Workshop_Deutsch-juedische-Geschichte_Programm_2016-01
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Workshop_Deutsch-juedische-Geschichte_Programm_2016-01
Das Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der Ludwig-Maximilians-Universität München und der BKM-Juniorprofessor für Südosteuropäische Geschichte Carl Bethke (Tübingen) laden in Zusammenarbeit mit der Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien (München/Regensburg) und dem Doktoratskolleg „Das österreichische Galizien und sein multikulturelles Erbe“ (Wien) ein zum Workshop Deutsch-jüdische Geschichte im Donau-Karpaten-Raum Bestandsaufnahme und Potentiale Freitag, 22. Januar, 09.30 bis 18 Uhr Samstag, 23. Januar 2016, 9.30 bis 15 Uhr Bibliothek der Graduiertenschule Maria-Theresia-Str. 21, 81675 München Im Rahmen dieses interdisziplinären Workshops diskutieren Kolleginnen und Kollegen zum Thema der deutschjüdischen Kultur und Geschichte in Ostmittel- und Südosteuropa. Ziel ist es, anhand von Impulsvorträgen den aktuellen Forschungsstand und die Potentiale vergleichender und verflechtungsgeschichtlicher Ansätze zu diskutieren. Eine spezifische Verortung im imperialen bzw. postimperialen Kontext des Donau-Karpaten-Raumes, insbesondere die Prägung durch die Donaumonarchie, stellen maßgebliche Aspekte dar. Der Schwerpunkt liegt auf dem 19. und 20. Jahrhundert. Im Gegensatz zur deutsch-jüdischen Geschichte in Deutschland, aber auch Nordosteuropas, wurde der ostmitteleuropäische und südosteuropäische Raum noch kaum systematisch auf diesen Themenkomplex hin befragt. „Deutsch-jüdisch“ wird in diesem Zusammenhang als ein höchst flexibler Begriff betrachtet, der sowohl auf Wechselwirkungen zweier Gruppen, als auch auf die Existenz von Mehrfachidentifikationen beziehen kann. Die Validität dieser Konzepte ist zu prüfen und zu hinterfragen. Konzeption und Leitung: Florian Kührer-Wielach (München), Carl Bethke (Tübingen) *** Keynote Exzellenz Professor Dr. Ivo Goldstein Botschafter der Republik Kroatien in Frankreich und bei der UNESCO German and Jewish Communities: Ties, Similarities and Differences Samstag, 23. Januar 2016, 9.30 bis 10.30, Bibliothek der Graduiertenschule, München *** Alle Interessierten sind herzlich zur Teilnahme eingeladen. Anmeldung: ikgs@ikgs.de PROGRAMM Freitag, 22. Januar 2016 9.30–10.15 Einführung Florian Kührer-Wielach (München) und Carl Bethke (Tübingen) Begrüßung und Einführung Christoph Augustynowicz (Wien) Galizien als Gegenstand deutsch-jüdischer Diskurse – ein Querschnitt 10.15–12.30 Das lange 19. Jahrhundert Augusta Radosav (Cluj-Napoca) Auf dem Weg in die Moderne. Die jiddische Presse in Rumänien im 19. Jahrhundert Tamara Scheer (Wien) Der Nationalität nach Deutscher, Pole oder Ruthene? Die Praxis der Zuordnung der mehrsprachigen jüdischen habsburgischen Soldaten (1868–1914) Eli Tauber (Sarajevo) Ashkenazi Jews in Bosnia Markus Winkler (Berlin) Bukowina vor 1914: Jüdische Identitätskonzepte zwischen Angebot und Nachfrage 12.30–13.15 Mittagspause 13.15–14.45 Jüdische Literatur(en): Akteure und Resonanz Olaf Terpitz (Wien) Überlegungen zu jüdischer Literatur – ein Längsschnitt Iulia-Karin Patrut (Flensburg) Zur Bedeutung Karl-Emil Franzos' für deutsch-jüdische Selbstentwürfe in der Publizistik der 1910er- und 1920er-Jahre Gerhard Langer (Wien) Soma Morgenstern. Jüdisch-deutscher Autor Galiziens im Fokus der Spannungen der Zeit 14.45 –15.15 Kaffeepause 15.15–17.15 Erster Weltkrieg und Zwischenkriegszeit Mariana Hausleitner (Berlin) Veränderungen in den Beziehungen zwischen Deutschen und Juden in der Bukowina 1910–1940 Hildrun Glass (München) Selbstverständnis und Fremdabgrenzung. Deutsche und Juden in Rumänien nach dem Ende des Ersten Weltkriegs Annamarija Lukić (Osijek) Osijek Germans and Jews 1918–1929: Political Preferences Zsolt Vitári (Pécs) Verflochtene Wahrnehmungen? Deutsche und Juden in Ungarn in der Zwischenkriegszeit 17.15–18.00 Projektvorstellung „Münchner Leerstellen“ – Elitestudiengang Osteuropastudien/LMU München Der elfte Jahrgang des Elitestudiengangs Osteuropastudien der LMU München und der Universität Regensburg beschäftigt sich seit Herbst 2014 mit wenig bekannten Orten der Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg in München und Umgebung. Geleitet wird der Kurs von Dr. Marketa Spiritova und Dr. des. Ekaterina Makhotina. www.muenchner-leerstellen.de Samstag, 23. Januar 2016 9.30–10.30 Keynote Ivo Goldstein (Zagreb/Paris) German and Jewish Communities: Ties, Similarities and Differences 10.30–11.00 Pause 11.00–12.30 Nach der Shoa: Jugoslawien, Transnistrien Anna Maria Grünfelder (Wien/Zagreb) Deutsche und Juden in Jugoslawien ab 1945 – Erzwungene Gemeinschaft „im Interesse unseres demokratischen und föderativen Jugoslawien“ Wieland Köbsch (Hamburg) Der Blick der Shoah-Überlebenden auf die Deutschen in Jugoslawien nach 1945. Zeugnisse zwischen Vergeltungswunsch und Verständnis Benjamin Grilj (St. Pölten) Holocaust von Transnistrien – Vernichtung einer „Kulturlandschaft“. Forschung, Diskurs und Präsentation 12.30–13.15 Mittagspause 13.15–15.00 Nach der Shoa: Bukowina Gaëlle Fisher (Augsburg) Zionism, Victimhood and Germanness: Constructing belonging for Bukovina Jews after World War II Francisca Solomon (Iași) Die „(österreichisch-)deutsch-jüdische“ Konstellation als imaginäres und traumatisches Konstrukt in ausgewählten Texten „bukowinischer“ Autoren Andras Balogh (Budapest/Cluj-Napoca) Josef Burg, der letzte deutsch-jüdische Autor aus der Bukowina. Der Umgang mit einer versunkenen Literaturlandschaft Abschlussdiskussion *** Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages sowie vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration.