die Probleme verschärfen. Deshalb benötigen
wir sofort Sprachkursangebote und Berufsschulungen in
verschiedensten Sparten, um diesen Menschen eine Perspektive für die Zukunft zu geben. Tun wir das nicht, haben
wir über Jahrzehnte hinweg tausende Mindestsicherungsbezieher, die unsere angespannten Sozialbudgets zusätzlich
belasten. Darüber hinaus brauchen wir günstigen Wohnraum, mehr Betreuungsplätze und Schulklassen. Wenn es
uns gelingt, echte Integrationsarbeit zu leisten, werden aus
vorerst Hilfebedürftigen mittelfristig wertvolle Teilnehmer
am Arbeitsmarkt und Beitragszahler in unser Sozialsystem.
Wenn nicht, führt es unweigerlich auch für uns zu einem
deutlichen Wohlstandsverlust.
▸ E-Mail: direktion@ak-vorarlberg.at
Gastkommentar von Egon Blum
Durchfallquoten bei Lehrlingen
»
Wenn die Durchfallsraten 2014 nochmals größer als im
Vorjahr sind, ist dieses Problem doch wirklich keine neue
Erkenntnis. Auf diese Situation und auf die Zahl der Lehrabbrüche, die in gewissen Branchen über 24 % liegt, weise ich
seit Jahrzehnten hin. Beide Probleme resultieren aus
der gleichen Schwachstelle in der dualen Ausbildung.
Die Lehre ist der einzige Bildungsweg, bei dem zwischen
Ausbildungsbeginn und Ausbildungsende keine einzige
verpflichtende Kontrolle über
den Ausbildungsstand – den
Ausbildungsfortschritt –
Nachhilfeangebote durchgeführt werden muss.
sind keine Lösungsansätze.
Solange seitens der Politik
und der Sozialpartner auf
Bundesebene Lösungsansätze
darin gesehen werden,
Jugendlichen, die bereits durchgefallen sind oder Gefahr
laufen, bei der Lehrabschlussprüfung zu scheitern, Nachhilfeangebote zu machen, wird sich die Thematik weiter
verschärfen. Lösungsansätze aus meiner Sicht:
1. Qualitätssicherung zur Mitte der Lehrzeit, wie das die VEM
(Vorarlberger Elektro- und Metallindustrie) seit 1978 macht
und seither Durchfallquoten zwischen 4 % und 14 % aufweist
und keine 18 %!
2. Anwerben von Lehranwärterinnen und Lehranwärtern
mit dem Hinweis, dass die Ausbildungskombination von
„Lehre und Matura“ im Betrieb unterstützt wird.
3. Unter dem Motto „Prävention statt Reparatur“ mehr zu
tun als bisher, dass Jugendliche mit 15 Jahren mit einer weit
besseren Bildungsgrundlage in eine Lehre oder eine berufsbildende Schule aufgenommen werden können.
▸ E-Mail: egon.blum@egon-blum.at
Egon Blum war Regierungsbeauftragter für Jugendbeschäftigung
Foto: Medienzoo
Asyl und Arbeitsrecht
Neu
Gemeinsam mit der Dornbirner Agentur Medienzoo hat die AK Vorarlberg in Interviews, Videos, Text
und Bild alles zusammengetragen, was für den gelungenen Urlaub nötig ist. Unter der Internetadresse http://
stories.ak-vorarlberg.at/urlaub erzählen Betroffene wie der Rankweiler Pensionist Johann Kerth
und die Dornbirner Angestellte Barbara Zoppel ihre ganz persönlichen Geschichte. In allen
Fällen konnte die AK-Konsumentenberaterin Gabriele Bertsch helfen. ÖAMTC-Sprecher Jürgen
Wagner betont die Wichtigkeit von Reisestornoversicherungen, die gleich bei Buchung abgeschlossen werden sollten.
▸ Neu im Web: http://stories.ak-vorarlberg.at/urlaub
Leserforum
Lehrlinge so wichtig
AKtion Juni: Die Lehre darf
nicht absandeln
Lehrlingsausbildung ist das Wichtigste für unsere Zukunft. Ohne
Lehrlinge keine Meister. Die Zwischenprüfung ist ein ganz wichtiger Schritt, um zu sehen, dass die
Ausbildung mit gutem Erfolg für
Lehrling und Lehrherrn erfolgt.
Betriebe, die nicht ausbilden,
sollten 1 Promille der Lohnsumme
in einen Fonds einzahlen. Diese
Forderung werde ich Mitte September im EWS einbringen.Damit kann
man Qualität fördern. Ansonsten
kann ich den Ausführungen von
Präsident Hämmerle nur recht
geben.Die Abschaffung des BlumBonus war der größte Fehler, den
die Regierung gemacht hat.
Alfred Gajdosik, Wiener Neudorf
Die Würde behalten
AKtion Juli: Würdelos
Ihre Aussage „Unsere Gesellschaft
definiert sich über Arbeit“ stimmt
und stimmt auch wieder nicht.
Ich studierte. Vor meiner letzten Diplomprüfung hatte ich einen
Schlaganfall mit 23 Jahren. Ohne
Vorzeichen, aus unbekannten
Gründen. Halbseitige Lähmungsund Ausfallserscheinungen. Sehr
eingeschränktes Gesichtsfeld, d. h.
ich darf seither nicht mehr Auto
fahren. Ich beendete das Studium
mit einjähriger Verspätung, dann
Heirat, vier Kinder. „Nur“ Hausfrau,
Mitversicherung, dann Scheidung
mit 45. Kein eigenes Einkommen,
kein Beruf, keine Computerkenntnisse, keine Behindertenpension,
da ich nie angemeldet war, immer
nur mitversichert. Ich ging auf
Jobsuche, die Reaktionen waren:
mit vier Kindern, ohne Auto?
Zu alt, überqualifiziert usw.
Derzeit arbeite ich geringfügig
als Nachhilfelehrerin in Feldkirch,
verdiene zwölf Euro die Stunde,
Selbstversicherung um ca. 58
Euro. Verlier ich diesen Job, steht
mir kein Arbeitslosengeld zu und
keine Versicherung. Ich erhalte von
meinem Ex-Mann monatlich etwas
über 950 Euro, plus ca. 100 Euro als
Nachhilfelehrerin. Davon muss ich
leben. Meine Würde hab ich mir
erhalten, auch wenn ich mir keinen
Urlaub leiste, bei jedem Wetter mit
dem Rad einkaufe, auch wenn ich
nur einmal im Jahr essen gehe – zu
meinem Geburtstag lade ich meine
Kinder ein. Ich definiere mich nicht
über meine Arbeit, sondern über
mein Menschsein.
Eva Rield, Bregenz
Es brodelt gewaltig
Es ist wirklich haarsträubend,
was sich im heutigen Zeitalter (21.
Jahrhundert) so alles bzw. immer
noch ereignet. Die Menschen haben
überhaupt nichts aus den vielen
verschiedenen Kriegen in unserer
schönen Welt gelernt. Die Menschen setzen ihre Intelligenz nicht
ein und glauben andererseits, wie
intelligent sie doch sind.
Die ganzen Zuwanderungsangelegenheiten müssten überhaupt
nicht sein – sämtliche Staaten, aus
welchen die Menschen flüchten,
haben eine miserable Politik, un-
Liebe Leser,
wir freuen uns über Ihre Zuschriften! Schreiben Sie uns an AK
Vorarlberg, Leserforum, Widnau
2–4, 6800 Feldkirch, per E-Mail
an leserbrief@ak-vorarlberg.at
oder auf facebook.com/akvorarlberg. Wegen der vielen Zusendungen war es uns leider nicht möglich,
alle erhaltenen Beiträge zu veröffentlichen. Die Redaktion behält
sich das Recht zu kürzen vor.
sinnige Gruppierungen, und leider
stecken auch Geldgeschäfte hinter
allen Vorkommnissen. Ich kann
mir nicht vorstellen, dass wir genügend Mittel zur Verfügung haben,
um diesen Missständen Herr zu
werden. Wir sind bereits am Limit,
was uns schon vor einiger Zeit
mitgeteilt wurde und immer wieder
über die Medien zu vernehmen ist.
(Welchen Wahrheitsgehalt haben
diese Informationen?) Zudem denke ich, auch die Asylwerberinnen
sind heimatverbunden und würden
gerne in ihrer eigenen Heimat leben. Hier wäre entsprechende gute
Politik dringendst erforderlich. Es
wurde immer schon und wird nach
wie vor falsche Politik gemacht! Es
brodelt meiner Meinung nach ganz
gewaltig und niemand reagiert und
agiert entsprechend richtig.
Ingrid Grasbon, Bludenz
„Mit Reda kond d’Lüt zemma“ ist das Motto von
AK-Präsident Hubert Hämmerle. Nutzen Sie die
Gelegenheit und machen Sie Ihre Fragen, Anliegen
und Vorschläge zum Thema.
8. September von 14 bis 15 Uhr
unter 050/258-6800
Einladung zur
Telefon-Sprechstunde
Mit AK-Präsident Hubert Hämmerle
Stark für Sie.
www.ak-vorarlberg.at
Impressum
Die Vorarlberger Monatszeitung für Arbeit und Konsumentenschutz ▸ Herausgeber, Medieninhaber und Sitz der
Redaktion: AK Vorarlberg, Widnau 2–4, 6800 Feldkirch, E-Mail: presse@ak-vorarlberg.at ▸ Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz:
siehe www.ak-vorarlberg.at/impressum.htm ▸ Redaktion: Dietmar Brunner, Jürgen Gorbach, Thomas Matt, Arno Miller ▸ Infografik:
Bettina Krepper, Gerhard Riezler ▸ Druck: Russmedia Verlag GmbH, Schwarzach
Aus Gründen der Lesbarkeit wird in der AKtion nur die männliche Form verwendet. Selbstverständlich sind Frauen und Männer
gleichermaßen angesprochen.
Politik 3
September 2015
SERIE Die EU einfach erklärt – Teil 7
Einsätze der EU im Ausland
dem Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 und der damit einhergehenden
Neuorganisation der Staatenwelt in Ostund Südosteuropa der regionale Fokus der
Entwicklungszusammenarbeit verändert.
Die gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) schließlich ist ein noch
vergleichsweise junges Projekt. Anfangs
Friedenssicherung in
Bosnien-Herzegowina
Missionsstärke: 600
Internet: www.euforbih.org
EULEX Kosovo (2008 bis …) 17
Die ehemalige italienische Außenministerin arbeitet derzeit als Hohe
Vertreterin der Europäischen Union für Außen- und Sicherheitspolitik.
Sie ist seit 1. November 2014 im Amt. Ihr steht der Europäische Auswärtige
Dienst (EAD) mit etwa 1600 Mitarbeitern zur Verfügung.
Internet: eeas.europa.eu
2 EUAM Ukraine (2014 bis …)
3 EUBAM Moldau-Ukraine (2005 bis …)
Zivile Missionsmitglieder sollen die Ukraine bei der
Reform und Reorganisation des Sicherheitssektors
unterstützen. Die Mission ist zunächst für eine
Dauer von zwei Jahren beschlossen worden.
Missionsstärke: 57
Eine seit dem 30. November 2005 bestehende
Maßnahme der Europäischen Union zur Unterstützung von Moldawien und der Ukraine bei der
Überwachung der gemeinsamen Grenze beider
Staaten.
Internet: www.eeas.europa.eu/csdp/missions-andoperations/euam-ukraine/index_en.htm
Internet: www.eubam.org
Für einen Zeitraum von vorerst zwei Jahren
sollen bis zu 110 Polizisten und Experten in
Libyen den Behörden helfen, „kurzfristig die
Grenzsicherung zu verbessern“.
1
17
6 EUPOL COPPS (2006 bis …)
2 3
Aufbau von Polizei und Strafjustiz in
den palästinensischen Gebieten
4
Missionsstärke: 112
Missionsstärke: derzeit 17
Internet: www.eeas.europa.eu/csdp/missionsand-operations/eubam-libya/index_en.htm
7
16
15
14
5
6
Grenzüberwachung
Gazastreifen-Ägypten
13
10
Missionsstärke: 9
8
9
Internet: www.eubam-rafah.eu
8 EUCAP Nestor (2012 bis …)
EUTM Mali (2013 bis …) 14
Friedenssicherung in Mali
Missionsstärke: 580
12
Internet: www.eutmmali.eu/
11
zivile
Missionen
militärische
Einsätze
EUCAP Sahel Niger (2012 bis …) 13
Internet: www.eucap-nestor.eu
Missionsstärke: ca. 1200
Internet: eeas.europa.eu/csdp/missions-andoperations/eucap-sahel-niger/index_en.htm
EULEX-Einsatz im Kosovo
Missionsstärke: 104 (geplant 176)
Piratenabwehr vor Somalia
Missionsstärke: 91
Internet: eeas.europa.eu/csdp/missionsand-operations/eufor-rca/index_en.htm
Maritime Sicherheit am Horn von
Afrika (Dschibuti, Somalia, Seychellen, Tansania, Jemen)
9 EUNAVFOR Atalanta
(2008 bis …)
Beratung und Unterstützung der
nigerianischen Sicherheitskräfte
Missionsstärke: ca. 1000
Internet: www.eupolcopps.eu
7 EUBAM RAFAH
(2005 bis …)
Internet: eeas.europa.eu/csdp/missions-andoperations/eucap-sahel-mali/index_en.htm
Friedenssicherung in der
Zentralafrikanischen Republik
5 EUPOL Afghanistan
(2007 bis …)
Internet: www.eupol-afg.eu
EUBAM Libyen (2013 bis …) 16
EUFOR RCA (2014 bis 15. März 2015) 12
Internet: www.eumm.eu
Missionsstärke: 379
Internet: www.eulex-kosovo.eu
Missionsstärke: 80
Beobachtungsmission
Missionsstärke: 257
Polizeiausbildung
Missionsstärke: 1611
Unterstützung der Sicherheitskräfte in Mali
4 EUMM Georgia
(2008 bis …)
Missionsstärke: ca. 220
Hilfe beim Aufbau rechtsstaatlicher
Strukturen im Kosovo
EUCAP Sahel Mali (2014 bis …) 15
Nahostpolitik. Daraus erwuchs 1993 die
GASP. Militäreinsätze gelten als das letzte
Mittel im Instrumentenkasten der GASP.
Sie sind teuer und riskant. Die Bekämpfung der Piraterie am Horn von Afrika etwa
verschlingt ein Jahresbudget von 17,9 Mio.
Euro. Vordringlich setzt die EU deshalb auf
politische und wirtschaftliche Aktionen
und die Diplomatie.
Federica Mogherini
Seit 2003 hat die EU rund 30
Militäroperationen und zivile Missionen
auf drei Kontinenten durchgeführt.
Alle dienten der Krisenbewältigung. Die
Bandbreite reicht von friedensstiftenden
Maßnahmen in Indonesien nach dem
Tsunami bis zum Schutz von Flüchtlingen in
Mali und der Zentralafrikanischen Republik.
