Rede zur Verabschiedung von Pfarrer Georg-Peter

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Rede zur Verabschiedung von Pfarrer Georg-Peter
Rede zur Verabschiedung
von Pfarrer Georg-Peter Kreis
am 21. April 2013 um 14 Uhr
Grußwort des Oberbürgermeisters
Es gilt das gesprochene Wort!
Sperrfrist bis zu Beginn der Veranstaltung!
Sehr geehrter Herr Pfarrer Kreis, liebe Frau Kreis,
Werter Herr Dekan Rüter-Ebel,
Meine Damen und Herren!
Kommen und Gehen, es bestimmt unser Leben. Viele von Ihnen,
meine Damen und Herren, und ganz sicher Sie, lieber Herr Pfarrer
Kreis, haben heute an den Tag gedacht, an dem Sie, mit vielen
Erwartungen bedacht, in diese Gemeinde kamen; fast neun Jahre ist
das nun her, Jahre, in denen Sie hier viel bewirkten und Ihren
Gemeindemitgliedern stets mit Rat und Tat zur Seite standen.
Zuvor waren Sie 24 Jahre lang in Bad Rappenau-Heinsheim tätig, wo
auch zum großen Teil Ihre Kinder aufgewachsen sind. Künftig werden
Sie nicht weit von Ihrer Heimat in Wald-Michelbach leben.
Heute ist der Tag des Abschieds gekommen, des Abschieds von
einem Amt, das Sie lange ausgefüllt hat. Sie gehen nun in den
wohlverdienten Ruhestand.
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Damit ist heute auch der Tag gekommen, Ihnen nochmals zu danken.
Für Ihr Wirken im Dienst der Gemeinde und die Anstöße, die Sie
gegeben haben, für die gute Zusammenarbeit und das offene Ohr,
das Sie stets für alle hatten. Auch ich, der Vertreter der weltlichen
Gemeinde, möchte Ihnen, dem Vertreter der christlichen Gemeinde,
heute für die gute Zusammenarbeit danken.
Die Kirche und die Politik, sie gehen ja nicht immer konform, aber sie
haben doch auch manches gemein. Nicht von ungefähr hat es sich im
Sprachgebrauch erhalten, sowohl die kirchlichen Gemeinschaften als
auch die Kommunen als eine Gemeinde zu bezeichnen. Die
Gemeinde der Gläubigen und die Gemeinde der Staatsbürger – ihr
gemeinsamer Nenner ist das Wohl der Mitmenschen. Was alles zu
diesem Wohl gehört, wird etwas unterschiedlich gesehen, aber es
gibt auch eine ganze Reihe von Übereinstimmungen.
Und deshalb kommt den kirchlichen Aktivitäten in allen Kommunen
eine große Bedeutung zu. Die sozialen Einrichtungen der Kirche sind
unverzichtbar, ihre Stellungnahmen zu aktuellen Fragen werden
gehört. In vielen Bereichen arbeiten Kirche und Kommune eng
zusammen.
Das
ist
auch
hier
in
Schramberg
im
Stadtteil
Tennenbronn so. Die Stadt sucht den Kontakt zu den Kirchen; wir
Politiker wissen, was wir an den kirchlichen Kindergärten und
Altenheimen haben.
Ein Pfarrer muss sich heute auf vielen Ebenen bewegen. Bei der
Fülle seiner Aufgaben wird auch eine Fülle von Fähigkeiten von ihm
erwartet. Neben der Seelsorge sind das Qualitäten als Manager,
Kommunikator und gar Werbeträger in Sachen Kirche und Religion.
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Ihr
seelsorgerlicher
Beistand,
sehr
geehrter
Herr
Kreis,
Ihr
theologisches Wissen, Ihre Begabung, alte biblische Botschaften in
eine moderne Sprache zu kleiden, sie wurden hoch geschätzt. Aber
gebraucht wurden auch Ihre Fähigkeiten, den Gemeindealltag mit
seinen Arbeitsgruppen und Gesprächskreisen zu organisieren sowie
mit den Gemeindemitarbeiterinnen und -mitarbeitern ein gutes Team
zu bilden.
Auch dank Ihrer Initiative wurde auf dem Tennenbronner Gemeindeund Pfarrhaus eine Photovoltaikanlage installiert, die Erneuerung der
Treppenanlage beziehungsweise der Aufgang zum Gemeindehaus
realisiert und es konnten neue Jugendräume geschaffen werden.
Großen Einsatz von Ihnen verlangte auch der Zusammenschluss der
beiden Kirchengemeinden Tennenbronn und St. Georgen der aus
finanziellen
Gründen
erfolgte.
Dekan
Rüter-Ebel
weihte
am
2. Dezember 2012 die beiden ehemaligen selbstständigen Kirchengemeinden
zu
der
neuen
Kirchengemeinde
St.
Georgen-
Tennenbronn.
Bei diesen vielfältigen Aufgaben und Anforderungen stand Ihnen
neben den Gemeindemitarbeitern auch Ihre Frau zur Seite. Sie hat
sie unterstützt und gestärkt, zudem hat Ihre Frau eine Reihe wichtiger
Aufgaben in der so vielschichtigen Gemeindearbeit übernommen. Der
heutige Dank an den Herrn Pfarrer gilt deshalb auch Ihnen, liebe Frau
Kreis.
Alles, was Menschen nur bewegt und bedrängt, kommt in der
Seelsorge zur Sprache. Die Gemeindemitglieder suchen Rat und
Trost bei ihrem Pfarrer; sie wenden sich an ihn in allen Lebenslagen.
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Dazu gehören die schönen Momente, wenn sich alles gut fügt; dazu
gehören aber auch die schwierigen Situationen, wenn Sorgen und
Nöte, wenn Trauer und Verzweiflung das Leben bestimmen. In den
vergangenen neun Jahren haben Sie Ihre Gemeindemitglieder
sozusagen durch das ganze Leben begleitet. Sie haben Feste mit
ihnen gefeiert und ihnen beigestanden in dunklen Stunden. Sie haben
Kinder getauft und Jugendliche konfirmiert; Sie haben Ehen
geschlossen und Verstorbene zur letzten Ruhestätte geleitet.
Und Sie waren der Ansprechpartner für alle Glaubens- und
existenziellen Fragen. Fragen nach dem Sinn des Lebens, nach der
Schöpfung, nach ethischen Normen, sie werden gerade heute wieder
oft gestellt. Die Menschen fragen danach, was unsere Welt, was
unsere Gesellschaft im Innersten zusammenhält; sie fragen danach,
welchen Sinn unsere Existenz hat; sie fragen danach, wie sie ein
sinnvolles, ein erfülltes Leben führen können.
Hier haben Sie die Antworten des Christentums angeboten. In ihm, so
Ihre Botschaft, sind humane, mitmenschliche Werte bewahrt, es ist
der Ort für existenzielle Fragen, es stiftet Sinn. Sie haben auf alte
Wahrheiten verwiesen und alte Botschaften in eine moderne Sprache
verpackt.
Sie haben es vermocht, ihre Botschaften zu den Menschen
rüberzubringen; Sie sind glaubwürdig, weil jeder spürt, dass Sie hinter
dem stehen, was Sie sagen und tun. Das hat Ihnen in Ihrer
Gemeinde, das hat Ihnen in ganz Tennenbronn viel Hochachtung
eingetragen.
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Jetzt streben Sie neue Ziele an, jetzt können Sie das Leben etwas
geruhsamer angehen. Für diesen weiteren Lebensweg wünsche ich
Ihnen und Ihrer Frau alles Gute und Gottes Segen.
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