- AHK Korea

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- AHK Korea
Nr. 42 I Dezember 2012
KORUM
Korea I Unternehmen I Märkte
www.kgcci.com I www.osec.ch
Personalmanagement
J
7
8
Konjunktur
Verwaltungsstadt
Sejong City
7
J
8
5
Recht
Körperschaftsteuergesetz
A
2
3 4
6
7
8
9
Konjunktur
Elektronikindustrie 2013
10
J
Q
K
,_WSVYPUN 3PML
-\SÄSSPUN Dreams
Seven billion people already live on our planet,
and the number is growing by 220,000 every day.
How can we provide food for more and more
people without damaging the environment?
How can we improve everyone’s health and
prevent diseases? How can we develop new
materials to help us conserve resources?
To provide better answers to these questions, research is under way in Bayer's three
subgroups: HealthCare, CropScience and
MaterialScience. Fields in which Bayer is
already a global leader – and whose importance
to the future of humankind grows by the day.
www.bayer.com
www.facebook.com/Bayer
Kommentar
Personalmanagement
Employees as well as superiors find
themselves in complex situations when
they have to work in a cross-cultural
environment. The superior has to select
and guide employees, whose background
and qualification he can understand only
to a limited extend. The other way around,
even well performing employees can find
themselves in situations in which their work
is not understood by their superior.
Mitarbeiter wie Vorgesetzte finden sich in
der Zusammenarbeit über kulturelle Grenzen
hinweg zwangsläufig in einer komplexen
Situation wieder. Der Vorgesetzte ist gefordert sich für Mitarbeiter zu entscheiden und
sie zu führen, wobei er deren Hintergrund
und Qualifikation nur begrenzt erfassen
kann. Umgekehrt kann sich der Mitarbeiter
auch bei besten Arbeitsergebnissen in einer
Situation wiederfinden, in der er vom Vorgesetzten schlicht nicht verstanden wird.
Führungskräfte und Mitarbeiter wissen
unendlich viele Geschichten zu erzählen,
die aus der Unwissenheit und den Missverständnissen einer fremden Umgebung
resultieren. Solche Geschichten sind zwar
durchaus unterhaltsam. Dennoch wissen alle
Verantwortlichen, dass gerade die Vermeidung dieser Ereignisse wesentliche Parameter zur Steigerung der operativen Effizienz
der Unternehmen sind.
Ein wichtiges positives Element zur Verbesserung der Kommunikation im Gastland
Korea sind die gemeinsamen Kenntnisse der
englischen Sprache. Ein Fortschritt ist dies
bezüglich insbesondere bei der jüngeren
Generation deutlich erlernbar.
Im Bezug auf unser aktuelles KORUMThema leisten die Kammer selbst und vor
allem auch das Netzwerk unter den Kammer-Mitgliedern wichtige Hilfestellungen.
Mitgliedsfirmen, in den Bereichen Beratung
und Coaching, bieten darüber hinaus ihre
Dienstleistungen an.
Friedrich Stockinger
Präsident
Deutsch-Koreanische
Industrie- und Handelskammer
Managers and employees can tell endless
stories that result out of ignorance and
misunderstandings in a foreign working
environment. Those stories might be
quite entertaining but nevertheless all
concerned know that the prevention of such
occurrences is the key parameter to improve
the operational efficiency of a firm.
An important positive element to improve
the communication in the host country
Korea is the clear progress among the
younger generation to communicate in
English.
Related to our current KORUM topic, the
chamber and foremost the chamber member
network provides important assistance. In
addition, member companies offer their
services related to these topics by consulting
and coaching firms.
KORUM Nr. 42 | Dezember 2012 3
at
KORUM
Personalmanagement
Korea I Unternehmen I Märkte
8 Kompakt
Kommentar
Personalmanagement
3
Kompakt Lohn- und Lohnnebenkosten
8
Jobsicherheit und Unternehmenskultur sind in Korea zentral
13
Korea's Great Natural Resource
14
European Employee Management
16
Konjunktur Korea baut Verwaltungsstadt in Sejong City 17
Südkoreas Elektronikbranche rechnet 2013 mit besseren Geschäften
19
Korea zählt heute in Asien zu den Ländern mit dem höchsten Lohnniveau und verfügt über ausreichend hoch qualifizierte Fachkräfte. Trotz
des hohen Lohnniveaus schwanken die Gehälter im Einzelfall sehr stark.
19 Konjunktur
Kontrakte Corporation Tax Law
22
KORUM – Schweizer Seiten The battle of Korean talents – Internationals vs. Locals
24
Nach einer Zeit der Stagnation nimmt die koreanische Elektronikbranche langsam wieder Fahrt auf. Vor allem für Halbleiter und Bildschirme
wird für 2013 ein deutliches Umsatzplus prognostiziert.
The importance of outsourcing as part of strategic 25
human resources management
22 Kontrakte
Kontakte Contacts
26
New Members
27
Upcoming
27
Korea Life
Der südkoreanische Film als Spiegel der Gesellschaft 29
Im koreanischen Geschäftsleben herrscht eine ausgeprägte Geschenkkultur. Der Fachbeitragt von Mino Han gibt Aufschluss darüber, welche
steuerrechtlichen Konsequenten aus Geschäftsgeschenken resultieren.
KORUM Nr. 42 | Dezember 2012 7
Kompakt
Lohn- und Lohnnebenkosten
Gut ausgebildete Arbeitskräfte
Hohe Lohnkosten
Frank Robaschik
Already quite some time ago, Korea has ceased to be a low-cost production location.
After Japan, it has one of the highest labor costs in Asia. In addition to the salaries,
ancillary wage costs have also been on the rise. On average, Korean employees are well
educated, and quantitatively there has been sufficient supply of skilled labor. Despite a
overall low level of organization of workers, labor unions are very strong.
Allgemeines zum Arbeitsmarkt
Eines der wichtigsten Merkmale des koreanischen Arbeitsmarkts ist der starke Gegensatz zwischen regulär und nicht-regulär
Beschäftigten. Regulär eingestellte Arbeitnehmer genießen vor allem einen hohen
Schutz des Arbeitsplatzes. Um dennoch
flexibel auf wirtschaftliche Veränderungen
reagieren zu können, greifen die Unternehmen stark auf weniger abgesicherte und
schlechter bezahlte nicht-regulär Beschäftigte zurück. Im März 2012 betraf dies jeden
dritten Arbeitnehmer.
Die offizielle Arbeitslosenquote verbleibt mit
3,0% (Stand: August 2012) auf dem gleichen niedrigem Niveau wie im Vorjahr. Sie
spiegelt jedoch die wahren Verhältnisse des
Arbeitsmarktes nicht wider. Unter Einbeziehung der nicht-regulär Beschäftigten und
der nicht gemeldeten Arbeitslosen dürfte die
"echte" Arbeitslosenquote deutlich höher als
die offizielle ausgewiesene Rate sein. Nach
wie vor überdurchschnittlich hoch ist die
Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen im Alter
von 15 bis 29 Jahren (August 2012: 6,4%).
Problematisch ist auch, dass Korea auf die
rapide Alterung seiner Gesellschaft bisher
nur sehr ungenügend vorbereitet ist: Der
Anteil berufstätiger Frauen ist unverhältnismäßig niedrig (2011: 49,7%). Außerdem
gehen viele Arbeitnehmer bereits im Alter
von unter 60 Jahren in den Ruhestand.
Trotz eines insgesamt geringen Organisationsgrads der Arbeitnehmer (2011: 10,1%)
sind Gewerkschaften in Korea sehr stark.
8
KORUM Nr. 42 | Dezember 2012
Zumeist handelt es sich Betriebsgewerkschaften. Landesweit arbeitende Organisationen gibt es unter anderem bei Metallarbeitern und im Gesundheitssektor. Zwar
beschreiben Landeskenner das Verhalten der
Gewerkschaften als vielfach "konjunkturbewusst". Dennoch sind immer wieder irrationale Aktivitäten zu beobachten. Streiks
sind immer noch recht häufig. 2011 wurden
offiziell insgesamt 65 (2010: 86) Streiks und
Aussperrungen gezählt. Dabei fielen 429.000
Tage aus. Ein Jahr zuvor waren es 511.000
Tage.
Koreanische Arbeitskräfte sind im Durchschnitt gut ausgebildet. Gerade die Absolventen der führenden Hochschulen verfügen
im Regelfall über eine breite und solide the-
oretische Ausbildungsgrundlage. Nach unten
lässt das Niveau allerdings nach. Die Vermittlung der praktischen Fähigkeiten erfolgt
im Regelfall im Betrieb.
Rein quantitativ stehen auf dem Arbeitsmarkt im Allgemeinen bisher genügend qualifizierte Kräfte zur Verfügung. Personelle
Engpässe sind allerdings in einzelnen Fällen, so beispielsweise nach Erfahrungen der
Deutsch-Koreanischen Industrie- und Handelskammer bei englisch sprechenden Verkaufsingenieuren mit zwei- bis dreijähriger
Berufserfahrung, denkbar. Außerdem kann
es vor allem außerhalb Seouls hier und da
schwierig sein, Arbeitskräfte mit guten englischen Sprachkenntnissen zu finden. Nach
Angaben des Korea Employment Information
Service finden sich auch in der chemischen
Industrie nur wenige Bewerber für offene
Stellen.
