hintergrund „into the west“
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hintergrund „into the west“
HINTERGRUND „INTO THE WEST“ Geschichte und Hintergrund Mehr als 50 Millionen US-Dollar verschlang der Sechsteiler über die Besiedlung des amerikanischen Westens, den Premiere ab 6. Mai in deutscher Erstausstrahlung zeigt. Die Dreharbeiten, an denen 15000 Komparsen und Stars wie Tom Berenger, Beau Bridges, Keith Carradine, Matthew Modine und Josh Brolin beteiligt waren, dauerten sechs Monate. Amerikanische Kritiker rühmen die Serie, die dem US-Sender TNT im Juni letzten Jahres über 21 Millionen Zuschauer bescherte, als Rückkehr zu den großen Fernseh-Epen der 70er Jahre. Historischer Abriss 1820 – 1900 1824 Das „Amt für Angelegenheiten der Indianer“ wird Teil des US Kriegs-Departements. 1826 Der berühmte „Mountain Man“ Jedediah Smith führt die erste Reisegruppe nach Kalifornien, danach nach Oregon. Bild links: Jedediah Smith in einer Zeichnung aus dem Jahre 1835 (http://www.jedediahsmithsociety.org/) 1830 Präsident Jackson unterschreibt das „Gesetz zur Umsiedlung der Indianer“, das eine Umsiedlung der amerikanischen Ureinwohner in das Land westlich des Mississippis vorsieht. 1834 Der Kongress genehmigt ausgewählte Gebiete, bekannt als Indianer-Territorium, zur Zwangsumsiedeldung von Indianerstämmen. 1838 Die Cherokee werden von Georgia in das Indianer-Territorium vertrieben. Rund 4000 Cherokee sterben auf dem 1000-Meilen-Marsch. 1843 Leutnant John C. Fremont von der Topographischen Einheit der US-Armee veröffentlicht das Ergebnis seiner Erforschung des Oregon-Trails, das zu einem Bestseller und Reiseführer für Pioniere wird. Bild links: Leutnant John C. Fremont (http://memory.loc.gov) 1845 In Palo Alto kommt es zu den ersten Schlachten im Mexikanisch-Amerikanischen Krieg. 1848 In Kalifornien kommt es zu den ersten Goldfunden, die ein wahres Goldfieber auslösen und ca. 80.000 Glücksuchende aus aller Welt anlocken. 1851 Das Abkommen von Fort Laramie wird abgeschlossen, um Frieden in den Prärie-Gegenden zu gewährleisten. Gemäß dem Abkommen wird das Land in Parzellen für die verschiedenen Stämme aufgeteilt. Es beinhaltet auch die Garantie der US-Regierung, dass das zugeteilte Land für immer Eigentum der Stämme ist. 1853 Der Lakota-Häutpling Conquering Bear wird getötet, als USTruppen einen seiner Krieger wegen Wilderei gefangen nehmen. Offene Auseinandersetzungen folgen und der Vertrag von Fort Laramie wird gebrochen. Bild rechts: Conquering Bear (http://digilander.libero.it) 1860 Abraham Lincoln wird Präsident der Vereinigten Staaten. 1861 Truppen der Föderation eröffnen das Feuer in Fort Sumter und der Bürgerkrieg beginnt. 1864 Rund 150 Cheyenne und Arapaho werden von den militärischen Truppen in Colorado in einem Gemetzel ermordet, das als Sand Creek Massaker in die Geschichte eingeht. Bild links: Das Sand Creek Massaker in einem Gemälde (http://nps.gov) 1865 Ende des Bürgerkriegs. 1866 Red Cloud erklärt den Krieg, als das Militär beginnt, Forts am Bozeman Trail zu errichten, im Territorium der Sioux. Der Krieg endet in einem eindeutigen, wenn auch nur vorübergehenden, Sieg der Sioux. Die Union Pacific und Central Pacific Eisenbahn bauen eine Zugstrecke von Omaha bis zur kalifornischen Küste. Zwischen der Eisenbahn-Gesellschaft und den Indianern, durch deren Land die Strecke führt, kommt es zu ständigen Konflikten. Die US-amerikanische Regierung findet einen Weg, die Indianer zu bezwingen, indem sie die Büffel, ihre Lebensgrundlage, ausrottet. 1868 Das zweite Abkommen von Fort Laramie beschließt den Krieg entlang des Bozeman Trails. Die Amerikaner verlassen ihre Forts in dem Gebiet und jeder Stamm wird aufgefordert, in einem Reservat zu leben. Die USA sichern Schulen und agrarwirtschaftliche Ausbildungen zu. 1875 Sitting Bull organisiert große Indianer-Zusammenkünfte in den nördlichen Prärien, um den Versprechungen des Abkommens von 1968 Nachdruck zu verleihen. Diese werden von einer Kommission des Senats bedroht, der Goldgräbern Zugang zu den Minen der Black Hills, einem heiligen Gebiet der Lakota, zusichert. 