Gewählte Aspekte der Antitumorwirkung von 1-O

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Gewählte Aspekte der Antitumorwirkung von 1-O
Gewählte Aspekte der Antitumorwirkung von
1-O-Alkylglycerolen – des Hauptbestandteils
des Haifischleberöls
PRZEMYSŁAW LEWKOWICZ1, HENRYK TCHÓRZEWSKI2
1
Medizinische Universität in Łódź, Lehrstuhl für Neurologie, Neuroimmunologielabor, Leiter: Prof. K. Selmaj,
2
Krankenhaus: Institut der polnischen Mutter Gesundheitszentrum in Łódź
Gewählte Aspekte der Antitumorwirkung von
1-O-Alkylglycerolen – des Hauptbestandteils des
Haifischleberöls
Lewkowicz P. , Tchórzewski H.
1
Anti-tumor activity of 1-O-alkylglycerols – the main
component of shark liver oil
Lewkowicz P.1, Tchórzewski H.2
2
Neuroimmunology Department, Chair of Neurology,
Medical University of Łódź;
2
Institute – The Centrum of Polish Mother Health of Łódź, Poland
1
Neuroimmunologielabor, Lehrstuhl für Neurologie,
Medizinische Universität in Łódź;
2
Krankenhaus: Institut der polnischen Mutter Gesundheitszentrum
in Łódź, Polen
1
Die aus Fischen gewonnenen Öle enthalten eine Reihe der Arzneistoffe,
die an der Zellenebene wirken und viele Funkationen des Organismus
beeinflussen. Haifischleberöle sind reich an Alkylglycerolen Verbindungen, die stark das Immunsystem stimulieren. In der
vorliegenden Beschreibung wurden die Studienergebnisse analysiert,
die andeuten, dass die Alkylglycerolen - die Verbindungen, die ein
Hauptbestandteil der aus Meeresfischen gewonnenen Öle sind,
eine Antitumorwirkung haben. Dabei werden auch Ergebnisse ihrer
Verwendung bei der unterstützenden Behandlung verschiedener
Tumortypen analysiert.
Fish oils contain several active compounds that modify cell activity
and influence various functions of the human body. Shark liver oils
are rich in 1-O-alkylglycerols which have strong ability to stimulate
human immune system. In this review we discuss findings of the
recent studies that showed antitumor properties of 1-O-alkylglycerols
derived from fish oils and its effect in adjunctive treatment of several
types of cancer.
Key words: shark liver oil, 1-O-alkylglycerols, cancer therapy
Pol. Merk. Lek., 2012, XXXIII, 198, 353
Stichwörter: Haifischleberöl, Alkylglycerol, Tumorbehandlung
Pol. Merk. Lek., 2012, XXXIII, 198, 353
Die Öle, die aus Fischen gewinnen sind, enthalten eine Reihe der
Arzneistoffe, die an der Zellenebene wirken und viele Funktionen
des Organismus beeinflussen. Haifischleberöle sind reich an Alkylglycerolen und Squalen, sie enthalten aber kleine Mengen von
mehrfach ungesättigten Fettsäuren n-3. Der Hauptbestandteil
vom Haifischleberöl (OWR) mit der starken biologischen Wirkung
sind 1-O- Alkylglycerole (AKG). Dank der bestimmten Proportionen
der Alkylglycerole und anderen darin enthaltenen Verbindungen
hat es bei der Behandlung von Krankheitszuständen, die aus der
geschwächten Immunantwort resultieren, und unterstützend bei
der Tumorbehandlung Anwendung gefunden [39, 40, 41].
Die Vorteile aus dem Gebrauch von Fischleberölen wurden
zum populären Untersuchungsobjekt, was aus den Beobachtungen der Ergebnissen der natürlichen Medizin erfolgt, insbesondere aus den epidemiologischen Angaben der Länder, deren Diät
reich am Fett der Meeresfische ist (Japan, Skandinavien, Island).