Für einfache Tätigkeiten sind koreanische
Arbeitskräfte oft zu teuer. Deshalb wurde
Allgemeine Arbeitsmarktdaten 2011
Bevölkerung (in Mio.)
49,8
Erwerbspersonen (Bevölkerung älter als 15 und jünger als 65 Jahre) (in Mio.)
36,4
Erwerbstätige (in Mio.)
24,2
Arbeitslosenquote, offizielle (in %)
3,4
1)
Analphabetenquote (in %)
1,7
Anteil der Beschäftigten mit College-, Universitäts- oder Graduate-School-Abschluss (in %)
40,0
Durchschnittliche Wochenarbeitszeit (in Stunden)
41,6 2)
1) Stand: 2008
2) für alle Arbeitnehmer, regulär Beschäftigte hatten eine durchschnittliche Arbeitszeit von 43,9 Stunden pro Woche
Quellen: Statistics Korea; Ministry of Labor and Employment
Entwicklung der durchschnittlichen Bruttomonatslöhne regulär Beschäftigter
nominal (in 1.000 Won)
nominal (in Euro) 2)
reale Veränd. ggü. Vorjahr (in %)
2008
2.802
1.745
-0,2
2009
2.863
1.615
-0,5
1)
2010
3.047
1.989
3,4
2011
3.019
1.959
-4,7
1) für Unternehmen mit fünf oder mehr Beschäftigten, inklusive Boni
2) Jahresdurchschnittliche Wechselkurse (Won pro Euro): 2008: 1.606; 2009: 1.773; 2010: 1.532; 2011: 1.541
Quellen: Ministry of Employment and Labor; Korea Labor Institute
Kompakt
2004 ein "Employment Permit System" eingeführt, das sich 2012 an Staatsangehörige
aus fünfzehn Ländern, darunter der VR China, den Philippinen, Vietnam und der Mongolei, richtet. Sie erhalten eine Arbeitserlaubnis für drei Jahre. Diese kann nochmals
um 22 Monate verlängert werden. Formell
genießen sie die gleichen Rechte wie koreanische Arbeitskräfte. So gelten etwa Mindestlöhne. Tatsächlich aber dürften sie unter
erheblichem Lohndruck stehen, vor allem,
wenn sie in kleineren Unternehmen arbeiten,
deren Strukturen weniger transparent als die
der Großunternehmen sind.
Private Personalvermittlungsunternehmen
helfen bei der Suche nach geeigneten Arbeitskräften. Die Qualität der Agenturen ist allerdings sehr unterschiedlich, zumal es keine
Zulassungsverfahren gibt. Große Unternehmen sind beispielsweise Incruit, JobKorea
und Saramin (nur Internet; Gebühren für
Mitglieder). Die Sätze bei Headhuntern
richten sich nach der Qualifikation der zu
vermittelnden Arbeitskraft. Drei bis sechs
Monatsgehälter plus Grundgebühren sind
die Regel.
Im Vergleich zu Deutschland wechseln Südkoreaner häufiger das Unternehmen. Nach
einer Studie des National Assembly Budget
Office taten sie das 2010 im Schnitt alle fünf
Jahre (zum Vergleich Deutschland: mehr als
11 Jahre). Vor allem im ersten Jahr aber auch
noch im zweiten und dritten Jahr im Unternehmen entscheiden sich demnach viele für
einen Wechsel.
Löhne und Gehälter
Korea ist schon lange kein preiswerter
Standort mehr. Nach Japan hat das Land in
Asien mit die höchsten Arbeitskosten, auch
wenn 2008 und 2009 der schwache Won
im internationalen Vergleich Entlastung verschaffte. Die Lohnnebenkosten sind gewachsen, da mit dem zunehmenden Lebensstandard der Ausbau der Sozialversicherungssysteme einhergeht.
