seron
Transcription
seron
Seite 260/340 11.16.8 Steckbriefe S „SERON – Security of road transport netw orks“ (11/2009 – 12/2012) 11.16.8.1 Kurzbeschreibung des Förderprogramms/-Auftrags Das Projekt wird im 7. Rahmenprogramm der Europäischen Union mit 2,25 Millionen € gefördert. SERON entwickelt und bewertet eine Methode, die private sowie öffentliche Straßeneigentümer und -betreiber bei der Analyse möglicher Anschläge und deren Auswirkungen auf das europäische Verkehrsnetz unterstützt sowie der Maßnahmenentwicklung dient. Der Fokus liegt in der Stärkung der allgemeinen Resilienz des europäischen Verkehrsnetzes und der Sicherheit deren Nutzer bei gleichzeitiger effizienter Einsetzung von Finanzmitteln.(1) 11.16.8.2 Projektpartner Projektkoordinator dieses Projekts ist die PTV AG. W eitere Projektpartner sind BASt, Parsons Brinckerhoff, Technische Universität Graz, Institut für Baustatik, Traficon n.v., Ernst Basler & Partner und NIRAS A/S.(2) 11.16.8.3 Methode und Ergebnis Im ersten Schritt des SERON-Projektes wurde ein Tool zur Bewertung der Relevanz zwischen einer Gefahr für Infrastrukturobjekte des europäischen Straßennetzes und dem Objekt selbst bezüglich festgelegter Parameter entwickelt. Dafür wurde eine Gefahrenanalyse durchgeführt und alle möglichen durch Menschen verursachten Gefahren für Infrastrukturobjekte wie Tunnels und Brücken mittels einer Literaturrecherche zusammengetragen. Zudem wurde ein Tool für einen Überblick und zur Einschätzung der Kritikalität von Objekten entwickelt. Dazu wurden geeignete Schutzmaßnahmen für europäische Tunnels und Brücken als auch für ihre Nutzer ermittelt und allgemeine Daten zu in Europa verwendeten Brücken und Tunnels durch Befragungen und Interviews mit europäischen Infrastruktureigentümer und Betreiber von Straßennetzwerken eingeholt, ausgewertet und relevante europäische Brücken und Tunnels identifiziert. Im gleichen Schritt wurden spezifische Objektdaten zu ausgewählten Regionen gesammelt und ein Risikobewertungstool entwickelt, welches ausgewählte Kriterien beachtet und so das Risiko eines Objektes bewertet. Neben der Entwicklung einer Methode zur Bestimmung der Kritikalität rein auf Objektebene, wurde auch ein Tool zur Berechnung der Kritikalität von Infrastrukturobjekte mit Bedeutung eines Ausfalls auf den gesamten Straßenkorridors entwickelt. Dazu wurden Daten von Einrichtungen für Verkehr und Transport aus Studie KritisFuE Seite 2/340 Steckbriefe S verschiedenen europäischen Ländern und Expertenmeinungen eingeholt.² Aus den erhobenen Daten wird „der W ichtigkeitswert berechnet, welcher den Gesamtnutzen einer verhinderten Nicht-Verfügbarkeit beschreibt“(1) und somit proportional zur Kritikalität ist. Um alle erhobenen Daten bezüglich der Infrastrukturobjekte zu verwalten und schnellstmöglich aufrufen zu können, wurde das Informationsportal „Knowledge Database“(2) aufgebaut.(1) Durch das interdisziplinäres Zusammenwirken von Knowhow und innovativen Simulationsmethoden konnte eine innovative vierstufige Software zur Analyse und Bewertung von Straßennetzen und den darin befindlichen Straßeninfrastrukturobjekten im Hinblick auf menschenverursachte Gefährdung wie Terrorismus und organisierte Kriminalität entwickelt werden. „Mit Schritt 1 kann der Bauwerksbestand hinsichtlich möglicher Kritischer Objekte grob abgeschätzt und klassifiziert werden. Durch die Anwendung von Schritt 2 können Eigentümer oder Betreiber die Kritikalität eines Bauwerks im Netz bestimmen. Um die kostenwirksamsten Schutzmaßnahmen zu ermitteln, können zusätzlich die Schritte 3 und 4 mit einer detaillierten Risiko- und Maßnahmenanalyse durchgeführt werden“(1) . Zu den Anwendern dieser Methode gehören primär Eigentümer und Betreiber von Straßeninfrastrukturen in Europa. Das vierstufige Verfahren kann modular eingesetzt werden. Dies bedeutet, dass der Eigentümer oder Betreiber wählen kann, ob er nur einzelne Schritte anwendet oder alle Schritte nutzt. Die entwickelte Methode erlaubt Kritische Infrastrukturobjekte hinsichtlich ihrer Vulnerabilität und W ichtigkeit für das Transportnetz zu identifizieren.