vivid alphabet

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vivid alphabet
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Schuljahr 2014/15
EIGENSTÄNDIG WERDEN NEWSLETTER
Inhalt:
Editorial
EDITORIAL
12 Jahre Eigenständig Werden in Österreich bedeuten:
SEITE 2
Eigenständig sein
SEITE 4-6
AUS DEN BUNDESLÄNDERN
SEITE 7
reflexionstreffen
SEITE 8
Gewaltprävention
SEITE 9
Interview
SEITE 10
SQA
SEITE 11
Literatur
„„ Über 7.000 ausgebildete LehrerInnen setzen das Unterrichtsprogramm engagiert und zum Teil schon seit vielen Jahren erfolgreich
in ihren Klassen um.
„„ Diese gute Arbeit der LehrerInnen bekommt Unterstützung und
Vernetzung.
Im Leitartikel dieser Ausgabe lesen Sie, wie die Botschaft von „Alphabet“
(Buch und Film von Erwin Wagenhofer und Sabine Kriechbaum) die
Grundidee von Eigenständig Werden bestärkt. Sabine Kriechbaum
erklärt warum sie zu der Ansicht kommt, dass es an der Zeit ist, in der
Erziehung radikal umzudenken! Nicht fehlen dürfen natürlich wieder
interessante Praxisberichte aus vielen Bundesländern und wertvolle
Buchtipps. Außerdem stellen wir Ihnen das neue Modul zur Gewaltprävention und dessen Autor vor. Eine weitere wichtige und hilfreiche
Ergänzung zum Basisprogramm. Sie können gespannt sein. Wir hoffen,
dass Ihnen dieser Newsletter wieder interessante Informationen bietet
und Sie weiterhin für Ihre tolle Arbeit motiviert.
Malort in Paris, Film Alphabet
Das pädagogische Stabilitätsprogramm
WWW.EIGENSTAENDIG.NET
EIGENSTÄNDIG SEIN
DI Sabine Kriechbaum*
Wir alle kommen aus einem Zustand
innigster Verbundenheit in
diese Welt – und werden
zugleich als völlig eigenständige Wesen geboren,
die absolut alles mitbrinDI Sabine Kriechbaum
gen, was an Gaben in uns
angelegt ist und nach und nach zur Entfaltung gelangen will.
Dass dies seine Zeit braucht und nicht nur zu Beginn
der intensiven Unterstützung eines liebevollen Umfeldes
bedarf, führt ganz oft zu der – meiner Meinung nach – gänzlich
falschen Annahme, wir seien nicht vollständig und das Leben in
allen Facetten müsste uns, in mühsame Einzelschritte zerlegt,
beigebracht werden.
Schnell sind vergleichende, normierende Tabellen
zur Hand, zuerst bei Säuglingen, dann bei den Klein- und erst
recht bei Schulkindern:
Läuft das Kind schon? Hat es bereits erste Wörter
gesprochen? Und auch nicht gelispelt oder gar gestottert? Kann
es schon lesen? Und das 1x1?
Es wird Eltern nahe gelegt, das Kind frühzeitig in
Krabbelstuben und Kindergärten zur Vorschulung abzugeben,
damit dem Nachwuchs ja nichts entgeht, was es in Gruppen
von Vergleichbaren lernen könnte und Frühförderprogramme
für die jeweilige Altersstufe, hochwissenschaftlich belegt,
vorgesehen haben: Sich durchsetzen, Erster sein, die meisten
Punkte oder Sternchen sammeln, sich einordnen, sich anpassen,
still sitzen, ausmalen, Marienkäfer basteln, dann Englisch, Geige
und Ballett üben, neuerdings auch Chinesisch...soziales Lernen
nach vorgegebenen Trainingseinheiten, an alles ist gedacht.
Was das Kind dabei aber vor allem lernt, ist, dass es
nicht gut genug ist, dass es sich selbst und seinen Fähigkeiten
nicht trauen darf, sondern stets der Anleitung, der Motivation,
des Ansporns des gebildeten Erwachsenen bedarf.
Nun ist das Kind nicht mehr eigenständig, selbständig,
sondern unselbständig, fremdbestimmt. Es hat seine Spur
verloren, die ihm ganz natürlich den Weg wies und ist angewiesen auf Lehrende, die wissen, wie es geht und wohin. Und
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es ist müde geworden und desinteressiert. Langeweile kommt
auf – ein Phänomen der Reizüberflutung und des ständigen
Gefordert-Seins.
Jetzt bestätigt sich also das, wovon im Allgemeinen
ausgegangen wird: Ohne das eifrige Anleiten und auf direkte
oder subtile Weise Druck ausüben, würde das Kind wenig und
jedenfalls unzureichend und ganz sicher das Falsche lernen und
kaum Fortschritte machen. Es würde nichts aus ihm werden!
Und das ist ja die größte Angst der Erwachsenen, dass aus dem
Kind nichts wird!
Ich bin der Meinung, dass es an der Zeit ist, hier radikal
umzudenken!
Es sollte uns selbstverständlich sein, anzuerkennen,
dass jedes Kind reich an Begabungen zur Welt kommt, mit absolut
allem ausgestattet, was es zur Blüte seines Menschseins, zu
seiner Entfaltung braucht!
Vorausgesetzt, es wird in Ruhe gelassen und NICHT
unterbrochen, verglichen, beschnitten, ständig belehrt, in Gattungen eingeteilt und sortiert, mit neu erfundenen Diagnosen
etikettiert, sondern ganz und gar in seiner ur-eigensten Weise
respektiert. (Und dies bedeutet nicht: Laissez-Faire, Disziplinoder Regellosigkeit!)
Natürlich brauchen Kinder eine unterstützende Umgebung, die ihnen entspricht, die ihr unermüdliches Spiel, das alles
Lernen beinhaltet, ermöglicht und fördert und genau das ist es,
was Kinder heute nicht mehr vorfinden: Freiräume zum Spielen.
