Männeken Piss - s
Transcription
Männeken Piss - s
Schwerpunktthema Wasser Phänomen Experiment Wasserdruck Nr. 1 Männeken Piss Alltagsbezug Abb. 3:Beide Löcher mit Tesaband verschließen Kinder erfahren Phänomene, die den Wasserdruck betreffen, auf vielfältige Art und Weise: Der Wasserstrahl aus einer Regentonne im Garten wird mit abnehmendem Wasserstand im Behälter immer dünner. Kinder aus ländlichen Gegenden haben viel leicht schon beobachtet, dass sich Wassertürme immer an den höchsten Erhebungen der Umgebung befinden. Warum sind die Wassertürme eigentlich überhaupt so hoch gebaut? Andere Kinder haben bereits eine Wasserrutsche benutzt und unter Wasser einen erhöhten Druck in den Ohren gespürt! Abb. 1: Die Materialien Abb. 2: Löcher in markierte Stellen stechen Der Versuch beginnt Versuchsüberblick Dieses einfache Experiment verdeutlicht, dass der Wasserdruck mit zunehmender Tiefe ansteigt. Aus einer gefüllten Flasche strömt Wasser deutlich stärker, wenn man ein Loch in Bodennähe statt weiter oben einsticht. • Ü berlegen Sie sich einen geeigneten Einstieg in das Experi ment. Besprechen Sie mit den Kindern z.B. die Funktion von Wassertürmen. Sie könnten dabei die Frage stellen, warum diese eigentlich immer so hoch sind und sich dazu noch an den höchsten Erhebungen der Gegend befinden. Vielleicht führen Sie sogar eine Exkursion zu einem nahe gelegenen Wasserturm durch. Andere Möglichkeiten der Einführung finden Sie stichwortartig in der Rubrik „Alltagsbezug“. • F ür den eigentlichen Versuch entfernen die Kinder zuerst die Banderole von der Flasche. • J etzt müssen zwei Löcher in die Flasche gestochen werden: Eines sollte sich knapp oberhalb der Mitte der Flasche befin den und eines senkrecht darunter etwa 3 cm über dem Boden (Abb. 2). Um die Löcher wiederzufinden, ist es sinnvoll, die Stellen vorher mit einem Permanentmarker zu kennzeichnen. Materialien Für jedes Kind: • • • • ine große Plastikflasche E Ein Trichter Ein dünner Nagel oder eine Pinnwandnadel (Achtung: Nägel oder ähnliche spitze Gegenstände sind potenziell gefährlich) Eine größere Plastikwanne (kann auch von zwei Kindern genutzt werden) • Eine Gießkanne oder ein ähnlicher Behälter als Wasser speicher • Tesaband mit Abroller oder einer Schere • Ein Permanentmarker Siehe Abb. 1 So geht es weiter • N un kleben die Kinder mit einem einzelnen ausreichend lan gen Tesabandstreifen beide Löcher gleichzeitig ab (Abb. 3), stellen die Flasche in die Plastikwanne und füllen sie voll Wasser (Abb. 4). • D er dafür benutzte Trichter kann auf der Flasche bleiben und ist auch zum späteren Nachfüllen nützlich. • Die Flasche darf nicht verschlossen werden! • F ragen Sie die Kinder, aus welchem Loch das Wasser wohl am stärksten herausströmen wird, wenn sie jetzt das Tesaband abziehen. • A m besten gelingt das Abziehen, wenn ein Kind die Flasche festhält und ein anderes mit einem Ruck das Tesaband ent fernt (Abb. 5). Schwerpunktthema Wasser Phänomen Experiment Wasserdruck Nr. 1 Männeken Piss Das passiert Wasser strömt aus dem unteren Loch deutlich stärker und weiter heraus als aus dem oberen (Abb. 6). Wird mit der Gießkanne laufend Wasser nachgegossen, so kön nen die Kinder das Phänomen länger beobachten. Manchmal kommt das Wasser nicht als Strahl aus dem Loch, sondern läuft als Rinnsal seitlich an der Flasche hinunter. Hält man das Loch kurz zu, entsteht eventuell wieder ein Strahl. Ansonsten muss die Flasche außen abgetrocknet und neu abgeklebt werden (eventuell die Löcher vergrößern und unbedingt die Banderole entfernen!). Ideen zur Fortsetzung Alternativ stechen die Kinder jeweils nur ein Loch an unter schiedlichen Stellen in die Flaschen und vergleichen die je weilige Stärke des Strahls. Abb. 4: Wasser in die Flasche füllen Abb. 5: Tesaband abziehen Die Kinder sollten einmal ausprobieren, was passiert, wenn sie die Flaschen zusammendrücken. Ein weiterer interessanter Aspekt ergibt sich, wenn die Öffnung der Flasche mit dem Deckel verschlossen wird – der untere Strahl wird erhalten bleiben, aber durch das obere Loch strömt Luft in die Flasche hinein! Drückt man mit dem Daumen eins der beiden Löcher zu, so wird aus dem verbliebenen Loch bei geschlossenem Deckel auch kein Wasser mehr herausströmen. Der Hintergrund Wasser besteht aus vielen kleinen Teilchen, die alle ein Gewicht haben. Je mehr Wasserteilchen übereinander liegen, desto grö ßer ist das Gewicht, das nach unten drückt. Um dies zu demons trieren, könnte sich ein kräftiges Kind auf den Boden legen oder auf einen Stuhl setzen. Ein oder zwei weitere Kinder legen bzw. setzen sich dann auf dieses Kind und veranschaulichen so, wie der Druck steigt. Der Wasserdruck nimmt also mit zunehmender Wassertiefe zu und deshalb ist in unserem Versuch der untere Strahl stärker als der obere. Abb. 6: Der untere Wasserstrahl ist stärker Schraubt man die Flasche zu und wird ein Loch abgedeckt, so versiegt der verbleibende Strahl nach einiger Zeit, weil keine Luft nachströmen kann. In der Flasche entsteht ein Unterdruck, der weiteres Herausfließen von Wasser verhindert. Um den entste henden Unterdruck auszugleichen, muss also Luft in die Flasche hineinströmen können. Befinden sich zwei Löcher in der Flasche, geschieht dies immer am oberen Loch, weil dort ein geringerer Wasserdruck herrscht. Durch das untere Loch kann dann weiter hin Wasser ausströmen. Das Gewicht des Wassers drückt natürlich auch auf einen Tau cher. Sein Trommelfell im Ohr wird durch den Wasserdruck nach innen gedrückt und erzeugt dabei manchmal sogar ein Knacken. Damit das Wasser durch lange Wasserleitungen auch bei uns noch mit genügend Druck aus der Leitung kommt, wird es in hohen Wassertürmen gelagert. Diese Wassertürme stehen an den höchsten Stellen der gesamten Umgebung, was den Druck in den Wasserleitungen weiter steigert.