Einfluss der Abholzung tropischer Regenwälder auf das regionale
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Einfluss der Abholzung tropischer Regenwälder auf das regionale
Einfluss der Abholzung tropischer Regenwälder auf das regionale und globale Klima Amelie Tetzlaff Ausarbeitung für das meteorologische Seminar an der Universität Hamburg im Sommersemester 2009 Abstract Die Abholzung des Amazonasregenwaldes hat Auswirkungen auf das regionale und das globale Klima. Um diese abzuschätzen wird zunächst die Rolle tiefer Wurzeln im regionalen Wasserhaushalt untersucht. Hierzu werden die regionalen Veränderungen in Temperatur, Evapotranspiration und Globalstrahlung bei einer Entfernung tief reichender Wurzeln berechnet. Außerdem werden durch Abholzung entstandene Niederschlagsänderungen in der Nordhemisphäre im Zusammenhang mit Veränderungen im Strömungsfeld der Hadley-Zirkulation und der Rossbywellen betrachtet. 1. Einleitung Die tropischen Regenwälder beeinflussen den lokalen Wasserkreislauf und die regionale, sowie globale Zirkulation. Eine Abholzung der tropischen Regenwälder bedeutet also einen Eingriff in Wasserkreislauf und Zirkulationsvorgänge. Die hier betrachteten Studien befassen sich mit dem Amazonasregenwald, da dieser mit 6,7 Mio. km2 den größten Anteil der mit tropischem Regenwald bedeckten Fläche der Erde ausmacht. 60 % der Fläche des Amazonasregenwaldes liegen in Brasilien. Laut WWF wurden bis 2007 17 % des brasilianischen Regenwaldes komplett abgeholzt und weitere 17 % sind geschädigt. Um die Folgen für das Klima bei einer fortschreitenden Entwaldung abschätzen zu können, wird diese in Modellläufen simuliert. Kapitel 2 beschreibt den Wasserkreislauf und die Zirkulation im intakten Regenwald mit besonderem Augenmerk auf die Rolle tief reichender Wurzeln. In Kapitel 3 werden zwei Simulationen der Abholzung betrachtet. Die Erste untersucht die Anteile der verschiedenen Oberflächenparameter an den berechneten Veränderungen und die Zweite betrachtet die globalen Auswirkungen im Zusammenhang mit den veränderten globalen Zirkulationsmustern und deren Ursachen. In Kapitel 4 werden die Ergebnisse zusammengefasst und ihre Bedeutung diskutiert. 2. Wasserkreislauf und atmosphärische Zirkulation im tropischen Regenwald 2.1 Grundlegende Zirkulation und Wasserkreislauf In Abb. 1 sind der Wasserkreislauf und die atmosphärische Zirkulation im tropischen Regenwald dargestellt. In der Intertropischen Konvergenzzone (ITCZ) strömt feuchte Luft von Norden und Süden zusammen und steigt auf. Hierbei bilden sich hoch reichende Konvektionswolken, die starken Niederschlag mit sich bringen. Ein Teil dieses Niederschlages wird von Pflanzen aufgenommen und später durch Transpiration, d.h. Verdunstung von den Blättern, wieder abgegeben. Der verbleibende Teil wird im Boden gespeichert. Die aufsteigende Luft stößt an die 1 Tropopause und strömt nach Norden bzw. Süden wieder zurück. In den Subtropen sinkt sie wieder ab, wobei Wolkenauflösung stattfindet, da die Luft nun viel trockener ist. Anschließend strömt sie von Neuem zur ITCZ und nimmt dabei neue Feuchtigkeit aus dem Regenwald auf. Der gesamte Vorgang wird als Hadley Zirkulation bezeichnet. Da sich die ITCZ mit den Jahreszeiten verschiebt, erfolgt der Niederschlag jeweils auf der Sommerhemisphäre. Auf der Winterhemisphäre steht den Pflanzen nur das im Boden gespeicherte Wasser zur Verfügung. Wie viel davon für sie nutzbar ist, hängt von der Wurzeltiefe ab. Da sich der Amazonasregenwald zu einem größeren Teil in der Südhemisphäre befindet, Abb. 1. Interhemisphärische Zirkulation und Wasserwird bei den folgenden Betrachtungen der kreislauf im tropischen Regenwald. Darstellung nach Zeitraum von Juni bis August (JJA) als Winter Kleidon und Heimann (2000). und der von Dezember bis Februar (DJF) als Sommer bezeichnet. 