Spielen heißt ja, es gibt kein Ziel, es geht um das Erleben, um
das Tun, ohne etwas Bestimmtes zu erwarten, ohne jemanden
zufrieden stellen zu müssen, und gerade das ist den Kindern
durch all die wohlmeinenden Programme verunmöglicht.
Junge Menschen können soviel mehr, als ihnen
zugetraut wird, ja, sie haben uns vieles voraus, weil sie einer
neueren Zeit entstammen! Wieso sie mit unseren veralteten
Lehrmeinungen, Mustern und Vorstellungen anfüllen, wo doch
das kreativ Neue aus ihnen selbst hervorsprudeln will, das wir
gar nicht kennen, wovon wir nicht einmal ahnen können, auf
welch vielfältige und eigenständige Weise es sich zeigen will!
„Ich bin der Meinung, dass es an der
Zeit ist, radikal umzudenken!“
„Spielen heißt immer, etwas mit seinem ganzen Wesen
erleben, und das ist ja gerade das, was die Schule den Kindern nicht
ermöglicht. Kinder sollen das Leben ernst nehmen, sagt man, aber
gerade das Spielen sollte ernst genommen werden.
Das Spielen ist ja das, was alle Fähigkeiten beansprucht
und alle Fähigkeiten auch entwickelt. Dadurch kommt man zu sich
selbst, etwas anderes braucht man nicht. Das sollte eigentlich die
Grundlage im Leben jedes Kindes sein: tanzen, musizieren, malen.
Alles andere kommt dann von selbst hinzu. Diese so genannten
Nebenfächer, die sollten die Hauptbeschäftigung aller Kinder sein,
dann wären sie erfüllte Menschen, die zu allem anderen fähig sind.“
Arno Stern
* Sabine Kriechbaum
Geb. 1969, 2 Töchter
2013 Buch „Alphabet – Angst oder Liebe“ gemeinsam mit
Erwin Wagenhofer und André Stern,
Filmprojekt „Alphabet“ 2009 - 2013 in Zusammenarbeit mit
Erwin Wagenhofer,
alphabet - Angst oder Liebe
Erwin Wagenhofer dokumentiert
verschiedene Ansätze, sich dem
Thema Bildung, Bildungsinhalte,
Wissensvermittlung etc. zu
nähern und sich kritisch damit
auseinanderzusetzen. Infos dazu
auf www.eigenstaendig.net >
Materialien > Literaturtipps
Architekturstudium an der TU Wien, nach kurzen Ausflügen
in die Welt der Architektur verlagerte sich das Berufsfeld zu
Theater und Film,
engagiert sich aktuell für freies Lernen jenseits vorgegebener
Bildungsnormen,
basierend auf einer Haltung von Respekt, Vertrauen und
Verbundenheit
Schulzertifizierung in Kärnten
Am 22. Oktober überreichte die Kärntner Gesundheitsreferentin
LHStv.in Dr.in Beate Prettner den Direktorinnen und Direktoren
folgender 12 Volksschulen die Auszeichnung „Zertifizierte
EIGENSTÄNDIG WERDEN SCHULE“ für ihr Engagement zur
Förderung der Lebenskompetenzen.
VS St. Thomas am Zeiselberg und VS Ottmanach, VS Radenthein,
VS Winklern, VS Tröppolach, VS Mörtschach und Großkirchheim,
VS Bleiburg, VS Stall, VS Heiligengrab.
Die Volksschulen Ruden
und VS 7 Völkermarkt, waren leider verhindert, erhielten das
Zertifikat jedoch ebenso.
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PRAXISBerichte aus den Bundesländern
Vorarlberg: VS Bludenz-Mitte
Unser Logo drückt sehr klar aus, was
uns an der Schule wichtig ist: Die vier
Kinder stehen für die vier Schulstufen
der Volksschule. Während der ersten Schuljahre sollen die
Kinder bei uns wachsen und reifen können - in ihren kognitiven
Fähigkeiten, vor allem aber auch in ihren sozialen Kompetenzen.
Die Volksschulzeit soll sie stark machen für das Leben und
den Grundstein legen für die weitere Schullaufbahn. Die vier
Farben stehen für die Individualität jedes einzelnen Kindes. An
unserer Schule soll es möglich sein, sich miteinander weiter zu
entwickeln, dabei aber die eigene Persönlichkeit zu bewahren
und zu stärken. Wir setzen auf Vielfalt und Toleranz und bemühen
uns immer wieder neu um diese Werte.
Dieses Leitbild fordert von uns, dass wir ständig
unsere eigenen Haltungen und Einstellungen hinterfragen und
gezielt in unseren Klassen daran arbeiten, dass Kinder zu selbstbewussten, aber auch mitfühlenden Menschen heranwachsen.
Dabei unterstützt uns das Unterrichtsprogramm EIGENSTÄNDIG
WERDEN in hohem Maße. Schon seit der Einführung dieses
Programmes in Vorarlberg sind wir mit dabei.
EIGENSTÄNDIG WERDEN hilft uns, am Ball zu bleiben
und immer wieder gezielt Themenbereiche durchzuarbeiten. So
zieht sich ein konsequenter Bogen mit den wichtigen Themen zur
Persönlichkeitsbildung durch das ganze Schuljahr. Die Kinder
freuen sich auf die Einheiten und lieben sie. In unserem Schulgelände treffen sich täglich 265 Kinder mit sehr unterschiedlichen
Voraussetzungen. Sich selber gut zu kennen, sich zu mögen,
seine Gefühle äußern zu können – diese Eigenschaften sind
wichtig, dass wir Unterschiede respektieren lernen und andere
besser verstehen können.
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Dort, wo viele Menschen zusammenkommen, wird
es auch immer wieder zu Auseinandersetzungen kommen.
Es ist gut, eine Streitkultur zu entwickeln, Konflikte müssen
angesprochen werden und es braucht den Mut, für sich und
andere einzustehen. In Konflikten greifen wir immer wieder auf
die Unterrichtseinheiten zurück. Das Programm EIGENSTÄNDIG
WERDEN lässt die Lehrpersonen in dieser anspruchsvollen
Arbeit nicht allein.
