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Steckbriefe
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„SERON – Security of road transport netw orks“ (11/2009 –
12/2012)
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Kurzbeschreibung des Förderprogramms/-Auftrags
Das Projekt wird im 7. Rahmenprogramm der Europäischen Union mit 2,25 Millionen € gefördert. SERON entwickelt und bewertet eine Methode, die private sowie öffentliche Straßeneigentümer und -betreiber bei der Analyse möglicher Anschläge und deren Auswirkungen auf das europäische Verkehrsnetz unterstützt
sowie der Maßnahmenentwicklung dient. Der Fokus liegt in der Stärkung der
allgemeinen Resilienz des europäischen Verkehrsnetzes und der Sicherheit deren Nutzer bei gleichzeitiger effizienter Einsetzung von Finanzmitteln.(1)
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Projektpartner
Projektkoordinator dieses Projekts ist die PTV AG. W eitere Projektpartner sind
BASt, Parsons Brinckerhoff, Technische Universität Graz, Institut für Baustatik,
Traficon n.v., Ernst Basler & Partner und NIRAS A/S.(2)
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Methode und Ergebnis
Im ersten Schritt des SERON-Projektes wurde ein Tool zur Bewertung der Relevanz zwischen einer Gefahr für Infrastrukturobjekte des europäischen Straßennetzes und dem Objekt selbst bezüglich festgelegter Parameter entwickelt. Dafür
wurde eine Gefahrenanalyse durchgeführt und alle möglichen durch Menschen
verursachten Gefahren für Infrastrukturobjekte wie Tunnels und Brücken mittels
einer Literaturrecherche zusammengetragen.
Zudem wurde ein Tool für einen Überblick und zur Einschätzung der Kritikalität
von Objekten entwickelt. Dazu wurden geeignete Schutzmaßnahmen für europäische Tunnels und Brücken als auch für ihre Nutzer ermittelt und allgemeine Daten zu in Europa verwendeten Brücken und Tunnels durch Befragungen und Interviews mit europäischen Infrastruktureigentümer und Betreiber von Straßennetzwerken eingeholt, ausgewertet und relevante europäische Brücken und
Tunnels identifiziert. Im gleichen Schritt wurden spezifische Objektdaten zu ausgewählten Regionen gesammelt und ein Risikobewertungstool entwickelt, welches ausgewählte Kriterien beachtet und so das Risiko eines Objektes bewertet.
Neben der Entwicklung einer Methode zur Bestimmung der Kritikalität rein auf
Objektebene, wurde auch ein Tool zur Berechnung der Kritikalität von Infrastrukturobjekte mit Bedeutung eines Ausfalls auf den gesamten Straßenkorridors
entwickelt. Dazu wurden Daten von Einrichtungen für Verkehr und Transport aus
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verschiedenen europäischen Ländern und Expertenmeinungen eingeholt.² Aus
den erhobenen Daten wird „der W ichtigkeitswert berechnet, welcher den Gesamtnutzen einer verhinderten Nicht-Verfügbarkeit beschreibt“(1) und somit proportional zur Kritikalität ist. Um alle erhobenen Daten bezüglich der Infrastrukturobjekte zu verwalten und schnellstmöglich aufrufen zu können, wurde das Informationsportal „Knowledge Database“(2) aufgebaut.(1)
Durch das interdisziplinäres Zusammenwirken von Knowhow und innovativen
Simulationsmethoden konnte eine innovative vierstufige Software zur Analyse
und Bewertung von Straßennetzen und den darin befindlichen Straßeninfrastrukturobjekten im Hinblick auf menschenverursachte Gefährdung wie Terrorismus
und organisierte Kriminalität entwickelt werden. „Mit Schritt 1 kann der Bauwerksbestand hinsichtlich möglicher Kritischer Objekte grob abgeschätzt und
klassifiziert werden. Durch die Anwendung von Schritt 2 können Eigentümer oder Betreiber die Kritikalität eines Bauwerks im Netz bestimmen. Um die kostenwirksamsten Schutzmaßnahmen zu ermitteln, können zusätzlich die Schritte
3 und 4 mit einer detaillierten Risiko- und Maßnahmenanalyse durchgeführt werden“(1) . Zu den Anwendern dieser Methode gehören primär Eigentümer und Betreiber von Straßeninfrastrukturen in Europa. Das vierstufige Verfahren kann
modular eingesetzt werden. Dies bedeutet, dass der Eigentümer oder Betreiber
wählen kann, ob er nur einzelne Schritte anwendet oder alle Schritte nutzt. Die
entwickelte Methode erlaubt Kritische Infrastrukturobjekte hinsichtlich ihrer Vulnerabilität und W ichtigkeit für das Transportnetz zu identifizieren.(1)
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Schlagw örter
Sektoren & Branchen: 1) Transport und Verkehr  Straßenverkehr
Bezugsthemen: Risikoanalyse, Kritikalität,
Vulnerabilität, Gefahrenanalyse,
Auswirkungen auf Dienstleistung, Verbesserung der Störanfälligkeit, Schutz der
Bevölkerung
Weitere KRITIS- Aspekte: Resilienz, Menschenverursachte Gefährdung  Terrorismus und organisierte Kriminalität, Analyse und Bewertung von Straßennetzen und Straßeninfrastrukturobjekten 
Identifikation der Vulnerabilität und
Wichtigkeit für das Transportnetz
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Mehrwert für den Bevölkerungsschutz
Das Tool zur Einschätzung der Kritikalität von Objekten liefert einen nut zbaren
Informationsgewinn für den Bevölkerungsschutz in ganz Europa, denn im Rahmen des Projektes wurde ermittelt, dass Brand- und Explosionsszenarien die
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wichtigsten Bedrohungen für die europäischen Verkehrsinfrastrukturen und ihren
Nutzern darstellen(1). Für die entwickelten Kritikalitäts-, Risiken- und Schutzmaßnahmenanalysen wurden europaweite technische und verkehrstechnische
Daten und Expertenmeinungen eingeholt.(2) Zudem wurden Tests wie die Simulation von Feuer- und Rauchausbreitung durchgeführt um „die Auswirkungen
solcher Ereignisse für die Verkehrsteilnehmer im Tunnel abschätzen zu können“(1).
