Shakespeare Sonett 18
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Shakespeare Sonett 18
Lobo Lutz, Unterrichtsfach Deutsch Thema: Metrik Seite 1 von 1 Shakespeare Sonett 18 Auf den Seiten 62-63 behandelt Fry das 18. Shakespeare-Sonett. Es geht ihm darum, die Wichtigkeit der Zäsur in der letzten Zeile deutlich zu machen. Die Übersetzer des Buches fügen dem englischen Original eine Übersetzung an, welche meiner Meinung nach nicht optimal ist. Deswegen habe ich euch noch einer andere Version herausgesucht 1. Die Frage ist nun: Welche Übersetzung kommt, eurer Meinung nach, rein vom lautlichen Gehalt (also nicht inhaltlich), näher an das Original heran? Shakespeare (ca.1600) Bodenstedt (1866) Schlegel-Tieck (1830) Shall I compare thee to a summer's day? Thou art more lovely and more temperate. Rough winds do shake the darling buds of May, And summer's lease hath all too short a date. Soll ich dich einem Sommertag vergleichen? Nein, du bist lieblicher und frischer weit – Durch Maienblüthen rauhe Winde streichen Und kurz nur währt des Sommers Herrlichkeit. Soll ich dich einem Sommertag vergleichen? Er ist wie du so lieblich nicht und lind; Nach kurzer Dauer muß sein Glanz verbleichen, Und selbst in Maienknospen tobt der Wind. Sometime too hot the eye of heaven shines, And often is his gold complexion dimm'd; And every fair from fair sometime declines, By chance or nature's changing course untrimm'd; Zu feurig oft läßt er sein Auge glühen, Oft auch verhüllt sich seine goldne Spur, Und seiner Schönheit Fülle muß verblühen Im nimmerruhnden Wechsel der Natur. Oft blickt zu heiß des Himmels Auge nieder, Oft ist verdunkelt seine goldne Bahn, Denn alle Schönheit blüht und schwindet wieder, Ist wechselndem Geschicke untertan. But thy eternal summer shall not fade Nor lose possession of that fair thou owest; Nor shall Death brag thou wander'st in his shade, When in eternal lines to time thou growest: Nie aber soll Dein ewiger Sommer schwinden, Die Zeit wird Deiner Schönheit nicht verderblich, Nie soll des neidischen Todes Blick Dich finden, Denn fort lebst Du in meinem Lied unsterblich. Dein ew'ger Sommer doch soll nie verrinnen, Nie fliehn die Schönheit, die dir eigen ist, Nie kann der Tod Macht über dich gewinnen, Wenn du in meinem Lied unsterblich bist! So long as men can breathe or eyes can see, So long lives this and this gives life to thee. So lange Menschen athmen, Augen sehn, Wirst du, wie mein Gesang, nicht untergehn. Solange Menschen atmen, Augen sehn, Lebt mein Gesang und schützt dich vor Vergehn! 1 Noch mehr Übersetzungen sind hier zu finden: http://www.deutsche-liebeslyrik.de/europaische_liebeslyrik/shakespeare/shakespeare_18.htm