Schüleraufsatz zur Szene III/4 aus „Maria Stuart“ – Gliederungspunkt

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Schüleraufsatz zur Szene III/4 aus „Maria Stuart“ – Gliederungspunkt
Schüleraufsatz zur Szene III/4 aus „Maria Stuart“ – Gliederungspunkt 2.4
Zunächst sollen nun die Gesprächsstrategien der auftretenden Personen analysiert werden. Zu
Beginn der Szene spielt Elisabeth die Überraschte, sie behält sich damit vor, einen Grund für ihr
Erscheinen anzugeben und erweckt den Schein, genauso unvorbereitet zu sein wie Maria selbst
(Vgl. Z. 2224 ff). Elisabeth schafft es auf diese Weise sich selbst in ein günstiges Licht zu rücken.
Maria reagiert auch sogleich mit völliger Unterwerfung und der Aufgabe all ihrer Ansprüche
gegen Elisabeth, sie bittet nur um die Gnade der Königin(Vgl. Z. 2245 ff). Auf diese Weise
entzieht sie Elisabeth jegliche Grundlage erneut Anschuldigungen. Diese jedoch gibt sich damit
nicht zufrieden und verhöhnt die Gefangene. Sie stellt sie als Mörderin, listige Betrügerin und
schließlich als gänzlich Verlassene dar(Z.2257 ff). Außerdem spielt sie auf ihre Ehen an und dass
keiner mehr in ihren blutigen Dienst treten möchte. Dies sei der eigentliche Grund für Marias
Kapitulation(Vgl. Z. 2403 ff). Elisabeth kostet ihren Triumpf über die stolze Maria aus, doch in
der Gefangenen löst sie Hass und Wut aus, welche endlich ausbrechen. Das Gespräch heizt sich
auf und die Fassade Marias bricht zusammen. Sie klagt Elisabeth an grausam zu handeln, macht
ihren Thronanspruch deutlich und beschimpft Elisabeth als „Bastard“ welcher den Thron
„entweiht“. Somit geht sie stolz aus dem Disput hervor, ihr Leben hat sie jedoch vertan(Vgl.
Z.2421 ff)
An dieser Stelle müssen auch die Sprechakte dieser Szene Erwähnung finden.
Als Elisabeth scheinbar zufällig auf Maria trifft, bittet Shewsbury sie, sich ihrer anzunehmen(Vgl.
Z. 2239 ff).
Die Königin reagiert auf diese Bitte mit der Frage nach dem ungebrochenen Stolz der Maria,
womit diese darauf hinweist, eine tief demütige Rolle von Maria zu erwarten(Vgl. Z.2242 ff).
Diese geht darauf ein und unterwirft sich mit der Bitte durch die den Großmut und das Mitleid
der Königin. (Vgl. Z.2245 ff)
Doch Elisabeth verhöhnt die Unterworfene, sie lässt ihrer Abneigung freien Lauf und geht nicht
auf das Flehen und die Unschuldsbeteuerungen Marias ein(Vgl. Z.2257 ff). Hierdurch wächst der
Widerstand Marias und ihre Gefühle platzen heraus. Sie rechtfertigt ihre Sünden und beleidigt
Elisabeth(Vgl. Z.2421 ff). Auch Shewsbury bestürzte Ausrufe können sie nicht mehr
aufhalten(Vgl. Z.2432 ff). Sie klagt von ihren Leiden und zum Höhepunkt beschimpft sie
Elisabeth als „Bastard“ und hat all ihre wahren Gedanken und Gefühle gezeigt(Vgl. Z.2435 ff).
Elisabeth ist sprachlos durch diesen Ausbruch und geht hastig ab(Vgl. Z.2452 f). Doch nicht nur
die Sprechakte prägen das Bild der Szene, auch verschiedene Dialogarten sind enthalten.
Zunächst versucht Maria in einem Überredungsdialog Elisabeth einzugarnen(Vgl. Z.2243 ff).
Diese jedoch schafft es geschickt daraus einen Konfliktdialog werden zu lassen(Vgl. Z.2257 ff).
Zuletzt artet das Gespräch in einen Streit aus(Vgl. Z.2418 ff).
Rhetorisch betrachtet ergibt sich ein Bild, welches diesen Aufbau nur noch unterstützt.
Zunächst ruft Maria Gott an(Z. 2231), was auf ihre Frömmigkeit verweist, welche ein Zeichen
ihrer reinen Seele ist. Elisabeth stellt daraufhin eine rhetorische Frage(Z. 2235), welche sie
sofort selbst beantwortet. Dies zeigt ihr listiges Wesen, deutet ihren verschwörerischen Plan an.
Eine weitere rhetorische Frage stellt die schon kurz danach(z. 2242). Im selben Satz
personifiziert die das Unglück und gibt dem Wort eine bildliche Verbindung mit Maria. Maria
benutzt darauf hin eine Anapher(Z. 2245 ff.). Diese Wiederholung verstärkt das Ausmaß in dem
sie gelitten hat und dessen was sie erdulden musste. Sie verdeutlicht auch ihr Flehen mit einer
Metonymie (Z. 2255) und lässt Elisabeth ihre Bitte ehr wie eine höfliche Geste anmuten. Eine
weitere Metonymie(Z. 2267) wird von ihr eingesetzt um das Band zwischen den Königinnen zu
verdeutlichen. Sie gebraucht auch zwei Metaphern(Z. 2290, Z.2292) um ihre guten Absichten zu
betonen. Elisabeth hingegen nutzt eine Metapher(Z. 2329) um Maria als Schlange zu beschreiben
und sie weiter zu diffamieren. Zwei weitere Metonymien(Z. 2340) verdeutlichen die List gegen
sie. Maria verbildlicht schließlich mir einer ausgeschmückten langen Metapher(Z.2437 ff) wie
viel sie ertragen musste und welch großer Zorn nun aus ihrem Herzen entweichen will.
All diese Zeichen deuten daraufhin, dass Maria durch ihren Gefühlsausbruch zwar ihr Leben
verspielt hat, jedoch einen Sieg über Elisabeth erringen konnte. Es ist nicht vereinbar mit ihrem
stolzen Herz sich gegen ihre Überzeugungen vor Elisabeth zu erniedrigen. Damit geht Maria als
stärkerer und edlerer Charakter aus der Auseinandersetzung hervor. Elisabeth lässt ihre Person
durch den herzlosen Hohn und das Ausnutzen ihrer höher gestellten Position grausam und
rachsüchtig erscheinen. Somit wir im Höhepunkt wiederholt ganz klar gemacht welche Frau die
wahre Königin ist.