(1) 11.16.8.4 Schlagw örter Sektoren & Branchen: 1) Transport und Verkehr Straßenverkehr Bezugsthemen: Risikoanalyse, Kritikalität, Vulnerabilität, Gefahrenanalyse, Auswirkungen auf Dienstleistung, Verbesserung der Störanfälligkeit, Schutz der Bevölkerung Weitere KRITIS- Aspekte: Resilienz, Menschenverursachte Gefährdung Terrorismus und organisierte Kriminalität, Analyse und Bewertung von Straßennetzen und Straßeninfrastrukturobjekten Identifikation der Vulnerabilität und Wichtigkeit für das Transportnetz 11.16.8.5 Mehrwert für den Bevölkerungsschutz Das Tool zur Einschätzung der Kritikalität von Objekten liefert einen nut zbaren Informationsgewinn für den Bevölkerungsschutz in ganz Europa, denn im Rahmen des Projektes wurde ermittelt, dass Brand- und Explosionsszenarien die Studie KritisFuE Seite 262/340 Steckbriefe S wichtigsten Bedrohungen für die europäischen Verkehrsinfrastrukturen und ihren Nutzern darstellen(1). Für die entwickelten Kritikalitäts-, Risiken- und Schutzmaßnahmenanalysen wurden europaweite technische und verkehrstechnische Daten und Expertenmeinungen eingeholt.(2) Zudem wurden Tests wie die Simulation von Feuer- und Rauchausbreitung durchgeführt um „die Auswirkungen solcher Ereignisse für die Verkehrsteilnehmer im Tunnel abschätzen zu können“(1). Die „Knowledge Database“ ist eine anwendbare Methode, weil diese die aufgezählten erhobenen Daten enthält und wiedergeben kann.(2) 11.16.8.6 Mehrwert für KRITIS Die entwickelte vierstufige Methode ist eine anwendbare Methode, da Eigentümer und Betreiber von Straßeninfrastrukturen sich hinsichtlich ihrer Vulnerabilität und W ichtigkeit für das Transportnetz identifizieren und empfohlene Schutzmaßnahmen einleiten können. Die einzelnen Verfahren der vierstufigen Methode sind flexibel aufgebaut und lassen sich daher einzeln oder in Kombination anwenden.(1) Die entwickelte Software ist eine innovative Methode, denn sie bietet „erstmals ein ganzheitliches Verfahren“(1) indem nicht nur die Kritikalität und Resilienz der Infrastrukturobjekte sondern hinsichtlich des ganzen Straßennetzes ermittelt wird(1). SERON konzentriert sich nicht auf bestimmte geografische und politische Gegebenheiten und bestimmte Gefahren und ist in allen europäischen Ländern anwendbar und auf Bedrohungen wie Naturgefahren und Verkehrsträger wie Schienen- und Seeverkehr transformierbar.(2) Für die Anwendung von SERON sind keine speziell ausgebildeten Fachkräfte notwendig, sondern das Verfahren ist für alle Eigentümer und Betreiber von Straßeninfrastrukturen anwendbar(1) 11.16.8.7 Anw endung/Bekanntheit der Forschungsergebnisse Um die Bekanntheit der Methode zu fördern, ist die im Projekt entwickelte „Knowledge Database“ bereits auf der Projektseite für alle zum kostenlosen Download zugänglich.(2) Sie kann als Vorlage verwendet werden, um sich in die Methode einzufinden und technische und verkehrstechnische Daten zu erheben, die als Variablen in das Bewertungsverfahren Kritischer Straßeninfrastrukturelemente übertragen werden.(1) Studie KritisFuE Steckbriefe S Seite 4/340 11.16.8.8 Zuständigkeiten von Behörden auf Bundes und Landesebene Behörde mit Regelungskompetenz Rechtsbezug Rat der Europäischen Union Richtlinie 2008/114/EG(1) EU EPCIP-Richtlinie von 2008(2) 11.16.8.9 Parallele oder themennahe Forschung in anderen Projekten und möglicherweise wechselseitigen Bezug • „SKRIBT-Schutz kritischer Brücken und Tunnel im Zuge von Straßen“ (03/2008-07/2011). Unter: www.skribt.org • „RETISS- Real Time Security Management System“ (03/2010- 02/2013).Unter: www.r etiss.de • „SECMANN-Security Risk Management Proccesses“ (08/2011-07/2013). Unter: www.secman-pr oject.eu • „FOCUS-Foresight Security Scenarios“ (04/2011-03/3013). Unter: www.f ocusproject.eu • „DEMASST-Demo for mass transportation security” (12/2009-05/2010). Unter: www.demasst.eu • „EMILI- Emergency Management in Large Infrastructures“ (01/2010 – 12/2012) Unter: www. emili-project.eu • „STARTRANS- Stratetig risk assessment and contingency planning in interconnected transport networks“ (11/2009-04/2012). Unter www.startrans-project.eu 11.16.8.10 Referenz • [1] Großmann, Susanne/Rönnau, Inga: Broschüre SeRoN-Projekt. Unter: http://www.seron-project.eu/download/SeRoN_Brochure_DE.pdf (Stand: 29.05.2013) • [2] Planung-Transport-Verkehr Group (PTV-Group): Projektinformation: Project description, Consortium und Related Projects. Unter: http://www.seron-project.eu/index.php?p=home 29.05.2013) Studie KritisFuE (Stand: