de 18/2004 2. September-Heft

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de 18/2004 2. September-Heft
2. September-Heft
www.online-de.de
Ausgabe
ZV
Hüthig & Pflaum Verlag
69018 Heidelberg
Postfach 10 28 69
ISSN 1617-1160
79. Jahrgang
6,– €
Der Elektro- und Gebäudetechniker
18/2004
ELEKTROINSTALLATION
Überspannungsschutz für die
Einspeisung
ELEKTROINSTALLATION
Neue Norm zur
Errichtung von
Beleuchtungsanlagen
INFORMATIONSTECHNIK
Marktübersicht zu
digitalen Empfangsgeräten
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK
Kurzschlussschutz
für kleine Motoren
BETRIEBSFÜHRUNG
Partner-Programme
fürs Marketing
ORGAN DES
ZVEH
D 4785
PVSt, DPAG · Entgelt bezahlt
Editorial
Maschine
»Mitarbeiter«
E
in wesentliches Merkmal unserer
heutigen Gesellschaft liegt darin,
dass Maschinen überall in unser
Leben Einzug gehalten haben. Neben
der Technisierung und Automatisierung
im privaten Bereich haben Maschinen
gerade für die Produktion aller möglichen lebenswichtigen und -unwichtigen
Güter eine führende Rolle übernommen.
Jeder Eigentümer solcher Maschinen
weiß, dass er sie »gut behandeln« muss,
um sich nicht über kurz oder lang mit
Störungen und Schäden herumschlagen
zu müssen. Zur guten Behandlung zählt
ebenso die regelmäßige Instandhaltungsmaßnahme wie die permanente Zufuhr
von Energie, zumindest für die produktive Zeit, und die Sorge, dass die
Maschinen nicht über ihrer Belastungsgrenze laufen. Schließlich sind sie
teuer in der Anschaffung und müssen
dem Eigentümer möglichst lange
erhalten bleiben bzw. beim Verkauf
einen möglichst hohen Wert haben.
Mitarbeiter sind scheinbar nicht
teuer in der Anschaffung, immerhin gibt
es nach Aussage der Arbeitsmarktstatistiken ein Überangebot an »arbeitslosen« Menschen in allen Berufszweigen
und Qualifikationen, von katholischen
Priestern vielleicht abgesehen. Der
Gedanke nach der Ersetzbarkeit des
Einzelnen drängt sich hier förmlich auf.
Der Mitarbeiter trägt jedoch unmittelbar oder mittelbar dazu bei, dass ein
Unternehmen Umsätze erwirtschaftet,
die erste Voraussetzung für Gewinne.
Und ähnlich einer Maschine braucht
dieser Mitarbeiter seine permanente
Zufuhr von Energie, seine regelmäßige
Instandhaltung und die Sorge, dass er
nicht überlastet wird.
Soziologische Studien belegen, dass
zu den Primärbedürfnissen des Menschen neben der Nahrung, der Kleidung
und der Wohnung, welche sich monetär
befriedigen lassen, auch emotionale
de 18/2004
Komponenten zählen, z. B. das Gefühl
der Zugehörigkeit und Anerkennung.
Diese zu befriedigen, klingt sehr einfach, stellt Führungskräfte aber häufig
vor große Probleme. Sie erfordern Kommunikation mit dem Mitarbeiter, d. h.,
Informationsaustausch in beide Richtungen.
Wie der Name schon sagt, geht an die
Führungskraft die Anforderung, den
Mitarbeiter zu führen, zu leiten, in die
Kommunikation und durch die Kommunikation. Das bedeutet, dass die
Führungskraft Interesse hat an seinem
Mitarbeiter, ihm dieses mitteilt und
dann aktiv zuhört, wenn jener ihm antwortet. Auslöser für Kommunikation
gibt es viele.
Im Gegenzug gibt es nichts schlimmeres und demotivierenderes, als vom
Vorgesetzten niemals Rückmeldungen
zu erhalten, inwieweit dieser mit den
Ergebnissen bzw. der Art der Lösung
zufrieden ist. Ein Tadel mit dem Hinweis, wo die Ursache für den Tadel liegt,
schmerzt auf Dauer weniger als vorwurfsvolles oder gleichgültiges Schweigen. Ein ehrliches Lob bildet dann ohnehin den Balsam für jede empfindsame
Seele.
In einem gut funktionierenden Unternehmen gehört die Kommunikation zu
den Voraussetzungen für einen reibungslosen Betriebsablauf. Eine Erweiterung des Gespräches um die »soziale«
Komponente erfordert daher noch nicht
einmal viel Zeit, geschweige denn finanzielle Aufwändungen. Und es »pflegt«
die Maschine Mitarbeiter.
Josef von Stackelberg
Redakteur
»Kommunikation
mit den Mitarbeitern
stillt ein menschliches
Grundbedürfnis«
Josef von Stackelberg
3
de 18 / 2004
Inhalt
3
Maschine »Mitarbeiter«
6
Türkommunikation installieren – Firmenwagen gewinnen
6
Veranstaltungen, Kongresse und Roadshows
7
Kostenlose Internetpräsenz für Elektrofachbetriebe
7
Messen im September
7
Metallnotierungen
8
e-Vergabe-Netzwerk für elektronische Ausschreibungsverfahren
Der Elektro- und Gebäudetechniker
79. JAHRGANG
Organ des Zentralverbandes der Deutschen
Elektro- und Informationstechnischen Handwerke ZVEH sowie der Landesinnungsverbände
Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hamburg,
Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen/Bremen, Nordrhein-Westfalen,
Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Saarland,
Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen.
36
Überspannungsschutzgeräte schützen
Maschinen und Anlagen vor Ausfällen. Im
Servicefall – und dazu zählen in erster
Linie Isolationsprüfungen – kommt es
darauf an, die Überspannungsschutzgeräte
schnell und ohne Eingriff in die Installation entfernen zu können.
10
Personalien
10
Kündigung im Briefkasten
11
Elektropneumatische Ausrüstung einer Maschine gemäß Kategorie 3
12
Strombelastbarkeit von DS-Kreisen
14
Zertifizierung BMA-Planer/-Errichter – Zusatzanfrage
15
Nicht isoliert montierte PE-Klemmen in Gehäusen der Schutzklasse II
16
Absicherung der Batterieanlage einer USV
17
Abnahmemessungen nach EN 50 160
18
Stark- und Schwachstromleitungen im gemeinsamen Unterputz-Schlitz
20
Die häufigsten Praxisfragen und Antworten
Bewegungsmelder, Wächter und Präsenzmelder (1)
54
Die Umstellung des analogen Fernsehempfangs zum digitalen hat den Markt der
Set-Top-Boxen in Bewegung gebracht.
Noch bis ins nächste Jahr hinein dauert in
Deutschland die Umstellung der
terrestrischen Sendeanlagen.
30
Umrüsten eines TN-C- in ein TN-S-System
PEN und PE – Funktion und richtige Kennzeichnung
36
Überspannungsschutz für die Energieeinspeisung
Steckbare Geräte erhöhen die Verfügbarkeit der Anlage
ANZEIGE TITELSEITE
Titelbild: Phoenix Contact:
Das Blitz- und Überspannungsschutzgerät »Flashtrab compact« bietet
praxisorientierte Komplettlösungen
für komfortables Handling bei der
Installation und im Servicefall
4
39
Neue Norm für die Errichtung elektrischer Beleuchtungsanlagen
Erläuterungen zur DIN VDE 0100-559:2004-09
48
50
Rauchschalter für den Elektroverteilerschrank
Sicherheitsprüfungen ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel
Durchführung nach DIN VDE 0701/0702 sowie BGV A2
de 18/2004
54
Digitaler Empfang – reichhaltiges Angebot
Marktübersicht über digitale Empfangsgeräte
60
Auf den richtigen Schlüssel kommt es an
Ohne Karte keinen Zugang zum »Bezahlt-Fernsehen«
62
Einkabel-Systeme bieten preiswerte Lösung
Umrüsten analoger Gemeinschaftsanlagen auf digitalen Satellitenempfang
64
66
Laser-Einweglichtschranken ohne Fokusverstellung
Standardisierung der industriellen Datenverkabelung
Zum Stand der Normung
69
Synchronzeit über das Netzwerk
70
Verbesserter Kurzschlussschutz für kleinere Motoren
72
Mietservice für Arbeitskleidung mit Tücken
Alles rechtens? Folge 43
73
Partner-Programme fürs Marketing
76
Controlling in kleinen Unternehmen
79
Neue Normen und Bestimmungen
82
Neue Produkte
86
Fachliteratur
87
Fortbildung und Seminare
88
Vorschau, Impressum
97
Inserentenverzeichnis
GELERNT IST GELERNT
Die Aus- und Weiterbildung gibt es ab Seite 89
de 18/2004
G
iG
Aktuell
Türkommunikation installieren – Firmenwagen gewinnen
Voraussetzung dafür ist
die Abnahme eines Aktionspaketes. Für 177,– € zzgl.
MwSt. enthält es drei funktionsfähige »Wohnungsstationen Aufputz Freisprechen«
sowie verschiedene Abdeckrahmen. Dazu gibt es die Teilnahmekarte zum Gewinnspiel
diesjährigen light + building
vorgestellt (siehe »de« 11/
2004, S. 22). Pünktlich zum
auf der Messe verkündeten
Liefertermin September sind
die Geräte jetzt erhältlich. Sie
zeichnen sich nach Angaben
des Herstellers durch eine sehr
gute Sprachübertragung aus.
Quelle: Gira
Die »Wohnungsstationen
Aufputz Freisprechen« passt
in das Gira System 55, lässt
sich auch als eigenständiges
Basisgerät montieren und ist
in verschiedenen Farben lieferbar. Insgesamt kann man
bis zu drei Wohnungsstationen in einer Wohneinheit parallel schalten.
Das Paket zur Aktion
kann der Elektromeister bis
zum 15.12.2004 bestellen
beim Gira Marketing-Service
unter Fax (0 21 95) 6 02-3 53.
www.gira.de
mit einer individuellen Nummer. Am 20.12.2004 lost Gira eine dieser Nummern aus –
im Januar 2005 erhält der Gewinner dann seinen neuen Firmenwagen, individuell nach
seinen Wünschen gestaltet.
Die hörerlose Wohnungsstation hatte Gira auf der
Quelle: Volkswagen AG
Zur Markteinführung der
»Wohnungsstation Aufputz
Freisprechen« bietet Gira nun
ein interessantes Aktionspaket: Mit etwas Glück kann
ein Elektromeister einen komplett ausgestatteten VW Caddy 2.0 SDI Kastenwagen gewinnen.
Interaktive Installationsprüfung
Über die Vorgehensweise zu
Installationsprüfungen gibt es
sehr viele Nachschlagewerke.
Der Videofilm auf DVD
zum Thema Installationsprüfung
nach DIN VDE
0100 von Fluke
erklärt auf sehr
verständliche Art
und Weise die einzelnen Prüfschritte einer Abnahmemessung. Jeder Prüfschritt wird
zusätzlich mit einem praktischen Beispiel mit einem
Prüfgerät virtuell dargestellt. Der Film dauert ca.
20 min und ist sicherlich
auch ein wertvolles
Hilfsmittel für die
Ausbildung im Betrieb und in der
Schule.
Als besonderen Service für unsere Leser wird diese DVD
mit dem Lehrfilm der Ausgabe »de« 19/2004 beiliegen.
VERANSTALTUNGEN, KONGRESSE UND ROADSHOWS
EDV-/EMV-Störungen in
Gebäuden
In einem VDE-Fachseminar behandeln die Referenten D. Danek,
H. Tribuis und G. Voss dieses aktuelle Thema. Anhand zahlreicher, anschaulicher Beispiele und
Versuchsmessungen an Modellen
werden kritische Netzverhältnisse analysiert und die Fehlerbeseitigung praxisnah behandelt
(Bild). Das VDE-Seminar findet am
11. Oktober im Haus der Technik
in Essen statt und am 19. Novem-
6
ber beim VDE-Bezirksverein Bremen.
Anmeldung in Essen:
Tel.: (0201)1803-1,
E-Mail: anmeldung@hdt-essen.de;
in Bremen: Tel.: (0 42) 3 80 99 10,
info@VDE-Bremen.de
Bartec Safe.t Academy –
Seminare für Betreiber verfahrenstechnischer Anlagen
Im Zuge der Umsetzung der Betriebssicherheitsverordnung entstehen neue Verantwortungen und
Aufgaben für den Betreiber überwachungsbedürftiger Anlagen. Der
Betreiber trägt mehr Verantwortung für die Sicherheit der Arbeitnehmer und der Anlagen. Die
Bartec Safe.t Academy bietet aus
diesem Anlass neben den Grundlagenseminaren rund um die Themen Explosionsschutz für Stäu-
be und Gase auch Vertiefungsseminare zum Explosionsschutz an.
Informationen unter
Tel.: (079 31) 597-114 oder
www.bartec.de/seminare.
»Security in der Automation«
Gemeinsamer Workshop des
ZVEI und der FGCA
Die rasante Entwicklung und Verbreitung der Internettechnologien und der Wunsch, die damit
entstehenden Vorteile im Bereich
der industriellen Automation zu
nutzen, stellt für Komponentenhersteller und Anwender eine
neue Herausforderung dar. Einsätzfälle wie Remote Control und
Remote Maintenance oder einfach die Notwendigkeit globaler
Vernetzung weiträumig verteilter
Industriestandorte beschleunigen
den Trend der vertikalen Integration bis hinunter in die Feldebene.
Zeit: 28. Oktober 2004, 10.15 Uhr –
16.15 Uhr, Ort: ZVEI, Frankfurt a. M.
Information und Anmeldung:
Dr. René Simon,
Tel.: (03 92 03) 8 10 60,
E-Mail: rene.simon@ifak-md.de
Wärmepumpen-Fachkongress
Am 24.9.2004 findet im Dorint
Hotel Dresden dieser Kongress
statt. Veranstalter ist der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e.V.
Anmeldung unter
Tel.: (0 89) 2 7130 21 oder
info@waermepumpe-bwp.de
de 18/2004
Aktuell
Kostenlose Internetpräsenz für
Elektrofachbetriebe
Wärmepumpe ist empfehlenswert
Ab sofort bietet Hager Tehalit den Elektrofachbetrieben
die Erstellung einer kostenlosen Internetpräsenz im
Online-Branchen-Verzeichnis
www.mein-elektromeister.de
an. Dort ist der Handwerkspartner dann für jeden Bauherren leicht zu finden. Die
Funktionsweise des Internetservice ist denkbar einfach:
Benötigt ein Bauherr die
Dienste eines Elektrofachbetriebs, kann er über die Suchfunktion von www.mein-
»Die Wärmepumpe würde
ich an Freunde und Bekannte
als Heizsystem weiter empfehlen!« Das ist das Fazit einer Online-Befragung der zur
RWE-Group
gehörenden
Lechwerke AG (LEW). Fast
90 % aller WärmepumpenNutzer sind so zufrieden (Note 1,79) und von ihrer Umweltheizung überzeugt, dass
sie auch anderen bedenkenlos
den Einbau einer Wärmepumpe vorschlagen.
Außer der Argumentation
der Platzersparnis gewannen
die Faktoren Sparsamkeit
und Unabhängigkeit zusehends an Bedeutung. Weiter
belegt die Untersuchung, dass
knapp 60 % die Wärmepumpe für die Heizung und
Warmwasserbereitung nutzen
und fast 20 % ausschließlich
elektromeister.de einen geeigneten Betrieb in seiner Umgebung finden.
Mit dem neuen Service
will Hager Tehalit seine Partner im Sinne des dreistufigen
Vertriebsweges
bei
der
Marktbearbeitung und Kundenbetreuung unterstützen.
Das Angebot richtet sich sowohl an Elektrobetriebe, die
noch nicht über eine eigene
Homepage verfügen, als auch
an Unternehmen, die bereits
online sind.
Kompaktratgeber-Reihe für
das Handwerk
Wärmepumpen stellen eine
echte Alternative zur herkömmlichen Gas- und Ölheizung dar
für die Hausbeheizung. Ausführliche Informationen zu
diesem Thema gibt es unter
der Service-Nummer (0 18 03)
70 20 10 oder im Internet:
www.stiebel-eltron.com
Berechnung des Wartungsfaktors
Das 3-K-Prinzip der Kompaktratgeber-Reihe für das
Handwerk, die »Ärmelhoch-Idee«, soll Handwerker und ihrem Team zum
Wettbewerbsvorsprung verhelfen, und zwar nach der
Devise »kurz – knapp – knackig«; die Dinge auf den
Punkt bringend und alles
Überflüssige
weglassend.
Nur was wirklich beim Kunden zählt, bekommt Raum
in den neuen Kompaktratgebern. Nur was in der Praxis
Wirkung erzielt, bekommt
eine Chance, unter die 20
wertvollsten Tipps aufgenommen zu werden.
Die beiden Service-Spezialisten Ottmar Kuball und
Werner Heimbach haben
das Ärmelhoch-Serviceinstitut gegründet. Ziel ist es,
mit einfachen Methoden
echte Serviceverbesserungen
de 18/2004
in den Betrieben zu erreichen.
Ärmelhoch Service-Institut
W. Heimbach + O. Kuball
GbR, 86368 Gersthofen,
Tel.:
(08 21)
3 49 44 07,
www.aermelhoch.de
Die Relux Informatik AG,
Hersteller von LichtplanungsSoftware, bietet jetzt ein Tool
zur Berechnung des Wartungsfaktors. Seit März 2003
gilt die Norm EN 12464 europaweit als Vorschrift für die
Innenbeleuchtung.
Diese
Norm schreibt die Ausweisung des Wartungsfaktors für
alle Lichtinstallationen im
Innenbereich explizit vor. Aus
den entsprechenden Angaben
(z. B. Umgebungsart des Raumes, Wartungsintervall des
Raumes, Raumflächenreflexion, Leuchtencharakteristik)
werden dann der Lampenlichtstrom-Wartungsfaktor, der
Lampenlebensdauerfaktor, der
Leuchtenwartungsfaktor und
der
Raumwartungsfaktor
automatisch berechnet, die
letztlich den Wartungsfaktor
ergeben.
www.relux.ch
MESSEN IM SEPTEMBER
Internationale Automobilausstellung für Nutzfahrzeuge
Vom 23. bis 30.9.2004 findet in
Hannover die Austellung IAA für
Nutzfahrzeuge statt. Die Messe
ist täglich von 9.00 Uhr bis 18.00
Uhr geöffnet. Diese Messe wird
begleitet von zahlreichen Events
wie Präsentationen historischer
Lkw, Busse und DRK-Fahrzeuge
sowie Demonstrationen zur Verkehrssicherheit. Parallel dazu
finden Kongresse statt wie der
»2. Nutzfahrzeugtag des deutschen Handwerks«, Veranstalter:
Metallnotierungen
Datum
Kupfer
(DEL-Notierungen)
VDA/ZDH, und die »Verleihung
des Nutzfahrzeug-Preises«.
Eintritt werktags: 18 € und am
Wochenende: 10 €.
www.iaa.de
12.08.2004 236,88 – 242,60
13.08.2004 238,85 – 244,60
16.08.2004 244,41 – 250,10
17.08.2004
139,90 – 245,59
18.08.2004 234,81 – 240,50
19.08.2004 234,81 – 240,49
20.08.2004 235,26 – 240,95
Blei in Kabeln 90,50 – 90,73
7
Aktuell
Sicherheit in der Arbeitnehmer- e-Vergabe-Netzwerk für elektroüberlassung
nische Ausschreibungsverfahren
Das hessische Unternehmen
Zeitkraft GmbH hat sich
seit der Gründung im Jahre
1993 auf die klassischen
Handwerksberufe für das
Baunebengewerbe spezialisiert. Qualifizierte Elektroinstallationsmonteure
und
Malerhandwerker
werden
auf Stundenbasis unter Berücksichtigung der rechtlichen Vorschriften des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes
zur Verfügung gestellt. Andere Berufsgruppen aus allen
anderen Sparten werden zwar
auch angefragt, doch die
Geschäftsleitung bleibt ihrem
Prinzip treu, sich ausschließlich auf das spezialisierte
Elektro- und Malerhandwerk
zu konzentrieren, um den
Kunden die geforderte Qualität liefern zu können. Durch
diese Spezialisierung entstanden bundesweite Netzwerke
und ein wertvoller Erfahrungsschatz, was zahlreiche
Kunden bundesweit zu schätzen wissen. Als Folge dieser
Spezialisierung
und
auf
Grund der Anforderungen
von SCC-(Sicherheits Certificat Contractoren)-zertifizierten Auftraggebern war die eigene Zertifizierung gemäß
SCP-(Sicherheits
Certificat
Personaldienstleister)-Kriterien eine konsequente Weiterentwicklung der kundenorientierten
Dienstleistung
von Zeitkraft.
Neben der hohen Flexibilität stellt die SCP-Zertifizierung im Frühjahr dieses Jahres einen zusätzlichen Vorteil
für Auftraggeber dar, wenn es
darum geht, die Unfallhäufigkeit auf den Baustellen zu reduzieren und den Ausfall der
betrieblichen
Produktionsmittel zu senken. Zeitkraft
hilft bei Personalengpässen
immer, wenn die eigene Personaldecke zu dünn wird. Andere Unternehmen sagen über
Zeitkraft: »Die Zeitkraft ist
die Feuerwehr am Bau.« Die
Liste von Vorteilen in der Zusammenarbeit mit Zeitkraft
kann unter www.zeitkraftgmbh.de eingesehen werden.
Rechtsverletzender Verkauf
über eBay
Vaillant Deutschland geht
jetzt gegen Rechtsverletzungen beim Verkauf seiner Produkte auf der Internet-Handelsplattforrn eBay vor. Zielsetzung ist die Unterstützung
des Fachhandwerkers, der
mit seiner Beratungsfunktion
gegenüber dem Nutzer der
Produkte unentbehrlich sei.
»Das Problem ist in der Branche hinlänglich bekannt«, so
Klaus Jesse, Geschäftsführer
der Vaillant Deutschland
GmbH & Co KG. »Wir stellen uns mit dieser Aktion klar
auf die Seite des traditionellen
Fachhandwerkers und wollen
seine wesentliche Rolle im
Vertriebsweg für die Beratung, Planung sowie Installation dadurch gleichzeitig be-
8
Für die mit Abstand größten
öffentlichen Auftraggeber, die
Städte und Gemeinden, wie
auch für die Anbieter aus
Handwerk, Baugewerbe und
Handel hat die Bedeutung der
elektronischen Vergabe in den
letzten Jahren stark zugenommen. Um diese Entwicklung –
bei welcher Ausschreibung
und Vergabe von Bauvorhaben nicht mehr in Papierform,
sondern rein elektronisch er-
folgen – aktiv zu begleiten
und damit einen wichtigen
Beitrag zu mehr Effizienz und
Kosteneinsparung zu leisten,
hat die DVN Deutsche Vergabenetz GmbH jetzt den Startschuss zum Aufbau eines
deutschlandweiten e-Vergabe-Netzwerks gegeben.
www.deutsches-vergabenetz.de
www.zdh.de
www.dstgb.de
Busch-Jaeger Elektro GmbH:
reddot design award
Im Rahmen des Wettbewerbs
»reddot award Produktdesign« wurde das Aufputzprogramm »ocean« für sein herausragendes Design ausgezeichnet. Insgesamt beteiligten sich 1 673 Bewerber aus
32 Ländern. 381 Auszeichnungen wurden verliehen. Zu
den Beurteilungskriterien der
24 Juroren aus neun Ländern
gehörten u. a. Innovationsgrad, formale Qualität, Ergonomie und ökologische Verträglichkeit. Der reddot design award zählt zu den ältesten Designwettbewerben
weltweit. Am 5. Juli 2004
fand die feierliche Ehrung der
ocean (IP44)
Preisträger im Essener AaltoTheater statt.
www.busch-jaeger.de
KURZ NOTIERT
Klaus Jesse
tonen und fördern.« Wöchentlich sind in der InternetPlattform rund 4 500 Heiztechnikangebote zu finden.
Diese werden in der Regel äußerst preisaggressiv angeboten.
• Zehn Jahre Qualitätsmanagement: Der Auditor, Prof. Dr.
Westerbusch, bescheinigt dem
bfe-Oldenburg die Übereinstimmung des praktizierten Managementsystems mit der Norm und
dem bfe-QM-Team eine gute
Leistung bei der Betreuung des
QM-Systems. Seit zehn Jahren
ist das Bundestechnologiezentrum nach DIN EN ISO 9001 zertifiziert. Die erste Zertifizierung
erfolgte 1994, da sie als Voraus-
setzung für die Durchführung einiger Seminare notwendig war.
• Moser Software 25 Jahre: Moser Software aus Würselen bei
Aachen, Anbieter von Branchenprogrammen für den Mittelstand aus Handwerk, Produktion, Dienstleistung, feiert sein
25-jähriges Jubiläum. Grund genug, um zu feiern, aber auch, um
die Programme mit neuen Updates fit zu machen für die Anforderungen der nächsten Jahre.
de 18/2004
Aktuell
Personalien
Neuer Geschäftsführer
der Elektro-Innung
Leipzig
Rudolf Miele gestorben
Nach kurzer und schwerer Krankheit ist Rudolf Miele am
19. August 2004 im Alter von 74 Jahren in seiner Heimatstadt Gütersloh gestorben. Rudolf Miele wurde am 4. November 1929 als Enkel des Firmengründers Carl Miele geboren. Sein Eintritt in die Firma des 1899 gegründeten
Unternehmens erfolgte 1953, geschäftsführender Gesellschafter war er seit 1960. Rudolf Miele arbeitete bis zuletzt
in dem Unternehmen, das er seit über vier Jahrzehnten gemeinsam mit seinem Partner Dr. Peter Zinkann zu seiner
heutigen Weltgeltung als Premium-Hersteller für Hausgeräte geführt hat. Die Miele-Mitarbeiter auf allen fünf Kontinenten in mehr als 30 firmeneigenen Vertriebsgesellschaften trauern um ihren Seniorchef.
Rudolf Miele war aktiv in zahlreichen Ämtern und Ehrenämtern, z. B. als Vorsitzender des Unternehmerverbandes für den Kreis Gütersloh, als Ehrenmitglied der Deutschen Handelskammer in Österreich, als Vizepräsident der
Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld,
als Vizepräsident der Landesvereinigung der Arbeitgeberverbände NRW. Zuletzt war er Aufsichtsrat bei der B.
Braun Melsungen AG, Melsungen, im Verwaltungsrat der
Weserbergland Klinik, Höxter, im Beirat der Allianz Köln
und im Verwaltungsrat der Sparkasse Gütersloh, Mitglied
des Kuratoriums DRK, Bonn, sowie Mitglied des Fördervereins der Universität Bielefeld. Rudolf Miele erhielt das
Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland,
er ist Ehrenbürger der Stadt Gütersloh.
Im August 2004 hatte Rudolf Miele bei Vorlage des Geschäftsberichts erklärt, das Familienunternehmen Miele
werde auch unter der neuen fünfköpfigen Geschäftsführung der Firmenphilosophie des »immer besser« treu bleiben. Seit Gründung 1899 ist Miele & Cie. ein Unternehmen der beiden Familien Miele und Zinkann. Die Geschäftsführung besteht aus Horst Schübel, verantwortlich
für Finanzen, Controlling und Hauptverwaltung, dem für
Technik verantwortlichen Dr. Eduard Sailer, dem für Marketing und Vertrieb verantwortlichen Dr. Reto Bazzi sowie
Dr. Markus Miele und Dr. Reinhard Zinkann, beide Familienmitglieder der vierten Generation.
10
Der 32-jährige Rechtsanwalt
Daniel Wintzer ist seit 1. August 2004 neuer Geschäftsführer der Elektro-Innung
Leipzig. D. Wintzer sieht die
Schwerpunkte seiner künftigen Tätigkeit als Geschäftsführer in der Verstärkung der
Öffentlichkeitsarbeit
der
Elektroinnung Leipzig nach
außen und der weiteren Erhöhung der Dienstleistungsorientierung für die Mitgliedsbetriebe nach innen. Die
Außenwirkung der Öffentlichkeitsarbeit wird auf die
stärkere Präsentation der Innung als berufs- und fachbezogene Interessenvereinigung
abzielen. Für Rückfragen und
Informationen – auch zur
Mitgliedschaft – steht D.
Wintzer unter der Telefonnummer (03 41) 9 60 78 06
oder per E-Mail unter elektroinnung-leipzig@t-online.de
zur Verfügung.
Neuer Entwicklungsleiter bei Hoffmeister
Hoffmeister Leuchten hat
wieder eine Einstellung an
strategisch wichtiger Position
in der Unternehmensorganisation vorgenommen, die den
Restrukturierungskurs
des
Lüdenscheider Leuchtenherstellers vorantreibt und auch
einen weiteren jungen Manager ins Boot holt. Nach der
Einstellung von Dirk Borne-
mann (41) als Prokurist und
neuer Vertriebsleiter im März
2004, nahm zum ersten Juli
Dipl.-Ing. Bodo Kleinhaus
(37) seine Arbeit als neuer
Entwicklungsleiter von Hoffmeister auf.
www.hoffmeister.de
Neuer technischer
Geschäftsführer
Marco Bühler (35) ist zum
1.7.2004 zum technischen
Geschäftsführer der Beurer
GmbH in Ulm berufen worden. Mit dem Eintritt des Gesellschafters und Urenkels des
Firmengründers wurde der
Generationenübergang und
M. Bühler
die Verjüngung der Geschäftsleitung erfolgreich abgeschlossen. M. Bühler war zuvor sieben Jahre in verschiedenen technischen Funktionen
beim Elektrogerätehersteller
Braun in Kronberg tätig und
löst Klaus O. Frank ab, der
zum 30.6.2004 in den Ruhestand ging.
KÜNDIGUNG IM BRIEFKASTEN
Eine Kündigung kann ausnahmsweise auch noch um 16.00 Uhr
am letzten Tag einer Frist als zugestellt gelten, wenn der Empfänger mit seiner Entlassung
rechnen musste. Die Behauptung,
das Schreiben erst am darauf folgenden Tag im Briefkasten gefunden zu haben, ist in einem solchen Fall nicht relevant. Dies geht
nach einem Bericht des Bonner
Informationsdienstes »Arbeitsrecht kompakt – Urteilsblitzdienst für Arbeitgeber« aus einem Urteil des Landesarbeitsgerichts (LAG) Berlin hervor. Es
komme nicht darauf an, wann der
Arbeitnehmer tatsächlich die
Kündigung zur Kenntnis genommen hat, sondern wann mit der
Kenntnisnahme des Arbeitnehmers gerechnet werden durfte.
de 18/2004
Praxisprobleme
Elektropneumatische Ausrüstung einer
Maschine gemäß Kategorie 3
EN 954-1, HVBG: BIA-Report 6/97
Die Risikoanalyse für eine Maschine ergab Kategorie 3 nach EN 954-1. Die
Gefahr bringende Bewegung entsteht in
diesem Fall durch einen pneumatischen
Hubzylinder. Der Gefahrenbereich wird
durch eine abnehmbare Schutzabdeckung gesichert.
Der pneumatische Aufbau entspricht
dem BIA-Report 6/97, Seite 102. Die
Ansteuerung der Wegeventile erfolgt
elektrisch.
Die sicherheitsgerichtete Abschaltung – d. h. Not-Aus sowie zwei Endschalter an der Schutzabdeckung – wird
durch eine Siemens-Sicherheitskombination des Typs 3TK28 realisiert. Gemäß
Herstellerbeschreibung des 3TK28 müssen im Rückführkreis zwangsgeführte
Öffner-Kontakte der Abschaltorgane,
hier Wegeventile, eingebunden werden.
Nach Rücksprache mit verschiedenen
Ventilherstellern stellte sich heraus, dass
im Moment auf dem Markt keine Ventile verfügbar sind, welche die Kolbenstellung des Wegeventils mit einem zwangsgeführten Öffnerkontakt melden. Der
BIA-Report sieht hier für eines der Ventile einen Druckschalter vor, was meiner
Meinung nach in keinem Fall zwangsgeführt ist.
Der Hersteller der Sicherheitskombination 3TK28 sagte mir, dass man dieses
Problem kennt und auch diskutiert.
Wie muss ich die Schaltung konzipieren, damit ich dennoch konform mit der
Kategorie 3 und der Norm bleibe?
R. B., Bayern
ANTWORT
Eine elektropneumatische Steuerung mit
Schutzvorrichtung soll in ihrer Gesamtheit der Kategorie 3 gemäß EN 954 entsprechen. Die Eigenschaften der am
Markt verfügbaren elektropneumatischen Bauelemente schließen die Anwendung von Standardlösungen aus,
wie sie für rein elektrische Lösungen angeboten werden. Das Gesamtproblem
lässt sich in folgende Teilfragen auflösen, die ich getrennt beantworten werde:
• sicherheitstechnisches Funktionsprinzip bestimmter Bauteile,
de 18/2004
• pneumatische Steuerung der Gefahr
bringenden Bewegung,
• Schutzeinrichtung vor der Gefahr
bringenden Bewegung,
• sicherheitstechnische Leistungsfähigkeit bestimmter technischer Lösungen.
Sicherheitstechnische
Funktionsprinzipien
Viele elektrische Schaltungen mit Sicherheitsfunktion setzen bei den verwendeten Bauteilen zwangsgeführte bzw.
zwangsläufig betätigte Kontakte voraus. Obwohl diese beiden Begriffe im
Schrifttum häufig als Synonyme verwendet werden, bezeichnen sie doch per Definition zwei völlig unterschiedliche
Funktionsprinzipien.
Das IEV (Internationales elektrotechnisches Wörterbuch) definiert in 44-0423: »Zwangsgeführte Kontakte – Kombination aus Schließern und Öffnern mit
einem mechanischen Aufbau, der sicherstellt, dass diese Schließer und Öffner
niemals gleichzeitig in geschlossener
Stellung sein können.«
DIN EN 60947-5-1 (VDE 0660 Teil
200) definiert in 2.4.4.4: »Zwangsläufi-
ge Einwirkung – Verbindung zwischen
Bedienteil und Schaltglied, durch die die
auf das Bedienteil ausgeübte Kraft direkt auf das Schaltglied übertragen
wird.«
Dieselbe Funktion definiert die berufsgenossenschaftliche Information BGI 575
»Auswahl und Anbringung elektromechanischer Verriegelungseinrichtungen
für Sicherheitsfunktionen« noch etwas
anders. Für die Praxis von Sicherheitsschaltungen mit Ruhestromprinzip ist
dies vielleicht sogar eine präzisere Definition: »Zwangsöffnung (eines Schaltgliedes) – Sicherstellung einer Kontakttrennung als direktes Ergebnis einer festgelegten Bewegung des Betätigungsteils
des Schalters über nicht federnde Teile
(z.B. nicht abhängig von einer Feder).«
Im ersten Fall geht es also grundsätzlich um ein Kontaktpaar aus Öffner und
Schließer, die es erlauben, auch im
Störungsfall beide Schaltstellungen eines
Elements – z. B. eines Schützes – eindeutig und aktiv zu erkennen. Im zweiten
Fall geht es darum, dass eine Betätigungskraft direkt auf ein Schaltglied
übertragen wird, und zwar unabhängig
von der Kraftquelle. Dies kann bei einem Taster eine Person sein
oder bei einem Endschalter
die Schaltkulisse. In diesem
Zusammenhang sind durchaus auch Druckschalter mit
zwangsläufiger Einwirkung
denkbar. Auskunft hierüber
können jedoch nur die jeweiligen Hersteller geben.
Beim Entwurf einer Sicherheitsschaltung muss klar
sein, welches Funktionsprinzip an welcher Stelle erforderlich ist. Dabei können sich
beide Prinzipien gegenseitig
ergänzen. Es kann durchaus
sinnvoll sein, beide in einem
Gerät zu vereinen.
Quelle: HVBG, BIA-Report 6/97
FRAGESTELLUNG
Bild 1: Elektropneumatische Steuerung nach EN 954,
Kategorie 3, zur Steuerung von Gefahr bringenden
Bewegungen
Pneumatische
Steuerung der Gefahr
bringenden Bewegung
Die pneumatische Steuerung
wurde nach dem Prinzip von
Bild 32 des BIA-Reports 6/97
11
Praxisprobleme
Schutzeinrichtung vor der
Gefahr bringenden Bewegung
Die Gefahr bringende Bewegung geht
von dem Pneumatikzylinder aus. Dieser
ist mit einer Schutzabdeckung versehen,
die ihrerseits mit zwei Endschaltern überwacht wird. Eine Bewegung darf nur
eingeleitet werden, wenn die Abdeckung
geschlossen ist, sie muss sofort gestoppt
werden, wenn die Abdeckung geöffnet
oder entfernt wird. Eine Schaltung nach
Bild 24 des BIA-Reports (Bild 2) würde
diese Funktion entsprechend Kategorie 3
nach EN 954 erfüllen, wenn jeweils beide Wegeventile mit einer Reihenschaltung der Schütze K1 und K2 abgeschaltet werden. Der Einsatz eines 3TK28 ist
nicht zwingend erforderlich, um die Kategorie 3 zu erfüllen.
Wegeventile mit zwangsläufigen
Rückmeldekontakten sind am Markt
nicht erhältlich. Deshalb kann bei Einsatz eines 3TK28 dessen volle Funktionalität nur genutzt werden, wenn die
Wegeventile indirekt über zwei Schütze
angesteuert werden, die mit ihren
zwangsgeführten Kontakten die volle
Funktionalität des 3TK28 ausnutzen.
Beide Schütze müssen – ebenso wie oben
– mit einer Reihenschaltung beide Wege-
Quelle: HVBG, BIA-Report 6/97
aufgebaut (Bild 1) und erfüllt damit für
sich schon die Kategorie 3 nach EN 954.
Die Überwachung des Ventils WV2
durch den Druckschalter DS1 wird nicht
als grundsätzlich sicherheitskritisch angesehen, da die Signalverarbeitung in einer einkanaligen SPS erlaubt wird.
Mit geringem Aufwand ließe sich
noch eine Plausibilitätskontrolle von der
Ansteuerung des Ventils und dem Signal
des Druckschalters aufbauen. Hiermit
könnten bei jedem Wechsel in der Ansteuerung des Ventils bestimmte Fehler
erkannt werden, sodass sich der Betrieb
mit einem unerkannten Fehler über längere Zeit ausschließen lässt.
Bild 2: Elektromechanische Steuerung nach EN 954, Kategorie 3, zur Stellungsüberwachung beweglicher Schutzeinrichtungen
ventile abschalten. Hierdurch ist auch in
der Kommunikation zwischen den beiden Kategorie-3-Systemen eine größere
Sicherheit gegeben, als ohne Einsatz des
3TK28.
Sicherheitstechnische
Leistungsfähigkeit bestimmter
technischer Lösungen
Es ist ein bekanntes Problem, dass sich
nicht alle Kategorien der EN 954 mit allen Technologien realisieren lassen. Die
EN 954 versteht deshalb auch die Reihenfolge der Kategorien nicht als eine
Hierarchie der sicherheitstechnischen
Leistungsfähigkeit.
Elektromechanische Produkte sind
eher geeignet, durch Auswahl und Dimensionierung die Fehlerwahrscheinlichkeit zu verringern und damit die Sicherheit zu erhöhen (Kategorie 1). Dies
ist bei elektronischen Produkten kaum
möglich. Dagegen ist es einfacher durch
entsprechende Schaltungen die Fehlererkennung und damit die Sicherheit zu er-
höhen (Kategorie 2 bis 4). Im Ergebnis
kann deshalb eine Schaltung der Kategorie 1 mit elektromechanischen Elementen eine ähnliche sicherheitstechnische
Leistungsfähigkeit aufweisen, wie eine
Schaltung der Kategorie 3 mit elektronischen Elementen.
Dies wird auch im Abschnitt 3 des
BIA-Reports deutlich. Die Anwendung
des Risikographen, der in der EN 954 in
einem informativen Anhang als Beispiel
(nicht normativ) wiedergegeben ist,
muss dies berücksichtigen. Andernfalls
kann dies zu Ergebnissen führen, die in
der verwendeten Technologie weder realisierbar noch notwendig sind.
Diese Zusammenhänge werden im
Beiblatt 1 zur DIN EN 954 von Januar
2000 erläutert. Noch deutlicher wird
dies in der z.Z. laufenden Überarbeitung
der EN 954. Diese steht allerdings vorerst nur als Normentwurf prEN ISO
13849-1 in englischer Sprache zur Verfügung.
D. Lenzkes
Strombelastbarkeit von DS-Kreisen
VDE 0100/5.73, DIN 57100 Teil 523/VDE 0100 Teil 523/06.81, DIN VDE 0298 Teil 4
FRAGESTELLUNG
Ich bin Elektromeister in einem Industriebetrieb, welcher über alte Anlagenteile verfügt, die in den Jahren 1971...1973
errichtet wurden.
12
Weiterhin gibt es auch Gebäudeteile
aus den 50er und 60er Jahren. Unter
dem Estrich der Werkhallen sind Drehstromkreise mit NYM-Leitung 5x4 mm2
in Leerrohren verlegt. Diese sind mit 35A-gL-Schmelzeinsätzen abgesichert, bis
zu zwei weitere Leitungen 5x1,5 mm2
sind mit diesen Drehstromkreisen gemeinsam in den Leerrohren verlegt. Andere NYM-Leitungen 5x4 mm2, die auf
Kabelpritschen bei einer Umgebungstemperatur von bis zu 40 °C liegen, sind
de 18/2004
Praxisprobleme
sogar mit 50-A-gL-Schmelzeinsätzen
versehen.
Beurteilt man die Strombelastbarkeit
nach VDE 0298 Teil 4 Gruppe B1, so
dürfte die Absicherung höchstens 25 A
betragen. Diese Werte sind m. E. seit
31. 01. 1990 nach einer Übergangsfrist
bindend.
Vor Januar 1990 ließ sich die VDE
0100 Teil 523 Gruppe 2 (Mehraderleitungen) anwenden, wobei die Leitung
NYM 5x4 auch nach dieser Norm mit
25 A abgesichert werden muss.
1) Seit wann war VDE 0100 Teil 523
maßgebend?
2) Welche Vorgängernormen mit welchem Gültigkeitszeitraum gab es? Hier
interessiert mich insbesondere der Zeitraum 1970–73.
3) War es jemals zulässig, Leitungen
NYM 5x4mm2 außer bei Verlegung frei
in Luft höher als mit 25 A abzusichern?
A. K., Baden-Württemberg
ANTWORT
Normenrückblick
Ihre Bedenken sind völlig berechtigt. Die
Absicherung der in der Anfrage genannten Leitungen sind nach heutigen Maßstäben ungeeignet und bieten keinen
ausreichenden Schutz. Die Frage ist nur:
Stimmt diese Beurteilung auch für die
Normenlage zum Zeitpunkt von deren
Errichtung?
Dazu muss man aus der Historie Folgendes wissen:
Ursprünglich gab es bis 1981 für die
Bemessung der Kabel und Leitungen lediglich Angaben in der VDE 0100/5.73
(Die Vorgängerausgabe erschien 1965).
Im Jahre 1981 kam dann die DIN 57100
Teil 523 / VDE 0100 Teil 523/06.81 heraus, welche dann 1988 durch DIN
VDE 0298 Teil 4 ersetzt wurde.
Für den in der Anfrage genannten
Zeitraum kommt also nur die VDE
0100/5.73 in Frage. Dieses Heft im
DIN-A5-Format enthielt sämtliche Angaben, die der Errichter benötigte, um
seine Installation zu planen und auszuführen.
Für die Bemessung von Leitungen
gab es in dieser Norm allerdings nur einige Seiten. Insbesondere benutzte man
hierzu zwei Tabellen:
• Tabelle 41-2: Zulässige Dauerbelastung isolierter Leitungen bei Umgebungstemperatur bis 25 °C,
• Tabelle 41-6: Zuordnung von Überstromschutzorganen zu den Nennquerschnitten isolierter Leitungen.
de 18/2004
Beide Tabellen waren wiederum in drei
Gruppen aufgeteilt:
• Gruppe 1: ein oder mehrere in Rohr
verlegte einadrige Leitungen z.B. NYA,
• Gruppe 2: Mehraderleitung, z.B. Mantelleitungen, Rohrdrähte, BleimantelLeitungen, Stegleitungen, bewegliche
Leitungen,
• Gruppe 3: einadrige, frei in der Luft
verlegte Leitungen usw.
Belastbarkeit im Anfragefall
Die Werte für die in der Anfrage genannten Leitungen findet man in der
Gruppe 2. Die Tabelle 41-2 weist für den
Nennquerschnitt 4 MM2 (Cu) einen
zulässigen Dauerbelastungsstrom von
36 A aus. Gemäß Tabelle 41-6 musste
man diesen Querschnitt mit 35 A absichern.
Allerdings beziehen sich diese Werte
stets auf eine Umgebungstemperatur von
25 °C. Für höhere Umgebungstemperaturen gab es die zusätzliche Tabelle 41-4
(Zulässige Belastbarkeit isolierter Leitungen bei Umgebungstemperaturen über
25 °C bis 55 °C). Diese nannte keine
Werte, sondern Reduzierungen. Für Temperaturen bis 40 °C schrieb sie eine Reduzierung auf 82 % vor. In dem von Ihnen
genannten Fall würde sich somit die
zulässige Dauerbelastbarkeit nach Tabelle 41-2 auf 29,5 A reduzieren. Hier käme
dann nur noch ein Überstromorgan mit
einem Nennstrom von 25 A in Frage.
In Bezug auf Häufung enthielt diese
Norm lediglich eine Anmerkung im
§ 41, Abschnitt 2.2:»Anmerkung: Für
die der Bemessung von Leitungen zugrunde zu legende Umgebungstemperatur ist gegebenenfalls die Leitungshäufung zu berücksichtigen.«
Diese Werte aus den beiden o.g. Tabellen waren über Jahrzehnte bekannt
und wurden bis 1981 in den Normen
festgeschrieben.
Wie Sie sehen, befanden sich die
Überlegungen zum Schutz von Kabeln
und Leitungen vor Überstrom bzw. vor
thermischer Überlastung gerade erst im
Fluss. Heute fasst die DIN VDE 0298-4
dies genauer.
Dennoch kann man sagen, dass die in
der Anfrage genannte Installation teilweise – auch nach Maßstäben der Normen zum Zeitpunkt der Errichtung –
nicht ordnungsgemäß ausgeführt wurde
bzw. sich derart am Rand des damals
noch Möglichen befand, dass man hier
dringend Zweifel anmelden muss.
Die erwähnten Leitungen (5x4 mm2)
mit einer Absicherung von 50 A sind
eindeutig als normwidrig einzustufen.
Die übrigen Leitungen mit der Absicherung von 35 A war zwar noch zulässig,
jedoch bei einer zusätzlichen thermischen Belastung durch parallel geführte
und belastete Leitungen mehr als fragwürdig.
Zum Bestandsschutz
Der Anfragende muss bei der Beurteilung, ob der Bestandschutz hier greift,
stets die aktuelle Situation im Auge haben. Folgende Punkte sind hier zu beachten:
Haben sich die Verlegebedingungen
geändert?