2.2 Der Effekt tiefer Wurzeln Globale Zirkulationsmodelle (GCM) verwenden für ihre Parametrisierungen der Landoberfläche im tropischen Regenwald meist Wurzeltiefen von unter 2 m. Die wirkliche Wurzeltiefe wird hierbei jedoch weit unterschätzt. Nepstad et al. (1994) trafen im Amazonasregenwald Wurzeltiefen von bis zu 18 m an. Um die geographische Verteilung einer solchen Wurzeltiefe abzuschätzen, überlagerten sie folgende Daten: Zum einen monatliche Schätzungen der Grünheit der Baumkronen aus AVHRR Satellitenbildern und zum anderen Niederschlagsdaten des Geographic Information Systems von 212 Stationen. Sie nahmen an, dass tiefe Wurzeln dort anzutreffen seien, wo eine immergrüne Vegetation mit einer saisonalen Trockenheit von unter 1,5 mm pro Tag in den trockensten drei Monaten des Jahres zusammenfällt. Kleidon und Heimann (1998) berechneten eine Verteilung optimierter Wurzeltiefen in den Tropen, also von 30° N bis 30° S. Hierfür verwendeten sie ein Optimierungsprinzip, bei dem der langfristige Mittelwert der Netto- Abb. 2: Verteilung der berechneten Wurzeltiefen. Aus Kleidon primärproduktion NPP in Bezug auf und Heimann (2000). die Wurzeltiefe D maximiert wurde. NPP D= A∗ D∗PAR (1) Hierbei ist A eine Konstante, die die Effizienz der Strahlungsverwertung der Pflanzen angibt und PAR die fotosynthetisch aktive Strahlung. ist ein Maß für die Saugkraft und wird durch die von 2 der Atmosphäre geforderte Transpiration und für die Transpiration zur Verfügung stehenden Bodenwassers, was von der Wurzeltiefe abhängt, bestimmt. Die Verteilung der so optimierten Wurzeltiefen ist in Abb. 2 dargestellt. Abb. 3: Vergleich von Simulationen mit optimierten (schwarze Linie) und mit Standardwurzeltiefen (gepunktete Linie) mit Beobachtungen (graue Linie). Links die Wasserspeicherkapazität in mm und rechts die 2 m Temperatur in °C im Amazonasbecken. Aus Kleidon und Heimann (2000). Simulationen mit und ohne optimierte Wurzeltiefe wurden durchgeführt. Ein Vergleich der Simulationen mit Beobachtungen (graue Linie) ist in Abb. 3 dargestellt. Hier steht die schwarze Linie für optimierte und die gepunktete Linie für Standardwurzeltiefen. In der Standardsimulation wird die Wasserspeicherkapazität von März bis Mai um etwa die Hälfte unterschätzt und geht im September sogar bis auf 0 mm zurück. Hierdurch entstehen Fehler in der Berechnung der Evapotranspiration. Durch die geringere Wasserverfügbarkeit wird der latente Wärmefluss unterschätzt. Die Temperaturen liegen deshalb von Juli bis Oktober in der Standardsimulation um bis zu 5 °C über den beobachteten 2m-Temperaturen. Es wird deutlich, dass die optimierte Wurzeltiefe die Wasserspeicherkapazität und die 2m-Temperatur im Amazonasbecken deutlich besser wiedergibt und somit zu einer Verbesserung der Modellergebnisse führt. Durch die Einbeziehung tieferer Wurzeln in das GCM entstehen folgende positive Rückkopplungen. Es wird mehr Feuchtigkeit zur ITCZ transportiert, was zu verstärkter Konvektion führt. Dies verursacht eine stärkere Strömung zur ITCZ, was wiederum zu mehr Feuchtigkeitstransport führt. Auch zwischen den Jahreszeiten besteht eine positive Rückkopplung. Fällt im Sommer mehr Niederschlag, so wird mehr Wasser im Boden gespeichert und im Winter steht so mehr Wasser zur Verfügung. Dies führt wiederum zu mehr Niederschlag in der Sommerhemisphäre. Es tritt aber auch eine negative Rückkopplung auf. Durch