Epidemiologische Studien ergeben, dass die reiche an Fischleberölen Diät eine prophylaktische Wirkung in Bezug auf Tumor-
und Kreislaufkrankheiten hat sowie sie verbessert die Ergebnisse
der Heilung dieser Krankheiten [1, 3, 4, 5, 6]. Immer häufiger
wird der Gebrauch vom Seefischöl bei der Behandlung der Autoimmunitätskrankheiten, der Allergien oder der männlichen Unfruchtbarkeit betont [20].
Seit vielen Jahren empfehlen die Onkologen ihren Patienten
drei Behandlungsmethoden: die chirurgische, Chemotherapie
und Radiotherapie. Es wurden neue Antitumormedikamente
erfunden, wie Trazumab und Imatinib, die mit bestimmten Tumortypen kämpfen. In den letzten Jahren wird heftig an der
Impfstoffschaffung gearbeitet, der die Leistungsfähigkeit eigener
Lymphozyten CD8 und CD4 zur Tumorzellenbekämpfung nutzt.
Es werden Strategien, die auf der Immunsystemaktivierung mit
der Anwendung der Vermehrung von Lymphozyten CD8 i CD4
in vitro basieren, Strategien der Impfungen mit den immortalisierten Tumorzellen, Strategien der Stimulation der dendritischen
Zellen oder der Synthese der kleinen immunogenen Peptiden
bearbeitet, die analog zu Antigenen der Tumorzellen (sog. Pep-
P. Lewkowicz, H. Tchórzewski
354
tidimpfung) sind. Bisher nur eine Methode hat die Anwendung
gefunden- Impfung bei der Behandlung von fortgeschrittenen
Prostatakrebs (Provenge). Unabhängig von der angenommenen
Strategie der Antitumorbehandlung, das richtige Funktionieren
des Immunsystems scheint Haputbedingung des richtigen Funktionierens der Impfungen zu sein. Im Lichte des gegenwärtigen
Wissens bezüglich der Teilnahme der einzelnen Elemente des Immunsystems an der Bekämpfung der falschen oder gefährlichen
für den Organismus Zellen, die Präparate, die Alkylglycerole enthalten, können nicht nur bei der Profilaxe, sondern auch bei der
Unterstützung der Tumorbehandlung helfen. In der vorliegenden
Arbeit wurden die Wirkungsmechanismen der 1-O- Alkylglycerolen mit besonderer Berücksichtigung ihrer Antitumoreigenschaften dargestellt.
ethers– DAGE, 1-0-Alkyl-2,3-diacylglycerol ethers) –ungefähr 41
%, und Triglyceride (triacylglycerols – TAG) – ungefähr 58% [21]. In
den aus der Pressung der Haifischleber gewonnenen Ölen gibt es
die Mischung verschiedener Alkylglycerole, die sich voneinander
in der Kettenlänge und in der Sättigung unterscheiden. Im Vergleich zu den Menschen, haben die Fischöle den verkleinerten
Bestandteilprozentsatz mit dem Substituent 16:0 (chimyl alcohol)
und 18:0 (batyl alcohol) und den vergrößerten Anteil von 18:1
(selachyl alcohol) 9 16:1 (Tab. 1). Es wurde auch bemerkt, dass
die Unterschiede nicht nur innerhalb der Familien, sondern auch
zwischen den einzelnen Haifischsorten bestehen.
Bei den Säugetieren ein Teil der mit der Nahrung gelieferten 1-O-Alkylglycerole wird ohne enzymatische Spaltung im
Verdauungskanal aufgenommen. Die Studien zeigen, dass sie in
dieser Form in Phospholipide der Zellhaut der Mehrheit der Zellen eingebaut werden [10]. Im Verlauf der Entzündungsherde aus
1-O-Alkylo-2-Acylo-Sn-Glycero-3-Phosphocholin, auf dem Weg
des enzymatischen Wechsels (Acetylierung), wird der die Plättchen aktivierende Faktor- PAF (platelet activating factor) und Arachidonsäure [34] synthetisiert. Da AKG eine natürliche Substratreserve zur Synthese der Eikosanoide und Leukotriene sind, der
notwendigen zur richtigen immunologischen Antwort Verbindungen, scheint es, dass einer der Mechanismen der AKG-Wirkung
auf diesem Weg funktioniert. Diese These kann die klinische
Beobachtung des genetisch bedingten Mangels am synthetisierenden Enzym 1-O- Alkylglycerole im menschlichen Organismus
bestätigen. Die Folge des Synthesemangels der 1-O- Alkylglycer-
VIELSEITIGE WIRKUNG DER 1-O- ALKYLGLYCEROLE
1-0-Alkylglycerole sind biologisch aktive Verbindungen, die in den
größten Mengen im Knochenmark, in der Milz und Leber, in der
Muttermilch, Zellhaut der Zellen der myeloischen Linie und der
Linie der roten Blutkörperchen vorkommen [17]. Analysiert man
die prozentuale Zusammensatzung der einzelnen Elementen von
AKG bei verschiedenen Wirbeltierarten, wurde dabei die Aufmerksamkeit auf den größten AKG-Gehalt in den Meeresfischlebern
gelenkt, insbesondere der Haifische, die sehr selten an Tumor
erkranken [11, 15]. Der größte Anteil der aus dem Pressprozess
der Meeresfischleber haben 1,2-Diacylglycerine (diacyl glycerol
Tabelle 1. Zusammenstellung der prozentuellen Zusammensetzung der einzelnen Bestandteile der Acylglycerole inerhalb verschiedener Arten. Es wurde aufgrund
von folgender Arbeit bearbeitet: Magnusson CD, Haraldsson GG. Ether lipids. Chem. Phys. Lipids. 2011, 164, 315-40
Table 1. Distribution of different components of 1-O-alkylglycerols (%) within the different species. Based on: Magnusson CD, Haraldsson GG. Ether lipids.
Chem. Phys. Lipids. 2011, 164, 315-40
Alkylglycerol
(1-O- Alkylglycerol)
(1-O-alkylglycerols)
Knochenmark
(human bone
marrow)
Muttermilch
(human milk)
Kuhmilch
(cow’s milk)
Haifischleberöl aus
Grönland
(shark liver oil
– Somniosus
microcephalus)
10 : 0
12 : 0
Haifischleberöl aus
Tasmanien
(shark liver oil
– Tasmaniensis
etmopterus)
Lebertran
(cod liver oil)
0,28
0,19
1,4
14 : 0
14 : 1
0,5
0,9
5,8
2
1,39
0,14
15
15 : 1
0,4
0,5
4,5
0,7
0,36
0,12
0,5
1,9
16 : 0 chimyl
16 : 1
33,2
24,8
3,2
27,8
1,4
9,1
10,2
15,9
4,14
13,4
19,2
17
17 : 1
1,1
1,4
1,6
0,9
1,8
3,6
0,31
0,61
1,8
2,2
18 : 0 batyl
18 : 1 selachyl
27
20,3
21,8
37,5
29,5
17,7
2,8
59,4
2,52
34,04
2,7
23,2
1,6
0,78
15,85
18 : 2
18 : 3 n-3
1,4
19
20 : 0
6,1
2,9
2,4
1,6
0,1
0,2
1,5
0,02
0,34
0,1
0,2
20 : 1
20 : 2
3,2
2,3
0,3
6,2
0,95
0,008
8,2
20 : 3 n-3
20 : 3 n-6
4,57
0,02
20 : 4 n-6
20 : 5 n-3
0,26
1,81
21 : 0
22 : 0
0,2
0,7
0,3
0,7
22 : 1 n-9
22 : 2
5,1
3,4
22 : 6 n-3
24 : 0
0,2
2,1
1,4
0,35
24 : 1
2,6
1,4
4,17
2,2
0,12
0,1
0,1
0,7
0,36
0,62
2,6
Gewählte Aspekte der Antitumorwirkung von 1-O-Alkylglycerolen – des Hauptbestandteils des Haifischleberöls
ole ist die nicht ausreichende Synthese PAF, klinisch beschrieben
als Zellweger-Syndrom [35].