Wenn sich durch zusätzliche Einflüsse
die Umgebungstemperatur ändert oder
nachträglich belastete Leitungen parallel
verlegt werden, muss man immer darüber nachdenken, ob die bestehende Leitungsanlage sich noch in einem ordnungsgemäßen Zustand befindet. Mit
Bestandschutz hat das gar nichts zu tun
– vielmehr muss die verantwortliche
Elektrofachkraft hier entscheiden, ob
gehandelt werden muss oder nicht. Die
Gesetze der Physik, nach denen evtl. ein
Brand entsteht, kennen keinen Bestandsschutz.
Hat sich die Leitungsanlage verändert?
Wenn sich die Leitungsanlage durch Versprödung oder mechanische Einflüsse
derart verändert hat, dass ein sicherer
Betrieb nicht mehr garantiert werden
kann, muss immer gehandelt werden.
Ihre Fragen wären nach meiner Ansicht hiermit beantwortet. Zur Übersicht
folgen nun noch einmal die Antworten
in Kurzform.
Zu Frage 1
Die VDE 0100 Teil 523 war ab 1981
gültig.
Zu Frage 2
Im angegebenen Zeitraum (1970...73)
war für die Errichtung von Leitungsanlagen die VDE 0100 in der Ausgabe
1965 zu beachten.
Zu Frage 3
Eine Absicherung bis 35 A war möglich,
jedoch nur unter bestimmten Voraussetzungen.
H. Schmolke
13
Praxisprobleme
Zertifizierung BMA-Planer/-Errichter –
Zusatzanfrage
DIN VDE 0833, DIN 14675, VdS 2095, VdS 2311, LAR, VdS 2496, VdS 2833, DIN VDE 0833-4
FRAGESTELLUNG
(Zusatzanfrage zum Beitrag »Zertifizierung als Fachplaner/Errichter für
Brandmeldeanlagen« in »de« 22/2003,
S. 14)
Dieser Beitrag hat mich doch verunsichert und bedarf dringender Klärung.
Ich bin Existenzgründer, seit Anfang
2003 selbstständig, noch ohne Mitarbeiter.
Mein Hauptgeschäftsfeld umfasst die
herkömmliche Installation von Neubauten sowie Altbausanierung. Künftig
möchte ich auch den Bereich Sicherheitstechnik anbieten, d. h. EMA/ÜMA,
Videotechnik und BMA. Dafür habe ich
mir einen Hersteller für Alarmanlagen
ausgesucht und bin jetzt so genannter
Facherrichter besagter Geräte. Der Hersteller ist zertifiziert nach ISO 9001 und
seine Geräte haben die VdS-Zulassung
der Klasse A, wobei Anfang des nächsten Jahres auch Geräte mit der Zulas-
sung der Klasse B zur Verfügung stehen
werden. Weiterhin sind diese Geräte
VDE-0833-konform.
Natürlich berücksichtige ich bei der
Installation auch immer entsprechende
VDE- und DIN-Normen. Außerdem
möchte ich im kommenden Jahr an einem Lehrgang für GMA beim VdS teilnehmen, mich also auf diesem Gebiet
entsprechend weiterbilden und spezialisieren.
1) In welchem rechtlichen Raum bewege ich mich, wenn ich ohne VdS-Zertifizierung bzw. Qualitätsmanagement
nach ISO 9000 (was als Einmannbetrieb
sowieso nicht möglich ist) Alarmanlagen
bzw. Rauchmelder zum Schutz von
Eigenheimen, kleineren Gewerbebetrieben, Ladenlokalen und Büros installiere?
2) Ist die Zertifizierung an die
Schutzklassen gebunden, so dass ich nur
Klasse A, nicht aber B, geschweige den
C installieren darf?
3) Bekommt der Kunde evtl. Schwierigkeiten mit seiner Versicherung?
4) Kann der Kunde bzw. seine Versicherung Schadenersatzansprüche an
mich geltend machen, auch wenn ich
nachweislich beim Errichten alle Richtlinien eingehalten habe und die Anlage
auch funktioniert hat?
R. F., Nordrhein-Westfalen
ANTWORT
Regelwerk auf einen Blick
Zuerst möchte ich Ihnen einen
Überblick über die relevanten Regelwerke geben (Bild).
Für die gesamte Gefahrenmeldetechnik gilt die Norm DIN VDE 0833 (Gefahrenmeldeanlagen für Brand, Einbruch und Überfall). Sie untergliedet
sich in:
• Teil 1: Allgemeine Festlegungen, Mai
2003,
Regelwerk, welches zertifizierte Fachplaner und Errichter von BMA, EMA und
ÜMA zu berücksichtigen haben
14
de 18/2004
Praxisprobleme
• Teil 2: Festlegungen für Brandmeldeanlagen (BMA), Februar 2004, und
• Teil 3: Festlegungen für Einbruch- und
Überfallmeldeanlagen(EMA),
Mai
2002.
Zusätzlich gilt DIN 14675, November
2003, für alle Brandmeldeanlagen
(BMA), die in irgendeiner Weise (direkt
oder indirekt) die öffentliche Feuerwehr
alarmieren. Damit wären die wichtigsten Normen aufgelistet.
Für VdS-attestierte-Anlagen gilt zusätzlich:
• bei BMA VdS 2095, Planung und Einbau, März 2001, neuer Stand in Vorbereitung,
• bei EMA VdS 2311, Planung und Einbau, Dezember 1998, Ergänzungen
S1, S2 und S3.
Je nach Ausführung und Bedingungen
kommen folgende Regelwerke hinzu,
für:
• BMA – Anforderungen an Leitungsanlagen im Brandfall (LAR, der Landesbauordnung),
• die Ansteuerung von Feuerlöschanlagen(FLA) von einer BMA – VdS 2496,
• den Schutz vor Überspannung (alle
Anlagen) – VdS 2833,
• Ansteuerung von Sprachalarmzentralen – DIN VDE 0833-4 (in Vorbereitung).
Für alle Anlagen, die versicherungstechnisch bewertet werden sollen, ist die
VdS-Errichteranerkennung Voraussetzung. Dieses Verfahren gibt es jeweils für
BMA und für EMA/ÜMA und ist an ein
oder mehrere BMA-/EMA-Systeme gebunden.
Darüber hinaus gibt es die Fachkundezertifizierung nach DIN 14675. Diese
Zertifizierung kann für alle oder für die
einzelnen Phasen nach den Abschnitten
6 bis 9 sowie 11 dieser Norm beantragt
werden.
Die VdS-Errichteranerkennung beinhaltet in vollem Umfang die Fachkundezertifizierung nach DIN 14675.
Bei beiden Verfahren ist die Vorlage
eines QM-Systems Voraussetzung.
Eine Norm V DIN VDE 0830 ist dazu in
Vorbereitung. Diese Anlagen dürfen
dann von Elektrofachkräften mit einer
von den Anforderungen reduzierten Anerkennung installiert werden.
Zu Frage 1
Zu Frage 3
Unter Rauchmelder zum Schutz vor Eigenheimen, kleinere Gewerbebetriebe,
Ladenlokale oder Büros meinen Sie vermutlich keine baurechtlich geforderten
Brandmeldeanlagen. Diese Melder
kennt man derzeit unter dem Begriff
Rauchwarnmelder (früher auch »Heimrauchmelder« genannt). Eine Qualifizierung für den Einbauenden ist hier nicht
gefordert. Sowohl der Privatmensch als
auch natürlich die Elektrofachkraft darf
diese Melder einbauen.
Sofern Alarmanlagen versicherungstechnisch bewertet werden sollen, müssen diese von einem VdS-anerkannten
EMA-Errichter eingebaut werden. Er
muss das EMA-Anerkennungsverfahren
inklusive QM-Zertifizierung absolviert
haben. Ansonsten wäre die installierte
Anlage für die Versicherung nicht relevant.
Hierzu noch eine Anmerkung: Es
wird derzeit darüber nachgedacht, Gefahrenwarnanlagen (GWA) im Rahmen
der derzeitigen Normen zu spezifizieren.
Die Anlage kann nur versicherungstechnisch gewertet werden, wenn ein VdSAttest vorliegt. Ansonsten betrachten
die Versicherer die Anlage üblicherweise
als nicht existent.
Zu Frage 2
Die Anerkennung als VdS-Errichter gilt
für alle Schutzklassen der Einbruchmeldeanlagen.
Zu Frage 4
Der Kunde kann Schadenersatzansprüche geltend machen, wenn er nach
dem Kaufvertrag davon ausgehen muss,
dass die Anlage von einer VdS-anerkannten Errichterfirma installiert wurde, die Firma jedoch nicht VdS-anerkannt ist. Für die Anlage muss der
Errichter nach Abschluss der Arbeiten
ein Attest ausfüllen, mit dem er die Konformität der Anlage mit den relevanten
VdS-Richtlinien bestätigt. Erst damit
kann die Anlage versicherungstechnisch
berücksichtigt werden. Das Attest darf
nur ein VdS-anerkannter Errichter ausstellen.
H. Berger
Nicht isoliert montierte PE-Klemmen in
Gehäusen der Schutzklasse II
DIN VDE 0100-410 (VDE 0100 Teil 410), DIN EN 60439-1 (VDE 0660 Teil 500) und DIN EN 60439-3
(VDE 0660 Teil 504)
FRAGESTELLUNG
Ich überprüfe regelmäßig ortsfeste elektrische Anlagen. In einem Gebäude gibt
es einen UP-Verteilerschrank der Schutzklasse II (Schutzisolierung). Der Verteiler ist bestückt mit auf Hutschiene montierten N-Trennklemmen und PE-Klemmen. Es gibt aber keine Isolierstücke
links und rechts der Hutschiene, sodass
das Innengerüst über die PE-Klemmen
geerdet ist. Diese Isolierstücke müssen
de 18/2004
nachgerüstet werden. Kann man diesen
Fehler als sicherheitsgefährdend einstufen?
A. L., Bayern
ANTWORT
Analyse möglicher
Fehlerzustände
Vorweggesagt, gefährlich ist dieser Zustand nicht. Hinsichtlich eines Verteilers
der Schutzklasse II habe ich persönlich
immer die Meinung vertreten, dass der
Anschluss eines Schutzleiters an die Körper der eingebauten Betriebsmittel und
und die Konstruktionsteile eigentlich die
sichere Maßnahme ist. Leider konnte ich
mich national und auch international im
Rahmen meiner Normungsarbeit damit
nicht durchsetzen. Alte Zöpfe abzuschneiden ist eben nicht einfach.
Ausgehend von einem Körperschluss
bzw. dem Schluss eines aktiven Leiters
15
Praxisprobleme
gegen Konstruktionsteile innerhalb des
Verteilers der Schutzklasse II habe ich
Bedenken. Diese beruhen darauf, dass
nach derzeitiger Normenlage die Situation gegeben ist, dass der Körperschluss
endlos lange anstehen kann. Dieser Fehler muss nicht abgeschaltet werden. Das
eigentliche Problem liegt darin, dass dieser Fehler nicht erkannt wird. Öffnet
nun die Elektrofachkraft einen solchen
Verteiler, ist sie sich sicher bewusst, dass
die blanken, normalerweise aktiven, Teile gefährlich sind (sein können). In den
meisten Fällen wird sich die Elektrofachkraft aber keine Gedanken darüber machen, dass auch an einem Körper oder
einem Konstruktionsteil eine gefährliche
Spannung – weil ein Fehler ansteht –
auftreten kann.
Eigentlich müsste – in den Normen
allerdings nicht gefordert – innerhalb
des Verteilers unter der mit Werkzeug
abnehmbaren Verkleidung ein Warnschild angebracht sein, etwa so: »Achtung an Körpern und Konstruktionsteilen können eine gefährliche Spannung
auftreten.«
Aussagen der geltenden Normen
Fakt ist aber, dass sowohl in DIN VDE
0100-410 (VDE 0100 Teil 410) als auch
in DIN EN 60439-1 (VDE 0660 Teil
500) festgelegt ist, dass ein Schutzleiter
weder an die Körper der eingebauten Betriebsmittel noch an die Konstruktionsteile angeschlossen werden darf. Eine
solche Ausnahme ist mir allerdings nicht
bekannt, in Normen ist allenfalls der
Anschluss eines Funktionserdungsleiters
festgehalten.
Im Abschnitt 413.2.7 von DIN VDE
0100-410 (VDE 0100 Teil 410):199701 steht hierzu in etwa Folgendes: Innerhalb der isolierenden Umhüllung dürfen
leitfähige (nicht aktive) Teile nicht mit
Schutzleitern verbunden sein. Anschlussmöglichkeiten für Schutzleiter für
nachgeschaltete elektrische Betriebsmittel sind erlaubt, wenn sie einschließlich
ihrer Anschlussklemmen wie aktive Teile isoliert werden und entsprechend gekennzeichnet sind.
Entsprechend gleichlautende Festlegungen gibt es auch in den relevanten
Normen für Niederspannungs-Schaltgerätekombinationen – hierum handelt
es sich ja bei dem in der Anfrage angeführten UP-Verteiler. Relevante Normen
sind die DIN EN 60439-1 (VDE 0660
Teil 500) und DIN EN 60439-3 (VDE
0660 Teil 504).
Im Einklang mit meiner eingangs
zum Ausdruck gebrachten Meinung
dürften nach DIN VDE 0100-410 (VDE
0100 Teil 410) auch heute schon Schutzleiter an den Körpern eingebauter Betriebsmittel angeschlossen sein, wenn
dies in den Normen der betreffenden Betriebsmittel ausdrücklich vorgesehen
sind. Die DIN VDE 0100-410 (VDE
0100 Teil 410) hatte zum Zeitpunkt der
Veröffentlichung Pilotfunktion bezüglich des Schutzes gegen elektrischen
Schlag – auch für Betriebsmittel.
Es soll hier nicht der Eindruck entstehen, dass es sich bei Betriebsmitteln der
Schutzklasse II oder mit gleichwertiger
Isolierung um eine weniger wirksame
Schutzmaßnahme handelt. Bei richtiger
Anwendung, d. h. wenn alle im normalen Betrieb berührbaren leitfähigen Teile
durch doppelte oder verstärkte Isolierung gegen aktive Teile getrennt sind,
handelt es sich sehr wohl um eine wichtige und wirksame Schutzmaßnahme.
Fazit
Bezogen auf Ihre Anfrage gilt also –
auch wenn ich persönlich anderer Meinung bin –, dass der Verteiler umgebaut
werden muss, um die normativen Anforderungen der Schutzklasse II zu erfüllen.
Anderenfalls müsste man diesen Verteiler als Schutzklasse-I-Verteiler ausweisen. Hierzu müssen Sie alle Körper und
Konstruktionsteile in eine Schutzleiterschutzmaßnahme einbeziehen und die
Kennzeichnung für die Schutzklasse II
entfernen.
W. Hörmann
Absicherung der Batterieanlage einer USV
FRAGESTELLUNG
Im Rahmen meiner derzeitigen Tätigkeit
als Elektroingenieur habe ich einen Batterieschrank für eine USV zu konstruieren. Das USV-System benötigt zwei in
Reihe geschaltete Batterien mit je 198
Bleizellen. (2 x 198 Zellen mit 2,4 V pro
Zelle, ergibt 950 V DC). Der Mittelpunkt der Gesamtbatterie (nach 198
Zellen) ist geerdet. Diese Anordnung
soll nun zweipolig abgesichert werden.
Wegen der großen Anzahl von Batteriezellen ist es notwendig, die Batterie auf
zwei Schränke aufzuteilen.
Bei der Rücksprache mit einem Sicherungslieferanten blieben folgende Fragen offen:
1) Müssen die beiden Schmelzeinsätze jeweils für die maximal auftretende
Spannung von 950 V DC ausgelegt werden oder kann man diese Schaltung als
16
Reihenschaltung betrachten und die
Schmelzeinsätze für die halbe Spannung
plus einem Sicherheitsfaktor – also für
500 V DC – auslegen?
2) Gibt es in den Normen einen Hinweis darauf, dass jeder der Batterieschränke im Ausgang eine sichere
Trennmöglichkeit – z. B. NH-Lasttrennschalter – bieten muss?
H. H., Niederlande
ANTWORT
Zunächst habe ich bei Ihrer Anfrage eine
Verständnisschwierigkeit. Zur Berechnung einer Batterieanlage rechnet man
mit deren Systemspannung, die hier 2 V
pro Zelle beträgt.
Man kann, wenn es um Spannungsfestigkeit geht, auch die Erhaltungsladespannung von 2,27 V pro Zelle noch zur
Sicherheit heranziehen. Es ist nicht ganz
erklärlich, wie sie auf 2,4 V pro Zelle
kommen.
Zu Frage 1
Werden im Ausgang der Batterieanlage
höhere Spannungen, wie hier von 792 V
DC oder mehr erreicht, so müssen die
Schmelzeinsätze für diese Spannungen
ausgelegt sein. In der Regel sind die
Schmelzeinsätze, z. B. NH-Sicherungen,
für eine so hohe Gleichspannung nicht
hergestellt.
Sie müssen darauf achten, dass Sicherungen ausdrücklich für den Einsatz in
Gleichspannungsanlagen zugelassen sind.
Bei einem Blick in einschlägige Kataloge
lassen sich bis 400 V DC zugelassene
NH-Sicherungen problemlos finden.
Wenn Sie Sicherungen für höhere
DC-Spannungen benötigen oder falls Sie
Sicherungen ohne ausdrückliche Angade 18/2004
Praxisprobleme
ben oder nur mit Angaben für Wechselspannungen einsetzen wollen, müssen
Sie die Hersteller konkret anfragen.
Zu Frage 2
Einen Hinweis, dass jeder der Batterieschränke im Ausgang eine sichere
Trennmöglichkeit bieten muss, gibt es
nicht. Dennoch ist die Angelegenheit
nicht ganz unproblematisch und wird
oft unterschätzt.
Sie sind verpflichtet, sämtliche Leitungsverbindungen – also auch die
zwischen Batterieschränken – bis zum
Kurzschlussschutzorgan
(Sicherung)
kurzschlussfest zu verlegen. Dazu
benötigen Sie die Höhe des zu erwartenden Kurzschlussstroms. Diese Angaben können Sie beim Batteriehersteller
erfragen bzw. dem Datenblatt der Batterie entnehmen. Welche Dimensionen
das annehmen kann, wird deutlich,
wenn Sie davon ausgehen können, dass
z. B. eine Batterie mit einer Kapazität
von 400 Ah einen Kurzschlussstrom, je
nach Bauart, von etwa 1250 A liefern
kann. Das ist erheblich und Sie müssen
es hinsichtlich der Kurzschlussfestigkeit
berücksichtigen.
Ein weiteres Problem ist die Schaltmöglichkeit von Gleichströmen. In der
Regel sind handelsübliche Lasttrennschalter für die Schaltung von hohen
Gleichströmen nicht zugelassen. Sie lassen sich in diesem Fall nur als Trenner
einsetzen. Es müsste also sichergestellt
werden, dass das Betriebspersonal dieses
Schaltgerät auch richtig bedient. Deshalb ist es meist gefahrloser, wenn ein
solches Schaltgerät nicht vorhanden
oder erschwert zugänglich ist, um Fehlbedienungen zu vermeiden.
T. Flügel
Abnahmemessungen nach EN 50160
EN 50160
FRAGESTELLUNG
Wir sollen bei einem unserer Kunden
Abnahmemessungen nach der Norm
EN 50160 durchführen.
1) Was beinhaltet diese Norm genau?
2) Wo kann ich diese Norm nachlesen bzw. herbekommen?
3) Wegen eines nicht zuverlässig
funktionierenden Netzwerks vermutet
ein Kunde einen Fehler in seiner Elektroinstallation. Er bat uns um Abnahmemessung nach EN 50160. Mit welchen
Messgeräten müssen wir diese Messungen durchführen?
A. S., Hessen
ANTWORT
EN 50160 – Norm der
Netzbetreiber
EN 50160 ist eine europäische Norm,
die die »Merkmale der Spannung in öffentlichen Energieversorgungsnetzen«
beschreibt, d. h., sie enthält Aussagen zu:
• Netzfrequenz,
• langsamen und schnellen Spannungsänderungen,
• Spannungseinbrüchen,
• Unterbrechungen der Versorgungsspannung.
Mit dieser Norm haben die Netzbetreiber gewisse Grenzwerte festgelegt, wie
die Versorgungsenergie im ungünstigsten Falle an der Anschlussstelle der Verbraucheranlage aussehen könnte.
Es gibt jedoch keine Forderung, dass
vom Errichter einer elektrischen Anlage
die Einhaltung dieser Werte nachgewiede 18/2004
sen werden muss. Dies würde auch keinen Sinn machen, da er auf diese Werte
keinen Einfluss hat.
Außerdem wären diese Messungen
nicht ohne Weiteres durchführbar. Um
ein entsprechendes Ergebnis zu erhalten,
müssten sie z. T. über längere Zeit durchgeführt werden.
Natürlich stellen EMV-Planer dieses
Thema in den Vordergrund, um die Notwendigkeit von Maßnahmen zu begründen. Es ist unbestreitbar, dass eine elektrische Anlage bei diesen doch sehr
ungünstigen Werten kaum funktionieren
wird. Dies gilt insbesondere, wenn es
sich um störempfindliche elektronische
Einrichtungen handelt.
In den meisten Fällen dürften sich jedoch keine Probleme ergeben, da die
Netzqualität in Deutschland wesentlich
besser ist, als es die von dieser Norm
festgelegten Grenzwerte zuließen.
Zu Frage 1
Wie bereits erwähnt, beinhaltet die
Norm Grenzwerte für die öffentliche
Energieversorgung.
Zu Frage 2
Die Norm EN 50160 – die keine VDEBestimmung ist – kann beim Schriftstückservice der DKE in Frankfurt bestellt und bezogen werden.
Einsicht nehmen können Sie ggf. bei
Ihrem Netzbetreiber, der die Norm sicher vorliegen hat. Eine Kurzfssung findet sich im Internet unter
www.mtm.at/pqnet/en50160short.htm
Zu Frage 3
Bezüglich der Messgeräte sollten Sie im
Internet recherchieren, dort wird z. B. –
ohne Berücksichtigung meiner Bewertung – ein Analyse- und Steuergerät
7700 ION angepriesen.
Allerdings ist zu bezweifeln, dass die
aufgetretenen Funktionsstörungen von
der »schlechten« Netzqualität herrühren. Häufig findet man die Ursache im
grundsätzlichen EMV-Konzept. Manchmal sind es auch nur ganz banale Fehler,
z. B. falsch aufgelegte Schirme.
W. Hörmann
Buchtipp zum Thema
Wiederholungsprüfungen
nach DIN VDE 0105
von Bödeker, Kindermann,
Matz
Hüthig & Pflaum Verlag
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17
Praxisprobleme
Stark- und Schwachstromleitungen im
gemeinsamen Unterputz-Schlitz
DIN 18015-1, DIN VDE 0800, DIN VDE 0855 Teil 1
FRAGESTELLUNG
Unsere in Betondecken eingelegten
Leerrohre schneiden wir vor dem Einziehen der Leitungen deckenbündig ab.
In diese Rohre ziehen wir z. B. ein NYMJ 3x1,5 für die Steckdose, ein Koax-Kabel für den TV-Empfang und eine
JY(ST)Y für den Telefonanschluss, welches von der Decke zu den Gerätedosen
in einem gemeinsamen Wandschlitz führt.
Ein Kunde meint nun, dass diese Installationsweise nicht den DIN-VDEBestimmungen entspräche. Seiner Meinung nach dürften Stromleitungen und
Schwachstromleitungen bzw. Signallei-
tungen nicht in einem gemeinsamen
Wandschlitz verlegt werden.
Ist diese Behauptung richtig?
M. O., Baden-Württemberg
ANTWORT
EMV und Austauschbarkeit
beachten
Allein aus Sicht der Schutzmaßnahmen –
d. h. dem Schutz gegen elektrischen
Schlag – dürfen Sie Starkstromleitungen
und Fernmeldeleitungen sowie Antennenleitungen bei ausreichender Isolation
ohne Abstand verlegen.
PRAXISHILFEN 5
Die neueste Ausgabe bietet
bisher noch nicht veröffentlichte Informationen.
Fragen und Antworten aus
der Rubrik »Praxisprobleme«
gehen nicht »verloren«, denn
wir treffen für Sie in regelmäßigen Abständen eine Auswahl
der interessantesten und am
häufigsten gefragten Praxisproblemfälle – zusammengefasst als »de«-Special.
Das Special »Praxishilfen 5«
enthält die interessantesten
Praxisproblemfälle der Jahre 2001 bis 2003 aus
der Fachzeitschrift »de«. Zusätzlich bietet das
Special – in erheblich größerem Umfang als in
den Vorgängerausgaben – bisher nicht veröffentlichte Fachfragen. Durch die Gliederung in
folgende elf Themenbereiche
• Allgemeine Elektroinstallation
• Beleuchtung
• Betriebsmittel
• Elektrische Maschinen
• Elektroinstallation in
Sonderbereichen
• Erdung/Potentialausgleich/EMV
• Messen und Prüfen
• Personen- und Sachschutz
• Qualifikation und
Verantwortung
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Dagegen spricht jedoch, dass Sie eine
gegenseitige Beeinflussung der Systeme
aus Sicht der elektromagnetichen Verträglichkeit (EMV) vermeiden müssen.
Hierzu enthält die DIN VDE 0800 Teil
174-2 (September 2001) »Installation
von
Kommunikationsverkabelung«
Empfehlungen für Mindestabstände, die
eingehalten werden sollten.
Ungeschirmte Starkstromleitungen
und ungeschirmte informationstechnische Kabel – z. B. JY(ST)Y – gelten im
Sinne der genannten Norm nicht als geschirmte Leitung und sollten in einem
Mindestabstand von 200 mm zueinander verlegt werden.
Gegen eine gemeinsame Verlegung
direkt unter Putz spricht u. a. auch die
Norm DIN 18015-1:September 2002.
Diese Norm fordert, dass Kabel und Leitungen für Telekommunikationsanlagen
auswechselbar (z. B. in Rohren) zu
führen sind, sofern sie nicht an der
Wandoberfläche verlegt werden. Sinngemäß gilt dies auch für Antennenleitungen, wobei hier sogar eine Verlegung direkt im Putz abgelehnt wird. Für erforderliche Abstände zwischen den Systemen verweist die Norm auf DIN EN
50174-2 (DIN VDE 0800 Teil 174-2).
Fazit
Unter Betrachtung der gültigen Normen
und Berücksichtigung der elektromagnetischen Verträglichkeit ist also die von
Ihnen geplante Verlegung der Leitungen
nicht zulässig, auch wenn diese Art der
Installation zurzeit häufig noch gängige
Praxis ist.
R. Soboll
HINWEISE ZU DEN PRAXISPROBLEMEN
LESERSERVICE
Im Rahmen der Rubrik »Praxisprobleme« können unsere Leser schriftlich – unter Angabe der vollständigen Adressdaten – Fachfragen stellen (Telefonauskünfte werden nicht erteilt!). Die
Beantwortung erfolgt – über die Redaktion – von kompetenten Fachleuten des Elektrohandwerks, der Industrie oder aus EVU, Behörden, Berufsgenossenschaften, Verbänden usw. Die Antworten werden den Fragestellern schnellstmöglich von der Redaktion übermittelt. Mit der Zusendung eines »Praxisproblems« erklärt sich der Absender mit einer eventuellen späteren Veröffentlichung in »de« einverstanden. Die Stellungnahmen geben die Meinung des Bearbeiters zum jeweiligen Einzelfall wieder. Sie müssen nicht in jedem Fall mit offiziellen Meinungen, z. B.
des ZVEH oder der DKE, übereinstimmen. Es bleibt der eigenverantwortlichen Prüfung des Lesers überlassen, sich dieser Auffassung in der Praxis anzuschließen.
Senden Sie Ihre Anfragen bitte an: Redaktion »de«, Abt. Praxisprobleme, Alte Rhinstr. 16, 12681 Berlin, Tel.: (0 30) 46 78 29-14, Fax: (0 30) 46 78 29-22, E-Mail: muschong@online-de.de
WIEDERGABE DER DIN-VDE-NORMEN
Soweit in der Rubrik »Praxisprobleme« und in den technischen Berichten eine auszugsweise Wiedergabe von DIN-VDE-Normen erfolgt, gelten diese für die angemeldete und limitierte
Auflage mit Genehmigung 052.002 des DIN und des VDE. Für weitere Wiedergaben oder Auflagen ist eine gesonderte Genehmigung erforderlich. Maßgebend für das Anwenden der Normen sind deren Fassungen mit dem neuesten Ausgabedatum, die bei der VDE-Verlag GmbH, Bismarckstr. 33, 10625 Berlin, und der Beuth Verlag GmbH, Burggrafenstr. 6, 10787 Berlin,
erhältlich sind.
18
de 18/2004
Gebäudetechnik
Die häufigsten Praxisfragen und Antworten
Bewegungsmelder, Wächter und Präsenzmelder (1)
Nachdem sich in den ersten drei Folgen dieser Serie alles um Dimmer und
Lasten drehte, geht es in dieser und in
Bewegungsmelder arbeiten nach diesem
Prinzip. Auf die im Alarmanlagenbereich manchmal verwendeten Ultraschall- oder Kombi-Wächter (PIR und
Ultraschall oder Funk) soll hier nicht
eingegangen werden.
der nächsten Folge um Bewegungsmelder, Wächter und Präsenzmelder.
Bewegungsmelder für
Alarmanlagen
M
Kann ich einen »normalen« Bewegungsmelder auch für Alarmanlagen
verwenden?
Nein, das sollte man vermeiden. In den
Spezifikationen zu Bewegungsmeldern
geht man von durchschnittlich einer
Fehlschaltung pro Tag durch Umwelteinflüsse aus. Dies ist für Alarmanlagen
nicht akzeptabel.
Quelle: Jung
anchmal gibt es in der Praxis
Probleme mit Bewegungsmeldern. Oft sind ungeeignete
Umgebungsbedingungen oder Montageorte schuld. Daher sollte man bei Problemen zunächst die in dieser Serie zusammengefassten Punkte prüfen. Viele
nützliche Tipps finden sich in den Fragen und Antworten.
Der Name »Bewegungsmelder« ist
physikalisch gesehen falsch. Grund: Sie
reagieren nicht auf die eigentliche Bewegung sondern auf Wärme, genauer auf
Wärmeänderungen. Besser passen daher
die Begriffe »Wächter« oder »Automatikschalter«. Im Folgenden bezeichnet
daher der Begriff »Bewegung« immer eine Wärmeänderung.
Standardwächter für UP-Installation
bieten kaum Einstellmöglichkeiten, daher sollte man immer Universalgeräte
verwenden (Bild 1). Die Montage sollte
immer quer zur Gehrichtung erfolgen,
dann erfassen die Geräte am besten.
die Alarmzentrale. Zur Erhöhung der
Erfassungssicherheit kann man bei manchen Alarmmeldern die Anzahl der Impulse vor der Alarmauslösung einstellen.
Die Unterschiede zwischen den verschiedenen Arten liegen hauptsächlich in
• der Ausführung der Fresnellinse,
• dem Abgleich auf die Umgebungsbedingungen,
• der Montageart und
• der Beschaffenheit des Bewegungsund Helligkeitssignals.
Wächter blickt zur Sonne
Was passiert, wenn ich einen Wächter
in Richtung Sonne ausrichte?
Die Wärmeenergie der Sonne zerstört
den Sensor innerhalb sehr kurzer Zeit.
Unterschied Wächter/Bewegungsmelder – Präsenzmelder
Was ist der Unterschied zwischen einem
Wächter/Bewegungsmelder und einem Präsenzmelder? Arbeiten
nicht beide gleich?
Jein. Das Grundprinzip
(Reaktion auf Wärmeänderung) ist gleich.
Einen Wächter montiert man an/in der Bild 2: Das Erfassungsfeld unterteilt sich in viele einzelne
PIR-Melder
Wand, einen Präsenz- Sektoren
melder an der Decke.
Was ist ein PIR-Melder?
Ein Bewegungsmelder schaltet bei ErDaher darf man Wächter nicht im ausPIR steht für Passiv-Infrarot. Diese Gefassung helligkeitsabhängig das Licht ein
gepackten Zustand z. B. im Auto auf das
räte senden selbst keine Wellen aus (akund helligkeitsunabhängig wieder aus,
Armaturenbrett legen.
tiv), sondern reagieren nur auf fremde
wenn er keine Bewegung mehr erkennt.
(passive) Wärmequellen, genauer auf deEin Präsenzmelder schaltet ebenfalls
ren Infrarotstrahlung. Alle »normalen«
Wächter im Freien
bei Erfassung helligkeitsabhängig das
Licht ein. Er schaltet aus, wenn die
Warum darf ich einen Wächter für
Dirk Brömsen, Technischer Berater,
künstliche Beleuchtung nicht mehr benö1,1 m Montagehöhe nicht im Freien
Stuttgart
tigt wird, wenn also die Helligkeit
montieren?
von außen inzwischen hoch genug
Den Grund liefert die vorige Frage zur
ist oder niemand mehr anwesend
Sonneneinwirkung. Geräte für 1,1 m erist (Präsenz). Ein Tipp: Je weniger
fassen schräg nach oben und nach unBewegungen im überwachten Beten. Geräte für 2,2 m erfassen aber nur
reich auftreten werden, desto lännach unten. Daher kann bei Geräten für
Bild 1: Komfortab1,1 m im Laufe des Jahres irgendwann
le Wächter UP las- ger sollte man die Nachlaufzeit
die Sonne von schräg oben frontal auf
sen sich auf die je- wählen. Dies verhindert ein vorzeitiges Ausschalten der Beleuchtung.
den Wärmesensor treffen und diesen
weiligen UmgeEin Alarmmelder gibt helligzerstören. Dies gilt auch für Aufputzbungsbedingungen
keitsunabhängig eine Meldung an
Wächter.
einstellen
20
de 18/2004
Quelle: Jung
Dirk Brömsen
Gebäudetechnik
mal 50°C betreiben, darüber kann es zu
Problemen oder Nichterfassung kommen.
der Neigung sinkt nur die Reichweite
nach vorne, seitlich bleibt sie gleich oder
vergrößert sich sogar. Soll auch die seitliche Erfassung kleiner werden, so muss
man das Gerät in geringerer Höhe montieren.
Einstellen der Schaltschwelle
Wie stelle ich die gewünschte Schaltschwelle (Helligkeit) ein?
Bei Einstellung in Richtung größerer
Umgebungshelligkeit (häufig durch ein
Sonnensymbol gekennzeichnet) reagiert
der Wächter auch bei größerer Helligkeit (Tagbetrieb, keine Auswertung der
Helligkeit), bei Einstellung in Richtung
geringerer Umgebungshelligkeit (häufig
durch ein Mondsymbol gekennzeichnet)
bei geringer Helligkeit (Dämmerung).
Quelle: Jung
UP-Wächter in Deckenmontage
Bild 3: Für optimale Erfassung sollte der
Wächter so montiert werden, dass die
Bewegung quer zum Wächter stattfindet
Lösung: Man kann ein Gerät für
2,2 m auch auf 1,1 m montieren, wobei
sich allerdings der Erfassungsbereich entsprechend verkleinert. Es gibt also keine
Unterschiede in der Schutzart (IP44) zwischen 1,1- und 2,2-m-Geräten.
Größe des Erfassungsbereichs
Wie groß ist der Erfassungsbereich?
Wodurch wird er beeinflusst?
Der Erfassungsbereich (Bild 2) unterteilt
sich in Ebenen (nach vorn) und Sektoren
(seitlich). Je nach Gerät ergeben sich dadurch unterschiedliche Erfassungsbereiche (Details im jeweiligen Herstellerkatalog). Die maximale Reichweite ergibt
sich bei Bewegung quer zum Wächter,
da dann viele Schaltsegmente angesprochen werden (Bild 3). Eine Bewegung in
Richtung des Wächters durchquert nur
wenige Segmente, dadurch sinkt die
Reichweite z. T. extrem. Wächter sollte
man daher immer quer zur Bewegungsrichtung montieren. Eine geringere
Montagehöhe reduziert die Reichweite,
erhöht aber die Empfindlichkeit. Die
Luft dämpft die IR-Strahlung. Daher
spielt auch die Luftfeuchtigkeit (Nebel,
Regen, Schnee) eine Rolle.
Welchen Erfassungsbereich haben UPBewegungsmelder bei Deckenmontage?
UP-Wächter eignen sich nur für Wandeinbau. Ein Deckeneinbau ist nicht vorgesehen, daher lässt sich keine definitive
Aussage über den Erfassungsbereich
treffen. Es könnten Probleme auftreten,
da sich die Wärme unter der Decke
staut.
Nachtriggern
Was versteht man unter »Nachtriggern«?
Wenn der Wächter eingeschaltet ist und
erneut eine Bewegung erkennt, läuft die
eingestellte Zeit wieder von vorne los.
Dies bezeichnet man als Nachtriggern.
D.h. die Zeit läuft erst dann vollständig
ab, wenn keine Bewegung mehr im Erfassungsbereich erfolgt.
Einfluss der Temperatur
Wie wirkt sich die Umgebungstemperatur auf die Erfassung aus?
Die Umgebungstemperatur hat einen
starken Einfluss auf die Reichweite. Je
größer die Temperaturdifferenz zwischen bewegtem Objekt und Umgebung,
desto besser die Erfassung. Im Sommer
bei 37 °C Lufttemperatur (keine Differenz mehr zur Körpertemperatur des bewegten Objekts) oder im Winter mit dicker Kleidung sinkt die Reichweite also.
Dies kann bis zur Nichterfassung führen. Wächter sollte man nur bis maxi-
Unterkriechschutz
Was ist ein Unterkriechschutz?
Mit ihrer normalen Linse erfassen
Wächter nur schräg, aber nicht senkrecht nach unten, also bleibt der Bereich
direkt unter dem Wächter unbeobachtet. Hier könnte man sich unbemerkt
durchschleichen. Manche AufputzWächter haben daher eine zusätzliche
Erfassungslinse, die auch senkrecht nach
unten oder sogar schräg nach hinten erfasst. Bei UP-Wächtern ist ein Unterkriechschutz technisch nicht machbar.
Bewegungsmelder in 5 m Höhe
Kann ich einen Bewegungsmelder AP
auf 5 m Höhe montieren und dabei
noch den Unterkriechschutz nutzen?
Die Geräteauslegung richtet sich nach
der Montagehöhe von 2,4 m (Bild 5).
Bei doppelter Montagehöhe ist die einwandfreie Funktion nicht gewährleistet.
Montage oberhalb der Nennhöhe
22
Limitfunktion
Quelle: Jung
Kann ich den Wächter auch höher als
vorgegeben (1,1 m bzw. 2,2 m) montieren?
Das funktioniert. Bei Montage oberhalb
der Nennhöhe neigt man den Wächterkopf entsprechend nach unten (Bild 4).
Die Strecke Sensor-Boden muss dabei
gleich sein wie bei Montage in Nennhöhe. Eine Abweichung von der Nennhöhe
oder -neigung führt i. d. R. zu einer Reduzierung der Reichweite. Bei Änderung
Bild 4: Einfluss von Montagehöhe (oben),
Neigung des Sensorkopfs (Mitte) und Geländeprofil (unten) auf die Reichweite
Was ist eine Limitfunktion?
Wächter werten nur beim ersten Einschalten die Umgebungshelligkeit aus,
beim Nachtriggern erfolgt keine Helligkeitsauswertung mehr. Dies muss so
sein, da durch die eingeschaltete Beleuchtung die Umgebungshelligkeit ansteigt – der Wächter würde dies erkende 18/2004
Gebäudetechnik
Wolkenfunktion
Was ist eine Wolkenfunktion?
Eine kurzzeitige Abschattung (< 2 min)
z.B. durch Wolken führt nicht zum Einschalten des Wächters. Bei UP-Wächtern
für 1,1 m wirkt der Helligkeitssensor
zeitverzögert, um kurze Verdunkelungen
(Person geht vorbei) zu überbrücken und
Fehlschaltungen zu vermeiden. Für helligkeitsunabhängige Anwendungen lässt
sich die Helligkeitsauswertung auch abschalten (auf Symbol »Sonne« drehen).
Tot-/Verriegelungszeit
Was ist eine »Totzeit« oder »Verriegelungszeit«?
Nach der Abschaltung haben Wächter
eine Totzeit von ca. 3 s vor dem nächsten Wiedereinschalten. In dieser Zeit
werten sie keine Wärmeänderung aus.
Dadurch können Leuchten abkühlen,
ohne ein sofortiges Wiedereinschalten
auszulösen (siehe auch den nächsten Teil
der Serie in »de« 19/2004).
Quelle: Jung
nen und wieder abschalten. Dadurch kann
es in belebten Bereichen
(z. B. Laderampen) zu Problemen kommen. Bei Dunkelheit wird bei Bewegung
eingeschaltet, jetzt triggert der Wächter
ständig nach, obwohl es inzwischen hell
ist. Die Limitfunktion schaltet nach einer bestimmten Zeit auch bei Bewegung
zwangsweise ab und eignet sich daher
für belebte Bereiche.
Bild 6: Manuelles Einschalten des Wächters durch Taster Öffner in der Zuleitung in Serien- (links) und »Kreuzschaltung« (rechts)
Manuelles Einschalten
Kann ich einen Wächter auch manuell
einschalten?
Nach Unterbrechung der Netzspannung
(auch bei der ersten Inbetriebnahme)
schalten Wächter für die eingestellte
Zeit helligkeitsunabhängig ein. Dies
kann man auch zum Manuellen Schalten
nutzen. Man muss dann in die Zuleitung
einen Taster (Öffner) einschleifen (Tastdauer mindestens 0,5 s, Bild 6). Bei
Unterputz-Einsätzen von Wächtern vieler Hersteller gibt es eine Klemme als
Nebenstelleneingang. Hier kann man einen normalen Taster Schließer anschließen. Bei Betätigung schaltet der Wächter
helligkeitsunabhängig für die eingestellte Zeit ein.
Auch bei einigen Aufputz-Wächtern
kann man dies ermöglichen, indem man
den Taster auf die Lampenleitung aufklemmt (Bild 7).
Schalten von Leuchtstofflampen
Kann ich mit einem Bewegungsmelder
auch
(Kompakt-)Leuchtstofflampen
MÖGLICHE FEHLERQUELLEN
• Wächter muss man immer vibrationsfrei
montieren, sonst kommt es zu Fehlschaltungen.
• Die Schutzfolie des Sensorfensters darf
man bei der Montage nicht berühren. Durch
Fingerabdrücke (Fett) verschmutzt die Folie,
was die Erfassung verschlechtert. Langfristig setzt sich an den Fingerabdrücken
Schmutz ab, und die Erfassung lässt immer
mehr nach.
• Mobiltelefone können bei Annäherung evtl.
Bewegungsmelder schalten, da die hohe
Feldstärke einen Spannungsimpuls erzeugen kann, der auf die Auswerteelektronik
einkoppelt. Dadurch kann beim Kunden der
(falsche) Eindruck entstehen, mit seinem
Telefon das Licht schalten zu können.
24
• Wächter können auch durch Klarlack, Haarspray etc. »blind« gemacht werden.
• Wächter für den Außen- oder Feuchtraumbereich weisen eine hohe Schutzart auf, in
der Regel IP44 (Unterputz-Geräte) oder
IP54/55 (Aufputz-Geräte). Allerdings entsteht durch Temperaturdifferenzen, besonders im Frühjahr und Herbst, zwangsweise Kondenswasser in den Geräten.
Durch die Abdichtung kann das Wasser das
Gehäuse nicht mehr verlassen. Daher muss
bei solchen Bedingungen das Kondenswasserloch am Gerät geöffnet werden, sonst
besteht die Gefahr von Kurzschlüssen. Bei
Montage in staubigen Umgebungen hingegen muss die Öffnung geschlossen bleiben.
Quelle: Jung
ung
lle: J
Que
Bild 5: Wächter 220° für
den Außenbereich
Bild 7: Manuelles Einschalten von APWächtern mit Taster Schließer in der
Lampenleitung
oder Energiesparlampen schalten?
Wenn ja, welche Stückzahl?
Bei der Verwendung von Leuchten mit
elektronischen Vorschaltgeräten (EVG)
oder Kompaktleuchtstofflampen sollte
immer entweder ein Einschaltstrombegrenzer oder ein separates Relais/Schütz
zwischen Bewegungsmelder und Leuchten geschaltet werden. Dies liegt an den
extrem hohen Einschaltströmen von
EVG. Diese können kurzzeitig je nach
Hersteller zwischen 20 A und 80 A pro
EVG liegen. Das nutzt die Schaltkontakte sehr schnell ab (Details siehe »de« 1516/2004, Seite 27).
Parallelschaltung von Wächtern
Kann man zwei/drei/mehrere Automatikschalter direkt parallel schalten?
Das funktioniert nur bei Relaiseinsätzen
und auch nur dann, wenn keiner der Bewegungsmelder die geschalteten Leuchten erfassen kann (ggf. Blende verwenden und Bereich eingrenzen). Dies
kommt aber in der Praxis selten vor.
Sonst führt diese Schaltung zur Beeinflussung der Geräte untereinander und
damit zur Fehlfunktion. Das liegt an der
fehlenden Verriegelung beim Abschalten
aller Wächter, da nur der ausschaltende
Wächter für ca. 3 s verriegelt ist.
Es tritt folgender Effekt auf: Wächter
1 schaltet ein und nach der eingestellten
de 18/2004
Gebäudetechnik
Zeit wieder aus. Wächter 2 erkennt jetzt
eine abkühlende Leuchte in seinem Erfassungsbereich und schaltet seinerseits
ein. Dieser Vorgang wiederholt sich
eventuell endlos, d. h. das Licht geht
nicht mehr aus.
Eine Parallelschaltung von Geräten
mit Triac-Einsatz und Tronic-Einsatz ist
prinzipiell nicht möglich. Grund: Diese
Einsätze haben keinen Anschluss für den
Neutralleiter, sie holen sich den N über
die angeschlossene Beleuchtung. Hat ein
Wächter eingeschaltet, haben die anderen parallel geschalteten auf ihrem Ausgang auch 230 V anliegen. Effekt: Am
Eingang und am Ausgang jeweils 230 V,
Differenz also 0, was das Gerät als
Stromausfall interpretiert. Schaltet der
andere Wächter ab, so liegen an den parallelen Geräten wieder 230 V an, dadurch schalten diese Wächter ein. Das
Licht würde im schlimmsten Fall nie
mehr ausgehen. Abhilfe: Einen Wächter
mit z. B. zwei Nebenstellen verwenden.
Es gibt aber auch Ausnahmen: Manche Wächter kann man durchaus parallel schalten – aber nur dann, wenn es
sich um Geräte handelt, die permanent
die Spannung auf der Lampenleitung
messen und dadurch eingeschaltete parallele Wächter erkennen.
■
Die häufigsten Praxisfragen und Antworten
Dimmer und Lasten – ein Leserbrief
Zu dem Fachaufsatz von Dirk Brömsen
in »de« 15-16/2004, Seite 26 habe ich
zwei Anmerkungen:
Zu »Defekte Halogenlampen
12 V«:
Bei der Antwort zu dieser Frage steht
sinngemäß: Je größer die Belastung des
Trafos ist, desto größer wird auch sein
Innenwiderstand. Das kann nicht stimmen, so wie es ausgedrückt ist. Der
Innenwiderstand ist nicht lastabhängig,
sondern nur von der Bauart abhängig,
das heißt vom Widerstand des Kupferdrahtes auf der Primär- und der Sekundärseite und damit von den Drahtlängen
und seinen Querschnitten. Ein harter
Trafo hat jeweils einen weniger langen
and sogar dickeren Draht als ein weicher
Trafo auf der Primär- und Sekundärseite.
Ich denke mir natürlich, was gemeint
ist. Durch den unnötig großen Innenwiderstand fällt belastungsabhängig eben
mehr Spannung am Innenwiderstand ab
als bei einem harten Trafo. Das sollte so
auch dem Verbraucher gegenüber dargestellt werden. Es sind die meisten Halogen-Trafos eben aus Kostengründen und
zur Reduktion des Einschaltstromstoßes
weich gebaut, weshalb der Nachteil des
Einbrechens der Spannung bei Belastung
groß ist. Leider weist niemand der Hersteller korrekt auf diesen Umstand hin
und vertreibt munter und bequem die
billigen, schlechten Trafos. Der Verbraucher hat das Nachsehen durch die größeren Stromkosten der sehr heiß werdenden Trafos. Das Auslösen der Sicherung
beim Einschalten wird trotzdem nur vermieden, weil immer noch auf der Primärseite zu hoch abgesichert wird, was ein
Sicherheitsrisiko ist.
26
In ihren technischen Unterlagen
schreibt z. B. die Fa. Bruck sinngemäß:
»Die Trafoausgangsspannung steigt bei
Teillast bis zur Leerlaufspannung an.«
Was denn nun? Ist denn Teillast gleich
Leerlauf? Wenn die Leerlaufspannung
gemessen wird, hängt ja keine Lampe
mehr dran, sonst wäre es kein Leerlauf.
Der Verbraucher wird hier dumm gehalten. Absichtlich oder weil es die Leuchtenhersteller selber nicht besser wissen?
Ich wiederhole nochmals, dass Trafos
üblicherweise weich ausgelegt werden,
was ja indirekt von den Herstellern zugegeben wird. Das heißt, die Trafos haben
hohe Kupferverluste, welche für die inhärente Einschaltstrombegrenzung gebraucht werden und welche Trafokosten
sparen, die beim höheren Stromverbrauch über die Jahre wieder um ein
Mehrfaches ausgegeben werden (Solche
Trafos sind beim Nennlastbetrieb zu heiß
zum Anfassen, was ein Beweis der hohen
Verluste ist). Aus diesem Grund ist auch
die Ausgangsspannung mehr belastungsabhängig als es gut ist, geht aber im Teillastbetrieb nie auf die Leerlaufspannung.
Wenn der Trafo-Einschaltstromstoß
mit einem Trafo-Softstarter vermieden
wird, dann kann ein steifer Trafo auch
eine Nummer größer gewählt werden,
was zum Beispiel bei Ringkerntrafos wider Erwarten zu weniger Stromverbrauch führt, weil die Trafoverluste bei
Ringkerntrafos sehr vermindert sind,
aber ohne Trafo-Softstart einen hohen
Einschaltstrom haben. Der Trafo wird
bei einer solchen Auslegung dann auch
bei Volllast kaum warm und ist trotzdem
mit einer flinken Primärsicherung versehen, die dem Lampenlaststrom entspricht, der kleiner ist als der Trafonennstrom. Kaum zu glauben, aber so etwas
geht seit drei Jahren bei mir zu Hause
prima, mit einem 600-VA-Ringkerntrafo
für fünf Stück 50-W-Leuchten. Der Softstarter vermeidet auch Stromstöße, die
nach so genannten Voltage Dips auftreten und dann die nun kleine Sicherung
auslösen würden. Solche Voltage Dips
von ca. 15…50 ms Dauer habe ich unfreiwillig mit einem Wandschalter erzeugt und zuerst prompt die Feinsicherung vor dem Trafo ausgelöst, als der
Softstarter diese Eigenschaft noch nicht
hatte. Reine Einschaltstrombegrenzer
reichen hier nicht, weshalb diese immer
wieder beim Verbraucher zu Ärger führen.
Ein steif ausgelegter Trafo hat dann
einen sehr geringen Spannungsunterschied zwischen Leerlauf und Volllast
und kann dann auch nicht zum vorschnellen Durchbrennen von NiedervoltHalogenampen in Teillast führen. Mit
dem Trafo-Softstarter werden auch die
hohen Lampen-Kaltstart-Einschaltströme vermieden, welche die Lampen vorschnell zerstören.
Zu »Einschalten von EVG mit
elektromechanischen Relais und
damit mit nur wenigen Schaltvorgängen«
Mit einem abgewandelten Typ des TrafoSoftstarters, dann mit NullspannungsEinschaltverhalten des Hybridrelais,
werden die Einschaltstromspitzen in den
leeren Kondensator vermieden und mehr
als 5 Mio. Schaltungen beim Einschalten
von gleichzeitig zehn EVG erreicht.
Michael Konstanzer
de 18/2004
Elektroinstallation
Umrüsten eines TN-C- in ein TN-S-System
PEN und PE – Funktion und richtige Kennzeichnung
Werner Hörmann
Der Begriff PEN-Leiter führt in der
Fachwelt zu konträren Auseinandersetzungen. Der Beitrag beschäftigt
sich mit den tatsächlichen Gegebenheiten bei den üblichen Netzformen
und Transformatorausführungen anhand der Norm DIN VDE 0100-200
(VDE 0100 Teil 200).
A
nhand einer konkreten Leseranfrage wird dieses Thema hier etwas ausführlicher behandelt.
Eine häufige Meinung
(Zum Beitrag »Normgerechte Aderfarben beim Umrüsten eines TN-C- in ein
TN-S-System in »de« 19/2003, S. 15 ff.)
»Messungen in Elektroinstallationen
und Umstellungen von TN-C auf TN-SNetzformen gehören zu meiner Haupttätigkeit. Grundsätzlich verfahre ich bei
den Korrekturvorschlägen, so wie im
Dipl.-Ing. Werner Hörmann, freier Autor
der Rubrik »Praxisprobleme«
Schaltbild 2 im Heft 19/2003 dargestellt
(Bild 1). Aber ich würde nie auf die Idee
kommen, die Sternpunktleiter von
Transformatoren oder Generatoren sowie die isoliert aufgebaute Schiene in der
NSHV als PEN zu bezeichnen.
Die im Bild 1 gezeichneten PEN-Leiter sind Sternpunktleiter und haben keine direkte Verbindung mit dem PE, d. h.
die PE-Funktion in diesen Leitern fehlt.
Die Schiene ist ebenfalls isoliert aufgebaut und hat – bei fehlender Brücke –
keine direkte Verbindung zur Erde. Damit bleibt nur der Sternpunkt (die NFunktion) übrig. Somit muss man sowohl diese Leiter als auch die isolierte
Schiene in der NSHV als N bezeichnen.
Die Brücke in der NSHV zwischen N(bei Ihnen PEN-Schiene) und PE-Schiene ist der ZEP (Zentraler Erdungspunkt), und nur hier ist der N mit dem
PE einmalig in der gesamten Installation
verbunden. Um umgangssprachliche
Verwirrungen zu vermeiden, sollte der
PEN in der gesamten TN-S-Installation
für tot erklärt werden. Es könnte sonst
sehr leicht vorkommen, dass ein
Elektroinstallateur in Unkenntnis der
Materie einen gelb-grünen (den vermeintlichen PEN) Leiter als Erde verwendet. Die Bemühungen, ein TN-S-
Netz aufzubauen, wären dahin. Ich erlaube mir noch den Hinweis, dass der Erdungsleiter vom Generator auf PA gehört
(so wie bei den Transformatoren) und
nicht auf PE.«
K. K., Baden-Württemberg
Einordnung des PEN-Leiters
Es ist sicher richtig, dass das Bild 1 (siehe auch Bild 2 in »de« 19/2003, Seite
17) etwas gewöhnungsbedürftig ist. Es
scheint etwas ungewöhnlich zu sein, sowohl eine isoliert aufgebaute, grün-gelb
gekennzeichnete PEN-Schiene als auch
eine geerdete, grün-gelb gekennzeichnete Schutzleiterschiene in einem Verteiler
bzw. einer elektrischen Anlage zu vereinen, die man beide nur an einer Stelle
miteinander verbinden darf.
Aber es sollte langsam jedem klar
werden, dass es im TN-System einen
PEN-Leiter gibt und dass der Fehlerstrom bestimmungsgemäß über einen
mit dem Sternpunkt verbundenen Leiter
– und nur zu einem unbedeutenden Anteil über Erde – zum Sternpunkt zurückfließt (Bild 2). Damit hat dieser Leiter
auf alle Fälle Schutzfunktion.
Da in diesem Leiter auch die Unsymmetrieströme fließen, ist dieser Leiter be-
Bild 1: Mögliches TN-S-System bei Mehrfacheinspeisung; alle PEN-Leiter an zentraler Stelle mit dem geerdeten Schutzleiter verbunden
30
de 18/2004
Elektroinstallation
Bild 2: Beispiel, wie im Fehlerfall der Fehlerstrom (grün) zum Sternpunkt zurückfließt;
es zeigt auch, dass der Betriebsstrom (Unsymmetriestrom) letztlich über diesen Leiter
zum Sternpunkt zurückfließt – somit ist dieser Leiter ein PENfLeiter
stimmungsgemäß ein PEN-Leiter. Ob
dieser Leiter geerdet ist oder nicht, spielt
für die Funktion als solches keine Rolle.
Bestimmungsgemäß muss man den
PEN-Leiter aber erden, was auch in der
Darstellung des Bildes 2 aus »de«
19/2003 – wenn auch nur über die Brücke – erfüllt ist.
Zur Erinnerung: Der Abschnitt 2.4.6
der DIN VDE 0100-200 (VDE 0100 Teil
200):1998-06 schreibt einen PEN-Leiter
vor: »PEN-Leiter [826-04-06] – Geerdeter Leiter, der zugleich die Funktionen
des Schutzleiters und des Neutralleiters
erfüllt. Anmerkung: Die Bezeichnung
PEN resultiert aus der Kombination der
beiden Symbole PE für den Schutzleiter
und N für den Neutralleiter.«
Verhältnisse am Transformator
Wie bereits erwähnt, könnte ein TNSystem auch bei einem nicht geerdetem
Sternpunkt sicher funktionieren, dargestellt als »Gedankenspiel« im Bild 3.
Aber die Erdung verfolgt natürlich auch
gewisse Schutzziele. Sie verhindert, dass
bei Erdschluss eines Außenleiters ähnliche Verhältnisse wie beim IT-System auftreten: Die »gesunden« Außenleiter
würden die verkettete Spannung gegen
Erde annehmen (Isolationskoordination). Darüber hinaus ergibt sich ein erhöhter Schutz bei Überspannungsbeanspruchungen.
Hätte die Erdung des Sternpunktes
einen direkten Einfluss auf die Schutz-
32
maßnahme, erforderte dies die Vorgabe
eines möglichst niedrigen Betriebserdungswiderstands. Den isoliert aufgebauten PEN-Leiter als reinen N-Leiter
zu bezeichnen, wäre daher ein Fehler.
Man kann ebenfalls nicht argumentieren, dass dieser Leiter kein PEN sei, da
er nicht am Sternpunkt geerdet wäre
oder nur im Fehlerfalle Fehlerströme
führt. Auch die Stelle der Erdung hat
keinen Einfluss auf die Wirksamkeit der
Schutzmaßnahme (Bild 4). Streng genommen gäbe es sogar im TT-System ein
kleines Stückchen »PEN«, und zwar die
Transformator-interne Verbindung vom
Neutralleiteranschluss zu den Transformatorwicklungen (Bild 5). Da dieses
Stück nicht mehr zugänglich ist, braucht
man es aber nicht als PEN-Leiter bezeichnen. Das schließt nicht aus, dass
dieser Anschluss am Transformator
»neutral« mit N bezeichnet wird, da es
sich ja um den neutralen Punkt des
Transformators handelt.
Bezüglich der Möglichkeit, die Brücke zwischen PEN-Schiene und PESchiene zu vergessen, sei angemerkt,
dass diese Verbindung natürlich nur mit
Werkzeug entfernbar sein darf. Aber es
gilt grundsätzlich, dass eine »vergessene« Brücke gleichzusetzen wäre mit einer nicht an den Sternpunkt des Transformators angeschlossenen Schutzleiterschiene. Dafür muss ja jede elektrische
Anlage nach der Errichtung und auch
nach Änderungen überprüft werden. Bei
ordnungsgemäßer Prüfung – sowohl
Elektroinstallation
Bild 3: Gedankenspiel »ungeerdetes TN-System«; im TN-System kann
im Fehlerfalle auch ohne Erdung eine Abschaltung der Stromversorgung stattfinden
Bild 5: »Gedankenspiel« – »PEN-Leiter« im TT-System
Solche Fehler lassen
bäude eingeführt werden, anzuschließen
sich aber sehr schnell finden. Darüber
sind. Vermutlich meint der Anfrager
hinaus könnte man die Lasche/Brücke
aber den Schutzleiter am Gehäuse des
überwachen. Einerseits ob sie vorhanGenerators (was ich aus dem Hinweis in
den ist, andererseits per Messung, ob ein
der Klammer schließe).
Unsymmetriestrom zum Fließen kommt.
Nun, die Schutzleiter zu den Gehäusen von Transformator und Generator
Sternpunkt der Spannungsquelle
dürfen alternativ an die Schutzleiterschiene des Verteilers oder an die HauptZum Abschluss das Thema »Erdungsleipotentialausgleichsschiene angeschloster« – was immer damit gemeint ist – am
sen werden, was ich durch die unterGenerator. Nach Abschnitt 2.4.7 von
schiedliche Ausführung aufzeigen wollDIN VDE 0100-200 (VDE 0100 Teil
te. Für die Schutzwirkung ist die Stelle
200):1998-06 gilt Folgendes:
des Anschlusses unbedeutend.
»Erdungsleiter [826-04-07] Schutzleiter,
Ich gebe dem Anfrager aber recht, ein
der die Haupterdungsklemme oder
»bisschen« Potentialausgleich könnte
-schiene mit dem Erder verbindet.«
notwendig sein. Formal muss man KörEinen solchen Leiter gibt es direkt am
per elektrischer Betriebsmittel und fremGenerator nicht. Es kann entweder nur
de leitfähige Teile im Handbereich in
der Schutzleiter gemeint sein, der am
einen zusätzlichen (örtlichen) PotentialGeneratorgehäuse angeschlossen ist,
ausgleich einbeziehen, wenn sich die
oder der ominöse Sternpunktleiter, der
Bedingungen für das automatische Absim Bild 1 als PEN-Leichalten der Stromversorgung im Fehlerter bezeichnet ist.
falle nicht erreichen lässt. Dann müsste
Wieso dieser Leiter
man aber zusätzlich zum Schutzleiter
auf einen PA geführt
einen Potentialausgleichsleiter zu fremwerden soll, ist unklar,
den leitfähigen Teilen und ggf. zu aneinen PA (vermutlich
deren Körpern im Handbereich vorPotentialausgleichsleisehen. In der Praxis ist dies nicht nötig,
ter) gibt es in meinen
da die verwendeten Kabel-/LeitungsverDarstellungen nicht. Es
bindungen so auszuführen sind, dass
gibt nur eine Haupterweder mit einem Erdschluss (Körperdungsschiene/-potentischluss) noch mit einem Kurzschluss zu
alausgleichsschiene,
rechnen ist.
auf die allenfalls – was
Somit gilt die vorgesehene Schutzleinicht dargestellt ist –
terverbindung als ausreichend. Im Falle
die Hauptpotentialausder Transformators muss sie aber ggf.
gleichsleiter zu den
die Anforderungen für hochspannungsfremden
leitfähigen
Bild 4: Der Erdungsort des Sternpunkts (PEN-Leiters) ist unseitige Fehler erfüllen.
Teilen, die in ein Gebedeutend für die Wirksamkeit der Schutzmaßnahme
■
durch Besichtigen als auch durch die
Schleifenwiderstandsmessung – würde
jeder Prüfer so einen Fehler erkennen.
Bezüglich der Einwände zum Begriff
PEN gilt der Satz: Es kann nicht für tot
erklärt werden, was lebt. Die Kritiker
sollten sich damit abfinden, dass es im
TN-System immer ein – wenn auch nur
sehr kurzes – Stück PEN-Leiter geben
wird. PEN-Leiter an sich sind nicht
EMV-unverträglich. Wichtig aber für ein
EMV-gerechtes System ist jedoch, dass
dieser/diese PEN-Leiter nur einmal mit
Erde bzw. geerdeten Schutzleitern verbunden sein darf/dürfen.
Sollte eine Elektrofachkraft aus Versehen einmal einen geerdeten Schutzleiter zusätzlich an den PEN-Leiter anschließen, ergibt sich dadurch keine Gefährdung, denn die Schutzmaßnahme
bleibt wirksam. Allenfalls kommt es in
dieser Anlage zu Störbeeinflussungen.
34
de 18/2004
Elektroinstallation
Überspannungsschutz für die Energieeinspeisung
Steckbare Geräte erhöhen die Verfügbarkeit der Anlage
Frank Welzel
Überspannungsschutzgeräte
schüt-
zen Maschinen und Anlagen vor Ausfällen. Im Servicefall – und dazu zählen in erster Linie Isolationsprüfungen – kommt es darauf an, die Überspannungsschutzgeräte schnell und
ohne Eingriff in die Installation entfernen zu können. Praxisgerechte
Produkte müssen hohe Anforderungen bezüglich des Installationskomfort erfüllen.
D
ie Qualität elektrotechnischer
Anlagen bewertet sich zunehmend anhand der Verfügbarkeit.
Kommt es zu einem Ausfall, verursacht
die defekte Komponente oft gar nicht
den Hauptanteil der Kosten. Vielmehr
ist es die Stillstandszeit der Anlage, die
ein Vielfaches der Belastung ausmacht.
Dieser Umstand spiegelt sich auch beim
Dipl.-Ing. Frank Welzel, Leiter Produktmarketing Überspannungsschutz Trabtech,
Phoenix Contact GmbH & Co. KG,
Blomberg
Bild 1: Die Steckbarkeit der Blitzstromund Überspannungsableiter »Flashtrab
compact« bietet v. a. bei Isolationsmessungen Vorteile
36
Überspannungsschutz wider. Stand bisher der Geräteschutz im Vordergrund,
so stellt heute die Steigerung der Verfügbarkeit die wesentliche Anforderung dar.
Für die maximale Wirksamkeit der
Überspannungsschutzgeräte (SPD, Surge
Protective Devices) spielen auch die Installationseigenschaften eine wesentliche
Rolle. Die Blitzstrom- und Überspannungsableiter »Flashtrab compact« und
»Valvetrab compact« von Phoenix Contact bilden das neue Schutzkonzept für
die Energieeinspeisung. Die kompakten
Schutzgeräte zeichnen sich durch komfortable Handhabung bei der Installation und im Servicefall aus, besonders
bei beengten Raumverhältnissen.
Einfacheres Prüfen durch
steckbare Überspannungsschutzgeräte
Im Zusammenhang mit dem Überspannungsschutz versteht man unter einem
»Servicefall« häufig die Isolationsmessung der elektrischen Anlage. Bei den typischen Prüfspannungen der Isolationsmessgeräte beeinflussen die Überspannungsschutzgeräte jedoch das Ergebnis.
Daher gibt es für die SPDs aller Hersteller spezielle Hinweisschilder, die darauf
hinweisen, dass die Schutzmodule vor
der Isolationsprüfung vom Netz zu trennen sind.
Für den Ablauf der Prüfung bedeutet
das: abklemmen, messen, anklemmen.
Neben dem zusätzlichen Aufwand widerspricht dieses Vorgehen auch dem
Sinn einer Isolationsmessung. Zum einen ist das Ab- und Anklemmen stets ein
Eingriff in die Installation, v. a. nach der
Prüfung, zum anderen bleibt der Bereich
des Überspannungsschutzes in der Isolationsmessung gänzlich unberücksichtigt.
Mit steckbaren Überspannungsschutzgeräten lässt sich dieses Problem
vermeiden (Bild 1). Für Ableiter vom
Typ 2 (früher entsprechend der Anforderungsklasse C) stellt das seit langem den
Stand der Technik dar. Steckbare Ableiter vom Typ 1 (früher Anforderungsklasse B) sind hingegen noch nicht so
verbreitet.
Die hohen Anforderungen an Steckkontakte, die direkte Blitzteilströme be-
Bild 2: Das Schutzgerät »Flashtrab compact« besteht aus einem Basiselement
und durchgängig steckbaren Ableitern
vom Typ 1 und Typ 2
herrschen müssen, erschweren die Steckbarkeit von Blitzstromableitern. Das
wirkt sich nicht selten nachteilig auf die
Baugröße der Module aus. Bei der Überspannungsschutzkombination »Flashtrab compact«, die aus eigenständigen
Ableitern vom Typ 1 und Typ 2 besteht,
sind alle SPDs steckbar, erstmals auch
der Summenstromableiter vom Typ 1
(Bild 2). Dabei ist die kleine Bauform
der Module unverändert den typischen
Abmessungen der Installationstechnik
angepasst.
Die durchgängige Steckbarkeit der
Ableiter hat für den Betreiber weitere
Vorteile, z. B. wenn der Überspannungsschutz überlastet bzw. defekt wird. Ursache dafür können Blitzentladungen sein,
welche die maximal normativ berücksichtigte Amplitude von 200 kA deutlich
überschreiten. Diese Ereignisse sind
zwar sehr selten, jedoch nicht ausgeschlossen. Bei durchgängig steckbaren
Überspannungsschutzgeräten muss man
Bild 3: Einzuhaltende Leitungslängen bei
der Installation von Überspannungsschutzeinrichtungen gemäß VDE V 0185
Teil 4
de 18/2004
Elektroinstallation
Bild 4: Drehbare Ableiter und Basiselemente ermöglichen die flexible Einbaurichtung
in einem solchen Fall nur den betroffenen Kanal austauschen. Alle weiteren Stecker können in Betrieb bleiben, ein Ersatz des kompletten Moduls ist nicht notwendig. Dies spart Kosten und Zeit, da der Austausch
ohne einen Eingriff in die Installation erfolgt.
Minimale Leitungslängen durch Drehbarkeit
Bei der Installation von Überspannungsschutzgeräten
kommt es auf möglichst kurze Anschlussleitungen an.
Das gilt insbesondere für den Schutz der Energieeinspeisung (Bild 3). Diese Anforderung ist seit langem
Bestandteil der Installationsnormen für den Überspannungsschutz, z.B. der VDE V 0185-4 [1].
Hintergrund dafür ist die Tatsache, dass es sich bei
transienten Überspannungen um sehr kurze Stromrespektive Spannungsimpulse mit großen Amplituden
handelt. Folglich treten hohe Stromänderungsgeschwindigkeiten auf. Leitungen jeglicher Art haben
neben einem Widerstandsbelag, dem ohmschen Anteil, auch einen Induktivitätsbelag. Eine Stromänderung bewirkt an der Leitung einen induktiv erzeugten
Spannungsfall. Dessen Amplitude hängt von der
Bild 5: Der Schutzgeräte-Status
kann dezentral
über einen integrierten Fernmeldekontakt (rechts)
oder eine mechanische Anzeige vor
Ort (unten) kontrolliert werden
de 18/2004
37
Elektroinstallation
Stromänderungsgeschwindigkeit der Transiente und
von der Gesamtinduktivität der Leitung ab. Daraus
folgt, dass mit der Leitungslänge die Höhe des induktiven Spannungsfalls ansteigt. Diese Spannungen auf den
Anschlussleitungen der Schutzbausteine bezeichnet
man als Zusatzspannungen. Sie addieren sich zur Restspannungsbegrenzung des Überspannungsschutzgeräts.
Die Installationseigenschaften der Überspannungsschutzgeräte können dazu beitragen, dass man mit
kürzeren Leitungen auskommt. Abhängig von der Installationsumgebung werden die Anschlüsse von oben
oder von unten an das Modul geführt. Das Überspannungsschutzgerät sollte beide Situationen unterstützen, um unnötige Leitungsführungen zu vermeiden.
Das bedeutet, sowohl die Funktionalität als auch die
Beschriftung des SPD müssen unabhängig von der Einbaurichtung sein. Denn steht in einem Schaltschrank
ein Etikett auf dem Kopf, so ergibt sich ein uneinheitliches, für den späteren Nutzer oft nicht akzeptables
Erscheinungsbild. Alle Ableiter der Schutzgeräte
»Flashtrab compact« haben einen symmetrischen Aufbau und lassen sich in beiden Richtungen ins Basiselement stecken (Bild 4).
Statusanzeige und Fernmeldung
Der Anwender erwartet zunehmend, dass er den Status von Überspannungsschutzgeräten in ein Leitsystem einbinden kann. Für diese Fernmeldung eignet
sich ein potentialfreier Wechslerkontakt, denn damit
kann der Anwender das Übertragungssignal frei wählen (Bild 5 rechts).
Da der Platz in der Installation immer mehr an Bedeutung gewinnt, erweist es sich als vorteilhaft, wenn
der Fernmeldekontakt im Gerät integriert ist und sich
die Gesamtbaubreite nicht erhöht. Parallel dazu sollte
man den Status der einzelnen Ableiter vor Ort per
Sichtprüfung ebenso schnell ermitteln können (Bild 5
unten). Diese Anorderungen finden sich auch in der
Normung wieder: »Durch die in VDE V 0185-3 geforderten regelmäßigen Prüfungen der Komponenten
des inneren Blitzschutzes soll sichergestellt werden,
dass alle Komponenten in jeder Hinsicht den zum Zeitpunkt der Errichtung gültigen Normen entsprechen.«
Gemäß VDE V 0185-3 und VDE V 0185-4 muss
man die Prüfungen der Schutzkomponenten in einem
Bericht nachhaltig dokumentieren. Das Prüfgerät
»Checkmaster« von Phoenix Contact ermöglicht in
Verbindung mit »Flashtrab compact« und »Valvetrab
compact« eine komfortable Prüfung sowie Dokumentation. Eine Prüfung mit diesem Messmittel geht deutlich
über die digitale Aussage einer Statusanzeige hinaus.
Fazit
Bei Überspannungsschutzgeräten sind neben elektrischen Parametern auch konstruktive Merkmale von
Bedeutung. Eigenschaften wie Steckbarkeit, Flexibilität bei der Einbaurichtung sowie Statusüberwachung
sorgen für ein anwendungsorientiertes Lösungskonzept. In der Praxis liegen die Vorteile in der Installationsfreundlichkeit sowie im komfortablen Service.
■
38
de 18/2004
Elektroinstallation
Neue Norm für die Errichtung elektrischer
Beleuchtungsanlagen
DIN VDE 0100-559:2004-09
Adalbert Hochbaum
Diesen Normentwurf gibt das DKEUnterkomitee 221.2, Sachschutz, heraus. Es verfolgt dabei das Ziel, Errichtern, Planern und Betreibern elektrischer Beleuchtungsanlagen die zurzeit im Rahmen der Harmonisierung
der Normen in Europa erarbeiteten
Ergebnisse vorzustellen. Die zuständige Unterkommission der DKE ist jedoch der Meinung, durch nationale
Anwendungsbereich der Norm
Die vorliegende Norm gilt für die
• Auswahl elektrischer Leuchten,
• Errichtung fest installierter elektrischer Beleuchtungsanlagen sowie für
• Installationen in Ausstellungsständen,
z. B. im Fachhandel oder in Warenhäusern.
Wegen der Leuchtenanhäufung und des
Publikumsverkehrs in solchen Bereichen
bestehen dort verschärfte Anforderungen an Leuchtenstromkreise. Z. B. fordert die Norm für netzbetriebene Anlagen Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen
Zusätze – also die grau hinterlegten
Textpassagen dieser Norm – den seit
Jahrzehnten bewährten Sicherheitsfestlegungen und der Entwicklung in
der Beleuchtungstechnik in Deutschland Rechnung tragen zu müssen. Errichter, Planer und Betreiber elektrischer Beleuchtungsanlagen erhalten
so die Information über den aktuellen Stand der Technik.
F
ür den Normentwurf gilt eine Einspruchsfrist bis 31. Oktober 2004.
Die bei der DKE eingehenden Änderungswünsche sollen nach Möglichkeit bei der weiteren Normungsarbeit
berücksichtigt werden.
Norm schon jetzt anwenden
Diesen Normentwurf dürfen und sollten
Errichter, Planer und Betreiber elektrischer Beleuchtungsanlagen aber bereits
jetzt bei der Errichtung neuer Anlagen
beachten, zumal die derzeit noch gültige
Norm aus dem Jahr 1983 als veraltet
gilt. Diese Norm enthält jetzt inhaltlich
viele Festlegungen aus den Sachversicherer-Richtlinien. Bei Einhaltung der
Norm dürften deshalb Planer, Errichter
und Betreiber von Beleuchtungsanlagen
vor allem bei der Regulierung von Schäden mit weniger Problemen rechnen.
Dipl.-Ing. Adalbert Hochbaum, ehemals
GDV Schadenverhütung, Köln
de 18/2004
Bild 1: Temperaturen an der Oberfläche
des Glaskolbens einer 60-W- und 100-WGlühlampe
mit einem Bemessungsdifferenzstrom
I∆N ≤ 30 mA.
Messestände und sonstige vorübergehend aufgestellte Ausstellungstafeln
mit fest angeschlossenen Leuchten oder
solche, die über Steckvorrichtungen versorgt werden, gelten nach DIN VDE
0100-559:2004-09 nicht als Ausstellungsstände.
Als Begründung für diese Ausschlüsse
lassen sich sowohl der temporäre Betrieb
dieser Anlagen nennen als auch die Tatsache, dass die an Steckvorrichtungen angeschlossenen elektrischen Geräte nicht in
den Gesamtgeltungsbereich der DIN
VDE 0100 fallen.
Nichtsdestotrotz stellt sich die Frage:
Welche Norm gilt dann für die ausgeschlossenen Anwendungen? Die Antwort lautet: Es gibt keine andere Norm,
auf die Planer und Errichter zurückgrei-
fen könnten. Aus diesem Grund dürfen
und sollten sie die Bestimmungen der
vorliegenden Norm auch für diese Anlagen sinngemäß anwenden.
Es gibt folgende weitere Ausschlüsse
vom Geltungsbereich der Norm:
• Außenbeleuchtungen nach DIN VDE
0100-714,
• Kleinspannungs-Leuchtenanlagen
(Niedervolt-Halogenbeleuchtungen)
nach DIN VDE 0100-715,
• Leuchtröhren-Anlagen mit Betriebsspannungen von 1…10 kV nach
EN50107/DIN VDE 0128 und solche
mit Betriebsspannungen bis 1 000 V
(hier ist eine Norm in Vorbereitung),
• Leuchtenanlagen in und an Möbeln
sowie ähnlichen Einrichtungsgegenständen nach DIN VDE 0100-724;
dieser Ausschluss im Harmonisierungsdokument (HD) trifft inhaltlich
nicht zu; die Bestimmungen für Möbelleuchten in der vorliegenden wie in
der DIN VDE 0100-724 sind identisch; Gleiches gilt auch für andere besondere Anwendungen, z. B. feuergefährdete Betriebsstätten.
Gefahren, die von Leuchten
ausgehen können
Die Brandschadenverhütung hat in der
Beleuchtungstechnik eine besondere Bedeutung. Dies berücksichtigt der vorliegende Normentwurf.
Bis zu 90 % und mehr der zugeführten elektrischen Energie werden in Leuchten beim fehlerfreien Betrieb in Wärme
umgewandelt. Dadurch entstehen hohe
Temperaturen.
So misst man z.B. an 60-W-/100-WGlühlampen am Glaskolben ca. 200 °C
bzw. 220 °C (Bild 1).
In Entladungslampen-Leuchten kann
es im anormalen Betrieb (sich wiederholender Zündvorgang, Lampenflackern)
oder im Fehlerfall (Windungsschluss)
vorkommen, dass noch höhere Temperaturen auftreten. Die Wärme entsteht
im Einzelnen
• durch den Betriebsstrom innerhalb der
Lampen,
• in den Lampenbetriebsgeräten, z.B.
den Vorschaltgeräten und Transformatoren, und zusätzlich
39
Elektroinstallation
Aktuelle Kennzeichen
Installationsorte/-flächen
nicht brennbar
Bild 2: Betrieb einer Ovalleuchte auf
brennbarer Unterlage mit unzulässig
hoher Lampenleistung
Bild 3: Leuchte mit leicht entzündlichen
Stoffen bedeckt
brennbar1)
Besondere Überdeckung mit
Bereiche Wärmedämmung
Einrichtungsgegenstände (Möbel),
DIN VDE 0100-724
Feuergefährdete
Betriebsstätten,
StaubDIN VDE und/oder
0100-482 Faseranfall
Leuchten,
Lampen, Betriebsgeräte als
DIN VDE 0710 bzw. 0711 unabhängiges Zubehör
DIN VDE 0712
4),
,
,
,
,
,
und Leuchten ohne diese
Kennzeichen
,
,
,
,
,
,
2)
3),
3)
,
,
,
,
4)
4)
2)
,
2)
1)
Schwer oder normal entflammbarer Baustoff nach DIN 4102
Diese Kennzeichenkombinationen sind nicht genormt; die Sicherheitskriterien des Betriebsgerätes müssen der Leuchte entsprechen; Bestätigung vom Hersteller einholen
3) Nur zulässig, wenn der Werkstoff mindestens normal entflammbar ist
4) Nur zulässig, wenn Leuchten einschließlich der Lampen dem Schutzgrad IP5X genügen
Bild 4 Brandschaden an der Fassung einer
Leuchtstofflampen-Leuchte
• im anormalen Betrieb von Entladungslampen sowie im Fehlerfall, z. B. durch
Überstrom in einem Vorschaltgerät.
Um Brandschäden zu vermeiden, muss
die Wärme sicher und ausreichend an
die Umgebung abgeführt werden. Aufgrund dieses Schutzziels stellt die Norm
DIN EN 69598/VDE 0711 die Anforderungen an alle Leuchten so auf, dass deren Oberflächentemperaturen im fehlerfreien Betrieb – die Einhaltung der Montageanleitung vorausgesetzt – 90 °C
nicht überschreiten.
Leuchten mit begrenzter Oberflächentemperatur dürfen sich im Fehlerfall – abhängig von ihrer Anwendung –
maximal auf 115 °C bzw. 180 °C erwärmen. Setzt der Anwender Leuchten unvorschriftsmäßig ein oder betreibt sie
nicht fehlerfrei, können sich brennbare
Materialien in den Leuchten entzünden
und Brände entfachen. Sind diese Leuchten auf brennbaren Unterlagen befestigt
(Bild 2) oder befinden sich in unmittelbarer Nähe brennbarer Stoffe (Bild 3),
weitet sich hier häufig der Brand aus.
Weiterhin können Brände davon ausgehen, wenn der Hersteller ungeeignete
40
Diese Kennzeichen gelten für Leuchten und Lampenbetriebsgeräte
Entstör- oder Kompensationskondensatoren auswählt. Am Lebensende oder im
Fehlerfall dieser Kondensatoren kommt
es häufig zu Bränden. Ausgasungen
erzeugen unzulässig hohen Druck im
Kondensatorenbecher, welcher dann
u. U. zerplatzt. Brennende Innenteile des
Kondensators entzünden dann in der
Nähe befindliche brennbare Stoffe. Hier
besteht die akute Gefahr der Brandausweitung.
Schließlich entstehen auch Brandschäden durch fehlerhafte Leuchtenanschlüsse, z. B. Klemmen. Allerdings handelt es sich hier genau genommen um
nicht Leuchten-spezifische Brandursachen (Bild 4).
Maßnahmen zur Schadenverhütung – Generelles
Die Auswahl elektrischer Leuchten und
ihrer Komponenten sowie die Errichtung der Anlagen sollte grundsätzlich
nach den Normen der Reihe DIN VDE
01000 erfolgen.
Ggf. muss der Planer/Errichter weitergehende sicherheitstechnische Festle-
gungen beachten, z. B. die Richtlinien
VdS 2005 – Leuchten.
Die maßgeblichen Normen, Richtlinien und Literaturhinweise werden in
der vorliegenden Norm in den Anhängen ZA, NA und NB genannt. Weiterhin
sind Errichter und Betreiber gut beraten,
die Herstellerhinweise zu beachten.
Die allgemein zu berücksichtigenden
Kriterien zur Brandschadenverhütung
können wie folgt zusammengefasst werden:
• die maximale Lampenleistung und die
dadurch bedingte Wärmestrahlung auf
die beeinflussten brennbaren Materialien in der Nähe der Leuchten
• das Brandverhalten der Befestigungsfläche, auf der Leuchten und Lampen
Betriebsgeräte montiert sind.
Genormte Kennzeichen
Eindeutige und genormte Kennzeichnungen von Betriebsmitteln gelten als
unverzichtbare Auswahlkriterien für
Planer, Errichter und Betreiber elektrischer Anlagen. Dies berücksichtigt der
vorliegende Normenentwurf.
de 18/2004
Quelle: VdS 2005
2)
Elektroinstallation
Kennzeichen für Leuchten und Lampenbetriebsgeräte
Die Tabelle 559.4.1 der DIN VDE 0100559:2004-09 fasst die notwendigen
Kennzeichen für die Auswahl von
Leuchten und Lampenbetriebsgeräten
zusammen (Tabelle, entnommen aus
VdS 2005).
Der Anhang ZB der Norm erläutert
diese zusätzlich. Damit lassen sich die
Leuchten und Lampenbetriebsgeräte sowohl vorschriftsgemäß für die verschiedenen Anwendungsfälle als auch einfach
auswählen.
Im Vergleich zu der derzeit noch gültigen Errichtungsbestimmung für Leuchten-Anlagen, der DIN VDE 0100-559
aus dem Jahr 1983, muss der Planer/Errichter heute eine Reihe neuer Kennzeichen beachten:
•
– Kennzeichen für Leuchten zur
auschließlichen Montage auf nicht
brennbarer Unterlage,
•
– Kennzeichen für Leuchten auf
brennbarer Unterlage, welche von
brennbaren Stoffen der Umgebung berührt werden dürfen, z. B. Wärmedämmstoffe,
42
•
– Kennzeichen für Leuchten, in
denen Kopfspiegellampen zulässig
sind,
•
– Ersatzsymbol für
-gekennzeichnete Leuchten,
•
– Symbol für Lampenbetriebsgeräte, die direkt auf brennbarer Unterlage
montiert werden dürfen,
•
– Symbol für den einzuhaltenden
Sicherheitsabstand,
• »Typ B« als Ersatz -Symbol für -gekennzeichnete Kondensatoren.
Die im Bild 5 dargestellte Tabelle (entnommen aus VdS 2005) zeigt die Bildzeichen für die zulässigen und unzulässigen Montagearten nach DIN VDE
0710.
Sie gelten für Leuchten mit dem
Kennzeichen
,
sowie
.
Der Hersteller muss diese in seiner Montageanleitung aufführen. Die Zeichen
und
muss er ebenfalls auf
der Leuchte anbringen.
Einzelanforderungen an Leuchten, Lampenbetriebsgeräte und Kondensatoren
Grundsätzlich gelten für diese Betriebsmittel folgende Kriterien:
• Auswahl gemäß der für die Anwendung geltenden Kennzeichen gemäß
Anhang ZB der Norm und
• Errichtung entsprechend der weitergehenden Montageanweisungen, z. B.
einzuhaltender Mindestsicherheitsabstand zu brennbaren Materialien.
Falls das Kennzeichen auf der Leuchte
oder dem Lampenbetriebsgerät fehlt
und darüber hinaus die Montageanleitung nicht verfügbar ist, dürfen die Geräte nicht unmittelbar auf brennbarer
Unterlage angebracht werden. Hier ist
ein Luftabstand von mindestens 35 mm
zur Befestigungsfläche sowie zu anderen
brennbaren Materialien einzuhalten.
Wenn es für den Leuchtenanschluss,
die Anschlussleitung oder Durchgangsverdrahtung in einer Leuchte besondere
Anforderungen gibt, muss der Hersteller
hierüber ebenfalls konkrete Anweisungen geben (Bild 6).
Glühlampen-Leuchten, die zur Befestigungsfläche offen sind, müssen von
brennbarer Unterlage feuersicher getrennt werden, um Brände durch etwaige fehlerhafte Leuchtenanschlüsse zu
verhindern. Als geeignete Materialien
de 18/2004
Quelle: VdS 2005
Elektroinstallation
Bild 5: Kennzeichen für Montagearten
gelten solche, die der feuersicherheitlichen Prüfung
nach EN 60695-2-2/VDE 0741 Teil 2-2 genügen.
Eine Ausnahme hiervon bilden Baldachine von
Pendelleuchten. Die Brandgefahr durch Klemmenanschlüsse schätzt man hier geringer ein.
In Baldachinen lässt sich häufig ein ausreichender
Abstand zwischen Anschlussklemmen und der brennbaren Fläche einhalten. Diese Ausnahmeregelung wurde natürlich auch von Designforderungen
beeinflusst.
Folgende Materialien
eignen sich z. B. zur Trennung
gegenüber
der
brennbaren Montagefläche:
• Hartpapier auf Phenolharz-Basis, PF CP204
• Hartpapier auf EpoxidBild 6: Leuchten, die dieses
harz-Basis, EP CP201
Kennzeichen aufweisen, dürfen
• Hartglasgewebe
auf
nur mit Leitungen angeschlosEpoxidharz-Basis, EP
sen bzw. verdrahtet werden,
GC202
die entsprechend der angege• Glashartmatte auf Polybenen Gradzahl wärmebestänester-Basis, UP GC201.
dig sind
de 18/2004
Elektroinstallation
Zur Befestigungsfläche offene EntladungslampenLeuchten dürfen nicht direkt auf brennbare Baustoffe
angebracht werden, da sie über keine
-Kennzeichnung verfügen. Ordnet man sie mit Luftabstand an,
müssen sie mit einem 1 mm dicken Blech abgedeckt
werden. Damit soll vor allem brandgefährlichen Ablagerungen in den Leuchten begegnet werden.
Die Abdeckung ist bei jedem Luftabstand notwendig, damit sich das Schutzziel gewährleisten lässt. Anmerkung: Die Norm gibt hierfür fälschlicherweise einen Luftabstand < 35 mm an, was bei nächster Gelegenheit korrigiert werden soll.
Bei Strahler-Leuchten ist in Strahlungsrichtung ein
Sicherheitsabstand von mindestens 1 m vorzusehen.
Liegen die Lampenleistungen über 500 W, zeigen die
Erfahrungen in der Schadenverhütung, dass noch größere Abstände erforderlich sein können. Der Hersteller ist in der Pflicht, diese Angabe zu liefern.
Für
-gekennzeichnete Leuchten, die man direkt
auf brennbarer Unterlage montieren darf, muss der
Hersteller jedoch keine Sicherheitsabstände zu anderen brennbaren Materialien angeben. Die Norm geht
davon aus, dass der Errichter diese Leuchten frei – z. B.
an Decken – ausreichend weit von anderen brennbaren Materialien montiert. An dieser Stelle gilt zur Erinnerung: Bei keinem Anwendungsfall dürfen im Normalbetrieb an brennbaren Materialien Temperaturen
> 90 °C auftreten.
Für
-gekennzeichnete Leuchten – Ersatz für
-gekennzeichnete Leuchten – muss der Hersteller für die Montage konkrete Hinweise geben. In der
Montageanweisung muss er zusätzlich – falls erforderlich – darauf hinweisen, dass äußere Oberflächen, die
im Betrieb Temperaturen zwischen 90 °C und 150 °C
annehmen, in der Gebrauchslage der Leuchte nicht in
Kontakt mit brennbaren Materialien kommen dürfen.
Will der Planer/Errichter diese Leuchten in Bereichen mit erheblichem Anfall von Staub und Fasern
einsetzen, so müssen sie über eine Schutzabdeckung
für die Lampe mit dem Schutzgrad IP5X verfügen,
z. B. eine Schutzscheibe oder Leuchtenwanne. Leuchten, die den Richtlinien VdS 2499 genügen, erfüllen
die Anforderungen. Die Produnktnorm DIN VDE 711
fordert keine vollständige Abdeckung der Lampen,
wenn eine Schirmung vorhanden ist, z. B. in Form eines Reflektors. Derartige Schirmungen verhindern Ablagerungen brennbarer Stäube auf der Lampe im Bereich der Fassung. Allerdings beseitigt man damit die
Gefahr von brandgefährlichen Staubablagerungen auf
der Lampe nicht vollständig, da der Elektrodenbereich
ungeschützt bleibt.
Kopfspiegel-Lampen dürfen nur in dafür geeigneten Leuchten betrieben werden. Diese Lampen geben
vor allem im Bereich der Lampenfassung mehr Wärme
ab als Allgebrauchsglühlampen. Dies führt bei Einsatz
in ungeeigneten Leuchten zur thermischen Überbelastung der verwendeten Werkstoffe.
Sollen Lampenbetriebsgeräte, z. B. Vorschaltgeräte, außerhalb von Leuchten montiert werden, darf der
Planer/Errichter hierfür nur Geräte als unabhängiges
Zubehör auswählen, die das Kennzeichen
tragen.
Sie erfüllen den Schutz gegen elektrischen Schlag. Sollen sie auf brennbarer Unterlage montiert werden,
44
de 18/2004
Elektroinstallation
sind nur Geräte zulässig, die
zusätzlich das Kennzeichen
aufweisen. Im Fehlerfall
kann die Oberflächentemperatur hier 110 °C nicht übersteigen. Damit gewährleistet
man, dass Montageflächen
aus normal und schwer entflammbaren Baustoffen sich
nicht entzünden.
Es sind flamm- und
platzsichere Kondensatorausführungen für die Entstörung und Kompensation
der Leuchten auszuwählen.
Diese können in oder außerhalb der Leuchte angeordnet
sein.
Bei Kondensatoren, die
den Prüfkriterien der
Kennzeichnung (Bild 7) geBild 7: Kondensator mit Abnügen, kann man davon
schalteinrichtung mit - und
ausgehen, dass von diesen
»Typ B«-Kennzeichen
auch im Fehlerfall oder an
deren Lebensende keine Brandgefahr ausgeht. Bei
Kondensatoren mit eingebauter Abschaltvorrichtung
(Bild 8) trennt diese den Kondensator rechtzeitig vom
Netz, bevor der steigende Druck den Kondensator zerplatzen lässt.
Im Gegensatz zu
-Kondensatoren brauchen
Kondensatoren mit der Kennzeichnung Typ B nach
der inzwischen in Europa harmonisierten Norm nicht
in einen Metallbecher eingebaut werden. Deshalb gibt
es auch Kondensatoren mit Kunststoffbecher.
