Pressetext zum - Museum Angewandte Kunst

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Pressetext zum - Museum Angewandte Kunst
Schaumainkai 17
60594 Frankfurt am Main
www.museumangewandtekunst.de
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Pres s ein forma tion
Frankfurt am Main, 08.08.2016
Unter Waffen. Fire & Forget 2
10. September 2016 bis 26. März 2017
Pressekonferenz: Donnerstag, 8. September 2016, 11 Uhr
Ausstellungseröffnung: Freitag, 9. September 2016, 19 Uhr
Waffen üben eine ambivalente Faszination aus. Sie verkörpern Macht und Überlegenheit und
erinnern zugleich an Schmerz und Tod. Ob als Mittel zur Aufrechterhaltung der öffentlichen
Ordnung, zum Zweck der individuellen oder kollektiven Gewaltanwendung, zur eigenen
Sicherheit getragen oder als Sport- oder Arbeitsgerät verwendet: Waffen und die von ihnen
ausgehende Bedrohung sind immer in soziale Strukturen eingebunden. Sie sind unter uns –
ob wir sie sehen oder nicht, ob sie Angst auslösen, Lust bereiten oder beides zugleich.
Die Ausstellung Unter Waffen. Fire & Forget 2 im Museum Angewandte Kunst in Frankfurt
folgt den Spuren, die Waffen und Militärästhetik in Mode, Design, Kunst und Alltagskultur
hinterlassen. Damit erweitert und ergänzt Unter Waffen die 2015 im KW Institute for
Contemporary Art in Berlin gezeigte Ausstellung Fire & Forget. On Violence, die der Frage
nachgegangen war, wie Waffen und Gewalt in der Kunst der Gegenwart verhandelt werden.
In einer Architektur, die die Formensprache von Kunst- und Waffenmessen für den musealen
Kontext zuspitzt, werden auf 1.200 qm Auss tellungsfläche skurrile und schöne, informative
und verstörende Exponate aus Kunst, Design und Medien präsentiert: Werke von Barbara
Kruger, Korpys/Löffler, Omer Fast, Timo Nasseri, Nedko Solakov, Timur Si -Qin und anderen
reflektieren Waffen und physische Gewalt auf jeweils originäre Weise. Bomberjacken von
Helmut Lang, Camouflage-Prints, Parfumflakons und Dildos in Handgranatenform,
afghanische Teppiche mit Waffenmotiven oder Design von Philippe Starck nutzen die mit
Waffen verbundenen Affekte für ihre Zwecke. Die Referenz auf militärische Ästhetik spielt mit
der Provokation, doch zugleich verdichten sich in diesen Objekten verborgene Ängste und
Sehnsüchte einer Gesellschaft.
Ob Design oder Kunst – Unter Waffen bietet Rahmen und Raum, sich dem Thema
beobachtend zu nähern. Die sinnlich wahrnehmbare Form der unterschiedlichen Exponate
soll unmittelbar affizieren und so die Ambivalenz des Phänomens zwischen Anziehung und
Angst sichtbar und spürbar werden lassen.
Begleitend zur Ausstellung erscheint im Distanz Verlag die zweisprachige (dt./en.)
Publikation AMMO – kurz für das englische Wort ammunition (Munition) – die in der Ästhetik
eines Hochglanzmagazins Kunst, Werbung, Design und Mode in unterschiedlichster Form
präsentiert. Beiträge von renommierten Gastautoren wie Olaf Arndt, Richard Brem, Klaus
Günther, Andreas Hofbauer und Barbara Vinken behandeln Bereiche wie Militärgeschichte
oder Psychoanalyse, thematisieren nicht-tödliche Waffen, Camouflage, die Rechtfertigung
der Selbstverteidigung und ergründen, warum in der Mode militärische Referenzen so beliebt
sind. Darüber hinaus enthält AMMO bislang unveröffentlichte Notizen Friedrich Kittlers zu
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einem Seminar über „Literatur und Krieg“ und eine kleine Zeichnung aus dem Nachlass des
Medientheoretikers.
Unter Waffen. Fire & Forget 2 wird gefördert von der Kulturstiftung des Bundes. Der
Exzellenzcluster Die Herausbildung normativer Ordnungen an der Goethe-Universität
Frankfurt am Main ist Kooperationspartner. Er zeichnet zudem für das Rahmenprogramm aus
Vorträgen und Diskussionsrunden mit den Sozial- und Geisteswissenschaftlern des Clusters
verantwortlich.