EUFOR Althea (2004 bis …) 1
überließ man dieses Handlungsfeld den
einzelnen Staaten und der NATO. Aber
spätestens die erste Ölkrise im Herbst 1973
führte den Europäern ihre wirtschaftliche
und politische Abhängigkeit von weltweiten Entwicklungen vor Augen. Die bereits
1970 eingerichtete „Europäische Politische
Zusammenarbeit“ (EPZ) setzte erste abgestimmte Schritte einer europäischen
Internet: www.eunavfor.eu
12 EUNAM RCA (2015 bis …)
11 EUSEC RD Congo (2005 bis …)
Reform des Sicherheitssektors in der
Zentralafrikanischen Republik
Reformen des Sicherheitssektors in der
Demokratischen Republik Kongo
Missionsstärke: 60
Missionsstärke: 31
Internet: www.eeas.europa.eu/csdp/missionsand-operations/eumam-rca/index_en.htm
Internet: eeas.europa.eu/csdp/missions-andoperations/eusec-rd-congo/index_en.htm
10 EUTM Somalia (2010 bis …)
Ausbildung somalischer Soldaten
Missionsstärke: 125
Internet: eeas.europa.eu/csdp/missionsand-operations/eutm-somalia/index_en.htm
Grafik: KEYSTONE, Quelle: Bundeszentrale für Politische Bildung, Fotos: Keystone, EPA
Die Präsenz der EU auf der Weltbühne ist
so vielschichtig wie das internationale
Geschehen selbst. Die Außenhandelspolitik ist derzeit in Zusammenhang mit dem
umstrittenen transatlantischen Freihandelsabkommen TTIP in aller Munde. In der
Entwicklungszusammenarbeit offenbart
die EU das koloniale Erbe mancher
Mitgliedsstaaten. Allerdings hat sich mit
4 Konsumentenschutz
September 2015
Seit 2007 lädt das AK Kultur-Café in
der Zwischenhalle 4/5 am Messegelände Dornbirn zum Chillen ein. In
Kaffeehausatmosphäre erleben die
Besucher eine aufregende Liveband
der Extraklasse: „Southmade“ präsentiert ein feines Stück Musikgeschichte aus verschiedenen Jahrzehnten. Mit Songs von Carl Perkins,
Gene Vincent, Johnny Cash oder
„King“ Elvis nebst Eigenkompositionen lässt die vierköpfige Formation
jedes Konzert zu einem unvergesslichen Erlebnis werden.
Foto: Southmade, Blickfangdekorationen, Sandra Böhler
AK Kultur-Café
Unter dem Motto „Saloon“ präsentiert die Band „Southmade“ feinste Country-Musik und auserlesenen Rock’n’Roll.
SIM-Karte: Vorarlberger
in Barcelona abgezockt
Erneut erwischte es einen Studenten – Handy geklaut, nun soll Altacher 1900
Euro zahlen – AK zieht notfalls vor Gericht – Missstand lange schon bekannt
KOSTENFALLE.
Spätestens seit
einem Vorarlberger 2014 in Barcelona das Handy gestohlen wurde und
ihm wenig später eine Rechnung
von 17.000 Euro ins Haus flatterte,
ist das Problem reihum bekannt.
Der SIM-Karten-Betrug floriert. Und
der Gesetzgeber verharrt in Untätigkeit. Jetzt hat es erneut einen Vorarlberger Studenten erwischt. Wieder
landete der Fall beim Konsumentenschutz der AK.
Der Altacher Maximilian Müller studiert in Wien. In Barcelona
machte er Urlaub. In der Nacht zum
19. April griff er in einer Strandbar
irgendwann vergeblich nach seinem Handy. Es war ihm Minuten
vorher geschickt aus der Hosentasche gezogen worden. Sowas ist ärgerlich, aber zu verschmerzen. Die
Telefonrechnung von 1900 Euro,
die ihn zu Hause erwartete, sorgte
freilich für große Augen. „Der Student ist SIM-Karten-Betrügern in
Die AK hat sich des Opfers angenommen. „Das Angebot des Telefonnetzbetreibers ,Drei’ von 30 Prozent
Nachlass kommt nicht in Frage.
Die Konsumenten stehen dem
SIM-Karten-Betrug weiterhin
schutzlos gegenüber.
Mag. Paul Rusching
AK-Konsumentenschutz
Notfalls ziehen wie vor Gericht.“
Was Rusching besonders aufbringt,
ist, dass der Gesetzgeber das Problem kennt, aber untätig bleibt.
die Hände gefallen“, sagt AK-Konsumentenschützer Paul Rusching.
Die nehmen die SIM-Karte aus dem
geklauten Handy und wickeln dank
modernster Technik in wenigen
Stunden hunderte Anrufe ab. Sie
lassen Mehrwertnummern anwählen, mit deren Betreibern sie vermutlich unter einer Decke stecken.
Existenzbedrohend
Wie der SIM-Karten-Betrug funktioniert
Dieb
stiehlt
Handy
Er steckt sie in die SIM-Box.
Dieses kleine Gerät kann mehrere
SIM-Karten aufnehmen, um damit
massenhaft Gespräche aufzubauen.
SIM-Box klinkt sich zwischen
zwei Telefonbetreiber ein.
So werden Verbindungen zu
kostenpflichtigen Servicenummern hergestellt.
Die Betreiber dieser
Mehrwertnummern
erhalten dafür vom
Telefonnetzbetreiber
im Ausgangsland pro
Minute eine Gebühr.
Die Kosten für diese
„Gespräche“ landen
auf der Handyrechnung des Besitzers der
gestohlenen SIM-Karte.
Die Betreiber der Servicenummern
und die Diebe arbeiten Hand in Hand
Grafik: KEYSTONE, Quelle: AK, Foto: Fotolia
Er entnimmt
SIM-Karte
»
Die AK Vorarlberg hat den Bund
schon Anfang Mai 2014 zu Maßnahmen aufgefordert, die Konsumenten wirksam vor der neuen Art des
Betrugs zu schützen. Denn „viele
tausend Euro für praktisch nichts
bezahlen zu müssen, kann die finanzielle Existenz bedrohen“, betont Rusching. AK-Präsident Hubert
Hämmerle erinnert an die Forderung der AK aus 2014: Die „Aufnahme aller verbrauchsabhängig verrechneten Dienste (Sprachtelefonie,
SMS und so weiter) in die Kostenbeschränkungsverordnung“ ist seither
überfällig. Auch sollen die Netzbetreiber dafür Sorge tragen, „dass sich
die Anzahl der möglichen gleichzeitigen Verbindungen am Nutzungsverhalten des durchschnittlichen
Verbrauchers orientiert. Das heißt,
es sollen maximal zwei Verbindungen gleichzeitig möglich sein.“
Die Einbindung aller verbrauchsabhängig verrechneten Dienste in
die KobeV war bereits im Gesetzesentwurf von 2011 vorgesehen,
wurde dann aber auf ,Wunsch‘ der
Wirtschaftskammer nicht in die
Verordnung aufgenommen.
Auf der Herbstmesse
von 9. bis 13. September
zeigt die AK an Stand
46 in Halle 5, wie leicht
Handys manipuliert
werden können.
Sie werden staunen!
AUSGESPÄHT.
Über 6600 Anfragen zum Thema Handy und Internet
erreichten 2014 die Konsumentenschützer der AK Vorarlberg, und das
Thema boomt auch heuer. Die Ursachen sind vielfältig und lesen sich
wie ein Kriminalroman: SIM-Karten-Betrug, gefakte WLAN-Knoten
und gefälschte SMS, Internetbetrügereien, Phishing, In-App-Abzocke
Alles über App
und Nepp
Im Internet
surfen, E-Mails
abrufen, die
Benzinpreise
checken,
Musik hören,
fotografieren, Videos
drehen –
das alles
und noch mehr kann man mit
Smartphones machen. Smartphones sind Computer, mit
denen man auch telefonieren
kann. Während aber jedem User
klar ist, dass er für den PC einen
Virenschutz braucht, liegen
Smartphones meist vollkommen
ungeschützt herum. Die AK hat
eine Broschüre aufgelegt: www.
ak-vorarlberg.at/smartphone
Konsume
nt
Smart
Alles übe phones & Co:
r App und
Nepp
Stark für
Sie.
www.ak-v
orarl
berg.at
AK-Konsumentenberater Paul Rusching
chern, was sie alles im Nu über deren Ha
Konsumentenschutz 5
September 2015
KONSUMENTENTIPP
Kostenfalle Handy
AK AUF DER HERBSTMESSE:
Die größte Gefahr geht von einem
Diebstahl Ihres Handys aus. Das
gilt für zu Hause und erst recht im
Ausland. Mit einer gestohlenen
SIM-Karte lässt sich noch größerer Schaden anrichten als mit
einer gestohlenen Kreditkarte.
Auch wenn die Urlaubsstimmung
relaxt ist – Sie sollten Ihr Handy
wie Ihren Augapfel hüten!
Wie Ihr Handy ganz
einfach manipuliert
werden kann
Diebstahl und Verlust
Veranlassen Sie bei Verlust oder
Diebstahl Ihres Handys möglichst
bei Ihrem Netzbetreiber sofort
eine Sperre der SIM-Karte. Denn
bis zur Sperre haften Sie als Anschlussinhaber für entstehende
Kosten. Die AK-Konsumentenberater empfehlen für den Fall des
Falles eine polizeiliche Anzeige.
Möglicherweise kann der Dieb
über die von ihm angewählten
Telefonnummern ausgeforscht
werden.
Das richtige Netz
Was viele Vorarlberger schon
leidvoll im Grenzgebiet zur
Schweiz oder zu Deutschland
erfahren haben, dient auch
als Warnung im Urlaub: Ohne
manuelle Anbieterauswahl kann
sich das Handy unbemerkt in unerwünschte teure Netze einwählen. Ihr heimischer Netzbetreiber
hat in der Regel unterschiedliche
Verträge mit Netzbetreibern in
einem anderen Land. Es kann
daher von den Kosten her einen
deutlichen Unterschied machen,
in welchem Netz Sie im Ausland
telefonieren. Erkundigen Sie sich
bei Ihrem Netzbetreiber über
seinen günstigsten Partner und
lassen Sie über die Verbindungseinstellungen Ihres Handys nur
dieses Netz zu.
Foto: Fotolia
Sprachbox abhören
Zwar erreicht Sie die Mitteilung,
dass Sie eine neue Nachricht in
Ihrer Sprachbox erhalten haben,
seit 2012 kostenlos. Diese
Nachricht im Ausland abzuhören kostet allerdings nach wie
vor Geld, nämlich so viel wie ein
Telefongespräch nach Hause.
Mögliche anstellen, telefonieren ist
mittlerweile fast zweitrangig.
Die Welt scheint mit dem kleinen, unscheinbaren Gerät in Händen plötzlich ungemein klein geworden zu sein. Im hintersten Winkel
des Urlaubslands meldet das Handy
triumphierend ein freies WLAN.
Und schon werden Bilder verschickt
und Nachrichten ausgetauscht. Die
kostenlosen Telefongespräche mit
oder ohne Videoübertragung zählen längst zum Standard. So weit
die Welt der Annehmlichkeiten.
usw. Die AK Vorarlberg informiert
auf der Dornbirner Herbstmesse
über die gängigsten Schmähs.
Rund um den Erdball erreichbar
Das Handy – oder vielmehr das
Smartphone – ist für viele Menschen
ein ständiger Begleiter, ohne den
fast gar nichts mehr geht. Mit den
kleinen Computern lässt sich alles
g und Kollegen zeigen den Messebesuandys herausfinden können.
Foto: Dietmar Mathis
So einfach betrügbar
Es wird mit den Smartphones aber
auch vieles „angestellt“: Die Palette
reicht vom SIM-Karten-Betrug über
gefakte WLAN-Verbindungen bis
zu In-App-Abzocke. „Smartphone
& Co – alles über App und Nepp“ ist
deshalb das Motto am Stand der AK
Vorarlberg auf der Herbstmesse von
9. bis 13. September 2015.
Die Konsumentenberater der
AK stehen für Auskünfte rund ums
Handy zur Verfügung, es gibt eine
umfassende Info-Broschüre zum
Thema gratis zum Mitnehmen sowie ein Messequiz, bei dem tolle
Sachpreise auf die Gewinner warten. Außerdem haben wir auf dem
Stand der AK ein gefaktes WLANNetz aufgebaut, mit Hilfe dessen
Interessierten demonstriert werden
kann, wie einfach es für Gauner ist,
Und weil das ein ganz schön heißer Ritt ist, entlässt die AK die Besucher der Messe mit dem beliebten
AK-Water-Belt als Gastgeschenk, an
Es ist unglaublich, wie rasch sensible
Daten ausgespäht werden können. Die
AK zeigt es auf der Messe.
»
Hubert Hämmerle
AK-Präsident
an ungeschützte Passwörter oder
sonstige Zugangsdaten zu kommen.
Sie brauchen sich nur einzuwählen
und werden so manche Überraschung erleben.
dem alle gängigen PET-Flaschen befestigt werden können. „Schauen Sie
bei uns vorbei“, lädt AK-Präsident
Hubert Hämmerle ein, „es lohnt sich
ganz bestimmt.“
Nur mit Notfallkarte
Servicenummer des Betreibers immer bei sich haben
ABSICHERUNG.
Der jüngste Fall
von SIM-Karten-Betrug hat Konsumtenberater Paul Rusching in der Wahl
des AK-Messethemas bestärkt. Ein
Vorarlberger wurde in Barcelona bestohlen und übel abgezockt. Das Forum für Mobilkommunikation (FMK)
rät Handynutzern, die Servicenummer des Betreibers jederzeit bei sich
zu tragen, um schnell auf Handyverlust reagieren zu können. Die Hotlinenummer im Handy zu speichern
bringt freilich nichts. Das Forum bietet deshalb kostenlose Notrufkarten
im Scheckkartenformat an.
▸ Mehr Informationen über die
Notrufkarte finden Sie im Web unter
http://bit.ly/1Jo8DL4
Kostenbegrenzung
Vor allem Datenverkehr im
Ausland ist eine teure Angelegenheit. Seit 1. Juli 2012 sind
die Kosten durch die Roaming-III-Verordnung sowohl
für EU- als auch Drittländer
gedeckelt. Bei 50 Euro (Achtung:
netto, und gilt ausschließlich
für Internetverkehr, zusätzlich
zur Grundgebühr und zu sonstigen Entgelten!) ist theoretisch
Schluss, bei Erreichen von 80
Prozent der Obergrenze muss
dem Benutzer eine „geeignete
Meldung“ übermittelt werden.
Nach wie vor günstiger ist es
jedenfalls, das Datenroaming im
Ausland generell zu deaktivieren
und das Internet, wenn möglich,
nur über kostenlose WLAN-Netzwerke zu verwenden.
Prepaid-Karte als Alternative
Eine vor Ort gekaufte Prepaid-Karte ist eine Alternative,
allerdings funktioniert sie nur in
entsperrten Handys und lohnt
sich meist nur für Urlauber, die
länger bleiben oder öfter zum
selben Ziel fahren, weil Guthaben ein Ablaufdatum haben.
Tablets funktionieren gleich
Bedenken Sie, dass auch Tablets
vom Prinzip her wie Handys
funktionieren. Haben Sie eine
SIM-Karte in Ihr Tablet eingesteckt, gelten daher die gleichen
Vorsichtsmaßnahmen.
▸ AK-Konsumentenberatung
Telefon 050/258-3000, E-Mail
konsumentenberatung@
ak-vorarlberg.at
6 Arbeit
September 2015
Weiberkram
von Univ.-Prof.
Irene Dyk-Ploss
▸ E-Mail: irene.dyk@jku.at
Reich wird man nicht
durch eigene Leistung
Die Mehrheit der Österreicher findet: „Zu großer Reichtum einiger
weniger führt zu Problemen in der
Gesellschaft“ – dieser Aussage
stimmen 45 Prozent der Befragten
zu. Ans Reichwerden durch eigene
Leistung glauben nur 18 Prozent.
