Die Geschwister Scholl und die Weiße Rose

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Die Geschwister Scholl und die Weiße Rose
Die Geschwister Scholl und die Weiße Rose
Im Rahmen des internationalen Aktionstages „Städte für das Leben – Städte gegen
die Todesstrafe“ gab es am 30. November 2013 eine Finissage zur „Weißen Rose“Ausstellung im Rathausfoyer in Winnenden, bei der wir – Lisa Malle und Sabine
Wurster (10d) – einen kleinen Vortrag zur „Weißen Rose“ und ihren Mitgliedern
hielten. Gerade da unsere Schule den Namen „Geschwister-Scholl-Realschule“ trägt,
war es für uns wichtig, uns mit dem Thema auseinanderzusetzen und anderen etwas
darüber zu erzählen.
Was verbirgt sich hinter dem Namen „Weiße Rose“?
Die Weiße Rose war eine Widerstandsgruppe in München während der Zeit des
Nationalsozialismus. Gegründet wurde sie im Juni 1942 und ihre Mitglieder
verfassten, druckten und verteilten unter Lebensgefahr insgesamt sechs Flugblätter,
in denen sie zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus aufriefen. Den Kern der
Weißen Rose bildeten Hans und Sophie Scholl – die Namensgeber unserer Schule –
sowie Alexander Schmorell, Kurt Huber, Christoph Probst und Willi Graf.
"Il faut avoir l'esprit dur et le coeur tendre"
"Man muss einen harten Geist und ein weiches (zartes) Herz haben":
Dieses Wort Jacque Maritains war das Motto der Weißen Rose.
Die Namensgeber unserer Schule
Sophie Scholl
Sophie Scholl wird 1921 in Forchtenberg/Württemberg
geboren und beginnt nach dem Abitur im März 1940
eine Ausbildung zur Kindergärtnerin, wodurch sie hofft,
dem Reicharbeitsdienst zu entgehen. Jedoch wird die
Ausbildung nicht als Ersatz anerkannt und sie muss
Arbeitsdienst. Erst im Mai 1942 darf sie zum Biologieund Philosophiestudium nach München ziehen. Sie
freundet sich mit den Freunden ihres Bruders Hans an
und zusammen besuchen sie die Vorlesungen des
Philosophieprofessors Kurt Huber. Die Gruppe, aber
besonders Sophie wird von den Arbeiten des
katholischen Publizisten Theodor Haecker beeinflusst,
der unter den Nationalsozialisten nicht mehr
veröffentlichen darf. Schließlich sind die Freunde sich
einig – sie lehnen Hitler und das Regime ab. Im Januar
(© Weiße Rose Stiftung e.V.)
1943 engagiert Sophie sich bei der Herstellung und Verbreitung des fünften
Flugblatts. Gemeinsam mit ihrem Bruder Hans legt sie am 18. Februar Flugblätter in
der Uni aus und wirft dabei einen Stapel Blätter in den Lichthof hinab. Durch diese
Aktion wurden beide entdeckt und verhaftet. Sie gesteht nach erdrückender
Beweislast die Mitarbeit und versucht, sich und Hans als Hauptakteure darzustellen.
Sophie Scholl, ihr Bruder Hans und Christoph Probst werden zum Tode verurteilt und
am selben Tag noch durch das Fallbeil hingerichtet. Sophie wird 21 Jahre alt.
Hans Scholl
Hans
Scholl
kommt
1918
in
Ingersheim/Württemberg zur Welt. Gegen den
Willen seines regimekritischen Vaters tritt er 1933
der Hitlerjugend bei, wo er schnell Karriere macht.
Er studiert ab 1939 in München Medizin und wird im
Mai 1940 als Sanitäter an der Westfront eingesetzt.
Es ist anzunehmen, dass er bereits 1942 von den
nationalsozialistischen Verbrechen gegen Juden
und Polen erfährt. Er und Alexander Schmorell
knüpfen im Winter 1942 dann Kontakte zu anderen
Regimekritikern. Das fünfte Flugblatt erscheint Mitte
Januar 1943 und wird mit Hilfe von Freunden in
vielen Städten verbreitet.
(© Gedenkstätte Deutscher Widerstand) Bei der Verhaftung nach der Aktion an der Uni gemeinsam mit seiner Schwester,
trägt Hans Scholl das Flugblatt von Christoph Probst bei sich. Hans erklärt im Verhör,
er habe sich zum Widerstand verpflichtet gefühlt, weil er dem Schicksal seines
Landes nicht gleichgültig gegenüberstehe.
Hans Scholls letzte Worte bei seiner Hinrichtung am 22. Februar 1943 sind: „Es lebe
die Freiheit!“, er wird 24 Jahre alt.