In Studien wurde mit der Anwendung Technik der radioaktiven Nukliden ergeben, dass der Zellhautbau der Zellen stark von
der Diät anhängig ist und jede ihre Modifikation hat einen unmittelbaren Einfluss auf ihr Funktionieren. Einer der wichtigsten
essentiellen Bestandteilen der Zellhaut sind 1-O- Alkylglycerole,
die, wie die an Tieren durchgeführten Studien ergeben haben,
nicht nur die Flüssigkeit verbessern, sondern auch das antioxidative Fassungsvermögen der Zellen beeinflussen, was im Falle der
Leukozyten der Monozyten-/Makrophagenlinie und der myeloischen Linie von groβer Bedeutung für die Produktion der reaktiven Formen des Sauerstoffs ist [2]. Es besteht noch eine offene
Frage, ob diese mit dem Angebot der Alkylglycerole verbundenen
Modifikationen ihre Wiederspiegelung im besseren Funktionieren
der Zellenaktivierung mit der Anwendung der Rezeptore und
der mit dem Phospholipasen-Weg verbundenen intrazellularen
Übermittlung finden. Die ersten Verifikationsversuche dieser Hypothese wurden in der Hälfte der 90er Jahre durchgeführt. Die
Studien, die mit der Anwendung der Kennzeichnungstechnik der
[3H]- Alkylglycerole durchgeführt wurden, haben in Zellenlinien
ergeben, dass 1-O- Alkylglycerole aktiv in Zelle inkorporiert sind
und nehmen aktiv an der Zellenübermittlung teil. Drei wichtigste Bemerkungen kommen aus den Untersuchungen der Linie
THP1 [19] (Monozytenlinie), Endothelzellenlinie [26] und der Blutplättchen [31]. Die an Endothelzellenlinien durchgeführten Studien haben gleichzeitig ergeben, dass essentielle Alkylglycerole
aktiv in die Zellhaut eingebaut werden und an der Synthese der
1-O- Alkyl-2- Acylglycerole teilnehmen, die die Vorläufer der Diacylglycerine (DAG) sind und gleichzeitig die enzymatische Aktivität der Kinase hemmen C [8, 18]. Die Studien an der Linie THP1
haben wiederum die Vermutung bestätigt, dass 1-O- Alkylglycerole an der Synthese der aktiven Form von PAF durch die Synthesepromotion des Vorläufers PAF der 1-O- Alkylglycerol Phosphatidylcholine teilnehmen [19]. Zusätzlich wurde es bewiesen, dass
die PAF- Mobilisation besonders nach der polyklonalen Stimulation sichtbar ist, was, wie die Autorem richtig betont haben und
spätere Untersuchungen bestätigt haben, eine groβe Bedeutung
bei der Mobilisation des Immunsystems hat.
Nebenbei ist zu sagen, dass mit der vergröβten PAF- Synthese
die Verbesserung des Prozesses der Spermatogenese und der
Akrosomreaktion verbunden ist, die zur Zusammenschluss von
Gameten führt [16, 22]. An den Schweinen durchgeführte in vitroBeobachtungen, deren Hauptfutter mit den 1-O- Alkylglycerolen
supplemeniert wurde (40g pro Tag durch 28 Tage), haben eine
Verbesserung der Grundparameter von Samen (unter anderem
die vergöβte Beweglichkeit, Vitalität, sowie die Gesamtanzahl
der Samenzellen im Ejakulat) ergeben [27]. Das ähnliche Ergebnis wurde in den in vitro- Untersuchungen in der Inkubation des
Ejakulats mit den natürlichen Alkylglycerolen (Haifischleberöl)
nachgewiesen [7].
Aufgrund der an den Menschen und Tieren durchgeführten
klinischen Studien, bei denen die AKG- Supplementierung der
Diät angesetzt wurde, wurde ergeben, dass diese Verbindungen
das Immunsystem und die Hämatopoese stimulieren. Die an den
Menschen durchgeführten Studien haben die Funktionsverbesserung des Immunsystems, sowohl der angeborenen, als auch
erworbenen, humoralen sowie zellulären Mechanismen bestätigt.
Das Öl, dessen Zusammensatzung nicht nur 1-O- Alkylglycerole,
sondern auch PUFA N-3 und Squalen bilden, hat einen Einfluss auf
die Vergröβerung der Aktivität und des tötenden Potenzials der
neutrophilen Granulozyten nach der polyklinalen Stimulation zur
Synthese IL-6, IL-8, TNF, INF-γ bei der gleichzeitigen Hemmung der
Synthese IL-10 [23, 24, 38]. Was von Bedeutung ist, die vergröβerte
355
Aktivität der neutrophilen Granulozyten, die nach der Intensivität der Synthese der reaktiven Sauerstoffformen (ROS) nach der
E.cola- oder PMA- Stimulation wurde durch das vergröβerte antioxidative Fassungsvermögen vom Blutplasma begleitet – es
zeugt davon, dass die Öle gleichzeitig eine schützende vor den
negativen ROS- Folgen Wirkung haben.
Sehr interessant, aus der Sicht der Physiologie, scheinen die
Untersuchungen an den Tieren zu sein, die die AKG-Supplemenierung hatten. Die Vergleichsanalyse der gewählten Immunsystemparameter des Nachwuchses der Tiere, dessen Diät reich
an 1-O- Alkylglycerole war, im Vergleich zur traditionellen Diät hat
gezeigt, dass der Nachwuchs der Schweine, dem in der pränatalen
Phase die Diät mit der 1-O- Alkylglycerole angereichert wurde,
eine wesentlich vergröβerte Anzahl der Immunglobuline und
spezifischer Antikörper im Verhältnis zu den in Schutzimpfung
enthaltenen Antigene hatte. Dies hatte gleichzeitig einen unmittelbaren Einfluss im späteren Alter auf die Wirksamkeit der Schutzimpfungen, bessere Gewichtszunahme und seltene Erkrankungen an den häufigsten in der Zuchttierpopulation Krankheiten
[28]. In Laborstudien wurde der vergröβerte Absolutwert der Lymphozyten T, neutrophiler Granulozyten und Monozyten im Blut im
Vergleich zu den ohne Supplementierung traditionell gefütterten
Tieren [28]. Andere Studien haben auch die Stimulation im Verhältnis zu den Lymphozyten B die AKG-Wirkung bestätigt [30].
ANTUMORWIRKUNG DER 1-O-ALKYLGLYCEROLE
Die epidemiologischen Beobachtungen haben eindeutig die
schützende Wirkung der im Seefischöl enthaltenen Verbindungen im Karzinogeneseprozess bestätigt [25, 31, 34]. Eine offene
Frage ist, welcher Bestandteil des Seefischöls die höchste Antitumorwirkung hat. In den am Tiermodell der Entwicklung des
soliden Tumors (Impfung der Maus mit den LLC-Lewis- Zellen
lung carcinoma cells) wurde ergeben, dass sowohl die natürliche
als auch die synthetische 1-O- Alkylglycerole eine schützende
Wirkung haben. Die mit den 1-O- Alkylglycerolen gefütterten
Mäuse haben eine vergrößte Ablehungsaktivität der verpflanzten
Zellen, und wenn die verpflanzten Zellen angenommen wurden,
wird der Tumor kleiner [32]. Die Autoren vermuten, dass AKG den
Angiogeneseprozess hemmen, der im der Tumorentwicklung
notwendig ist. Andere Studien bestätigen auch die Hemmung
der Versorgung des Tumors mit den Gefäßen [36, 37]. Die geprüften Parameter, die diesen Prozess glaubenswürdig zu bewerten
ermöglichen, sind der Willebrand-Jürgens-Faktor und bFGF (basic
fibroblast growth factor) [33]. Die Konzentration beider Faktoren
wurde bedeutend gesenkt bei den mit AKG gefütterten Tieren,
bei denen die Tumorzellen verpflanzt wurden im Vergleich zu den
Tieren mit der traditionellen Diät. Der AKG-Anteil an der Hemmung von bFGF-Wirkung bestätigen auch in vitro- Studien in den
Endothelzellen, in denen es gezeigt wurde, dass AKG die Proliferation dieser Zellen nach der bFGF- Stimulation hemmen [31].