VD Martine Durig,
Burgenland: VS Steinbrunn-Zillingtal
Jeden Tag ein nettes Wort
Die Kinder versammeln sich im Morgenkreis. Ein
Mikrofon wird im Kreis weitergereicht. Jedes Kind der Klasse
erzählt, wie es sich fühlt und wie es in den Tag gestartet ist,
und jedes Kind darf aussprechen und hat die ihm gebührende
Aufmerksamkeit.
So starten die Kinder der zweiten Klasse in die Woche.
Die Schülerinnen und Schüler pflegen einen angenehmen
Umgangston miteinander und versuchen sich an ihr Klassenmotto zu halten: „Jeden Tag ein nettes Wort.“
An unserer Schule ist es uns PädagogInnen seit jeher
ein großes Anliegen, dass sich alle, die in der Schule tätig sind,
wohlfühlen. Denn nur in einer Umgebung, in der jeder einzelne
seinen Platz gefunden hat und sich sicher fühlt, ist Lernen
möglich. Lob und Anerkennung sind uns wichtig. Wir versuchen
stets die Schülerinnen und Schüler in ihrer Persönlichkeit zu
stärken. Das heißt nicht, dass unsere Kinder tun und lassen
können, was sie wollen, nur um sich vollends entfalten zu
können. Ganz im Gegenteil. Regeln und das Einhalten derselben
sind für ein Miteinander, bei dem sich alle wohlfühlen können,
unumgänglich. Obwohl uns Werte und die Vermittlung solcher
immer schon wichtig waren, kann ich jetzt, ein halbes Jahr nach
unserer schulinternen Lehrerfortbildung zum Thema EIGENSTÄNDIG WERDEN berichten, dass ein jeder einzelne wieder
bewusster auf das Miteinander achtet. In vielen Klassen gibt es
ein „Ich-Heft“, Sequenzen werden mit Hilfe der EIGENSTÄNDIG
WERDEN Mappe geplant, auch im Kroatischen findet der Umgang
miteinander einen besonderen Platz. Und diese neue Qualität,
die das soziale Lernen mit sich bringt, trägt bereits Früchte.
125 „kleine Persönlichkeiten“ und 16 „große Persönlichkeiten“
sausen täglich durch unser Schulhaus und alle sind bemüht, mit
dem anderen so umzugehen, wie man es sich selbst wünschen
würde. Das gelingt natürlich auch bei uns nicht immer, aber auch
wenn es zu Konflikten kommt, so wird ihnen auf einem anderen
Niveau begegnet. Es wird viel diskutiert (manchmal eine große
Herausforderung für uns PädagogInnen), hinterfragt, Grenzen
werden abgesteckt, aber es wird jeder mit seinen Sorgen ernst
genommen, SchülerInnen wie LehrerInnen.
Wahrscheinlich sind es nur Kleinigkeiten, die sich
bei unserem Denken durch die Fortbildung, die einige von uns
bereits zum zweiten Mal besuchten, verändert haben. Denn
obwohl die Basis von Beginn an eine sehr gute war, so hat dieser
bewusste Blick auf das Miteinander positive Auswirkungen, die
für uns alle spürbar und erlebbar sind.
Erlebnisoase im Turnsaal
Freitag Nachmittag … eigentlich schon Zeit fürs
Wochenende. Nicht aber an der Volksschule SteinbrunnZillingtal. Das gesamte Kollegium wartet mehr oder weniger
gespannt auf den Vortragenden Martin Bozeczki. Dieser hat
bereits den Turnsaal in eine Erlebnisoase verwandelt. Es gibt
Sitzgelegenheiten, der Beamer läuft auf Hochtouren, Plakate
wurden an den Wänden befestigt, Turngeräte lassen einiges
erahnen ..
Nach einer kurzen Vorstellung und einem theoretischen Input geht es ans Tun. Praxisnah werden Beispiele erwähnt
und gleich umgesetzt. Jeder einzelne Lehrer/ jede einzelne
Lehrerin kann am eigenen Körper erfahren, was diese Übungen
bewirken. Und jeder Lehrer/ jede Lehrerin macht sofort mit.
Der Funken ist übergesprungen und so entstehen miteinander
neue Ideen, neue Übungen, Verbesserungsvorschläge werden
eingebracht und umgesetzt und am Ende der rasch vergehenden
Einheiten sind sich alle sicher: Bereits am Montag werden auch
diese Übungen Platz im Unterricht finden.
VD Isabella Radatz-Grauszer
Steiermark: Private Volksschule des Vereins für Bildung
und Erziehung in Eggenberg
Nachmittagsbetreuung im Tagesheim
Bei der Fortbildung des Basismoduls EIGENSTÄNDIG
WERDEN wurde meine Aufmerksamkeit für das Liederbuch
geweckt. Daraus möchte ich gerne zwei Lieder vorstellen welche
ich gemeinsam mit den Kindern gesungen habe:
Das erste Lied „Mich gibt’s nur einmal“ bietet den Kindern die Möglichkeit, einige der eigenen Hobbys und Merkmale
einzubauen. Dieses Lied zeigt den Kindern, dass sie einmalig
sind und dass ihre Unterschiedlichkeiten auf eine unbeschwerte
und humorvolle Weise angesprochen werden. So kann das Lied
helfen, auf sich selbst stolz zu sein und Selbstbewusstsein zu
tanken.
Mit dem Lied „ Ein bisschen Stille“ wollte ich den
Kindern zeigen, wie angenehm aber auch ungewöhnlich die
Ruhe und Stille für uns sein kann. Das Intro kann hier mit allen
möglichen Rhythmus-Instrumenten begleitet werden. Ich habe
Rap-Elemente eingebaut, was den Kindern sehr gut gefallen hat.
Es war eine sehr interessante und lehrreiche Erfahrung für mich, die Kinder zu beobachten, wie sie die Lieder
annehmen und mit großer Freude erleben.
