Aktivitäten
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Ö1 macht Schule. Ein Projekt von Der Fall Oppenheimer Kriminalfälle der Wissenschaft Ö1 Dimensionen – die Welt der Wissenschaft Gestaltung: Armin Stadler Sendedatum: 24. Mai 2011 Länge: 24 Minuten Aktivitäten 1. Vorbereiten Es erscheint wichtig, vor dem Hören der Sendung kurz den historischen Kontext zu erläutern. Amerika während des 2. Weltkrieges: Man fürchtete, dass die Nationalsozialisten bereits an einer Atombombe arbeiten und richtete in Los Alamos ein Atomwaffenentwicklungszentrum ein. Viele Physiker und Techniker wurden in den Folgemonaten dort zusammengezogen, und zusammen mit den übrigen Forschungseinrichtungen arbeiteten zeitweilig über 100.000 Menschen am Manhattan-Projekt. Leiter war J. Robert Oppenheimer. Nur drei Wochen nach dem erfolgreichen ersten Test der Atombombe, dem Trinity-Test, wurden zwei Bomben über Hiroshima und Nagasaki abgeworfen. Oppenheimer sah die Zerstörung, sagte, er habe nun Blut an seinen Händen, und sprach sich gegen die Weiterentwicklung einer noch stärkeren Bombe, der Wasserstoffbombe, aus. Er wurde damit zum Sicherheitsrisiko für die amerikanische Regierung, die sich durch die geopolitische Lage und die außenpolitischen Doktrinen ihrer Präsidenten zunehmend im Kalten Krieg mit der Sowjetunion befand. Das Ziel war nun, Oppenheimer aus dem Weg zu räumen. Ein Spiegel-Online Kalenderblatt über den 13.4.1954 führt in das Thema dieser Radiosendung ein – das Verfahren gegen J. Robert Oppenheimer. Es ist empfehlenswert, den Artikel durchzulesen und den Inhalt Ihren Schüler/innen zu erzählen – damit sind sie für das Hören der Radiosendung bestens vorbereitet. Link: http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/3913/_jetzt_klebt_blut_an_unseren_haenden.html Ein Bild von einem Gelände in Oak Ridge eignet sich in besonderem Maße als Einstieg: Es zeigt ein Schild, das zur Geheimhaltung aufruft. Link: http://www.neutrontrail.com/wp-content/uploads/2010/09/Oak-Ridge-What-you-see-here_NT.jpg 2. Sehen: Video vom ersten Atombombentest, dem Trinity Test, durchgeführt am 16. Juli 1945 http://www.doctor-atomic.com/e_clip_06.mov. Die Atombombe selbst ist hier zu sehen: http://www.doctoratomic.com/e_clip_05.mov. 3. Hören: Saubere Sprache? Die Codenamen der Atombombentests, der Abwürfe und der Atombomben selbst sind bemerkenswert: „Trinity Test“, „Little Boy“, „Fat Boy“. Eine äußerst interessante Radiosendung zu diesem Thema in Zusammenhang mit dem Einsatz von Radioaktivität zur friedlichen und kriegerischen Nutzung gibt es beim SWR2 als Podcast zu hören. Link zur Sendung: http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/wissen/begriffe-atomkraft//id=660374/nid=660374/did=6602030/cdskvd/index.html © Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / Mag. Lothar Bodingbauer Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 1 Ö1 macht Schule. Ein Projekt von 4. Rollenspiel: Wir schreiben die Jahre 1940-1945, wir befinden uns in Amerika. Die Atombombe ist noch nicht fertig entwickelt und getestet. Zweiter Weltkrieg. Ihrer Schüler/innen teilen sich in passende Gruppen: a) b) c) d) e) Physiker Politiker Bürger Pazifisten (Aktivisten) und der Präsident Amerikas Sie diskutieren mit dem Präsidenten Amerikas folgende Fragen: 1) 2) 3) 4) Soll Amerika eine Atombombe entwickeln? Soll Amerika eine Atombombe einsetzen? Wie soll Amerika mit seinen Feinden im Ausland umgehen? Wie soll Amerika mit seinen Kritikern im Inland umgehen? 