Erfahrungen in der Schadenverhütungspraxis geben hier jedoch Anlass zur Vorsicht, Kondensatoren
mit Kunststoffbecher überhaupt einzusetzen. Es ist zu
befürchten, dass die in Kunststoffbecher eingebauten
Abschaltvorrichtungen nicht immer funktionieren.
Man nimmt an, dass die Druckbelastung im Becher zu
undefinierten geometrischen Ausdehnungen des Bechers führt. Dies könnte dann dazu führen, dass die
Abschaltung nicht sicher erfolgt.
Bild 8: Prinzip der Abschaltvorrichtung in Kondensatoren – links: Kondensator im fehlerfreien Betrieb, die
Abschalteinrichtung hat Durchgang; – rechts: Kondensator im Fehlerfall oder am Lebensende; die Abschalteinrichtung hat den Kondensator vom Netz getrennt
de 18/2004
Elektroinstallation
Besondere Anwendungen
der neuen Norm
In Räumen/Bereichen, in denen besondere örtliche oder betriebliche Bedingungen vorherrschen – die also aus Sicht
der Schadenverhütung eine Gefahrerhöhung bedeuten –, bedarf es weitergehender Schutzvorkehrungen.
Möbel und ähnliche Einrichtungsgegenstände bestehen überwiegend aus
brennbaren Werkstoffen. Hinzu kommt,
dass man das Brandverhalten der Stoffe
kaum kennt. Für diese Anwendung gibt
es nun die Leuchten mit den Kennzeichen
oder
. Inzwischen setzen
Planer und Errichter fast ausschließlich
nur noch
-gekennzeichnete Leuchten ein. So braucht der Errichter der Anlage das Brandverhalten der Möbel nicht
zu berücksichtigen. Diese Leuchten erreichen im Fehlerfall eine maximale
Oberflächentemperatur von 115 °C. Bei
deren Montage sind jedoch die vom
Hersteller auf den Leuchten angegebenen Montagearten zu beachten.
Feuergefährdete Betriebsstätten zeichnen sich durch eine erhebliche Ansammlung leicht entzündlicher Stoffe aus, die
mit elektrischen Betriebsmitteln in Berührung kommen können. Brände können sich dadurch leichter entzünden und
ausdehnen.
Neben dem Schutz von Leuchtenstromkreisen bei brandgefährlichen Isolationsfehlern mittels FehlerstromSchutzeinrichtungen (RCD), mit einem
Bemessungsdifferenzstrom von 300 mA,
gibt es zusätzliche Forderungen:
• In Bereiche mit festen leicht entzündlichen Stoffen gehören Leuchten des
Schutzgrades IP4X oder höher.
• In Bereiche mit gefährlichem Staubund Faseranfall gehören Leuchten mit
der Kennzeichnung
und dem
Schutzgrad IP5X oder höher.
Diese Maßnahmen verhindern sowohl
das Eindringen gefährlicher Mengen
Fremdkörper in die Leuchten als auch
die unzulässige brandgefährliche Ablagerung auf den Leuchten.
Viele Bereiche in landwirtschaftlichen Betrieben sind als feuergefährdet
einzustufen, z. B. Ställe, Lager (s. auch
VdS 2067). Daher muss der Planer/Errichter auch hier die Maßnahmen für
feuergefährdete Betriebsstätten berücksichtigen. Außerdem hat er weitere Umgebungseinflüsse zu beachten, z.B. Nässe. In solchen Fällen muss er Leuchten des
Schutzgrads IP54 auswählen (Bild 9).
Ist am Ort von Schaltern der Betriebszustand der dazugehörigen Leuch-
46
Bild 9: Leuchte mit dem Schutzgrad IP54
und dem Kennzeichen
ten nicht sichtbar, muss der Planer/Errichter dem Schalter eine Signalleuchte
für den Betriebszustand zuordnen.
Die Verlegung der Kabel und Leitungen von Beleuchtungsanlagen hat so zu
erfolgen, dass sie vor Nagetierfraß geschützt sind (siehe auch VdS 2067).
In Räumen mit informationstechnischen Anlagen konzentrieren sich häufig
hohe Brandlasten und Sachwerte in
Form von EDV-Geräten. Im Brandfall
verursachen diese ein überdurchschnittliches Brandausmaß und hohe Kosten.
Die Folgen, die aus vernichteten Daten
resultieren, können die Existenz eines
Unternehmens gefährden. Aus diesem
Grund empfiehlt die vorliegende Norm
elektronische Vorschaltgeräte. Diese
dürfen auch im Fehlerfall keine höhere
Temperatur als 55 °C annehmen. Bei der
Verwendung konventioneller Vorschaltgeräte, benötigen diese eine Temperatursicherung, die das Gerät vom Netz
trennt, bevor es im Fehlerfall einen
Brand verursacht.
Benötigen die Leuchten einer Anlage
Glimmstarter, sollte man so genannte Sicherheitsstarter einsetzen. Sie verhindern den anormalen Betrieb (Lampenflackern), der bei längerem Anhalten zu
unzulässiger Erwärmung des Vorschaltgerätes führt.
Zusammenfassung und Ausblick
Für heute zu errichtende Beleuchtungsanlagen, die dem Stand der Technik entsprechend sollen, lässt sich der vorliegende Normentwurf nicht ignorieren.
Die wesentlichen inhaltlichen Änderungen kann man so zusammenfassen:
• konkretere Beschreibung des Geltungsbereiches insbesondere durch die
Nennung der Ausschlüsse,
• Einführung weiterer Leuchtenkennzeichen als wichtiges Auswahlkriterium,
• Montageanforderungen an Leuchten,
die zur Befestigungseite offen sind,
• weitergehende Festlegungen für die
Auswahl von Lampenbetriebsgeräten
• umfassendere Festlegungen für Durchgangsverdrahtungen,
• Hinweise zur Ertüchtigung der Typ-BKondensatoren,
• Aussagen zu KopfspiegellampenLeuchten,
• Auswahl- und Montageanforderungen
für besondere Anwendungen, z. B. in
feuergefährdeten Betriebsstätten.
Sowohl die nationalen Zusätze in der
Norm DIN VDE 0100-559:2004-09 als
auch die aus der Fachöffentlichkeit bis
31.11.2004 vorgebrachten Änderungswünsche will das DKE-Unterkomitee
221.2, Sachschutz, bei den internationalen Normungsinstitutionen IEC und CENELEC zur Diskussion stellen.
Viele der Festlegungen im Normentwurf sind bereits seit langem fester Bestandteil in den Richtlinien zur Schadenverhütung der Sachversicherer, u. a. in
VdS 2005, VdS 2023, VdS 2024, VdS
2033 und VdS 2067. Berücksichtigen
die Verantwortlichen diesen Normentwurf bei der Planung und Errichtung
von Beleuchtungsanlagen, dürfte dies im
Schadenfall im Rahmen der Schadenregulierung für den Betreiber – also
für den Versicherungsnehmer – von Vorteil sein.
Entsprechende europäisch harmonisierte Bestimmungen für die Planung
und Errichtung elektrischer Beleuchtungsanlagen sind frühestens in drei bis
fünf Jahren zu erwarten. Diese Bestimmungen wären dann sicher auch um
Aussagen zur noch in der Entwicklung
befindlichen LED-Leuchtentechnik (lumineszenzemittierende Dioden) zu ergänzen. Diese basieren auf Halbleiter
mit einem p-n-Übergang, welcher optische Strahlung bei Anregung durch elektrischen Strom emittiert. Um ausreichende Helligkeit analog zu den konventionellen Leuchten zu erreichen, muss man
entsprechend viele Dioden in Reihe
schalten. Es entsteht dann ähnlich wie
bei einer elektrischen Heizleitung eine
Kette von Widerständen, die bei Beschädigung brandgefährliche Isolationsfehler
hervorrufen kann. Brandschutzmaßnahmen lassen sich jedoch aufgrund der
Konzeption dieser Anlagen ungleich
schwieriger realisieren. Die zur Schadenverhütung in netzspannungsbetriebenen
Elektroinstallationen seit Jahrzehnten
bewährten Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen können hier nur bedingt zum
Einsatz kommen.
■
de 18/2004
Elektroinstallation
Rauchschalter für den Elektroverteilerschrank
Alexander Turba
Nach den statistischen Zahlen des
VdS bezüglich der Entstehungsorte
von Bränden entfallen ca. 32 % auf
den Bereich Elektroinstallation. Dabei sind die elektrischen Schaltschränke/-anlagen mit ihren aktiven
und passiven Bauteilen ein erhebliches Gefährdungspotenzial. Hier
installierte Rauchschalter verkürzen
die Zeit bis zur Erkennung von
Bränden.
Bild 2: Rauchschalter und Netzgerät in Elektroverteilung eingebaut
ohe Betriebstemperaturen im Inneren der Schaltschränke auf
Grund von Nachrüstungen,
mangelnder Belüftung, Überlastung von
Geräten, Versagen von Schutzeinrichtungen durch falsch ausgelegte oder
fehlende Selektivität oder Resonanzerscheinungen durch Netzrückwirkungen
schaffen die Voraussetzungen für das
Entstehen von Bränden in Schaltschränken. Von den Schaltschränken aus kann
sich ein Brand durch die Brandlasten der
Kabel und Leitungen ins Gebäude fortsetzen.
H
Entsteht im Schaltschrank ein Brand
(Bild 1), vergeht eine gewisse Zeit, bis
der Brand bemerkt wird und z. B. die
Gebäudebrandmeldeanlage Alarm auslöst. In der Zwischenzeit kann sich ein
Brand weiter ausbreiten. Eine frühe
Branderkennung in einem Elektroverteilerschrank erhöht den Personenschutz
und begrenzt den Schaden an Sachwerten erheblich. Der Rauchschalter »Securus-90-RSS-03« von EAS Schaltanlagen
(Bild 2 unten) befindet sich direkt im
Schaltschrank und erkennt so Brände
früher als herkömmliche Lösungen.
Alexander Turba,
EAS Schaltanlagen GmbH, Gruensfeld
Anwendungsbereiche
Bild 1: Ausgebrannte Elektroverteilung
48
Die Hauptanwendungsbereiche für den
Rauchschalter sind
• Niederspannungshauptverteilungen,
• Installationsverteiler,
• Fernmelde-/Datenschränke sowie
• MSR-Schaltschränke für Heizung, Klima, Lüftung, Entrauchung, Fördertechnik, Verfahrenstechnik, Aufzüge
und Notstromaggregate.
Schaltanlagen befinden sich üblicherweise in eigenen elektrischen Betriebsräumen. Sind keine elektrischen Betriebsräume vorhanden, bleibt keine andere Möglichkeit, elektrische Schaltanlagen in den Flucht- und Rettungswegen
zu montieren. Mit geeigneten Produkten, wie feuerbeständigen Schaltschränken, Revisionsöffnungen oder Trennwandsystemen (F30/F90), kann man die
Brandlasten (I30/I90) sicher einhausen.
Die Brandschutzdämmung der Einhausungen führt jedoch dazu, dass die
im Inneren durch die elektrischen Geräte entstehende Verlustwärme schlechter
abgeführt wird. Um die Betriebssicherheit während des normalen Betriebes zu
gewährleisten, muss man in vielen Anwendungsfällen die eingehausten elektrischen Einrichtungen mit Belüftungsöffnungen versehen, die während des normalen Betriebes geöffnet sind. Kommt es
innerhalb der Schaltschränke zu erhöhten Temperaturen oder Rauch, müssen
die offenen Belüftungseinrichtungen
schließen, um zu verhindern, dass die
Flucht- und Rettungswege mit Rauchgasen beaufschlagt werden. Dazu montiert
man im Schaltschrank einen Rauchschalter und in den Belüftungsöffnungen
elektromagnetisch betätigte Fallschieber.
Der Rauchschalter erkennt einen Temperaturanstieg oder Rauch, betätigt über
einen Kontakt die Fallschieber, verschließt die Belüftungsöffnungen und
gibt ein Alarmsignal an die entsprechenden Meldesysteme weiter.
Ähnliches gilt für Anlagen mit Funktionserhalt,
wie
Sprinkleranlagen,
Brandmeldeanlagen, Sicherheitsbeleuchtungen usw. Kommt es im Gebäude
durch einen Brand zu erhöhten Temperaturen oder Rauch, müssen die offenen
Belüftungseinrichtungen schließen, um
den Funktionserhalt der Anlagen nicht
zu gefährden.
Arbeitsweise
Der Rauchschalter »Securus-90-RSS03« arbeitet bei der Raucherkennung
nach dem Streulichtprinzip. Eine integde 18/2004
Elektroinstallation
rierte Messkammerüberwachung in Verbindung mit einer Alarmschwellennachführung kontrolliert den Verschmutzungsgrad und passt die gemessenen
Werte permanent an. Das vermeidet
Fehlalarme, hält die Alarmempfindlichkeit konstant und erhöht die Betriebsdauer. Eine Leuchtdiode zeigt Verschmutzungszustände und Störungen
bzw. Alarme an. Über einen zusätzlichen
Temperatursensor löst bei einer Überschreitung der Grenztemperatur das eingebaute Relais eine Störmeldung aus.
Für das System gibt es verschiedene
Ausbaustufen. Je nach Anwendungsfall,
Umfang, Sicherheitskriterien und Kundenwünschen lassen sich neben der Temperatur noch weitere Kenngrößen abfragen, verändern und berechnen. Wartungszyklen könnten aufgrund von
Langzeitüberwachung allmählich steigender Temperaturen genau bestimmt
werden (Verschmutzung der Filter).
In der einfachsten, kostengünstigsten
Version, z.B. bei Überwachung eines
Schrankes (Unterverteilung), besteht das
System aus einem Rauchschalter und einem Netzgerät. Dort ist z.B. die Grenztemperatur von 70°C fest eingestellt. Bei
den umfangreicheren Versionen kann
man die Temperaturgrenzwerte beliebig
einstellen.
Schrankfelder kommt jeweils ein Rauchschalter, der über eine interne Busleitung
versorgt wird. Ein Relaiskontakt am
Rauchschalter dient der Alarmierung.
Über eine entsprechende Adressierung,
z.B. »NSHV Feld 3«, lässt sich die Störung genau zuordnen.
Weiterentwicklung
Optional kann man ein übergeordnetes
Auswertegerät »Securus-90-AWG-03«
einsetzen, das über einen Bus mit den
einzelnen Rauchschaltern verbunden ist.
Es sammelt die Rauchschalterzustände,
zeigt sie über ein LC-Display an und leitet sie weiter. Optionale Systemerweiterungen wie PC-Visualisierung, SPS- oder
externe Netzwerkanbindung, SMS-Benachrichtigungen oder Modemanschluss
sind künftig ebenfalls möglich.
Als Busverbindung zwischen Netzgerät und Rauchschalter sowie zwischen
Rauchschalter und Auswertegerät dient
eine interne vieradrige Leitung, die auch
die Spannungsversorgung übernimmt.
Vom Auswertegerät als Schnittstelle zu
anderen Systemen ist ein neutraler Bus
mit Schnittstelle RS 485 vorgesehen.
Bild 3: Montage des Rauchschalters
Zulassungen
Der Rauchschalter und das Netzgerät
wurden beim VdS unter Zugrundelegung der Norm EN 54 Teil 7 für den
Einsatz in Gebäuden geprüft und zugelassen. Für den Einsatz in Schaltschränken (mit Hutschienenadapter und Gehäuseoberteil für Normfeldabdeckungen) gibt es beim VdS noch keine Prüfvorschriften. Um die Funktionen zu
gewährleisten, hat der Hersteller bei einer
amtlichen Materialprüfanstalt umfangreiche Brandversuche durchgeführt. ■
Montage
Der Rauchschalter »Securus-90-RSS03« benötigt auf einer DIN Tragschiene
TS 35 acht Teilungseinheiten. Schraubenlose, abziehbare Anschlussklemmen
erleichtern die Verdrahtung (Bild 3). Ein
eingebautes Relais mit potentialfreiem
Öffner sorgt für die Weiterleitung einer
Störmeldung an beliebige Meldesysteme
oder betätigt die Fallschieber von Lüftungsöffnungen.
Stromversorgung
Für die Stromversorgung dient das externe Netzgerät »Securus-90-NAS-03«
aus der gleichen Produktfamilie (Bild 2
oben). Es benötigt ebenfalls acht Teilungseinheiten.
Ein Netzteil kann bis zu 20 Rauchschalter mit Spannung versorgen. Dies
kommt z.B. bei typgeprüften Niederspannungsschaltgerätekombinationen
nach VDE 0660 Teil 500 mit inneren
Schottungen von Feld zu Feld vor. Besteht diese z.B. aus zehn Schrankfeldern,
installiert man in einem Feld im oberen
Schrankbereich das Netzgerät und einen
Rauchschalter. In die weiteren neun
de 18/2004
49
Elektroinstallation
Sicherheitsprüfungen ortsveränderlicher
elektrischer Betriebsmittel
Durchführung nach DIN VDE 0701/0702 sowie BGV A2
Seit Jahrzehnten nimmt die Anzahl
der elektrischen Gebrauchs- und Arbeitsgeräte in allen Bereichen des
täglichen Lebens kontinuierlich zu.
Nur die regelmäßige Überprüfung
der elektrischen Sicherheit bewahrt
den Anwender vor den unvorhersehbaren Schäden im Falle eines Defekts.
T
ragbare ortsveränderliche elektrische Geräte oder Werkzeuge sowie Anschluss- und Verlängerungsleitungen unterliegen einem wesentlich höherem Verschleiß als fest installierte Anlagen. Dieser wirkt sich
letztlich sicherheitsmindernd aus. Die
VDE-Prüfstelle legt für ortsveränderliche Betriebsmittel bestimmte Prüfmethoden und Grenzwerte fest. Unterneh-
Dipl.-Ing. (FH) Michael Muschong,
Redaktion »de«, nach Unterlagen der
Theo Benning GmbH & Co. KG, Bochold
men, die in der Lage sind die durchgeführten Prüfungen durch Prüfprotokolle
zu belegen, schützen sich vor straf- und
haftungsrechtlichen Folgen (Bild 1).
Bestimmungen und Vorschriften
Für Sicherheitsprüfungen von elektrischen Geräten nach der Instandsetzung
und Änderung legt DIN VDE 0701 bestimmte Prüfungen und Grenzwerte fest.
Ferner schreibt DIN VDE 0702 vor, welche Prüfungen und Grenzwerte bei elektrischen und elektronischen Geräten als
Wiederholungsprüfungen zur Feststellung der elektrischen Sicherheit bei Geräten mit Steckvorrichtung durchgeführt
und eingehalten werden müssen. Die
Norm VDE 0701/ 0702 definiert folgende Begriffe:
• Instandsetzung: Maßnahmen zur
Wiederherstellung des Sollzustandes
von technischen Mitteln eines Systems.
• Änderung: Änderung im Sinne dieser
Norm ist eine Maßnahme, die nach
Angaben des Herstellers oder Einführers vorgegeben ist oder eine Maßnahme, die der Erhöhung der Sicherheit
dient.
• Wiederholungsprüfung: Eine Prüfung
in bestimmten Zeitabständen, die
dem Nachweis dient, dass der Schutz
gegen direktes Berühren und bei indirektem Berühren wirksam ist.
Ortsveränderliche Betriebsmittel regelmäßig prüfen
Nicht Ortsfeste – d.h. ortsveränderliche
– Betriebsmittel lassen sich nach Art und
üblicher Verwendung während der Benutzung bewegen, oder auch gelegentlich vor oder nach der Benutzung. Hierzu gehören alle Betriebsmittel, die mit einer Anschlussleitung oder einem Gerätestecker ausgerüstet sind und betriebsmäßig unter Spannung stehen, z.B.:
• Elektrohandwerkszeuge,
• elektrisch betriebene Büromaschinen,
• Tischrechner,
• Elektrowärmegeräte, z.B. Elektrokochtöpfe, Tauchsieder, elektrisch betriebene Kaffeemaschinen, Kochplatten, Heizlüfter, Leuchten,
• Staubsauger,
50
Quelle: Benning
Michael Muschong
Bild 1: Komplettes Prüfsystem, enthält
Prüfgerät, Etiketten, Barcodeleser und
Software
• Kehr- und Bodenpflegemaschinen,
• fahrbare Bearbeitungsmaschinen,
• Verarbeitungsmaschinen oder
• Geräte der Informationstechnik.
Weiterhin zählen bewegliche Anschlussund Verlängerungsleitungen, Kabeltrommeln sowie Steckdosenleisten zu
den ortsveränderlichen Betriebsmitteln.
Die Notwendigkeit und Richtwerte
für die zeitlichen Abstände von Wiederholungsprüfungen legt derzeit die Unfallverhütungsvorschrift BGV A2 »Elektrische Anlagen und Betriebsmittel« fest.
Ablauf und Prüfung elektrischer
Betriebsmittel
Jede Prüfung beginnt zunächst mit der
Besichtigung des Prüflings. Ferner muss
der Prüfende ermitteln, welcher Schutzklasse der Prüfling angehört. Aus der
Art des Prüflings ergibt sich dann, welche Prüfungen er durchführen muss
(Bild 2).
Die Reihenfolge der einzelnen Messungen (Prüfungen) muss der Prüfende
unbedingt einhalten, da er den Vorgang
bei einer nicht bestandenen Prüfung sofort abbrechen muss. Erst nach der Beseitigung des Fehlers darf er die Prüfung
von Beginn an wiederholen. Die Reihenfolge der einzelnen Prüfungsschritte
lautet:
• Sichtprüfung
• Schutzleiterprüfung (wenn Schutzleiter vorhanden)
de 18/2004
Quelle: Benning
Elektroinstallation
Bild 2: Prüfung von Geräten der Schutzklasse I (rechts) und II (links)
• Isolationsmessung (ggf. Ersatzableitstrommessung)
• Ableitstrommessung (ggf. Differenzund Berührungsstrommessung).
Die jeweiligen Prüfschritte hängen von
der Art des Prüflings und
der entsprechenden VDEBestimmung ab.
Der Prüfende sollte
sich immer bewusst sein,
dass das eigentliche Ziel
dieser Prüfung in der
Aussonderung
sicherheitsgefährdender Geräte
besteht. Seine Tätigkeit
dient der Vermeidung
von Personen- und Sachschäden.
• Funktionstest nach bestandener Sicherheitsprüfung.
Die interne Messwertspeicherung des
Benning 700 ermöglicht eine Ablesung
der Messdaten über das Display.
Mit Hilfe der optionalen Software
Benning PC-Win 700 lassen sich die aufgenommenen Messwerte protokollieren,
auswerten und archivieren. Mit dieser
Software steht dem Anwender ein effektives Mittel zu Verfügung, Prüfungen
nach DIN VDE 0701/ 0702 als Dienstleistung anzubieten. Ebenso gut lässt
sich die Software aber auch für die innerbetriebliche Geräteverwaltung verwenden. Der Anwender profitiert mit wenig
Aufwand von den Vorteilen eines modernen Prüfdatenmanagements (Bild 2).
In einem Seminar schult Benning
Interessenten sowohl zu den Prüfungen
gemäß DIN VDE 0701/ 0702, BGV A2
als auch zur optimalen Nutzung des
Schutzmaßnahmen-Prüfgerätes Benning
700 in Verbindung mit der Software
Benning PC-Win 700.
■
www.benning.de
Prüfen mit vielfunktionalem Gerät
Das Prüfgerät Benning
700 eignet sich für die Sicherheits- und Wiederholungsprüfungen gemäß
DIN VDE 0701/0702
(Bild 1). Esverfügt serienmäßig über einen Messwertspeicher für 199
Prüflinge,
eine
PCSchnittstelle und eine Anschlussmöglichkeit für einen Barcodeleser.
Mit dem Benning 700
lassen sich Zeit sparend
die nachfolgenden Prüfvorschriften abarbeiten:
• DIN VDE 0701 Teile 1,
2 und 260
• DIN VDE 0702 Teil 1.
Der Prüfablauf lässt sich
automatisch oder manuell durchführen. Folgende Messungen erlaubt
das Gerät:
• Schutzleiterwiderstand
mit einem Prüfstrom
von 200 mA/10 A,
• Isolationswiderstand,
• Ableitstrom,
• Messung des Schutzleiter- und Berührungsstroms nach dem Differenzstromverfahren und
de 18/2004
51
Informationstechnik
Digitaler Empfang – reichhaltiges Angebot
Marktübersicht über digitale Empfangsgeräte (DVB-S, -C und -T)
Sigurd Schobert
Die Umstellung des analogen Fernsehempfangs zum digitalen hat den
Markt der Set-Top-Boxen-Anbieter in
Bewegung gebracht. Noch bis ins
nächste Jahr hinein erfolgt die Umstellung hierzulande der terrestrischen Übertragung. Der digitale SatEmpfang dagegen hat sich bei den
Nutzern schon seit Jahren etabliert.
M
it einem Pay-TV-Programm
hat 1996 das Digitalzeitalter
in Deutschland angefangen.
Der damalige Kirch-Sender ist heute unter »Premiere« bekannt. Durch die Satellitenübertragungstechnik fand eine
europaweite Verbreitung weiterer Themenkanäle statt. Heute teilen sich die
drei Verfahren DVB-S, -C und -T den
Markt: die digitale TV-Übertragung
über Satellit, Kabel und neuerdings terrestrisch (siehe auch »de«-Heft 9/2004,
S. 38)
Vergleich der Gerätetypen
Der Markt bietet ein reichhaltiges Angebot von digitalen Empfangsgeräten an.
Der Zuschauer kann derzeit zwischen
59 Herstellern insgesamt ca. 300 Geräte
auswählen. Die Gerätepalette reicht von
• Set-Top-Boxen über
• IDTV, Fernsehgeräte mit integriertem Digitalempfänger (Integrated Digital TV),
• PC-Steckkarten als Schnittstelle zwischen dem Umsetzter und dem PC,
• Portables: tragbare Geräte und Empfangsteile für Laptops, bis hin zu
• Automobil-Sets, Einbau- und Nachrüstgeräte für den Mobilempfang.
Weiterhin unterscheiden die Anbieter
zwischen Free-to-Air-Boxen (damit ist
der Zugang zum Sat-Empfang erst einmal hergestellt), Geräte mit CI-Schnittstelle (Common-Interface, für den Empfang verschlüsselter Sendungen, siehe
dazu Beitrag auf S. 60 in diesem Heft)
Sigurd Schobert, Redaktion »de«,
Gerätedaten nach Unterlagen der
einzelnen Hersteller
54
und Festplattengeräte (für Aufzeichnungen). In den letzten Jahren haben sich
die Set-Top-Boxen für den Sat- und Kabelempfang (DVB-S und DVB-C) auf
dem Markt stark verbreitet. Jedoch seit
Umstellung des analogen terrestrischen
Empfangs auf den digitalen finden die
terrestrischen Geräte (DVB-T) explosionsartig Beachtung auf dem Markt.
Dazu hat »de« schon im Heft 9/2004 eine Marktübersicht veröffentlicht.
In den meisten Fällen handelt es sich
auch hier um so genannte Set-Top-Boxen, d.h. ein Zusatzgerät, das – ähnlich
wie ein Videorecorder oder ein heute
üblicher Satellitenreceiver – entweder
über die SCART-Buchse oder den Antenneneingang an den Fernseher angeschlossen wird.
Reichhaltiges Zubehör jetzt im
Fachhandel
Bekanntlich liegt die Tücke im Detail:
Dem einen reicht nicht nur ein gutes
Bild, Ergebnis der digitalen Übertragung, sondern er schätzt auch den
Mehrkanal-Ton, gewohnt aus dem Kino, den so genannten Dolby-Sound.
Nicht alle Geräte bieten das.
Verschlüsselte Sendungen lassen sich
nur mit Geräten wiedergeben, die eine
CI-Schnittstelle (Common-Interface) beinhalten.
Der althergebrachte Videorecorder
wird durch den Festplattenreceiver ersetzt. Eine wesentliche bessere Aufzeichnungsqualität erreicht man mit der Speicherung der Filme auf der Festplatte. Ein
zeitversetztes Wiedergeben der Sendungen streicht den Vorteil dieser Festplattengeräte erst heraus.
Man muss auf Lieblingssendungen
nicht verzichten: Läuft parallel eine weitere interessante, dann unterstützt der
»Twinreceiver« das Retten der Sendung
im Hintergrund, während man sich im
Moment noch die Tagesschau ansieht.
Der Elektronische Programmführer
(EPG) gehört heute schon zum Standard
der meisten Geräte und ersetzt teilweise
das VPS-System (Video Programm System) der bisherigen Videorekorder: Es
diente zur zeitlichen Synchronisation
einzelner Sendungen. Die Kennzeichnung einer bestimmten Sendung mit
dem VPS-Signal macht es z. B. möglich,
Aufzeichnungen auch dann »pünktlich«
zu starten.
Das richtige Sat-Empfangssystem
Die richtige Wahl des Sat-Empfangssystems hängt von der
• Anzahl der Nutzer und von der
• Anzahl der gewünschten Programme
ab. Man unterscheidet hier den Sat-Einzelempfang, Empfang über Multischalter oder über Kopfstellen. Der Empfang
über Multischalter erfordert Sat-Empfangsgeräte mit einer DiSec-Steuerung.
Diese Details hierzu sind in der Marktübersicht zugunsten der Gesamtübersicht nicht mit aufgenommen worden.
Eine Gegenüberstellung dieser Empfangsanlagen finden Sie im Special
»Netzwerktechnik – Breitbandkommunikation« 2003 auf S. 13. Neuerdings
bietet der Markt auch die preiswerte
Zwischenlösung der Einkabel-Sat-ZFAnlage an, siehe dazu Beitrag auf S. 62
in diesem Heft.
Service tut Not
Bevor Sie sich für einen Hersteller eines
Sat-Empfangsgeräts oder einer Anlage
entscheiden, sollten Sie den Service dieses Unternehmens unter die Lupe nehmen. Kurioserweise findet man unter
den Herstellern auch solche, die auf der
Homepage nur eine 0900er-Servicenummer angeben. D. h., eine Angebotseinholung kostet z. B. den Interessenten schon
ein ordentliches Geld. Ein Trost, es gibt
genügend weitere Anbieter von Endgeräten, die auf normalem Wege erreichbar sind (siehe Tabellen auf den Folgeseiten).
Marktübersicht
In der folgenden Aufstellung haben wir
uns bewusst auf das Nötigste der Eigenschaften beschränkt, zugunsten einer
möglichst umfassenden Darstellung.
Weitere Details wie Software-Download,
Anzahl der speicherbaren Programme
etc. finden Sie auf unserer Homepage
www.online-de.de unter Fachinformationen/Marktübersichten.
■
www.ueberall-tv.de
www.digitalfernsehen.de
de 18/2004
Informationstechnik
Marktübersicht zu digitalen Empfangsgeräten (DVB)
GeräteGerätetyp
Empfangs- Festplatte/ TwinMHP CI-Schnittbezeichnung
art
GB
receiver
stelle
AMT Europe, www.amt-europe.com
Xtreme MSR-5830CXCI Set-Top-Box
S
nein
nein
nein 3
Anam, www.anam-electronics.de
T501
Set-Top-Box
T
nein
nein
nein nein
Ankaro Otto Wolf KG, www.ankaro.de, 44536 Lünen, Tel.: (0231) 878501
DSR 3018 FTA
Digital Stereo
S
nein
nein
nein k.A.
Receiver
Arcon Satellitentechnik,www.arcon-gmbh.de, 31618 Liebenau, Tel.: (05023) 9814-0
Titan 1200
Set-Top-Box
S
nein
nein
nein nein
Titan maximum
Set-Top-Box
S
nein
nein
nein nein
Astro Strobel Kommunikationssysteme, WWW.astro-kom.de, Bergisch Gladbach, Tel.: (02204) 405-0
ASR 530 dig
Set-Top-Box
C
nein
nein
nein nein
ASR 320
Set-Top-Box
T
nein
nein
nein nein
Aver Media, www.avermedia.de
Aver DVB-T
PCI-Karte
T
nein
nein
nein nein
Becker, www.becker.de
Mobil IDTV
IDTV
T
nein
nein
nein nein
BMW AG, www.bmw.de, 80788 München, Tel.: (089) 382-0
BMW Settopbox
Kfz-Nachrüstsatz T
nein
ja
nein nein
Boca, WWW.boca.de, PLZ/Ort, Tel.: (07161) 984540
BOCA DSR 204
Set-Top-Box
S
nein
nein
nein nein
BOCA DSR 304 OTA
Set-Top-Box
S
nein
nein
nein nein
BOCA PVR 1040
Set-Top-Box
S
40
nein
nein nein
BOCA PVR 2040
Set-Top-Box
S
40
ja
nein nein
BOCA DVB-T 1100
Set-Top-Box
T
nein
nein
nein nein
BOCA PVR 2240
Set-Top-Box
S
40
ja
nein ja
Conrad Electronic, www.conrad.de, 92240 Hirschau, Tel.: (09622) 30-0
STB 2005 AC3
Set-Top-Box
S
nein
nein
nein nein
STB 2005 CI
Set-Top-Box
S
nein
nein
nein ja
STB 2005 T
Set-Top-Box
T
nein
nein
nein nein
Digatron Industrie-Elektronik GmbH, www.digatron-me.de, 52068 Aachen
Genio DVB-T MkIII
mobiler Empfänger T
nein
nein
nein nein
mit CAN-Bus
Digenius, www.digenius.de, 40670 Meerbusch, Tel.: (02159) 815290
Grobi TVBOX SC6CI
Set-Top-Box
S/C
nein
nein
nein 2
Grobi TVBOX ST6CI
Set-Top-Box
S/T
nein
nein
nein 2
Dream Multimedia, www.dream-multimedia.tv, Pierbusch 24, 44536 Lünen, Tel.: (0180) 3684399-777
DM 5620-S
Set-Top-Box
S
nein
nein
nein 2
DM 7000-S
Set-Top-Box
S
bis 300
nein
nein 1
DM 500-S
Set-Top-Box
S
nein
nein
nein nein
Elgato, www.elgato.de
Eye TV 400
MAC-Set-Top-Box T
nein
nein
nein nein
Elium GmbH, www.elium.de, 51379 Leverkusen, Tel.: (02171) 3608-0
Elipsus FTA 100 T
Set-Top-Box
T
nein
nein
nein nein
Elipsus CI 220 S
Set-Top-Box
S
nein
nein
nein 2
Elipsus DVR 3200 C
Set-Top-Box
C
ja
nein
nein 2
Elipsus DVR 3200 T
Set-Top-Box
T
ja
nein
nein nein
Elipsus DVR 3202 S
Set-Top-Box
S
40 bis 120
nein
nein 2
Elipsus DVR 3202 C
Set-Top-Box
C
40 bis 120
nein
nein 2
Elipsus DVR 3222 S
Set-Top-Box
S
40 bis 120
nein
nein 2
Elipsus DVR 3222 C
Set-Top-Box
C
40 bis 120
nein
nein 2
Elipsus DVR 3222 T
Set-Top-Box
T
40 bis 120
nein
nein nein
Digitaler Ton
(Dolby)
EPG
Preis
AC3 Dolby
ja
259,-
AC3, Dolby, Cinch ja
119,-
k.A.
ja
45,-
ja / Chinch
nein
ja
ja
k. A.
k. A.
AC3 chinch
nein
ja
ja
189,119,-
nein
nein
99,-
nein
ja
k.A.
nein
ja
650,-
nein
nein
S/PDIF
S/PDIF
S/PDIF
S/PDIF
ja
ja
ja
ja
ja
ja
69,90
49,90
199,249,89,90
299,-
AC3, Dolby
AC3, Dolby
AC3, Dolby
ja
ja
ja
69,95
89,95
89,95
nein
ja
649,-
opt.
opt.
ja
ja
259,269,-
ja/opt.
ja/opt.
ja/opt.
ja
ja
ja
299,349,179,-
nein
k.A.
349,-
Chinch
Chinch
Chinch
Chinch
Chinch
Chinch
Chinch
Chinch
Chinch
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
199,239,399,389,449,469,849,869,859,-
Hersteller und Lieferanten sowie DVB-Empfangsgeräte (Angaben laut Hersteller)
de 18/2004
55
Informationstechnik
Marktübersicht zu digitalen Empfangsgeräten (DVB)
GeräteGerätetyp
Empfangs- Festplatte/ TwinMHP CI-Schnitt- Digitaler Ton
bezeichnung
art
GB
receiver
stelle
(Dolby)
Europhon, WWW-europhon.de, 85630 Harthausen, Tel.: (08106) 3615-0
DTR 2005
Set-Top-Box
T
nein
nein
nein nein
AC3 + S-PDIF
Swing CI
Set-Top-Box
S
nein
nein
nein 2
nein
PVR 4200
Set-Top-Box
S
40 bis 80
ja
nein nein
S-PDIF
Finepass, www.finepass.de, D-65760 Eschborn, Tel.: (0871) 77358
FSR 500 E
Set-Top-Box
S
nein
nein
nein nein
nein
FSR 700
Set-Top-Box
S
nein
nein
nein nein
AC3, Dolby5.1
FSR 1000 DR
Set-Top-Box
S
80
nein
nein nein
AC3, Dolby5.1
FSR 5000 TDR
Set-Top-Box
S
80
ja
nein 2
AC3, Dolby5.1
FSR 5000 TDR
Set-Top-Box
S
120
ja
nein 2
AC3, Dolby5.1
FTR 1000 DR
Set-Top-Box
T
80
nein
nein nein
AC3, Dolby5.1
FTE maximal, Tel.: (06033) 968500
IRD120
Set-Top-Box
S
nein
nein
nein nein
nein
IRD420T
Set-Top-Box
T
nein
nein
nein nein
optisch +Chinch
IRD450
Set-Top-Box
S
nein
nein
nein ja
optisch +Chinch
Fuba, www.fuba.com
ODE 340
Set-Top-Box
T
nein
nein
nein nein
nein
Galaxis Technology AG, www.galaxis.de, 23556 Lübeck, Tel.: (0451) 896060
pop S
Set-Top-Box
S
nein
nein
nein nein
opt.
a.d.a.m. T
Set-Top-Box
T
nein
nein
nein nein
nein
LinuxTV 2S
Set-Top-Box
S
nein
nein
nein 2
opt.
GSS – Grundig SAT-Systems GmbH, www.gss.tv, 90471 Nürnberg, Tel.: (0911) 703-8877
DRS 100 CI
Set-Top Box
S
nein
nein
nein 1
AC 3, Dolby
Hauppauge Computer Works GmbH, www.hauppauge.de, 41068 Mönchengladbach, Tel.: (02161) 694880
Nova-s-CI
2 PCI-Karten
S
nur PC
nein
nein 1
nein/Soundkarte
Nova-t
PCI-Karte
T
nur PC
nein
nein nein
nein/Soundkarte
DEC 1100-T
Set-Top-Box
T
nein
nein
nein nein
S/PDIF, AC3
DEC 3000-s
Set-Top-Box
S
nur PC
nein
nein 2
nein/Soundkarte
Nexus-CA
PCI-Karte
C
nur PC
nein
nein 1
S/PDIF, AC3
Hirschmann Multimedia Electronics GmbH, www.hirschmann.com, D-72654 Neckartenzlingen, Tel.: (07127) 14-0
Hit CSR 35 FTA
Set-Top-Box
S
nein
nein
nein nein
nein
Hit CSR 40 FTA
Set-Top-Box
S
nein
nein
nein nein
S/PDIF chinch
CSR 92 HD Twin
Set-Top-Box
S
40
ja
nein 2
S/PDI opt.
CCR 70 FTA
Set-Top-Box
C
nein
nein
nein nein
S/PDIF chinch
CTR 10 M
Set-Top-Box
T
nein
nein
nein nein
S/PDIF chinch
Homecast Europe GmbH, www.homecast.net, 65843 Sulzbach/Ts., Tel.: (06196) 99967-0
T-3000 CI
Settop-Box
T
nein
nein
nein 2
optisch
C-3000
Settop-Box
C
nein
nein
nein nein
optisch
S-3000 CI
Settop-Box
S
nein
nein
nein 2
optisch
S-5200 PVR
Settop-Box
S
80
nein
nein 2
optisch
T-8000 PVR
Settop-Box
T
80
ja
nein 2
optisch
C-8000 PVR
Settop-Box
C
80
ja
nein 2
optisch
CI-8100 (80) PVR
Set-Top-Box
S
80
nein
nein 2
optisch
PVR 8100T (40)
Set-Top-Box
T
40
nein
nein nein
optisch
S-8000 PVR
Settop-Box
S
80
ja
nein 2
optisch
Humax, www.humax.de
F2-Fox
Set-Top-Box
S
nein
nein
nein nein
AC3, Dolby, Cinch
F2-Free
Set-Top-Box
S
nein
nein
nein nein
k.A.
DTT-4000 (MHP)
Set-Top-Box
T
nein
nein
ja
nein
AC3, Dolby, Cinch
CI-8140 (MHP)
Set-Top-Box
S
nein
nein
ja
2
optisch
PR-FOX C
Set-Top-Box
C
nein
nein
nein nein
optisch
PVR-9100
Set-Top-Box
S
80
ja
nein 2
optisch
EPG
Preis
ja
ja
ja
99,129,329,-
ja
ja
ja
ja
ja
ja
99,109,329,459,499,369,-
ja
ja
ja
99,139,149,-
ja
199,-
ja
ja
ja
k.A.
k.A.
k.A.
ja
129,-
ja
ja
ja
ja
ja
169,119,99,229,299,-
ja
ja
ja
ja
ja
99,109,499,195,179,-
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
189,179,179,k.A.
549,k.A.
329,349,499,-
ja
ja
ja
ja
ja
ja
139,95
99.95
249,299,159,549,-
Marktübersicht (Fortsetzung, Erläuterungen: S/PDIF: ein Anschluss am Motherboard, AC3: Dolby-Format)
56
de 18/2004
Informationstechnik
Marktübersicht zu digitalen Empfangsgeräten (DVB)
GeräteGerätetyp
Empfangs- Festplatte/ TwinMHP CI-Schnittbezeichnung
art
GB
receiver
stelle
Kathrein, WWW-Kathrein.de, 83004 Rosenheim, Tel.: (08031) 1840
UFD 580
Set-Top-Box
S
80
ja
nein 2
UFD 550
Set-Top-Box
S
80
nein
nein nein
UFD 516
Set-Top-Box
S
nein
nein
nein 2
UFD 540
Set-Top-Box
S
nein
nein
nein nein
UFE 305
Set-Top-Box
S
nein
nein
nein nein
UFD 574
Set-Top-Box
T
80
nein
nein nein
UFE 371
Set-Top-Box
T
nein
nein
nein nein
UFD 595
Set-Top-Box
C
nein
nein
nein 1
UFD 560
Set-Top-Box
C
nein
nein
nein 2
Kreiling Technologien, 33818 Leopoldshöhe, www.kreiling-technologien.de, Tel.: (05202) 9878-40
KR 2100-S Digital FTA
Set-Top-Box
S
nein
nein
nein nein
KR 4000 Digital FTA
Set-Top-Box
S
nein
nein
nein nein
KR 1100-T Digital FTA
Set-Top-Box
T
nein
nein
nein nein
Lorenzen Communication, www.lorenzen.de, Kleistweg 2, 31675 Bückeburg, Tel.: (05722) 9524-0
SL – DVB-T 2
Set-Top-Box
T
nein
nein
nein nein
SL – DVB-T PCI
PCI-Karte
T
nein
nein
nein nein
SL – Nº 19 D CI
Set-Top-Box
S
nein
nein
nein ja
SL- DVB-S PCI
PCI-Karte
S
nein
nein
nein nein
SL – Nº 303 DF1
Set-Top-Box
S
40
nein
nein nein
SL- DVB-S USB
USB-Box
S
nein
nein
nein nein
Loewe Opta GmbH, www.loewe.de, 96317 Kronach, Tel.: (09261) 99-0
Digital-TV Aufrüstsatz Nachrüstsatz
T
nein
nein
nein nein
2 T-Basic
Digital-TV Aufrüstsatz Nachrüstsatz
S
nein
ja
nein nein
1 Twin-Sat
Digital-TV Aufrüstsatz Nachrüstsatz
S
nein
nein
nein 2
2 Sat-CI P
Signal-Box DR+ DVB-S P Signal-Box für
S
80
ja
nein 2
Loewe-LCD (IDTV)
Signal-Box DR+ DVB-T/S Signal-Box für
T und S
80
ja
nein 2
Loewe-LCD (IDTV)
Max Communication GmbH, Siemenstr.53, 25462 Rellingen
Chess PVR 4100FTA
Personal Video
S
40
nein
nein nein
Recorder
Helios RX7
digitaler Satreceiver S
nein
nein
nein nein
Helios DVB-T
DVB-T-Receiver
T
nein
nein
nein nein
Metz, www.metz.de, Nürnberg, Tel.: (0911) 9706239
Nachrüstsatz
IDTV-Nachrüstsatz T
nein
nein
nein 1
DVB-T-Modul
Nachrüstsatz TV-HDR IDTV-Nachrüstsatz T
160
ja
nein 2
Neusat, www.grocos.com
DSR 3018
Set-Top-Box
T
nein
nein
nein nein
Nokia, www.nokia.de
MM 110 T
Set-Top-Box
T
nein
nein
nein nein
Pace, www.pace-deutschland.de, 91220 Schnaittach, Tel.: (09153) 979700
DS210
Set-Top-Box
S
nein
nein
nein nein
DC220KKD
Set-Top-Box
C
nein
nein
nein nein
Palcom GmbH, www.palcom.de , 40878 Ratingen, Tel.: (02102) 443080
DSL-4s
Set-Top-Box
S
nein
nein
nein nein
DSL-4T
Set-Top-Box
T
nein
nein
nein nein
DSL-2200CI
Set-Top-Box
S
nein
nein
nein 2
Digitaler Ton
(Dolby)
EPG
Preis
AC3,Dolby 5.1
AC3, Dolby 5.1
AC3, Dolby 5.1
AC3, Dolby 5.1
S/PDIF
AC3, Dolby 5.1
SPDIF
AC3, Dolby 5.1
AC3, Dolby 5.1
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
599,309,179,359,99,319,149,159,199,-
AC3, Dolby 5.1
nein
AC3, Dolby 5.1
ja
ja
ja
104,95
129,95
114,95
nein
AC-3, Dolby
AC-3, Dolby
AC-3, Dolby
AC-3, Dolby
AC-3, Dolby
ja
ja
ja
ja
ja
ja
124,95
109,95
149,95
79,95
299,179,95
ja
ja
199,-
nein
ja
399,-
ja
ja
399,-
ja
ja
2 000,-
ja
ja
1900,-
S/PDIF
ja
259.-
nein
nein
ja
nein
79.89.-
AC3
ja
399,-
AC3
ja
1648,-
ja
ja
100,-
k.A.
ja
149,-
ja
ja
ja
ja
149,99,-
AC3 Dolby
AC3 Dolby
AC3 Dolby
ja
ja
ja
89,109,119,-
Marktübersicht (Fortsetzung)
de 18/2004
57
Informationstechnik
Marktübersicht zu digitalen Empfangsgeräten (DVB)
GeräteGerätetyp
Empfangs- Festplatte/ TwinMHP CI-Schnittbezeichnung
art
GB
receiver
stelle
Panasonic, Tel.: (040) 85490
TU-DSF41
Set-Top-Box
S
nein
nein
nein 1
TU-CS20
Set-Top-Box
S
nein
nein
nein nein
TU-CT30
Set-Top-Box
T
nein
nein
nein nein
TU-HMS3
Set-Top-Box
S
120
nein
nein 1
Philips Consumer Electronics, wwwphilips.com, 20099 Hamburg, Tel.: (040) 28524208
DSR 1010
Set-Top-Box,
S
nein
nein
nein nein
DSR 2015
Set-Top-Box,
S
nein
nein
nein 2
DSR 5600
Set-Top-Box,
S
nein
nein
ja
1
DTR 1000
Set-Top-Box,
T
nein
nein
nein nein
Polytron Vertrieb GmbH, www.polytron.de, 75323 Bad Wildbad, Tel.: (07081) 1702-0
SRP 3000 S
Set Top Box
S
nein
nein
nein nein
SRP 3000 S-CI
Set Top Box
S
nein
nein
nein ja
SRP 3000 T
Set Top Box
T
nein
nein
nein nein
Quelle, www.quelle.de
Universum 8129
Set-Top-Box
T
nein
nein
nein nein
Radix, www.radix-sat.de
DT2000 T
Set-Top-Box
T
nein
nein
nein nein
Sagem, www.sagem.de, 65760 Eschborn
SAGEM ITD 62
Set-Top-Box
T
nein
nein
nein nein
SAGEM ITD 64
Set-Top-Box
T
nein
nein
nein nein
Samsung, www.stb.samsungcorp.com
STD
Set-Top-Box
T
nein
nein
nein nein
Sanyo, www.sanyo.de
DFH1-F-Serie
IDTV
T
nein
nein
nein nein
Christian Schwaiger GmbH & Co.KG, www.schwaiger.de, 90579 Langenzenn, Tel.: (09101) 702-156
DSR 5001
Set-Top-Box
S
nein
nein
nein nein
DSR 5002
Set-Top-Box
S
nein
nein
nein 2
DSR 5003
Set-Top-Box
S
40
ja
nein 2
DSR 5005
Set-Top-Box
S
40
nein
nein nein
DSR 5007
Set-Top-Box
T
nein
nein
nein nein
DSR 5008 T
Set-Top-Box
T
nein
nein
nein nein
Scientific Atlanta, www.sciatl.com, Dänemark, Tel.: (0045 39) 170880
Explorer 100DVB
Set-Top-Box
C
nein
nein
ja
nein
Explorer 4200DVB
Set-Top-Box
C
nein
ja
ja
nein
Explorer 8300DVB
Set-Top-Box
C
250
ja
ja
nein
Sommer 2005
SCM, www.scmmicro.com
SCM Micro
PC-Karte
T
nein
nein
nein nein
Sharp Electronics Germany/Austria GmbH www.sharp.de, 20097 Hamburg Tel.: (040) 2376-0
LC-22AD1E
IDTV
T
nein
ja
nein ja
LC-32GD1E
IDTV
T
nein
ja
nein ja
LC-37GD1E
IDTV
T
nein
ja
nein ja
Sky-Vision GmbH, www.sky-vision.de, 38179 Schwülper, Tel.: (05306) 6073
skyplus 3200
Set-Top-Box
S
nein
nein
nein nein
skyplus 3300
Set-Top-Box
S
nein
nein
nein nein
skyplus 4400
Set-Top-Box
S
nein
nein
nein 2
skyplus 6100
Set-Top-Box
S
40
nein
nein nein
skyplus 6200
Set-Top-Box
S
40
ja
nein nein
skyplus 7200
Set-Top-Box
S
40
ja
nein 2
skyplus 1400
Set-Top-Box
T
nein
nein
nein nein
skyplus 1700
Set-Top-Box
T
nein
nein
nein nein
Digitaler Ton
(Dolby)
EPG
Preis
AC3, Dolby
AC3, Dolby
AC3, Dolby
AC3, Dolby
nein
nein
nein
ja
359,129,149,599,-
Cinch
Cinch
opt.
