Telekommunikation EU-Kommission harmonisiert RFID

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Telekommunikation EU-Kommission harmonisiert RFID
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23.03.2007
15:27 Uhr
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Informationen für die Praxis Telekommunikation
Telekommunikation
EU-Kommission harmonisiert RFID-Frequenzen
Die Kommission der Europäischen Union hat
beschlossen, zwei Frequenzen für drahtlose
Geräte europaweit zu harmonisieren. Neben
Frequenzbändern für die RFID-Nutzung
betrifft dies auch jene, die von drahtlosen
Geräten des täglichen Gebrauchs wie Garagentoröffnern, Alarmanlagen, Baby-Überwachungsmonitoren, Kopfhörern und Mikrofonen genutzt werden. Für Verbraucher und
Hersteller bedeutet das eine Erleichterung, da
künftig überall in der EU dieselben Geräte mit
geringer Reichweite benutzt werden können
und nur noch ein Gerät für den gesamten Binnenmarkt hergestellt werden muss. „Die jetzt
erlassenen Entscheidungen der Kommission
werden dazu beitragen, einen einheitlichen
Binnenmarkt für diese Funkgeräte zu schaffen und ihre Akzeptanz wie auch diesen so
wichtigen Wirtschaftszweig zu fördern, so
dass alle Menschen in Europa davon profitieren können“, erklärte die zuständige EUKommissarin Viviane Reding. Die neuen Entscheidungen der Kommission werden dazu
führen, dass tragbare Geräte für den Massenbedarf ohne Lizenz in allen Mitgliedstaaten
betrieben werden können. Die Verbraucher
werden nicht mehr prüfen müssen, welche
Geräte in den einzelnen Mitgliedstaaten
benutzt werden können, und brauchen sich
keine Sorgen mehr zu machen, ob ein in
einem Mitgliedstaat gekauftes drahtloses
Gerät in einem anderen Mitgliedstaat funktioniert oder möglicherweise andere Funkverbindungen stört. Dies werde die Nachfrage
beleben, die Produktionskosten der Hersteller
senken und die Entwicklung neuer, innovativer Geräte und Anwendungen fördern, teilte
die Kommission mit. Nach einer aktuellen
Studie der EU-Institution werde der Wert des
Marktes für diese Geräte im Jahr 2009 auf 25
Milliarden Euro ansteigen. Wie die Kommission ankündigte, werden auch die Frequenzbänder für die RFID-Nutzung harmonisiert.
Diese elektronischen Etiketten werden zunehmend im Einzelhandel, in der Logistik, zur
Warenverfolgung und Personenlokalisierung
Zwei Frequenzen für drahtlose Geräte werden europaweit
harmonisiert.
Foto: aboutpixel
sowie in Sicherheits- und Alarmsystemen
verwendet. Laut Schätzungen wird der Markt
für RFID-Dienste und -Systeme in Europa bis
2010 einen Wert von vier Milliarden Euro
erreichen.
IHK-Service
Fragen zum Thema beantwortet Thorsten
Schwäger unter Telefon: 071 21/2 01-117 oder
per E-Mail: schwaeger@reutlingen.ihk.de.
Provider müssen künftig häufiger Daten ihrer Kunden herausgeben
Das jetzt in Kraft getretene Terrorismusbekämpfungsgesetz (TBEG) macht es für
Geheimdienste deutlich einfacher, Auskünfte
von privaten Unternehmen einzuholen.
Neben dem Verfassungsschutz können künftig auch der Bundesnachrichtendienst (BND)
und der Militärische Abschirmdienst (MAD)
Auskünfte bei Luftfahrtunternehmen, Banken, Post-, Telekommunikations- und Telediensteunternehmen einholen. Dies gilt nicht
mehr nur bei Terrorverdacht, sondern auch im
Rahmen der Aufklärung verfassungsfeindlicher Bestrebungen im Inland. Oliver Süme,
Vorstand des eco Verbandes der deutschen
Unternehmerwirtschaft, betont: „Wir erwarten dadurch eine deutliche Zunahme der Auskunftsersuchen über Daten der Kunden unserer Mitgliedsunternehmen.“ Eco prognostiziert, dass sich dieser Trend fortsetzen wird.
Geplant ist nämlich die verdachtsunabhängige und flächendeckende Vorratsdatenspeicherung aller Verkehrsdaten der Kommunikation der gesamten Bevölkerung – Festnetz,
Mobiltelefon, Internet, E-Mail und SMS.
„Spätestens zu diesem Zeitpunkt erwarten wir
eine regelrechte Explosion der Zahl der Auskunftsersuchern. Das bedeutet einen erheblichen Eingriff in das informationelle Selbstbe-
stimmungsrecht der Bürgerinnen und Bürger“, so Oliver Süme. „Für die Internetwirtschaft bedeutet der Zuwachs der Anfragen
eine enorme Belastung“, so Oliver Süme weiter. Seit Jahren drängt eco auf eine angemessene Entschädigung für den personellen und
technischen Aufwand, den diese Anfragen
verursachen.
IHK-Service
Fragen zum Thema beantwortet Thorsten
Schwäger unter Telefon: 071 21/2 01-117, oder
per E-Mail: schwaeger@reutlingen.ihk.de.
Studie zur Nutzung von Mobilfunkgeräten
Deutsche schöpfen multimediale Möglichkeiten nicht aus
Trotz der großen Verbreitung von Multimedia-Handys nutzen die meisten Deutschen kaum deren
Potenziale. Im weltweiten Vergleich zeigen sich stattdessen vor allem Asiaten den verschiedenen Handyfunktionen gegenüber aufgeschlossener und verwenden diese auch regelmäßig.
Das ergab die von TNS Infratest durchgeführte Studie „Global Tech Insight 2006“ (GTI), die das
Nutzerverhalten und das Interesse an mobilen Inhalten auf dem Handy in weltweit 29 Ländern
untersucht.
Das Versenden von SMS ist hierzulande nach
wie vor ebenso eine beliebte Handyfunktion
wie auch das Fotografieren: Rund 81 Prozent
aller deutschen Mobilfunknutzer schreiben
regelmäßig Kurzmitteilungen und 29 Prozent
knipsen regelmäßig Bilder mit ihrer Handy-
Kamera. Office-Anwendungen und mobiles
Fernsehen sind dagegen noch wenig verbreitet: Nur zwei Prozent sehen regelmäßig auf
ihrem Handydisplay fern, beim Spitzenreiter
China sind es bereits zwölf Prozent.
Asiatische Mobilfunker weit voraus
Insgesamt liegt Deutschland bei der Nutzung
von Zusatzfunktionen auf dem Handy weit
entfernt von den weltweiten Top-Werten, die
besonders in asiatischen Ländern erreicht
werden. So fotografieren 58 Prozent der Ko-
WIRTSCHAFT Neckar-Alb
April 07
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