Alptraum für Unternehmen: "Mein Notebook liegt im Taxi"

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Alptraum für Unternehmen: "Mein Notebook liegt im Taxi"
Alptraum für Unternehmen: "Mein Notebook liegt im Taxi"
Alptraum für Unternehmen: "Mein
Notebook liegt im Taxi"
› Allein in London wurden im letzten halben Jahr von Fahrgästen tausende Mobiltelefone,
Handhelds, Laptops und USB-Sticks in Taxis vergessen. Doch weniger der reine Verlust
der mobilen Geräte bereitet Unternehmen Sorgen - viel mehr befürchten sie, dass die
darauf gespeicherten Informationen in falsche Hände gelangen könnten.
VON Handelsblatt (08.02.2008 14:45:00)
DÜSSELDORF. Londons Taxifahrer könnten sich mit dem Verscherbeln von Smartphones eine hübsche
Summe hinzuverdienen - wären sie nicht so ehrlich. 55.000 Mobiltelefone, 5.000 Handhelds, 3.000
Notebooks und 900 USB-Sticks haben Fahrgäste in einem halben Jahr in Londons Taxis liegen lassen, das
ergab eine Umfrage des Sicherheitsunternehmens Pointsec Mobile Technologies. Dass es bei solchen
Verlusten um mehr geht als den Gerätepreis, ist für Jürgen Borchert, Pointsec-Chef in Deutschland, ein
klarer Fall: "Gelangen die Informationen in die falschen Hände, wird der Verlust des Geräts für den
Geschäftsreisenden schnell zum Albtraum." Dabei schützen die Anwender ihre Daten in aller Regel gar nicht
oder nur mit einem leicht zu knackenden Passwort, weiß Borchert aus Erfahrung.
Nicht nur verschlampte Handys und am Flughafen vertauschte Laptops sorgen bei den
IT-Sicherheitsbeauftragten in Unternehmen für Sorgenfalten. Eine wachsende Zahl von Mitarbeitern nutzt
privat erworbene Geräte im Betrieb und speichert darauf vertrauliche Unternehmensdaten. Daher haben
manche IT-Abteilungen gar keinen Überblick mehr und können die mobilen Helfer auch nicht in
Sicherheitsstrategien einbeziehen.
Vor allem bei kleineren Unternehmen herrscht immer noch eine erstaunliche Sorglosigkeit. So lassen laut
einer Umfrage der Marktforscher von Dynamic Markets unter europäischen Firmenchefs mehr als 40 Prozent
der Nutzer auch Verwandte, Freunde und selbst die Kinder ihre mobilen Endgeräte nutzen, obwohl 92
Prozent nach eigenem Bekunden darauf vertrauliche Geschäftsinformationen und Dokumente gespeichert
haben - von Geschäftskontakten und Verträgen über Strategiepapiere und Businessplänen bis hin zu
Informationen über neue Produktentwicklungen. Nicht einmal jeder Zweite verschlüsselt seine Mails, die er
mit Smartphone, PDA oder aus dem Notebook verschickt.
Größere Unternehmen wie die Ludwigshafener BASF versuchen, mit klaren Richtlinien für den Umgang mit
den mobilen Helfern gegenzusteuern. Die Nutzung privater Minicomputer mit Firmendaten ist zum Beispiel
absolut tabu. Mit über 4.800 Personal Digital Assistants (PDAs), mehr als 4.600 Notebooks mit UMTS-Karte
und rund 1.600 Blackberries verfügt das Chemieunternehmen in Europa über eine komplexe und rasch
wachsende mobile Infrastruktur.
Harald Endres, Direktor bei BASF IT Services, sorgt dafür, dass zehn Regeln zur Risikominimierung
eingehalten werden. "Sie bilden die Grundlage sämtlicher mobiler Lösungen im Unternehmen", sagt Endres.
Der Kodex umfasse die Nutzung von Verschlüsselung, Firewalls und Virenscannern ebenso wie das
Aktivieren von Gerätepassworten und das regelmäßige Ziehen von Sicherheitskopien. Auch eine spezielle
Zusatzsoftware werde auf den mobilen Endgeräten installiert.
Die Sicherheitsspezialisten des Softwareunternehmens Bit Defender gehen davon aus, dass in der IT-Welt
mobile Geräte in Zukunft am stärksten von Internetkriminalität bedroht sind. Seit mobile Geräte mit
leistungsfähigen Webbrowsern ausgestattet sind, zielen Datendiebstahls-Verfahren wie das Phishing
verstärkt auf mobile Anwendungen. Über offene Bluetooth-Schnittstellen lassen sich Kontaktdaten und
andere Informationen unbemerkt absaugen. Die Bit Defender-Fachleute erwarten zudem, dass die Zahl
mobiler Spam-Nachrichten, vor allem über SMS, 2008 dramatisch ansteigen wird.
Besonders die IT-Administratoren in den Firmen werden Sicherheitslösungen implementieren und pflegen
müssen, um diese Risiken zu minimieren. Dabei bemerken sie schon jetzt mit Sorge, wie teuer das
Verwalten mobiler Geschäftslösungen ist. Bereits das einfache Weiterleiten von E-Mails auf mobile
Endgeräte ist aufwendig. Wie eine Untersuchung von Osterman Research zeigte, ist die Mehrheit von 110
befragten Systembetreuer nicht überzeugt, dass der Nutzen überwiegt. Die höheren IT-Kosten, der
gestiegene Verwaltungsaufwand, aber auch die Informationslöcher durch verlorene und gestohlene Geräte
untergraben mitunter die Produktivitätsgewinne, die sich durch die Nutzung von Blackberries und anderen
© Computerwoche http://www.computerwoche.de/index.cfm?webcode=1855169
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mobilen Empfangsgeräten anfangs eröffnet haben.
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