Cinch
ja
ja
ja
ja
149,99
179,99
249,99
149,99
ja /Chinch
ja /Chinch
ja /Chinch
ja
ja
ja
k.A.
k.A.
k.A.
nein
ja
130,-
nein
ja
179,-
nein
ja / Cinch
ja
ja
119,149,-
AC3, Dolby, Cinch ja
249,-
ja
k.A.
k.A.
ja/Cinch
ja/Cinch
ja/Cinch
ja/Cinch
ja/Cinch
ja/Cinch
ja
ja
ja
ja
ja
ja
139,169,389,259,149,149,-
ja
ja
ja
ja
ja
ja
k.A.
k.A.
k.A.
nein
nein
k.A.
ja
ja
ja
ja
ja
ja
1999,4 499,6 499,-
nein
ja
ja
nein
ja
ja
nein
nein
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
89,95
99,95
129,259,349,399,99,95
119,95
Marktübersicht (Fortsetzung)
58
de 18/2004
Informationstechnik
Marktübersicht zu digitalen Empfangsgeräten (DVB)
GeräteGerätetyp
Empfangs- Festplatte/ TwinMHP CI-Schnittbezeichnung
art
GB
receiver
stelle
SM Electronic GmbH & Co. KG, 22145 Stapelfeld/Braak, www.skymaster.de, Tel.: (040) 67509-0
SKYMASTER®DT 500
Set-Top-Box
T
nein
nein
nein nein
SKYMASTER®DTL 1000 Set-Top-Box
T
nein
nein
nein nein
Sony Deutschland GmbH, www,sony.de, 50829 Köln, Tel.: (0221) 5370
VTX-D800D
Set-Top-Box
T
nein
nein
nein nein
Spreewald Kommunikationstechnik GmbH, www.s-k-t.de, 15907 Lübben, Tel.: (03546) 8925
SDR201
Set-Top-Box
S
nein
nein
nein nein
DTR201
Set-Top-Box
T
nein
nein
nein nein
TechniSat Digital GmbH, www.technisat.de, 54550 Daun, Tel.: (06592) 712-600
Digit 4S
Set-Top-Box
S
nein
nein
nein nein
Digit D
Set-Top-Box
S
nein
nein
nein nein
Digit CI
Set-Top-Box
S
nein
nein
nein 1
Digit CIP
Set-Top-Box
S
nein
nein
nein 1
Digicorder S1
Set-Top-Box
S
40-160
nein
nein 1
DigiPal 1
Set-Top-Box
T
nein
nein
nein nein
DigiPal 2
Set-Top-Box
T
nein
nein
nein nein
Digicorder T1
Set-Top-Box
T
40-80
nein
nein 1
Digital PR-K
Set-Top-Box
C
nein
nein
nein nein
Digit CIP-K
Set-Top-Box
C
nein
nein
nein 1
Teratec Electronic, WWW.terratec.com, Tel.: (02157) 817991
TerraTec Cinergy
PC-Karte
T
nein
nein
nein nein
250 USB
Thomson multimedia Sales Germany & Austria GmbH, www.thomson.de, 30625 Hannover
DSI 500
Set-Top-Box
S
nein
nein
nein nein
DTI 551
Set-Top-Box
T
nein
nein
nein nein
DTI 1001
Set-Top-Box
T
nein
nein
nein nein
Triax GmbH, www.triax-gmbh.de, 31137 Hildesheim, Tel.: (05121) 74997-0
DVB272S
Set-Top-Box
S
nein
nein
nein 2+1 CS
DVB 75 SI
Set-Top-Box
S
nein
nein
nein 1+1 CS
DVB 262 S
Set-Top-Box
S
nein
nein
nein 2
DVB 180T
Set-Top-Box
T
nein
nein
nein nein
DVB 190c
Set-Top-Box
C
nein
nein
nein nein
Vesek, WWW-veseg.de, Tel.: (06835) 500075
DSR 3102CI
Set-Top-Box
S
k.A.
k.A.
k.A.
2
DTR 402
Set-Top-Box
T
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
Wela Electronic GmbH & Co. KG, www.wela-electronic.de, 78112 St. Georgen, Tel.: (07724) 947830
SMART MX-01
Set-Top-Box
S
nein
nein
nein nein
SMART MX-02
Set-Top-Box
S
nein
nein
nein nein
SMART Maximus 12V
Set-Top-Box
S
nein
nein
nein nein
SMART Terra C
Set-Top-Box
C
nein
nein
nein nein
SMART Terra X
Set-Top-Box
T
nein
nein
nein nein
SMART MX-06 CY
Set-Top-Box
S
nein
nein
nein nein
SMART Maximus CI Plus Set-Top-Box
S
nein
nein
nein 2
SMART MX-55
Set-Top-Box
T
nein
nein
nein nein
SMART MX-75
Set-Top-Box
C
nein
nein
nein nein
SMART Terra C CI
Set-Top-Box
C
nein
nein
nein 2
Wilhelm Sihn Jr. GmbH & Co. KG (WISI), www.wisi.de, 75233 Niefern-Oeschelbronn, Tel.: (07233) 66-0
OR 86A
Set-Top-Box
T
nein
nein
nein nein
OR 96
Set-Top-Box
S
nein
nein
nein nein
OR 97
Set-Top-Box
S
nein
nein
nein 2
Zehnder, www.zehnder-sat.de
Lap TV 02
Mini IDTV
T
nein
nein
nein nein
Digitaler Ton
(Dolby)
EPG
Preis
ja, koaxial
ja, koaxial
ja
ja
99,119,-
nein
ja
199,-
AC3, Dolby, Cinch ja
AC3, Dolby, Cinch ja
139,159,-
opt./elektr.
opt./elektr.
opt./elektr.
opt./elektr.
opt./elektr.
nein
elektrisch
opt./elektr.
opt./elektr.
opt./elektr.
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
149,99
169,99
199,99
229,99
349,99
149,99
119,99
349,99
199,99
229,99
ja AC3
ja
99,-
AC3
nein
AC3
ja
ja
ja
129,119,139,-
AC3, Dolby 5.1
AC3, Dolby 5.1
AC3, Dolby 5.1
nein
AC3, Dolby 5.1
ja
ja
ja
ja
ja
299,198,265,162,178,95
ja (Cinch)
ja (Cinch)
ja
ja
k.A.
k.A.
nein
nein
ja
AC3
AC3
AC3
AC3
AC3
AC3
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
109,k.A.
165,179,159,149,129,129,k.A.
169,-
Cinch
Cinch
Cinch
ja
ja
ja
179,159,199,-
nein
ja
1299,-
Marktübersicht (Fortsetzung)
de 18/2004
59
Informationstechnik
Auf den richtigen Schlüssel kommt es an
Ohne Karte kein Zugang zum »Bezahlt-Fernsehen«
Bei dem Wort »Verschlüsselung«
denken die einen sofort an Pay-TV,
die anderen an die unzähligen Debatten über das Für und Wider offener
Schnittstellen etc. Schon Mitte der
90er Jahre stritten sich Bertelsmann
und Kirch darüber, welches »Conditional Access System«, kurz CA genannt, für die Verschlüsselung und
Freischaltung das bessere Verfahren
sei. Hier folgt ein Überblick über die
verschiedenen Verfahren und deren
Einsatz.
D
ieser Streit wurde von der KirchGruppe noch jahrelang weitergeführt. Diesmal allerdings mit der
Telekom als Verbündeter und Besitzer
großer Kabelnetze. Die gegnerische Seite
waren die öffentlich-rechtlichen Programmanbieter, aber auch diejenigen
Hersteller von Set-Top-Boxen, die nicht
mit dem damaligen Medien-Mogul
Kirch geschäftlich »verbandelt« waren.
dass die automatische Fehlerkorrektur
des Empfängers nicht anspricht und die
Weitergabe des Signals verweigert.
Die Smart-Card
Der Empfänger macht die senderseitige Verwürfelung wieder rückgängig.
Dieses kann aber nur dann erfolgen,
wenn der richtige »Schlüssel« zur Verfügung steht. Da jedoch die Programmanbieter großen Respekt vor
Piraterie haben, müssen sogar zwei
Schlüssel ins »Schloss gesteckt« werden. Der eine Schlüssel befindet sich
im Signalstrom des Programmanbieters, und zwar als elektronisches Codewort. Der andere gehört zum Besitz
des Teilnehmers. Er hat die Form einer
Smart-Card, die der Zuschauer in den
Schacht des Kartenlesegeräts einschiebt.
Mit anderen Worten: Zur Freischal-
Quelle: SCM
Jürgen Schlomski
Für fast alle Encryptions-Verfahren gibt
es Descrambler-Module; vor der ersten
Benutzung muss er jedoch mit einer AboSmart-Card gefüttert werden, damit die
Entschlüsselung freigeschaltet wird
tung kommt es erst dann, wenn sich
Codewort und Daten auf der Chipkarte »verstehen«. Trifft dieses zu, erhält
Bedingter Zugriff
Digitale Signale lassen sich effektiv verschlüsseln. Vor allem können sie schnell
geändert werden, wenn das System »geknackt« wurde. Außerdem muss man
keine Qualitätseinbußen hinnehmen, wie
das früher bei einigen analogen Verfahren noch der Fall war. Die modernen CASysteme (die Übersetzung von »CA«
heißt: bedingter Zugriff) fußen auf der
Verwürfelung (Scrambling) und Verschlüsselung (Encryption) des DVBTransportstroms. Bei der Verwürfelung
werden die Bitfolgen des Nutzsignals
(Bild oder Ton oder beide) im Datenstrom nach einer standardisierten Rechenmethode (Algorithmus) verändert –
vereinfacht gesagt: die Nullen gegen die
Einsen vertauscht oder »blinde« Bitfolgen eingefügt. Allerdings ist diese Verwürfelung so intelligent vorzunehmen,
Jürgen Schlomski, freier Journalist,
Dietzenbach
60
de 18/2004
Informationstechnik
der Descrambler das OK und beginnt
mit der Entwürfelung.
Der Programmanbieter liefert
den Schlüssel
Der Programmanbieter liefert in der Regel bei Vertragsabschluss die SmartCard, die die Zugangsberechtigung enthält. Der Descrambler kann entweder
fest eingebaut (embedded = eingebettet), also
Bestandteil des Receivers sein, oder als externes Modul samt SmartCard-Leser von außen
angesteckt werden. Der
DVB-Standard definiert
hierfür eine Schnittstelle
(Common
Interface).
Diese wertet den Receiver zum Multicrypt-Gerät auf, das dadurch
sämtliche Verschlüsselungsverfahren decodieren kann. Beide Lösungen haben ihre Vorteile.
So ist »Embedded-CA«
immer dann empfehlenswert, wenn – wie in der Schweiz – die
Sendeanstalten alle Hauptprogramme
nach einem einheitlichen Verfahren verschlüssen. Bietet ein Kabel-Netzbetreiber bestimmte digitale Programmpakete
nur in einem einzigen Encryptions-Verfahren an, lohnt sich ebenfalls ein »Em-
bedded-CA«. Der Zuschauer profitiert
von dem Preisvorteil einer werksseitigen
Integration anstelle einer Lösung mit separatemn CI-Modul.
»Dennoch: Wer sich die Möglichkeit
nicht verbauen möchte, auch unterschiedlich codierte Sendungen anderer
Programmanbieter zu empfangen, sollte
immer auf von außen zugängliche CISteckplätze achten«, sagt Uwe Press, der
bei Hardwareanbieter »Homecast« für
den europaweiten Vertrieb zuständig ist.
Die Programmanbieter in Europa
nutzen über zwanzig verschiedene Verschlüsselungsversionen. Wenn man sich
jedoch die Listen in den einschlägigen
Zeitschriften ansieht, stellt man fest,
VERSCHLÜSSELUNGSVERFAHREN IM ÜBERBLICK
In Europa nutzen die Zuschauer über zwanzig
Verschlüsselungsverfahren. Ständig kommen
neue hinzu. Oder es gibt weitere Abwandlungen bestehender Systeme. Wie dem auch sei,
so wie sich die Medienlandschaft verändert,
verlieren oder gewinnen die Verfahren an Bedeutung. War noch vor kurzem Betacrypt in
Deutschland das beherrschende Verfahren,
ist es heute Nagravision oder Conax. Nachfolgend sind die wichtigsten alphabetisch
aufgelistet und erklärt.
Conax findet hauptsächlich in Skandinavien
und Benelux Verwendung, entwickelt von der
norwegischen Firma »Telenor«. Inzwischen
verwenden häufig Kabelnetzbetreibern dieses System. (www.conax.com)
Cryptoworks: Dieses von Philips entwickelte
CA-System wird auch zur Codierung von
Hörfunkprogrammen benutzt. Außerdem
dient es verschiedenen Sendeanstalten zum
Überspielen von Beiträgen.
(www.software.philips.com)
Irdeto: Die Ursprünge gehen auf die Entwicklung einer südafrikanischen Firma zurück. Ein
Tochterunternehmen der niederländischen
Nethold-Gruppe vermarktet dieses. Irdeto
de 18/2004
gibt es in mehreren Varianten. In Deutschland
ist eine unter der Bezeichnung »Betacrypt«
bekannt geworden. (www.irdetoaccess.com)
Mediaguard/Seca: Dieses CA-System stammt
von der französischen Firma Societe Europeenne de Control de Acces (Seca). Es
kommt vorwiegend in Frankreich, Italien und
Spanien zum Einsatz. Aber es wird auch von
der englischen BBC genutzt. (www.astonfrance.com)
Nagravision: Lizenzgeber ist die Schweizer
Kudelski-Group. Prominentester Anwender
ist derzeit Premiere und damit auch einige
Kabelnetzbetreiber. Auch werden diverse
spanische Programme damit verschlüsselt.
(www.nagavision.com)
Viaccess: Entwickelt hat es die France Telecom. Verwendet wird es hauptsächlich in
Frankreich und der Schweiz. Darüber hinaus
wird es gerne von Erotik-Pay-TV-Diensten
eingesetzt. (www.viacsess.com)
.
Videoguard (NDS): Rupert Murdoch hat dieses Verfahren für seine Pay-Programme von
seiner Firma »NDS« entwickeln lassen.
(www.nds.com)
dass sich das Gros der verwendeten Verfahren auf weniger als zehn konzentriert. Darüber hinaus erkennt man, dass
einzelne Methoden länder- bzw. sprachenbezogene Schwerpunkte aufweisen.
Mehrfache Verschlüsselung
Zum Thema »Verschlüsselung« gehört
auch der Begriff »Simulcrypt«. Das Prinzip: Man fügt einem
Programm nicht nur die
Verschlüsselungsinformationen eines einzigen
CA-Systems, sondern
auch die eines zweiten
oder gar dritten Verfahrens bei. Technologisch
funktioniert dieses bei
Simulcrypt-fähigen Verschlüsselungsverfahren
einwandfrei, und zwar
sowohl beim Kabel- und
Satelliten-Empfang als
auch bei der terrestrischen Ausstrahlung.
Beim Satelliten-Empfang wird Simulcrypt
benutzt, z.B. vom AstraTransponder 66. Dort verschlüsselt man
das TV-Programm »MTV-2« nicht nur in
»Cryptoworks«, sondern auch in »Mediaguard« und »Viaccess«. Jedenfalls
leuchten die Vorteile dieser mehrfachen
Verschlüsselung ein: Für die Programmanbieter ist die Kundenbasis größer und
die Kunden können mit ihren Embedded-Geräten bzw. CI-Modulen mehrere
Programmanbieter empfangen. Mit anderen Worten, die Auswahlfreiheit ist
größer.
Bei dieser Gelegenheit sei noch etwas
zu einer technologischen Besonderheit
zu erwähnen: Gemeint ist das neue CIModul »Alphacrypt« (www.mascom.de),
das auf der Anga-Messe in Köln für Aufsehen sorgte. Dieses Modul eignet sich
geradezu für den Simulcrypt-Einsatz. So
entwürfelt die Steckkarte im PCMCIAFormat nicht nur ein, sondern vier.
Nahe Zukunft
Zu guter Letzt noch etwas über den Begriff »Simulcast«: Hierbei geht es um die
Doppelausstrahlung von einem und desselben Programms. Diese Möglichkeit
könnte in Zukunft interessant werden,
und zwar dann, wenn ein Programm sowohl in Normal- als auch in HDTV-Version (siehe »de« 9/2004, S. 68) per Satellit verbreitet werden sollte.
■
61
Informationstechnik
Einkabel-Systeme bieten preiswerte Lösung
Umrüstung analoger Gemeinschaftsanlagen auf
digitalen Satellitenempfang
Jürgen Winsauer
Die Umstellung des analogen, terrestrischen Fernsehens zum digitalen
hat auch die Technik des Sat-Empfangs in Schwung gebracht. Als Alternative zu den »Satelliten-Kopfstellen«
bieten Hersteller digitaler Empfangstechniken nun »Einkabel-Systeme« an.
Unter welchen Voraussetzungen diese preiswerteren Lösungen möglich
sind, beschreibt dieser Artikel.
D
ie Anzahl der deutschsprachigen
digitalen Fernseh- und Radioprogramme, die entweder unverschlüsselt oder codiert via Satellit gesendet werden, nimmt stetig zu. Um diese
Programmvielfalt nutzen zu können,
muss der Zuschauer sich von der heute
noch vorwiegend genutzten analogen
Empfangstechnik auf die digitale umrüsten. Bei Gemeinschaftsanlagen mit einer
Sat-ZF-Sternverteilung kann dies entweder mittels digitaler LNBs oder digitaler
Kopfstellensysteme geschehen.
Die Entscheidung, welche der
drei Lösungen die praktikabelste ist – unter der Berücksichtigung der Investitionskosten –
hängt weitgehend von der Anzahl der zu versorgenden Nutzer und von ihrer Lage im Gebäude ab. Als Nachteil der größeren Lösungen (Multischalter
oder Kopfstelle) gilt die Einzelzuführung aller Zuschauer an
den zentralen Umsetzer (sternförmiges Netz). Kopfstellen dagegen lohnen sich erst bei einer
größeren Anzahl von Teilnehmern. Eine Zwischenlösung
stellt hier das Einkabelsystem
dar.
Baumstruktur
Das Einkabel-System »CEF 211 D« ermöglicht sowohl den Einsatz digitaltauglicher Universal-LNBs
als auch digitaler Twin-, Quatro- und QuatroSwitch-LNBs
Kopfstellensysteme lassen sich
auch bei Anlagen mit Baumstruktur einsetzten (Bild 1). Jedoch rentieren sich diese in der Regel erst ab 100
Teilnehmern. Für kleinere Netze mit
Bisherige Netzstrukturen
bei digitalen Empfangssystemen
Für die digitale Empfangstechnik boten
sich bisher drei Konzepte an:
• der Einzelzugang, d. h. eine Sat-Antenne versorgt einen digitalen Sat-Receiver direkt,
• die Verteilung über einen Multischalter und die
• Versorgung über eine Kopfstelle.
Jürgen Winsauer, Produktmanager bei
der Hirschmann Multimedia Electronics
GmbH, Neckartenzlingen
Bild 1: In kleineren Mietwohnobjekten und
vielfach in Einzelwohnungen
findet man häufig Baumstrukturen vor
62
installation auch weiterhin verwenden.
Das allerdings setzt eine Digital-Tauglichkeit der Koaxialkabel sowie der Antennendosen voraus, das heißt die
Abdeckung des Frequenzbereichs von
950 MHz bis 2 150 MHz. Darüber
hinaus dürfen die Dosen keinen
Gleichspannungsdurchgang besitzen,
da sich sonst die angeschlossenen SatReceiver gegenseitig stören könnten,
beispielsweise durch unterschiedliche
Schaltspannungen im Verteilnetz
(Bild 3).
Bild 2: Einkabel-Systeme ermöglichen den
Empfang sowie die Verteilung von digitalen Programmen aus dem High-Band von Astra als auch terrestrisch
ausgestrahlter Fernseh- und UKW-Programme
Baumstruktur stellen digitale EinkabelSysteme eine ebenso praktische wie
preiswerte Lösung dar.
Kein Sternnetz erforderlich
Beim Einsatz digitaler Einkabel-Systeme
(Bild 2) lässt sich die vorhandene Netzde 18/2004
Informationstechnik
Quatro-Switch-LNBs. Die Hersteller
empfehlen für den Anschluss allerdings
nur speziell für den Einsatz im Außenbereich geeignete F-Stecker, das heißt Stecker gemäß Schutzart IP67 (Bild 5).
Bild 3: Eine Neuverkabelung ist bei digitalen Einkabel-Systemen in der Regel ebensowenig erforderlich wie ein Austausch
der Antennendosen. Allerdings dürfen
die Dosen keinen Gleichspannungsdurchgang besitzen
Bild 5: Für den
Anschluss der LNBs
kommen nur F-Stecker
infrage, geeignet für
den Einsatz im Außenbereich
Empfang digitaler
Astra-Programme
Umsetzung weiterer Transponder
Über die digitalen Sat-Eingänge des Einkabel-Systems werden sowohl die horizontalen als auch die vertikalen Frequenzbereiche aus dem High-Band des
Satellitensystems Astra (Orbitalposition
Mit zusätzlichen Frequenzumsetzern
wird es künftig möglich sein, nicht nur
weitere Transponder (Umsetzer im Satelliten) aus dem Frequenzbereich von
Astra umzusetzen und in den freien Fre-
Einfache Installation
Einkabel-Systeme (Umsetzer, Bild 4)
werden vor der ersten Antennendose
(Bild 2) an das Koaxialkabel angeschlossen. Der Einbauort muss trocken sein
und über einen 230-V-Stromanschluss
verfügen. Bei Gemeinschaftsanlagen mit
mehr als zehn Teilnehmern und Kabelstrecken zwischen 20 m und 30 m Länge
erfordert dieses den Einsatz – je nach Kabeldämpfung und Anzahl der Antennendosen – zusätzliche digitaltaugliche
Nachverstärker.
Um eine stets hohe Signalqualität zu
gewährleisten, sollte die Satellitenantenne der Gemeinschaftsanlage einen
Durchmesser von mindestens 85 cm besitzen. Für die exakte Ausrichtung empfiehlt es sich, ein Pegelmessgerät zu verwenden. Da Einkabel-Syteme – wie etwa
das CEF 211 D von Hirschmann – einen
22-kHz-Generator sowie eine 14/18-VUmschaltspannung besitzen, lassen
sich nicht nur alle gängigen digitaltauglichen Universal-LNBs (Low Noise
Blockkonverter) einsetzen, sondern
ebenso
digitale
Twin-, Quatro- und
Bild 4: Die
beiden
Sat-Eingänge des
EinkabelSystems decken jeweils
den Frequenzbereich von 950 MHz
bis 2150 MHz ab. Die jeweiligen Frequenzbereiche
der verschiedenen Programme werden
über spezielle Filter zusammengeschaltet
de 18/2004
Bild 6: Da digitale Einkabel-Systeme nicht mit Frequenzversatz arbeiten, erfordert dieses keine Neuprogrammierung der Programmlisten der Sat-Receiver
19.2° OST), wo sich derzeit die wichtigsten digitalen deutschsprachigen Programme befinden, mittels spezieller Eingangsfilter auf einen gemeinsamen Ausgang zusammengeschaltet. Ein weiterer
Eingang, der den Frequenzbereich von
47 MHz bis 862 MHz abdeckt, ermöglicht zusätzlich den Empfang terrestrisch
ausgestrahlter Fernseh- und UKW-Radioprogramme.
Da die Satelliten-Frequenzen bei der
Zusammenschaltung auf den Ausgang
des Einkabel-Systems nicht
verändert werden, ist es
nicht erforderlich, die
vorprogrammierten
Programmlisten
(EPG) der SatReceiver zu
aktualisieren. Anders dagegen verhielt es
sich bei älteren Systemen, die
oft ganze Programmblöcke in andere Frequenzen umgesetzt haben.
Die verfügbaren Programme werden
aber ebenso im Sendersuchlauf der Geräte erkannt. Auch Premiere-Programme lassen sich mit entsprechenden Receivern empfangen.
quenzbereich der digitalen Einkabel-Systeme zu integrieren, sondern ebenso
Transponder anderer Satellitensysteme
wie beispielsweise Hot Bird. So lassen
sich etwa digitale Programme bzw. Programmpakete – gesendet in verschiedenen Sprachen – via Einkabel-System verteilen und bündeln. Da es sich bei diesen
Programmen häufig um codierte handelt, benötigen die Teilnehmer allerdings
Receiver mit Schnittstellen für CA-Module (Conditional Access) sowie die entsprechenden freigeschalteten Smartcards
(Bild 6, siehe auch Artikel auf S. 60).
Fazit
Einkabel-Systeme stellen eine ebenso
praktische wie preiswerte Lösung dar,
um die digitale Programmvielfalt via Satellit in Gemeinschaftsanlagen mit
Baumstruktur einzuspeisen. Dies gilt sowohl für die Umrüstung analoger SatVerteilnetze als auch für die Aufrüstung
analoger Netze für den terrestrischen
Empfang. Darüber hinaus ermöglichen
Einkabel-Systeme auch den Umstieg
vom Kabelfernsehen auf den digitalen
Sat-Empfang, da die entsprechenden
Verteilnetze ebenfalls oft in Baumstruktur vorliegen.
■
63
Automatisierungstechnik
Laser-Einweglichtschranken ohne
Fokusverstellung
dem eine Fokusverstellung zum Standard. Damit lässt sich der Strahlverlauf
nachträglich je nach benötigter Distanz
verändern. Der technische Aufwand und
damit die Kosten erhöhen sich dadurch
weiter.
Diese Fokusverstellung hat in vielen
Anwendungen durchaus seinen Sinn.
Damit ausgerüstete Laser-Einweglichtschranken (Bild 1) erkennen auch über
ihre Maximaldistanz, welche im Normalfall bei ca. 50 m liegt, 2 mm große
Objekte mit hoher Sicherheit. Viele Anwendungen stellen gar keine so hohen
Anforderungen. Hier geht es nur um die
Reichweite und nicht um extrem kleine
Objekte. Laserlichtschranken leisten –
und kosten – dann deutlich mehr, als
man eigentlich braucht.
W. Schmitz, E.-C. Reiff
Laser-Lichtschranken bieten wegen
des Laserlichtes eine große Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten. Eine aufwändige Fokusverstellung an der Linse verbessert die Eigenschaften noch.
Für viele Anwendungen kann man jedoch auf die Fokusverstellung verzichten und damit kompaktere Bauformen zulassen.
V
iele Sensoren gibt es in den zylindrischen M12- oder M18-Gehäusen. Besonders die unproblematische Montage trägt zur Verbreitung
der Bauform bei. Sie ist bei induktiven
und kapazitiven Näherungsschaltern
weitverbreitet und setzt sich inzwischen
auch bei optischen Sensoren immer stärker durch, z. B. auch bei Laser-Lichtschranken. Hier gibt es mittlerweile Geräte auf dem Markt, die eine kompakte,
kurze Bauform haben und auf eine Fokusverstellung verzichten.
Präziser Schaltpunkt
durch Laserlicht
Lichtschranken, die mit Laserlicht arbeiten, bieten in der Praxis vor allem einen
Vorteil: Ihr Lichtstrahl lässt sich eng
bündeln und ist gleichzeitig sehr intensiv. Dadurch kann man zum Einen selbst
kleinste Objekte zuverlässig detektieren
und zum Anderen große Reichweiten erzielen. Durch die große Genauigkeit der
Optik ergibt sich über die gesamte Strecke zwischen Sender und Empfänger ein
präziser Schaltpunkt. Man benötigt diese Eigenschaften z. B. bei der Kleinteileerfassung oder auch an großen Maschinen, z. B. in der Textilindustrie an
den Spinnereimaschinen, wo man große
Distanzen überbrücken muss.
Damit Laserdioden einen möglichst
parallelen Lichtstrahl aussenden und die
oben erwähnten Eigenschaften erreichen, benötigt man jedoch relativ aufWilfried Schmitz, Contrinex, Nettetal,
Ellen-Christine Reiff, Redaktionsbüro
Stutensee
64
Bild 1: Laserlichtschranke mit Fokusverstellung; damit ausgerüstete LaserEinweglichtschranken erkennen auch
über ihre Maximaldistanz von ca. 50 m
noch sicher Objekte von nur 2 mm Größe
wändig geschliffene Optiken. Dies erhöht auch den Preis von Laserlichtschranken im Vergleich zu »normalen«
optischen Sensoren. Bei den meisten der
heute marktüblichen Geräten gehört zu-
Großer Schaltabstand und
hohe Schaltfrequenz
Speziell für solche Anwendungsbereiche
hat Contrinex, Nettetal, sein Programm
an Laserlichtschranken um zwei Einweglichtschranken in M12- und M18Gehäuse erweitert (Bild 2). Die Geräte
verfügen über keine Fokusverstellung.
Anwender müssen damit nicht mehr für
PHOTOELEKTRISCHE NÄHERUNGSSCHALTER
Die photoelektrischen Näherungschalter gibt
es in mehreren Ausführungen.
Energetischer Reflexions-Lichttaster
Bei einem energetischen Reflexionslichttaster befinden sich Sender und Empfänger in
einem Gehäuse. Der Sender gibt gepulstes
Licht ab, welches ein Objekt beliebiger Form
ertastet. Das Objekt reflektriert das Licht;
aufgrund der undefinierten Oberfläche ist
das reflektierte Licht mehr oder weniger diffus. Die Empfangseinheit wertet das eintreffende Licht aus und schaltet bei genügender
eintreffender Lichtmenge. Die Empfindlichkeit lässt sich in weiten Bereichen einstellen.
Reflexions-Lichtschranken
Auch die Reflexions-Lichtschranke fasst Sender und Empfänger in einem Gehäuse zusammen. Der wesentliche Unterschied zu den
Lichttastern besteht darin, dass die Reflexionslichtschranke vor dem Sender eine Linse
und ein Polarisationsfilter hat. Als Reflektor
verwendet man Tripelspiegel. Da sich vor
dem Empfänger auch wieder Polarisationsfilter befinden, kann die Reflexionslichtschranke erkennen, ob das einfallende Licht wirklich reflektiertes Senderlicht ist. Licht, welches z.B. ein helles Objekt reflektiert und nur
in geringem Maße die gleiche Polarisierung
hat, würde der Empfänger nicht auswerten.
Reflexionslichttaster mit Hintergrundausblendung
Diese Variante unterscheidet sich vom energetischen Reflexionslichttaster dadurch, dass
sie nicht die Lichtmenge auswertet, sondern
den Einfallswinkel des eintreffenden Lichtes,
d.h., man kann das »Sichtfenster« verbreitern.
Der Einsatzbereich liegt z.B. bei der Erfassung
von Objekten vor hellen Hintergründen.
Einweg-Lichtschranken
Bei Einweg-Lichtschranken befinden sich
Sender und Empfänger in verschiedenen Gehäusen. Der Lichtstrahl legt daher auf dem
Weg vom Sender zum Empfänger nur den
einfachen Weg zurück. Eine sichere Erkennung des Objektes kann man gewährleisten,
wenn das Objekt die Lichteintrittsöffnung
des Empfängers mindestens abdeckt.
de 18/2004
Automatisierungstechnik
Bild 2: Die Laser-Einweglichtschranke
m montagefreundlichen
M12- und
M18-Gehäuse
bieten den
gesamten
Funtionsumfang ohne
Fokusverstellung
eine Fähigkeit bezahlen, das sie in ihrer Anwendung
gar nicht nutzen können.
Die Lichtschranken arbeiten über eine Distanz bis
50 m bei großer Funktionsreserve. Bei 1m Entfernung
beträgt der Durchmesser des Lichtstrahls 2 mm und
bei maximaler Reichweite 20 mm. Dank der hohen
Schaltfrequenz von 5 kHz kann man auch zeitlich
kurze Vorgänge sicher erfassen. Ein Eingangsimpuls
von ca. 0,1 ms genügt. Die Empfindlichkeit lässt sich
über ein Potentiometer vor Ort exakt an die Erfordernisse der Anwendung anpassen. Mit ihrem relativ hohen Schaltstrom von maximal 200 mA schaltet die
Lichtschranke auch verhältnismäßig große Lasten.
Die Inbetriebnahme der Lichtschranken fällt leicht.
Ein integrierter Kurzschluss- und Verpolungsschutz
verhindert Fehler bei der Inbetriebnahme. Sichtbares
Rotlicht (660 nm) erleichtert die Ausrichtung. Je nach
Typ arbeiten die Laser-Einweglichtschranken mit
NPN- oder PNP-Ausgang und werden wahlweise hellschaltend mit zusätzlichem Funktionsreserveausgang
oder mit antivalenten Ausgängen angeboten.
Bei antivalenten Ausgängen führt der eine das hellschaltende Signal und der andere das dunkelschaltende. Beide Funktionen stehen also gleichzeitig zur Verfügung, wodurch man beim Anschluss an die Steuerung eine höhere Flexibilität erreicht. Logische Verknüpfungen lassen sich leichter realisieren. Gehen
beide Ausgänge auf die Steuerung, ermöglicht diese
Redundanz außerdem sehr einfach eine Funktionskontrolle.
Kompakt, robust und kurz in Richtung
der Lichtachse
Die Schalter befinden sich in widerstandsfähigen
Metallgehäusen aus V2A-Stahl und erfüllen serienmäßig die Anforderungen der Schutzart IP67. Das Abdeckfenster der Optik besteht aus kratzunempfindlichem und reinigungsmittelbeständigem Hartglas. Die
zulässigen Umgebungstemperaturen liegen – bedingt
durch die eingesetzte Laserdiode – zwischen -10°C
und +50°C. Die Laserlichtschranken arbeiten im weiten Betriebsspannungsbereich bei 10...36 V. Eingebaute LEDs signalisieren den jeweiligen Schaltzustand
und die Funktionsreserve. Die im Sender der Einweglichtschranke eingesetzte Laserdiode erfüllt die Anforderungen der Laserschutzklasse 2, somit entfallen
während des Betriebes besondere Schutzmaßnahmen.
■
de 18/2004
65
Automatisierungstechnik
Standardisierung der industriellen
Datenverkabelung
Zum Stand der Normung
das industrielle Umfeld ändern sich
auch die Anforderungen an die industrielle Verkabelung. Um die geforderten Übertragungseigenschaften zu
gewährleisten, sind in der rauen Industrieumgebung zusätzliche Maßnahmen erforderlich.
D
ie in Europa gültige Norm für
anwendungsneutrale, strukturierte IT-Verkabelung ist die von
der Cenelec betreute EN 50173, in
Deutschland als DIN EN 50173 betreut
von der DKE. Der internationale Standard ISO/IEC 11801 unterscheidet sich
in einigen Details, ist aber weitgehend
mit dem europäischen harmonisiert.
Einen großen Teil zum internationalen Erfolg dieser Normen beigetragen hat
die Strukturierung der informationstechnischen Verkabelung in nur drei baumartig verzweigte Ebenen, welche die übliche Struktur von Bürogebäuden auf einem Firmengelände abbilden (Bild 1):
• Campus-Backbone: die Primärverkabelung zwischen Gebäuden und dem
Anschluss an das öffentliche Fernnetz,
dem Standortverteiler
• Gebäude-Backbone: sternförmige Sekundärverkabelung der Stockwerke
vom Gebäudeverteiler
• Etagenverteilung zu den in Wänden
oder Böden eingelassenen Telekommu-
Dipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber, Redaktion
»de«, nach einem Vortrag von Dr. Günter
Hörcher, Fraunhofer Technologie-Entwicklungsgruppe, Stuttgart, gehalten bei
Lapp Kabel, Stuttgart
Einflussgrößen
Mechanical rating
Ingress rating
Climatic rating
Electromagnetic rating
1
M1
I1
C1
E1
2
M2
I2
C2
E2
3
M3
I3
C3
E3
Klassifizierung der Umgebungseinflüsse
auf Kabel in der Industrieumgebung
66
de 18/2004
Quelle: Harting
Durch den Einzug vom Ethernet in
die Industrieverkabelung zu einem Teil des Unternehmensnetzes – aus der Büroumgebung
bekannte Normen gelten daher
auch dort. Unterschiede bzw.
Schwierigkeiten liegen in
• den sehr unterschiedlichen
Anforderungen an die Widerstandsfähigkeit der Komponenten in Produktionsanlagen
sowie
• der deutlich von der weitgehend einheitlichen Topologie
in Bürogebäuden abweichenden Verkabelung in einer Fabrikhalle oder z. B. einer petrochemischen Anlage.
Diese Situation hat die DKE
frühzeitig erkannt und schon
1999 die Initiative ergriffen, um
auch für industrielle UmgebunBild 1: Topologie der Verkabelung: Physikalischer
gen eine Norm für strukturierte
Stern mit drei Hierarchieebenen
Datenverkabelung zu schaffen.
Ende des Jahres soll der Entwurf der
nikations-Anschlussdosen (TA) für die
internationalen Norm ISO/IEC 24702
Endgeräte (PCs oder Telefone).
fertig gestellt sein.
Im industriellen Bereich können sich
Ein weiterer Unterschied zwischen
auch mehrere Etagenverteiler auf einer
Büro und Industrie liegt in den RedunEtage befinden, wenn z.B. eine entspredanzpfaden. In der Büroverkabelung
chend große Produktionshalle vorliegt.
gibt es diese vor allem im Backbone-Bereich (Primär- und teilweise SekundärStrukturierte Industrieverkabelung), die Industrieverkabelung
verkabelung
benötigt hohe Redundanz vor allem in
den unteren Hierarchie-Ebenen verlangt
Heutzutage existiert viele Feldbussyste(Steuerungsbereich).
me mit jeweils eigenen Verbindungstechniken. Steigende Datenraten erfordern
neue Gerätegenerationen und vor allem
Kanaleigenschaften
auch eine Verkabelung, die mehr als bisher auf übertragungstechnische EigenDie Verkabelungsnorm definiert den
schaften optimiert ist.
Übertragungskanal als die Punkt-zuDazu kommt ein Trend, in Produktionsanlagen die einzelnen Feldbus-»Inseln« untereinander und mit der restlichen Dateninfrastruktur des Unternehmens zu vernetzen. So entsteht ein
durchgängiges Datennetz vom Büro bis
zur Maschine. Dieser Prozess ist bereits
in vollem Gange. Mit Feldbusprotokollen, die Ethernet als Kommunikationsmedium verwenden, werden auch die
Feldbus-Slaves zu gleichwertigen Kommunikationspartnern (nur funktionale
Bild 2: RJ45-Steckverbinder, weltweit im
Unterscheidung).
Büro bewährt, muss für industrielle AnDurch das Zusammenwachsen von
wendungen mit einem Schutzgehäuse
Büro- und Industriewelt entwickelt sich
versehen werden
Quelle: Lapp Kabel
Andreas Stöcklhuber
Automatisierungstechnik
Punkt-Verbindung zwischen zwei Verteilern oder zwischen einem Verteiler und einem Endgerät (Network
Interface). Die übertragungstechnischen Anforderungen sind im Entwurf der Industrienorm weitgehend
aus der existierenden (Bürogebäude-)Norm übernommen. Weitere optische Kanäle befinden sich in Diskussion – Singlemode-Kanäle mit 5 km und 10 km Länge
sowie POF-Kanäle (Plastic Optical Fiber) bei 660 nm
und 510 nm.
Für einen Kanal gibt es im Industriebereich neben
den übertragungstechnischen Anforderungen auch die
Notwendigkeit, diese bei unterschiedlichen Umgebungseinflüssen zu gewährleisten. Der Normentwurf
klassifiziert daher die Umgebungseinflüsse in einer Tabelle anhand der vier Kriterien
• Mechanical rating (mechanische Belastung)
• Ingress rating (chemische Belastung)
• Climatic rating (klimatische Umgebungsbedingungen)
• Electromagnetic rating (EMV-Einfluss)
Die niedrigste Klassenkombination M1I1C1E1 entspricht den Anforderungen in der Büroumgebung (IS
11801), die höchste Klassenkombination M3I3C3E3
bedeutet starke industrielle Beanspruchung. Die Anforderungen nehmen mit zunehmender Klassennummer zu; die drei Klassen in den vier Kategorien können
auch gemischt auftreten (z. B. M1I3C1E2).
Komponenten
Die geforderten Übertragungseigenschaften der Komponenten leiten sich aus den Güteklassen der Übertragungskanäle ab, damit werden auch diese weitgehend
aus der ISO/IEC 11801 übernommen. Die Umweltbeständigkeiten der Komponenten ergeben sich aus den
in der »MICE«-Tabelle klassifizierten Umgebungseinflüssen der Kanäle. Ein Übertragungskanal kann auch
durch verschiedene Umgebungseinflussbereiche verlaufen. Die jeweils erforderliche Umweltbeständigkeit erreichen entweder
• die Komponenten selbst oder
• äußere Schutzmaßnahmen.
Abhängig von den Übertragungsklassen der Kanäle
und den Umweltbeständigkeits-Anforderungen am
Ort des TA (Teilnehmeranschluss) muss es neue Steckverbindungskomponenten geben. Schon einfache industrielle Anforderungen M2I2C2E2 bedingen zusätzliche Maßnahmen im Komponentendesign, um z. B.
Erschütterungen abfangen zu können.
Für stark schmutz- und feuchtegefährdete Bereiche
gibt es zum einen in Schutzgehäuse gekapselte RJ-45Steckverbinder, die v.a. die Steckkompatibilität mit der
Büroverkabelung sicher stellen sollen (Bild 2). Diese
haben den Vorteil der Steckkompatibilität zur Büroumgebung (z.B. für Messzwecke). Allerdings besteht bei
geöffnetem Stecker Verschmutzungsempfindlichkeit.
Zum anderen können auch bewährte M12-Steckverbinder für die Anwendungen zum Einsatz kommen, bei
denen eine Zweipaarleitung ausreicht. Diese haben den
Vorteil der Robustheit und passen daher gut ins Industrieumfeld. Von Nachteil ist hier, dass sich M12-Steckverbinder nur vierpolig und (mit Zusatzaufwand) nur
bis 100 MHz betreiben lassen.
de 18/2004
67
Automatisierungstechnik
KABEL FÜR DIE INDUSTRIELLE
DATENVERKABELUNG
In Anlehnung an den Bürobereich (ISO/IEC 11 801, EN
50 173) ist bei Industrial Ethernet eine maximale Segmentlänge von 100 m für alle Applikationsarten vorgesehen
(feste Verlegung, flexible und hochflexible Anwendung,
Torsion). Dies setzt allerdings einen Leitungsquerschnitt
von AWG22 voraus. AWG22 ist Profinet-konform. Dies hat
zur Folge, dass der Standard
RJ45-Steckverbinder nicht mehr
eingesetzt werden kann – man
benötigt eine modifizierte »Industrieversion« mit vergrößerter Aderaufnahme (ca. 1,6 mm2
anstatt ca. 1,0 mm2).
Speziell für Ethernet hat z.B.