1876 Die US-Regierung fordert die Lakota-Häuptlinge auf, sich in ihre Reservate zurückzuziehen. Sitting Bull, Crazy Horse und andere weigern sich. General Sheridan befiehlt eine Zwangsrückführung der Indianer in die Reservate. Custer und seine Männer werden getötet, als Sitting Bull sie in eine Falle lockt. 1877 Der Kongress widerruft den Vertrag von Fort Laramie von 1868 und nimmt den Lakota 40 Millionen Acker Land, einschließlich der Black Hills. 1883 Die Nordpazifik-Eisenbahn verbindet nach 19 Jahren Bauarbeiten die Staaten im Nordwesten des Landes. 1886 Der Kongress erlässt das Dawes Severalty Gesetz, das individuelle Landzuweisungen vorsieht und das Prinzip des Stammeslebens bricht. Die Indianer werden um viel Land betrogen. 1890 Sitting Bull wird bei einem Zusammenstoß mit Polizisten ermordet, als diese versuchen, ihn nach der Vorführung des mittlerweile illegalen Ghost Dance zu verhaften. Bild rechts: Big Foot (http://www.english.uiuc.edu) Die siebte Kavallerie metzelt den Lakota Häuptling Big Foot und 350 seiner Stammesmitglieder am Wounded Knee hin, Teil der allgemeinen Hetzjagd gegen den Ghost Dance. Historische Persönlichkeiten Jedediah Smith Jedediah Smith wurde 1799 als Sohn einer Methodistenfamilie in New Hampshire geboren. Schon als Junge las er Berichte der großen Expeditionen und war fortan begeistert vom Leben in der Wildnis. Mit 23 Jahren beteiligte er sich an einer Expedition Richtung Westen. Bereits ein Jahr später führte er eine Gruppe durch die Rocky Mountains und erreichte kurz darauf Arizona. Er erforschte den Colorado- und Gila-River und durchquerte die Mojave Wüste nach Kalifornien. Danach bezwang der „Mountain Man“ die Sierra Nevada, durchreiste die Große Salzwüste in Utah und durchstreifte die Gebiete von Südkalifornien aus Richtung Norden bis nach Oregon. Im Jahr 1830 hatte Smith zunächst genug vom Leben in den Bergen. Er kaufte sich eine Farm und ein Haus in St. Louis. Doch schon ein Jahr später trieb ihn das Fernweh zurück in die Wildnis. Auf der Wassersuche am Santa Fé Trail 1831 verließ ihn sein Glück, als er von Komantschen angegriffen und getötet wurde. John C. Fremont Der 1813 in Savannah, Georgia, geborene John Charles Fremont, war Entdecker, Politiker, Topograph und Offizier. Er führte fünf der wichtigsten Expeditionen des 19. Jahrhunderts. Sein Verdienst liegt vor allem in der Erforschung der Gebirgsgegenden der USA sowie günstiger Überlandwege, die später von der Eisenbahn oder als Trails genutzt wurden. Ab 1838 erkundete er im US-Armeekorps das Gebiet zwischen den Flüssen Mississippi und Missouri. Danach erhielt er vom US-Kriegsministerium den Auftrag, die Rocky Mountains zu erforschen. Es gelang ihm, 1842 wichtige Punkte des Gebirges kartografisch zu erfassen und eine schnelle Route nach Kalifornien zu bestimmen. Im Dezember 1849 wählten die Kalifornier Fremont als US-Senator in den Kongress. 1856 trat er als erster Präsidentschaftskandidat der gerade neu gegründeten republikanischen Partei auf, unterlag jedoch gegen den Kandidaten der demokratischen Partei, James Buchanan. 1861 wurde er im Sezessionskrieg zum Majorgeneral der Nordstaaten ernannt. 1878 bis 1881 war er Gouverneur des Arizona Territoriums und lebte später in New York City, wo er 1890 starb. Red Cloud Red Cloud wurde 1822 im heutigen Nebraska geboren. Er war Anführer einer militanten Gruppe der Oglala-Lakota-Indianer und einer der größten militärischen und politischen Führer der Prärie-Indianer. Bild links: Red Cloud (http://www.sonofthesouth.net/) Als 1862 in den Bergen des heutigen Staates Montana Gold gefunden wurde, strömten Goldgräber und Händler entlang des „BozemanTrails“ zur Fundstelle. Dieser Trail führte mitten durch die letzten großen Jagdgebieten der Lakota, so dass es zu kriegerischen Auseinandersetzungen kam. Red Cloud führte mit rund 4000 Kriegern einen ständigen Blitzkrieg gegen die Garnisonen, Trecks