43 Prozent hingegen stimmen der
Aussage „Reich wird man übers
Erben“ zu. Diese Daten beruhen
auf einer Sonderauswertung des
letzten „Household and Consumption Survey“ der Europäischen
Zentralbank, einer Befragung von
2380 Haushalten in Österreich.
QUIZ Ihr Kind ist
krank. Auf wie viel
Pflegefreistellung
pro Jahr haben Sie
Anspruch?
● Eine Woche pro Arbeitsjahr.
Darüber hinaus gibt es eine
zusätzliche Woche, wenn Ihr
Kind noch nicht zwölf Jahre alt
ist und neuerlich krank wird.
● Vier Wochen pro Arbeitsjahr plus zwei Wochen, wenn
Ihr Kind neuerlich erkrankt.
● Pflegefreistellung gibt es
nicht in jedem Unternehmen.
Falls der Chef den Mitarbeiterinnen keinen Anspruch auf
Pflegefreistellung gewährt,
müssen sie sich Urlaub nehmen.
▸ Auflösung auf Seite 14
Viele wollen mehr freie
Zeit statt Lohnerhöhung
Vor allem junge Väter interessieren sich bei Tridonic für die Möglichkeit, statt Geld mehr Urlaubstage zu erhalten.
ÖGB-Chef Loacker will Freizeitoption zum Schwerpunkt bei Lohnverhandlung machen – bei Tridonic und
Zumtobel haben Mitarbeiter und Betriebsrat erste Erfahrungen mit der Arbeitszeitgestaltung gemacht
FREIZEIT STATT GELD.
Für den
ÖGB-Landesvorsitzenden Norbert
Loacker ist es ein Gebot der Stunde:
mehr Urlaub statt Lohn-Erhöhung.
„Es gibt kein einziges stichhaltiges
Argument gegen die Freizeitoption.“
Sie muss kommen. Und zwar heuer
noch. Bei den anstehenden Lohnverhandlungen wird er das Modell
einfordern. Und wenn er auf taube
Ohren stößt? Dann beruft sich Loacker auf den Chefverhandler der
GPA, Karl Proyer. „Der hat vor einem
Jahr schon in den VN erklärt, dass es
ohne Freizeitoption keine Verhandlungslösung geben werde.“
Berückend einfach
Die Idee wirkt in der Tat auf den
ersten Blick bestechend einfach:
Beträgt die jährliche Ist-Lohnerhöhung zwei Prozent, entspricht das
einer Woche zusätzlicher Freizeit.
Wer würde das wollen? Die Produktionsgewerkschaft (ProGe) hat die
Stimmungslage in Vorarlberg erfragt. Das Meinungsforschungsinstitut Edwin Berndt mit Sitz in Göfis
bat 500 Erwerbstätige und zusätzlich 828 Beschäftigte in Großbetrieben wie Grass, Blum, Wolford, Rondo
und Hilti um Auskunft. 60 Prozent
der Bevölkerung und 84 Prozent der
Beschäftigten sprachen sich für die
Freizeitoption aus.
Auch diese Umfrage nimmt Loacker mit in die Metaller-Lohnverhandlungen.
tel, sofern eine gute Betriebsvereinbarung vorliegt.“ Denn der Teufel
steckt wie immer im Detail. „Ursprünglich war die Freizeitoption
eine Idee der Arbeitgeber.“ Das „Kind
der Krise“ erblickte im Frühjahr 2013
überraschend das Licht der Welt. Die
Arbeitgeber brachten das Modell der
Freizeit statt KV-Erhöhung in Zucallis Erinnerung überrumpelnd aufs
Tapet. „Sie wollten damals, dass die
Option nur für die über 50-Jährigen
gelten sollte. Das lehnten wir ab.“
Aus gutem Grund, wie sich rasch
herausstellte. Vor allem junge Familienväter erkundigten sich in der
Folge nach der Freizeitoption.
2014 konnte dann erstmals jeder
bei Zumtobel und Tridonic aussuchen: Statt 2,3 Prozent Lohnerhöhung gab es eine Woche, einen Tag
und eine Stunde mehr Freizeit. „80
Leuten bei Zumtobel – 50 Angestellten und 30 Arbeitern – wurde die
Freizeitoption zugestanden“, sagt
Teufel im Detail
Wenn er nach funktionierenden Beispielen gefragt wird, verweist Loacker auf den Lichtkonzern Zumtobel und auf Tridonic. „Dort wird die
Freizeitoption schon angewendet“.
Tatsächlich haben sich Kammerrat
Erich Zucalli, Betriebsratsvorsitzender der Angestellten der Tridonic
GmbH, und sein Stellvertreter Kai
Arbinger intensiv mit der Freizeitoption beschäftigt. Ihr Urteil fällt nicht
ganz so euphorisch aus. Zucalli: „Die
Freizeitoption ist ein taugliches Mit-
Kai Arbinger. Interessiert hatten
sich doppelt so viele Mitarbeiter. Bei
Tridonic wurde das Modell vorerst
einmal kaum beworben, entsprechend gering war die Nachfrage.
Feste Spielregeln
Betriebsrat und Unternehmen
haben die Spielregeln dieser neu-
Sinn haben oder Freizeit ansparen
wollen. Immer muss das Unternehmen erst zustimmen. Kann man
sich nicht einigen, tritt das „Team
Freizeitoption“ als Schiedsrichter
auf den Plan. Führungskraft, Personalabteilung und Betriebsrat diskutieren dann, bis „eine einstimmige
Entscheidung vorliegt“.
Es gibt kein einziges stichhaltiges
Argument gegen die Freizeitoption.
Sie muss kommen.
»
Norbert Loacker
ÖGB-Landesvorsitzender
en Arbeitszeitgestaltung in einer
dreiseitigen Betriebsvereinbarung
festgelegt. Das Angebot richtet sich
jetzt vor allem an jene Arbeitnehmer, die Beruf und Familie besser in
Einklang bringen wollen, bei denen
altersgerechtes Arbeiten ein Thema
wird, die mehr Weiterbildung im
Um ein dauerndes Hin und Her
zu verhindern, darf der Mitarbeiter
nur einmal aus dem System aussteigen. Wichtig ist Zucalli und Arbinger überhaupt, dass man die Belegschaft offen über Vor- und Nachteile
des Modells aufklärt. Denn die rosa
Brille hilft nicht weiter.
„Die Freizeit zahlen
wir uns selber“
Zwischen bestehender und gewünschter Regelung
herrscht Abstimmungsbedarf.
Fotos: AK, Mathis
Die familiären Rollenmodelle
von Mann und Frau haben
sich verändert. Dass Männer
an der Kindererziehung ebenso beteiligt sein sollen wie
Frauen, bejahen mittlerweile
94 Prozent der Österreicher.
Auch dass berufstätige Mütter
ein ebenso herzliches Verhältnis zu ihren Kindern haben
können wie Hausfrauen, hat
sich bei rund 80 Prozent der
im Auftrag des Familienministeriums Befragten herumgesprochen.
Und dennoch: Fast ein
Drittel sowohl der Männer
wie der Frauen hält es für die
Aufgabe der Männer, Geld zu
verdienen, und die der Frauen,
sich um Haushalt und Familie
zu kümmern. Das mag daran
liegen, dass die klassische Arbeitsteilung dem männlichen
Ehrgeiz entgegenkommt, aber
auch am Erfahrungshintergrund der Frauen: Sie sehen
die Probleme der eigenen
(künftigen) Doppelbelastung
und auch die der Müttergeneration. Was in Vergessenheit
geraten ist: die gesellschaftliche Benachteiligung, die soziale und materielle Abhängigkeit, die Unterdrückung der
Frauengenerationen davor …
Foto: Fotolia
Vergessen
Erich Zucalli: Gute Betriebsvereinbarung Voraussetzung.
FALLSTRICKE. Klar ist für Erich
Zucalli, „dass wir uns diese Freizeit
selber kaufen“. Mit der vom ÖGB favorisierten 35-Stunden-Woche bei
vollem Lohnausgleich hat die Freizeitoption nichts mehr zu tun.
Auch ist die Währung, mit der
gemessen wird, nicht unbedingt
vergleichbar: „Bei der jährlichen
KV-Erhöhung tritt der Zinseszins in
Kraft. Eine Woche, ein Tag und eine
Stunde bleiben aber immer gleich
viel“, sagt Kai Arbinger.
Dann erhebt sich die Frage nach
den Mitarbeitern im alten Abfertigungssystem. Da haben manche
ein Jahr Abfertigungsanspruch.
„Die verzichten auf 2,3 Prozent ei-
nes Jahresgehaltes“, sagt Arbinger,
„wenn sie sich für die Freizeitoption
entschieden haben und dann das
Unternehmen verlassen oder abgebaut werden.“ In der Elektro- und
Elektronikindustrie hat man diese
per 1. Mai 2014 vorerst auf fünf Jahre abgesichert. „Wir wollten ja eine
unbegrenzte Absicherung“, aber da
haben sich laut Zucalli die Arbeitgeber quergelegt. „Bei Bedarf wird
nachverhandelt“, heißt es jetzt in der
Betriebsvereinbarung.
Die Freizeitoption wird zu guter
Letzt bei denen, die unter der
Höchstbemessungsgrundlage liegen, pensionsrelevant, gibt Zucalli
zu bedenken.
Politik 7
September 2015
Die Abschaffung der kalten
Progression
entspräche
einem alten
Wunsch der
Steuerzahler.
UNTERSTÜTZUNG.
Die Steuerreform
2016 wurde diesen Sommer im Nationalrat beschlossen, als Nächstes will die
ÖVP über die Abschaffung der „kalten
Progression“ verhandeln. Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) kündigte
einen „Automatismus“ zur Vermeidung
von inflationsbedingten schleichenden
Steuererhöhungen an. Mindestens 400
Millionen Euro im Jahr würde das kosten, so der Finanzminister. Doch der
Aufwand lohne sich.
Durch den zu erarbeitenden Mechanismus würden die Entlastungen der
aktuellen Steuerreform „dauerhaft“ in
Höhe von 5,2 Milliarden Euro pro Jahr
erhalten bleiben. Die ÖVP hofft auf eine
Einigung mit dem Koalitionspartner
SPÖ, einen Beschluss in der Causa im
Jahr 2016 und eine Wirksamkeit der Regelung ab 2017. Die SPÖ hat Gesprächsbereitschaft bekundet. Wir baten die
Fraktionen der AK-Vollversammlung
um ihre Meinung.
Foto: Fotolia
2017 ohne kalte
Progression?
Die Steuerreform schafft Spielraum, um sich wieder einmal etwas leisten
zu können. Die Abschaffung der kalten Progression sichert den Effekt.
Liste AK-Präsident Hubert Hämmerle – ÖAAB/FCG
KÖRBERLGELD.
Fraktionsobmann
Bernhard Heinzle
300 bis 500 Millionen Euro pro Jahr. Das ist das „Körberlgeld“, das sich unser Finanzminister
Jahr für Jahr von den österreichischen
Lohnsteuerpflichtigen holt. Ganz ohne
offizielle Steuererhöhung. Einfach so,
über die kalte Steuerprogression. Arbeitnehmervertreter aller Fraktionen
fordern seit Jahren in Anträgen und
Resolutionen die Abschaffung dieser
schleichenden Steuererhöhung. Aber:
Kalte Progression ausschalten:
Die Schweiz zeigt, wie es geht
Die Bundespolitik will auf diese „Manövriermasse“ nicht verzichten. Sie
wäre sonst nicht mehr in der Lage, den
Menschen nach einigen Jahren einen
Teil des Geldes gönnerhaft und unter
großem öffentlichen Getöse wieder
zurückzugeben. Dieses Prozedere wird
in Österreich dann meist als „Steuerreform“, manchmal auch als „größte Steuerreform aller Zeiten“ bezeichnet.
Wie es wirklich geht, zeigen bereits acht
EU-Staaten, vor allem aber unser von
der Wirtschaft gerne zitierter Nachbar
Schweiz. Die Eidgenossen passen neben
dem Steuertarif gleich auch sämtliche
in Schweizer Franken festgesetzte Absetzbeträge in vollem Umfang an die
Preisentwicklung an. Das sorgt dafür,
dass die Einkommen der arbeitenden
Menschen stabil bleiben und auch Steuerreformen ihre Wirkung behalten.
Wenn die Politik hingegen mehr Steuern will, muss sie sich diese über unpopuläre Erhöhungen holen.
▸ E-Mail: bernhard.heinzle@gpa-djp.at
Liste Manuela Auer – FSG
HÖCHSTE ZEIT.
Fraktionsobfrau
Manuela Auer
Wir haben uns seit
Jahren in Anträgen, Resolutionen und
Aussendungen für eine Abschaffung
der kalten Progression stark gemacht,
damit den Beschäftigten mehr von den
Lohnerhöhungen bleibt und nicht der
Staat einen guten Teil davon ungerechtfertigt abkassiert. Es ist höchste Zeit,
dass diese schleichende Steuererhöhung
endlich abgestellt wird! Denn nur dadurch kann die steuerliche Entlastung
Steuerentlastung absichern:
Weg mit der kalten Progression!
der Menschen um 5,2 Milliarden Euro
auch dauerhaft abgesichert und die
Steuerreform entscheidend abgerundet
werden. Allerdings sollte die kalte Progression unserer Meinung nach nicht
erst im Jahr 2017, sondern bereits 2016
abgeschafft werden. Das wurde bei den
Verhandlungen über die Steuerreform
ursprünglich auch gefordert, doch von
der ÖVP stur abgeblockt und verhindert!
Was die Finanzierung anbelangt, so gilt
für uns auch weiterhin: Wir werden uns
die Steuerreform nicht selbst bezahlen! Wenn der Vorarlberger LH Wall-
ner meint, die Abschaffung der kalten
Progression u. a. durch eine frühzeitige
Anhebung des Frauenpensionsalters
finanzieren zu müssen, dann stößt er
bei uns auf massiven Widerstand! Allein
schon der Gedanke, dass die Frauen die
Steuerentlastung zahlen sollen, ist abwegig und eine Zumutung. Das wird es
mit uns nicht geben!
▸ E-Mail: manuelaauer@manuelaauer.
at
Liste Freiheitliche + Parteifreie Arbeitnehmer – FA
ZU SPÄT. Eines ist sicher: Für die kom-
Fraktionsobmann
Wolfgang Kofler
mende Steuerreform ist diese Maßnahme zu spät.
Es ist typisch für diese Bundesregierung, dass zuerst eine Lohnsteuererleichterung kommt, dann wird sie aber
vom Finanzminister über die kalte Progression wieder eingesackt, und wenn
das geschehen ist, dann will er diese
sinnlosen Steuerstufen erst abschaffen.
Die Progression hätte mit dieser Steuer-
Die Abschaffung der Progression
ist längst überfällig
reform abgeschafft gehört. Alle Fraktionen in der AK haben sich dafür eingesetzt, nur gehört wurden sie nicht.
Und hier wieder über Gegenfinanzierungen zu sprechen, finden wir Freiheitlichen komplett überzogen. Es gehört
die Gruppenbesteuerung abgeschafft,
welche die Banken so bevorteilt, und es
gehört in der Verwaltung gespart. Nichts
anderes ist erforderlich, damit den Menschen endlich wieder einmal die ganzen
Lohnerhöhungen bleiben.
Das Ausquetschen des Mittelstandes muss ein Ende haben, sonst rutscht
dieser an den Rand der Armutsgrenze
ab. Als freiheitliche Arbeitnehmer ist es
unser oberstes Ziel, diese Ausdünnung
zu verhindern, sowie diejenigen, welche an den Rand der bzw. in die Armut
gedrängt wurden, wieder ins Boot zu
holen. Dazu gehören Arbeitsplätze und
Steuergerechtigkeiten, welche derzeit
von Bundesseite leider nicht zu erwarten sind.