Lapp Kabel, Stuttgart, die Marke
»EtherLine« geschaffen – für Leitungen und passende Systemkomponenten. Heute bietet
Lapp Kabel unter dem Marken- Eine von über 100
namen »Unitronic« über 100 ver- verschiedenen Busschiedene Busleitungen für alle leitungen des Hermarktgängigen Bussysteme an. stellers
»Unitronic« ist der Markenname für Datenleitungen mit Kupferleiter bei Lapp Kabel. Für
den multifunktionalen Einsatz im industriellen Maschinenumfeld eignen sich besonders Unitronic-FD und Unitronic
PUR. Für die Schleppkettenanwendung kommt die Produktreihe Unitronic-FD P plus zum Einsatz. Die Produktreihe
Unitronic-FD PUR ist aufgrund des PUR-Mantels eine robuste Datenleitung für den Einsatz unter aggressiven Umgebungsbedingungen. Darüber hinaus gibt es auch UnitronicDatenleitungen für den Niederfrequenzbereich (NF).
Status des Normungsverfahrens
Für gekapselte RJ-45-Steckverbinder befinden sich im
Normungsgremium IEC 61076-3-106 zehn Gehäusevarianten in der Abstimmung. Bei der Spezifikationserweiterung für M12 (IEC 61076-2-101) auf 100 MHz
(Kategorie 5 nach ISO/IEC 11801 bzw. EN 50173)
läuft ebenfalls derzeit die Abstimmung. Eine Entscheidung dürfte Ende 2004 fallen. Nach Festlegung der
Steckverbindernormen werden die Kabelnormen nachgezogen.
Verkabelung
Die europäischen Normung (CENELEC TC215 WG1
Project Team Industrial Premises) begann im Oktober
2001. Der fertig gestellte Entwurf der EN 50173-3
dürfte Ende 2004 vorliegen. Er entsteht in enger Zusammenarbeit mit der weltweiten und US-amerikanischen Norm.
Die weltweite Normung in der ISO/IEC JTC1
SC25 WG3 Industrial Premises Task Group hat im
Dezember 2002 begonnen. Auch hier wird der Entwurf Ende 2004 erwartet und wird voraussichtlich
ISO/IEC 24702 heißen. Hierfür kooperieren die Verkabelungsexperten aus ISO/IEC JTC1 SC25, Automatisierungsexperten aus IEC SC65C und Verkabelungsund Automatisierungsexperten aus der IAONA (Industrial Automation Open Networking Alliance). ■
68
de 18/2004
Automatisierungstechnik
Synchronzeit über das Netzwerk
Josef von Stackelberg
Anwendungen mit Echtzeitverhalten
benötigen eine Referenzzeit, wenn
der Datenaustausch z. B. im Paketversand über ein Netz erfolgt. Ein TimeServer stellt die Referenzzeit synchron für alle Teilnehmer über das
Netz zur Verfügung.
D
ie Automatisierungstechnik und
die Gebäudeautomation haben
viele Anwendungen, in denen eine synchronisierte Zeit auf allen Steuerungen ein notwendiges Funktionskriterium darstellen. Hier müssen Störmeldungen in einem verteilten System alle
einen Zeitstempel tragen, welcher den
chronologischen Ablauf einer Störungsentwicklung nachvollziehbar macht.
Dort tauschen dezentrale Systeme über
TCP/IP und Ethernet Datenpakete aus,
welche in der Weiterbearbeitung in der
richtigen zeitlichen Reihenfolge sortiert
werden müssen. An anderer Stelle erfordert ein Zeit- und Personaldatenerfassungssystem eine synchrone Zeitangabe.
Für diese Anforderungen bietet Ipcas,
Erlangen, den Standalone-Time-Server
»ipNTP«. Er kommuniziert in Netzwerken über TCP/IP und Ethernet oder
SNTP (Simple Network Time Protocol –
RFC 2030).
zeichensender in Mainflingen bei Frankfurt am Main (DCF77), oder durch das
globale
Satelliten-Navigationssystem
(GPS) synchronisiert werden. Die Funkuhr hat extern einen Anschluss an eine
aktive DCF77-Antenne oder einen GPSEmpfänger, der die Zeitsignale zur Verarbeitung in den Time-Server einspeist.
Dieser sorgt dafür, dass die selbe funkgenaue Referenzzeit allen Teilnehmern zur
Verfügung steht.
NTP-Server-Informationen
Das Network Time Protocol (NTP)
dient dazu, die Zeit eines Clients über
das Internet/Intranet mit anderen Rechnern oder mit einer externen Uhr zu synchronisieren. Dabei laufen die primären
NTP-Time-Server über externe Zeitgeber möglichst genau synchron zur Coordinated Universal Time (UTC). Die
NTP-Clients wiederum synchronisieren
ihre Zeit mittels NTP-Kommandos mit
den als Argument angegebenen Servern.
DCF77-Informationen
Die DCF77-Funkuhren (D = Deutscher,
C = Langwellensender, F = Frankfurt,
77,5 kHz = Trägerfrequenz) empfangen
die amtliche Uhrzeit der Bundesrepublik
Deutschland von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig und geben diese über verschiedene Schnittstellen an Rechner und Systeme weiter. Durch Funksynchronisation des Senders DCF77 in Mainflingen
bei Frankfurt/M. (50:01° N, 9:00° 0)
kann man die Langzeitgenauigkeit des
PTB-Eichnormals von 1 x 10-13 pro Woche erreichen.
GPS-Informationen
In ca. 20000 km Höhe bewegen sich Satelliten auf unterschiedlichen Bahnen
um die Erde. In jedem Satellit befindet
sich eine Atomuhr, deren Zeit die Staelliten kontinuierlich mit den Bahndaten
aussenden. Der GPS-Empfänger registriert die Daten und wertet sie aus. ■
Synchronzeit vom Time-Server
Fast alle Rechnersysteme verfügen heute
über integrierte Uhren, diese laufen aber
häufig ungenau und müssen synchronisiert werden, z.B. bei Sommer-/Winterzeit-Umstellung oder bedingt durch
Quarzdrift. Vereinzelte Komponenten
haben eingebaute Funkempfänger. Dies
bringt nicht nur Vorteile.
• Die Kosten der einzelnen Empfänger
und deren Installationen summieren sich.
• Empfangsstörungen bei den Systemen
beeinträchtigen die Qualität der synchronen Zeit.
Der ipNTP-Standalone-Time-Server kann
DCF77- und GPS-Zeitinformationen
über das Ethernet übertragen. Alle Teilnehmer im TCP/IP-Netzwerk können
über das SNTP-Protokoll mit dem ZeitJosef von Stackelberg, Redaktion »de«,
nach Unterlagen von Ipcas, Erlangen
de 18/2004
69
Automatisierungstechnik
Verbesserter Kurzschlussschutz
für kleinere Motoren
Wolfgang Esser
Kleine Drehstrommotoren bis 15 kW
arbeiten häufig unter ungünstigen
Bedingungen. Umso notwendiger ist
ein umfassender Schutz sowohl der
Aggregate als auch der Zuleitungen.
Motorstarter mit konstruktiv verbessertem Kurzschlussschutz übernehmen diese Aufgabe.
G
roße Motoren erfahren umfangreiche Schutzmaßnahmen, die
ihrer Bedeutung für die Betriebssicherheit entsprechen. Weil große Motoren beim notwendigen Austausch entsprechende Lieferzeiten haben und der
wirtschaftliche Verlust groß sein kann,
umfasst der Motorschutz häufig einen
zusätzlichen Thermistorschutz und Lagerüberwachung. Die Verlegung der Kabel und Leitungen erfolgt sorgfältig. Sie
haben die entsprechenden Biegeradien.
Sie werden mechanisch mit Rohren geschützt. Hier bleibt die Kurzschlussgefahr gering, wenn die Installationsarbeiten und die Inbetriebnahme abgeschlossen sind.
Ungünstige Arbeitsbedingungen
für kleine Antriebe
Hunderttausende kleiner DrehstromMotoren bis ca. 15 kW laufen unter z.T.
ungünstigen Bedingungen an der Maschine oder in der Anlage. Diese Motoren
stellen eben oft nur notwendige Hilfsantriebe dar.
Die Zuleitungen verlaufen beim Prototyp oder bei der individuellen Maschine dort, wo die Maschinenstruktur noch
Platz bietet, wo nicht bereits die vorrangigen starren Hydraulikleitungen oder
der Pneumatikschlauch liegen. In diesen
Fällen erhöht sich die Kurzschlussgefahr
durch Beschädigungen von Leitungen im
rauen Betrieb gegenüber den leistungsstarken Motoren. An den Einsatzorten
von Be- und Verarbeitungsmaschinen
steht vielfach auch keine Elektrofachkraft für die laufende Wartung und die
Dipl.-Ing. Wolfgang Esser, Leiter Produktsupport Motorstarter bei Moeller, Bonn
70
vorbeugende Instandhaltung zur
Verfügung.
Von gelegentlich geäußerten
Überlegungen, bei
kleinen Motoren
Bild 1:
aus Kostengründen
Kombinaauf einen Motorschutz
tionen aus Strombegrenzu verzichten, kann zer-Bausteinen CL-PKZM 0 und Motorschutzschaltern
man nur abraten. Die PKZM 0; der Strombegrenzer eignet sich für alle SpannunLeitungen und Schalt- gen bis 690 V; er kann entweder neben oder unter dem Mogeräte brauchen Schutz torschutzschalter auf der Normtragschiene sitzen
und die IEC EN
destartern vertauschen zwei Leistungs60204-1 für die elektrische Ausrüstung
schütze zwei Phasen der Motorleitung.
von Maschinen schreibt den Schutz von
Das führt zur Änderung der Drehrichfast allen Motoren vor.
tung des Motors. Große Bedeutung haben vor allem für größere Motoren die
Motorstarter schalten und
Stern-Dreieck-Starter. Mit diesem redubegrenzen das Risiko
ziert man den Einschaltspitzenstrom, bei
kleineren Motoren nutzt man ihn auch
Der Begriff des Starters bedeutet normzur Reduzierung des Anlaufdrehmogemäß »die Kombination aller zum Inmentes, um z. B. Fördergut zu schonen.
gangsetzen und Stillsetzen eines Motors
Motorstarter enthalten zunehmend auch
erforderlichen Geräte, in Verbindung
elektronische Schalt- und Schutzgeräte,
mit einem geeigneten Überlastschutz«.
die ebenfalls Einschaltströme und DrehDer »klassische« Motorstarter besteht
momente reduzieren oder die Motoraus Schmelzsicherungen, Leistungsdrehzahl stufenlos steuern.
schütz und Motorschutzrelais. Die
Trennfunktion übernimmt vielfach ein
gemeinsamer Hauptschalter für mehrere
Schutz für den gesamten
Motorstarter. Eine vorteilhafte AlternaStromkreis
tive bilden schmelzsicherungslose Motorstarter, die aus Motorschutzschalter
Mit den Schutzfunktionen der Motoroder Leistungsschalter mit Motorstarter kann man nicht nur die Motoren
schutzcharakteristik und einem Leisschützen, sondern den gesamten Stromtungsschütz bestehen. Die schmelzsichekreis einschließlich der Schalt- und
rungslosen Motorstarter wirken sich poSchutzgeräte sowie Kabel und Leitunsitiv auf die Betriebssicherheit und Vergen. Die erste Schutzfunktion des Mofügbarkeit der Betriebsmittel aus. Die
torstarters bildet der Überlastschutz mit
Motorschutzschalter
»PKZM
0«,
den Aufgaben
»PKZM 01« und »PKZM 4« von Moel• eine Zerstörung des Motors beim Anler, Bonn, bilden bereits ohne Zuhilfelauf oder beim festgebremsten Läufer
nahme eines Schütz einen handbetätigzu verhindern und
ten Motorstarter.
• eine unzulässige Minderung der LeIm Gegensatz zum handbetätigten
bensdauer während des Laufs zu verMotorstarter ermöglichen die Motormeiden, die durch eine zu hohe Wickstarter mit Schützen auch das Ein- und
lungstemperatur entstehen kann.
Ausschalten aus der Ferne, bzw. durch
Der Überlastschutz muss auf der anderen
verschiedenartige Sensoren, BefehlsgeSeite, aber auch ein unnötiges Auslösen
ber und Automatisierungssysteme.
bei nicht gefährdetem Motor vermeiden.
Die meisten Motorstarter sind so geDie Motortemperatur kann man
nannte Direktstarter, mit einer Drehrichdurch Motorschutzschalter, Leistungstung und Direkteinschaltung. Daneben
schalter und Motorschutzrelais mit ausgibt es die Wendestarter, welche bereichender Genauigkeit aus dem fließensonders im kleinen Leistungsbereich bei
den Strom ermitteln (indirekte, stromabStellantrieben auftreten. Bei den Wenhängige Temperaturüberwachung).
de 18/2004
Automatisierungstechnik
Bild 2 a: Dynamische Wirkung der sich abstoßenden Leiter einer Stromschleife; dieser physikalische Effekt wird in den Strombegrenzerbausteinen CL-PKZM0 genutzt
Thermoschutz bei drehzahlgeregelten Motoren
Mit den Thermistor-Maschinenschutzrelais »EMT 6« kann man den Überlastschutz leicht zum Motorvollschutz ergänzen. Immer mehr Motoren haben in
ihrer Grundausstattung für eine höhere
Ausfallsicherheit die integrierten Thermistorfühler für die direkte Temperaturüberwachung im Motor. Dieser Zusatzschutz empfiehlt sich besonders dann,
wenn der Strom alleine keinen ausreichenden Rückschluss auf die Temperatur zulässt. Das tritt z. B. bei drehzahlgeregelten Motoren auf, weil in diesem
Fall die Motorkühlung häufig ebenfalls
drehzahlabhängig erfolgt. Andere typische Einsatzgründe liegen bei behinderter Kühlung vor, oder wenn sich die Umgebungstemperaturen von Motoren und
Schutzschaltern stark unterscheiden.
Kurzschlussschutz mit
magnetischen Schnellauslösern
Die zweite Schutzfunktion des Motorstarters liegt beim Kurzschlussschutz.
Die Kurzschlussschutzfunktion stellt bei
den Schaltern PKZM 01, PKZM 0 und
PKZM 4 ein fest eingestellter magnetischer Schnellauslöser in jeder Strombahn sicher.
Die Kurzschluss- und Überlastauslöser wirken auf das Schaltschloss. Es gelang, die Reaktionsgeschwindigkeit des
Schaltschlosses und des doppeltunterbrechenden Kontaktapparates so weit
zu erhöhen, dass die Ansprechwerte der
Schnellauslöser jetzt bei ca. 14 x Ie
(Schalter-Bemessungsstrom = größter
einstellbarer Strom) liegen. Bei kleineren
eingestellten Strömen erhöht sich der
Faktor entsprechend. Trotz des höheren
Ansprechstromes ließ sich die Durchlassenergie im Störungsfall aufgrund der
kürzeren Stromflussdauer reduzieren.
Diese wirkt im Störungsfall auf die
nachgeordneten Schaltgeräte ein.
de 18/2004
Bild 2 b: Prinzip-Darstellung eines strombegrenzenden
Kontaktsystems; die abstoßende Kraft F ist proportional zum Strom I; Å = bewegliches Schaltstück
Die Erhöhung der SchnellauslöserAnsprechwerte musste erfolgen, weil
neuere Motoren höhere »Inrush«-Ströme zeigen, nadelförmige Stromspitzen
beim Einschalten des Motors. Die höheren Ansprechwerte verhinden die ungerechtfertigte Auslösung durch diese nadelförmigen Stromspitzen.
Die Ansprechwerte darf man jedoch
nicht beliebig weiter erhöhen, da der
Schutzschalter auf der anderen Seite
auch den Leitungsschutz übernehmen
soll und sich letztlich auch selbst vor
Zerstörung schützen muss. Die Funktionen des betriebsmäßigen Ein- und Ausschaltens übernehmen in den beschriebenen Motorstartern die Leistungsschütze. Die Funktion des Ausschaltens
im Störungsfall übernehmen die Hauptstromkontakte der Motorschutzschalter.
Kurzschlussschutz bis 50 kA oder
150 kA
Bei kleinen Nennstromstärken der
Schutzschalter schützt der hohe Innenwiderstand der Überlastauslöser das
Schutzschaltgerät vor Zerstörung. Diese
Schalter nennt man »eigenfeste Schalter«. Die eigenfesten Motorschutzschalter von Moeller begrenzen jetzt Kurzschlussströme bis 150 kA auf eine ungefährliche Höhe. Das bedeutet, dass man
bei immer mehr Anwendungen praktisch
nicht mehr über die Höhe der möglichen
Kurzschlussströme nachdenken muss.
Aufgrund physikalischer Gesetze
können nicht alle Einstellbereiche eigenfest sein. Die höheren Strombereiche
von 12 A bis 32 A haben jeweils ein Bemessungsgrenzkurzschlussausschaltvermögen Icu von 50 kA bei 415 V. Wenn
man mit größeren Kurzschlussströmen
rechnet, muss man ein weiteres Schutzorgan vorschalten, um die Motorschutzschalter vor den Folgen des Kurzschlusses zu schützen. Die Erhöhung der Kurzschlussfestigkeit auf 50 kA reduziert
aber die Anzahl der Anwendungen noch
einmal deutlich, bei denen man ein weiteres Schutzorgan benötigt. Bei schmelzsicherungslosen Motorstartern ist dieses
Schutzorgan ein Leistungsschalter, der
im Idealfall auch die Aufgabe des
Hauptschalters für die Schaltanlage
übernehmen kann. In vielen Anwendungen kann man auch einen Leistungsschalter als Gruppenschutz für mehrere
Motorstarter verwenden, z.B. für ein
Verteilerfeld.
Strombegrenzer für sehr große
Kurzschlussströme
Eine weitere günstige Lösung bei sehr
großen Kurzschlussströmen und nicht
eigenfesten Schutzschaltern bildet der
Strombegrenzerbaustein »CL-PKZM«
aus dem System »xStart« (Bild 1). Die
Strombahnen dieses Strombegrenzers
(CL = Current limiter) und des Motorschutzschalters liegen in Reihe. Der
Strombegrenzer verfügt über einen Kontaktapparat, der aus drei voneinander
unabhängigen Repulsionskontakten besteht. Diese sind im ungestörten Betrieb
geschlossen. Die Kontakte stellen Stromschleifen dar. Der im Störungsfall fließende Kurzschlussstrom erzeugt durch
die Schleifen gleichsinnig gerichtete
Magnetfelder mit abstoßenden Kräften
auf die gegenüberliegenden Leiter der
Stromschleifen (Bild 2). Deren dynamische Wirkung schleudert die Kontakte auf.
Zusammen dämpfen alle Lichtbogenwiderstände Kurzschlussströme bis 150
kA ebenfalls auf unkritische Werte. Zeitgleich mit dem Strombegrenzer lösen die
magnetischen Schnellauslöser den Motorschutzschalter aus und sorgen für
die Abschaltung des fehlerbehafteten
Stromkreises. Die Repulsionskontakte
des Strombegrenzers fallen nach einer
Stromflussdauer von ca. 4...7 ms selbsttätig wieder in ihre geschlossene Ruhelage zurück. Der Strombegrenzer ist danach ohne Auswechseln von Teilen wieder betriebsbereit.
■
71
Betriebsführung
Mietservice für Arbeitskleidung mit Tücken
Alles rechtens? Folge 43
Corinna Linke
Ein mittelständisches Elektrounternehmen mietet für seine Monteure
die Arbeitsbekleidung bei einem Anbieter. Da der Betrieb mit dem Service nicht zufrieden ist, will er wechseln und kündigt fristgerecht den
Vertrag. Nun kommt das so genannte
Kleingedruckte zum Zuge, und damit
auch weitere Probleme.
F
ür seine mehr als 50 Monteure mietet ein Elektrobetrieb die Arbeitskleidung bei einem deutschen
Marktführer. So muss er sich nicht selbst
um die Pflege der über tausend Teile
kümmern und spart zudem die Investition für eigene Berufskleidung.
Während der dreijährigen Vertragslaufzeit passieren immer wieder Pannen:
fehlende Reinigung oder Reparatur sowie
falsche oder nicht nachvollziehbare Abrechnungen. Obwohl der Auftraggeber
mehrfach beim Dienstleister reklamiert,
verbessert sich der Service nicht. Daraufhin kündigt der Handwerksbetrieb nach
zweieinhalb Jahren den Vertrag fristgerecht und schaut sich nach einem alterna-
Dipl.-Ing. Corinna Linke, Fachjournalistin,
Hamburg
72
tiven Anbieter um. Jetzt wird der erste
Dienstleister aktiv und versucht, den Betrieb mit mündlichen Versprechungen zurückzugewinnen – ohne Erfolg.
Böses Erwachen
Der Wechsel zum neuen Anbieter steht
kurz bevor, als das Elektrounternehmen
eine Schlussrechnung vom ersten Verleiher bekommt. Darin stellt dieser eine
Art Ablösesumme in Rechnung. Offiziell handelt es sich um den Zeitwert der
gemieteten Bekleidung, den der Anbieter mit der Hälfte des Neueinrichtungspreises ansetzt. Alles nachzulesen in
den Allgemeinen Geschäftsbedingungen
(AGB) des ersten Dienstleisters auf der
Rückseite des vereinbarten MietserviceVertrags. Für den Handwerksbetrieb,
mit seinen mehr als tausend Teilen im
Umlauf, summiert sich dieser Zeitwert
auf mehr als 10 000 €.
Das erscheint dem Unternehmen
überzogen: Schließlich hat es für die Benutzung und Pflege der Berufskleidung
in den vergangenen drei Jahren monatliche Leasing-Raten gezahlt. Pro Jahr
rund 15000 €. Außerdem würde es die
gemietete Kleidung sowieso nicht übernehmen wollen, da ihm der zweite Anbieter seinerseits die Berufskleidung
stellt. Für was soll der Betrieb jetzt noch
zusätzlich aufkommen? Dem gesunden
Menschenverstand zufolge erscheint
ihm eine Ablösesumme beim Wechsel
LESERSERVICE
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Corinna Linke, die diese Serie betreut:
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Tel.: (03 51) 85 06-3 80, Fax -3 81
Wir behandeln Ihre Informationen
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des Dienstleisters absurd. Denn damit
würde das Miet-Prinzip ad absurdum
geführt. Auch entspricht es nicht unbedingt seiner Vorstellung von freiem
Wettbewerb, wenn ein Auftraggeber nur
mit Verlust den Anbieter wechseln kann.
Doch auf diese Argumentation lässt sich
der erste Dienstleister nicht ein: Vertrag
sei Vertrag.
Ausgang offen
Da sich beide Parteien nicht einigen können, begleicht der Elektrobetrieb unter
Vorbehalt die Hälfte der Rechnungssumme. Zudem übergibt er den Fall an
seinen Rechtsanwalt. Der erste Dienstleister wiederum fordert den vollen Betrag und klagt. Es folgt ein Schlichtungstermin, zu dem der Verleiher kein wirkliches Angebot macht. Denn er fordert
den Betrieb auf, die volle Rechnungssumme zu zahlen und dazu noch die Gerichtskosten zu übernehmen. Für den
Betrieb kommt das nicht in Frage.
■
de 18/2004
Betriebsführung
Partner-Programme fürs Marketing
Corinna Linke
Während die Hersteller von Elektroinstallationsmaterial diverse Unterlagen zur Verkaufsförderung anbieten, sieht es mit tatkräftiger Unterstützung schlechter aus. Lediglich
vier Produzenten unterhalten öffentliche Clubs oder Programme für
Quelle: privat
Handwerker, die auch Möglichkeiten
zum persönlichen Austausch vorsehen. Dafür bieten sie allerdings viele
praxisnahe Inhalte.
Ü
ber 6 400 Handwerksbetriebe
beteiligen sich an den vier Marketing-Clubs und -Programmen
der Industrie. Was sie bieten – und vor
allem was sie dem Handwerksbetrieb
nützen, hat die Redaktion »de« mit Unterstützung des selbstständigen Elektromeisters Markus Hofmann aus Hamburg untersucht (Tabelle).
»de«: Sie sind selbst Mitglied in zwei
Marketing-Clubs bzw. -Programmen.
Was haben Sie davon?
M. Hofmann: Hochglanzbroschüren für
Endkunden oder ausführliche Produktbeschreibungen bietet eigentlich jeder
Hersteller an. Und die unterstützen mich
auch sicher im Beratungsgespräch beim
Kunden. Doch den eigentlichen Erfolg
Dipl.-Ing. Corinna Linke, Fachjournalistin,
Hamburg
Der Elektromeister Markus Hofmann hat
einen Elektroinstallationsbetrieb mit
sechs Mitarbeitern in Hamburg
sichern sie nicht: weder den Zuschlag
für einen Auftrag, noch die Zufriedenheit des Kunden nach erledigter Arbeit,
geschweige denn eine pünktliche Bezahlung. Hier setzen die Clubs bzw. Programme an und unterstützen mich, und
natürlich auch die anderen Mitglieder, in
einem aktiven Austausch und mit einem
großen Angebot an praktischen Hilfestellungen bzw. Arbeitsmitteln für mein
Marketing.
»de«: Was denn zum Beispiel?
M. Hofmann: In erster Linie zählen für
mich die regelmäßigen Treffen. Denn
Marketingthemen lassen sich im persönlichen Gespräch oft besser vermitteln als
über Prospekte oder Artikel. Außerdem
tauschen wir Mitglieder recht offen unsere Erfahrungen aus, was mit lokalen
Kollegen wegen des Wettbewerbs eher
PROGRAMM DES VKE
Der Vertrauenskreis Elektro-Handwerk und Fachhandel GmbH (VKE) versteht sich als Kooperation und ist der führende Zusammenschluss von Fachbetrieben des Elektro-Handwerks und -Fachhandels (ca. 2 300 Handwerksbetriebe und Fachgeschäfte) mit einer
fast 25-jährigen Praxiserfahrung. Im Gegensatz zu den Industrie-Clubs agiert VKE produktneutral, hält aber Kontakte zu rund 70
namhaften Herstellern von Elektroinstallationsmaterial und Elektrogeräten.
Die Mitgliedschaft beeinflusst das Rating positiv. Finanzielle Vorteile entstehen durch eine Reihe von Serviceleistungen, Profilierung
der Mitglieder und Stärkung ihrer Wettbewerbsfähigkeit bzw. Marktposition. Die Qua-
de 18/2004
lifikation erfolgt durch Aus- und Weiterbildung bzw. produktiven Erfahrungsaustausch,
dadurch entsteht Wissens- und Kompetenzvorsprung.
Die Warenbeschaffung läuft über die
Großhandelspartner. das Portfolio umfasst
auch Fahrzeug-Neukauf oder -Leasing, Fahrzeug-Einrichtungen, Arbeitsschutz- und Berufsbekleidung, Büro- und Betriebsausstattungen und Werkstattbedarf sowie SoftwareInvestitionen.
Infos in eigenen Medien: Internet und
Intranet, VKE Kurier (Zeitung), VKE-@kurier
VKE GmbH; Michael Pross
Tel.: (05 11) 67 99 67-3, Fax (05 11) 67 99 67-59,
info@vke-elektro.de, www.vke-elektro.de
selten geschieht. Die Unterstützung bei
der operativen Arbeit reicht von Werbeartikeln, Broschüren für Endkunden und
Handwerker über Vorlagen für Anzeigen und Mailings sowie Poster und Postkarten bis zu kompletten Aktionspaketen, Telefonhotline und Einzelberatung.
Je nach Hersteller bezieht sich das Angebot mehr oder weniger stark auf die eigenen Produkte und behandelt statt dessen allgemeine Themen wie »Tag der offenen Tür« oder »E-Check«. Wichtig
finde ich auch eine kontinuierliche Information und Fortbildung. Im günstigsten Fall bekomme ich die Ankündigung
neuer Produkte sogar schon etwas früher als der Handel.
»de«: Lässt sich das denn wirtschaftlich
ausnutzen?
M. Hofmann: Wenn ich mich mit einem
Betrieb vergleiche, der nicht ständig auf
dem Laufenden ist: ja. Außerdem dauert
die Informationskette über den Großhandel oder den Außendienst des Herstellers schon ein paar Wochen. Und sie
erfolgt auch eher zufällig, während die
Mitglieder der Clubs bzw. Programme
regelmäßig Informationen erhalten.
»de«: Für wen eignet sich die Mitgliedschaft?
M. Hofmann: Grundsätzlich für jeden,
der sich bei der Verkaufsförderung helfen lassen will. Zumal die Teilnahme
entweder kostenfrei oder monetär überschaubar ausfällt. Allerdings sollte sich
ein Betrieb vorher überlegen, ob er die
Produkte des jeweiligen Anbieters überhaupt bevorzugt verkaufen kann bzw.
will. Wer beispielsweise lieber das Schalterprogramm vom Hersteller XY installiert, kann nicht gleichzeitig in den Club
des Herstellers Z eintreten wollen. Alternativ bieten sich ähnliche Angebote vom
Großhandel an wie das Marketingkonzept »Eltkauf« von der Elektro-Großhandelsgruppe »Eltkontor« mit rund
1 150 Elektromeister-Fachbetrieben aus
Deutschland und Österreich oder das
Partnerschaftskonzept »Tecselect« mit
1 000 Mitgliedern von DEHA, einem
Zusammenschluss von acht Elektrogroßhändlern. Eine weitere Möglichkeit
stellt der VKE Vertrauenskreis Elektro
dar.
»de«: Vielen Dank für das Gespräch
Herr Hofmann.
73
Betriebsführung
Marketing-Programme aus der Industrie
Name des Programms bzw.
Clubs und Anbieter
Aufnahmebedingungen
Berker Bestkreis
System-Profi-Programm von Hager Tehalit
Registrierung
Fragebogen
Zielgruppe
Elektro-Handwerksbetriebe mit Schwerpunkt Installation
Ausrichtung und
Schwerpunkte
Ziel: Die mittelständischen Elektro-Fachhandwerksunternehmen im
täglichen Wettbewerb zu fördern und zu stärken.
Elektrotechnikunternehmen, die strategisches Marketing und kontinuierliche Weiterentwicklung als Unternehmenskonzept haben und dabei gern Produkte von Hager Tehalit einsetzen.
Programm zur Optimierung der Kundenbeziehung: Mit den Programmbausteinen Marketing, Wissen, Dialog und Motivation möchte Hager
Tehalit Betriebe bei ihrem Erfolg unterstützen und auf ihrem Kurs begleiten.
Nutzwert
Information, Weiterbildung, Betreuung
Aufeinander abgestimmte Mittel und Maßnahmen – immer als System
angeboten – unterstützen den Kundenauftritt, Vorsprung durch frühere Information über Trends und Produkte
günstigere
Einkaufsbedingungen
für Produkte aus dem Shop (kein Installationsmaterial), für externe
Produkte und Leistungen wie Reiseangebote (Thomas Cook),
Maschinen, Werkzeuge oder Bedarfsartikel
Infos per Post, Fax oder Mail, Infos in geschlossenem Bereich auf der
Homepage
über 3 000
1997
kostenlos
für Werbegeschenke und Marketingmittel
Informationsvorsprung
Mitgliederzahl
Gründungsjahr
Teilnahmegebühr
Werbemittel für Kunden zum
Verschenken oder Verkaufen
Saisonbedingte
Aktionspakete
Informationsmaterial für
Kunden
Infos per E-Mail (Newsletter) monatlich, Infos mindestens 14 Tage früher bei wichtigen Aktionen
1 892
1999
kostenlos; Programmangebote werden zum Selbstkostenpreis oder zu
subventionierten Preisen abgegeben.
Elemente des Programms bzw. Clubs (Beispiele)
Werbemittelpakete (Streuartikel etc.), hochwertige Werbeartikel,
hochwertige Werbemittel, Streuartikel, wechselndes Angebot
wechselndes Angebot
Sommerschlussverkauf, Weihnachtspräsente zu günstigen Konditionen
Endverbraucherbroschüren: Gesamtüberblick (Design und Systeme),
Instabus EIB, Funkbus-System, Raumplaner Elektro, diverse andere Prospekte und Broschüren
Präsentationsmittel
Planungskoffer: Einzeldisplays nach Programmen, Wandtafeln jeweils
mit Originalprodukten
Informationsmaterial über
Marketing für den eigenen
Gebrauch
Informationsmaterial über
Produkte und Trends für
den eigenen Gebrauch
Treffen zum Erfahrungsaustausch und »Netzwerkeln«
Checklisten: Gewerbeschau/Hausmesse/Tag der offenen Tür, Reklamationsbehandlung, Forderungsausfälle
technische Schulungen
nach festgelegtem Schulungskonzept/-Angebot,
vor Ort individuell
Technische Informationen, Handbücher
Endverbraucherbroschüren: Beratungs- und Verkaufshilfen über Energie sparen oder Risiken vermeiden, Neuinstallationen, Endverbrauchermagazin »bauen und modernisieren“, Material lässt sich mit dem
eigenen Logo individualisieren.
Mustertafeln, Produktmuster
telefonische Hotline, Angewandtes Marketing für jede Aktion (z.B.
Überspannungsschutz), das Nutzen, Anwendung und Verfahrensweisen
beschreibt.
alle neu erscheinenden Dokumentationen über Produkte, Kundenzeitschriften
ERFA-Gruppen in ganz Deutschland
Schulungen über Marketing
Punkte- bzw. Rabattsystem
Arbeitsmaterial für das
Marketing des Elektrobetriebes
Aktionskonzepte
Punktesystem
Anzeigenvorlagen, Textentwürfe, Mailings, Kleinmessestände, Fahrzeug- und Außenwerbung
Sonstiges
Geschäftsausstattung (Beratung bzw. Unterstützung bei der Erstellung
von Logo, Erscheinungsbild, Geschäftspapieren, Homepage usw.)
Alleinstellungsmerkmale
kein Mitgliedsbeitrag, individuelle Betreuung durch Mitarbeiter von
Berker und die Service-Zentrale
Kontaktdaten
Berker Bestkreis Service-Zentrale
Fon (02 02) 8 70 25 50; Fax (02 02) 8 70 25 52
bestkreis@berker.de; www.berker-bestkreis.de
siehe Checkliste Gewerbeschau/Hausmesse/Tag der offenen Tür;
daraus ergeben sich alle Aufgaben
in den Hager- und Tehalit-Werken und -Niederlassungen (Technik &
Verkauf), webbasierendes Training für Produkte über www.hager.de
Seminare in den Niederlassungen zu 12 unterschiedlichen Themen wie
Marketing, VOB oder Gewinn + Verlust
Prämiensystem mit Sachpreisen
Anzeigenvorlagen für Lokalpresse (E-Check, Fachinstallationen, Imageanzeigen usw.), Textentwürfe für Einladungen, Marktforschungsbausteine wie Befragung zur Kundenzufriedenheit
Tag der offenen Tür: Produkttafeln, Einladungskarten, Checklisten,
Give-Aways usw., E-Check-Aktion: Broschüren, Poster und Anzeigenvorlagen,
geschlossener Nutzerkreis im Internet
Einziges Kundenprogramm in der Elektroinstallationsbranche, das seinen Mitgliedern strategisches Marketing und Wissensvorsprung bietet
und dadurch bei der kontinuierlichen Geschäftsentwicklung hilft. Alle
Aktionen werden als synergetisches Komplettsystem angeboten; Beispiel: Beratungsbroschüre + Anzeige + Mailing + Poster.
System-Profi-Center; Gabriele Ammann
Fon (0 68 42) 9 45-52 50, Fax (0 68 42) 9 45-52 84
ammanng@hager.de; www.hager.de
So unterschiedlich die Angebote der einzelnen Marketing-Clubs und -Programme sein mögen, sie alle verfolgen ein Ziel: den Kunden beim Ver-
74
de 18/2004
Betriebsführung
Ritto Star for you
Gira Aktiv Partner
Ansprache potenzieller Teilnehmer über den Ritto-Außendienst
Antragsformular; Bereitschaft zur Teilnahme an kooperativen Maßnahmen, die Gira im
Erfolgsplaner anbietet.
Geschlossener Club für selbstständige Elektroinstallateure mit Eintrag in die Handwerksrolle in Deutschland und Österreich, besonders Stammkunden und potenzielle
Kunden von Gira, mit denen der Hersteller in Zukunft enger zusammenarbeiten möchte.
Club der erfolgreichen Elektromeister: Primärziele: Kundenbindung, Gewinn von Neukunden, Aufbau einer effizienten Datenbank, Schaffung von Kommunikationsmöglichkeiten, Schulungen zu den Themen Betriebswirtschaft, Marketing und Werbung sowie
kontinuierliche Teilnahme an Produktschulungen. Der Club ist weniger Richtung Events
ausgerichtet, dafür mehr in Sachen betriebliche Profilierung.
Kontinuierliche und preisgünstige Werbeaktionen über das Jahr verteilt mit Hilfe von
kooperativen Werbemaßnahmen, gezielte und kostengünstige Weiterbildung durch
Club-Leistungen gerade im Bereich Betriebswirtschaft und Marketing
Inhaber von Elektroinstallationsunternehmen
Marketingunterstützung, Erfahrungsaustausch, Weiterbildung
Endkundenvermittlung über die Fachpartnersuchhilfe auf der Homepage + Weiterleitung der per Post bei Ritto eingehenden Endkundenanfragen, branchenbezogene Unternehmerseminare zum Vorteilspreis, kostenlose Eintrittskarten für Fachmessen, individuelle Betreuung durch Fachberater vor Ort
Nein, weil Gira keine Zweiklassengesellschaft haben möchte.
Infos per monatlicher E-Mail (Newsletter);
Infos in separatem Bereich auf der Ritto-Homepage
ca. 350
1998
kostenlos
Infos per Newsletter alle 14 Tage, Infos im Club-Magazin pro Vierteljahr, Mailings zu Produktinformationen immer einige Tage früher
1 250
1997
150 € zzgl. MwSt. pro Mitglied jährlich für Basisleistungen; Exclusivleistungen, z.B. Expertenberatung vor Ort zum Thema Betriebswirtschaft oder Teilnahme an einem Event
kosten extra.
Elemente des Programms bzw. Clubs (Beispiele)
T-Shirts und Caps, Kugelschreiber, Flaschenöffner, Streuartikel allgemein
Bauherrenbroschüren im portooptimierten Format,
DIN-A4-Broschüren mit Produktfotos und endkundenorientierten Kurztexten,
Bauherrenbereich auf der Homepage
Zur Weihnachtszeit Rauchmelder-Box und UP-Radio verpackt in dekorativer
Geschenkbox
Allgemeine Gira-Broschüren, Elektromeister-Broschüre mit individueller Gestaltung des
Umschlags, Kundenjournal zweimal im Jahr, auf den jeweiligen Elektromeister individualisiert
Vorführkoffer in/ohne Funktion und Displays zu Vorteilspreisen sowie mit Refinanzierungsmöglichkeit, Ausstellungstafeln in/ohne Funktion, Messestudio zum Thema
»Haus- und Gebäudekommunikation« gegen geringe Kostenbeteiligung (Transportanteil)
Kurzleitfaden für eigene kostengünstige Abwicklung von Direktwerbeaktionen
Buch »Guter Service – besseres Geschäft“
Energiesäule, Panel, UP-Radio-Display, Musterkoffer, Türkommunikationssystem »Audio
und Video« im Koffer
Handbuch (Gesamtkatalog), Einzelproduktprospekte, Planungs- und Bestellhilfen (Anlagenplaner im Hemdtaschenformat), Technische Unterlagen in Print und auf CD, Download-Center auf der Homepage
Zwei bundesweite Treffen pro Jahr zu je zwei Tagen: Jeweils wechselnder Teilnehmer
der ERFA-Gruppe als Gastgeber; Inhalte: Betriebsanalyse + unternehmerisch relevante
Themenschwerpunkte
regionales Angebot von Produktschulungen sowie auf das Unternehmen bezogene
Schulungen/Workshops für die Mitarbeiter durch Fachberater
regionale Marketingseminare mit Branchenbezug 3 – 4 mal pro Jahr
Broschüren
Vorlagen für Anzeigen, Mailings und Pressetexte, Bilddaten auf CD für eigene PrintUnterlagen oder digitale Präsentationen, Poster für Schaufenster oder Ausstellungsraum
Telefonische Hotline zu Betriebswirtschaft, Marketing, Recht und Werbung, Beratung
vor Ort durch einen Experten gegen Zuzahlung in Höhe von 229 € und 30 Punkten
Regionaler Stammtisch zweimal im Jahr mit betriebswirtschaftlichen Themen, zu dem
Gira einen Referenten stellt und der über seine Neuheiten informiert.
Z.B. Instabus-EIB-Planerseminar oder Technikseminar Bussysteme, online über www.gira-akademie.de
Expertenberatungen vor Ort zu den Themen Betriebswirtschaft, Marketing, Werbung und
Recht (Exclusivleistungen), Schulung für Monteure über aktives Verkaufen beim Kunden
Punktesystem für Mitglieds- und Clubleistungen
Anzeigenvorlagen, Musterbriefe, Presseartikel
Professionelle Unterstützung bei der Event-Organisation, Profi-Verkäufer für Hausmesse
buchbar
Sonderpreis für Eigenbedarfsanlagen, Anzeigenkostenzuschuss
ERFA-Arbeit mit Branchenbezug, Qualifizierungsangebot mit Branchenbezug, Refinanzierung von Verkaufshilfen
Exclusivleistungen: Expertenberatung vor Ort zu den Themen Betriebswirtschaft, Marketing, Werbung, Präsentation, Ausstellungen und Recht, Profi-Verkäufer
Ritto Star for you; Elke Sondermann-Becker
Fon (0 27 73) 8129 54, Fax (0 27 73) 81 29 98
sondermann.e@ritto.de; www.ritto.de oder über den Ritto-Fachberater vor Ort
Gira Aktiv Partner Club Service Center; Jörg Hessler; Deutschland: Fon (08 00) 0 1676 46;
Fax (01805) 212500; Österreich: Fon (0800) 207646; Fax (0800) 207647;
info@gira-aktiv-partner.com; www.gira-aktiv-partner.com
kaufen der Produkte zu beraten und zu unterstützen; die vorliegende Tabelle stellt die Programme für den Elektroinstallationsbereich dar
de 18/2004
■
75
Betriebsführung
Controlling in kleinen Unternehmen
Christiane Decker
Ein Streifzug durch das betriebswirtschaftliche Berichtswesen der Unternehmen liefert häufig das selbe, ernüchternde Bild: Fehlerhafte Buchhaltung sowie mangelhafte Beschäftigung mit den betrieblichen Zahlen.
Beides kann gerade heute den Untergang des Betriebes bedeuten.
S
owohl den ganz kleinen als auch
den ganz großen Elektrobetrieben
geht es relativ gut – auch heute.
Das muss doch Gründe haben, sollte
man meinen. Nun, die ganz kleinen verstehen ihre überschaubare EinnahmeÜberschussrechnung. Und die ganz großen haben eigene Leute, die das betriebliche Zahlenwerk nach allen Regeln der
Kunst analysieren.
Und was macht das Gros der mittelständischen Unternehmen mit – sagen
wir mal – zehn Mitarbeitern? Sie verlassen sich auf ihren Steuerberater. Der
aber, wie der Name schon sagt, sich um
nichts anderes kümmert als um die Ermittlung der Steuerschuld. Steuerliche
Belange sind sein Metier, hier kennt er
sich aus (sollte er sich auskennen) und
hierfür bekommt er seinen Obolus – für
nicht mehr und nicht weniger. Häufig
wird er auch mit der Buchhaltung beauftragt – dagegen ist nichts einzuwenden,
auch das erledigt er i. A. gut. Und nun
kommt häufig der größte Fehler: Mit
dem Übertragen der buchhalterischen
Dinge an den Steuerberater scheint für
manchen alles erledigt, alles vom Tisch.
Doch von wegen, jetzt muss der Unternehmer loslegen: das vom Steuerberater
erstellte Zahlenmaterial aufbereiten,
analysieren, bewerten und handeln.
Controlling ist, mit Hilfe von fünf bis
sieben Kennzahlen1) die Zukunft des
Unternehmens zu steuern, zu meistern.
Wer das Controlling unterlässt, kann
z. B. nicht erkennen, welche Produkte
oder Leistungen sich in welchem Maße
lohnen und welche nicht.
1)
Zu den Kennzahlen zählen u. a. Finanz-,
kundenbezogene sowie interne Kennzahlen; mehr dazu unter www.online-de.de
Dip.-Ing. (FH) Christiane Decker,
Redaktion »de«
76
Wirklich nicht lustig
Was Controlling vermag
»Also, ich kaufe die Kisten für 10 €.
Dann verkaufe ich sie für 8 €, und von
den 20 % lebe ich«, sagt der eine. »Moment mal, dann verlieren Sie ja 2 € pro
Kiste«, entgegnet der andere. »Na ja,
aber ich verkaufe ja Hunderttausende
davon, und das Massengeschäft holt’s
wieder rein« – kein Witz, sondern oft genug Wirklichkeit, wie Alexander Meneikis2) berichtet: »In vielen Unternehmen
wird so kalkuliert, bis zur Insolvenz.«
Ein Beispiel: Bei der Fa. Malenka/
Schneider, einem Dienstleistungsbetrieb
mit sieben Mitarbeitern, gingen die Umsätze so weit zurück, dass allein die Personalkosten höher lagen als die Einnahmen. Die mehrfach darauf hingewiesenen Inhaber ignorierten das. Nach 18
Monaten wurde das Unternehmen geschlossen.
Ein anderes Beispiel: In der Kuhlmann KG, einem europaweit tätigen
Unternehmen mit 55 Mitarbeitern, existierte eine moderne Kostenrechnung mit
zahlreichen Auswertungsmöglichkeiten
und einer hervorragenden EDV-Unterstützung. Die Geschäftsleitung erhielt
zwar differenzierte, qualifiziert interpretierte Berichte, allerdings auch die Warnung, dass die Preise nicht einmal ausreichten, um überhaupt einen Deckungsbeitrag zu erwirtschaften. Man warf die
Ergebnisse in den Müll. Auf die mündliche Warnung, dass das Unternehmen in
ca. 30 Monaten pleite sein würde, nannte der Inhaber den Controller einen
»Klugscheißer«. Darüber hinaus war
der Inhaber davon überzeugt, dass seine
Mitarbeiter zu viel am Hörer hängen.
Zweimal im Monat brüllte er alle zusammen, sie sollen weniger telefonieren
– mit Vorliebe diejenigen, bei denen gar
kein Apparat am Arbeitsplatz stand. Die
Telefonkosten spielten betriebswirtschaftlich gesehen praktisch keine Rolle
im Unternehmen. Das Problem, dass die
Maschinen im Betrieb wegen mangelnder und schlechter Wartung immer höhere Betriebskosten verursachten, wurde
vernachlässigt. Nach 36 Monaten zog
der Insolvenzverwalter ein, inzwischen
ist von dem Betrieb nichts mehr übrig.