Das Lohnsystem ist sehr komplex und unübersichtlich. Besonders die Vielzahl an Boni
und Zulagen macht es schwer, die effektive
Durchschnittliche Bruttomonatslöhne 1) nach Regionen
Landesdurchschnitt
Seoul
Ulsan
South Jeolla
South Chungcheong
Daejon
Gyeonggi
North Gyeongsang
South Gyeongsang
Incheon
Busan
North Jeolla
North Chungcheong
Gangwon
Gwangju
Daegu
Jeju
April 2011 (in 1.000 Won)
2.487
2.921
2.822
2.557
2.488
2.487
2.468
2.440
2.437
2.411
2.356
2.307
2.300
2.243
2.226
2.165
2.033
Veränd. (in %) 2)
3,4
5,3
11,0
1,5
4,1
3,0
2,3
1,9
5,4
5,3
3,5
6,7
0,8
1,0
3,1
2,6
2,8
April 2011 (in Euro)
1.614
1.896
1.831
1.659
1.615
1.614
1.602
1.583
1.581
1.565
1.529
1.497
1.493
1.456
1.445
1.405
1.319
1) Gehalt und Zahlungen für Überstunden, ohne Boni
2) nominal gegenüber dem gleichen Vorjahresmonat
Quelle: Ministry of Labor and Employment
Durchschnittliche Bruttomonatslöhne nach Branchen 1)
Gesamt
Bergbau
Verarbeitendes Gewerbe, darunter
.Nahrungsmittelindustrie
.Textilindustrie
.Chemische Industrie
.Gummi- und Kunststoffindustrie
.Maschinenbau
.Elektronik, Kommunikationstechnik
.Kfz-Industrie
Gas, Wasser, Elektrizität
Bauwirtschaft
Handel
Hotel und Gastronomie
Transport
Information und Telekommunikation
Finanzwesen, Banken, Versicherungen
Immobilienbranche
Bildungswesen
Gesundheits-/Sozialwesen
2011
Veränd. (in %) 2)
(in 1.000 Won)
2.915
4,7%
3.169
4,5%
2.927
5,5%
2.080
-3,2%
2.090
0,8%
3.171
-2,5%
2.346
-1,2%
2.896
14,3%
3.309
-3,5%
3.503
8,9%
5.066
3,9%
2.820
5,1%
2.763
2,4%
1.801
5,0%
2.622
10,1%
3.654
2,2%
4.553
7,3%
2.003
6,0%
3.273
7,2%
2.386
-1,4%
2011 (in Euro) 3)
1.892
2.057
1.900
1.350
1.357
2.058
1.522
1.879
2.147
2.273
3.287
1.830
1.793
1.169
1.701
2.371
2.955
1.300
2.124
1.548
1) regulär Beschäftigte in Unternehmen mit fünf oder mehr Beschäftigten inklusive Boni, Gehalt des Monats Juni 2011, Boni von 2010
2) nominal gegenüber dem Vorjahr
3) jahresdurchschnittlicher Wechselkurs (Won pro Euro): 1.541
Quelle: Ministry of Labor and Employment
Lohnhöhe zu ermitteln. Zudem sind die meisten Gewerkschaften, die zu Tarifverhandlungen und Gehaltsabschlüssen autorisiert
sind, nur auf Betriebsebene aktiv. Daher sind
unter Umständen je nach Unternehmen sehr
unterschiedliche Vergütungsniveaus anzutreffen.
Traditionell basiert das Entlohnungssystem in
KORUM Nr. 42 | Dezember 2012 9
Kompakt
Korea auf dem Senioritätsprinzip. Je länger
ein Arbeitnehmer der Firma angehört, desto
höher steigt er in der Hierarchie und verdient entsprechend auch mehr. Leistungskriterien spielen aber bei der Entlohnung auch
in koreanischen Betrieben eine zunehmend
wichtige Rolle. Ausländische Unternehmen
haben fast durchweg leistungsbezogene
Lohn- und Gehaltssysteme.
Die Gehaltsunterschiede sind nach
Geschlecht, Ausbildung, Tätigkeit und
Unternehmensgröße beträchtlich. Regulär beschäftigte Frauen erhielten 2011 im
Durchschnitt inklusive Boni monatlich 2,06
Mio. Won. Dies waren lediglich 64% des
Niveaus, das männliche Arbeitnehmer bekamen. Sie haben auch deutlich geringere
Beförderungsmöglichkeiten als Männer. Das
Monatsgehalt von Universitätsabsolventen
belief sich im Schnitt auf 3,39 Mio. Won.
Bei High-School-Abgänger waren es nur
2,36 Mio. Won. Einfachen Montagearbeiter
erhielten mit 2,63 Mio. Won etwa 87,5%
des Einkommens eines durchschnittlichen
Büroangestellten (3 Mio. Won).
In kleinen Firmen mit bis zu vier Mitarbeitern
erhielten regulär Beschäftigte inklusive Boni
monatlich 1,76 Mio. Won. Bei Unternehmen
mit fünf bis 29 Angestellten waren es bereits
2,46 Mio. Won. Mittelgroße Firmen mit 30
bis 299 Mitarbeitern zahlten 2,98 Mio. Won.