Malgorzata Alajbegovic
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AUS DER PRAXIS
Salzburg: VS Köstendorf
Unser Klassenritual mit der „Fühl dich wohl Box“
In unsere grüne Smiley-Box kommen nur Komplimente hinein. Jeder darf etwas hineinschreiben, immer dann
wenn es einem danach ist, vollkommen anonym. Vielleicht hat dir
gerade heute, der Pullover einer deiner Mitschüler besonders gut
gefallen. Oder du hast es toll gefunden, dass er eine Schularbeit
ohne Fehler geschrieben hat. Womöglich hast du es auch nett
gefunden, dass du in Turnen in dieser bestimmen Mannschaft
sein durftest.
auch die Lehrerin hören sich die Komplimente an, bedanken sich
ohne zu wissen von wem die Nettigkeit kam. Alle verlassen das
Schulhaus dann mit einem guten Gefühl im Bauch, denn es gibt
Leute in der Klasse die einen mögen und toll finden. Da kommt
man doch gerne nach den Ferien wieder zurück in die Schule.
Damit kein Kind leer ausgeht, kann auch von der Lehrerin eine
‚Pflichtkomplimente – Runde‘ gemacht werden. Das heißt jeder
bekommt einen Zettel mit einem Namen und muss diesem Kind
nun eine Nettigkeit draufschreiben.
Christina Riedl, BEd
All das darfst und sollst du jederzeit auf ein Zettelchen
schreiben und dieses in die Box werfen. Immer am letzten Schultag vor besonders langen Ferien oder mehreren freien Tagen
wird die Box geleert. Zusammengekuschelt in der Leseecke
lassen sich die Komplimente am besten genießen. Die Kinder und
Leih mir deine Hand – soziales Zeichnen
Mit 22 verschiedenen Farben lässt sich doch ein spitzen Clown
zeichnen, denkt man.
Die Kinder mussten zu ihren Klassenkollegen gehen und sie um
ihre Hand bitten. Gemeinsam konnte nun Strich um Strich und
Fläche um Fläche GEMEINSAM ein Clown gezeichnet werden.
Bunt waren unsere Clowns alle, nur das mit den geraden Strichen
ist gar nicht so einfach, wenn jemand anderes den Stift in seiner
Hand hält und du ihn nur führen darfst.
Den Kindern machte diese Zeichenstunde ganz besonders viel
Spaß, denn es durfte, nein es musste! miteinander gesprochen
werden.
Darum geht es nämlich bei der sozialen Übung „Leih mir deine
Hand“ aus der EIGENSTÄNDIG WERDEN Mappe.
Auch die Farbe dunkelgrün war sehr beliebt und kam in beinahe
allen Zeichnungen vor, denn diesen Stift hatte die Lehrerin.
Christina Riedl, BEd – VS Köstendorf
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TrainerInnen-Reflexionstreffen
Mattsee 2014
Am 19. und 20. Mai 2014 fand in Mattsee bei Salzburg
wieder ein Reflexions- und Fortbildungstreffen der EIGENSTÄNDIG WERDEN TrainerInnen aus ganz Österreich und Südtirol
statt. Hoch motiviert und erwartungsvoll kamen 30 Trainer*innen
zusammen.
Der erste Vormittag war dem Buch und Filmprojekt
„Alphabet – Angst oder Liebe“ gewidmet. DI Sabine Kriechbaum,
die Mitautorin des Buches und des Films, war als Referentin
eingeladen. Sie präsentierte ausgewählte Szenen aus dem Film
von Erwin Wagenhofer und lud die EIGENSTÄNDIG WERDEN
Trainer*innen zur kritischen Diskussion des Bildungssystems
in Österreich ein. Sabine Kriechbaum engagiert sich aktuell für
freies Lernen jenseits vorgegebener Bildungsnormen, basierend
auf einer Haltung von Respekt, Vertrauen und Verbundenheit.
Sie freute sich über die Möglichkeit sich mit ExpertInnen aus der
pädagogischen Praxis zu diesen Themen austauschen zu können.
Am Nachmittag stand der Erfahrungsaustausch
unter den TrainerInnen im Mittelpunkt. In Kleingruppen wurden
folgende EW-spezifischen Themenfelder diskutiert und im
Plenum vorgestellt:
Am zweiten Tag bekamen die Trainer*innen eine
ausführliche theoretische und praktische Einführung in das
neue Ergänzungsmodul zu EIGENSTÄNDIG WERDEN, in dem
das Thema „Gewaltprävention“ vertieft wird.
Am Vormittag gab Mag. Armin Raderbauer einen sehr
anschaulichen Einblick in Forschungsergebnisse zu Gewalt und
deren Prävention. Am Nachmittag hatten die TeilnehmerInnen
dann Gelegenheit auch die praktischen Inhalte des neuen Moduls
kennen zu lernen und natürlich wie bei allen Fortbildungen zu
EIGENSTÄNDIG WERDEN auch selber zu probieren.
„„ Schulqualität allgemein (SQA)
„„ Langfristige Angebote für ausgebildete EW- PädagogInnen
„„ Elternarbeit
TrainerInnen-Ausbildung neu
Im Frühjahr 2014 wurden 14 neue EIGENSTÄNDIG
WERDEN Trainer*innen in Salzburg ausgebildet. Unter der
Leitung der SeniortrainerInnen Mag.a Barbara PottendorferLeple und Mag. Andreas Prenn wurde fünf Tage lang intensiv
gearbeitet, diskutiert und auch gelacht.
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„Gewaltprävention“
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Im Zuge der modularen Weiterentwicklung und
Ergänzung des Programms EIGENSTÄNDIG WERDEN steht
ein neues Zusatzmodul zum Bereich „GEWALTPRÄVENTION“
zur Verfügung. Zusätzliche Einheiten, Methoden und Ansätze
sollen Pädagog*innen in diesem sensiblen Thema sicherer
machen und Kindern weitere Lernchancen bieten.
Warum ein neues Modul „Gewaltprävention“?