die höhere Wolkenbedeckung erreicht weniger Solarstrahlung den Boden, wodurch die Evapotranspiration in der Regenzeit verringert wird. 3. Simulationen 3.1 Methode Kleidon und Heimann (2000) untersuchten u. a. den Einfluss von der Entfernung tiefer Wurzeln im Verhältnis zu anderen Oberflächenparametern auf das regionale Klima. Hierfür verwendeten sie das allgemeine Zirkulationsmodell ECHAM 4 mit einer Auflösung von 5,6° mal 5,6°, welches die Bewegungsgleichungen spektral löst. Es wurden fünf verschiedene Modellläufe für jeweils 20 Jahre durchgeführt, wobei die ersten fünf Jahre jeweils verworfen wurden, um den Einschwingvorgang 3 abzuwarten. Es wurde ein Kontrolllauf mit optimierten Wurzeltiefen durchgeführt (vgl. Abb. 2). Bei der ersten Simulation wurde die Wurzeltiefe auf nur 60 cm reduziert und in der zweiten wurde nur die Albedo auf 0,20 erhöht. Ein weiterer Modelllauf simulierte beide Effekte zusammen und schließlich wurde eine komplette Entwaldung simuliert. Die geänderten Parameter des letzten Laufs sind in Tabelle 1 aufgelistet. Untersucht wurden die regionalen Veränderungen in Bodentemperatur, Niederschlag, Evapotranspiration und Globalstrahlung. Gedney und Valdes (2000) verwendeten das globale Zirkulationsmodell (GCM) des Europäischen Zentrums für Mittelfristvorhersage (ECMWF), um die Entwaldung des südamerikanischen Regenwaldes zu untersuchen. Auch dies löst die Bewegungsgleichungen spektral und beinhaltet ein integriertes Oberflächenmodell, in dem die Vegetation explizit dargestellt wird. Die Berechnungen erfolgten bei einer Gitterweite von etwa 3° mal 3° und 19 vertikalen Leveln. Bei der Simulation wurde der gesamte südamerikanische tropische Regenwald durch Grasland ersetzt. Die hierdurch verursachten Veränderungen der Parameter im Modell sind in Tabelle 1 dargestellt. Es wurde außerdem ein Kontrolllauf mit intaktem Regenwald durchgeführt. Die Simulationen wurden für elf bzw. zwölf Jahre durchgeführt, wobei jeweils das erste Jahr verworfen wurde. Die Parameter wurden mit folgenden Begründungen geändert. Das Gras ist heller als die Blätter der Bäume des Albedo 13,1 % 17,7% 20 % tropischen Regenwaldes und hat somit Rauigkeitslänge 2,65 m 0,2 m 0,08 m eine höhere Albedo. Die RauigkeitsVegetationsanteil 0,95 0,85 0,85 länge ist abhängig von Höhe und Blattflächenindex 4,9 1,9 2,2 Verteilung der Hindernisse. Da Gras eine viel geringere Höhe aufweist als Wurzeltiefe 1,5 m 1m 0,6 m Tab. 1: Änderung der Oberflächenparameter bei kompletter Ent- Regenwald, sinkt die Rauigkeitslänge auf 0,2 m ab. Der Blattflächenindex ist waldung. nach Breuer et al. (2003) das Verhältnis der einseitig gezählten Fläche grüner Blätter zur Bodenoberfläche, und somit ein Maß für die Primärproduktion. Auch dies ist bei Regenwald weit höher als bei Grasland. Weiterhin hat Grasland eine geringere Wurzeltiefe. Parameter Gedney u. Valdes Gedney u. Valdes Kleidon u. Heimann Kontrolllauf Entwaldet Entwaldet 3.2 Regionale Auswirkungen Die Simulation mit verringerter Wurzeltiefe von Kleidon und Heimann (2000) zeigt gegenüber dem Kontrolllauf vor allem die verringerte Wasserspeicherkapazität und somit weniger Evapotranspiration in der trockenen Jahreszeit. Diese wird um 383 mm verringert. Dies führt zu weniger Wolkenbedeckung und somit mehr Einstrahlung. Die Temperatur steigt um 2,5 °C. Dies führt jedoch zu mehr Konvektion und somit zu mehr Niederschlag von plus 50 mm. Bei der Simulation mit erhöhter Albedo wird die Globalstrahlung generell verringert. Der latente Wärmefluss nimmt ab, wodurch die Evapotranspiration um 106 mm sinkt. Die Effekte der erhöhten Albedo und des