Künstler*innen, Designer*innen und Labels der Ausstellung
5.11, Adidas Originals x Kanye West Yeezy, Alpha Industries, Ron Amir, Assad Mounser,
Michael J Baers, Dafne Balatsos, Walter Van Beirendonck, Julius von Bismarck, Eddie Borgo,
James Bridle, Roy Brand, Ori Scialom, Keren Yeala -Golan, Brogamats, Marcelo Cidade,
Dorothy, Extranight, Omer Fast, Robbert & Frank, Hasbro, Raffaele Iannello, Clara Ianni, Juan
Cristobal Karich, Bernard Khoury, Shinseungback Kimyonghun, Knucklecase, Korpys / Löffler,
Barbara Kruger, Helmut Lang, Gonçalo Mabunda, Ives Maes, Kris Martin, Rami Maymon,
Mawi, MCM x Tobias Rehberger, Alexander McQueen, Rabih Mroué, Antonio Murado, Timo
Nasseri, Neozoon, Nike, Ted Noten, James Piatt, Jon Rafman, Julian Röder, Martha Rosler,
Sadak, Fannie Schiavoni, Timur Si-Qin, Nedko Solakov, Philippe Starck, Viktor & Rolf, Sharif
Waked, Ala Younis, Peter Zizka
Rahmenprogramm des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“
Das Programm aus Vorträgen, Diskussionsrunden und Filmscreenings umfasst 14
Einzeltermine, gleichmäßig verteilt über die Laufzeit der Ausstellung. Die Mitwirkenden sind
Mitglieder des Forschungsverbundes, weitere Wissenschaftler und Künstler sowie
Angehörige des Kuratorenteams. Den Auftakt bildet ein Vortrag von Klaus Günther, Professor
für Rechtstheorie, Strafrecht und Strafprozessrecht an der Goethe -Universität und CoSprecher des Exzellenzclusters. Er widmet sich am 14. Septem ber dem Thema: „Mit Waffen
wehren sich Mann und Frau. Die Rechtfertigung der Selbstverteidigung “.
Die Frage, wann Waffengebrauch legitim erscheint oder legal ist, zieht sich wie ein roter
Faden durch die Beiträge des Clusters. Dabei geht es auch um die r echtliche Definition
dessen, was überhaupt eine Waffe ist, um die besondere Situation in den USA und um die
Folgen, die ferngesteuerte Drohnen, das Internet und der 3D -Druck auf das staatliche
Gewaltmonopol haben. Beleuchtet werden die jeweiligen Themen ni cht nur aus juristischer
Perspektive, sondern auch aus einem philosophischen, ethnologischen, historischen, politik -,
kunst- und medienwissenschaftlichen Blickwinkel.
So beschäftigen sich einige Veranstaltungen mit der Darstellung und vermeintlichen
Rechtfertigung von Gewalt in Kinofilmen, wobei Waffen eine zentrale Rolle spielen, wie in
dem Western „Winchester ‘73“, oder diejenigen im Mittelpunkt stehen, die besonders gut mit
ihnen umgehen können, wie in dem Irakkriegsfilm „American Sniper“. Die Welt der Waffen
weist auch starke symbolische Bezüge auf, was ebenfalls thematisiert wird: Schwerter im
frühen Mittelalter hatten die Form eines Kreuzes, Anklänge an Uniformen finden sich in der
modernen Mode und junge Jihadistinnen inszenieren sich im Internet mi t Burka und
Kalaschnikow.
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Unter Waffen. Fire & Forget 2
10. September 2016 – 26. März 2017
Direktor
Matthias Wagner K
Kurator/innen
Ellen Blumenstein, Dr. Daniel Tyradellis und Matthias Wagner K
Kuratorische Assistenz
Juliane Duft und Anna Gien
Ort
Museum Angewandte Kunst
Schaumainkai 17
60594 Frankfurt am Main
Information
T +49 69 212 31286
F +49 69 212 30703
www.museumangewandtekunst.de
Öffnungszeiten
Di, Do-So 10-18 Uhr, Mi 10-20 Uhr
Eintritt
9 Euro, ermäßigt 4,50 Euro
Förderer
Kulturstiftung des Bundes
Kooperationspartner
Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ an der Goethe-Universität Frankfurt am Main
Pressekontakt Exzellenzcluster: Bernd Frye, T +49 69 79831411, bernd.frye@normativeorders.net
Pressekontakt
Dorothee Maas, Julia Ditsch und Julia Quedzuweit
T +49 69 212 32828/73243
F +49 69 212 30703
presse.angewandte-kunst@stadt-frankfurt.de
Pressedownloads
www.museumangewandtekunst.de