▸ E-Mail: wolfgang.kofler@cable.vol.at
Liste Gemeinsam – Grüne und Unabhängige
NUR EIN GAG?
Fraktionsobmann
Sadettin Demir
Was uns die Tarifanpassung (die den Titel „Steuerreform“
nicht verdient) 2016 bringt, frisst die
kalte Progression in den kommenden
Jahren rasch wieder auf. Diese schleichende Steuererhöhung gehört endlich
abgeschafft!
Unsere Finanzminister machen
seit Jahren den Fehler, dass sie versuchen, Geld dort zu holen, wo es eh schon
knapp ist. Dieser „Fehler“ geschieht na-
Kalte Progression abschaffen!
Große Erbschaften besteuern!
türlich mit voller Absicht, weil sie ihre
vermögende Klientel schonen wollen.
Die Tarifstufen im Steuersystem
müssen jährlich an die Inflation angepasst werden. Und zwar rasch, nicht
erst 2017 wie im ÖVP-Vorschlag – herumgeeiert wurde in dieser Frage nun
schon lange genug! Noch heuer muss es
dafür eine Garantie geben!
Die Gegenfinanzierung kann durch
eine reformierte Erbschafts- und Schenkungssteuer mit einem Freibetrag von
500.000 Euro erfolgen, damit nur die
obersten zehn Prozent einen fairen Bei-
trag zur Finanzierung leisten. Denn Erben ist keine Leistung!
Dafür muss die ÖVP aufhören, auf Kosten der breiten Masse die Schutzheilige
für die Millionenerb/inn/en zu spielen.
Ohne seriöse Gegenfinanzierung und
ohne eine Umsetzungsgarantie ist die
Ankündigung der Abschaffung der kalten Progression ein reiner PR-Gag.
▸ E-Mail: Sadettin.Demir@gemeinsam
-ug.at
Liste NBZ – Neue Bewegung für die Zukunft
NICHTS GEBLIEBEN.
Fraktionsobmann
Adnan Dincer
Der Staat hat
jahrelang durch die kalte Progression
Milliarden eingenommen, sodass dem
durchschnittlichen Arbeitnehmer von
einer Lohnerhöhung nichts geblieben
ist, weil hier eine höhere Steuerklasse
zur Berechnung herangezogen wurde.
Kurz gesagt können wir davon ausgehen, dass die kalte Progression als eine
„schleichende Steuererhöhung“ angesehen werden kann, dies muss umgehend
„Schleichende Steuererhöhung“
gehört sofort abgeschafft
und nachhaltig abgeschafft werden. Die
maßgeblichen Lohn- und Einkommensgrenzen für die Lohnsteuerberechnung
müssen mit jeder Lohnerhöhung angepasst bzw. angehoben werden, damit die
Lohnsteigerung nicht vom Finanzamt
abgeschöpft werden kann und die kalte
Progression de facto abgeschafft wird.
Das Finanzministerium hat bisher
die kalte Progression als einen fixen
Bestandteil der Einnahmen berücksichtigt. Dies können und müssen wir
abschaffen, damit den ArbeitnehmerInnen mehr am Monatsende bleibt.
Der fehlende Betrag kann durch Einsparmaßnahmen ersetzt werden, denn
Österreich hat nach unserer Auffassung
kein Problem auf der Einnahmenseite,
sondern es ist ein Ausgabenproblem.
Die Ausgabenseite muss genauestens
überprüft und abgestimmt werden, in
diesem Fall könnte eine Lohnerhöhung
auch nachhaltig als eine reale Lohnerhöhung bezeichnet werden.
▸ E-Mail: info@nbz-online.at
8 Magazin
September 2015
Lärm macht krank
Montag
Immer mehr Menschen in Vorarlberg leiden an einem Hörschaden. Vor allem junge Menschen sind
betroffen. Schon jeder vierte österreichische Jugendliche hat Experten zufolge Hörprobleme. Die
Dunkelziffer dürfte weit höher liegen. Das darf man nicht kleinreden: Wenn es von der Straße
brummt und Flugzeuge dröhnen, leiden Herz, Kreislauf und Gehirn. Das kann buchstäblich krank
machen.
Johannes Mathis leitet das Vorarlberger Landeszentrum für Hörgeschädigte. Ihm zufolge nimmt die
Zahl der Patienten laufend zu: „Vor einigen Jahren waren es noch 200 Patienten, jetzt sind es schon
2000, die jährlich zu uns kommen.“ Die Steigerung liege bei fünf bis zehn Prozent jährlich.
Schon weit unter einem Schalldruckpegel von 85 Dezibel kann Lärm krank machen – selbst dann,
wenn der Mensch schläft.
7
14
Störung
konzentrierter
Arbeit
möglich
20 dB 40
Gehörerholung bei
längeren
Phasen
60
Bibliothek MeeresTicken
einer
rauschen
Ruhiges
Armbanduhr
Wohngebiet Regen
80
Bei Langzeiteinwirkung Beginn
der Gehörschädigung
100
28
Schmerzempfindung
VorbeiMP3-Player
fahrender mit Kopfhörer
PKW
Diskothek
Weckerauf der
läuten
Tanzfläche
Stichwort: Dezibel (dB)
Gewitterdonner
Sirene
eines
Einsatzfahrzeuges
140
160
Mittwoch
2
8
15
9
16
Donnerstag
Freitag
3
10
17
4
11
18
Samstag
Sonntag
5
6
22
29
23
24
25
12
19
26
13
20
27
30
AK und VN laden zum
heiteren Lesehof ein
Zunehmender Gehörschaden
120
Dienstag
1
UMWELT Seit Monatsbeginn werden nur noch Pkw neu zugelassen,
die die höchste Abgasvorschrift „Euro VI“ erfüllen • TREFFPUNKT 9. bis 13. Dornbirner Herbstmesse • SCHULE Am 14. beginnt in Vorarlberg
wieder die Schulzeit • LEHRE Ende September
„Lehrlingsgipfel“ der Vorarlberger Sozialpartner
21
Lärm und seine Folgen
Störungen von
Entspannungsphasen/Schlaf
möglich
Was diesen Monat zählt
SEPTEMBER
180
Otto Hofer und Günter Polanec spannen den Bogen
weit – Österreich ist beim Humor eine Fundgrube
Start
eines
Düsenflugzeugs
Silvesterböller
Trillerpfeife
Raketenstart
Auslösung
eines Airbags
Dezibel ist die Maßeinheit für den Schalldruckpegel.
Ein Unterschied von einem Dezibel entspricht ungefähr der kleinsten
mit gutem Gehör gerade noch wahrgenommenen Änderung einer Lautstärke.
Selbst-Test für Ihre Ohren
Das deutsche Forum „Das gesunde Ohr“ empfiehlt den Selbsttest,
um die Regenerationsfähigkeit des eigenen Ohrs zu prüfen:
Besorgen Sie sich Ohrstöpsel in der Apotheke und tragen Sie diese eine Stunde lang, z. B. beim Einkaufen oder beim
Spazierengehen. Wenn Sie die Stöpsel herausnehmen und deutlich empfinden, dass es in Ihrer Umgebung lauter ist
als vorher, hat Ihr Ohr sich durch den vorübergehenden Lärmschutz etwas erholt. Je häufiger und je länger Sie Ihr
Gehör gegen unnötigen Lärm schützen, desto besser kann sich Ihr Ohr erholen.
BESCHWINGT. Schon lange nicht
mehr herzlich gelacht? Dann kommen Sie doch am Donnerstag, 17.
September 2015, um 19.30 Uhr zum
Lese­hof in die AK nach Feldkirch.
Zwei besondere Gäste haben AK und
VN zum Thema „Vorwiegend heiter“
aufs Podium gebeten, zwei Experten
gewissermaßen.
Da wäre einmal Otto Hofer. Seit
den 1970er-Jahren ist er durch seine
Mundartdichtung und Lustenauer Schmugglergeschichten in ganz
Vorarlberg bekannt. Derzeit zieht er
mit der Band „Kleaborar Bahnteifl“
durchs Land – „schräg, schrill und
schwarzhumörig“.
Ihm gegenüber nimmt an diesem Abend Günter Polanec Platz.
Als langjähriger Fernsehmoderator hat der passionierte Journalist
so einiges erlebt. Dem Lustenauer
Wortwitz Hofers setzt er die Welt
der Hoppalas von Bühne und Theater entgegen. Der Musikliebhaber
hat sich inzwischen selber als Kulturveranstalter in Schloss Amberg
einen Namen gemacht. Beide, Hofer
und Polanec, bringen heitere Literatur mit und lesen daraus vor.
Günter Polanec: Lange Erfahrung auf und hinter der Bühne.
Otto Hofer: Lustenauer Urgestein mit Witz und Dialekt.
Und wann soll man zum Ohrenarzt gehen? Wenn …
… man plötzlich auf einem oder beiden Ohren wesentlich
… schlechter als sonst oder gar nichts mehr hört.
… man Ohrgeräusche (Rauschen, Summen, Pfeifen …)
… vernimmt.
… man schlechter bzw. undeutlich hört und
… z. B. beim Telefonieren Hörprobleme hat.
Fotos: Polanec, Hofer
… einem laufend die Ohren wehtun.
Tipps: Was können Sie gegen Lärmbelästigung tun?
Gönnen Sie Ihren Ohren öfter Pausen: Damit sich die Ohren nach der lauten Arbeit oder Disco
und Co erholen, sollte der Lärmpegel während mindestens zehn Stunden nicht über 70 dB steigen.
Achten Sie auf die ersten Anzeichen von Hörschwäche: Wenn sich Nachbarn über laute Musik oder Fernsehen
beschweren oder die Gesprächspartner alle zu leise reden, ist es höchste Zeit, zum Arzt zu gehen. Gehörschwund
lässt sich mit dem Reinton-Audiometer oder mit Sprachtests messen.
Informationen zu verschiedenen Hörgeräten gibt es beim Hörgeräte-Akustiker.
Benutzen Sie unbedingt Ohrstöpsel, wenn diese vorgeschrieben sind.
AK und VN laden zum Lesehof
Lassen Sie einmal im Jahr beim Ohrenarzt Ihre Hörfähigkeit testen.
Thema: „Vorwiegend heiter“
Halten Sie sich bei Konzerten oder in der Disco möglichst nicht in der Nähe der Lautsprecher auf.
Termin und Ort: 17. September 2015 ab 19.30 Uhr in der AK Feldkirch
Ihr Walkman oder iPod sollte eine Schallpegelbegrenzung haben.
Programm: Otto Hofer und Günter Polanec bringen Bücher und
Geschichten mit
Fürs Hobby nur lärmarme Maschinen oder Geräte kaufen.
Moderation: Thomas Matt
Im Kinderzimmer haben Zündplättchenpistolen und Trillerpfeifen nichts verloren.
Anmeldung: Musikalische Umrahmung durch ein Ensemble des Vorarlberger Landeskonservatoriums. Gemütlicher Ausklang mit Umtrunk.
Der Eintritt ist frei. Anmeldung bis spätestens Freitag, 11. September
2015, unter bildungspolitik@ak-vorarlberg.at oder Telefon 050/2584026.
Ein Silvesterkracher zu nahe am Ohr kann zu totalem Hörverlust führen.
Lärmbelästigung in Österreich
Anteil der durch Lärm belästigten Bevölkerung
1,3 bis 3,1 %
5,5 bis 8,2 %
St. Pölten
Wien
Gewinnen Sie eine
Gemüsekiste als Abo
12,8 bis 17,4 %
Salzburg
Eisenstadt
Bregenz
Innsbruck
Graz
Klagenfurt
Gehörschutz
Schon ab 60 Dezibel verändern sich Blutdruck oder Herzfrequenz. Betroffene Arbeitnehmer müssen jedenfalls ab 80
Dezibel einen Gehörschutz bekommen, da sonst das Gehör geschädigt werden kann. Beim Überschreiten der 85Dezibel-Lärmgrenze sind folgende Maßnahmen in der aufgelisteten Reihenfolge zu setzen: bauliche/technische
Maßnahmen (Lärmminderung an der Quelle), organisatorische Maßnahmen (Zeit, in der Arbeitnehmer dem Lärm
ausgesetzt sind, verringern) und erst zuletzt die Verwendung von persönlicher Schutzausrüstung. Die 85-DezibelLärmgrenze darf nur überschritten werden, wenn es technisch nicht möglich ist, den Lärm zu mindern.
Grafik: KEYSTONE, Quelle: Land Vorarlberg, AK, Statistik Austria, Foto: Fotolia
8,3 bis 12,7 %
Senden Sie die Antworten auf die drei Fragen
zu dieser Ausgabe der „AKtion“ bitte bis 20.
September 2015 an gewinnen@ak-vorarlberg.
at oder auf einer Postkarte an AK Vorarlberg,
AKtion, Widnau 2–4, 6800 Feldkirch, und Sie
nehmen an der Verlosung für ein zehn Wochen dauerndes Abo einer Gemüsekiste teil. Wir
wünschen Ihnen viel Glück! Der Rechtsweg ist
ausgeschlossen. Gewonnen hat in der Juliausgabe
Olka Klösch aus Feldkirch. Wir gratulieren!
● Frage 1: Wie viele Fragen zu Handy und Internet erreichten die AK Vorarlberg 2014?
● Frage 2: Wie heißt die Hohe Vertreterin der EU für
Außen- und Sicherheitspolitik?
● Frage 3: Wie viele Kinder nahmen am AK-Test
von Frühstückscerealien teil?
Foto: Jürgen Gorbach
Linz
3,2 bis 5,4 %
Konsumentenschutz 9
September 2015
ALLTAGSGESCHÄFTE Geht es nach renommierten Ökonomen, sollten Münzen und Scheine abgeschafft werden
Klare Mehrheit beharrt
auf Recht auf Bargeld
Die Diskussion war im
Juni von Ökonomen
angezettelt worden:
Eine Welt ohne Bargeld
brächte viele Vorteile
– mehrere Länder sind
ja bereits auf dem Weg
dorthin. In Vorarlberg
haben die Befürworter
allerdings einen schweren Stand.
VOTUM.
Bargeldabschaffung als
Mittel gegen Kriminalität, aber auch
ein Türöffner für die totale Kontrolle
der Bürger. Die AKtion stellte in ihrer Sommerausgabe Für und Wider
auf den Prüfstand ihrer Leser. Der
Aufruf, uns Ihre Meinung zu schreiben, fand ein überwältigendes Echo.
Überwältigend fiel auch der Anteil
jener Zuschriften aus, die sich gegen
die Abschaffung von Bargeld aussprechen.
Lesen Sie rechts einen kleinen
Auszug an Zuschriften, die per
Post, per E-Mail und auf der AKFacebook-Seite eingangen sind –
das Verhältnis von Pro und Contra
aller Reaktionen ist durchaus repräsentativ.
Die AKtion fragte in der letzten Ausgabe ihre Leser: Könnten Sie
sich das Leben ohne Bargeld vorstellen?
hätten. Ich habe zwar nur eine Pension, aber diese möchte ich selbst
einteilen und auch mit 85 Jahren nicht überwacht werden.
Ich könnte und möchte mir das Leben
ohne Bargeld gar nicht vorstellen! Wir
werden auch schon so bereits genug
„entmündigt“ und kontrolliert. Wenn
so ein Gesetz bei uns käme, wäre das das
reinste Desaster für uns kleinen Leute.
Lieselotte Kozak, Dornbirn
Dann wären wir total von den Banken abhängig!