In weiteren Studien wurde die Wirkung der einzelnen AKG- Bestandteilen bewertet, was geholfen hat, zu bestimmen, welcher
aus den in natürlichen Seefischölen enthaltenen Bestandteilen
die größte Antitumorwirkung haben. In den natürlichen Ölen
enthaltene AKG haben den unterschiedlichen Prozentsatz der
einzelnen Bestandteile. Darunter verdienen besondere Aufmerksamkeit 6 Verbindungen, die sich voneinander im Sättigungsgrad
und in der Anzahl der Doppelbindungen unterscheiden (Abb. 1).
In den am Tiermodell durchgeführten Studien der Entwicklung
von soliden Tumor wurde bewiesen, dass die stärkste Antitumorwirkung diese AKG haben, die eine zusätzliche Doppelbindung in
der Position der 7 Funktionsgruppe 16:1n-7 (1-O-(Z)-9’-Hexadecynylo-sn-glycerole) und in der Position 9 – 18:1n-9 (selachyl alcohol
P. Lewkowicz, H. Tchórzewski
356
(1-O-(Z)-9’-Oktadecynylo-sn-glycerol) haben, die weiteren AKGBestandteile 16:0 (chimyl alcohol), 12:0 (1-O-Dodeclo-sn-glycerol)
haben eine niedrige Wirkung. Alkylglycerole 18:0 (batyl alcohol) –
sollen im Falle der Tumorkrankheiten im Organismus beschränkt
sein, weil die zur Tumorentwicklung anregen. (Abb. 1).
Eine interessante Bemerkung war, dass synthetische AKG mit
dem Substituenten 18:1n-9 und 16:1n-7 stark die Entwicklung der
Splenomegalie sowohl der Probandengruppe (ohne supplementierte Diät) als auch der mit natürlichen AKG gefütterten Mäusen
hemmen [9]. Die Komponente mit dem Substituent 18:0 hat aber
das Milzgewicht vergröβert, was die negativen klinischen Studien
bestätigt hat.
Aufgrund der synthetischen an der Endothelzellenlinie HUVEC AKG- Analoga durchgeführten Studien kann man auch das
Gleiche schlussfolgern. Analysiert man den Einfluss der einzelnen
AKG- Komponente auf die Proliferation, wurde es gezeigt, dass
nach der Züchtung mit den Endothelzellen den gröβten Erfolg
bei der Poliferationshemmung die die Gruppen 18:1 i 16:1 enthaltenden AKG haben [9, 10, 29].
Die Studienergebnisse haben den bedeutenden praktischen
Aspekt. Zurzeit gibt es auf dem pharmazeutischen Markt viele Präparate aus dem Seefischöl, die für die die Immunität schützende
Wirkung und Antitumorwirkung werben. Im Lichte des gegenwärtigen Wissens, ist es notwendig, dass entweder die die Präparate
aus Seefischölen anbietenden Firmen die prozentuelle Zusammensetzung der einzelnen im Seefischöl enthaltenen Verbindungen angeben oder die Firmen vor der Einführung des Präparats
auf den Markt die Wirksamkeit auf dem Tiermodell nachweisen
sollen (Tab. 1).
BioMarine - Präparat, dessen Wirkung von unserer Gruppe in
CH2OH
|
CHOH
|
CHOR
R = (CH2)11CH3
1-O-Dodecyl-sn-glycerol (12:0)
R = (CH2)13 CH3
1-0 Tetradecyl-sn- glycerol (14:0)
R = (CH2)15 CH3
chimyl alkohol (16:0)
R = (CH2)17 CH3
batyl alkohol (18:0)
R = (CH2)8CH=CH(CH2)8
selachyl alkohol (18:1n-9)
R = (CH2)8CH=CH(CH2)6
1-O-(Z)-9’ Hexadecyl-sn-glycerol
(16:1n-7)
Abb. 1. Chemische Formel der Verbindungen 1-O- Alkylglycerole.