Bei Großunternehmen mit 300 und mehr
Mitarbeitern sind die Löhne mit 4,44 Mio.
Won erheblich höher.
Nicht-regulär Beschäftigte bekommen weniger als die Hälfte des Monatslohns regulär
Beschäftigter. Ihr durchschnittlicher Stundenlohn lag 2011 mit rund 9.200 Won pro
Stunde bei 71% des Lohnes regulär Beschäftigter. Zudem erhalten sie fast keine Boni
und nur wenige Zahlungen für Überstunden.
Dennoch gibt es auch hier erhebliche Unterschiede nach Unternehmensgröße. Nach
offiziellen Angaben erhielten nicht-regulär
Beschäftigte in Firmen mit 300 und mehr
Mitarbeitern mit monatlich 1,87 Mio. Won
im Schnitt mehr als regulär Beschäftigte in
Firmen mit bis zu vier Mitarbeitern.
Regional werden in Seoul und in der Indus-
10
KORUM Nr. 42 | Dezember 2012
Durchschnittliche Gehälter in deutschen Unternehmen 2012 nach Tätigkeiten
Tätigkeitsbereich
Geschäftsführung
Verkäufer mit Erfahrung
Finanzen
Assistenz der Geschäftsführung
Buchhaltung, Standard
Techniker mit Erfahrung
Techniker, Anfänger
Fahrer
Monatsgehalt
14,15
6,80
5,83
3,22
3,05
4,85
3,30
3,00
in Mio. Won
Bonus (2011)
34,25
10,00
7,45
4,40
4,50
6,00
4,50
5,10
Quelle: Salary Survey 2012 der Deutsch-Koreanischen Industrie- und Handelskammer (Februar 2012)
Eckdaten zur Arbeitsproduktivität in Korea im internationalen Vergleich 2011
Land
Korea
Japan
Deutschland
Frankreich
Österreich
Schweiz
USA
Durchschnittl.
Arbeitsstunden pro Jahr u.
Beschäftigtem
2.193
1.728
1.411
1.475
1.599
1.593
1.787
BIP pro
Arbeitsstunde
(in USD)
28,3
39,8
55,3
57,7
51,4
51,7
60,3
BIP pro
Arbeitsstunde
(USA = 100)
47,0
65,9
91,6
95,7
85,3
85,7
100,0
Quelle: OECD
triestadt Ulsan im Durchschnitt die höchsten
Löhne gezahlt. In der Grundtendenz wird
sich hieran in den kommenden Jahren nicht
sehr viel ändern. Dahinter folgt eine ganze
Reihe von Provinzen mit nicht so großen
Unterschieden in der Entlohnung. Dennoch
werden bereits in der um Seoul liegenden
Provinz Gyeonggi oder in der Stadt Incheon
bei Seoul um mehr als ein Sechstel geringere Löhne gezahlt als in der Hauptstadt. In
der zweitgrößten Stadt des Landes Busan
ist es fast ein Fünftel weniger. Am unteren
Ende der Skala befindet sich die Insel Jeju.
Schlusslicht auf dem Festland war 2011 die
Stadt Daegu.
gegenüber dem Vorjahr bei regulär Beschäftigten. Der Hauptgrund dafür waren deutlich
geringere Boni (nominal -19,3%) wegen
unsicher Wirtschaftsaussichten zum Ende
des Jahres. Auch die Zahlungen für Überstunden schrumpften um 8,4% während die
vertraglich vereinbarten Gehälter 2011 um
4,8% zunahmen. Im 1. Halbjahr 2012 erhöhten sich die Löhne nominal um etwa 6% und
real um etwa 2,5%, vor allem wegen hoher
Bonuszahlungen im Januar.
Es gibt einen Mindestlohn. Das Arbeitsministerium gibt im Juli/August eines jeden
Jahres für das Folgejahr den Mindestlohn
bekannt. Für 2013 wurde er auf 4.860 (2012:
4.580) Won pro Stunde festgelegt.
Tarifverhandlungen zwischen Arbeitgebern
und Arbeitnehmervertretern finden einmal
pro Jahr statt. Die Betriebsgewerkschaften
verständigen sich vor den Tarifrunden über
ihre Forderungen, so dass es relativ geringe
Unterschiede gibt. In den Sektoren mit
industrieweiten Gewerkschaften geht die
Tendenz schrittweise dahin, Tarife kollektiv
zu verhandeln.
Die über viele Jahre kräftig gestiegenen
Reallöhne und -gehälter sanken 2008 und
2009 wegen der Wirtschaftskrise. Einem
Anstieg im Jahr 2010 folgte 2011 ein Rückgang um real 4,7% und nominal -0,9%
Nach Branchen betrachtet sind die Löhne
vor allem bei den staatlichen Versorgern, im
Finanzwesen, der Kfz-Industrie, der Elektronik und in der chemischen Industrie hoch.
Sie stiegen 2011 auf Grundlage von Daten
Kompakt
mit den noch hohen Boni für 2010 vor allem
im Maschinenbau, im Transportgewerbe und
in der Kfz-Industrie am stärksten. In der
Elektronik war dagegen ein Rückgang zu
verzeichnen.
käufer. Hinzu kommen Boni und Zusatzleistungen (zum Beispiel ein Firmenfahrzeug)
in unterschiedlicher Höhe.
Löhne und Gehälter in ausländischen Unternehmen sind wie auch die Sozialleistungen unter Umständen etwas höher als die
Leistungen in koreanischen Firmen. Grund
Ähnlich wie bei koreanischen Betrieben gibt
es auch bei ausländischen Firmen eine Vielzahl freiwilliger geldwerter Leistungen, die in
die reinen Lohn- und Gehaltstabellen meist
Angehörigen). In manchen Fällen schließt
der Arbeitgeber für den Angestellten eine
Krankenzusatzversicherung ab, die auch
Familienmitglieder einbezieht.
Prämien, Provisionen, Zusatzleistungen
Diese Leistungen sind jedoch bei deutschen
Unternehmen weniger verbreitet als bei
koreanischen Firmen. Laut der Umfrage der
Kammer sind Fortbildungen, Zuschüsse für
Essen, Kranken- und Lebensversicherungen
die üblichsten Zusatzleistungen.
Sozialversicherungsbeiträge
Die nachfolgenden Ausführungen zu Sozialversicherungsbeiträgen und dem Arbeitsrecht basieren teilweise auf den Publikationen der Deutsch-Koreanischen Industrieund Handelskammer "Firmengründung und
Niederlassungsrecht" (4. Auflage 2006) und
"Arbeitsrecht in Korea" (5. Auflage, 2009).
Es gibt vier Sozialversicherungsarten:
Krankenversicherung, Arbeitsversicherung
(Employment Insurance), Renten- und
Unfallversicherung. In die "Employment
Insurance" fallen Maßnahmen zur Sicherung
der Beschäftigung, Entwicklung von beruflichen Fähigkeiten, Zahlung von Arbeitslosengeld, Erziehungs- und Mutterschaftsgeld.
ist, dass sie meist kleiner sind und deshalb
weniger Karrierechancen bieten, aber auch
die Mitarbeiter oft als zusätzliche Qualifikation Sprachkenntnisse mitbringen müssen. Verallgemeinernde Angaben zur Höhe
der Einkommen sind sehr schwierig, da es
teilweise beträchtliche Unterschiede nach
Branchen und einzelnen Unternehmen gibt.
Nach einer Umfrage der Deutsch-Koreanischen Industrie- und Handelskammer
unter ihren Mitgliedern zu ihren Gehaltszahlungen an koreanische Mitarbeiter für 2012
sind für einen Berufsanfänger mit einem
Bachelor-Abschluss im Schnitt 2,5 bis 3,0
Mio. Won pro Monat zu veranschlagen. Für
einem Master-Absolventen sind es 2,5 bis
3,3 Mio. Won. Erfahrene Kräfte kosten deutlich mehr. Dies gilt noch stärker für Ver-
nicht einfließen, die Einkommen aber erheblich nach oben treiben. Sie umfassen unter
anderem Zuschüsse für die Wohnung, die
Schulausbildung, Essen und Fahrten, regelmäßige Gesundheitsuntersuchungen sowie
familiäre Ereignisse (zum Beispiel Tod eines
Die Beiträge für die Arbeitslosen-, Renten- und Krankenversicherung sind jeweils
gemeinsam von Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu entrichten. Bezüglich der Unfallversicherung hat der Arbeitgeber einen Betrag zu
bezahlen, der sich aus einer Rate errechnet,
die jährlich von der Regierung festgesetzt
wird.
Sozialbeiträge 2012
Arbeitslosenversicherung
Beschäftigungs- und Fortbildungsvers. 1)
Krankenversicherung
Pflegeversicherung 2)
Rentenversicherung
Unfallversicherung 3)
in % des Jahreseinkommens
Arbeitgeber
0,55
0,25 bis 0,85
2,9
0,19
4,5
0,006 bis 0,354
Arbeitnehmer
0,55
2,9
0,19
4,5
-
1) Abhängig von der Betriebsgröße. Unternehmen mit weniger als 150 Beschäftigten: 0,25%; Unternehmen mit mehr als 1.000
Mitarbeitern: 0,85%
2) 6,55% der Krankenversicherung
3) branchenabhängig: Höchstsatz für Kohlebergbau; niedrigster Satz im Finanz- und Versicherungsgewerbe
Quelle: Ministry of Labor
KORUM Nr. 42 | Dezember 2012 11
Kompakt
Seit dem 1.8.07 können sich ausländische
Mitarbeiter von der gesetzlichen Krankenversicherungspflicht befreien lassen, wenn
sie eine private Krankenversicherung im
Ausland nachweisen.
der Bundesrepublik Deutschland und Korea
in Kraft getretene Abkommen über Soziale Sicherheit normiert werden. Ziel des
Abkommens ist die Koordinierung der Rentenversicherungssysteme beider Staaten.
Bei längerfristigem Aufenthalt erlangt früher
oder später der Rentenversicherer des Aufenthaltslandes Zuständigkeit. Der Wechsel
des Versicherungsträgers ist jedoch in rentenrechtlicher Hinsicht für den rückkehrwil-
Durch Umsetzung des Prinzips der Gleichbehandlung der Staatsangehörigen beider
Vertragsstaaten soll eine Doppelversicherung
vermieden werden.
ligen deutschen Arbeitnehmer unschädlich.
So wird der unter koreanischer Versicherungspflicht verbrachte Zeitraum bei der
Berechnung der für den Erwerb eines Rentenanspruchs erforderlichen Versicherungszeiten so angerechnet, als sei der Arbeitnehmer konstant in Deutschland versichert
gewesen, Art. 11 Abkommen. Der berufliche
Aufenthalt in Korea wird damit in versicherungstechnischer Hinsicht dem Aufenthalt in
Deutschland gleichgestellt. Das gleiche gilt
für koreanische Arbeitnehmer in Deutschland.
Neben dem System der gesetzlichen Rente
gibt es Vorschriften zu Abfindungen beim
Ausscheiden aus dem Betrieb. Die Abfindung
berechnet sich aus dem Durchschnittsgehalt
der letzten drei Monate multipliziert mit der
Anzahl der Jahre, die der Arbeitnehmer im
Unternehmen tätig war (über ganze Jahre
hinausgehende Zeiten werden anteilig mitgerechnet). Der Betrag ist innerhalb von 14
Tagen ab dem Ausscheiden des Arbeitnehmers fällig.
Diese Abfindungen können gemäß dem im
Jahr 2005 verabschiedeten Employment
Retirement Benefit Security Act (ERBSA)
durch eine betriebliche Altersvorsorge mit
regelmäßigen Einzahlungen des Arbeitgebers
ersetzt werden. Neu gegründete Unternehmen sind seit Juli 2012 sogar dazu verpflichtet eine solche innerhalb eines Jahres ab
Gründung einzuführen (Art. 5 ERBSA). Die
betriebliche Altersvorsorge kann leistungsbezogen oder beitragsorientiert gestaltet
und bei einem Finanzdienstleister geführt
werden. Die Möglichkeit der vorzeitigen
Auszahlung ist seit Juli 2012 auf wenige
Fälle wie beispielsweise einen Wohnungskauf beschränkt (Art. 8 Abs. 2 ERBSA).
Daneben sind alle Arbeitgeber nach dem
Wage Claim Guarantee Act verpflichtet, in
einen Fonds einzuzahlen, der die Ansprüche
derjenigen Arbeitnehmer sichern soll, die
ohne ihren Arbeitslohn und ihre Betriebsrente zu erhalten aus einem Unternehmen
ausscheiden, weil dieses seinen Betrieb eingestellt hat oder zahlungsunfähig geworden
ist. Die Höhe des Beitrags wird vom Arbeitsministerium innerhalb eines Rahmens von
bis zu 0,2% der gesamten Arbeitnehmergehälter des Unternehmens festgesetzt und
gemeinsam mit den Beiträgen zur Unfallversicherung eingefordert.
Für deutsche Staatsbürger gelten in Korea in
Bezug auf die Rentenversicherung Sonderregeln, die durch das am 1.1.03 zwischen
12
KORUM Nr. 42 | Dezember 2012
Das Sozialversicherungsabkommen erlangt
vorrangig Bedeutung in den Fällen der klassischen, zeitlich begrenzten Entsendung.
Auch bei länger dauerndem Aufenthalt im
jeweiligen Partnerland ist jedoch eine hinreichende, nicht doppelte Absicherung gewährleistet.
Nach dem Abkommen besteht eine grundsätzliche Zuständigkeit des Rentenversicherers desjenigen Staates, in dem der betreffende Arbeitnehmer arbeitet.
