Flyer anbauempfehlung Sudangras

Transcription

Flyer anbauempfehlung Sudangras
Verwertung:
Hintergründe für die Anbaueignung:
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Erntesubstrat für die
Biogaserzeugung geeignet
Biogasausbeuten vergleichbar der
anderer pflanzlicher Biomassen
Anteil des Methangehaltes liegt bei
50-55 Vol %
Fermentierungseigenschaften des
Erntegutes werden als günstig
beurteilt
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Schaffung von Fruchtartenalternativen für den
Biomasseanbau in Brandenburg
Vermeidung von engen Maisfruchtfolgen
Nutzung des hohen Biomassepotentials bei guter
Trockenheitstoleranz
Gutes Biomassepotential bei relativ geringen
Ansprüchen an Bodengüte und Nährstoffversorgung
Eignung als Substrat oder Kosubstrat für die
Biogaserzeugung
LVLF
Landesamt für Verbraucherschutz,
Landwirtschaft und Flurneuordnung
SUDANGRAS
(Sorghum sudanense STAPF)
Durchschnittswerte der
Biogas- und Methanausbeuten
(nach Laborgärtest, ATB 2003-2005):
Anbauempfehlungen
zur Biomassenutzung
l/kg oTS
900
800
700
838
779
764
600
500
400
300
418
366
200
350
100
0
2003
2004
oTS-Biogas
2005
oTS-Methan
Landesamt für Verbraucherschutz, Landwirtschaft
und Flurneuordnung Brandenburg
Referat Acker- und Pflanzenbau
Anmerkung:
Die Hinweise entsprechen dem Kenntnisstand
vom März 2006. Aktualisierungen zum Anbau
und zur Verwertung sind durch intensive
Bearbeitung zu erwarten.
März 2006
Sudangrasbestand 31.08.2005
rechts: Bestand
links: Zweitaufwuchs nach Erstschnitt,
Hintergrund Mais
Berliner Straße
14532 Güterfelde
Dr. Lothar Adam Tel. 03329/6914-23
Fax 03329/6914-29
e-mail: lothar.adam@lvlf.brandenburg.de
Botanik:
Düngung:
Sudangras gehört zu den Sorghum-Hirsen und stammt aus
Afrika. Sudangras zählt wie Mais zu den C4-Pflanzen und heute
zu den wertvollsten Futterpflanzen in den USA.
Es verträgt allerdings besser Trockenheit.
Ausbildung eines guten Wurzelsystems. Bestockung mit
4-6 Trieben. Die markgefüllten Halme erreichen im Unterschied
zum Mais nur ca. 0,6 cm Durchmesser. Häufig als Hybride mit
Zuckerhirse im Handel. Es erreicht Wuchshöhen von ca. 2,50 m
und bildet einen Rispenblütenstand aus.
Gutes Nährstoffaneignungsvermögen. Entzug von 30 kg P/ha
und 200 kg K/ha. Stickstoff nicht zur Saat, sondern erst zum
Beginn des Zuwachses ca. 100 kg/ha (Nmin ermitteln!).
Auch Einsatz von Wirtschaftsdüngern möglich.
Unkrautbekämpfung:
Bisher keine Zulassungen von Herbiziden. Im Jugendstadium bis etwa 25 cm Wuchshöhe geringe Konkurrenz
von Sudangras gegenüber sommerannuellen Unkräutern.
Im Nachauflauf ab dem Drei-Blatt-Stadium sind u.a. die
Präparate „Artett“, „Certrol B“, „Banvel 4S“ erfolgreich
getestet worden.
Achtung! Vor deren Einsatz ist die Genehmigung nach
§18b Pflanzenschutzgesetz zu beantragen. Keine Herbizide
mit Wirkung gegen Hirse-Ungräser verwenden. Aufgrund
späterer deutlicher Konkurrenzkraft von Sudangras ist eine
Restverunkrautung tolerierbar.
Bestand mit verschiedenen Herkünften, SUSU links,
Mitte LUSSI, 30.08.2005
Sudangras – Trockensubstanzgehalt
zu unterschiedlichen Terminen, Güterfelde 2005:
Erstaufwuchs zum 10.08.2005
TS (%)
30
Boden und Klima:
25
Bisher sind keine besonderen Ansprüche bekannt. Als
wärmeliebende Pflanze frostempfindlich. Leicht erwärmbare
Standorte sind zu bevorzugen. Langsamer Verlauf der
o
Jugendentwicklung. Sommertemperaturen über 25 C fördern
das Wachstum.
20
Aussaat:
Bodenvorbereitung ähnlich Mais, jedoch Drillsaat mit
o
25 cm Reihenabstand. Bodentemperaturen von >12 C
notwendig; daher Saattermin ca. Mitte Mai.
Saatstärke 20 kg/ha; Saattiefe ca. 3 cm; Beizung zu
empfehlen.
24,4
24,2
27,2
31.08.
07.09.
21.09.
05.10.
20,4
15
17,2
17,1
02.08.
10.08.
17,9
10
5
0
Fruchtfolge:
Es ist mit sich selbst verträglich. Aufgrund der langsamen
Jugendentwicklung Standorte mit hohem Verunkrautungspotential meiden. Als Zweitkultur nach Ganzpflanzengetreide
möglich - bisher noch wenig Erkenntnisse beim Anbau auf
sommertrockenen Standorten. Sudangras hat ein gutes
Durchwurzelungsvermögen, kann auch zur Gründüngung
genutzt werden.
28,4
26,1
Zweitaustrieb am 31.08.2005 nach
Erstschnitt vom 10.08.2005
Krankheiten und Schädlinge:
Noch kein bedeutsames Auftreten von Schaderregern zu
verzeichnen. In südlicheren Anbaugebieten wurde bereits
Maiszünsler-Befall festgestellt. Schadauswirkungen sind noch
nicht quantifizierbar, jedoch vermutlich geringer als beim Mais
zu bewerten. Nach neueren Erkenntnissen führt ein Anbau
zur Minderung von Nematoden und Engerlingen.
15.08.
24.08.
14.09.
Ernte:
Die Ernte kann bei entsprechender Berücksichtigung des
Reihenabstandes mit dem Maishäcksler erfolgen. Je nach
Standort, Witterung und Erntetermin sind 50-150 dt/ha
Trockenmasse erntbar. Der Erntezeitpunkt kann variabel
ab Beginn Rispenschieben gelegt werden. Unter günstigen
Witterungsbedingungen sind mehrere Schnitte möglich,
aber 10 cm Reststoppelhöhe einhalten! Bei zu früher Ernte
ist der höhere Sickersaftanfall zu beachten. Die
Silierbarkeit des Erntegutes wird unproblematisch beurteilt.
Den Verlauf des Trockensubstanzgehaltes gibt die
Abbildung exemplarisch wieder.