Wieso schmeckt trockener Sekt nicht wie trockener Wein
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Wieso schmeckt trockener Sekt nicht wie trockener Wein
WEIN & ARCHITEKTUR Tradition trifft Moderne In vielen deutschen Weingütern ist nicht mehr nur der Wein selbst ein Erlebnis, sondern auch der Raum, in dem er verkostet wird. Alle Sinne ansprechen, das Thema Wein im Raum abbilden und durch die Gestaltung des Raumes das Weinerlebnis beeinflussen: Das sind die Gründe, warum es eine neue Weinarchitektur in Rheinland-Pfalz gibt. Viele Weingüter orientieren sich gerade neu: Sie öffnen sich nach außen und eine junge Winzergeneration rückt nach, die auch die Architektur des Weingutes überdenkt. Traditionelles wird geschickt mit Modernem verbunden - genau wie im Weinberg. Beginnen wir im Weinberg: Hier spielt die Landschaftsarchitektur eine große Rolle: Sie ordnet Reben nach alter Tradition und neuestem Wissen so an, dass die Früchte zu unvergleichlicher Reife gedeihen können. Im Weinkeller sprechen wir vom "Weinausbau". Hier wird der Kellermeister zum individuellen Weinarchitekten. Er verfeinert, was die Natur mit Sorgfalt angelegt und den Trauben in die Wiege gegeben hat. Die Schnittstelle zwischen Natur, Keller und Weingenießer ist die Vinothek. In ihr schließt sich der Kreis. Der Blick aus dem Fenster gibt die Sicht auf die Weinberge frei und der Eindruck des Raumes spiegelt sich im Glas. Hier riecht, sieht und schmeckt der Weingenießer nicht nur den Wein, sondern auch die Region, in der er gewachsen ist. Sichtbargewordenes Terroir Eine wohl durchdachte Weinarchitektur ist das Bindeglied zwischen Weingut und Landschaft. Was sich äußerlich in einem unverwechselbaren Baustil präsentiert, bezieht sich auch immer auf die Philosophie eines Weingutes. Im Weinberg und im Keller ist es der Winzer, der die Geschicke des Weins in Händen hält. Seine Fürsorge und Sorgfalt spiegelt sich im Geschmack des Weins wider. Darum ist es vielen Winzern heute ein Anliegen, auch die Architektur des Weingutes und der Vinotheken so zu gestalten, dass diese die Liebe und Sorgfalt, die eigene "Handschrift" und den unverkennbaren Charakter der eigenen Weine widergeben. Weinarchitektur ist im Idealfall sichtbargewordenes Terroir. Die Winzergenossenschaft Herxheim am Berg hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, aus einem Verkaufsraum eine Vinothek zu schaffen, die durch die verarbeiteten Materialien wie Stein, Glas und Holz den Bezug zur Natur, dem Terroir und dem Wein zu präsentieren. Seit Februar 2015 ist die neue Vinothek auf 212 Höhenmeter geöffnet und bringt neben moderne Architektur einen weiteren Punkt mit: höchster Weingenuss mit einmaligen Ausblick auf die Rheinebene. Quelle: www.gastlandschaften.de