Irene Carbonare-Monz, Götzis
Ingrid Borelli, Bregenz
Meine Antwort ist Nein. Für ältere Leute wird das sehr schwierig.
Es sollte jeder selbst entscheiden können, wie er bezahlen will.
Nein. Wenn ich jemandem für eine Gefälligkeit einen Zehn- oder
Zwanzig-Euro-Schein geben möchte, müsste ich ihn dann zuvor um
seine Bankverbindung fragen?
Edith Ferra, Bludenz
Nein! Aber: Die 1- oder 2-Cent-Münzen einsparen. Dann würden hoffentlich die dummen „0,99-Preise“ von der Bildfläche verschwinden.
Die großen Scheine (200 € und 500 €) sollten abgeschafft werden und
Höchstgrenzen für Barzahlungen und Bankauszahlungen eingeführt
werden. Das erschwert Steuerbetrug und Korruption/Bestechung.
Marianne Klauser, Feldkirch
Ich würde es nicht gut finden, wenn man das Bargeld abschafft. Es gibt
immer Situationen, wo man Bargeld braucht bzw. möchte. Wie sollen
z.B. die Kinder ein Eis holen? Mit einer Karte bezahlen? Es ist für einige
leichter, über Bargeld den Überblick zu behalten. Und was ist, wenn
man kein „Buchgeld“ mehr von der Bank bekommt (siehe Griechenland)?
Jörg Bergmeister, E-Mail
Ich finde es erschreckend, was wir mit uns machen lassen. Bargeldlos heißt: Ich gebe meine Selbstständigkeit auf und lege mein Leben
und mein Einkommen, für das ja ich arbeiten muss, in fremde Hände!
Fremde Hände sind Sachwalter namens Banken, denen es natürlich
nur recht ist, den Menschen gläsern zu halten. Was andere Länder tun,
kann uns egal sein. Wir dürfen uns von diesem Strom nicht mitreißen
lassen.
Judith Lang, Facebook
Dies würde nur die Banken noch reicher machen, wenn man bedenkt,
dass für jede Buchungszeile bezahlt werden muss.
Hansjörg Wagner, Röthis
Ich könnte sehr gut ohne Bargeld leben.
Gerhard Majer, E-Mail
Richard Markowski, Dornbirn
Bargeld ist Freiheit ! Zahlen ohne Bargeld fördert die Überwachung der
Bürger durch Staat, Geheimdienste und Konzerne, steigert die Macht
der Konzerne etc. noch weiter, NEIN ! Kalte Enteignung – NEIN! Bei
Stromausfall oder sonstigen Störungen kann man nicht mal mehr
Lebensmittel kaufen!
Meine Antwort ist NEIN. Ich möchte es auf keinen Fall!
Anni Pelikan, Bregenz
NEIN, kein Leben ohne Bargeld, ob Münzen oder Scheine! Ich bin ein alter Mann und ich hoffe, dass die Menschen endlich begreifen, in welche
Richtung die ganze Bevormundung durch Geldwirtschaft, Banken und
auch Politik uns zwingen will: Volle Kontrolle mit allen Möglichkeiten,
die ihnen zur Verfügung stehen.
Ich will meinem Enkel 20 oder 50 Euro für ein gutes Zeugnis in die
Hand drücken können oder ihm ein gutes Eis spendieren. Drum hebe
ich meine paar Pensionskröten bar vom Konto ab und lasse sie der
(Gast-)Wirtschaft direkt zukommen. Es gibt noch so viele Gründe für
Bares, man könnte Bücher füllen. Herzliche Euros!
Anton Krasser, E-Mail
Ich kann mir ein Leben ohne Bargeld vorstellen, allerdings nur mit
Grauen!!! Die Abschaffung des Bargeldes zielt genau darauf ab, auch
noch den letzten Winkel des eh schon „gläsernen Menschen“ auszuleuchten. Man könnte kein Trinkgeld mehr geben. Oder einfach so
jemandem für einen geleisteten Gefallen was geben. Man könnte auch
einem Bettler nichts mehr geben. Wenn man jede Kleinigkeit nur noch
mit Karte vom Konto abbuchen lassen kann, hat der Staat einen Überblick, wofür jeder sein Geld ausgibt. Und keiner soll mir sagen, dass
diese Daten nicht ausgewertet würden für nächste „Maßnahmen“! Es
wird dann nicht lang dauern, dass die Daten verkauft werden! Ich hoffe,
dass ich eine Abschaffung des Bargeldes nicht mehr erleben muss!
Roland Zanettin, Feldkirch
Eindeutig JA! Im Übrigen sei erwähnt, dass das Klauen von Bargeld immer noch das höchste Risiko darstellt, höher allemal als Cyberwar-Angriffe …
Brigitte Stadelmann, 73 Jahre alt, E-Mail
Joachim Nägele, E-Mail
Wie kann man nur auf so eine Idee kommen? Und vor allem – wer?
Dann sind wir ja völlig ausgeliefert und das Geld – mit dem ja leider
einige oder viele nicht so gut umgehen können – kann nicht einmal
mehr erfasst (von mit den Händen fassen) werden. Wau, unsere Gesellschaft verabschiedet sich immer mehr von der Freiheit so vieler ihrer
Mitglieder!
Es wäre noch das Letzte, wenn alle, die für dieses Desaster verantwortlich sind, über unser Geld verfügen könnten und jederzeit Zugriff
Viel „Bargeld“ über-
reichte AKtion-Chefredakteur
Thomas Matt in Schokoladeform Anni Fehr in Hard. Unter
allen Zuschriften war das Los
auf die über 80-Jährige gefallen, die – wie sich im Gespräch
herausstellte – als Betriebsrätin bei Grass engagiert war.
Sie lehnt eine bargeldlose
Gesellschaft ab. „Besonders
ältere Leute, die sich mit dem
Kartenkrimskrams nicht
auskennen, würden sich
sehr schwer tun“, befürchtet
Anni Fehr. „Ich hoffe, dass
dieser Blödsinn nie zustandekommt!“
Markus Hupp, Sozialarbeiter, E-Mail
JA, ich könnte mir das vorstellen.
Rudi Schelling, Tisis
Ja.
Jürgen Lantscher, Götzis
Nein. Auch in Zeiten von Kreditkarten, Onlinebanking, PayPal, Quick
und PayPass, welche ich auch öfters nutze, verwende ich am meisten die
Bargeldvariante – wenn möglich! Es besteht dadurch noch am meisten
Bezug zum Wert einer Leistung, eines Produkts. … Ich hoffe, dass es
immer eine Möglichkeit der Bargeldzahlung geben wird.
Heino Schnetzer, Höchst
Foto: Miller
DIE SÜSSE BELOHNUNG GING AN ANNI FEHR AUS HARD
Also ich möchte unbedingt beim Bargeld wie bisher bleiben, obwohl ich
gelegentlich mit Bankomat zahle. Man verliert nicht so sehr die Übersicht und macht sich nicht abhängig.
Adelheid Hladik, E-Mail
10 Konsumentenschutz
September 2015
AK-TEST: 53 Kinder eines Abenteuersportcamps durften aus 36 verschiedenen Frühstücksprodukten wählen – Ernährungsexpertin analysierte: Zuckerbo
Zucker pro 47 g
Cerealien
Ballaststoffe
in g
Ballaststoffe
pro 1000 kcal
Eiweiß in g
/100 g
Anteil Vollkorngetreide in %
Aromen
zugesetzt
2,70 1) 0,72
382
7,1
2,6
64,1
9,7
4,6
10,1
8
15
11,4
61
nein
0,89
420
11,3
6,1
69,7
24
11,3
25,1
5,2
9
7,3
34
ja
3,79 2) 0,76
445
15
7,6
66
33
15,5
34,5
k.A.
k.A.
8,6
45,5
ja
0,90
367
1,4
0,5
76
11,8
5,5
12,3
6,8
13
9,2
57,3
nein
3,79 3) 0,76
445
15
7,6
66
33
15,5
34,5
6,5
11
8,6
45,5
ja
3,29
0,88
445
15
5,1
69
30
14,1
31,3
3
5
7,1
k.A.
ja
3,39
0,85
410
7,4
3,1
75,7
28,7
13,5
30,0
5,4
10
7,5
k.A.
ja
3,29
0,88
381
2,5
1
78
29
13,6
30,3
5
9
9
k.A.
ja
750
2,19 4) 0,29
388
2,5
1,1
84,2
32
15,0
33,4
3,4
6
5,4
k.A.
ja
Crownfield Zimtinos
750
2,19 4) 0,29
415
9,6
8,1
72,7
24,8
11,7
25,9
6,7
12
6,2
56
ja
Crownfield Nougat Kissen
750
2,19 4) 0,29
451
15
3,5
71,6
36
16,9
37,6
3,3
5
5,7
k.A.
ja
Crownfield Knusper Früchte Müsli
600
0,38
445
15
7,4
66
25
11,8
26,1
5,6
9
8,7
k.A.
ja
Crownfield Golden Puffs
750
2,19 4) 0,29
380
1,5
0,1
80
34
16,0
35,5
6
11
8,5
k.A.
nein
Ovomaltine crisp müsli
500
4,49 5) 0,90
420
12
2,5
66
20,1
9,4
21,0
6
11
9
k.A.
ja
Spar Nougat Bites
500
1,99
0,40
450
16
7,4
65
39
18,3
40,7
5,6
9
8,6
k.A.
nein
Knusperone Bircher Müsli
600
1,89
0,32
366
8,2
1,7
57,5
12,2
5,7
12,7
9,1
18
11,1
64
ja
Knusperone Choco Krunchy
750
2,19 6) 0,29
383
4,2
0,6
75
26
12,2
27,2
k.A.
k.A.
k.A.
8,5
k.A.
ja
Knusperone Cinnamom Chips
750
2,19 6) 0,29
398
13
6,3
62
28
13,2
29,2
k.A.
k.A.
k.A.
5,6
38
ja
Knusperone Honey Wheat
750
2,19 6) 0,29
373
1,4
0,4
78
39
18,3
40,7
k.A.
k.A.
k.A.
10
k.A.
nein
Spar Choco Flakes
500
1,99
0,40
393
4,1
1,8
78,3
34,7
16,3
36,2
5,8
11
7,7
k.A.
ja
Spar Honey Pops
500
1,99
0,40
384
1,5
0,1
80,2
33
15,5
34,5
5,8
11
9,4
k.A.
nein
Kellogg‛s Smacks
375
3,29
0,88
382
1,5
0,4
84
43
20,2
44,9
4
8
6
k.A.
nein
Kellogg‛s Frosties
375
3,29
0,88
375
0,6
0,1
87
37
17,4
38,6
2
4
4,5
k.A.
nein
Alnatura Hafer Crunchy
375
2,95
0,79
441
16,6
8,2
59,4
20,4
9,6
21,3
7,9
13
9,5
64
nein
Nestle Cini Minis
375
3,39
0,90
418
10,1
4,2
73,4
24,8
11,7
25,9
5,2
9
5,7
k.A.
ja
Nestle Nesquick
375
3,39
0,90
388
4,6
1,9
74,7
25,2
11,8
26,3
6,6
12
8,6
k.A.
nein
Kellogg‛s Froot Loops
375
3,29 3
0,88
391
3,5
0,9
80
25
11,8
26,1
3,5
6
8
k.A.
ja
Crownfield Cornflakes Honig & Nüsse
750
2,19 4) 0,29
394
3,9
0,6
81
25
11,8
26,1
3,3
6
7,1
k.A.
nein
Crownfield Frosted Flakes
750
2,19 4) 0,29
376
0,3
0,1
86,1
27,7
13,0
28,9
3,2
6
5,7
k.A.
nein
Crownfield Honey Rings
600
2,19 4) 0,37
379
2,02
0,4
80,1
24,5
11,5
25,6
6,7
13
6,3
76
nein
Knusperone Choco Chips
750
2,19 6) 0,29
382
3,6
1,2
73
25
11,8
26,1
k.A.
k.A.
k.A.
11
34
ja
Knusperone Nugat Bits
750
2,19 6) 0,29
452
16
4,9
68
34
16,0
35,5
k.A.
k.A.
k.A.
7
k.A.
ja
Kellogg‛s Honey Bsss Loops
375
0,88
378
3,5
0,7
74
29
13,6
30,3
7
13
9
73
ja
Spar Vital Reis+Weizen Flakes
300
2,49 7) 0,83
366
1,4
0,7
71
4,6
2,2
4,8
4,6
9
15
11
nein
Spar Zimt Zauber
500
1,99
0,40
435
10
4,5
76
27
12,7
28,2
5,3
9
7,7
30
ja
Nestle Cookie Crisp
375
3,39
0,90
384
3,4
1,2
77,1
24,5
11,5
25,6
5,3
10
8,5
k.A.
ja
Alnatura Knusper Bär
Knusperli Crunchy
Knuspermüsli und Flakes
330
Merkur Schoko-Beeren Knusper Müsli
500
Nestle Fitness
375
Billa Schoko-Beeren-Traum
500
Kellogg‛s Tresor
375
Nestle Lion Cereals Karamell & Schoko
400
Kellogg‛s Choco Krispies Chocos
375
Crownfield Choco Rice
Gekauft bei 1) dm 2) Merkur 3) Billa 4) Lidl 5) Interspar 6) Hofer 7) Spar
8)
2,95
1)
3,39
2)
2)
3)
3)
2,26
4)
5)
6)
5)
5)
5)
5)
1)
2)
2)
3,29
7)
7)
7)
davon
Zucker
in g
Berechnungsbasis: pro 100 g Cerealien werden 150 kcal aus Milch berücksichtigt
Bewertung Ballaststoffgehalt 8)
Fett in g
375
Marke
Kohlenhydrate
in g
Bewertung
Zuckergehalt
Energie
kcal
davon
gesättigte
Fettsäuren in g
Prozent der
akzeptablen
täglichen
Zuckerzufuhr
lt. WHO (siehe
Kasten rechts)
Preis pro 100 g
Kaufpreis
Zusammensetzung pro 100 g
Menge in g
Testergebnisse Cerealien
k.A.
Konsumentenschutz 11
September 2015
omben als Start in den Tag – Verpackungsangaben halten der Realität nicht immer stand
COMPUTERTIPP
von Oliver Fink,
Leiter der EDVAbteilung der AK
Vorarlberg
Foto: Dietmar Mathis
Bluestar Linux
Auch Ernährungswissenschaftlerin Angelika Stöckler war gespannt auf die Vorlieben der kleinen AK-Tester und hielt alles penibel fest.
Was das Frühstück aus
dem Karton (nicht) hält
CEREALIEN.
Cerealie steht für Getreidefrucht und in Verbindung mit
dem Frühstück gelten entsprechende Produkte gemeinhin als gesunde
Ernährung. Ein Anspruch, dem Fertigkompositionen aus dem Supermarkt nicht in allen Details gerecht
werden.
Viele der Frühstückscerealien,
die mit bunten Verpackungen und
oft mit coolen Spielzeugbeigaben
locken, entpuppen sich bei näherer
Betrachtung als Zuckerbomben.
Die Industrie spielt die wahre Auswirkung der Zusammensetzungen
herunter (siehe Kästen). Vor allem
die meist angegebene durchschnittliche Portionsgröße von 30 Gramm
stellt sich als unrealistisch heraus.
Auf einem Abenteuersportcamp
wurden 53 Kinder zwischen 5 und
13 Jahren von der AK Vorarlberg
zum Test eingeladen und aufgefordert, sich so viel zu nehmen, wie sie
üblicherweise zu Hause verzehren.