verringerten latenten Wärmeflusses kompensieren sich jedoch, weshalb bei der 2m-Temperatur keine Veränderung auftritt. Der Niederschlag sinkt um 194 mm, da durch weniger Einstrahlung weniger Konvektion entsteht. Verringerte Wurzeltiefen und Albedo zusammen stellen generell die Überlagerung beider Effekte dar. Dies resultiert in einer erhöhten Temperatur von 2,6 °C und verringertem Niederschlag um 177 mm. Die Globalstrahlung wird aufgrund der positiven Rückkopplung von der verringerten Wurzeltiefe dominiert, weshalb dieser Effekt überwiegt. Werden alle Parameter wie bei einer kompletten Entwaldung ersetzt, unterscheidet sich dieses Ergebnis kaum von der Kombination von verringerter Wurzeltiefe und erhöhter Albedo. Diese 4 beiden Parameter scheinen also die Hauptauslöser für die Veränderungen zu sein. Eine komplette Entwaldung führt zu einer Veränderung der Zirkulationsverhältnisse in der Region des tropischen Regenwaldes. Der Effekt ist im Winter (JJA) am stärksten. Die verringerte Evapotranspiration führt zu einer großskaligen Erwärmung über Südamerika und weniger Feuchtigkeitstransport zur ITCZ. Hierdurch wird die Konvektion und somit der Niederschlag verringert und die gesamte tropische Zirkulation geschwächt. 3.3 Globale Auswirkungen Die regionalen Ergebnisse der Simulation von Gedney und Valdes (2000) liegen im Rahmen vorheriger Simulationen, wie z.B. die von Kleidon und Heimann (2000). Es kommt zu einer Verringerung von Verdunstung und Niederschlag und netto Globalstrahlung. Die Lufttemperaturen steigen. Hierbei entstehen die größten Veränderungen im Dezember, Januar und Februar (DJF). Deshalb konzentrierten sich Gedney und Valdes (2000) bei ihrer Auswertung auf diesen Zeitraum. Abb. 4 zeigt die horizontale Winddivergenz bei 150 hPa im Südsommer (DJF). Die gepunkteten Linien stellen eine Verringerung und die durchgezogenen Linien eine Erhöhung der Winddivergenz dar. Diese haben einen Vertrauensbereich von 95 %, basierend auf einem Student-t-Test. Es ist zu erkennen, dass über der entwaldeten Region (schattiert) die Winddivergenz verringert ist, was mit dem schwächeren Wasserkreislauf im Einklang steht. Nördlich und östlich des entwaldeten Gebietes treten Gebiete mit erhöhter Winddivergenz auf. Die nördlichen Anomalien sowie die über der entwaldeten Region sind mit einer Abschwächung des aufsteigenden und absteigenden Astes der Hadley Zelle in Verbindung zu bringen. Weiterhin betrachteten Gedney und Valdes (2000) die Auswirkungen der Entwaldung auf den Niederschlag auf der Nordhemisphäre in der Atlantikregion im Südsommer (DJF). Abb. 5 zeigt die Niederschlagsanomalien für diese Gegend. Es sind Regionen mit erhöhtem Niederschlag im Abb. 4: Änderungen der Divergenz in 150 hPa in Südosten der USA und über dem östlichen DJF zwischen Entwaldung und Kontrolllauf. Das Nordatlantik zu finden. Diese sind statistisch schattierte Gebiet ist die entwaldete Fläche. Die gepunkteten Linien zeigen eine verringerte, die signifikant. Über den USA ist hoher Druck in der durchgezogenen eine erhöhte Divergenz. Das Höhe anzutreffen (Abb. 4) und tiefer Druck am Intervall zwischen den Linien beträgt 5x10-7 s-1. Boden (ohne Abb.). Diese barokline Struktur ist ein Aus Gedney und Valdes (2000). Indikator für die Abschwächung der Hadley-Zelle in dieser Region. Der absinkende Ast der Hadley-Zirkulation führt normalerweise zu Wolkenauflösung und trockenerer Luft. Eine Abschwächung dieser erhöht somit den Niederschlag. Die Veränderungen im östlichen Nordatlantik werden jedoch von einem anderen Mechanismus ausgelöst. Eine barotrope Wellenstruktur mit tiefem Druck in der