Speziell in kleineren inhabergeführten
Unternehmen basieren weit reichende
Entscheidungen oft auf Vermutungen
oder persönlichen Vorlieben des Unternehmers, nicht auf wirtschaftlichen
Überlegungen. Wer weiß schon so genau, wo seine kurz- oder langfristige
Preisuntergrenze
liegt, d. h., wie weit
man für einen bestimmten Auftrag mit
dem Preis heruntergehen kann, um sicher
noch keinen Verlust
zu machen. Oder wer
weiß schon definitiv,
bei welchen speziellen Produkten oder
Dienstleistungen bzw. bei welchen Kundengruppen sich am meisten Umsatz,
Kosten, Gewinn erwirtschaften lässt. Alles interessante Fragestellungen, die sich
mit Controlling beantworten ließen.
Wer kein Controlling betreibt,
• kalkuliert die Aufträge u. U. zu teuer,
und die Kunden wandern zur Konkurrenz ab,
• kalkuliert die Aufträge u. U. zu billig,
und es entstehen Verluste oder
• behält Produkte oder Leistungen im
Angebot, die sich nicht lohnen.
Controlling bedeutet, die eigene
Firma zu steuern
und zu regeln
Mangelhafte Buchhaltung
Wohl nicht umsonst – wie das folgende
Beispiel zeigt – empfehlen viele Betriebsberater den Inhabern von kleinen Unternehmen, die Buchhaltung dem Steuerberater zu überlassen. Die FVZ GmbH jedoch, auch ein kleiner Betrieb, kümmerte sich ungeachtet dessen selbst darum –
und erfasste fast sämtliche Kosten auf
dem Konto »Sonstige betriebliche Aufwendungen«. Kann man so jemals Möglichkeiten für Verbesserungen und Einsparungen finden? Bei auf verschiedenen
Kostenarten und -stellen aufgeteilten Betriebsausgaben wäre das ohne Weiteres
möglich. Wenn es also an der Buchhaltung hapert, kann es um das Controlling
nicht besser bestellt sein.
Das Leid mit den Außenständen
2)
Alexander Meneikis’ Firma Betriebsklar
unterstützt seit 1998 kleine und mittelständische Unternehmen mit bis zu
50 Mitarbeitern bei der Einführung von
Controlling-Systemen.
»Viele unterschätzen den Arbeitsaufwand bei den offenen Posten«, sagt A.
Meneikis und erklärt, dass es sich dabei
um eine Liste handelt, welche die meisde 18/2004
Betriebsführung
ten Buchhaltungsprogramme automatisch erzeugen und die sowohl die unbezahlten Kundenrechnungen zeigt als
auch Auskunft über noch offen stehende
Lieferantenrechnungen gibt – allerdings
nur, wenn die Daten stimmig sind, was
wichtig für die Analyse von Liquidität
oder Kapitalumschlag ist und für eine
richtige Bilanz. Doch weil die genaue
Auflistung der Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber Kunden und
Lieferanten viel Zeit in Anspruch nimmt,
wird sie nur unregelmäßig gepflegt.
»Meist geschieht dies zum Jahresende«,
bemerkt A. Meneikis und empfiehlt, die
OPOS-Liste mindestens monatlich abzustimmen. Dann würde seiner Meinung
nach die Bearbeitung zügig gehen, und
außerdem wäre dann jederzeit eine saubere Datenbasis verfügbar.
• zeitnahes (also die März-Daten nicht
im September, sondern am 10. 4.),
• übersichtliches und
• sinnvolles Berichtswesen.
»Allein die Tatsache, dass ein aussagefähiges, aktiv genutztes Controlling im
Unternehmen vorhanden ist, sichert Ihnen Pluspunkte beim Rating. Denn mit
Controlling können Sie wirtschaftlich
planen und die Ist-Abweichungen vom
Plan laufend analysieren«, erklärt A.
Meneikis.
Durch Controlling lassen sich
• viele der beim Rating abgefragten
Kennzahlen auf Knopfdruck ausgeben
und
• weitere, sich nicht direkt auf Kennzahlen beziehende Rating-Fragen mit betriebswirtschaftlichen Daten untermauern.
Controlling verbessert das Rating
Software mit Bedacht auswählen
Der Betriebsberater und die Banker wünschen gleichermaßen, dass der Inhaber
sein Unternehmen betriebswirtschaftlich
versteht und mit seinem Zahlenmaterial
argumentieren kann. Das bedingt ein
»Für Software wird häufig zu viel Geld
ausgegeben. Die Software-Anbieter überzeugen die Kunden von Programmfunktionen, die hanebüchener Schnickschnack
sind«, sagt A. Meneikis und nennt eine
Firma, die zwar für 5000 € Anschaffung
zzgl. jährlicher Wartungsgebühr in Höhe
von 1000 € eine enorm benutzerunfreundliche Software gekauft hatte, dessen Controllingaufgaben sich aber auch
mit einer Software für 250 € durchführen ließen, plus ca. 80 € im Jahr für Updates. Zwar macht seiner Meinung nach
in manchen Fällen ein hochpreisiges
Produkt durchaus Sinn, doch sollte man
dies sehr sorgfältig auswählen, besonders hinsichtlich der Benutzerfreundlichkeit und der Verständlichkeit der Auswertungen.
A. Meneikis gibt auch zu bedenken,
dass viele Produkte sehr viel Zeit bei der
Einarbeitung benötigen oder dass sie so
umständlich sind, dass sie Mitarbeiter
demotivieren, oder dass sie Auswertungen liefern, mit denen man wenig anfangen kann. Auf jeden Fall bringt es seiner
Meinung nach selbst bei vorhandenem,
ausgefeiltem betriebswirtschaftlichen Berichtswesen keinen Nutzen, wenn die
Geschäftsleitung wie im Fall Kuhlmann
KG nicht mit den Ergebnissen arbeitet.
■
www.betriebsklar.de
R e g e l n d e r Te c h n i k
Neue Normen und Bestimmungen
Inkraftsetzungen
DIN EN 50288-5-2
(VDE 0819 Teil 5-2):
2004-08
Mehradrige metallische Daten- und Kontrollkabel für
analoge und digitale Übertragung – Teil 5-2: Rahmenspezifikation für geschirmte Kabel bis 250 MHz – Geräteanschlusskabel und Schaltkabel
DIN EN 50288-6-1
(VDE 0819 Teil 6-1):
2004-08
Mehradrige metallische Daten- und Kontrollkabel für
analoge und digitale Übertragung – Teil 6-1: Rahmenspezifikation für ungeschirmte
Kabel bis 250 MHz – Kabel
für den Horizontal- und Steigbereich
DIN EN 50288-6-2
(VDE 0819 Teil 6-2):
2004-08
Mehradrige metallische Daten- und Kontrollkabel für
analoge und digitale Übertragung – Teil 6-2: Rahmenspezifikation für ungeschirmte
Kabel bis 250 MHz – Geräteanschlusskabel und Schaltkabel
DIN V VDE V 0825-1
(VDE V 0825 Teil 1):
2004-08
Überwachungsanlagen
–
Drahtlose Personen-Notsignal-Anlagen für gefährliche
Alleinarbeiten – Teil 1: Geräte- und Prüfanforderungen
DIN EN 61000-4-21
(VDE 0847 Teil 4-21):
2004-08
Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) – Teil 4-21:
Prüf- und Messverfahren –
Verfahren für die Prüfung in
der
Modenverwirbelungskammer
DIN EN 50392
(VDE 0848 Teil 392):
2004-08
Fachgrundnorm zur Demonstration der Konformität elektronischer und elektrischer
Geräte mit den Basisgrenzwerten für die Exposition von
Personen gegenüber elektromagnetischen Feldern (0 Hz
bis 300 GHz)
DIN EN 60793-1-32
(VDE 0888 Teil 232):
2004-08
Lichtwellenleiter – Teil 1-32:
Messmethoden und Prüfverfahren – Absetzbarkeit der
Beschichtung
DIN EN 60793-1-40
(VDE 0888 Teil 240):
2004-08
Lichtwellenleiter – Teil 1-40:
Messmethoden und Prüfverfahren – Dämpfung
DIN EN 60793-2
(VDE 0888 Teil 300):
2004-08
Lichtwellenleiter – Teil 2:
Produktspezifikationen – Allgemeines
Entwürfe
DIN CLC/TS 50134-7
(VDE V 0830 Teil 4-7):
2004-08
Alarmanlagen – PersonenHilferufanlagen – Teil 7: Anwendungsregeln
de 18/2004
Einsprüche an die Deutsche
Elektrotechnische Kommission im DIN und VDE
(DKE), Stresemannallee 15,
60596 Frankfurt, bis 30.
September 2004, falls nichts
anderes angegeben
E DIN EN 50419
(VDE 0042 Teil 10):
2004-08
Kennzeichnung von Elektround Elektronikgeräten entsprechend Artikel 11(2) der
Richtlinie 2002/96/EG (WEEE)
E DIN IEC 60364-6
(VDE 0100 Teil 600):
2004-08
Errichten von Niederspannungsanlagen – Teil 6: Prüfungen
E DIN VDE 0119-207-15
(VDE 0119 Teil 207-15):
2004-07
Zustand der Eisenbahnfahrzeuge – Leittechnik – Teil
207-15: Türsteuerung
Einsprüche bis 31. 10. 2004
E DIN VDE 0119-207-16
(VDE 0119 Teil 207-16):
2004-07
Zustand der Eisenbahnfahrzeuge – Leittechnik – Teil
207-16: Fahrzeugeinrichtung
– GSM-R – Zugfunk
Einsprüche bis 31. 10. 2004
E DIN IEC 62282-5
(VDE 0130 Teil 501):
2004-08
Brennstoffzellentechnologien
– Teil 5: Portable Brennstoffzellenanwendungen – Sicherheits- und Leistungsanforderungen
E DIN IEC 62086-1 (VDE
0170/0171 Teil 601-1):
2004-08
Elektrische Betriebsmittel für
explosionsgefährdete Bereiche – Elektrische Widerstands-Begleitheizungen
–
Teil 1: Allgemeine Anforderungen und Prüfanforderungen
E DIN IEC 62086-2
(VDE 0170/0171
Teil 601-2):2004-08
Elektrische Betriebsmittel für
explosionsgefährdete Bereiche – Elektrische Widerstands-Begleitheizungen
–
Teil 2: Anwendungsleitfaden
für Entwurf, Installation und
Instandhaltung
E DIN EN 62305-1
(VDE 0185 Teil 1):
2004-08
Blitzschutz – Teil 1: Allgemeine Grundsätze
E DIN EN 62305-4
(VDE 0185 Teil 4):
2004-08
Blitzschutz – Teil 4: Elektrische und elektronische Systeme in baulichen Anlagen
E DIN EN 62305-2
(VDE 0185 Teil 2):
2004-08
Blitzschutz – Teil 2: RisikoManagement
E DIN VDE 0276-603/A3
(VDE 0276 Teil 603/A3):
2004-08
Starkstromkabel – Teil 603:
Energieverteilungskabel mit
Nennspannungen U0 / U 0,6/
1 kV
E DIN IEC 60216-2
(VDE 0304 Teil 22):
2004-08
Elektrische Isolierstoffe –
Thermische Langzeiteigenschaften – Teil 2: Leitfaden
zur Bestimmung thermischer
Langzeiteigenschaften von
Elektroisolierstoffen – Auswahl der Prüfmerkmale
79
R e g e l n d e r Te c h n i k
E DIN IEC 60454-3-2
(VDE 0340 Teil 3-2):
2004-08
Selbstklebende Bänder für
elektrotechnische
Anwendungen – Teil 3: Bestimmungen für einzelne Materialien
– Blatt 2: Bänder aus Polyester-Folie mit wärmehärtendem Kautschuk- oder vernetztem Acryl-Klebstoff
E DIN IEC 60454-3-8
(VDE 0340 Teil 3-8):
2004-08
Selbstklebende Bänder für
elektrotechnische
Anwendungen – Teil 3: Bestimmungen für einzelne Materialien
selbstklebende Bänder aus
Polyethylen- und Polypropylen-Folie
E DIN IEC 62329-2
(VDE 0342 Teil 2):
2004-08
Wärmeschrumpfende Formteile – Teil 2: Prüfverfahren
E DIN IEC 60455-3-5
(VDE 0355 Teil 3-5):
2004-08
Reaktionsharzmassen für die
Elektroisolierung – Teil 3:
Anforderungen an einzelne
Werkstoffe – Blatt 5: Imprägnierharzwerkstoffe auf Basis
ungesättigter Polyester
E DIN EN 50216-8
(VDE 0532 Teil 216-8):
2004-08
Zubehör für Transformatoren und Drosselspulen –
Teil 8: Absperrklappen für
Leitungskreise mit Isolationsflüssigkeit
E DIN VDE 0606-200/A1
(VDE 0606 Teil 200/A1):
2004-08
Installationssteckverbinder
für dauernde Verbindung in
festen Installationen. Einsprüche bis 30. 11. 2004
E DIN EN 60730-1/AD
(VDE 0631 Teil 1/AD):
2004-08
Automatische elektrische Regel- und Steuergeräte für den
Hausgebrauch und ähnliche
Anwendungen – Teil 1: Allgemeine Anforderungen
E DIN EN 60730-2-1/A11
(VDE 0631 Teil 2-1/A11):
2004-08
Automatische elektrische Regel- und Steuergeräte für den
Hausgebrauch und ähnliche
Anwendungen – Teil 2-1: Besondere Anforderungen an
Regel- und Steuergeräte für
elektrische Haushaltsgeräte
– Blatt 8: Selbstklebende
Bänder aus Glasgewebe –
Bänder aus ZelluloseacetatGewebe mit wärmehärtendem Kautschuk-Klebstoff –
Bänder aus Zellulose-Baumwoll-Mischgewebe, das auf
der einen Seite mit einem
thermoplastischen Material
und auf der anderen Seite
mit einem wärmehärtenden
Klebstoff versehen ist
E DIN IEC 60454-3-12
(VDE 0340 Teil 3-12):
2004-08
Selbstklebende Bänder für
elektrotechnische
Anwendungen – Teil 3: Bestimmungen für einzelne Materialien
– Blatt 12: Anforderungen an
80
E DIN IEC 60376
(VDE 0373 Teil 1):
2004-08
Bestimmung für Schwefelhexafluorid (SF von Technischem Reinheitsgrad zur Verwendung in elektrischen Betriebsmitteln)
E DIN EN 60076-10-1
(VDE 0532 Teil 76-10-1):
2004-08
Leistungstransformatoren –
Teil 10-1: Bestimmung der
Geräuschpegel von Transformatoren und Drosselspulen –
Anwendungsrichtlinie
E DIN EN 60730-2-2/A11
(VDE 0631 Teil 2-2/A11):
2004-08
Automatische elektrische Regel- und Steuergeräte für den
Hausgebrauch und ähnliche
Anwendungen – Teil 2-2: Besondere Anforderungen an
thermisch wirkende Motorschutzeinrichtungen
E DIN EN 60730-2-3/A11
(VDE 0631 Teil 2-3/A11):
2004-08
Automatische elektrische Regel- und Steuergeräte für den
Hausgebrauch und ähnliche
Anwendungen – Teil 2-3: Besondere Anforderungen an
thermische Schutzeinrichtun-
gen für Vorschaltgeräte für
röhrenförmige Leuchtstofflampen
E DIN EN 60730-2-5/A11
(VDE 0631 Teil 2-5/A11):
2004-08
Automatische elektrische Regel- und Steuergeräte für den
Hausgebrauch und ähnliche
Anwendungen – Teil 2-5: Besondere Anforderungen an
automatische elektrische Brenner-Steuerungs- und Überwachungssysteme
E DIN EN 60730-2-11/
A11 (VDE 0631 Teil 2-11/
A11):2004-08
Automatische elektrische Regel- und Steuergeräte für den
Hausgebrauch und ähnliche
Anwendungen – Teil 2-11:
Besondere Anforderungen an
Energieregler
E DIN EN 60730-2-12/
A11 (VDE 0631 Teil 2-12/
A11):2004-08
Automatische elektrische Regel- und Steuergeräte für den
Hausgebrauch und ähnliche
Anwendungen – Teil 2-12:
Besondere Anforderungen an
elektrisch betriebene Türverriegelungen
E DIN EN 60730-2-13/
A11 (VDE 0631 Teil 2-13/
A11):2004-08
Automatische elektrische Regel- und Steuergeräte für den
Hausgebrauch und ähnliche
Anwendungen – Teil 2-13:
Besondere Anforderungen an
feuchtigkeitsempfindliche Regel- und Steuergeräte
E DIN EN 60730-2-14/
A11 (VDE 0631 Teil 2-14/
A11):2004-08
Automatische elektrische Regel- und Steuergeräte für den
Hausgebrauch und ähnliche
Anwendungen – Teil 2-14:
Besondere Anforderungen an
elektrische Stellantriebe
de 18/2004
R e g e l n d e r Te c h n i k
E DIN EN 60730-2-15/
A11 (VDE 0631 Teil 2-15/
A11):2004-08
Automatische elektrische Regel- und Steuergeräte für den
Hausgebrauch und ähnliche
Anwendungen – Teil 2-15:
Besondere Anforderungen an
automatische
elektrische
wasserstandsabhängige Regel- und Steuereinrichtungen
in Schwimm- oder Elektrodenfühler-Ausführung für den
Gebrauch in Wasserboilern
E DIN EN 60730-2-16/
A11 (VDE 0631 Teil 2-16/
A11):2004-08
Automatische Regel- und
Steuergeräte für den Hausgebrauch und ähnliche Anwendungen – Teil 2-16:
Besondere Anforderungen an
automatische elektrische Wasserstandsregler in Schwimmerausführung für den
Hausgebrauch und ähnliche
Anwendungen
E DIN EN 60730-2-18/
A11 (VDE 0631 Teil 2-18/
A11):2004-08
Automatische elektrische Regel- und Steuergeräte für den
Hausgebrauch und ähnliche
Anwendungen – Teil 2-18:
Besondere Anforderungen an
automatische
elektrische
Wasser- und Luftfluss-Regelund Steuergeräte einschließlich mechanischer Anforderungen
E DIN EN 60730-2-19/
A11 (VDE 0631 Teil 2-19/
A11):2004-08
Automatische elektrische Regel- und Steuergeräte für den
Hausgebrauch und ähnliche
Anwendungen – Teil 2-19:
Besondere Anforderungen an
elektrisch betriebene Ölventile, einschließlich mechanischer Anforderungen
de 18/2004
E DIN IEC 61057
(VDE 0682 Teil 741):
2004-08
Arbeiten unter Spannung –
Hubarbeitsbühnen mit isolierender Hubeinrichtung
E DIN EN 60335-2-25/AA
(VDE 0700 Teil 25/A49):
2004-08
Sicherheit elektrischer Geräte
für den Hausgebrauch und
ähnliche Zwecke – Teil 2-25:
Besondere Anforderungen für
Mikrowellenkochgeräte – Temperaturgrenzen für das äußere Gehäuse von kombinierten Mikrowellenkochgeräten
E DIN IEC 60335-2-27/A1
(VDE 0700 Teil 27/A34):
2004-08
Sicherheit elektrischer Geräte
für den Hausgebrauch und
ähnliche Zwecke – Teil 2-27:
Besondere Anforderungen
für Hautbestrahlungsgeräte
mit Ultraviolett- und Infrarot-Strahlung
E DIN EN 50435
(VDE 0700 Teil 941):
2004-08
Sicherheit elektrischer Geräte
für den Hausgebrauch und
ähnlicher Zwecke – Besondere Anforderungen für akkubetriebene
handgeführte
Grasscheren mit Scherblättern
E DIN IEC 60519-4
(VDE 0721 Teil 4):
2004-08
Sicherheit in Elektrowärmeanlagen – Teil 4: Besondere
Bestimmungen für Lichtbogenofenanlagen
E DIN EN 60601-2-33/A1
(VDE 0750 Teil 2-33/A1):
2004-08
Medizinische elektrische Geräte – Teil 2-33: Besondere
Festlegungen für die Sicherheit von Magnetresonanzgeräten für die medizinische
■
Diagnostik
81
Produkte
Gebäudetechnik
¤ Wärmespeicher mit leisen Lüftern
Die Wärmespeicher von
AEG, Nürnberg, bieten mit
dem Silent-Air-Flow-System
ein vermindertes Betriebsgeräusch und eine gleichmäßigere Warmluftverteilung. Die
großvolumigen Lüfterwalzen
ermöglichen eine Reduzierung der Drehzahl. Dadurch
werden die Geräte deutlich
leiser – und die Warmluft gelangt absolut gleichmäßig in
den Raum. Staubpartikel bleiben dabei im integrierten Flusensieb hängen, welches im
Luftauslass sitzt. Die Heizkörper sind bereits fertig eingebaut und verdrahtet. Alle
Baureihen gibt es ab sofort in
Reinweiß, einem Farbton, der
sich recht problemlos mit jeder Einrichtung verbinden
lässt.
Fax (09 11) 96 56-1 31
www.aeg-haustechnik.de
¤ Heizkörper für den Ex-Bereich
Der Heizkörper »HSF« von
Bartec, Bad Mergentheim,
verhindert
Temperaturschwankungen und sorgt dafür, dass bestimmte Mindesttemperaturen in einem Raum
gehalten werden. Er eignet
sich wegen seiner flachen
Bauform für den Einsatz in
Schalt- und Steuerschränken,
Transmitterschutzkästen,
Messeinrichtungen, Analysenschränken für Probenaufbereitungen usw. Der HSF
schützt vor Korrosionsbildung an mechanischen Anlagenteilen und bewahrt vor
Funktionsausfällen
durch
Kriechströme an elektrischen
Komponenten. Das Zentral-
element besteht aus einem
PTC-Heizelement. Ein ganz
spezieller Aufbau des Aluminiumprofils garantiert eine
gleichmäßige Temperaturverteilung im Innenraum von
Gehäusen und Schränken.
Fax (0 79 31) 5 97-4 45
www.bartec.de
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– Tragen Sie nachfolgend Ihre Adresse ein
– Faxen Sie die Seite an die Faxnummer,
welche bei dem gewünschten Produkt steht
Name
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Anschrift
Tel. + Fax
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82
¤ Störmeldeverwaltung für Facility Manager
DCS, Kleinostheim, hat als
Spezialist für CAFM (Computer Aided Facility Management) eine Störmanagementlösung entwickelt. Auf Softwarebasis kann man eindeutig regeln und im Ablauf
automatisieren, wer Störungen melden darf, wer Störungsmeldungen erhält, welche Mitarbeiter automatisch
informiert werden, wie man
Mehrfachmeldungen vermeiden kann, ob und wie interne
oder externe Dienstleister benachrichtigt und mit der Reparatur beauftragt werden,
wer den Reparaturverlauf
überwacht, mit welchen Kosten man zu rechnen hat usw.
Auf die Störmanagementlösung können Anwender sowohl über das Internet als
auch über betriebliche Intranets zugreifen.
www.
stoerungsmanagement.de
¤ Rollladenantrieb mit EIB-Anschluss
Somfy, Rottenburg, bietet den
ILT-Einsteckantrieb für Rollladen mit EIB-Anschluss an.
Damit erhält der Antrieb Spezialfunktionen, die dem Anspruch nach mehr Komfort
und Sicherheit im Wohnbereich entsprechen. So stoppt
die Blockierschutzerkennung
den Antrieb in Auf-Richtung
bei festgefrorenem Behang sofort. In Verbindung mit einem
Freilaufmitnehmer kann der
Antrieb eventuelle Hindernisse erkennen, so dass der
Rollladen in seiner Bewegung
innehält. Darüber hinaus er-
höht eine optionale Hochschiebesicherung den Einbruchschutz. Der Antrieb
steht in drei verschiedenen
Drehmomenten zur Verfügung, so dass Anlagen bis 7 m2
gesteuert werden können.
Fax (0 18 05) 25 21 36
www.somfy.de
¤ EIB-Module für die Gebäudeinstallation
Mit »Gesis EIB RM« von
Wieland, Bamberg, lassen sich
die verschiedenen Steuerungsfunktionen für Schalt-, Jalousie- und Schalt-/Dimmanwendungen unter Einbeziehung
von Eingängen individuell
konfigurieren und steckbar in
die Elektroinstallation integrieren. Durch den modularen
Aufbau von Gesis EIB RM
kann der Kunde die Art und
Anzahl der Ein- und Ausgänge nach speziellem Bedarf zusammenstellen. Es stehen
Zweifach-Schalt- und -Dimmausgänge, Vierfach-Schaltausgänge, Zweifach-Jalousienausgänge und Achtfach-Eingänge zur Verfügung. Dabei
kann ein Basismodul bis zu
vier Erweiterungsmodule verwalten. In den Gesis-Rangierverteiler kann man neben den
Gesis-RM-Geräten auch weitere Elektronikkomponenten
für die Gebäudeinstallation
einbauen.
Fax (09 51) 93 24-1 98
info@wieland-electric.com
de 18/2004
Produkte
¤ Funkbusaktoren für Verteilung und
Unterputzmontage
Funkbuskomponenten
von Berker, Schalksmühle, kann man neben der Installation
am Verbraucher auch
zentral in der Verteilung platzieren. Mit
den Funk-Reg-Komponenten sitzen der Empfänger und die Aktoren direkt in
der Verteilung. Gewünschte
Aktionen wie Dimmen, Schalten, Tasten oder die Steuerung
von Jalousien lassen sich mit
den jeweiligen Aktoren auf engstem
Raum konzentriert
realisieren. Bis zu 30
dieser Aktoren nutzen das gemeinsame
Empfangsgerät als
zentrale Schnittstelle
zu den per Funk übermittelten
Signalen. Im Neubau vereinfacht sich die Leitungsführung
von der Verteilung zur Last.
Fax (02355) 905-606
www.berker.de
Elektroinstallation
¤ Modulare Blendentechnik für Kanalsystem
Hager, Blieskastel,
bietet mit den Brüstungskanälen »BR«
und »BR netway«
sowie dem Raumverteilersystem einheitliches
Design, einfache Technik und
kompakten Aufbau. In beiden Brüstungskanalsystemen
kann man die gleiche modulare Blendentechnik für alle
Steck- und Datendosen in hoher Einbaudichte einsetzen.
Energie- und Datendosen
kann der Elektrotechniker
nach Kundenwunsch beliebig
kombinieren. Selbst Nachrüstungen und Erweiterungen
de 18/2004
¤ Steuerungssystem kompatibel zu Step 7
Die Steuerungskomponenten
der Adam-8000-Serie von Advantech im Vertrieb von Dr.
Schetter BMC, Puchheim, bilden eine step-7-kompatible
SPS für das industrielle Umfeld. Sie eignen sich ebenso für
den Stand-alone-Bereich wie
für vernetzte Lösungen. Dabei
kommuniziert Adam 8000
ebenso über Ethernet wie über
verschiedene Feldbussysteme.
Die Gehäuse bieten Hutschienenmontage mit einfach zu
handhabenden Verbindungselementen. Adam-8000-Module sind kompatibel zur S7/300 IS5 1154 von Siemens
und programmierbar nach
IEC 61131-3.
Fax (0 89) 80 06 94-29
info@bmc.de
¤ Industrie-PC passt sich an verschiedene
Anforderungen an
lassen sich durch einfaches
Zusammenstecken von Geräten und Blenden realisieren.
Und dies praktisch ohne
Werkzeug, durch einfaches
Einklipsen in die C-Nut des
Kanals. Die Zweifach-Vertikalblenden ermöglichen die
senkrechte Montage von Datendosen ohne zusätzliche
Einbauteile.
Fax (0 68 42) 9 45-56 66
www.hager.de
¤ Kabelträgersystem für Brandschutz
Das Brandschutz-Set der Kabelträgersysteme von Rehau,
Rehau, erfüllt den Funktionserhalt E 90 zur Sicherung
elektronischer Anlagen nach
DIN 4102. Steckbare Kabelbahnen, Kabelleitern und Gitterbahnen mit Befestigungselementen für Kabeltrassen
eignen sich zur Kabelverlegung mit einer durchgängigen
Kabelauflage bei großen Unterstützungsabständen und
hohen Kabellasten. Die Kabelträgersysteme gibt es bis zu
600 mm Breite und 110 mm
Bauhöhe in abgestuften Stabilitäten und unterschiedlichen
Automatisierungstechnik
Wandstärken.
Das
Set
enthält
auch Gewindestangenabhängungen, Konsolen für Wandund Hängestielbefestigung,
Hängestielkonstruktionen,
Montageprofile und weiteres
Befestigungszubehör.
Das
Formteilprogramm sorgt darüber hinaus für saubere und
einfache Richtungsänderungen. Die Sendzimirverzinkung schützt vor Korrosion.
Fax (0 92 83) 10 16
rehau@rehau.com
Der
Industrie-PC
»Box Lite 300« von
Siemens A&D, Nürnberg, eignet sich sowohl für kundenspezifische Kleinserien als
auch für Großserien.
Er erträgt 24-h-Dauerbetrieb bei Umgebungstemperaturen
von 5…45 °C. Er enthält jeweils nur die tatsächlich für
den Einsatz benötigten Komponenten. Der Arbeitsspeicher lässt sich von 128 MByte
bis 4 GByte skalieren. Standardmäßig bietet der Box Lite
300 eine 40-GByte-Festplatte,
optional ein CD-ROM-Laufwerk. Er verfügt u. a. über eine 10/100-Ethernet-Schnitt-
stelle, vier USB-2.0-Anschlüsse sowie mehrere serielle
Schnittstellen. Typische Anwendungsfelder des Box Lite
300 liegen bei Bedienterminals sowie Visualisierungsund Datenverarbeitungsaufgaben in Logistik und Gebäudeautomatisierung.
Fax (09 11) 9 78-33 21
infoserv@scn.de
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83
Produkte
¤ Hutschienensteuerung für kleine embedded PC-Lösungen
Der auf Hutschiene oder
Wand montierbare Mikro-PC
»I-7188EXD« von Spectra,
Leinfelden-Echterdingen, ermöglicht die Realisierung von
Kleinanwendungen in der
Mess-, Steuer- und Regeltechnik. Der Kleinst-PC mit einem
AM-188-Prozessor
mit
40 MHz Taktrate nutzt als Betriebssystem das Mini-OS7. Er
verfügt
über
512 kByte
SRAM, 512 kB Flash-Spei-
cher, über zwei RS-232Schnittstellen,
eine
RS232/485 Schnittstelle, einen
10BaseT-Ethernet-Port und
ein fünfstelliges LED-Display.
Weiter bietet der I-7188EXD
einen Erweiterungssteckplatz
für zusätzlichen Speicher oder
zusätzliche E/A-Funktionen.
Das Modul kann z.B. mit analogen und digitalen Ein-/Ausgängen ausgerüstet oder mit
zusätzlichen seriellen Schnittstellen bestückt werden. Der
Mikro-PC benötigt eine ungeregelte Stromversorgung zwischen 10 V und 30 V DC.
Fax (07 11) 9 02 97-90
spectra@spectra.de
¤ Frequenzumrichter
für die Pumpensteuerung
Für die Steuerung und Überwachung von bis zu sieben
Pumpen hat Emotron, Helsingborg, auf der Basis von
Frequenzumrichtern Steuerungssysteme entwickelt. Die
aktualisierte FDU-E/A-Karte
ermöglicht es jetzt, zusätzlich
zwei oder sechs externe Pumpen anzusteuern. Das Einund Ausschalten der Steuerung für die sechs externen
Pumpen basiert dabei auf
Druck- oder Strömungserfordernissen und hängt von
Kriterien wie gleicher Belastung oder Betriebszeit ab. Das
System behält bei einer Störung den Durchfluss oder den
Druck bei, indem sie eine
neue Pumpe startet. Das
IP54-Gehäuse erübrigt einen
Schaltschrank. Gleichzeitig
verringern sich die Verkabelungskosten, da man den Frequenzumformer in der Nähe
des gesteuerten Pumpenmotors befestigen kann. Emotron FDU verfügt über eine
serielle Kommunikation mit
dem Modbus RTU-Protokoll
sowie Feld-Bus-Alternativen,
z. B. Profibus DP, Devicenet,
Interbus und FIP IO.
Fax (00 46-42 )16 99 49
www.emotron.com
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84
¤ Netzteil für AS-i
Bihl+Wiedemann hat das AS-iNetzteil »4A« entwickelt. Das
primär getaktete Netzteil versorgt ein voll ausgebautes ASInterface-System mit einem
Ausgangsstrom von bis zu 4 A.
Durch die sinusförmige Stromentnahme aus dem Netz vermeidet es Oberwellen. Die Powerfactor-Correction sorgt für
eine sehr geringe Blindleistung.
Neben der Energiebereitstellung übernimmt das Netzteil
auch die Funktion der Datenentkopplung zur Speisequelle
und die Symmetrierung der bei-
den
AS-i-Ausgangsleitungen
gegenüber der Maschinenmasse
(Schirm).
Fax (0621) 3392239
mail@bihl-wiedemann.de
¤ Datenfunksystem für Maschinenkommunikation
Der Sensorik- und Funkkomponentenanbieter
Welotec,
Laer, übernimmt den Vertrieb
der Produktreihe »M2M«
von Satel Oy aus Finnland.
Dabei handelt es sich um ein
komplettes anschlussfertiges
Datenfunkpaket. Das Package
besteht aus dem Funkmodem
»Satelline 1870« und dem
Signalkonverter »I-Link 100«
mit vier digitalen und zwei
analogen Ein- und Ausgängen, deren Signale man drahtlos über Distanzen bis zu einigen km übertragen kann.
Nach Erweiterung um weitere
I-Links stehen bis zu 22 digitale und acht analoge Einund Ausgänge zur Verfügung.
Die in dem Package enthaltenen Funkmodems mit RS232Schnittstelle senden mit maximal 100 mW und einstellbarer Datenübertragungsrate
im lizenzfreien Frequenzbereich 869,400...869,650 MHz.
Fax (0 25 54) 91 30-10
info@welotec.de
Werkstatt
¤ CAE-Software in neuer Version
Eplan 21 von Eplan, Monheim, bringt in der Version 4.2
logische PDF-Ausgabe, halbautomatische Montageplattenbestückung und dynamische Formulare. Das stellt die
Weichen für automatisierte
Elektrokonstruktion und komplette Fertigungsunterlagen.
Die Ausgabe als logisches PDF
bildet u.a. auch die Anlagen/Ortsstruktur des Projekts ab.
So findet man auch in umfangreichen Dokumenten das entsprechende Detail. Für den
Steckeraufbau bietet Eplan 21
mechanische Ansichten und
Stiftkennzeichnungen sowie
Informationen über Kabeltypen und aufzulegende Adern.
Die dynamischen Formulare
sorgen für einen Überblick
über die Auswertungslisten.
Fax (02173) 3964-613
www.eplan.de
de 18/2004
Produkte
¤ Bohrhammer mit Gürtel-Akku
Der Leichtbohrhammer »TE
2-A« mit Akku-Betrieb von
Hilti, Kaufering, arbeitet mit
24 V DC. Der 1,4 kg schwere
Akku kann in einem Gürteladapter mitgeführt werden
Das Gesamtgewicht des TE 2A inklusive Akku liegt bei
3,8 kg. Er eignet sich für zahlreiche leichte Anwendungen,
insbesondere für serielle Dübelbohrungen. Er meistert
Bohrungen bis 16 mm in Beton und Mauerwerk. Der TE
2-A nutzt dabei die EP-Technik netzbetriebener Hilti-Geräte: Das elektropneumatische (EP) Schlagwerk sorgt
für mehr Leistung bei weniger
Verschleiß. Das Gerät eignet
sich durch den neuartigen
Frontgriff besonders für enge
Stellen. Das ausbalancierte
Design sorgt zudem für leichtes Halten im Schwerpunkt,
ideal für Überkopfarbeiten.
Fax (08 00) 8 88 55 23
www.hilti.de
¤ Hammerbohrer mit verstärkten Nebenschneiden
Der Hammerbohrer »Biathlon« von BTI, Ingelfingen,
verfügt über eine Bohrwendel, welche bis zum Bohrkopf
reicht. Sie transportiert das
Bohrmehl unmittelbar ab und
erhöht auf diese Weise den
Bohrfortschritt um bis zu
25 %. Zudem hat der Biathlon einen verstärkten Kern,
was die Bruchgefahr erheblich senkt. Für die hohe
Standzeit des Biathlon – sogar
in armiertem Beton – sorgt
die neuartige Hartmetallplatte mit den zwei verstärkten
Nebenschneiden und der
Zentrierspitze. Die drei Angriffspunkte der Schneidekante sorgen dafür, dass sich die
Belastung beim Bohren auf
die gesamte Platte verteilt. Ein
spezielles Härte- und Lötverfahren gibt der Hartmetallplatte zudem sicheren Halt.
Die Zentrierspitze unterstützt
beim Anbohren.
Fax (0 79 40) 1 41-95 37
www.bti.de
¤ Hochauflösende Leckstrom-Messzange
Lem, Groß-Gerau, stellt mit
der »LK60« eine LeckstromMesszange für unterbrechungsfreie Isolationsprüfungen vor. Durch Messung des
Leck- oder Ableitstroms kann
man die elektrische Isolationsfestigkeit in Ein- und
Dreiphasensystemen ermitteln, ohne angeschlossene Geräte abschalten zu müssen.
Die Auflösung ist bis zu
10 µA spezifiziert. Die spezielle
Zangenkonstruktion
sorgt dafür, dass benachbarte
de 18/2004
¤ Digitalmultimeter für Messungen an
elektrischen Antrieben
Fluke, Kassel, stellt mit dem
Digitalmultimeter »Fluke 87
V« ein Messgerät für richtige
Messungen an Prüflingen vor,
bei denen Oberwellen die
Grundfrequenz überlagern.
Damit löst das Fluke 87 V die
Probleme, die normalerweise
bei der Messung an Motorantrieben mit regelbarer Drehzahl auftreten. Diese Antriebssteuerungen ändern die
Drehzahl von Wechselstrommotoren mithilfe von Pulsbreitenmodulation. Dadurch
entsteht ein Signal, bei dem
die Grundwelle durch eine
Reihe von Oberwellen überlagert wird. Das Fluke 87 V
sperrt unerwünschte hohe
Frequenzen, die durch die
Antriebselektronik
erzeugt
werden, auf Knopfdruck und
ermöglicht die Ermittlung der
wichtigsten Messgrößen der
Motorantriebe: Wechselspannung, Frequenz und Wechselstrom (mithilfe von Stromzangen).
Fax (05 61) 58 94-8 71
www.fluke.com
¤ Etikettiersystem mit unterschiedlichen
Markierungsfunktionen
Brady, Langen, präsentiert
mit dem »IDXpert« ein vielseitiges Handheld-Etikettiersystem. Es dient für die professionelle Kennzeichnung in
den Bereichen Elektronik,
Daten- und Spracherfassung,
Wartung und Sicherheit. Es
bietet dem Benutzer die Wahl
aus zwei Tastaturlayouts sowie über 100 verschiedenen
Optionen bei der Verwendung von Schläuchen, Markierungsfahnen, Schrumpfschläuchen, laminierten Etiketten oder anderen Kennzeichnungsmethoden. Neben
den Etikettenrollen in vielen
Farben bietet der IDXpert mit
der Reihe »Perma Sleeve«
Schrumpfschläuche
zur
Drahtkennzeichnung, selbstlaminierende Drahtmarkierer,
Klemmblockmarkierer,
Schalttafelmarkierer, hochresistentes Bond-Material von
Brady und multifunktionelle
vorgestanzte Etiketten.
Fax (0 61 03) 75 98-8 44
www.bradycorp.com
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welche bei dem gewünschten Produkt steht
stromführende Leiter die
Messungen nicht durch Störfeldeinflüsse beeinträchtigen.
Der Messbereich reicht bis
60 A.
Fax (0 61 52) 93 01-25
www.lem.com
Name
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Tel. + Fax
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85
Literatur
Elektroinstallation
Betriebsführung
¤ Drehende elektrische Maschinen
¤ Die GmbH und Nachfolgeregelung
VDE-Schriftenreihe - Normen verständlich Band 10, Erläuterungen zu DIN EN 60034 (VDE 0530), Hersg. Komitee 311,
196 Seiten, DIN A5, kartoniert, 28 €, ISBN 3-8007-2848-6,
VDE Verlag Berlin
Broschüren 102 und 133, A5, je 32 S., je 5,60€, Dr. Carl
Walther Verlag Gmbh & Co, Wiesbaden
Mit der Herausgabe der 7. Auflage
der Erläuterungen
zu den Normen der
Klassifikation VDE
0530 über drehende elektrische Maschinen wird die auf
das Jahr 1901 zurückgehende Tradition fortgesetzt,
bei grundlegenden Überarbeitungen und Erweiterungen der
Normen den fachlichen Inhalt
zu kommentieren. Die Grundnorm Teil 1 hat in Anpassung
an die 11. Ausgabe der lECPublikation 60034-1 neue Ab-
schnitte und Kapitel erhalten, so dass
bei Beibehaltung
der bisherigen Erläuterungen
die
Verknüpfung zur
aktuellen
Norm
verloren gegangen
wäre. In die 7. Auflage wurden darüber hinaus Erläuterungen zu vielen weiteren
Normen erstmalig neu aufgenommen, die eher mit Blick
auf Industriemotoren (Normmotoren) erstellt wurden und
bisher unberücksichtigt geblieben waren.
Automatisierungstechnik
¤ Messen, Steuern, Regeln mit Java
Mende, R., Hardcover und CD, 35.76 €, ISBN 3-7723-4743-6,
Franzis Verlag
Java hat sich zum Standard
für die Programmierung plattformübergreifender Anwendungen entwickelt – insbesondere bei Anwendungen rund
um das Internet. Dieses Buch
zeigt einen völlig neuen Weg in
die objektorientierte Programmierung (OOP) mit Visual J++.
Die Philosphie der OOP, der
Umgang mit Objekten und die
Technik der Vererbung, werden in diesem Buch nicht an
theoretischen Konstrukten beschrieben, sondern an realen
Objekten aus dem Bereich
Messen/Steuern/Regeln. Neue
Eigenschaften der Objekte
können direkt beobachtet werden: Leuchtdioden blinken in
einer programmierten Reihenfolge auf, Sensoren fühlen
Temperaturen, den Luftdruck
oder die Sonneneinstrahlung.
Die Techniken im Bereich Messen, Steuern, Regeln werden
ausführlich und praxisnah er-
86
Nachfolgeregelung im Unternehmen,
Broschüre 133:
Die Nachfolgeregelung im Unternehmen wird oft
als die größte
unternehmerische Leistung
bezeichnet. Sie ist für die Beteiligten eine echte Aufgabe,
deren Lösung in der Praxis
gern vor sich hergeschoben
wird. Die Frage ist, Verkauf
oder Verpachtung an den
Nachfolger oder Beteiligung
des Nachfolgers? Während
der Verkauf und die Verpachtung zur Folge haben, dass der
bisherige »Chef« ausscheidet
und den Betrieb in andere
Hände gibt, ist die Beteiligung
eine Möglichkeit, den Betrieb
»scheibchenweise« zu übertragen. Der Nachfolger kann
nach und nach in das Unternehmen hineinwachsen. Zur
Nachfolgeregelung
gehört
auch das Testament, weil das
gesetzliche Erbrecht unterneh-
merfeindlich ist. Die Broschüre gibt praktische Ratschläge zu diesen Fragen.
Die GmbH und
ihre vorteilhafte
Verwendung,
Broschüre 102:
Die GmbH ist
schon seit längerer Zeit die beliebteste Rechtsform für Unternehmungen.
Fast 80 % aller Neuanmeldungen im Handelsregister
werden von Gesellschaften
mit beschränkter Haftung beantragt. Um die Vorteile dieser Rechtsform weitmöglichst
ausnutzen zu können, kommt
es jedoch darauf an, dass man
bei der Gründung die wirtschaftlichen und steuerlichen Gestaltungsmöglichkeiten
kennt und berücksichtigt.
Diese Broschüre gibt hierzu
Informationen und praktische Ratschläge, auch für die
Komplementär-GmbH einer
GmbH & Co KG.
¤ Die VOB 2002, BGB-Bauvertragsrecht und
Vergaberecht
Dr. Ralf Leinemann, Thomas Maibaum, 286 S., geb. 19,80 €,
ISBN 3-89817-378-X, Bundesanzeiger Verlag, Köln
läutert. Sämtliche beschriebenen Schaltungen sind gründlich erprobt worden und liegen
komplett als Schaltplan und
Layout für gedruckte Schaltungen zum Nachbau vor. Für
die Kommunikation zwischen
PC und den MSR-Objekten
wurde eigens ein Interface entwickelt, das den Druckerport
des PC in einen I2C-Bus verwandelt. So können die MSRObjekte direkt vom PC aus angesteuert werden.
Die
wichtigsten
Vorschriften
für
Baupraxis und Auftragsvergabe mit Erläuterung der Neuregelungen findet
der Leser in diesem
Nachschlagewerk.
Das Werk enthält
alle für die Baubeteiligten wichtigen
Rechtsvorschriften und bietet
eine übersichtliche und straffe
Darstellung der wesentlichen
Grundzüge des Bauvergaberecht, Bauvertragsrechts und
des vergaberechtlichen Nachprüfungsverfahrens. Den Vor-
schriften ist jeweils
ein kurzer Einführungs- und Erläuterungsteil vorangestellt, der alle Neuregelungen kommentiert. Besonders
hilfreich sind die
kurzgefassten Erläuterungen
der
neuen BGB-Vorschriften zum Bauvertragsrecht sowie die Einführung in
die Neuregelungen der VOB
2002. Darüber hinaus wurden gesetzliche Neuregelungen aufgenommen, die für
den Praktiker wichtig sind.
de 18/2004
Te r m i n e
Fortbildung und Seminare
THEMA / BEZEICHNUNG DES SEMINARS
VERANSTALTER
ORT
TERMIN
bfe
Oldenburg
28.10.
elop
elop
EAZ
EBZ
Dresden
Dresden
Aalen
Dresden
8.11. – 9.11.04
27.10.04
18.10. – 22.10.04
19.10. – 23.10.04
bfe
ETZ
bfe
Oldenburg
Stuttgart
Oldenburg
26.10.04
22.10. – 23.10.04
26.10.04
Chauvin Arnoux
Bremen
21.10.
BGFE
ETZ
ETZ
Dresden
Stuttgart
Stuttgart
13.10. – 15.10.04
22.10. – 23.10.04
21.10.04
BGFE
EAZ
Dresden
Aalen
20.10. – 22.10.04
9.11.04
BZL
EBZ
BZL
TAW
EBZ
EBZ
TAW
EBZ
Lauterbach
Dresden
Lauterbach
Wuppertal
Dresden
Dresden
Altdorf bei Nbg
Dresden
19.10. – 20.10.04
15.10. – 17.10.04
18.10. – 22.10.04
12.10. – 13.10.04
12.10.04
26.10. – 30.10.04
7.10. – 8.10.04
23.10. – 31.10.04
pdmc
pdmc
Berlin
Berlin
28.10.
27.10.