5. Themen für Referate und Präsentationen 1) 2) 3) 4) 5) 6) 7) 8) 9) 10) 11) 12) Physik der Atombombe Tests der Atombombe Physik der Wasserstoffbombe Tests der Wasserstoffbombe Die Rolle berühmter Physiker bei der Entwicklung der Atombombe Portrait J. Robert Oppenheimer Portrait Edward Teller (Entwickler der amerikanischen Wasserstoffbombe) Portrait Andrej Sacharow (Entwickler der sowjetischen Wasserstoffbombe, Dissident) Der Kalte Krieg Die Abrüstungsverträge Atomwaffensperrvertrag Atomwaffen heute 6. Klassenlektüre – Deutsch: Hier sei auf ein ohnehin schon gutbekanntes Buch hingewiesen, das den Schrecken des Atomwaffeneinsatzes in Hiroshima und Nagasaki thematisiert. Sadako will leben (Karl Bruckner): Die Hauptfigur Sadako Sasaki erlebt mit vier Jahren den Abwurf der Atombombe auf Hiroshima mit. Als Vierzehnjährige wird sie als Folge davon strahlenkrank. Sadako glaubt durch das Falten von 1000 Kranichen aus goldenem Papier ihre Gesundheit wiederzuerlangen, denn in der japanischen Tradition steht der Kranich für Gesundheit und Frieden. Sadako kämpft um ihr Leben, doch beim vorletzten Kranich stirbt sie. Quelle: Wikipedia © Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / Mag. Lothar Bodingbauer Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 2 Ö1 macht Schule. Ein Projekt von 7. Film: Der Tag danach (The Day After) – Zeigt die Situation und den Alltag in Amerika zur Zeit des Kalten Krieges. Link: http://www.imdb.com/title/tt0085404/ 8. Kuriosität: Enrico Fermi war einer der Physiker, die in Los Alamos am Atombombenprojekt mitgearbeitet haben. Vor kurzem wurde eine „Zeitkapsel“ geöffnet, in der der Physiker zu Lebzeiten einige Dinge eingepackt hat. Ein Artikel mit Bildern und Videos in englischer Sprache, geeignet für Schüler/innen, die noch etwas Zeit und Lust haben, eine Kuriosität kennen zu lernen, eine Arbeits- und Denkweise von Physikern. Link: http://neutrontrail.com/2011/06/enrico-fermi-time-capsule-opening/ Diese Website ist eine gute Ressource für aktuelle Zusammenhänge rund um Atomwaffen und atomare Energie: http://neutrontrail.com/ 9. Vergleichen: Auch die Briten führten Atombombentests durch: In den 1950er-Jahren in Südaustralien, in Maralinga, einem Land, das dem dort ansässigen Stamm der Aborigines, den Ureinwohnern, gehört. Ein Video mit einem Zeitzeugenbericht ist hier zu finden. Link: http://www.youtube.com/watch?v=erQRAHmTL9k. Das Gelände in Maralinga musste danach aufwändig saniert werden. Eine kurze Radiosendung darüber, ob das gelungen ist, ist in der Reihe „Ockham’s Razor“ von ABC Radio National (Australien) erschienen. Link: http://www.abc.net.au/rn/ockhamsrazor/stories/2007/2019647.htm 10. Hören: In der Sendereihe SWR2 Wissen wird das Manhattan Project und der Abwurf der Atombomben in Japan im Detail und sehr eindrucksvoll dargestellt. Die Sendung eignet sich hervorragend als Gesamtübersicht zu dieser Thematik, der historische Anteil an der Sendung ist groß. „Es begann mit einem Brief Albert Einsteins an den amerikanischen Präsidenten Franklin D. Roosevelt und der Warnung vor möglichen Atomwaffenplänen der Nazis. Schließlich wurde das Manhattan-Projekt gestartet, ein supergeheimes Programm, das Tausende junger Wissenschaftler zum Bau der Atombombe zusammenbrachte. Eine Bombe, die den Zweiten Weltkrieg beenden sollte, mit der aber das atomare Verhängnis begann.“ Link: http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/wissen/bau-der-ersten-atombombe//id=660374/nid=660374/did=8303948/1onypnc/index.html Eine „größer angelegte“ Aktivität sei hier noch erwähnt: 11. Zivildienst im Ausland: Der Österreichische Auslandsdienst unterhält eine Einsatzstelle für einen Zivildiener am Museum der Hiroshima Peace Culture Foundation in Hiroshima. Interessenten für einen Einsatz als Zivildienst-Ersatzdienst sollten japanisch sprechen. Link: http://friedensdienst.auslandsdienst.at/stellen/j_hiroshima.html © Diese Zusammenstellung: Ö1 macht Schule / Mag. Lothar Bodingbauer Ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung zu Unterrichtszwecken im Sinne des § 42 Abs 6 UrhG bereitgestellt. 3