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Lernfabrik für FH Kufstein
Spätestens im Labor
merken die Studierenden,
wie viel Spass Technik
macht.
Die Fachhochschule Kufstein bietet verschiedene,
an die Anforderungen der Wirtschaft angepasste
Bachelor- und Masterstudiengänge.
Studierende des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen an der Fachhochschule Kufstein Tirol
sammeln Praxis in der wohl kleinsten Fabrik der
Welt, denn im WING-Labor steht unter anderem
die Laborfabrik MPS-500 von Festo. Mit ihr wird
Theorie erlebbar gemacht – ein Vorteil beim Start
ins Berufsleben.
P
assieren in der Industrie Fehler,
kann das ungeliebte Folgen haben: Die Anlage steht, die Produktion stockt und die Kosten
steigen. Umso wichtiger ist, dass künftige Fachkräfte schnell Lösungen parat haben und für alle Eventualitäten gerüstet
sind – Eventualitäten, die sie im Idealfall
schon während ihrer Ausbildung einmal
durchgespielt haben. Der Studiengang
Wirtschaftsingenieurwesen an der Fachhochschule Kufstein Tirol setzt deshalb
schon ab dem ersten Semester auf praktisches Trockentraining. Ein beliebter
„Sparringpartner“ ist das modular aufgebaute Lernsystem MPS-500 von Festo,
das helfen soll, Produktionsabläufe abzubilden und zu optimieren.
Bilder: Martina Draper
Praktisches
Trockentraining statt
trockener Theorie
3.2013 trends in automation
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Ein Roboter kümmert sich
um das Handling im Bereich
der Zylindermontage.
Symbiose aus Technik und Wirtschaft
Seit drei Jahren gibt es an der FH Kufstein Tirol den Bachelor-Studiengang
Wirtschaftsingenieurwesen mit der
Vertiefung in Prozesstechnik, der sich
als Bindeglied zwischen Wirtschaft
und Technik versteht. Rund 70 Prozent
Technik und 30 Prozent Wirtschaft – so
lautet die Aufteilung im Studienplan. „Im
Mittelpunkt steht das Produkt, das in
seinem gesamten Prozess studiert und
analysiert wird – vom Prototyp bis zum
Endprodukt, von der Materialwirtschaft
über die Transportlogistik bis zum After
Sales Management“, sagt Prof. (FH)
Dipl.-Ing. Dr. Doris Wall, stellvertretende
Studiengangsleiterin. Mit ihrem Team
aus erfahrenen Lehrenden und Fachkräften aus der Praxis bildet sie derzeit rund
90 Studierende aus, die später in Projektmanagement, Produktentwicklung
oder Produktionsplanung tätig sind.
Mehrere Vertiefungsrichtungen stehen
während des Studiums zur Auswahl: Prozesstechnik, Energietechnik und technische Gebäudeausrüstung.
Wie flexible Fertigung aussieht
Damit der Berufseinstieg einfacher wird,
legt man beim Studiengang schon ab
dem ersten Semester großen Wert auf
Praxis. „Bis zu 20 Prozent beträgt der
Praxisanteil in unserem Studienplan“, erklärt Wall. Um Produktionsabläufe möglichst realitätsnah darstellen zu können,
hat der Studiengang in die Übungsstation MPS-500 von Festo investiert. Die Laborfabrik setzt sich aus mehreren Bereichen zusammen, die über das
Transportsystem miteinander verknüpft
sind und an deren Ende ein fertiges Produkt steht: ein Kurzhubzylinder.
Die Stationen im Überblick: Zu Beginn
des Prozesses werden der Anlage über einen Silo verschiedenfärbige Zylindergehäuse zugeführt und vereinzelt. Danach
folgt deren Bearbeitung – z.B. die Simulation eines Bohrprozesses. Zur Qualitätssicherung werden die Teile mithilfe eines
Kamerasystems überprüft. Passen die
Spezifikationen, kommt es zur automatisierten Montage mittels eines Industrieroboters. Die Werkstücke werden unter
anderem gewendet, verschlossen und danach in der Station Hochregallager zwischengelagert, bevor sie letztendlich zur
Auslieferung kommen.
MPS-500 – am modularen
Produktionssystem von
Festo Didactic wird Praxis
hautnah erlebt.
Sensoren kontrollieren das
Vorhandensein des Zylinders
und seine Beschaffenheit.
Tempo zählt – Stillstände
gilt es so schnell wie möglich zu beheben. An der
Lernfabrik wird das geübt.
Feinjustage mit Augenmaß –
optimale Prozesse verlangen
nach optimal abgestimmten
Systemen.
Das Live-Erlebnis zählt
Mit der MPS-500 kann das Zusammenwirken von Mechanik, Pneumatik, Elektrik, Steuerungstechnik und Kommunikationsschnittstellen analysiert,
durchschaut und verinnerlicht werden –
beste Voraussetzungen für vernetztes
Denken und richtiges Handeln. Darüber
freut sich auch Ing. Markus Erlenbach,
Laborleiter des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen: „Im Theorie-Unterricht bekommen unsere Studierenden
beispielsweise vermittelt, was ‚Kanban‘
ist. In der Lernfabrik können sie das
praktisch umsetzen und live erleben. Unser Ziel ist es, trockenen Stoff mit Emotionen und Erfahrungen zu versehen.“
Eingesetzt wird die Übungsstation von
Festo im Studienalltag deshalb so oft
wie möglich – vor allem in den Bereichen
Produktions- und Fertigungstechnik, Logistik sowie Innovationsmanagement.
Aber auch für Fallstudien- und Forschungsprojekte wird MPS künftig zum
Einsatz kommen.
Im Fokus: Das große Ganze
„Die Station passt perfekt zu unserem
Studiengang, da sie technische und wirtschaftliche Zusammenhänge aufzeigt: Einerseits erwerben unsere Studierenden
auf den einzelnen Anlagenbereichen die
nötigen technischen Skills. Andererseits
werden ihre Kompetenzen in Hinblick auf
Prozess- und Fertigungsstrategien geschärft“, sagt Doris Wall, stellvertretende Studiengangsleiterin, die schon von
ihrem ersten Jahrgang Abschied nehmen
musste, denn die ersten 30 Absolventen
sind diesen Herbst bereits ins Berufsleben eingestiegen. „Fachkräfte, die den
Gesamtprozess im Fokus haben, und wissen, wie sich Fehler im Prozess auswirken und wie man sie beheben kann“, wie
Wall betont. Damit Stillstand in der Produktion zum Fremdwort wird.
www.fh-kufstein.ac.at
Prof. (FH) Dipl.-Ing. Dr. Doris Wall,
stellvertretende Studiengangsleiterin des Bachelor-Studiengangs
für Wirtschaftsingenieurwesen an
der FH Kufstein Tirol (rechts) und
Ing. Markus Erlenbach, Laborleiter
des Studiengangs.
3.2013 trends in automation
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futurezone Award 2013
Roboter
des Jahres
Sorgte für Staunen bei der
After-Show-Party: SmartInversion,
ein Flugobjekt des Festo Bionic
Learning Networks.
Ein Rettungsroboter der FH Oberösterreich sicherte sich
den Robotik Award powered by Festo. Auf den Plätzen
zwei und drei folgen der Controller AndriX und eine
innovative Bierflaschen-Bügelsortieranlage.
D
en Robotik Award 2013 powered
by Festo gewann die FH Oberösterreich mit ihrem Such- und
Rettungsroboter „Black Scorpion“. Er soll als Hilfsmittel nach Katastrophen, wie Erdbeben oder Gasexplosionen zum Einsatz kommen, eingestürzte
Gebäude inspizieren oder die Lage von
Opfern erkunden. Black Scorpion ist
dank einer Aluminiumkonstruktion besonders leicht. Außerdem zeichnet sich
der Roboter durch einen interessanten
Antrieb aus. Dieser erlaubt sowohl eine
Vorwärts-Rückwärts- als auch eine Seitwärts-Bewegung. Seine Umgebung entdeckt Black Scorpion mit integrierten
Sensoren, durch die ein räumliches Modell erstellt wird.
Smartphone-basierter Controller und
schnelle Sortiertechnik
Den zweiten Platz beim Robotik Award
belegte der Smartphone-basierte Roboter-Controller AndriX. Dieser wurde vom
Practical Robotics Institute Austria entwickelt, um Jugendlichen einen einfachen
Einstieg in die Robotik zu ermöglichen.
Den dritten Platz erreichte eine Bügelsortieranlage der AMS Getränketechnik
GmbH. Mehr über die Anlage erfahren
Sie in einem umfassenden Bericht ab
Seite 36 in dieser Ausgabe von trends in
automation.
Coole Sounds und tolles Flugobjekt
Im Anschluss an die Preisverleihung, die
Rainer Ostermann, Mitglied der Geschäftsleitung Festo Österreich, vornahm, gab es für alle Teilnehmer und
Gäste eine After-Show-Party. Begleitet
wurde das Event von den coolen Klängen
des Star-DJs Richard Dorfmeister und einem Flug des ungewöhnlichen bionischen Flugobjekts „SmartInversion“ des
Festo Bionic Learning Networks.
www.futurezone-award.at
Bei der FH Oberösterreich
freute man sich sehr über
die Auszeichnung.
Ausgezeichneter
Roboter:
Black Scorpion
Bilder: futurezone/Gilbert Novy, FH Oberösterreich
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