388 Eine größere Anzahl junger Pflanzen von Mirabilis Jalapa

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388 Eine größere Anzahl junger Pflanzen von Mirabilis Jalapa
388
Morphologie.
Eine größere Anzahl junger Pflanzen von M i r a b i l i s J a l a p a
welche 4—5 Blattpaare entwickelt hatten, wurde der Länge nach gespalten
und der Fortschritt der an dieser Pflanze besonders auffälligen und raschen
Gewebeergänzung schrittweise verfolgt. Die der Schnittfläche benachbarten
Zellreihen des Markes weisen zunächst zahlreiche dem Schnitt parallellaufende Teilungen auf, dann tritt Streckung der Zellen senkrecht zu den
Teilungswänden auf. Besonders lebhaft ist die Teilung in Gefäßbündelnähe (hormonale Einwirkung? !). Etwa 90 Stunden nach der Operation
läßt sich auch bereits die erste Anlage von Gefäßbündeln im Régénérât
feststellen. In weiterer Folge wird eine völlige Überbrückung des verletzten
Gefäßbündelringes erreicht, die Schnittfläche wölbt sich so weit vor, daß
schließlich wieder eine fast normale, ovale bis kreisförmige Querschnittsform erreicht wird. Die Epidermis der regenerierten Seite ist durch eine
mehrschichtige Reihe verkorkter Zellen ersetzt, darauf folgt zentralwärts
eine mehrschichtige Reihe von Rindenzellen mit auffallend hohem Gehalt
an Oxalatrhaphiden. Der Holzkörper der regenerierten Partie zeigt im
allgemeinen geringere Verholzung und weniger engere Gefäße.
M. Steiner
(Ludwigshafen a. Rh.).
Müller, Leopoldine, S c h w a n k u n g e n i m
Zahlenverhältnis
der B l ü t e v o n L i b e r t i a f o r m o s a .
Österr. Bot. Ztschr.
1930. 79, 297—306; 4 Textabb.
An drei in den Gewächshäusern des Wiener Botanischen Gartens kultivierten Exemplaren der chilenischen Iridacee Libertia formosa beobachtete
Verf.n neben zahlreichen, normal gebauten Blüten auch solche mit abweichenden Zahlenverhältnissen. Die häufigste Abweichung bestand in
der Vermehrung der Staubgefäße auf vier, wobei sich eine verschieden weitgehende Verwachsung der Staubfäden, eine ungleichwertige Ausbildung des
dreifächerigen Fruchtknotens, mitunter'auch eine Spaltungstendenz einzelner
Blütenhüllblätter, endlich ausnahmsweise das Fehlen der Anthère an einem
Staubgefäße beobachten ließ. Selten zeigte sich tetramerer Bau in allen
Blütenkreisen. Einzelfälle waren: Tetramerie des äußeren Blütenhüllkreises
und der Staubgefäße bei sonstiger Trimerie, Fünfzahl der Staubgefäße bei
sonstiger Tetramerie, Pentamerie im Andröceum und Gynöceum bei Tetramerie beider Perianthkreise, Dimerie im inneren Blütenhüllkreis und im
Gynöceum bei Trimerie der beiden anderen Kreise. Die Frage, ob die Vermehrungen als ,.Dédoublement" oder als „Einschaltung neuer Sektoren"
aufzufassen sind, wird offen gelassen. Jedenfalls handelt es sich um eine
Pflanze mit „labilem Phänotypus".
E. J a n c h e n (Wien).
Greco, Rosina, N o t i z i e
preliminari
sull'
embriolog i a e l a c a r i o l o g i a d e l M y r t u s c o m m u n i s L. (Vorläufige Mitteilungen über die Embryologie und Caryologie von Myrtus
communis L.) N. Giorn. Bot. Ital. 1929. 36, 57—59.
Das Megarchisporium ist einzellig, es bildet sich eine reguläre Tetrade
von Megasporen, von denen die untere keimt, während die drei anderen
zugrunde gehen. Diese sind auch noch während des Zweikernstadiums
sichtbar. Die zwei Kerne, die aus der sich entwickelnden Megaspore hervorgehen, lagern sich an den beiden Enden des Gametophyten. Die Entwicklung des weiblichen Gametophyten geschieht nach dem Normaltyp mit einer
Megaspore und acht Kernen. Die zwei polaren Kerne bleiben lange im Mittelpunkt des erwachsenen Gametophyten liegen, nebeneinander, ohne zu ver-