R- funktionelle Gruppen. Substituenten 18:1n-9 i 16:1n-7 haben Polarisierungeigenschaften 1-O- Alkylglycerole In der Verbindung mit
dem Anticancerwirkung, aber mit dem Substituent 18:0 hat eine
umgekehrte Wirkung- es stimuliert die Karzinogeneseprozesse [21].
Fig. 1. Structural formula of 1-O-alkylglycerols. R-function groups.
Substituents 18: 1n 1n-9 and 16: 1-7 have an ability to polarize 1-Oalkylglycerols into compounds with anti-tumor properties, while the
function group 18: 0 possesses an opposite properties stimulating cancerogenesis [21].
klinischen Studien bewertet wurde, enthält 34,04% der Zusammensatzung 18:1 (salachyl alcohol), 15,9% der Komponente 16:1
und nur 2,5% der Zusammensetzung 18:0. Zu merken ist auch,
dass unsere frühere klinischen Studien auch eine ziemlich unerwartete Rolle der natürlich gewonnenen Öle in der Stimulation
des Immunsystems in der Krankheitserregerbekämpfung nachgewiesen haben [23, 24]. Mache Parameter, wie Vergröβerung des
Lymphozytenpotezials T zur Synthese der Systeme INF, TNF, IL-2
bei der gleichzeitigen Verringerung IL-10 (System mit der Rezeptorenstimulation TCR durch PHA), Aktivitätsvergröβerung der Zellen
NK, der Neutrophilie peripheren Blut zur Synthese RFT, die bei den
groβen Dosis des Präparates 3,6 g AKG pro Tag durch 3 Monate
gewonnen wurden, scheinen einen groβen Einfluss nicht nur auf
die Behandlung der Infektionskrankheiten, sondern auch auf die
Unterstützung des Immunsystems bei der Beschränkung der Tumorentwicklung zu haben [23]. Sowohl klinische Studien als auch
die Bewertung der immunologischen Parameter der behandelten
Personen, sowie die an der Gruppe der gesunden Probanden
durchgeführten Studien können eine positive Wirkung des Präparats bei der Tumorbekämpfung bestätigen.
Angefangen von den epidemiologischen am Anfang der
70er, sowie den letzten an Tiermodell und an den Zellenlinien
durchgeführten Studien ergeben eine schützende und heilende
Wirkung von AKG. Weitere klinische Studien zusammen mit der
Laborbewertung der einzelnen Entzündungsparameter, sowie
des immunologischen Zustands scheinen unter den von Tumorkrankheiten Betroffenen scheinen begründet zu sein.
ZUSAMMENFASSUNG
In letzten Jahren wurde das Wissen bezüglich der Wirkung der
Seefischöle und ihres positiven Einflusses auf den menschlichen
Organismus erweitert. Ursprünglich waren solche Öle als eine
Unterstützung bei der Behandlung der Tumorkrankheiten empfohlen. Angefangene am Anfang 70er Jahre Pionierstudien unter Prof. Brohults Leitung, die eine Folge der epidemiologischen
Beobachtungen sind, wurden weitgehend dank der Biotechnologieentwicklung an der Zellenebene bewiesen. AKG sind im
Stande, das Immunsystem zu stimulieren und direkt den Prozess
der Versorgung des Tumors mit Gefäßen zu hemmen. Sie haben
auch die Möglichkeit frei durch das beliebige Gewebe durchzudringen, darunter auch durch anatomische Barriere Blut-Gehirn
durchzudringen [12, 13, 14]. Die biologische Aktivität, biologische
Eigenschaften der an der Aktivität von 1-O- Alkylglycerole mit den
Substituenten 18:1 i 16:2 zeigen, dass diese Verbindungen nicht
nur eine bedeutende das Immunsystem unterstützende Diätsupplementierung zu sein scheinen, sondern sie können auch eine
zusätzliche Methode, die die konventionelle Behandlung für die
Ärzte, Onkologe sein.
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