und Forts. Am 6. Dezember 1868 kam es nach mehreren erfolglosen Versuchen schließlich zu einem Friedensvertrag, der den Indianern das Gebiet rund um den „Powder River“ zusicherte. Red Cloud hatte sich somit als erster indianischer Häuptling gegen die USA behauptet. Doch bereits acht Jahre später wurden die Lakota gezwungen, das Land wieder herzugeben. Das neue, kleinere Reservat schrumpfte zunehmend, da viel Land an weiße Siedler verkauft wurde. Als Red Cloud 1909 starb, war das Lakota-Reservat bereits in fünf kleinere zersplittert. Somit war es den Lakota unmöglich zu jagen, zumal die Büffel beinahe ausgerottet waren. Sitting Bull Sitting Bull (eigentlicher Name Tatanka Yotanka) wurde um 1831 am Grand River in South Dakota geboren. Er war Stammeshäuptling und Medizinmann der Hunkpapa-Lakota-Sioux und einer der großen Führer während der letzten Freiheitsbewegungen der Indianer. Bild links: Sitting Bull (http://www.sonofthesouth.net/) 1876 besiegte er zusammen mit Crazy Horse und Big Foot das 7. Kavallerieregiment von General Custer in der Schlacht am Little Bighorn River, die als größte Niederlage der US-Armee gegen die Indianer in die Geschichte einging. Als die US-Armee im Gegenzug Strafexpeditionen gegen ihn und seine Leute durchführte, floh er mit etwa 2000 bis 3000 Gefolgsleuten nach Kanada und blieb dort im Exil. 1881 kehrte er zurück und ergab sich in Fort Randall, weil er seine Lebensgrundlage, die Büffelherden, von den Weißen vernichtet sah. Für die amerikanischen Behörden war Sitting Bull weiterhin ein Unruhestifter, weil er die Verkleinerung der Reservate und das Ausbleiben vertraglich zugesicherter Lebensmittel und Materialien kritisierte. Als die Ghost Dance-Bewegung unter seinen Anhängern zunahm, sollte er festgenommen werden. Da seine Anhänger Widerstand leisteten, wurde er am 15. Dezember 1890 erschossen. Zwei Wochen später kam es zum Massaker bei Wounded Knee, das den letzten Widerstand der Indianer gegen die Weißen brach. William T. Sherman William Tecumseh Sherman, geboren 1820 in Lancaster, Ohio, war Soldat, Bankier, Rechtsanwalt, Schriftsteller und einer der bekanntesten Generäle des amerikanischen Bürgerkrieges. Seine Ausbildung erhielt er in der US-Militärakademie in West Point, die er mit herausragendem Erfolg absolvierte. Nach Einsätzen im Krieg gegen Mexiko nahm er 1853 seinen Abschied von der Armee und ließ sich als Bankier und Anwalt nieder. 1859 wurde er Präsident der Militärschule in Alexandria, Louisiana. Mit Beginn des Bürgerkrieges trat er wieder in die Armee der Union ein. Sein Name ist eng verbunden mit der Einnahme Atlantas und dem daran anschließenden Marsch nach Savannah, der als „Marsch zum Meer“ in die amerikanische Geschichte einging. Bild links: William T. Sherman (http://www.cviog.uga.edu/) Nach dem Krieg wurde Sherman Drei-Sterne-General und Kommandeur des Missouri District. Mit dem Ziel, die Eisenbahnstrecke vor den Indianern zu schützen, ließ er überall im Westen Stützpunkte errichten und initiierte einen Plan, alle Indianer in Reservate umzusiedeln. Auch trieb Sherman das Abschlachten der Büffelherden voran, um den Indianern ihre Lebensgrundlage zu entziehen. 1886 zog sich William Sherman nach New York City zurück, wo er am 14. Februar 1891 starb. Wovoka Wovoka (oder auch Jack Wilson), um 1856 in Nevada geboren, war ein einflussreicher Prophet der Paviotso-Paiute-Indianer. Er gilt als Erfinder des bekannten Ghost Dance. Während der Sonnenfinsternis am 1. Januar 1888 soll er eine Vision gehabt haben, derzufolge große Naturkatastrophen die Menschen auslöschen und nur die tanzenden Indianer verschonen, die als einzige Überlebende wieder zu ihrer althergebrachten Lebensweise zurückkehren können. Bild links: Wovoka (http://www.jour.unr.edu) 1889 suchte ihn eine Abordnung von Sioux-Indianern auf, die den Ghost Dance in ihre Reservate brachte. Da diese neue „Religion“ von den weißen Siedlern und der Regierung als Bedrohung empfunden wurde, kam es zum Massaker von Wounded Knee.