Fairtrade Organic Coffee / Peru

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Fairtrade Organic Coffee / Peru
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Fairtrade Organic Coffee / Peru
Zwei Drittel des fair gehandelten Kaffees, der nach Deutschland (Hamburg) importiert wird,
stammen aus dem südamerikanischen Land. Im Süden Perus liegt auf 4000 Metern die Stadt Juliaca
wie ein Flickenteppich inmitten einer staubigen Hochebene. Hier kann man Schmuggelware aus
Bolivien kaufen, gefälschte Markenkleidung, illegales Gold, giftiges Quecksilber, Lamaföten und
Kokablätter. Und in Juliaca gibt es den besten Kaffee der Welt: den Kaffee, angebaut von
indigenen Aymara und den Quechua , an den steilen Ostabhängen der Anden im Sandia-Tal,
rund 200 Kilometer nordöstlich von Juliaca, teilweise auf über 2000 m ü.M. Einer der am
höchsten angebauten Kaffees der Welt. Beim Spezialkaffee-Wettbewerb in den USA haben es
die Bohnen aus Sandia mehrmals auf den ersten Platz geschafft.
Produziert und vertrieben wird der Kaffee von Cecovasa. Der Genossenschaftsverband der
Kaffeebauern aus dem Sandía-Tal hat seinen Hauptsitz in Juliaca. In der 1970 gegründeten
Kooperative sind heute 5300 Kaffeebauern zusammengeschlossen. Von Juliaca aus exportiert
Cecovasa seinen Kaffee nach Europa und Nordamerika. Die Geschäfte führt Javier Cahuapaza,
Sohn eines Kaffee-Kleinbauern, der eine kaufmännische Ausbildung genossen hat.
Der Weltmarktpreis für Kaffee wird an der Kaffeebörse in New York festgesetzt und unterliegt
großen Schwankungen. Fair gehandelter Kaffee dagegen garantiert einen Mindestpreis für die
Produzenten, der auch dann gehalten wird, wenn der Weltmarktpreis darunter fällt. Festgelegt wird
der Fairtrade-Standardpreis alle zwei bis drei Jahre vom internationalen Fairhandels-Netzwerk
FLO unter Mitsprache der Produzenten; zurzeit beträgt er 1,40 US-Dollar pro britisches Pfund (rund
450 Gramm). Zusätzlich gibt es eine Prämie von 20 Cent pro Pfund für Gemeinschaftsprojekte der
Genossenschaft – zum Beispiel für Investitionen in die Infrastruktur, Sozialprojekte und die
Verbesserung der Qualität – sowie einen weiteren Aufschlag im Fall von ökologischem Anbau.
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Nur von Kleinbauern produzierter Kaffee kann das Fairtrade-Siegel erhalten – im Gegensatz
zu fair gehandelten Blumen und Bananen, die auch in Plantagen angebaut werden dürfen.
Organisiert und kontrolliert wird der faire Handel in Europa vom Dachverband Fairtrade
International Labelling Organizations (FLO) mit Sitz in Bonn, dem nationale FairtradeSiegelinitiativen, Produzenten-Netzwerke und Fairtrade-Marketing-Organisationen angehören.
Die Kaffeekooperative CECOVASA
Die peruanische Kleinbauernkooperative Central de Cooperativas Agrarias Cafetaleras de los Valles
de Sandia LTD. (CECOVASA) wurde im Jahr 1970 in der Region rund um den Titicacasee
gegründet.
Damals schloss sich eine Gruppe von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern zusammen, die ihren
Kaffee gemeinsam zu einem gerechten Preis verkaufen wollten.
Portrait der Kaffeekooperative CECOVASA
Bevor es die Kooperative gab, verkauften die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern der Region rund
um den Titicacasee ihre Kaffeeernten an Zwischenhändler, da sie keinen Zugang zu heimischen
oder ausländischen Märkten hatten. Die Zwischenhändler zahlten den Bäuerinnen und Bauern
jedoch meist viel weniger als die Hälfte des aktuellen Marktpreises für Kaffee – zu wenig, um
davon leben zu können. Heute ist der Einfluss der Kleinbauernkooperative in der Region so groß,
dass niemand mehr seinen Kaffee zu einem solch ungerechten Preis verkauft – und auch die
Zwischenhändler gibt es rund um den Titicacasee nicht mehr.