Das Thema Aggression und Gewalt beschäftigt Kinder
und Erwachsene aller Altersstufen. Verbale Auseinandersetzungen und Hänseleien sind vielerorts Teil des Schulalltags,
manche Kinder werden Opfer oder sind Täter von körperlichen
Übergriffen und Mobbing und oftmals ist bei Raufereien der
Übergang von Spaß zu Ernst ein sehr schmaler Grad.
Gerade das Volksschulalter hat hier besonderes
Potential in der Prävention, weshalb auch schon im Basisprogramm und dem Bewegungsbuch mehrfach Methoden/
Einheiten zu diesen Themen vorkommen. Diese werden (auch auf
vielfachen Wunsch von Pädagog*innen) nun um ein spezifisches
Modul ergänzt.
Neben theoretischen Inputs zum aktuellen Forschungsstand der Aggressionsgenese, Zahlen zur Prävalenz
von Gewalt im Schulalltag und Modellen zum Verständnis von
individuellen und gruppendynamischen Vorgängen, werden
wieder ganz konkrete Praxiseinheiten für die Klassen zur
Verfügung gestellt.
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Info
Sie erhalten die „Ergänzenden Einheiten zur
Gewaltprävention“ wenn Sie an einem entsprechenden
Seminar teilnehmen. Nähere Informationen bekommen Sie bei
der jeweiligen Fachstelle in ihrem Bundesland. Einen Auszug
aus dem Programm finden Sie auf www.eigenstaendig.net.
Interview mit Prof. Mag. Dr. Rudolf Stadler
und Mag. Armin Raderbauer MSc.
Herr Prof. Stadler, wie bewerten Sie die Zusammenarbeit zwischen
EIGENSTÄNDIG WERDEN und der Universität Salzburg?
„„ Der pädagogisch sinnvolle Einsatz von Raufspielen
Stadler: Zwischen der Privatstiftung EIGENSTÄNDIG
WERDEN und dem Fachbereich Sport- und Bewegungswissenschaften der Universität Salzburg gibt es seit mehreren Jahren
eine enge und erfolgreiche Kooperation. In diesem Rahmen
entstand das sogenannte Bewegungsbuch als Erweiterungsmodul des Grundprogramms, dessen Implementierung zügig
voranschreitet. Die sehr positiven Ergebnisse der durchgeführten
Evaluierung sind ein schöner Beleg für die Richtigkeit des
eingeschlagenen Weges. Auf der Basis dieser Erfahrungen
wurde daher zwischen den Vertretern beider Institutionen die
Entwicklung eines weiteren Moduls vereinbart.
„„ Umgang mit Gewalt in Medien
Um welches Thema geht es diesmal?
In enger Zusammenarbeit zwischen der EIGENSTÄNDIG WERDEN Privatstiftung, der Universität Salzburg und
verschiedenen im Bereich Gewaltprävention tätigen Expert*innen
und Institutionen, sowie engagierten Volksschulpädagoginnen,
entstanden zahlreiche Einheiten, die bereits überwiegend in
einer großen Evaluationsstudie mit mehreren Klassen getestet
wurden.
Stadler: Das Thema Gewalt nimmt in der medialen
Berichterstattung einen immer größeren Raum ein und dank
intensiver Forschung werden immer genauere Erkenntnisse
über dieses Phänomen ermöglicht. Aus pädagogischer und
psychologischer Sicht ist es in diesem Zusammenhang besonders
wichtig, alle Möglichkeiten der Gewaltprävention vor allem
auch im Bereich der schulischen Bildung und Erziehung zu
nützen. Das Grundprogramm von EIGENSTÄNDIG WERDEN
beinhaltet bereits wertvolle Lerninhalte und Anregungen, die
auf die Entwicklung entsprechender Kompetenzen ausgerichtet
sind. Darauf aufbauend und damit eng verschränkt wird ein
nächstes Erweiterungsmodul in Form einer Handreichung für
Exemplarische Schwerpunktthemen sind dabei:
„„ Der Umgang mit Stress und Gefühlen wie Wut und Trauer
„„ Altersgemäßes Wissen über und Verständnis von Gewalt
„„ Kindgemäße Strategien zum Umgang mit Gewalt
Parallel dazu wurde ein multiprofessionelles
Trainer*innen-Team aufgebaut, welches das neue Modul
österreichweit interessierten Pädagog*innen theoretisch und
praktisch näher bringen wird.
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Prof. Mag. Dr. Rudolf Stadler
Mag. Armin Raderbauer MSc.
Professor für Sportpädagogik an der Uni
Salzburg, wissenschaftlicher Berater von
EIGENSTÄNDIG WERDEN
Psychologe, Sportwissenschafter,
Selbstverteidigungstrainer, Entwickler d.
Gewaltpräventionsmoduls
Pädagog*innen entwickelt, das als Dissertationsprojekt von
Kollegen Mag. Armin Raderbauer angelegt ist. Damit wird vor
allem gewährleistet, dass dieses Medium selbst wie auch die
wiederum nachfolgende Implementierung wissenschaftlichen
Standards entspricht.
universitäre Arbeitsgruppe, war es speziell das zukünftige
Trainer*innen-Team, das von Beginn an mitgestaltet und
eigene Ideen eingebracht hat. Auch der offene Austausch mit
anderen Präventions-Institutionen hat das neue Programm
sehr bereichert.
Gibt es noch weitere Synergien in diesem Zusammenhang?
Ein weiterer Schwerpunkt des neuen Programms ist „RAUFEN“.
Kommt es durch Raufspiele nicht eher zu einer Steigerung von
Gewalt und Aggression?
Stadler: Für die Universität ist gleichermaßen wichtig,
sowohl die Ursachen gesellschaftlicher Probleme gründlich zu
erforschen als auch an der praktischen Umsetzung von Lösungen
mitzuwirken. Forschung und Lehre stehen idealerweise in
einer sich gegenseitig befruchtenden Wechselbeziehung. Im
vorliegenden Fall ist das in hohem Maß gegeben.