Die „Knowledge Database“ ist eine anwendbare Methode, weil diese die aufgezählten erhobenen Daten enthält und wiedergeben kann.(2)
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Mehrwert für KRITIS
Die entwickelte vierstufige Methode ist eine anwendbare Methode, da Eigentümer und Betreiber von Straßeninfrastrukturen sich hinsichtlich ihrer Vulnerabilität und W ichtigkeit für das Transportnetz identifizieren und empfohlene Schutzmaßnahmen einleiten können. Die einzelnen Verfahren der vierstufigen Methode
sind flexibel aufgebaut und lassen sich daher einzeln oder in Kombination anwenden.(1)
Die entwickelte Software ist eine innovative Methode, denn sie bietet „erstmals
ein ganzheitliches Verfahren“(1) indem nicht nur die Kritikalität und Resilienz der
Infrastrukturobjekte sondern hinsichtlich des ganzen Straßennetzes ermittelt
wird(1). SERON konzentriert sich nicht auf bestimmte geografische und politische Gegebenheiten und bestimmte Gefahren und ist in allen europäischen
Ländern anwendbar und auf Bedrohungen wie Naturgefahren und Verkehrsträger wie Schienen- und Seeverkehr transformierbar.(2) Für die Anwendung von
SERON sind keine speziell ausgebildeten Fachkräfte notwendig, sondern das
Verfahren ist für alle Eigentümer und Betreiber von Straßeninfrastrukturen anwendbar(1)
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Anw endung/Bekanntheit der Forschungsergebnisse
Um die Bekanntheit der Methode zu fördern, ist die im Projekt entwickelte
„Knowledge Database“ bereits auf der Projektseite für alle zum kostenlosen
Download zugänglich.(2) Sie kann als Vorlage verwendet werden, um sich in die
Methode einzufinden und technische und verkehrstechnische Daten zu erheben,
die als Variablen in das Bewertungsverfahren Kritischer Straßeninfrastrukturelemente übertragen werden.(1)
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Zuständigkeiten von Behörden auf Bundes und Landesebene
Behörde mit Regelungskompetenz
Rechtsbezug
Rat der Europäischen Union
Richtlinie 2008/114/EG(1)
EU
EPCIP-Richtlinie von 2008(2)
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Parallele oder themennahe Forschung in anderen Projekten
und möglicherweise wechselseitigen Bezug
•
„SKRIBT-Schutz kritischer Brücken und Tunnel im Zuge von Straßen“
(03/2008-07/2011). Unter: www.skribt.org
•
„RETISS-
Real
Time
Security
Management
System“
(03/2010-
02/2013).Unter: www.r etiss.de
•
„SECMANN-Security Risk Management Proccesses“ (08/2011-07/2013).
Unter: www.secman-pr oject.eu
•
„FOCUS-Foresight
Security
Scenarios“
(04/2011-03/3013).
Unter:
www.f ocusproject.eu
•
„DEMASST-Demo for mass transportation security” (12/2009-05/2010).
Unter: www.demasst.eu
•
„EMILI- Emergency Management in Large Infrastructures“ (01/2010 –
12/2012) Unter: www. emili-project.eu
•
„STARTRANS- Stratetig risk assessment and contingency planning in interconnected
transport
networks“
(11/2009-04/2012).
Unter
www.startrans-project.eu
11.16.8.10 Referenz
•
[1] Großmann, Susanne/Rönnau, Inga: Broschüre SeRoN-Projekt.
Unter:
http://www.seron-project.eu/download/SeRoN_Brochure_DE.pdf
(Stand: 29.05.2013)
•
[2] Planung-Transport-Verkehr Group (PTV-Group): Projektinformation:
Project description, Consortium und Related Projects.
Unter:
http://www.seron-project.eu/index.php?p=home
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