Dann wurde gewogen. „Es ging nicht
um den Geschmack, sondern um die
Portionsgröße und daraus abzuleitende gesundheitliche Aspekte“,
erklärt die Gesundheits- und Ernährungswissenschaftlerin Angelika
Stöckler. „Schon die Sechsjährigen
füllten ihre Müslischalen mit durch-
schnittlich 40 Gramm. Mit zunehmendem Alter wächst klarerweise der Appetit. Dementsprechend
werden auch die Portionen größer
und betrugen bei unseren Zehnjährigen bereits durchschnittlich
60 Gramm.“
Die erste Portion zählt
Dazu kommt, dass sich jedes fünfte Kind mit einer zweiten Portion
bediente, einige sogar mit einer
dritten. Natürlich lag das auch am
Angebot von 36 unterschiedlichen
Sorten – deshalb kam nur die jeweils
erste Portion in die Auswertung.
So oder so: Gerade die „empfohlenen“ Miniportionen erwecken den
Anschein, der Zuckergehalt liege
im unteren Bereich. Eine Portion
decke zwei bis 23 Prozent der akzeptablen Tagesmenge Zucker – „klingt
eigentlich ganz gut“, sagt Stöckler,
„bedenkt man allerdings, dass auch
auf den ,Kinderpackungen‘ für Erwachsene gültige Referenzwerte
verwendet werden, so ergibt sich ein
anderes Bild.“
Ein schneller Zuckerschub, wie
ihn der Großteil der getesteten Produkte auslöst, bringt kurzfristig
Energie, gefolgt von einer Unterzuckerung, die sich mit Konzentrati-
Was uns die Ampelfarben verraten
Die Ampelfarben in der Tabelle links decken auf einen Blick Schwächen auf. Bei der Bewertung des Zuckergehaltes nahm die Gesundheits- und Ernährungswissenschaftlerin Angelika Stöckler Maß an
der Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation WHO, wonach
maximal zehn Prozent des Tagesenergiebedarfs durch Zucker gedeckt werden sollte, davon wiederum nur ein Viertel zum Frühstück.
Bezogen auf die durchschnittliche Portionsmenge von 47 g beim
AK-Cerealientest mit 53 Kindern bedeutet stark erhöht, erhöht
und günstig. Bei der Spalte zur Bewertung des Ballaststoffanteils
steht für gering, also unvorteilhaft, für mäßig und für günstig.
Der Trick mit der
Portionsgröße
Der Trick mit der
Milchangabe
Wundern Sie sich nicht, dass die
Packungen so schnell leer sind.
Denn die aufgedruckten Portionsangaben sind viel zu knapp
bemessen. Eine Packung mit
300 g Cornflakes ergibt durchschnittlich nur sechs statt der
angeführten zehn Portionen.
Um ein möglichst perfektes Bild
bei den auf den Frühstückspackungen angegebenen Nährwerten zu erzielen, wird die
Rechnung auf den Packungen
üblicherweise nicht mit Vollmilch, sondern mit Magermilch
gemacht.
onsproblemen, Unruhe und allgemeinem Unwohlsein bemerkbar
macht.
Mit ihrer (ersten) Portion aus
Cerealien und Milch nahmen die
Kinder durchschnittlich 277 kcal
zu sich. Das liegt im Rahmen, sagt
die Ernährungswissenschaftlerin.
Deutliche Unterschiede gibt es jedoch beim Fettgehalt. Sehr stark va-
riiert auch der Ballaststoffgehalt der
Produkte. Leider ist nur bei 14 der
36 Produkte ein Hinweis auf Vollkorngetreide zu finden, das anhaltende Sättigung, Verdauungsunterstützung und Stabilisierung
des Blutzuckerspiegels bewirken
würde. Dafür sorgen oft zugesetzte
Farbstoffe und Aromen für intensiven Geschmack.
Nach Herzenslust
Kinder durften selbst entscheiden – und zulangen
FRÜHSTÜCKSTEST. Für diesen
Mittwochmorgen hatte sich die
Turnhalle der Mittelschule Feldkirch-Oberau in ein riesiges Frühstückszimmer verwandelt. Mehr
als 50 Mädchen und Buben langten
herzhaft zu, nachdem Ernährungsexpertin Angelika Stöckler und
Sandra Leichte von der AK-Konsumentenberatung fein säuberlich
abgewogen und notiert hatten, was
das Jungvolk da an Cornflakes und
Cerealien in die Schüssel geschaufelt hatte.
Die AK Vorarlberg hatte zum
großen Cornflakestest geladen. Und
Mütter wie Elena Schatzmann sahen belustigt zu, wie da nach Her-
zenslust gelöffelt wurde. Ihre Söhne
Diego (6) und Manuel (9) machten
keine Ausnahme. Auch wenn sie
normalerweise zum Frühstück Brot
und Wurst bzw. Nutella bevorzugen.
Anders im Haushalt von Kerstin
Holzer-Hertnagel. Deren siebenjähriger Sohn Maximilian ist der Versuchung der Cornflakes schon lang
erlegen. Aber die Mama passt beim
Einkauf auf, „vor allem auf den Zuckergehalt“. Zu Hause schneidet sie
dann allerlei Obst hinein, denn ohne
die Früchte aus dem eigenen Garten
„geht bei Maximilian gar nichts“.
Der pflanzt lange schon seinen eigenen Salat an, erzählt die Mama, und
der junge Mann nickt kräftig.
Bluestar Linux ist eine neue
Linux-Distribution, die auf
Arch-Linux basiert. Besonderes Augenmerk wurde bei
dieser Distribution auf gute
Performance und Stabilität
gelegt. Die Oberfläche erinnert an Apples OSX. Bluestar
Linux kann von der Homepage des Herstellers (http://
bluestarlinux.sourceforge.
net/index.php) heruntergeladen werden und ist ca. 4 GB
groß. Es sind eine Vielzahl
von Programmen vorinstalliert – so zum Beispiel VLC
(Videoplayer), Libreoffice
(Opensource Office Lösung),
Firefox Browser, Mozilla
Thunderbird (E-Mail Client)
und viele mehr.
Natürlich können die Software und das Betriebssystem
ständig auf dem neuesten
Stand gehalten werden. Die
heruntergeladene ISO kann
auch auf einem USB-Stick
installiert werden, von welchem Sie dann booten und
das System „live“ ausprobieren können. Wer einmal ein
Linux ausprobieren will, ist
mit dieser Distribution ganz
sicher gut beraten.
▸ E-Mail:
oliver.fink@­ak-vorarlberg.at
Bearbeitungsgebühr
unzulässig
Das Landesgericht Innsbruck
bestätigte in einem ersten derartigen Urteil in Österreich, dass
eine Kreditbearbeitungsgebühr
eine „gröbliche Benachteiligung“
der Bankkunden und daher unzulässig ist. Anlass war die Praxis
der BTV, für Konsumkredite 2,5
Prozent und für hypothekarisch
besicherte Verbraucherkredite
1,5 Prozent zu verlangen. Der VKI
ging im Auftrag der AK Vorarlberg dagegen rechtlich vor. Das
Urteil ist nicht rechtskräftig.
Online-Buchung: Der
Vergleich lohnt
Wer sein Lieblingsreiseziel gefunden hat, sollte den Preis auf
mehreren Online-Portalen vergleichen. Die AK hatte im Internet
nach identischen Angeboten für
eine Familie mit zwei Kindern,
all-inclusive auf Gran Canaria,
Kreta und in der Türkei gesucht –
der Preisunterschied betrug bis zu
30 Prozent.
Autovermieter sagen
mehr Transparenz zu
Die fünf großen Autovermieter
Avis-Budget, Enterprise, Europcar, Hertz und Sixt haben nach
Intervention von Konsumentenschützern und EU-Kommission
zugesagt, für Kunden die Online-Buchungen, Infos über Zusatzkosten und Tankregelungen
transparenter zu gestalten.
12 Bildung
Foto: Gerhard Ouschan
September 2015
Wissen fürs Leben: Die beliebte Veranstaltungsreihe geht in die Herbstrunde 2015.
Der freie Wille ist
ein Kraftspender
Publikumsmagnet „Wissen fürs Leben“ geht mit spannenden Themen und
renommierten Referenten in die Herbstrunde 2015.
LEBENSWERT.
Unter der bewährten Moderation von Franz
Köb bietet die beliebte Veranstaltungsreihe „Wissen fürs Leben“ ab
kommendem Oktober wieder einen attraktiven Themen-Mix.
Neben bekannten Gesichtern
wie Franz Schmatz, Erwin Thoma
und Joachim Bauer, die schon auf
der AK-Bühne zu Gast waren, zeigt
der neue Zyklus mit Wilfried Biebl
und Josef Nussbaumer auch zwei
neue Gesichter.
was andere wollen oder von einem
erwarten.
Welche psychischen Voraussetzungen es braucht, um eigenverantwortlich mit innerer Stärke,
also Resilienz, leben zu können,
erklärt Prof. Dr. Wilfried Biebl am
12. Oktober.
Was wir von Bäumen lernen
können und wie wir ihre Schönheit, Intelligenz und Heilkraft auf
unserem eigenen Lebensweg nutzen, behandelt mit viel persönlicher Erfahrung Dr. Erwin Thoma
am 22. Oktober.
Eigenverantwortung braucht
Bewusstsein und ist in besonderer
Weise bei unseren Kauf-Entscheidungen gefordert. Prof. Dr. Josef
Nussbaumer klärt am 5. November darüber auf, welches Leid wir
Mut zum eigenen Lebensweg
Einen fulminanten Auftakt verspricht am 2. Oktober Dr. Franz
Schmatz mit seinem Vortrag „Trau
dich leben!“. Er möchte Mut machen, dem eigenen Lebensweg zu
folgen, statt gehorsam das zu tun,
Abfluss
des Attersees
Abendständchen
landwirtsch.
Arbeit
12
13
Stadt in
Österreich
Figur in
Frischs
‚Andorra‘
1
2
Wettkampfgewinn
Schlaufe
englisch:
nach,
zu
Figur
von
Erich
Kästner
französische
Atlantikinsel
10
Assistent
raetselstunde.com
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
▸ Als Lösungswort ist ein Begriff aus dem Arbeitsrecht gesucht. Auflösung Seite 14
SPRACHFÖRDERUNG.
Jugendliche mit nichtdeutscher Muttersprache bekommen in der AHS-Oberstufe nicht alle die gleichen
Möglichkeiten, wie das Landeselternbüro festgestellt hat.
Die Geschichte Vorarlbergs als
Einwanderungsland reicht nicht nur
ein paar Jahrzehnte zurück. Schon
in den 1870er-Jahren wanderten
aufgrund der zunehmenden Industrialisierung und des Baus der Arlbergbahn beziehungsweise des Arlbergtunnels tausende Arbeiter nach
Vorarlberg ein. Heute sind es zwar
nicht mehr tausende Einwanderer
in so kurzer Zeit, doch das Ländle ist
immer noch ein attraktives Ziel für
ausländische Arbeitskräfte.
Aus aller Welt
Auch in den hochtechnisierten Industriebetrieben heuern Arbeitnehmer aus aller Welt an, die dann auch
ihre Familien mitbringen. Das wirft
für die Kinder und Jugendlichen
die Notwendigkeit auf, möglichst
schnell Deutsch zu lernen, um dem
Unterricht folgen zu können. Oft haben die Kinder dieser Arbeitskräfte
schon in ihrem Heimatland höhere
Schulen besucht und streben natürlich auch in Österreich Bildung auf
diesem Niveau an. Dem Unterricht
in einer neuen Sprache folgen zu
können, ist aber besonders am Anfang nicht leicht, weshalb besondere Sprachförderung nötig und auch
vom Gesetzgeber ausdrücklich vorgesehen ist. Und das in allen Schulstufen, von der Volksschule bis in
die höheren Schulen.
„Einige Eltern von AHS-Oberstufenschülern sind an das Landeselternbüro herangetreten, weil
ihre Kinder nicht über ausreichende
Sprachkenntnisse verfügten, um
dem Unterricht angemessen zu folgen. Als ich beim Landesschulrat
mit der Bitte um Unterstützung für
diese Eltern ankam, hieß es, es seien
keine finanziellen Ressourcen dafür
vorhanden. Es handle sich um Schu-
tens
für
die AHS-Unterstufe. Wieso das für die
Oberstufe nicht gelten soll,
überrascht den Leiter des AK-Bildungsbereichs, Gerhard Ouschan:
„Als der Landeselternverband auf
uns zugekommen ist, haben wir
mit Simon Burtscher-Mathis von
der Projektstelle ,okay. zusammen
leben‘ in Dornbirn ein Konzept für
die Durchführung einer solchen
Maßnahme erstellt. Für uns war
es wichtig, unbürokratisch und
schnell eine Zwischenlösung zu finanzieren, eine Dauerlösung kann
das allerdings nicht sein.“
Es gibt Mittel und sie sind für 32
Vorarlberger Schüler der Unterstufe
im vergangenen Schuljahr abgerufen worden. Der betreffende Paragraf im Schulorganisationsgesetz
(§ 8e SchOG Sprachförderkurse) wird
alle zwei Jahre neu verlängert und
angepasst, eine Erweiterung um die
AHS-Oberstufe beziehungsweise aller Schulen der Sekundarstufe II ist
aus Ouschans Sicht unerlässlich.
Herausforderungen meistern
„Sprachförderung muss im gesamten Regelschulwesen möglich sein
und darf mittlere und höhere Schulen nicht ausschließen. Wenn wir
Unterstützungsangebote von der
Das Land hatte keine finanziellen
Ressourcen für die Sprachförderung
zur Verfügung.
Andrea Wiedemann
japan.
Autor
(NobelPreis)
histor.
Landschaft in
Arabien
Männername
Die Zuwanderung von
qualifizierten Arbeitnehmern zeigt Herausforderungen der Sprachförderung auf.
Landeselternverband
Flüssigkeitsmaß
(Abk.)
8
großer
Hohlraum im
Felsen
kaufm.:
heute
gekünstelt,
affektiert
ein
Bindewort
6
Informationssammlung
5
ugs.:
Gefängnis
9
ein
Bremssystem
(Abk.)
kleines
Gliedertier
Wassersportler
Halbton
unter G
11
ehem.
schwed.
Popgruppe
aalförm.
Meeresraubfisch
Vorläufer
der
OSZE
kambodsch.
Volksstamm
Bogenwaffe
im MA.
Abk.:
par
exemple
veraltet:
zwei
7
einige
Emirat
am Persischen
Golf
Einbildung,
Täuschung
Luft der
Lunge
rheinische
Witzfigur
Metallsiegel
Großstadt am
Rhein
Fälschung
Präposition
Kfz-K.
Radkersburg
Ausruf
des
Erstaunens
musik.:
ernst
3
4
Name
der
Europarakete
ein
Orientale
Lehrer
Samuels
Wortteil:
stark,
übermäßig
Speisenbeigabe
(franz.)
italienischer
Name
Merans
Volksherrschaft
sehr
großer
Mensch
Salz
der
Essigsäure
japanischer
Ringkampf
Zierhecke,
Eibe
französischer
unbest.
Artikel
▸ Informationen und Anmeldung
unter 050/258-4026 oder wissen@
ak-vorarlberg.at
andersherum
14
horizontale
Ausdehnung
USSchauspieler
(de ...)
nur
wenig
durch unser Konsum-Verhalten
verstärken, und macht gleichzeitig
Hoffnung auf eine bessere Welt.
Den krönenden Abschluss des
Herbstzyklus gestaltet der renommierte Arzt und Neurobiologe Prof.