Im Wintersemester 2013/14 wurden im Rahmen eines
Seminars Einheiten des Zusatzmoduls in einer ersten Version
von Studierenden in Volksschulen umfassend getestet. Herr
Mag. Raderbauer bietet darüber hinaus zusammen mit zwei
Pädagogen laufend eine Lehrveranstaltung zum Thema Gewaltprävention an, deren Besonderheit in der engen Verknüpfung von
Theorie und Praxis liegt. Die äußerst positiven Rückmeldungen
der Studierenden bestätigen dies ganz deutlich. Auf diese Weise
werden daher genau solche Forderungen bereits erfüllt, die
in den Konzepten zur Lehrer*innenbildung Neu in Österreich
enthalten sind.
Herr Mag. Raderbauer: Gewaltprävention ist ja schon
von Beginn an ein zentraler Teil von EIGENSTÄNDIG WERDEN
gewesen, warum braucht es da jetzt plötzlich ein eigenes
Zusatzmodul?
Raderbauer: Das Basisprogramm von EIGENSTÄNDIG
WERDEN beinhaltet zahlreiche zentrale Aspekte der Gewaltprävention, wie die Wahrnehmung von Gefühlen, die Selbstreflexion,
der Umgang mit Problemen oder Entspannungstechniken.
Viele Pädagog*innen haben sich aber noch mehr gewünscht
und so war es meine Aufgabe, einerseits bestehende Themen
zu vertiefen und andererseits neue Aspekte einzubringen. Ich
arbeite seit vielen Jahren als Selbstverteidigungstrainer und
in der Prävention von sexuellem Kindesmissbrauch. Zu diesen
Themen wird es ebenso Einheiten geben, wie zum hochaktuellen
Bereich der Gewalt in und durch „Neue Medien“.
Ich sehe das neue Modul auch als eine Chance,
bestehende EIGENSTÄNDIG WERDEN Lehrer*innen in ihrem
Tun zu bestätigen und neu zu motivieren und gleichzeitig neue
Personen für das gesamte Programm zu begeistern.
Das neue Modul ist natürlich nicht die Arbeit
einer Person. Neben der Unterstützung durch die gesamte
Raderbauer: Der Wunsch sich körperlich zu messen
ist bei vielen Kindern ebenso vorhanden, wie das Bestreben
gemeinsam eine Aufgabe zu erledigen. Allerdings wird das erste
Thema oft ignoriert oder versucht zu unterbinden. Entweder,
weil sich die Pädagog*innen selber damit nicht wohl fühlen
oder weil Verletzungen befürchtet werden. Meine Erfahrung
in vielen Volksschulklassen und auch unsere Pilotstudie in
Salzburg zeigt, dass Raufen den Burschen und Mädchen viel
Spaß macht und ohne Verletzungen abläuft, wenn es gut erklärt
und angeleitet wird.
Es ist dabei wichtig, eingangs Raufen klar von anderen
Begriffen wie Kämpfen oder Streiten abzugrenzen. Wir verstehen
Raufen als ein spielerisches sich messen, das zu jedem Zeitpunkt
auf Freiwilligkeit beruhen muss und wo jede*r jederzeit „STOP“
sagen kann. Wenn diese essentiellen Regeln mit den Kindern
zuerst in der Theorie und dann auch in verschiedenen Raufspielen
erarbeitet wurden, besteht die Chance, dass sie diese auch in
ihren sonstigen Spielen oder beim Raufen im außerschulischen
Kontext vermehrt anwenden.
Auch in diesem Fall wird mit dem neuen Modul auf
schon bestehende Inhalte aufgebaut und diese ergänzt und
erweitert.
Was raten sie nun Kindern, wie sie in konkreten Situationen mit
Gewalt umgehen sollen?
Raderbauer: Zuerst ist es wichtig, mit den Kindern das
Thema Gewalt einmal möglichst offen zu thematisieren. Es geht
darum, Bewusstsein für die verschiedenen Formen und Folgen
von Gewalt zu schaffen, aber auch für die Pädagog*innen, eine
Vorstellung davon zu bekommen, was die Kinder beschäftigt.
In konkreten Gewalt- oder Konfliktsituationen gibt es nicht ein
Standardrezept, das immer funktioniert. Hier erarbeiten wir mit
den Kindern auf spielerische Weise verschiedene Strategien wie
weg gehen, „STOP“ sagen usw. Mit Arbeitsblättern, Rollenspielen
und praktischen Übungen sollen die Kinder Vor- und Nachteile
der verschiedenen Strategien kennen lernen, um diese dann im
Alltag gut und zielsicher einsetzen zu können.
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Interview mit
EIGENSTÄNDIG WERDEN als Teil der
SQA ist eine pädagogische Qualitätsinitiative des Bundesministeriums für Bildung und Frauen. Alle Maßnahmen sind darauf
ausgerichtet, dass Schülerinnen und Schüler an allgemein bildenden
Schulen bestmöglich lernen und ihr Potenzial voll ausschöpfen
können.
Das Unterrichtsprogramm EIGENSTÄNDIG WERDEN ist an Ihrer
Schule Teil des Schulentwicklungsprozesses. Wie kam es dazu?
Der so genannte „SQA-Prozess“ (Schulqualität Allgemeinbildung) ist eine für alle Pflichtschulen verbindliche und auch
sehr begrüßenswerte Vorgabe des Unterrichtsministeriums. Dieser
Schulentwicklungsprozess beinhaltet grundsätzlich zwei Themen,
wobei eines davon frei wählbar ist. An unserer Schule haben wir
uns für den Bereich „Gesunde Schule“ bzw. für das Gebiet der
psychosozialen Gesundheit entschieden. Dabei sind wir auf das
Präventionsprogramm EIGENSTÄNDIG WERDEN aufmerksam
geworden. Wir haben in der Folge das Konzept schulintern besprochen und uns weitere detaillierte Informationen von Frau Mag. Ingrid
Rabeder-Fink vom Institut Suchtprävention geholt. Im Frühjahr 2013
haben sämtliche Lehrkräfte unserer Schule die EIGENSTÄNDIG
WERDEN Ausbildung absolviert. Im Schuljahr 2013/14 haben wir
dieses Präventionsprogramm in den Unterricht einfließen lassen.