AUSBILDUNG
Ausbildungserfolge von Lehrlingen optimieren
– 29.10.04
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK
Interbus Installation und Inbetriebnahme
Interbus Training, Wartung und Diagnose
SPS – S7 Grundlehrgang Vollzeit
SPS-Programmierung nach IEC 1134
BETRIEBSFÜHRUNG
Prüfung der verantwortlichen Person gemäß DIN 14675
Rechnungswesen
Typische Verträge im Handwerk
E-CHECK
Messpraktikum zur Einhaltung der Schutzmaßnahmen in Starkstromanlagen nach DIN VDE 0100 / 105 / 0413
–
21.10.04
ELEKTROINSTALLATION
ET 15 – Prüfen medizinischer Geräte
Schaltberechtigung an Mittelspannungsanlagen
Wiederholungsunterweisung »Schaltberechtigung«
ENERGIETECHNIK
ET 14 – Schalthandlungen in Hochspannungsanlagen
Brennstoffzellenseminar
GEBÄUDETECHNIK
Äußerer und innerer Blitzschutz
Blitz- und Überspannungsschutz
EIB-Kompakt – Projektierung und Inbetriebnahme
Potentialausgleichs- und Erdungssysteme in elektrischen Anlagen
Rohrleitungen/Rohrverbindungen
Strukturierte Verkabelung – Netzwerktechnik
Verteiler und Schaltanlagen bis 30kV und ihre Aufstellung
Vorbeugender Brandschutz
INSTANDHALTUNGSTECHNIK
Einführung in die Maschinendiagnose
Grundlagen der Schwingungsmessung an Maschinen
– 24.11.04
– 27.10.04
Hinweis: Weitere Termine befinden sich auf unserer Homepage www.online-de.de unter »Termine«.
DIE VERANSTALTER
EAZ, Elektro-Ausbildungszentrum Aalen
bfe, Bundestechnologiezentrum für Elektro-und
Informationstechnik e.V.
EBZ, Elektro-Bildungszentrum e.V.
Tel: (0441)34092-108, www.bfe.de
Tel: (0351)8506-300, www.ebz.de
BGFE, Akademie für Arbeitssicherheit und
Gesundheitsschutz Berufsgenossenschaft der
Feinmechanik und Elektrotechnik
elop dresden gmbh, training engineering
Tel: (0351)4572902, www.bgfe.de/pages/ausbild.htm
ETZ, Eletro Technologie Zentrum
Tel: (07361)9580-0, www.eaz-aalen.de
Tel: (0351)884840, www.elop.de
Tel: (0711) 955916-0, www.etz-stuttgart.de
BZL, Bildungs- und Technologiezentrum für Elektround Informationstechnik e.V.
Tel: (06641)9117-0, www.bzl-online.de
pdmc Gesellschaft mbH
Tel: (08137)9986-199
Chauvin Arnoux GmbH
TAW Technische Akademie Wuppertal
Tel: (07851)9926-0, www.chauvin-arnoux.de
Tel: (0202) 7495-251, www.taw.de
de 18/2004
87
19/2004
Vo r s c h a u
Elektroinstallation
Gebäudetechnik
HOHLWAND- UND HOHLDECKENINSTALLATION (1)
Für eine sach- und fachgerechte Hohlwand- bzw. Hohldeckeninstallation gilt es eine ganze Reihe von Vorschriften
zu beachten. Im Rahmen einer mehrteiligen Serie stellen
wir die wesentlichen Installationsarten mit
vielen Tipps und Tricks vor.
SICHERHEITSTECHNIK
weitere themen:
Eine der (wenigen) Märkte mit
Zuwachsraten ist der Bereich
der Sicherheitstechnik. Im Vorfeld der Fachmesse »Security«
stellen wir eine Reihe von Lösungen unterhalb der VdS-zertifizierten Anlagen vor. Diese
eignen sich sowohl für den
privaten Wohnungsbau als auch
für kleine und mittlere Gewerbebetriebe, Anwaltskanzleien,
Arztpraxen usw.
Der Elektro- und Gebäudetechniker
IMPRESSUM
REDAKTION
Lazarettstraße 4, 80636 München,
Tel. (089) 12607-240,
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Dipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber,
Chefredakteur, (verantw.),
Tel. (089) 12607-248,
E-Mail: stoecklhuber@online-de.de
(Gebäudetechnik)
Dipl.-Ing. (FH) Christiane Decker,
Tel. (089) 12607-242,
E-Mail: decker@online-de.de
(Betriebsführung, gig)
Dipl.-Ing. (FH) Michael Muschong,
Tel. (030) 467829-14,
E-Mail: muschong@online-de.de
(Praxisprobleme, Elektroinstallation)
Dipl.-Ing. (FH) Sigurd Schobert,
Tel. (089) 12607-244,
E-Mail: schobert@online-de.de
(Informationstechnik)
Dipl.-Ing. Josef von Stackelberg,
Tel. (089) 12607-256,
E-Mail: stackelberg@online-de.de
(Automatisierungstechnik,
Neue Produkte)
Sekretariat: Christa Roßmann,
Tel. (089) 12607-240,
E-Mail: rossmann@online-de.de
UMGANG MIT UNBENUTZTEN LEITERN
SICHERHEIT VON
RECHENZENTREN
Automatisierungstechn i k
Der Bericht erläutert die Sicherheitstechniken des Rechenzentrums im Münchner Flughafen. Anhand von Details beschreibt er, was Sicherheit bedeutet und
wie sie umgesetzt
wird. Ein Schwerpunkt der Betrachtungen liegt
bei der Unterbringung der Server
und der USV.
ANZEIGEN
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88
Praxisprobleme
Informationstechnik
BEDIENGERÄT FÜR
KOMPAKTSTEUERUNG
Betriebsführung
WERKZEUGE FÜR
DEN ELEKTROPROFI
de 19/2004
erscheint am
1. Oktober 2004
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de 18/2004
Gelernt ist gelernt
Die grünen Seiten
für die Aus- und
Weiterbildung
G
iG
Inhalt
Vorhandene Innenraum-Beleuchtungsanlage beurteilen und
neu planen
Teil 1: Prüfung und Beurteilung
Jörn Martens
Für alle, die sich mit der Planung und Beurteilung von
Beleuchtungsanlagen beschäftigen, hat sich seit März 2003
mit Inkrafttreten der DIN EN 12464 einiges verändert. Wir
wollen anhand eines Gruppenbüros die Prüfung einer
bestehenden Beleuchtungsanlage sowie die anschließende
Neuplanung Schritt für Schritt durchgehen.
Di., 10.00 Uhr. Der frischgebackene Elektrotechnikermeister
Ole Harms wartet auf seinen Kundenberater Jens Raff in der
Gibgeld-Bank. Ole Harms hat sich vor kurzem selbstständig
gemacht und es gibt noch eine Menge finanzieller Dinge zu klären. Während Ole wartet, fällt ihm auf, wie dunkel es im Büro
ist und deshalb fragt er sich, ob die Beleuchtungsanlage wohl
noch den geltenden Bestimmungen entspricht.
Nach dem Klären der finanziellen Angelegenheiten spricht
Ole seinen Kundenberater auf die Beleuchtungssituation in
dessen Büro an. Jens Raff berichtet, dass irgendetwas mit dem
Bürolicht nicht mehr stimmt – und zwar seit dem letzten
Umbau, als man, um größere Arbeitsgruppen zu bilden, die
früher kleineren Einzelbüros durch Entfernen der Zwischenwände zum Gruppenbüro zusammenfasste. Die ursprünglichen
Leuchten wurden aus Kostengründen nicht ersetzt.
Gesundheitsprobleme der Mitarbeiter
Zwischen den Arbeitsplätzen stehen seitdem dunkle Raumteiler (Bild 1). Martin Müller, der Vorgesetzte von Jens Raff
und Leiter der Bankfiliale, berichtet, dass er sich manchmal wie
in einer Höhle vorkommt. Und auch die Kollegen klagen des
Öfteren über Kopfschmerzen und Sehprobleme. Manchmal
ziehen sie auch die Lamellenvorhänge zurück, aber dann spiegelt sich alles auf der Bildschirmoberfläche (Bild 1).
Ole Harms sagt: »Herr Raff, ich habe mich während meiner
Meisterausbildung auch mit Beleuchtungstechnik beschäftigt
Dipl.-Ing. Jörn Martens, arbeitet als Fachlehrer am Bundestechnologiezentrum für Elektro- und Informationstechnik (bfe) in
Oldenburg
de 18/2004
18/2004
89 Elektroinstallation
Vorhandene InnenraumBeleuchtunganlage
beurteilen und
neu planen
[1]
93 Automatisierungstechnik
Speicherprogrammierbare
Steuerungen
[1]
und den Sachkundenachweis
für künstliche Beleuchtungsanlagen gemacht.« Dazu Martin
Müller spontan: »Dann könn95 Automatisierungsten Sie uns bestimmt sagen,
technik
wie die Situation zu verbessern
Geräuscharme Lüfter sind
wäre.« Ole bejaht dies und
kein Zufallsprodukt
bietet Martin Müller die Überprüfung der Beleuchtungsanlage an. Der Filialleiter Müller
und der Elektrotechnikermeister Ole Harms klären in einem
ausführlichen Vorgespräch den Ablauf und den Aufwand der
Überprüfung.
Alle kommen überein, dass die momentane Situation
unhaltbar für die Mitarbeiter ist. Denn auch dem Vorgesetzten
fiel der höhere Krankenstand seit der Umorganisation auf.
Bevor Ole Harms mit den Messungen und der Beurteilung
beginnt, macht er sich Gedanken über die Gründe der Gesundheitsprobleme der Bankangestellten:
Bild 1: Gruppenbüro Gibgeld-Bank (li.) und Direktblendung (re.)
• Die Beschäftigten leisten Sehaufgaben, für die die momentane Beleuchtungsstärke zu gering ist, denn Bildschirmarbeit
lässt sich nur bei optimalen Sehbedingungen über einen längeren Zeitraum bewältigen.
• Während des Umbaus wurden die hellen Zwischenwände entfernt. Das Beleuchtungsniveau in Innenräumen hängt aber
u.a. vom Reflexionsgrad der beleuchteten Flächen ab, und die
hellen Wände reflektierten das einfallende Licht gut.
• Für die neue Bürosituation eignen sich die vorhandenen Lampen und Leuchten nicht oder reichen nicht aus.
• Die aufgestellten dunklen Raumteiler verstärken den dunklen
Eindruck und wirken einengend und bedrückend.
• Durch Aufziehen der Lamellenvorhänge steigt zwar der
Tageslichtanteil der Beleuchtungsstärke, aber hiermit ergeben
sich neue Probleme durch Direkt- oder Reflexblendung auf
den Bildschirmen und auf glänzenden Unterlagen oder Zeitschriften.
89
Gelernt ist gelernt
G
iG
ELEKTROINSTALLATION
Bild 2: Unterschied der Wartungswerte zwischen DIN 5035 und DIN EN 12464
Prüfung von Beleuchtungsanlagen
Do., 8.30 Uhr. Elektrotechnikermeister Harms trifft sich mit
dem Facility-Manager der Bank Walter Wach, um verschiedene Planungsunterlagen der Büroräume zu erhalten. Doch leider
kann sich dieser nicht erinnern, jemals Unterlagen erhalten zu
haben.
Das einzige was er noch sicher weiß, ist das Errichtungsdatum der Beleuchtungsanlage: 1988. Ole will wissen, wann in
der Bank die letzte Überprüfung der lichttechnischen Anlagen
Bild 3: Luxmeter Typ-Klasse B mit Aufsatz zur Ermittlung der
Leuchtdichte
90
durchgeführt wurde. Walter Wach: »Gute Frage, dass ist sicher
schon eine kleine Ewigkeit her!«
Ole erinnert sich an seine Meisterausbildung: Der Unternehmer ist bzgl. der Einhaltung der Forderungen aus der Berufsgenossenschaftlichen Regel BGR 131 verpflichtet, vor der
ersten Inbetriebnahme, nach Änderungen und Instandsetzungen, nach Bedarf, mindestens jedoch alle drei Jahre, die Einhaltung der erforderlichen lichttechnischen Werte durch einen
Sachkundigen überprüfen zu lassen.
Do., 11.00. Elektrotechnikermeister Ole Harms sitzt an
seinem Schreibtisch und macht sich vor der Durchführung der
Messung noch einmal Gedanken über wichtige Unterschiede
zwischen der alten und der neuen Norm.
• Um eine Beleuchtungsanlage zu überprüfen, muss grundsätzlich das Alter bekannt sein, d. h., man muss nach der Norm
prüfen, die bei der Planung zugrunde lag. Prüft man z. B. eine
nach der alten Norm DIN 5035 geplante und installierte
Anlage nach der neuen Norm DIN EN 12464, so ergeben
sich im Allgemeinen zu niedrige Werte – mit der Konsequenz,
dass diese Anlage dann nach der neuen Norm nicht mehr
zulässig ist.
Bild 4: Messwerte im Messraster in Lux, auch Anlage zu Bild 5
de 18/2004
Gelernt ist gelernt
G
iG
ELEKTROINSTALLATION
I. Erfassung der Raumdaten
neue Normung (nach 1999):
a) Raumnutzung und Abmessungen (ankreuzen bzw. ausfüllen)
Büroraum ohne Bildschirmarbeitsplätze (BAP)
❏
✘
Büroraum mit BAP
❏
Großraumbüro
❏
Verkaufsraum
❏
Werkstatt
❏
Besprechungsraum
❏
Zahl der Arbeitsplätze mit Bildschirmgerät:
Zahl der Arbeitsplätze ohne Bildschirmgerät:
• Sicherheitsbeleuchtung nach DIN EN 1838 in Mittellinie
0 m bzw.
Nutzebene
20 mm
Messhöhe h = 0,75 m (Arbeitsebene)
b) Messpunkte (MP) der horizontalen Beleuchtungsstärke Eh in lx
4
Abmessungen des Raumes (Länge, Breite, Höhe):
10,0 m
b) Alter der Allgemeinbeleuchtung (evtl. geschätzt)
Datum der Anlagenerrichtung:
Anlagenerrichtung nach März 2003 ⇒ Planung DIN EN 12464
Anlagenerrichtung vor März 2003 ⇒ Planung DIN 5035
Alter der Anlage in Jahren:
8,0 m
3,7 m
Mitte 1988
❏
✘
❏
16
c) Grundriss-Skizze des Raumes mit Eintragung der Messpunkte (MP1 bis MPn) für die
horizontale Beleuchtungsstärke
Siehe Bild 4
c) Bestimmung der mittleren Beleuchtungsstärke
∑ (MP1 + MP2 + ... MPn) = 10 146 lx
(n = Zahl der Messwerte bzw. Messpunkte MP)
10 146 lx / 40 = 253,65 lx
ja
II. Erfassung der installierten Leuchten – Allgemeinbeleuchtung
❏
nein
✘
❏
a) Vorhandene Leuchten
d) Zulässiger unterer Grenzwert der Beleuchtungsstärke am Arbeitsplatz
An keinem Arbeitsplatz darf die Beleuchtungsstärke gemäß Pkt. III c) unterschritten
werden.
Emin = 140 lx
Emin > Emin gemäß Pkt. III c)?
ja ❏
nein ✘
❏
e) An ständig besetzten Arbeitsplätzen darf die minimale Beleuchtungsstärke 200 lx
nicht unterschreiten. (DIN EN 12464)
Emin = 140 lx
Emin > 200 lx?
ja ❏
nein ✘
❏
V. Ermitteln der Gleichmäßigkeit g1 der Beleuchtungsstärke
a) Zulässiger Minimalwert im Umgebungsbereich (DIN EN 12464)
Im Umgebungsbereich darf die Beleuchtung gemäß Punkt III d) nicht unterschreiten.
Emin = ....................lx
ja ❏
nein ❏
Emin > Emin gemäß Punkt III d)?
b) Emin = Beleuchtungsstärke am MP mit dem geringsten Lux-Wert (DIN 5035)
g1 = 140 lx / 253,65 lx = 0,55
ja
❏
nein
❏
✘
III. Ermittlung der erforderlichen Beleuchtungsstärken
a) Erforderliche Beleuchtungsstärke (100-%-Wert)
Wartungswert der Beleuchtungsstärke
Nennbeleuchtungsstärke
nach DIN EN 12464
nach DIN 5035 bzw. ASR 7/3
En = 500 lx
b) Zulässiger Mindestwert (nach Alterung)
Wartungswert der Beleuchtungsstärke
nach DIN EN 12464
Mittlere Beleuchtungsstärke
nach DIN 5035 bzw. ASR 7/3
Emittel = 0,8 · En = 400 lx
c) Zulässiger Minimalwert am Arbeitsplatz
Emin = 0,6 · En = 300 lx
d) Zulässiger Minimalwert im Umgebungsbereich
IV. Erfassung der horizontalen Beleuchtungsstärke Eh
a) Messhöhe der horizontalen Beleuchtungsstärke Eh
• Arbeitsplatz: in Arbeitsebene / Nutzebene / sonstiges
• Bildschirmarbeitsplatz: (Nutzebene )
• Verkehrswege: in Mittellinie
• Sportstätten:
alte Normung (vor 1999):
0,85 m
0,75 m
0,20 m
VI. Bewertung der Reflexionsgrade σ der Umschließungsflächen (ankreuzen)
Decke (günstig: weiß mit σ ≈ 0,7)
Wände (günstig: 0,5 ≤ σ < 0,7)
Fußboden (günstig: σ ≈ 0,2)
Arbeitstische, -fläche
(günstig: σ = 0,2 … 0,5)
i. O.:
i. O.:
i. O.: ✘
zu dunkel: ✘
zu hell:
zu hell:
i. O.: ✘
zu hell:
zu dunkel: ✘
VII. Allgemeine Beurteilungsmerkmale
(zutreffendes ankreuzen; jedes Kreuz ist eine Negativaussage)
• Korrekte Lichteinfallrichtung an den Arbeitsplätzen (z.B. von links)
nein:
• Lichtreflexe auf Bildschirmen
ja:
• Lichtreflexe auf Arbeitsflächen
ja:
• Direktblendung durch Leuchten an der Arbeitsplätzen möglich
ja:
• Direktblendung durch Fensterflächen möglich (keine Vorhänge o.Ä.) ja:
• Harte Schattenbildung möglich
ja:
• Nutzer bemängeln die Qualität der Beleuchtung
ja:
(Zum letzten Punkt ist ggf. eine zusätzliche Beschreibung erforderlich)
(Fortsetzung des Protokolls auf S. 92)
1m
Schwimmbad 0 m
Bild 5: Protokoll zur Beurteilung einer Innenraum-Beleuchtungsanlage (Teil 1, Fortsetzung des Protokolls auf S. 92)
de 18/2004
91
❏
✘
❏
❏
✘
❏
❏
❏
❏
✘
Gelernt ist gelernt
G
iG
VIII. Zusammenfassung der Prüfung und der vorgefundenen Mängel
Die ermittelten Beleuchtungsstärkewerte weichen deutlich von den geforderten Werten ab.
Sie sind für die geforderte Sehaufgabe eindeutig zu gering. Dies drückt sich in Gesundheitsproblemen der Mitarbeiter aus.
Des Weiteren sind die Leuchten nicht für den Einsatz an Bildschirmarbeitsplätzen zulässig,
da die Blendungsbegrenzung nicht ausreicht, es sind Reflexblendungen auf einigen Bildschirmen sichtbar.
Die Gleichmäßigkeit der Beleuchtungsanlage entspricht nicht den geforderten Werten. Da
die Anlage nach meiner Einschätzung außerdem recht unwirtschaftlich ist, rate ich dringend zu einer neuen Beleuchtungsanlage. Außerdem sollten die Wände mit hellen freundlichen Farbtönen neu gestrichen werden.
ELEKTROINSTALLATION
Da es sich um eine raumbezogene Beleuchtung handelt, sollten im Raum eigentlich an allen Stellen gleiche
Sehbedingungen herrschen. Dieses Beleuchtungskonzept
strebt man an, wenn die Anordnung der Arbeitsplätze
flexibel sein soll.
Messung der Beleuchtungsstärke
Um die Höhe der tatsächlichen horizontalen Beleuchtungsstärken festzustellen, legt Ole ein Messraster fest,
Mit seiner Unterschrift bestätigt der Auftraggeber/Betreiber, dass er über den Zustand der
da in diesem Raum die Einrichtungsgegenstände relativ
vorstehend beschriebenen Beleuchtungsanlage und eventuell vorhandene Mängel unterniedrig sind. Ist dies nicht möglich , z. B. bei Räumen mit
richtet wurde, sowie darüber, dass die Beleuchtungsanlage erst nach Beseitigung der Mänhohen Aufbauten oder mit arbeitsplatzorientierter Allgegel den dafür geltenden Vorschriften und Bestimmungen entspricht.
meinbeleuchtung, bestimmt man die mittlere HorizontalVerantwortlicher Prüfer:
Auftraggeber:
beleuchtungsstärke
in Zonen mit gleichen AnfordeElektrohausen 7.7.2004 Ole Harms
Elektrohausen 8.7.2004 Martin Müller
rungen an die Sehleistung.
Ort, Datum, Unterschrift
Ort, Datum, Unterschrift
Nach der neuen Norm DIN EN 12464 erfolgt noch
eine weitere Einteilung in den Arbeits- und UmgebungsForsetzung des Bildes 5 von S. 91
bereich (Mehr dazu folgt in den nächsten Teilen dieses
Beitrags).
• Die Wartungswerte haben sich verändert, so war nach der
Das Messraster kann man in Abständen von 1 m bis 2 m
alten Norm die erste Wartung erforderlich, wenn der Warfestlegen. Innerhalb einer Arbeitszone (Schreibtisch) empfiehlt
tungswert 80 % der Nennbeleuchtungsstärke erreicht hatte
es sich, das Messraster zu verfeinern (z. B. 20 cm). Das Raster(Bild 2). Nach DIN EN 12464 ist eine Wartung schon bei
maß der Messpunkte sollte übrigens nicht mit dem Rastermaß
Erreichen der 100 % erforderlich, d. h., der Wartungswert
der Leuchtenanordnung übereinstimmen. Ole teilt den Raum
am Arbeitsplatz darf auf keinen Fall unterschritten werin 40 Messpunkte ein (Bild 4) und misst auf Schreibtischhöhe,
den. Die Wartungswerte (früher Nennbeleuchtungsstärke)
in unserem Fall sind das 0,75 m.
sind teilweise erhöht worden, und der Planer muss den WarDa die Beleuchtungsanlage vor März 2003 erstellt wurde,
tungsfaktor sowie die Wartungsintervalle in Abhängigkeit
erfolgt die Beurteilung nach DIN 5035 bzw. gemäß Arbeitsder Anlagennutzung festlegen.
stättenrichtlinie 7/3.
• Die Gleichmäßigkeit in einem Raum wird unterschiedlich
Wegen der fortgeschrittenen Stunde erübrigt sich für den
bewertet, früher hat man die Gleichmäßigkeit für den ganzen
Elektromeister die Differenzmessung des Fremdlichtanteils. Am
Raum aus vielen Messrasterwerten errechnet. Die GleichmäTag ist dies unbedingt notwendig, um den Tageslichtanteil aus
ßigkeit bezog sich dann meistens auf den ganzen Raum.
den Messergebnissen herauszurechnen.
Nach der neuen Norm genügt es, wenn der unmittelbare
Ole Harms führt nun die Messung mit einem BeleuchUmgebungsbereich um die Sehaufgabe herum mindestens
tungsstärkemessgerät der Klasse B durch, d. h., bei diesem
eine Beleuchtungsstärke erreicht, die um eine Stufe niedriger
Messgerät mit dem Auge angepasster Empfindlichkeitskurve
ist. Des Weiteren verwendet man heute als Beleuchtungskonbeträgt der maximale Fehler ± 10 %.
zept oftmals die arbeitsbereichsbezogene- oder teilflächenbeBevor Ole mit der rechnerischen Auswertung beginnt,
zogene Beleuchtung.
schaut er noch einmal seine Liste mit dem weiteren Vorgehen
• Nach der alten Norm DIN 5035 wird die Beleuchtungsstärdurch:
ke in Arbeitsbereichen meistens 0,85 m über dem Fußboden
• Vertikale Beleuchtungsstärke messen (z. B. an Regalen). Der
gemessen. Nach der neuen Norm misst man bevorzugt auf
Wert sollte mindestens 30 % des geforderten horizontalen
Höhe der Nutzebene. Ist diese Höhe nicht bekannt, gilt das
Wertes betragen.
alte Maß.
• Beurteilung der Helligkeitsverteilung durch Sichtkontrolle
• Ermittelte man die Blendung früher mit Hilfe des Leuchtoder Messung (Leuchtdichteverhältnis 3:1).
dichte-Grenzkurvenverfahrens, wendet man heute nach der
• Beurteilung der Blendung von Leuchten, die sich im Sichtfeld
neuen Norm und zur Beurteilung der psychologischen Blendes Arbeitsplatzes befinden. Hierzu kann Ole auch den Messdung das vereinheitlichte UGR-Verfahren an, dem eine
aufsatz für sein Beleuchtungsstärkemessgerät verwenden.
Blendformel zugrunde liegt.
• Beurteilung der Reflexionsflächen und Reflexionsgrade
• Überprüfung der Anordnung der Leuchten bzgl. der derzeitiDie Messungen beginnen
gen Nutzung. Leuchten in Blickrichtung montiert?
Eine Woche später. Ole hat mit Walter Wach für heute einen
• Mechanische oder elektrische Beschädigungen der Leuchten?
Termin zur Durchführung der Messung um 19.00 Uhr verein• Überprüfung der Schutzarten und Kennzeichnungen
bart. Bevor er sich auf den Weg macht, prüft er nochmal die
• Verschmutzung der Lampen und Leuchten
Funktion des Beleuchtungsstärkemessgeräts und steckt auch
• Messung der Netzspannung (wenn Abweichungen: Korrekden Messaufsatz zur Bestimmung der Leuchtdichte ein (Bild 3).
turfaktor einrechnen; nach DIN 5035-6)
Do., 19.00 Uhr. Elektrotechnikermeister Ole Harms ist
• Einhaltung von Verordnungen und Richtlinien (z. B. Bildnun vor Ort. Als Erstes schaltet er die gesamte Beleuchtungsschirmarbeitsplatzverordnung)
anlage ein, da Leuchtstofflampen eine gewisse Zeit benötigen,
• Befragung der Nutzer bzgl. der Beleuchtungsqualität
um die Betriebstemperatur zu erreichen (die Lichtausbeute ist
• Einschätzung der Wirtschaftlichkeit der Beleuchtungsanlage
temperaturabhängig). In unserem Fall handelt es sich um
Nach Abschluss aller Betrachtungen füllt Ole seine Prüfliste
Anbauleuchten, hier sollte man mindestens 15 min vor der
aus (Bild 5).
(Fortsetzung folgt)
Messung einschalten.
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AUTOMATISIERUNGSTECHNIK
Speicherprogrammierbare Steuerungen (1)
Aufbau der Hardware
Josef von Stackelberg
Die speicherprogrammierbare Steuerung (SPS) stellt in
der Produktions- und Prozessautomatisierung den größten Anteil prozessorgestützter Steuerungs- und Regelsysteme. Der Grund hierfür liegt u. a. daran, dass SPSen nach
einem Bausteinsystem eine große Bandbreite an Anforderungen abdecken können. Die international genormte Programmierung – nach IEC 61131-3 – vereinfacht zudem das
Verständnis der Anwendungsprogramme, unabhängig
vom Steuerungshersteller.
bearbeiten und ein Ergebnisabbild des Programmes zu erstellen. Nach Bearbeitung des Anwendungsprogrammes legt es
das Ergebnisabbild auf alle Ausgänge. Die Bearbeitung des
Programmes erfolgt streng chronologisch nach der Programmliste, d. h., bereits eine kleine Änderung der Befehlsfolge kann ein anderes Ergebnisabbild zur Folge haben (siehe
auch »Projektierung und Programmierung« in einer der
nächsten Ausgaben).
• Schließlich ordnet das Systemprogramm den Eingängen und
Ausgängen entsprechende Variablennamen zu. Die Zuordnung hängt meistens von der räumlichen Position des entsprechenden Ein- bzw. Ausgangsmodules am Baugruppenträger ab (Bild 2).
Neben diversen Hardwarelösungen und verdrahtungsprogrammierten Steuerungen auf der einen Seite und den ausschließlich auf Software basierenden Systemen (»Soft-SPS«)
auf der anderen Seite deckt die speicherprogrammierbare Steuerung in der Industrie im Bereich der Produktions- und Prozessautomatisierung die meisten Aufgabenbereiche ab. Die
nachfolgenden Ausführungen beziehen sich grundsätzlich allgemein auf speicherprogrammierbare Steuerungen. Am Beispiel der Steuerungsfamilien von Mitsubishi Electric, Ratingen,
insbesondere der »Melsec System Q« werden anhand konkreter Zahlen und Graphiken die jeweiligen Erklärungen veranschaulicht.
Speicherprogrammierbare Steuerungen bestehen neben dem
Baugruppenträger im Wesentlichen aus einem Netzteil, einem
Prozessor mit Schnittstellen und Programmspeicher, diversen
binären und/oder analogen Ein- und Ausgängen und Sonderbaugruppen (Bild 1). Kleine Steuerungen fassen diese Einzelkomponenten in einem Gehäuse zusammen, verfügen eventuell
sogar noch über eine Anzeigeneinheit und Bedientasten. Bei
den größeren Vertretern kann man die Gesamtsteuerung aus
einzelnen Modulen zusammenbauen.
Eine SPS funtioniert dergestalt, dass als unterste
Betriebssystemebene ein Systemprogramm läuft, welches die
Steuerung organisiert. Dazu gehört
• die Einstellung der verschiedenen Betriebszustände »Run«,
»Stop« und »Reset« ebenso wie
• die Verwaltung der Variablen des Anwenderprogramms, z. B.
ob diese bei einem Reset oder beim Abschalten der Steuerung
ihren Wert verlieren sollen oder nicht. Remanente Merker
behalten ihren Wert.
• Weiterhin überwacht sich die Steuerung hinsichtlich des fehlerfreien Anwenderprogrammlaufes und setzt im Fehlerfall
entsprechende Fehlermeldungen ab.
• Außerdem liest das Systemprogramm zyklisch die Zustände
aller Eingänge ein, es erstellt ein so genanntes Prozessabbild.
Dann startet es das Anwendungsprogramm, um die einzelnen
Eingangszustände gemäß der Verknüpfungsvorschriften zu
Josef von Stackelberg, Redaktion »de«, nach Unterlagen von Mitsubishi Electric, Ratingen
de 18/2004
Quelle: Mitsubishi Electric
Grundsätzliche Funktion einer SPS
Bild 1: Modulare speicherprogrammierbare Steuerungen bestehen im Wesentlichen aus einem Baugruppenträger, einem Netzteil, mindestens einer Prozessoreinheit sowie diversen Eingangs-,
Ausgangs- und Sonderbaugruppen; der Baugruppenträger stellt
die Energieversorgung zu sowie die Datenübertragung zwischen
den Modulen her
Auswahlmöglichkeiten bei den Modulen
Einer der Vorzüge einer speicherprogrammierbaren Steuerung
liegt darin, dass sich ihre Größe und sonstigen Eigenschaften,
z. B. Rechengeschwindigkeit, an die jeweilige Anwendung recht
genau anpassen lassen. Weiterhin kann man bei einer späteren
Veränderung der Anwendung, z. B. Vergrößerung der Maschine oder Beschleunigung des Prozesses, in weiten Grenzen die
Steuerung nachführen, vorausgesetzt, man hat bei der Grundkonfiguration diese erweiterten Grenzen vorgesehen.
Der Baugruppenträger
Der Baugruppenträger bildet die Basis einer Steuerung. Seine
Aufgaben umfassen:
• Mechanischer Träger für die Funktionsbaugruppen; die meisten Systeme sind als flache Träger ausgeführt, einige wenige
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SPS-Hersteller bieten Steckkartenträger mit einem Gehäuse.
Grundsätzlich sind die Steckplätze für die Funktionsmodule
identisch aufgebaut; eine Ausnahme stellen die Plätze für die
Netzteile und die CPU dar; um später bei Instandhaltungsmaßnahmen die Steckplätze z. B. für die Eingangsmodule nur
mit entsprechenden Baugruppen ausstatten zu können, hat
jeder Steckplatz einen mechanischen Codierschlüssel, mit
dem sich der Modultyp einstellen lässt; für unbenutzte Steckplätze gibt es Abdeckungen, um die Steckverbinder vor Verschmutzung und Beschädigung zu schützen.
• Versorgung der einzelnen Funktionsmodule mit elektrischer
Energie; die elektrische Energie erhält der Baugruppenträger
von einem – steckbaren – Netzteil
• Herstellen der Datenverbindung zwischen den Funktionsmodulen
• Steckeranschluss für die Datenverbindung zu weiteren Baugruppenträgern; diese Datenverbindung ersetzt nicht das
Datennetz für ein dezentrales System und kann daher meistens keine sehr großen Distanzen überwinden. Bei der Melsec
System Q von Mitsubishi Electric beträgt die Gesamtausdehnung über die Baugruppenträgerverbindung 13,2 m. Für den
Aufbau dezentraler Systeme gibt es Sonderbaugruppen, welche verschiedene Datenübertragungsprotokolle unterstützen.
Baugruppenträger gibt es in verschiedenen Standardgrößen.
Das Netzteil
Das Netzteil versorgt die Funktionsmodule mit der notwendigen elektrischen Energie. An dieser Stelle gibt es bei den verschiedenen Steuerungssystemen Unterschiede insofern, ob die
Sensor- und Aktorversorgung über das Netzteil der Steuerung
erfolgt oder nicht. In den meisten Fällen muss man hierfür
jedoch eine eigene Stromversorgung vorsehen.
Die Dimensionierung des Netzteiles hängt also nur von der
Menge der Funktionsbaugruppen ab.
Die Prozessoreinheiten
Der Auswahl der richtigen CPU sollte man etwas mehr Aufmerksamkeit schenken. Dabei gilt es, folgende Fragen zu klären:
• Welche gesamte Zykluszeit – über einen kompletten Programmdurchlauf – erfordert die Anwendung? Gilt es, einen
ECHTZEIT
Gemäß DIN 44300 läuft ein Rechensystem in Echtzeit, wenn seine
»... Programme zur Verarbeitung anfallender Daten ständig betriebsbereit sind, derart, dass die Verarbeitungsergebnisse innerhalb der
vorgesehenen Zeitspanne verfügbar sind. Die Daten können je nach
Anwendungsfall nach einer zeitlich zufälligen Verteilung oder zu vorbestimmten Zeitpunkten anfallen.« Ein Beispiel soll diese Definition
veranschaulichen.
Ein Wagen mit einer Geschwindigkeit von 1 m/s soll abgestoppt
werden. Der Wagen soll in seiner Endposition auf ±0,1 m genau die
Endposition einnehmen. Die Verzögerungstechnik (Bremsmotor) soll
eine Positioniergenauigkeit von ±0,05 m zulassen. Um den Bremsweg und die Ansprechverzögerung der Bremse zu kompensieren,
kann man den Sensor, der die Bremsung einleitet, entsprechend
positionieren.
Die Steuerung hat also eine – als Wegstrecke ausgedrückte –
Reaktionstoleranz von ±0,05 m, das entspricht bei einer Anfangsgeschwindigkeit von 1 m/s einer Zeit von 50 ms. Innerhalb dieser Zeit
muss die Steuerung, wenn der Sensor das Stopp-Signal gegeben hat,
diese Information an die Bremse weitergeben. Die Gesamtzykluszeit
des Programmes dieser Steuerung muss also <50 ms bleiben.
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Quelle: Mitsubishi Electric
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK
Bild 2: Adressierung der Module z. B. bei der »Melsec System Q«;
automatisch ordnet das System fortlaufend jeder Baugruppe 16
Adressen (hexadezimal 0…F) zu, manuell kann man aber auch
andere Konfigurationen vornehmen, wenn man z. B. ein Eingangsmodul mit 32 Adressen verwenden möchte
relativ langsamen, stetig ablaufenden Prozess zu kontrollieren oder eine dynamische Bewegungssteuerung (Motion
Control) zu realisieren, bei der bestimmte Bewegungsänderungsstrecken bzw. -zeiten einzuhalten sind (Kasten »Echtzeit«)?
• Wie viele logische Operationen innerhalb der gesamten
Zykluszeit muss die CPU bewältigen? Eine Programmfunktion kann dabei aus mehreren logischen Operationen bestehen.
• Kann man die Funktionen auf mehrere CPUs verteilen, welche unter Umständen sogar die geforderten Spezialfunktionen, z. B. Bewegungssteuerung, übernehmen können? Auf die
Weise kann man z.B. auch die Programmzykluszeiten verkürzen bzw. bei sehr unterschiedlichen Anforderungen Teilaufgaben derart verteilen, dass keine der CPUs »über-« oder
»unterfordert« ist.
Die CPUs gibt es in verschiedenen Fähigkeitsabstufungen. Bei
der Melsec System Q bewegen sich z.B. die Zykluszeiten im
Bereich 34...200 ns/logischer Anweisung und die Speicherumfänge im Bereich 8...252 K Schritte. 1 K Schritte entspricht
1024 Anweisungen. Die internen RAM (Schreib-Lese-Speicher) lassen sich bei Bedarf um externe Speichermodule erweitern:
• SRAM: Statischer RAM, schneller Halbleiterspeicher,
1 MByte oder 2 MByte
• Flash: auf Halbleitern basierender Speicher, welcher seine
Information auch ohne Betriebsspannung behält, 2 MByte
oder 4 MByte
• ATA: Auf dem ATA-Standard basierende Speicherkarten; Der
ATA-Standard beschreibt ein Protokoll zum Datenaustausch
bei Speichermedien; 8 MByte bis 32 MByte.
Für Anwendungen mit integrierter Visualisierung oder sonstigen datenintensiven Funktionen gibt es für die System Q eine
PC-CPU mit der Ausstattung und den Eigenschaften eines
Industrie-PC, z. B. 64 MByte bzw. 128 MByte Arbeitsspeicher,
Festplatte, Monitor- und Tastaturanschluss usw.
Verschiedene Typen von Motion-CPUs übernehmen Bewegungssteuerungen.
Die PC-CPU der Melsec System Q stellt – gemäß ihrem
Namen – einen PC dar und verfügt daher über das Betriebssystem mit Schnittstellenverwaltung »Windows« in den Versionen »NT 4.0«, »NTe« oder »2000 Professional«.
(Fortsetzung folgt)
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AUTOMATISIERUNGSTECHNIK
Geräuscharme Lüfter sind kein Zufallsprodukt
Andreas Zeiff
Die von Maschinen abgestrahlten Geräusche werden oft
als lästig empfunden. Dies gilt besonders in Bereichen, die
eigentlich ein ruhiges Umfeld erfordern. Aus diesem
Grund legt man z. B. bei Computern, Büro-, Labor- und
medizinischen Geräten Wert auf einen möglichst leisen
Betrieb. Hauptschallquelle stellen hier die mechanischen
Komponenten wie Antriebe und Kühlung dar. Gerade bei
der Förderung des Luftstroms durch Kleinlüfter lässt sich
durch geschickte konstruktive Auslegung das Betriebsgeräusch solcher Geräte signifikant absenken.
Quelle: Papst
Was ist eigentlich ein Geräusch? Es sind minimale Druckschwankungen, die durch die Luft zum Ohr übertragen werden.
Für den menschlichen Hörbereich spielen praktisch nur Druckwellen in der Luft im Bereich von 16 Hz bis 16 kHz eine Rolle.
Dargestellt wird der Schall als Schalldruckpegel in dB(A). Dabei
berücksichtigt man das frequenzabhängige Hörverhalten des
menschlichen Ohrs, die so genannte A-Bewertung.
Bild 2: Der Messraum mit schallschluckenden Wänden
richtungen stehen aber nicht überall zur Verfügung. EbmPapst, Hersteller von Lüftern, hat aus diesem Grund einen
Schallmessraum mit reflektierendem Boden und Schall schluckenden Decken- und Wandverkleidungen eingerichtet (Bild
2). Seine Größe von 5,5 m x 5,1 m x 3,1 m (L x B x H) erlaubt
so neben Lüftern auch die exakte Vermessung von kompletten
Geräten. Der Ruhepegel im Messraum beträgt lediglich 6 dB
(A) und ermöglicht daher auch die Messung extrem leiser
Geräte. Messmikrofone, Verstärker und spezielle Akustikanalysatoren unterstützen die hohe Reproduzierbarkeit und
Genauigkeit der Messwerte.
Die akustische Kennlinie eines Lüfters – und damit die
Schallabstrahlung – ändert sich mit den Betriebsbedingungen.
Um Aussagen über den gesamten Betriebsbereich zu erhalten,
muss ein Lüfter im Schallmessraum in eine Druckkammer blasen. Eine variable Öffnung an dieser Kammer gestattet dann,
den gesamten Druck/Förderbereich des Lüfters durchzumessen
– so gelangt man zu aussagekräftigen Kennlinien der akustischen Werte (Bild 3). Dabei gilt allgemein: Die niedrigsten
Geräuschwerte liegen für Radiallüfter bei relativ kleinen, bei
Axiallüftern dagegen bei großen Volumenströmen.
Schallmessverfahren
Technisch durchgesetzt haben sich zwei Messverfahren. Zum
einen die Messung des Schalldruckpegels – eine abstands- und
richtungsabhängige Messgröße, sie eignet sich daher nur
bedingt als Beurteilungsgröße, lässt sich aber einfach und ohne
großen Aufwand messen. Die andere Bewertungsgröße ist der
so genannte Schallleistungspegel. Hier erfasst man die gesamte Schallabstrahlung der Quelle mit mehreren Mikrofonen auf
einer so genannten Hüllfläche (Bild 1). Dieses apparativ aufwändigere Verfahren liefert genauere Werte, festgelegt in der
DIN 45635 T.38 und der ISO 10302. So wird z. B. der Lüfter
mit Nenndrehzahl im Betriebspunkt des optimalen Wirkungsgrades vermessen. Die erforderlichen umfangreichen MesseinDipl.-Chem. Andreas Zeiff, Redaktionsbüro Stutensee,
nach Unterlagen der Firma Papst-Motoren und dem Buch »Papst-Lüfter«
von Dr. Siegfried Harmsen
Quelle: Papst
Innere Werte
Bild 1: Aufbauschema für die Messung des Schallleistungspegels
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Sehr unangenehme Geräusche erzeugt ein Lüfter bei einer
gestörten Anströmung, d. h., an- bzw. umströmte Hindernisse
beeinflussen den Luftstrom zum Lüfter negativ. Auch Wirbelbildung erzeugt Luftschwingungen, wahrgenommen als Schall.
Gerade Axiallüfter reagieren empfindlich auf eine starke Drosselung des Förderstroms. In diesem Betriebsbereich löst sich die
Flügelumströmung nahe der Radnabe von den Ventilatorschaufeln ab und verwirbelt. Der Geräuschpegel des Lüfters
steigt enorm an. Die Energie dieser Wirbel kann bei größeren
Lüftern neben extremem Lärm sogar zum Bruch der Flügel
selbst führen. Deshalb muss ein solcher Betrieb dort zuverlässig vermieden werden. Bei Kleinlüftern dagegen ist nur der
hohe Lärmpegel nachteilig.
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AUTOMATISIERUNGSTECHNIK
Einbauten (Schutzgitter) rufen oft solche dominierenden Einzeltöne hervor.
Quelle: Papst
Auch Feintuning gefragt
Neben den oben angeführten Hauptverursachern von Schall
beim Lüfterbetrieb darf man aber auch die weniger intensiven
Quellen nicht vergessen. Körperschall beispielsweise ist die
mechanische Vibration oder Schwingung im festen Material.
Im Lüfter entstehen solche Vibrationen unter anderem durch
Ungenauigkeiten in der mechanischen Lagerung (Bild 5) sowie
über die oben beschriebene Anregung der Lüfterschaufeln über
Luftwirbel. Auch Ungleichmäßigkeiten der elektromagnetischen Momente und Kräfte des Antriebsmotors regen
Körperschall an. Ähnliches kennt jeder als Trafobrummen bei
billigen Netzgeräten. Weitere Faktoren können eine ungenügende Auswuchtung der rotierenden Teile oder auch lüfterfremde Faktoren wie ungeeignete Befestigung des Lüfters am
Gerät sein.
Bild 3: Auf einen Blick: Akustische Kennlinen zeigen Betriebsgeräuschverhalten auf
Quelle: Papst
Verwirbelungen können auch an anderer Stelle auftreten.
Die Lüfterachse mit Motor und Lüfterrad muss in einem
Gehäuse befestigt sein. Herkömmlich werden dazu Streben eingesetzt. Diese Streben wiederum stellen einen wirbelbildenden
Strömungswiderstand dar. Die rotierenden Flügel erzeugen
beim Überstreichen von geraden Streben starke Druckstöße.
Außerdem können bei symmetrischer Verteilung der Streben
auch Geräusche wie bei einer Lochsirene auftreten. Vermindern lässt sich dieser Effekt durch den Einsatz gebogener und
asymmetrisch über den Umfang des Lüfters verteilter Streben
(Bild 4). So erzielt man zum einen einen gleitenden Übergang
zwischen Flügelkante und Strebe, und unterdrückt zum anderen durch die asymmetrische Anordnung eine unerwünschte
Schallabstrahlung bei bestimmten Frequenzen. Gerade das
menschliche Gehör reagiert empfindlich auf herausragende
Frequenzbereiche innerhalb eines »Grundlärmpegels«. Interferenzen zwischen umlaufenden Teilen (Rotor) und stationären
Bild 5: Lagerlaufgeräusch und Gesamt-Schallpegeldruck
Der Körperschall im Lüfter lässt sich durch geeignete
Maßnahmen deutlich reduzieren. Eine weitere Reduktion
bringt die mechanische Entkoppelung des Lüfters von der Befestigungswand des zu kühlenden Gerätes. Eine schwingungsdämpfende (Gummi-) Unterlage reduziert eine mögliche
Schallübertragung deutlich. Im und am Gerät selbst unterschätzt man oft den Schalleffekt. Abdeckgitter in Form einfacher gelochter Bleche wirken oft wie eine Lochsirene, die ja
bekanntlich eine enorme Lautstärke erreicht. Verwendet man
dann auch noch zu dünne und nicht biegesteif geformte Bleche,
geben diese den Körperschall wie von einer Lautsprechermembran an die Luft ab.
Quelle: Papst
Fazit
Bild 4: Lüfterbild mit Blick auf die Aufhängungsstreben des
Motors
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Die Konstruktion von laufruhigen Lüftern erfordert neben
interdisziplinärem Know-how vor allem auch die richtige
Laborausstattung, um die erreichten Ergebnisse auch wissenschaftlich exakt erfassen zu können. Nur so ist eine Verbesserung des Produktes überhaupt möglich. Für den Einsatz beim
Anwender selbst kommen zu den Lüftereigenschaften noch die
Einflüsse des Endgeräts dazu. Eine geeignete Auslegung der
Durchströmung mit strömungsgünstigen Gittern und Luftführungen unterstützt einen guten Lüfter wesentlich. So lässt sich
dem Ziel eines wirklich flüsterleisen Lüfterbetriebs relativ nahe
kommen.
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