7. Ruß – Aktivierter Kohlenstoff – gläserner K. – Kohleschaum
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7. Ruß – Aktivierter Kohlenstoff – gläserner K. – Kohleschaum
7. Ruß – Aktivierter Kohlenstoff – gläserner K. – Kohleschaum – Nanotubes Ruß (Carbon Black) - wertmäßig größter Markt im Carbon-Bereich (9 Milliarden Dollar von insgesamt 20, also fast 50% des Markts) - Produktion: 10 mio. t/a., 50% in Asien - Nachfrage in Deutschland 350.000 t/a., davon 50% für Reifen, 35% für Gummi, Rest: Kunststoffe, Tinten, Farben, Batterien… - zwei chemische Verfahren: 1) Unvollständige Verbrennung (Furnace Black 98%, Gas Black, Lamp Black), 2) Thermisches Cracken (Thermal Black) - nach Partikelgröße (fein/peak → grob/breite Verteilung): Gas (10-30 nm)– Furnace (20-60 nm)– Lamp (40140)- Thermal (~500 nm) - Furnace Black- Prozess: bei 1000-1200°C einsprühen von Erdöl in eine entzündetes Erdgas-heiße-Luft-Gemisch in einen Ofen mit wenig O2 (für unvollst. Verbrennung) → entzünden und weiter hinten mit Wasserstrahl abschrecken ( → weiter abkühlen im folgenden Wärmetauscher)→ Ruß hat sehr geringe Dichte (20-60 g/l) → Entgasen/Filtern → (Trocken-Pallettieren oder )Verdichten durch Nassgranulation (Faktor 10 Dichte, Wasser und Bindemittel, kugelförmiges Granulat)→ trocknen → Silo - Gas Black- Prozess: wie Furnace Black, aber viele kleine Flammen, welche auf wassergekühlte Rollen auftreffen → sehr feine Partikelgröße - Lamp Black – Prozess: Verbrennen von Öl in Ofen mit ungleichmäßiger Luftzufuhr, daher sehr breite Partikelgröße-Verteilung - sehr hohe spezifische Oberfläche → gut, wenn Leitfähigkeitsadditiv, aber schlecht weil hoher Binderbedarf z.B. in Kunststoffen Aktivierter Kohlenstoff - 1,1 mio. to/a. - Anwendungen: 32% Wasser-Filter, 22% Lebensmittel/Getränke, 35% industrielle Anwendung; sonstige: Klimaanlage im Auto, Kohletabletten und andere medical, Supercaps … - Hauptproduzenten: NL, US, JP - Wachstum: neue Richtlinien für Kraftwerke → mehr Filter benötigt - Formen: Pulver, Granular, Sphärisch, Pellets, Fasern - Rohstoffe: Torf, Holz, Kokosnussschalen, Algen…; auch Koks - sehr große Oberfläche: innere/äußere (Mikro-, Meso-, (Makro-) Poren) - Aktivierung: 1) chemisch (Zinkchlorid, Phosphorsäure…), 2) Gas-Aktivierung (CO2, Dampf, Luftsauerstoff…) - Zinkchlorid-Prozess: 1x Holz o.ä. + 0,5x Zinkchlorid → Mischen → Trocknen → 600-700°C → Reinigen mit Säure und Wasser → Aktivierter Kohlenstoff + Zinksalz (Wiedergewinnung) - Phosphorsäure genauso, aber nur 400-600°C - Gas-Aktivierung: Material + Gas → bei 800-1000°C → Aktivierter K. + CO + CO2 - Geschwindigkeit-Vergleich: CO2: 1x, H2O: 8x, O2: 100x - Synthetischer Precursor (z.B. Phenolharz) → Karbonisierung (bei erneuerbaren Rohstoffen) → Aktivierung 1. Schritt (Mikroporen) → Aktivierung 2. Schritt (Mesoporen) → Sphärischer Aktivierter Kohlenstoff (SAC) - pro 100 g C können bspw. 40 g Toluene bei einer Konzentration von 10 g/m3 adsorbiert werden (Adsorption ist exothermisch) - Regenerierung des Kohlenstoffs („Filter voll“): Druck, Temperatur oder organische Lösemittel - Wasser-Filterung: AC mit H2O mischen, z.B. gegenläufig ein Tank (Moving Bed Adsorber)→ filtern → evtl. desinfizieren - Hersteller übernimmt im Normalfall auch die Recyclierung/Regeneration der Filter - Kleidung mit Kügelchen AC → Schutz der Haut vor chem. Gasen und Vermeiden von Körpergeruch (Witterung) Supercapacitors/ EDLC (Electrochemical Double Layer Capacitors) - fürs Beschleunigen im Auto, in Kombination mit einer Primärenergiequelle für die kontinuierliche Energiezufuhr - zwischen den Carbon-Anoden befindet sich Elektrolyt, der sich beim Laden (rein elektrostatisch) ausrichtet - für U>1V eignet sich als Elektrolyt Wasser nicht mehr (dissoziiert), aber organische Elektrolyten - schnelle Selbstentladung - fast „endlose“ Lebensdauer - volles Laden/Entladen: 1 s…1 min - hohe Kapazität, da abhängig von A (sehr groß bei AC) und d (sehr klein, nur Molekülabstand) - Anwendungen jetzt schon: z.B. für Bordnetzstabilisierung oder Notstromaggregat für el. Bremse, in Kopierern, Notausrichtung von Windmühlen, Zügen… - sehr große Oberflächen (1600-1800 m2/g) - Wachstum > 20% - Hersteller v.a. US, JP - Verbrauch: 1200 t AC-Pulver für EDLCs Glassy Carbon - Pyrolyse von Harzen mit hoher C-Ausbeute - Massenverlust von 40% - Gas- und Flüssigkeitsdicht, Porosität = 0% - ungeordnete Struktur aus verzweigten Bändern und Mikrofibrillen in Nanoscale – isotrope Eigenschaften - Anwendungen: Laborausstattung, Elektroden für Herzschrittmacher (biokompatibel) - (nach Pyrolyse) sehr geringe spezifische Oberfläche (<1 m2/g) - relativ hohe Biegefestigkeit (210-260 MPa), geringe Leitfähigkeit für e- und Temperatur (- Faktor 10 vgl. zu G.) - hohe Temperaturstabilität (3000°C in vacuum, 600°C in Luft) - keine Einlagerung möglich → chem. inert - hohe Reinheit - Thermoschockbeständig Kohleschaum -Carbonisierung and Graphitisierung von schaumförmigen Harzen (Phenol, PUR…) - Netzwerk aus dünnen Karbon-Zellwänden, Dichte < 0,1 g/cm3 - Isoliermaterial, Filter… Nanotubes, Graphene usw. - min. 1 Dimension des Partikels muss <100 nm sein - 1991 Nobelpreis für Nanotubes (JP), 1996 Nobelpreis für Fullerene (US), 2010 Nobelpreis für Graphene (RU) - Nanotubes. hohe spezifische Festigkeit und Steifigkeit, sehr hohe therm. LTF (3000-6000, Diamant 2000, GE 200) - Probleme bei NT: Kosten, Unreinheiten - Herstellen von NT: Lichtbogenentladung, CVD Catalytic Vapour Deposition, … - Lichtbogenentladung: Reinheit von 50%, 20-30V - CVD: Reinheit 95-99%, Katalysator aus Ni, Fe… - Reinigungsmethode NT: Lösemittelbad + Ultraschall → Verunreinigungen setzen sich ab - Funktionalisierung NT: Oberflächengruppen „andocken“ um eine stabile Löslichkeit - z.B. in Wasser-zu bewirken - 1% Nanotubes in PP zugeben statt Ruß verbessert Eigenschaften ebenso, verändert aber Farbe nicht (falls z.B. Transparenz notwendig) - Eigenschaftsverbesserungen: Zugfestigkeit, E-Modul, Bruchdehnung, Zähigkeit, … - Leitfähigkeit: hier ebenso Percolationsschwelle (müssen sich berühren, ca. 1,5%) → LTF um 10 10er-Potenzen besser! - MWNT (Multi Wall NT) billiger als SWNT (Single...) - Graphene GP: Dicke ca. 0,34 nm, da nur eine Atomlage. Synthetisierung über Scotch-Tape-Method, Nachweis schwer - GP: Zugfestigkeit mit 10-20 GPa sehr hoch, therm. LTF 3000 W/mK, undurchlässig für Gase, auch Helium, inert