Wie kompatibel ist das Programm mit dem vom Ministerium vorgegebenen Schulentwicklungsprozess?
Die Inhalte von EIGENSTÄNDIG WERDEN können sehr
gut in den Schulalltag, und zwar in bestehende Fächer wie Deutsch
oder Sachunterricht, integriert werden. Das heißt, es sind keine
zusätzlichen Unterrichtseinheiten nötig. Natürlich müssen die
Stunden von den Lehrkräften entsprechend vorbereitet werden,
aber mithilfe der Unterrichtsmappe können die Kolleginnen jetzt
noch strukturierter vorgehen und erhalten durch die Feedbackbögen
zusätzlich eine Rückmeldung. EIGENSTÄNDIG WERDEN ist meines
Erachtens daher sehr gut mit einem Schulentwicklungsprozess
vereinbar, denn es ist kein „entweder – oder“ sondern ein „sowohl
als auch“.
Wie erleben Sie die Umsetzung von EIGENSTÄNDIG WERDEN in
der Schule?
Wir haben sehr positive Erfahrungen gemacht. Es hat
bereits im Rahmen der Weiterbildung sehr gute Rückmeldungen
von den Kolleginnen und Kollegen gegeben. Denn es wurden nicht
nur die pädagogisch wertvollen Unterrichtsmaterialien vorgestellt,
sondern auch darüber hinaus vieles an Wissen vermittelt, dass sich
mit Sicherheit sehr positiv auf die Kompetenzentwicklung unserer
Lehrkräfte ausgewirkt hat. Für die Umsetzung im Unterricht wurden
von den einzelnen Lehrerinnen und Lehrern Jahrespläne erstellt,
in denen die EIGENSTÄNDIG WERDEN Unterrichtseinheiten fix
eingeplant wurden. Wir sind jedoch relativ rasch zur Erkenntnis
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VD Gabriele Knöbl-Lachner, VS Wels 2
gekommen, dass sich die Themen, die darin besprochen wurden,
nicht auf die Unterrichtseinheiten reduzieren lassen, sondern im
Grunde permanent da sind, und zwar ab dem ersten Schultag. Es
geht ja immer in irgendeiner Art und Weise um die Person, um
den Selbstwert, um die Einhaltung von Regeln, um die Frage „Wie
gehen wir miteinander um?“. In den Unterrichtseinheiten können
wir dann gezielt diese Themen mit den Kindern ansprechen. Das ist
sehr gut, denn dadurch laufen die angesprochenen Themen nicht
nebenher mit, sondern erhalten eine eigene Position. Das ist für die
persönliche Entwicklung der Kinder gut. Die Klassengemeinschaft
wird durch das Projekt auf jeden Fall gestärkt. Das greift auch in die
Nachmittagsbetreuung über. Viele gehen mehr aus sich heraus,
stehen zu ihrer Meinung, behaupten sich - alles aber in einem
positiven Sinn, so dass es nicht auf Kosten anderer geht. Wir haben
auch festgestellt, dass die Konfliktbewältigung besser funktioniert.
Die Kinder denken häufiger über ihr eigenes Handeln nach. Sie
reflektieren die Ursachen eines Streits, und zwar nicht nur die
unmittelbaren, sondern auch Ereignisse, die schon zuvor passiert
sind. Sie erhalten in den EIGENSTÄNDIG WERDEN Stunden sehr
gute Werkzeuge und Strategien, die sich bewähren.
Wie kann man sich das in der Praxis vorstellen?
Eine Klasse hat zum Beispiel auf Anregung des Programms so genannte „Streitschlichter“ eingeführt. Das Prozedere:
Wenn zwei Kinder aneinandergeraten und merken, dass sie einen
Streit nicht mehr selbst lösen können, dann besteht die Möglichkeit,
einen Streitschlichter aus derselben Klasse hinzuzuziehen. Dieser
hört sich dann die jeweiligen Argumente an und versucht, eine
neutrale Position einzunehmen und auf diese Weise den Streit
zu schlichten. Das hat bisher sehr gut funktioniert. Die Streitschlichter wurden häufig in Anspruch genommen und auch von
den anderen akzeptiert. Für die Streitschlichter ist es natürlich
eine Herausforderung, neutral zu bleiben, aber sie haben das
erstaunlich gut hinbekommen. Da waren wir selbst überrascht,
wie gut das funktioniert hat.
Wie lange wird EIGENSTÄNDIG WERDEN noch an Ihrer Schule laufen?
Dieses Präventionsprogramm EIGENSTÄNDIG WERDEN
ist ein Aspekt des Entwicklungsplanes, wird an der VS2 in Wels in
den Unterricht und Schulalltag bis 2016 implementiert und soll
sodann fixer Bestandteil bleiben.
Mag. Günther Ganhör, pro mente OÖ
Info
Details zur Kooperation finden Sie auf www.sqa.at
> Beratung und Begleitung >> Partner/innen Netzwerk
> Liste der thematischen SQA-Partner/innen.
BÜCHER
Erwin Wagenhofer, Sabine Kriechbaum, André Stern:
alphabet: Angst oder Liebe (2013)
Ecowin Verlag
ISBN-13: 978-3711000415
Wie wollen wir unsere Kinder ins Leben gehen lassen? Wollen
wir sie auf eine Angstgesellschaft
vorbereiten, in der es zu funktionieren
gilt? Oder wollen wir, dass sie ein Leben in Freiheit, Verbundenheit und Glück führen können?
Die Zeit ist reif für eine Veränderung unserer Denkweise. Dafür werden wir neue Ideen erfinden und neue Begriffe
formulieren. Statt Erziehung kann Beziehung , statt Profit kann
Wert , statt Angst kann Liebe stehen. Was jetzt ansteht, sind also
nicht neue Buchstaben, sondern ein neues Haltungsalphabet.
alphabet: Das Buch mit bisher unveröffentlichtem
Material, Interviews, Berichten von den Dreharbeiten zum Film
und Tagebuchaufzeichnungen über die glücklichen ersten Jahre
von Antonin Stern.
Antonin wächst wie schon sein Vater ohne Schule
und ohne Unterricht auf. Getragen von Verbundenheit und
Begeisterung zeigt er uns, wie sehr wir den Kindern und ihren
angeborenen spontanen Veranlagungen vertrauen können.
Ein Buch, das Mut macht, das Alte loszulassen,
aus unserem selbst gewählten Gefängnis durch die bereits
geöffneten Türen hinauszutreten und dem Neuen zu begegnen,
das auf uns wartet.
Inge Michels; Stephan Lüke:
Die richtige Schule (2013)
Kallmeyer Verlag
ISBN-13: 978-3780049759
Kinder haben zum bevorstehenden Schulwechsel nach der
Volksschulzeit oft nur eine Priorität:
unbedingt mit dem besten Freund, der
besten Freundin zusammenbleiben!
Bei allem Verständnis vieler Eltern stellt sich trotzdem die
Frage: Darf dieser Wunsch ausschlaggebend sein? Ist die
wohnortnahe Schule vielleicht doch die beste Wahl, weil wenig
Fahrzeit aufgewendet werden muss? Oder sollte man doch
dem Ranking Glauben schenken, das einer bestimmten Schule
besonders gute Noten ausstellt?
Eltern möchten ihren Kindern die besten Entwicklungschancen bieten, suchen die bestmögliche Schule für ihr
Kind. Der Ratgeber „Die richtige Schule“ will Eltern bei dieser
Entscheidung helfen, abnehmen kann auch er sie nicht.
Entlastend erscheint die Erkenntnis der Autoren,
dass die richtige Schule nicht nur zur Leistungsfreude und zur
Persönlichkeit eines Kindes passt, aber ebenso zu den Werten
und zum Alltag seiner Familie. Hilfreich sind überraschende aber
einleuchtende Tipps, worauf man bei einem ersten Lokalaugenschein in einer neuen Schule achten kann, um auf das dortige
Klima Rückschlüsse ziehen zu können.
Die beiden Autoren sind nicht nur Bildungsexperten,
sondern auch selber Eltern, die sich die Frage nach der richtigen
Schule stellen mussten. Ihr Wissen und ihre Erfahrungen geben
sie im 2013 bei Klett/Kallmeyer erschienenen Elternratgeber
kompetent und leicht verständlich weiter.
Elsebeth Jensen , Helle Jensen :
DIALOG mit Eltern: Gelungene
Lehrer-Elterngespräche (2011)
Mathias Voelchert GmbH
ISBN-13: 978-3935758123
Das Thema umfasst
die professionelle Elternarbeit in
Tageseinrichtungen und Schulen.
Die beiden Autorinnen kombinieren
dabei ihre eigene praktische Erfahrung mit forschungsbasiertem
Wissen über Interaktionen, Relationen und Kindesentwicklung.
Das vorliegende Buch gibt konkrete Ideen, wie Elternarbeit
zur Ressource werden kann und somit die tägliche Arbeit in
Tageseinrichtungen und Schulen unterstützt. Das 10. Kapitel
wendet sich direkt an Eltern, um Ideen zu vermitteln wie diese
konkret zur konstruktiven Zusammenarbeit beitragen können.
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PROJEKTKOORDINATIONSSTELLEN
FACHSTELLE FÜR SUCHTPRÄVENTION BURGENLAND
Franz-Lisztgasse 1/III | A-7000 Eisenstadt
+43 / 6 99 / 15 79 79 00 | www.psd-bgld.at
VIVID-FACHSTELLE FÜR SUCHTPRÄVENTION
Zimmerplatzgasse 13/I | A-8010 Graz
+43 / 316 / 823300 | www.vivid.at
LANDESSTELLE SUCHTPRÄVENTION
8. Mai-Straße 28/1 | A-9020 Klagenfurt
+43 / 50536 / 57034
www.suchtvorbeugung.ktn.gv.at
Deutsches Bildungsressort
Amba-Alagi-Straße 10 | I-39100 Bozen
+39 / 0471 / 41 76 60
www.provinz.bz.it/schulamt
AUTONOME PROVINZ BOZEN SÜDTIROL
Fachstelle für Suchtprävention NÖ
Brunngasse 8/2 | A-3100 St. Pölten
+43 / 2742 / 31 4 40
www.suchtpraevention-noe.at
INSTITUT SUCHTPRÄVENTION
Hirschgasse 44 | A-4020 Linz
+43 / 7 32 / 77 89 36 | www.praevention.at
AKZENTE Fachstelle Suchtprävention
Glockengasse 4c | A-5020 Salzburg
+43 / 6 62 / 84 92 91 41
www.akzente.net/suchtpraevention
KONTAKT+CO
Suchtprävention Jugendrotkreuz
Bürgerstraße 18 | A-6020 Innsbruck
+43 / 512/585730 | www.kontaktco.at
SUPRO-WERKSTATT FÜR SUCHTPROPHYLAXE
Am Garnmarkt 1 | A-6840 Götzis
+43 / 55 23 / 54941 | www.supro.at
INSTITUT FÜR SUCHTPRÄVENTION (ISP)
Sucht und Drogenkoordination Wien
Modecenterstr. 14/C/2 | A-1030 Wien
+43 / 1 / 40 00-87320
isp@sd-wien.at | isp.drogenhilfe.at
HERAUSGEBER EIGENSTÄNDIG WERDEN Privatstiftung
ÖSTERREICHWEITE PROJEKTKOORDINATION
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REDAKTION Mag. Dagmar Philipp, Dipl. Päd. Dr. Peter Egger
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GRAFIK und LAYOUT MMag.art. Christina Hötzinger
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