Dr. Joachim Bauer. Er spricht über
die enorme Bedeutung der Selbststeuerung und des freien Willens,
besonders im Hinblick auf die Erziehung unserer Kinder und im
Hinblick auf unsere persönliche
Gesundheit.
Die Veranstaltungen beginnen
jeweils um 19.30 Uhr im Saal der
AK Vorarlberg in Feldkirch. Der
Eintritt ist frei.
Sprachförde
steht Eltern
13
14
len, die dem Bund unterstellt seien,
also habe auch dieser die Finanzierung zu bewerkstelligen“, sagt
Andrea Wiedemann, bis vor Kurzem
Vorsitzende des Bereichs AHS und
BMHS beim Landeselternverband
Vorarlberg.
Tatsächlich gibt es eine gesetzliche Bestimmung, wonach an öffentlichen Schulen Sprachförderkurse
eingerichtet werden können. Bundesmittel sind vorhanden, wenigs-
»
Schulstufe abhängig machen, werden wir die Herausforderungen, die
auf uns zukommen, nicht meistern
können“, sagt Gerhard Ouschan.
Die Projektstelle „okay. zusammen leben“ hat ein Konzept für den
Sprachförderunterricht, von dem 19
Jugendliche aus aller Herren Länder
profitieren konnten. Durchgeführt
wurde er vom BFI der AK Vorarlberg.
„Bei der Planung des Konzeptes ging es uns neben der inhalt-
Bildung 13
September 2015
erung: Die AK
zur Seite
BÜCHERTIPP
Schuldiskussion
Obwohl die Bildungswissenschaftlerin Gertrud Nagy in
ihrem Buch den Fokus auf
städtische Haupt- und Neue
Mittelschulen legt, sind ihre
Befunde in der aktuellen
Schuldiskussion von allgemeinem und höchstem
Interesse. Sie richtet ihr
Hauptaugenmerk auf die
bildungsnahe Mittelschicht,
die durch eine gemeinsame
Schule einen großen Qualitätsverlust für ihre Kinder
sieht. Obwohl Nagy nicht an
die Umsetzung der gemeinsamen Schule in naher Zukunft
glaubt, bietet sie dennoch
Lösungsansätze zur Schadensbegrenzung an. Insgesamt ist dieses Buch allen
Bildungsinteressierten zu
empfehlen, wissenschaftlich
und trotzdem verständlich.
Gerhard Ouschan
AK-Vizedirektor
▸ E-Mail: gerhard.ouschan@
ak-vorarlberg.at
Gertrud Nagy:
Die Angst der Mittelschicht
vor der Gesamtschule
Edition Innsalz,
191 Seiten,
Klappenbroschur, ISBN
978-390298137-0;
16,50
Euro
Foto: Fotolia
Gesamtschule:
Angstmacher oder
Allheilmittel?
Schüler aus aller Herren Länder profitierten vom Sprachförderungsprogramm der AK Vorarlberg, welches in Zusammenarbeit mit
„okay. zusammen leben“ und dem Landeselternverband entwickelt wurde.
Kind, jeder Jugendliche mit Deutsch
als Zweitsprache kommt mit anderen Voraussetzungen in unser Land,
mit anderen Lebens- und Lern­
erfahrungen. Das müssen wir in jedem Einzelfall als Ausgangslage berücksichtigen und vor alle anderen
Fördermaßnahmen stellen“, sagt Simon Burtscher-Mathis von der Pro-
jektstelle „okay. zusammen leben“.
Die Grundannahme bei der gesetzlichen Regelung der Sprachförderkurse sei vor Jahren eine ganz
andere gewesen, wie Wiedemann
betont. Es sei von hier geborenen
Kindern ausgegangen worden,
weshalb die höheren Schulen ausgespart blieben. Dem Zuzug von
Foto: Jürgen Gorbach
lichen und didaktischen Qualität
auch wesentlich darum, dass sich
die Fördermaßnahmen ohne große
Umstellungen und Einschulung im
normalen Schulalltag auch von Lehrerinnen und Lehrern durchführen
lassen. Einer der wichtigsten Punkte ist sicher auch die extreme Individualisierung der Förderung. Jedes
Die erfolgreichen Teilnehmer der AK-Sprachförderung für AHS-Unter- und Oberstufenschüler.
Fachkräften und der neuen Situation beim Thema Flüchtlingszustrom
habe der Gesetzgeber aber damals
noch nicht Rechnung getragen. Deshalb seien einige Veränderungen
dringend nötig.
„Wir als Landeselternverband
wünschen uns, dass die Kinder und
Jugendlichen den Förderunterricht
nicht nur als außerordentliche
Schüler zwei Jahre besuchen können, sondern so lange, bis sie dem
Unterricht auf Deutsch auch wirklich folgen können. Außerdem wäre
es für den Lernerfolg maßgeblich,
dass die maximale Gruppengröße
auf vier, maximal fünf Teilnehmer
verringert wird. Damit kann der Fokus mehr auf den Einzelnen gelegt
werden“, bemerkt Andrea Wiedemann.
Die zeitliche Begrenzung des
Gesetzes auf jeweils zwei Schuljahre ist für Andrea Wiedemann ebenfalls nicht nachvollziehbar. Aus
ihrer Sicht müsse es ein grundsätzliches Angebot des österreichischen
Schulwesens sein, dass Kinder,
die nicht ausreichend gut Deutsch
sprechen, um dem Unterricht in angemessener Form zu folgen, es an
den Schulen möglichst schnell und
unabhängig von der Schulstufe oder
-form lernen können.
Dr. Gertrud Nagy ist ehemalige
Hauptschulleiterin und promovierte Erziehungswissenschaftlerin. Seit 2007 arbeitet
sie wissenschaftlich an der Johannes Kepler Universität Linz.
Zuletzt war sie an der Evaluierung der „Neuen Mittelschulen“
beteiligt. Am Dienstag, den 22.
September hält sie im Saal der
AK Vorarlberg in Feldkirch einen
Vortrag zum Thema „Gemeinsame Schule – Allheilmittel oder
Angstmacher?“. Sie beleuchtet
den Veränderungsbedarf aus dem
Blickwinkel von sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen,
aber auch aus jenem von verunsicherten Eltern der bildungsnahen
Mittelschicht. Dabei begibt sie
sich auf die Suche nach Maßnahmen zur Schadensbegrenzung
als grundsätzliche Voraussetzungen für guten Unterricht in
einer sozial und leistungsmäßig
durchmischten Schülerschaft.
Mit dem Vorarlberger Vorhaben,
im Rahmen einer Modellregion
die gemeinsame Schule der 10- bis
14-Jährigen einzuführen, kommt
Bewegung in die bildungspolitische Diskussion. Beginn ist um
19.30 Uhr, der Eintritt ist frei, eine
Anmeldung ist erforderlich.
▸ Anmeldung unter
050/258-4026,
bildungspolitik@
ak-vorarlberg.at oder
online (der QR-Code
führt Sie zum Online-Formular).
14 Jugend
September 2015
LEHRLINGSTIPP
von Birgit
Kaufmann, Lehrlingsabteilung
der AK Vorarlberg
Foto: Ludwig Berchtold
Ein guter Start
Schon erschöpft sich die Debatte rund um die Krise der Lehre in Schuldzuweisungen. Das aber nützt den Jugendlichen herzlich wenig.
Hämmerle: „Lehre muss
aufgewertet werden!“
Die Durchfallquote bei Lehrlingen in Vorarlberg ist im Jahresabstand wieder gestiegen – fast jeder fünfte
scheitert – für AK Vorarlberg ist Reform unumgänglich, es besteht akuter Handlungsbedarf.
Die jüngsten
Zahlen der Wirtschaftskammer zeigen es deutlich: Der ehemalige Exportschlager, die duale Ausbildung,
schlingert bedrohlich. Für AK-Präsident Hubert Hämmerle ein klarer
Fall: „Wir müssen deutlich mehr in
die Qualität investieren!“
Immer schlechter
Denn der Trend setzt sich fort. Von
den 57.589 Lehrlingen, die 2014 zur
Abschlussprüfung angetreten sind,
sind 10.543 durchgefallen. Damit
haben österreichweit 18 von 100
Prüflingen nicht bestanden. 2013
lag die Durchfallquote bei 17,7 Pro-
Wiederholer. Rund sechstausend
Lehrlinge haben also das Handtuch
geworfen und stehen ohne abgeschlossene Berufsausbildung da.
Dazu kommen noch jene, die schon
viel früher aufgegeben haben.
„Diese Entwicklung dürfen wir
nicht länger stillschweigend zur
Kenntnis nehmen“, sagt AK-Präsident Hämmerle, und er stellt Fragen:
„Wir wissen bis heute nicht, wie viele
Lehrlinge in der Theorie, in der Praxis oder im Fachgespräch scheitern.“
Dieses Zahlen müssen nun auf den
Tisch. Hämmerle erwartet sich angesichts der Fakten das gemeinsame
Bekenntnis aller Beteiligten, dass
Diese Entwicklung dürfen wir nicht
länger stillschweigend zur Kenntnis
nehmen.
Hubert Hämmerle
AK-Präsident
zent. Jetzt beträgt sie 18,3 Prozent.
In Vorarlberg liegt der Durchschnitt
bei 17,9 Prozent, in Gewerbe und
Handwerk scheitert jeder Fünfte
(21,9 Prozent).
So viele geben auf
Hinter diesen nackten Zahlen verbergen sich Schicksale. Jugendliche,
die perspektivenlos am Arbeitsmarkt scheitern müssen. Zwar kann
man zur Lehrabschlussprüfung
mehrmals antreten. Aber Jahr für
Jahr fallen mehr Lehrlinge durch,
als es Wiederholungsprüfungen
gibt: 2014 gab es bei über zehntausend negativen Prüfungen nur 4730
»
Nichtbestandene Lehrabschlussprüfungen
Anteil in Prozent
20 19,2
15
16,0
14,0
11,4
18,3
15,7
17,7
10
5
1970
1975
1980
1985
1990
1995
2000
Nach Branchen 2014 (Auswahl bundesweit)
Maler/in
Kfz-Technik
Metalltechnik
Friseur/in
Koch/Köchin
Tischler/in
Elektrotechnik
Einzelhandel
Bürokaufmann/-frau
Maurer/in
Bankkaufmann/-frau
2,1
13,4
13,1
12,4
37,5
27,7
25,4
23,9
23,5
20,8
18,3
„Nicht alles mit
Geld fördern“
Nach Bundesländern 2014
21,1
20,7
19,4
18,3
17,9
17,3
16,8
Tirol
Wien
Oberösterreich
Österreich
Vorarlberg
Niederösterreich
Kärnten
Salzburg
Steiermark
Burgenland
hier ein ernstes Problem vorliegt.
„Wir dürfen das Thema nicht länger
schönreden.“ Auch die ewige Suche
nach Schuldigen bringe die Lehre
so wenig weiter wie der permanente
Verweis darauf, dass in Vorarlberg
die Uhren anders ticken.
Ohne Qualität keine Zukunft
Zwar weise Vorarlberg im Bundesländerranking noch da und dort
Spitzenwerte vor, doch längst nicht
mehr durchgängig. „Wenn wir
schon das Bundesland der besten
Lehrlingsausbildung sein wollen,
dann muss Vorarlberg hier wieder
Impulse setzen.“ Hämmerle fordert
16,6
14,4
14,4
in diesem Zusammenhang dringend die Wiedereinführung der
Zwischenprüfung zur Hälfte der
Lehrzeit. Alle Partner müssten gemeinsam an einem Strang ziehen,
denn „nur wer in die Qualität der
Ausbildung investiert, schafft den
Jugendlichen eine Zukunft“. Die
Fehler der Vergangenheit – Abschaffung des Blum-Bonus, die Streichung der Qualitätssicherung und
die Einführung der Lehrlingskündigung – zeigten immer deutlicher
ihre Wirkung.
So dürfe es auf keinen Fall weitergehen.
Beendigung der Lehrverhältnisse in Vorarlberg
Seit 15 Jahren werden in Vorarlberg jedes Jahr rund 1000 Lehrverhältnisse aufgelöst. Bei etwa einem Drittel gelingt das einvernehmlich, rund ein Drittel
der abgebrochenen Lehrverhältnisse zerbricht noch in der Probezeit.
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
§15a durch den
Lehrberechtigten
1
§15a durch den Lehrling
durch den
Lehrberechtigten
durch den Lehrling
▸ Information und Beratung:
www.­ak-basics.at
2010 2014
2005
Grafik: KEYSTONE, Quelle: APA, WKO, Foto: Fotolia
DIE ZEIT DRÄNGT.
Julian hat seine Konditorlehre
begonnen. Zum Glück war er
mit seiner Klasse bei der AK
und hat dort wichtige Infos
erhalten. So weiß Julian, dass
ihn sein Lehrberechtigter gemäß dem Berufsbild für Konditoren auszubilden hat und
sein Ausbilder dieses mit ihm
halbjährlich bespricht. Auch
muss sein Lehrbetrieb die
Ausbildungsvorschriften einhalten, so darf er z. B. nicht
für berufsfremde Tätigkeiten
eingesetzt werden. Er hat auch
erfahren, dass sein Chef ihm
für die erforderliche Zeit der
Berufsschule freizugeben hat.
Nachdem Julian und seine
Erziehungsberechtigten seinen Lehrvertrag in vierfacher
Ausfertigung unterzeichnet
haben, wird er ein Exemplar
erhalten. Außerdem muss er
monatliche Lohnzettel und
die Lehrlingsentschädigung
laut Kollektivvertrag erhalten.
Auch weiß er, wie wichtig es
ist, Arbeitszeitaufzeichnungen zu führen. Mit der Lehrlings- und Schülerfreifahrt
kann er zudem günstig mit
den Öffis fahren.
1
84
100
113
104
94
97
94
92
109
93
73
88
91
92
93
27
404
481
410
406
319
318
337
377
410
367
332
302
336
352
277
120
einvernehmlich
224
222
239
257
312
341
371
403
374
296
314
346
316
304
324
150
Probezeit
250
297
287
252
290
244
309
358
301
285
340
300
326
277
290
53
Summe
962
1100
1049
1019
1015
1000
1111
1230
1194
1041
1059
1037
1069
1026
984
350
Für den Bildungssprecher der
Vorarlberger Industrie, Christoph Hinteregger, steht fest, dass
die Probleme der Lehre mit Subventionen nicht gelöst werden
können. Er ortet die Ursachen in
der Pflichtschule. Jede Branche
solle, wo gewünscht, eigenverantwortlich finanzieren, fordert
Hinteregger. Die Vorarlberger
Elektro- und Metallindustrie
tut das schon. Sie bezahlt für die
positive Absolvierung des Lehrlingswettbewerbs eine Prämie.
Auflösung von Seite 6
Eine Woche pro Arbeitsjahr.
Darüber hinaus gibt es eine
zusätzliche Woche, wenn Ihr
Kind noch nicht zwölf Jahre alt
ist und neuerlich krank wird.
▸ Das kleine 1x1 des Arbeitsrechts finden Sie unter quiz.arbeiterkammer.at im Internet.
Auflösung des Rätsels
von Seite 12
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LOHNABRECHNUNG
Das
gesuchte Lösungswort
lautet: LOHNABRECHNUNG
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L F E
Arbeit 15
September 2015
Mohis endlich fair behandeln
Landesrätin Wiesflecker bittet AK um weitere Unterstützung – Mitarbeiterinnen im Mobilen Hilfsdienst fehlt jede Absicherung
FRAGE DER FAIRNESS.
ihr Archiv bemüht, und tatsächlich stammt das erste Konzept zur
Anstellung der Mohis aus dem Jahr
2003. „Jetzt müssen wir den Schritt
endlich machen“, sagt Wiesflecker
und geht erneut in Gespräche mit
dem Gemeindeverband. Dort stieß sie
bislang auf „große Zurückhaltung“.
