Feldmarschalleutnant Exzellenz Ernst Ritter von
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Feldmarschalleutnant Exzellenz Ernst Ritter von
Feldmarschalleutnant Exzellenz Ernst Ritter von Merhal (* Wiener Neustadt, 12.01.1858 + Budapest 06.09.1937) Dem letzten Militärinspektor der k.k. Gestütsbranche und fachlichen Leiter der k.k. Pferdezuchtanstalten von 1901 bis 1918, FML Ernst Ritter von Merhal widmete sich die IG k.k. Gestütsbranche in ihrem Frühjahrsprojekt 2013. Gegliedert in einen theoretischen Teil der Auswertung von Unterlagen über Ernst von Merhal und einen praktischen und theoretischen Fahrkurs zur Erlangung des „Österreichischen Fahrabzeichens in Bronze“ für Zweispänner des ÖPS, absolviert per 22. März 2013, wurde an diesen Hippologen, Herrenreiter und Herrenfahrer aus der hohen Zeit der Pferdezucht der österreichisch-ungarischen Monarchie erinnert. Werdegang Merhals Dienstzuteilungen Merhals 1878 Leutnant 1883 Oberleutnant 1891 Rittmeister 2. Klasse 1895 Rittmeister 1. Klasse 1901 Major 1905 Oberstleutnant 1909 Oberst 1914 Generalmajor 1916 Feldmarschalleutnant 1875-1878 Dragonerregiment Nr. 4 1878-1893 Husarenregiment Nr. 2 1894-1896 Kmdt. 2. Eskadron HR 2, Nagyszeben 1896-1903 Kmdt. 6. Esk. HR 16, Budapest 1903-1904 Kmdt. Brigadeoffiziersschule Kecskemet 1905-1907 Remontenassentkommision Nr. 5 1908-1910 Remontenassentkommission Nr. 6 1910-1918 Militärinspektor der k.k. Pferdezuchtanstalten in der österreichischen Reichshälfte. Merhal war bereits in den Jugendjahren als schneidiger Husarenoffizier hervorgetreten und errang 1888 den Titel „Herrenreiter-Champion“ mit 14 Siegen und 4 zweiten Plätzen bei 27 Ritten in einer Saison. 1906 wurde Merhal als Oberstleutnant der Remontenassentkommission Nr. 5 Nagykanisza in Südwestungarn zugeteilt. Im Jahre 1910 erfolgte seine Berufung zum Militärinspektor der k.k. Pferdezuchtanstalten der österreichischen Reichshälfte mit Sitz in Wien. Weiterhin dem Turf verbunden, wählte er den Wohnsitz mit seiner Ehefrau und 2 Töchtern nahe der Rennbahn Freudenau. Sein Dienstsitz war das k.k. Ackerbauministerium nahe der Wiener Votivkirche und der Phaeton Wagen Merhals, mit schnittigen ungarischen Juckerpferden bespannt, den Wienern und der berittenen Polizei ein vertrautes Bild. Unter Merhals Führung erfolgte die Errichtung eines englischen Vollblutgestütes in Radautz am Posten Mittoka und die Schaffung des königlich ungarischen Militärgestütes Sütveny, auf dem aus wenig hervorgetretenen Elterntieren gute Rennpferde gezogen wurden, wobei Merhal auf eine harte, naturgemäße Aufzucht der Jungtiere Wert legte. Die besten dieser Leistungspferde, waren Spitzenhengste wie Potiron, Bolond und Adular, welcher sogar in England schwere Rennen gewinnen konnte. Auch die Etablierung des Vollblutgestütes Wieselburg aus evakuierten Beständen des k.k. Staatsgestütes Radautz in den Wirren des Ersten Weltkrieges und die mehrjährige Erhaltung Kottingbrunns sind Merhals Verdienst. Sein Einfluss war auch bei den überaus glücklichen Einkäufen der Hengste Dagor, Sly-Fox, Gouvernant und anderer großer Vererberhengste maßgebend. FML Ernst Ritter von Merhal förderte die Pferdezucht in den k.k. Pferdezuchtanstalten mit rund 2.000 Landesbeschälern und 522 Deckstationen und sicherte den Bedarf der 42 Kavallerieregimenter mit 37.800 Reitpferden und 220.000 Fahrpferden für Feldartillerie und Train in der Mobilmachung Österreichs 1914. Alexander Heske-Bothenwald