Heute ist die CECOVASA ein Zusammenschluss von neun Kleinbauernkooperativen und damit eine
der größten Kaffekooperativen Perus. Seit 1993 verfügt die Kooperative über die FairtradeZertifizierung. Heute wird der Kaffee von CECOVASA direkt in die USA und nach Europa
exportiert. Fast 50 Prozent dieses Kaffees stammen, dank eines Förderungsprogramms für
biologischen Kaffeeanbau, welches die Kooperative 1997 gestartet hat, aus ökologischen Anbau.
Die meisten Mitglieder der Kooperative gehören den indigenen Völkern der Quechua und der
Aymará an.
Fair geht's besser
Seit der Gründung und der Fairtrade-Zertifizierung der Kooperative haben sich die Lebens- und
Arbeitsbedingungen der Kaffeebäuerinnen und -bauern der Region stark verbessert. So berichtet ein
Mitglied der CECOCASA, Sabino Coaquira Canazaca: „Ich arbeite hart, damit mein Kaffee eine
sehr gute Qualität erreicht – und bekomme dafür einen guten und fairen Preis! Außerdem schone
ich durch den Bio-Anbau die Umwelt.“
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Mit Hilfe der Gelder aus der Fairtrade-Prämie wurde beispielsweise in die Bildung der Kinder in
der Region investiert. Tausende Kinder konnten dank der Prämie zur Schule gehen und viele von
ihnen erhielten zusätzlich die Möglichkeit eine weiterführende Schule zu besuchen.
Außerdem beschlossen die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, in die Produktivität ihrer
Kooperative zu investieren. So wurde auf dem Gelände der Kooperative ein eigenes Labor gebaut,
in dem die Qualität des Kaffees regelmäßig überprüft wird. Zudem konnten die KooperativenMitglieder, die mit der Lagerung und der Verschiffung der Kaffeeernten betraut sind, an einem
Trainingsprogramm zum Thema Qualitätskontrolle im Qualitätssicherungslabor des Peruanischen
Kaffeeausschusses teilnehmen.
Eine bessere Infrastruktur dank Fairtrade
Auch in die Infrastruktur der Region investiert die Kooperative: So haben freiwillige Helfer ein
Kanalisationssystem gebaut. Außerdem steuerte die Kooperative Gelder bei, um ein
Wasserkraftwerk in der Nähe von Tunquimayo zu bauen, das in Zukunft die ganze Region mit
Strom versorgen soll.
Für das Büro der CECOVASA wurden zudem acht Computer, fünf Drucker und drei Kopiergeräte
angeschafft. Auch in landwirtschaftliche Geräte wurde investiert, darunter in 40
Entkernungsmaschinen, mit Hilfe derer die Kaffeebohnen aus dem Fruchtfleisch der Kaffeekirschen
herausgelöst werden. Angeschafft wurden weiterhin 1.000 Baumsägen und drei
Feuchtigkeitsmessgeräte, mit denen der Feuchtigkeitsgrad der Kaffeebohnen gemessen werden
kann. Zudem werden die Kosten, um die Entkernungsmaschinen instand zu halten, durch die
Fairtrade-Prämien gedeckt.
Ebenso ist die Unterstützung von Frauen ein wichtiges Anliegen der Kleinbauernkooperative: So
wurde ein Entwicklungsausschuss für Frauen gegründet, der Trainings- und Gesprächsrunden
anbietet, wie beispielsweise zu den Themen Geschlechterrollen, Erste Hilfe, Mitarbeiterführung
oder zur artgerechten Tierhaltung.
Budai Coffee
5b, rue de l´Etang
Fairtrade FLO-ID: 30289
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L-5326 Contern
Tel: 26 35 2828
Öko-Kontrolstelle: LU-BIO-04
email: budai-coffee@pt.lu