Dietmars Welt der Musik

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Dietmars Welt der Musik
Bericht | Text | Fotos: Dietmar Buff
Dietmars Welt der Musik
Retrospektive Betrachtungen
Vom Standpunkt der Gegenwart muß
man wohl ausgehen, will man sich
erinnern. Erinnerungen mögen ab und
zu sehr wichtig sein, denn Erfahrungen
mit konstruktivem Lernzuwachs sind ja
die Bausteine, auf denen unsere Kenntnis aller Angelegenheiten im Hier und
Jetzt fußt, mittels derer wir heute mehr
wissen als damals. Eine gewisse Vagheit
wohnt dem Erinnern dennoch inne.
Gerade das, was weiter zurückliegt,
kommt uns dann seltsam diffus vor,
viel unschärfer als der heutige Tag, und
wir merken, dass das Gedächtnis einige
Details hervorhebt, während anderes
verschwunden bleibt.
in die neuen Gefilde möglich wurde. Auch
von da gibt es genug Hörbeispiele, die
wir noch heute manchmal als Evergreens
im Radio wahrnehmen. Zum Beispiel
“Mr. Sandman” von den Chordettes oder
“Such A Night” von Johnny Ray aus der
Zeit bis 1954. Es folgten “(We're Gonna)
Rock Around The Clock” von Bill Haley
and His Comets, “Yellow Rose Of Texas”
von Mitch Miller, “Autumn Leaves” von
Roger Williams, “Mambo Italiano” von
Rosemary Clooney, “The Great Pretender”
von den Platters und dergleichen mehr,
eine Flut von Musik, deren Umschlag in
ein neues Genre mit dem Ende der fünfziger Jahre erfolgte.
Ganz aufregende, spannende und
interessante Zeiten nun kann man deutlicher in sich wahrnehmen als Phasen
in grauem Arbeitstrott. Aber Zeiten, in
denen durch kulturelle Neuerungen, und
hier speziell auf dem Gebiet moderner
Popularmusik, gerade die Jugend in den
Bannkreis einer sich steigernden Faszination durch aktuelle Tonkunst mitsamt
allen medialen und gesellschaftlichen
Tendenzen ihrer Verbreitung gezogen
wurde, bergen noch die Sonne und die
Freude in sich, die sie vermittelten.
Natürlich läßt sich erraten, um welches
historische Phänomen es geht, von dem
man weiß, dass seine Faszination in vielen von denen, die damals jung waren,
bis heute fortlebt. Die Kennmarke eines
Höhepunktes: 1968. Stichworte hierzu
sind eine Protesthaltung, ein neues
Lebensgefühl in einem neuen Zeitgeist,
eng verknüpft mit neuen Formen der
Musik bei den jungen Menschen. In
medias res, mitten hinein ins Geschehen,
mag hier das Anliegen sein.
Beatmusik lautete die Bezeichnung ab
ca. 1960. Einige Songtitel aus diesem Jahr
sind sicher im Allgemeinwissen konserviert. “Stuck On You” von Elvis Presley
and the Jordanaires, “Alley-Oop” von
den Hollywood Argyles, “Itsy Bitsy Teeny
Weenie Yellow Polka Dot Bikini” von Brian
Hyland, “The Twist” von Chubby Checker,
“Georgia On My Mind” von Ray Charles,
“Shakin' All Over” von Johnny Kidd and
the Pirates, “Apache” von den Shadows
oder “Only The Lonely” von Roy Orbison.
Dieses sind nur wenige Beispiele, die
Menge vorhandener Titel ist sehr umfangreich und daher schwer überschaubar. Es
läßt sich feststellen, daß nach 1960 eine
kontinuierliche Steigerung über die Jahre
hinweg zu einem Höhepunkt in 1968
stattfand. Geht man einmal die Jahre
einzeln durch im Hinblick auf Welthits,
so ist auch heute noch vieles bekannt.
Einzelne Beispiele mögen genügen.
“Runaway” von Del Shannon, “Take Good
Care Of My Baby” von Bobby Vee, “Hit The
Road, Jack” mit Ray Charles, “Please Mr.
Postman” der Marvelletes, und “Poetry In
Motion” mit Johnny Tillotson. Dieses sind
einige Highlights aus 1961.
Die Flower Power Ära, das Aufkommen
der Hippies, begann mit studentischen
Protesten 1960. Zuvor, vom Kriegsende
an, gab es den Rock'n'Roll der fünfziger
Jahre, der ein solides Fundament bildete,
einen Sockel, von dem aus die Umwälzung
wieder das Bestehen von Melodien und
Inhalten über die Zeitläufte ermöglichte.
Und so ging es 1962 weiter: “The LocoMotion” mit Little Eva, “Sheila” von
Tommy Roe, “Monster Mash” mit Bobby
(Boris) Pickett and the Crypt Kickers, “Telstar” der Tornadoes, “She's Not You” und
“Return To Sender” von Elvis Presley and
the Jordanaires. 1963 brachte dann folgende Spitzenleistungen: “It's My Party”
mit Lesley Gore, “Dominique”, the Singing Nun, “Sweets For My Sweet” von The
Searchers, und von den Beatles “From Me
To You”, “She Loves You” und “I Wanna
Hold Your Hand”. Auch Cliff Richard and
the Shadows erschienen mit “Summer
Holiday”. Alle genannten Titel waren auf
Platz 1 in den USA oder Großbritannien.
Für jetzt genug, ein andermal mehr. #
Der Bekanntheitsgrad war so hoch,
und die Beliebtheit, dass später andere
kamen und Songs nachspielten, was
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