Höhe und am Boden deutet auf höhere zyklonische Aktivität hin, was zu mehr Niederschlag führt. Gedney und Valdes (2000) vermuteten, dass sich diese Niederschlags- und Strömungsanomalien durch eine veränderte Ausbreitung planetarischer Wellen erklären ließe. Diese kommt aufgrund einer zusätzlichen 5 Wärmequelle im entwaldeten Amazonasgebiet zustande. Um diese Hypothese zu überprüfen, wurde ein einfaches barotropes Wellenmodell hinzugezogen, welches auf der Erhaltung absoluter Vorticity basiert. Angewendet auf das 150 hPa Niveau werden hauptsächlich Rossbywellen dargestellt. Die Ergebnisse dieser Simulation decken sich gut mit denen des GCM, was den vermuteten Mechanismus bestätigt. Abb. 5: Niederschlagsänderungen in DJF vom Kontrolllauf zur Entwaldung. Die schattierten Flächen sind signifikant mit 90% (hell) bzw. 95% (dunkel) Vertrauensbereichen. Die Konturen gehen von -0,8 bis 0,8 mm pro Tag in 0,2 mm pro Tag Schritten. Aus Gedney und Valdes (2000). 4. Zusammenfassung und Diskussion Eine Entwaldung des Amazonasregenwaldes führt regional zu einer erhöhten Temperatur, verringerter Evapotranspiration und Niederschlag. Dies ist vor allem auf die verringerte Wurzeltiefe zurückzuführen, da diese die Wasserverfügbarkeit in der Trockenzeit begrenzt. Auch die erhöhte Albedo bei einer Abholzung verursacht weniger Evapotranspiration und Niederschlag. Der Regenwald schafft sich also selbst den benötigten lokalen Wasserkreislauf. Dieser würde bei einer Entwaldung geschwächt. Die beobachteten Niederschlagsanomalien in der Nordhemisphäre sind auf veränderte Zirkulationsmuster zurückzuführen. Einerseits wird durch den schwächeren Wasserkreislauf auch die Hadley-Zirkulation geschwächt, wodurch mehr Niederschlag in den Subtropen fällt. Andererseits wird durch die zusätzliche Wärmequelle in der entwaldeten Region die Ausbreitung von Rossbywellen beeinflusst, was zu Niederschlagsanomalien führt. Somit ist die Hypothese, die Abholzung der tropischen Regenwälder beeinflusse das globale Klima, bestätigt. Diese Simulationen konzentrierten sich auf die Amazonasregion. Für eine zusätzliche Entwaldung der verbleibenden tropischen Regenwälder in Afrika und Südostasien sind ähnliche Ergebnisse zu erwarten, was jedoch noch mit weiteren Modellläufen überprüft werden müsste. Auch wurde in beiden Simulationen von einer konstanten Oberflächentemperatur der Ozeane ausgegangen. Es bleibt zu untersuchen, ob zusätzliche Auswirkungen auf das Klima durch Wechselwirkungen mit dem Ozean entstehen. 6 Literatur Breuer, L., K. Eckhardt, H.-G. Frede, 2003: Plant parameter values for models in temperate climates. Ecol Model, 169, 237-293. Gedney, N. und P. J. Valdes, 2000: The effect of Amazonian deforestation on the northern hemisphere circulation and climate. Geophysical Research Letters, Vol.27, No. 19, 3053-3056. Kleidon, A. und M. Heimann, 2000: Assessing the role of deep rooted vegetation in the climate system with model simulations: mechanism, comparison to observations and implications for Amazonian deforestation. Climate Dynamics, 16, 183-199. Kleidon, A. und M. Heimann, 1998: A method of determining rooting depth from a terrestrial biosphere model and its impacts on the global water- and carbon cycle. Global Change Biol, 4(3), 275-286. Nepstad, D. C., C. R. de Carvalho, E. A. Davidson, P. H. Jipp, P. A. Lefebvre, H. G. Negreiros, E. D. da Silva, T. A. Stone, S. E. Trumbore und S. Vieira, 1994: The role of deep roots in the hydrological and carbon cycles of Amazonian forests and pastures. Nature, 372, 666-669. WWF Deutschland: Hintergrundinformation Amazonas und Klima, Oktober 2007 7