Bedenken ausgeräumt
Im Gepäck hat sie diesmal zwei Expertisen der Universität Innsbruck.
Einmal hat ihr Univ.-Prof. Dr. Gustav
Wachter bescheinigt, dass die 51
Mohi-Vereine nicht umsatzsteuerpflichtig werden, wenn sie die Mitarbeiterinnen anstellen. Auch steuerrechtlich konnten alle Bedenken
ausgeräumt werden.
Wiesflecker verfolgt in Sachen
Pflege ambitionierte Ziele. „Wir
wollen, dass künftig 80 Prozent der
Pflege ambulant und nur 20 Pro-
zent stationär erfolgen.“ Dieses Ziel
wäre ohne die fast 2000 Mohis völlig
unerreichbar. Denn die familiären
Strukturen sind kaum dazu angetan, pflegerische Aufgaben im Alleingang zu bewältigen.
Die Zahl der Mohis aber schwindet. Immer mehr werfen das Handtuch. Im Augenblick sind nur zwei
Prozent nach dem Kollektivvertrag
für private Sozial- und Gesundheitsorganisationen angestellt. 65 Prozent erbringen ihre Dienstleistung
auf Basis von Vermittlungsverträgen, 33 Prozent haben freie Dienstverträge.
Absicherung fehlt
Dass die Frauen zusammen 6,2 Millionen Euro an Wertschöpfung erbringen, beeindruckt offenbar niemanden. Bis heute fehlt allen bis auf
zwei Prozent jegliche Absicherung.
„Der Gemeindeverband sagt lediglich: Das ist nicht finanzierbar.“
Diesem Argument begegnet Wiesflecker mit einer stufenweisen Lösung: „Wir würden 2016 erst einmal
50 Mohis anstellen.“ Wiesflecker hat
500.000 Euro im Landesbudget dafür reserviert. Ziehen die Gemeinden mit, stünde einer Lösung nichts
im Wege.
Der sozialpolitische Ausschuss
der AK Vorarlberg hat einen entsprechenden Antrag für bessere
Arbeitsbedingungen der Mohis
einstimmig beschlossen und an
den Vorstand der AK weitergeleitet.
AK-Präsident Hubert Hämmerle
kann das Anliegen sehr gut nachvollziehen.
1919
Einsatzkräfte waren
2014 in den 51 Mobilen Hilfsdiensten
tätig. Angestellt sind
gegenwärtig nur 48.
Das Ringen um die
Anstellung dauert
nun schon 13 Jahre.
4556
Frauen und Männer
konnten so in ihrem
Zuhause betreut werden.
▸ Mehr Informationen zum Mobilen Hilfsdienst in Vorarlberg finden
Sie unter www.mohi.at
582.500
Fotos: Lisa Mathis, Fotolia
Sie besuchen regelmäßig ihre überwiegend betagten Klienten, gehen mit
ihnen spazieren, hören zu, bügeln,
waschen, putzen – und kämpfen
seit 13 Jahren vergeblich für anständige Dienstverträge. Von den 1919
Einsatzkräften der Mobilen Hilfsdienste in Vorarlberg sind nur vier
Prozent Männer. Denn „kein Mann
arbeitet unter diesen Bedingungen“,
sagt Obfrau Kitty Hertnagel und
fügt etwas bitter hinzu: „Männer
pflegen ihre Netzwerke, Frauen ihre
Angehörigen“.
Gemeinsam mit Landesrätin Katharina Wiesflecker war Hertnagel
im Ausschuss für Sozialpolitik, Gesundheit und Pflege der AK zu Gast.
Beide warben um Unterstützung.
Denn die grüne Landesrätin schickt
sich eben an, erneut für die Mohis
in die Schranken zu treten. Sie hat
LR Wiesflecker: „Danke der AK
für die Unterstützung.“
Einsatzstunden waren dafür notwendig.
Pro Stunde wochentags werden derzeit
zwischen 11 und 11,50
Euro verrechnet.
Würden Vollkosten
an die Klienten weitergereicht, würde
der Tarif auf 30 Euro
po Stunde klettern.
Wenn Mohi-Mitarbeiterinnen bessere Arbeitsbedingungen vorfänden, wären weniger sogenannte
Osthelferinnen nötig. Die Wertschöpfung bliebe in Vorarlberg.
SERIE Die kleinste wirtschaftliche Einheit: Der Mensch – Folge 8
„Wer nur im Büro hockt, hat
auch Kreuzweh …“
ORGANISATOR.
Wir treffen Bernhard Humpeler auf der Baustelle
eines neuen Kindergartens in Dornbirn. Als Polier ist er für die gesamte
Organisation zuständig. Termine
müssen halten. Der Polier wacht
auch über die Sicherheit der Leute.
Ein Job, bei dem man permanent
unter Strom steht.
AKtion: Der Polier, legt er eigentlich
selber noch Hand an?
Humpeler: Auf einer kleineren
Bau­
stelle kann es schon noch so
sein, aber normalerweise hast du die
ganze Überwachung der Baustelle
unter dir. Hier arbeiten beispielsweise 22 Leute, da bleibt gar keine
Zeit.
Wie wird man Polier?
Humpeler: Ich habe bei der Firma
Schertler die Maurerlehre gemacht,
bin dann gleich einmal Vorarbeiter
geworden und habe dann die Bauhandwerkerschule besucht.
Macht man die im Land?
Humpeler: An der HTL Rankweil,
die geht drei Jahre.
Gemacht, weil …
Humpeler: Weil man es sowieso
braucht. Die Firmen wollen, dass du
die Schule machst.
Danach sind Sie für Ihre Firma gleich
für längere Zeit auf Großbaustellen
in Wien eingesetzt gewesen.
Humpeler: Ja, zuerst ein halbes
Jahr am neuen Hauptbahnhof, dann
eineinhalb Jahre bei einem Krankenhausbau. Beide Male schon als
Polier. Das war schon interessant!
Und nicht hängen geblieben?
Humpeler: Na! Dafür bin ich zu viel
Vorarlberger!
Was kam danach, die nächste Großbaustelle?
Humpeler: Das war das Illspitzkraftwerk in Feldkirch. Das war bisher auch die spannendste Aufgabe
für mich. Größe, Tiefe, die Masse …
und es war in Vorarlberg!
Sie geben sich also nicht mehr mit
Einfamilienhäuschen ab.
Humpeler: Würde ich auch machen. Ist weniger Stress (lacht).
Was reizt Sie an Ihrem Beruf?
Humpeler: Es gibt zwei Sachen auf
dem Bau: Entweder du hast eine
Riesenbaustelle oder so einen Spezialauftrag wie hier, alles aus Sichtbeton. Das sind die Königsklassen.
Warum überhaupt dieser Beruf?
Humpeler: (überlegt) Ich war in
der Hauptschule, als meine Schwester gerade gebaut hat; ich habe dort
geholfen und das hat mir getaugt.
Dann hatte ich noch einen Bekannten, der bei meiner Firma gearbeitet
hat … so bin ich dazugekommen.
Ist es ein Beruf, den Sie anderen bedingungslos empfehlen würden?
Humpeler: Man kann schon vorwärtskommen. Aber es will ja keiner
auf den Bau! Weil schlecht bezahlt,
viele Stunden, heißt es …
… und mit 40 körperlich kaputt,
heißt es weiter. Stimmt das so auch?
Humpeler: Es kommt immer darauf an, wie man mit sich selbst umgeht. Wer nur im Büro hockt, hat
auch Kreuzweh. Nein, schlecht bezahlt ist es nicht. Aber die Stunden
sind es halt, die viele abschrecken.
Der Mensch als Wirtschaftsfaktor:
Wofür geben Sie gerne Geld aus?
Foto: Arno Miller
Bernhard Humpeler, 31, Baupolier aus Höchst, ist bekennender Fan von Beton –
und ein schönes Beispiel dafür, wie Zufall den Berufsweg bestimmen kann.
Bernhard Humpeler (r.) ist für die Organisation der Baustelle und
auch für die Sicherheit seiner Mitarbeiter verantwortlich.
Humpeler: Ich bin am Hausbauen.
Da fließt alles hinein. Es sollte heuer noch fertig werden, aber das geht
sich leider nicht mehr aus.
Wegen Aufträgen wie diesem hier?
Humpeler: Bei Sichtbeton dauert
alles doppelt so lange. Da gibt’s natürlich ein bisschen Zeitdruck …
Baupolier
Wirtschaft sind wir alle. Der einzelne Mensch ist die kleinste wirtschaftliche Einheit. In dieser Reihe stellt die „AKtion“ Menschen und die Berufe
vor, mit denen sie ihren Lebensunterhalt bestreiten.
Beruf: Baupolier (meist vereinfacht Polier genannt)
Ausbildung: Typische Voraussetzung ist entweder Berufspraxis nach
einer Lehre im Baubereich oder Berufspraxis nach einschlägigen technischen Schul- und Fachausbildungen
Einstiegsgehalt1): ����������������������� 2220,00 bis 2790,00 Euro
Je nach Ausbildungsniveau sind große Unterschiede beim Einstiegsgehalt und natürlich in der Folge möglich.
1)
16 Menschen
September 2015
TREFFPUNKT AK VORARLBERG Menschen bewegen
LESELUST. Der Rekordsommer beflügelte auch
die AK-Aktion „Badebuch“: Fast 600 Leser
zogen sich mit einem
Buch im Waldbad Feldkirch auf ein schattiges
Plätzchen zurück.
HERO. Das „Medaillon for Excellence“
holte Drucktechniker Niklas Rusch
(Offsetdruckerei
Schwarzach) bei den
„WorldSkills 2015“
in Sao Paulo.
Entlehnte Bücher
2014 2015
650
1600
ZERO. Die automatische Lohnerhöhung
im Laufe der Zeit
möchte Matthias
Burtscher, Industriellenvereinigung, abschaffen. Hat er selber nie eine erhalten?
Ein Vordenker und „Beweger”
75 Jahre und kein
bisschen müde, vehement
auf Qualität bei der Berufsausbildung unserer Jugend
zu pochen: Mit der Verleihung des Dr.-Toni-Russ-Preises am Mittwochabend hat
das Lebenswerk von „Lehrlingspapst“ Egon Blum eine
weitere hohe Auszeichnung
erfahren. Ohne seine pionierhaften Ideen und Initiativen
(Stichwort Blum-Bonus) wäre
die duale Ausbildung in Vor­
arlberg auf Mittelmaß verharrt und die Dichte an Fachkräften weit weniger groß.
Dafür zollte Prominenz aus
Politik und Wirtschaft dem
Geehrten Respekt und Anerkennung. Neben VN-Heraus-
Herzliche Gratulation von Laudator Hubert Dragaschnig (r.) zur Auszeichnung
durch die „VN“, repräsentiert durch Eugen A. Russ und Gerold Riedmann.
Geschichtsträchtig
Die AK Vorarlberg hält die Geschichte des Feldkircher Hauses
Widnau 2 und ihrer Bewohner in einem neuen Buch fest.
NEUERSCHEINUNG. Eine
architektur- und kunsthistorische Dokumentation ist
es geworden. Denn das Haus
Widnau 2, im 19. Jahrhundert auf einem einst gefrag-
ten Bauplatz vor der Feldkircher Altstadt errichtet
und 2014 abgerissen, konnte
von spannenden Zeiten berichten. Zuletzt ein Teil der
AK Vorarlberg und Sitz des
ÖGB, hatte es zuvor mehrere prominente Bewohner.
Unter ihnen Vorarlbergs
erste Architek­tin Adelheid
Gnai­ger und Bundeskanzler Otto Ender. Die Kunst-
geber Eugen A. Russ und
Chefredakteur Gerold Ried­
mann namens der Preisstifter gehörten Landeshauptmann Markus Wallner,
Landestatthalter Karlheinz
Rüdisser, AK-Direktor Rainer Keckeis und AK-Präsident Hubert Hämmerle zu
den ersten Gratulanten beim
Festakt auf der Bregenzer
Werktstattbühne. Als ehemaliger Assistent Blums zählt
Hämmerle zu dessen langjährigen Wegbegleitern.
Kosmos-Theater-Gr ünder Hubert Dragaschnig
wies in seiner Laudatio auf
verschiedene Rollen Egon
Blums hin, als „Beweger“, als
engagierten „Bürger“ und als
„Mensch“ mit hohem sozialen Anspruch. Vorgetragen
in kleinen Schauspielsequenzen, lauschten aufmerksam
auch zahlreiche Mitstreiter,
ehemalige Arbeitskollegen
Blums und solche, die in seine Fußstapfen getreten sind,
darunter Kurt Lutz, Egon
Küng, Otmar Mayer, Dieter Hämmerle. Egon Blum
hat sehr viel erreicht, nicht
zuletzt während seiner Zeit
als Regierungsbeauftragter.
Sein Blick bleibt jedoch weiterhin nach vorne gerichtet,
auf die aktuellen Probleme
rund um die Lehre.
historikerin Mag. Dr. Ingrid Holzschuh erzählt die
Geschichte, die mit dieser
Adresse verbunden ist, in einem reich bebilderten Buch.
Eine Fundgrube für alle historisch Interessierten.
▸ Die Buchpräsentation
findet am 24. September um
19 Uhr in der AK-Bibliothek
Feldkirch statt. Anmeldung
erbeten unter 050/258-4510
Zwei von vielen Kollegen aus Blums aktiver Zeit als
Lehrlingsausbildner, die gekommen waren: Alfred
Niederer (Fa. Blum) und Alfons Bertsch (Hilti).
Seit vielen Jahren im Engagement verbunden: Egon
Blum und AK-Präsident Hubert Hämmerle.
Gewinnträchtig
Mit Freude Gutes tun: Das diesjährige AK-­
Charity-Kart-Race steigt am 17. Oktober.
ENGAGEMENT.
Beim schon
traditionellen Kart-Rennen
der AK Vorarlberg geht es um
Bestzeiten – aber eben nicht
nur. Denn der Erlös der Veranstaltung kommt zur Gänze der VN-Sozialaktion „Ma
hilft“ zugute. Im Vorjahr waren es rund 11.000 Euro, die
über 300 Arbeitnehmer aus
rund 70 Vorarlberger Firmen
und Institutionen mit ihrer
Teilnahme für den guten
Zweck hereinfuhren.
Allein schon die Teilnahme am AK-Charity-­Kart-Race
bedeutet auch dieses Jahr auf
jeden Fall wieder ein Gewinn
für soziales Engagement in
Vorarlberg. Ab sofort können
sich Mannschaften anmelden. Qualifikations- und Fi-
Foto: Dietmar Mathis
FESTAKT.
Fotos: Russmedia/Bernd Hofmeister
Mit dem Dr.-Toni-Russ-Preis 2015 ist eine Persönlichkeit ausgezeichnet worden, die sich
wie keine andere in Österreich um eine solide Lehrausbildung verdient gemacht hat.
Wer tritt in die Fußstapfen des Vorjahrssiegerteams „Energienetze“?
nalrennen finden am 17. Oktober auf dem Kartbahn-Treff
in Feldkirch statt. Wie in den
Vorjahren gibt es neben der
Mannschafts- auch Einzelwertungen für Lehrlinge,
Männer und Frauen. Anmeldeschluss ist der 9. Oktober.
▸ Informationen auf www.
ak-vorarlberg.at/charityrace