Im Falle von Entsendungen deutscher Arbeitnehmer durch ein in Deutschland ansässiges
Unternehmen bestimmt Art. 7 des Abkommens, dass bei einer Entsendung von bis zu
24 Monaten der deutsche Arbeitnehmer in
der deutschen Rentenkasse verbleibt. Auf
Antrag kann der Zeitraum der Entsendung
bei gleichzeitiger Beibehaltung der Zuständigkeit der deutschen Rentenversicherung
verlängert werden. Gleiches gilt bei Entsendung koreanischer Angestellter durch das
koreanische Unternehmen.
Nicht vom Sozialversicherungsabkommen
erfasst sind Kranken- und Arbeitslosenversicherung. Ob der Arbeitnehmer in diesem
Versicherungsbereich im Falle der Entsendung nach Südkorea deutschen Versicherungs- und Rechtsvorschriften unterliegt,
bestimmt sich nach den Regelungen des
Sozialgesetzbuches.
Der Beitrag wurde für die KORUM-Veröffentlichung gekürzt. Den ganzen Artikel finden sie auf www.gtai.de/GTAI/Navigation/
DE/Trade/maerkte,did=703832.html
Frank Robaschik ist Korrespondent von
Germany Trade & Invest in Korea.
Kompakt
Jobsicherheit und Unternehmenskultur sind in Korea zentral
Interview mit Daniel Nyffenegger, Geschäftsführer von G&S Korea Inc. Corporate Consulting
schon bei der Interpretation von koreanischen Lebensläufen. Arbeitszeugnisse sieht
man kaum, außer ein Kandidat hat zuvor bei
einer ausländischen Firma gearbeitet und
hat nicht vergessen, ein Arbeitszeugnis zu
verlangen. Es ist deshalb ratsam, sich externe Hilfe bei Personalvermittlern oder professionellen Personalabwerbern (Headhunter)
zu holen.
KORUM: Wie ist es ihrer Meinung nach
um das Image deutscher Arbeitsgeber in
Korea bestellt?
Nyffenegger: Deutsche Arbeitgeber geniessen bei Koreanern grundsätzlich einen guten
Ruf. Produkte ”Made in Germany„ gelten
als qualitativ hochwertig und es ist erstrebenswert für Firmen zu arbeiten, die gute
Produkte herstellen und vertreiben. Auch
die deutsche Kultur, mit der Korea sich sehr
verbunden fühlt, trägt viel zum positiven
Image bei.
Es gibt aber auch deutsche Firmen, deren
individueller Ruf vom Grundsatz abweicht.
Beispielsweise unterscheidet sich eine deutsche Niederlassung unter rein koreanischer
Führung oftmals nicht sehr stark von einer
rein koreanischen Firma.
KORUM: Wie unterscheidet sich Recruitment in Korea von dem in Deutschland?
Nyffenegger: Die Rekrutierung in Deutschland und Korea sind sich in ben Prozessschritten mehr oder minder gleich. Mitarbeiter findet man über Jobseiten im Internet
(aktives Inserieren oder gezielte Selektion
von Kandidaten-CVs), inserieren in Fachzeitschriften, Empfehlungen aus dem Beziehungsnetz und dergleichen. Es bedarf allerdings schon einiger Erfahrung, um an die
richtigen Leute zu gelangen. Das beginnt
Professionelle Personaldienstleister werden
Kandidaten nach deren Eignung nicht nur
fachlich, sondern auch charakterlich bewerten. In Korea gelten zudem auch Kriterien
wie Alter, regionale Herkunft und an welcher
Uni der Abschluss erfolgte, als allgemein
verwendete Selektionskriterien. Wie wichtig
diese sozialen Gesichtspunkte im konkreten
Fall sind, sollte Ihnen der Pesonaldienstleister sagen können. Um das Gesamtbild eines
Kandidaten abzurunden, ist es ratsam, einen
Referenzcheck erstellen zu lassen.
Diese externe professionelle Hilfe ist zwar
nicht ganz billig, aber letztlich reduziert sie
das Risiko, falsche Leute einzustellen.
KORUM: Was sind Ihrer Meinung nach die
größten Unterschiede zwischen der deutschen und der koreanischen Arbeitsweise?
Nyffenegger: Es gibt in der Tat einige wichtige Unterschiede im Arbeitsstil, welche
den deutschen Chef in Korea bzw. auch die
Kollegen des Mutterhauses herausfordern.
Letztlich gibt es aber ganz wichtige Gemeinsamkeiten, die eine interkulturelle Zusammenarbeit erfolgreich machen. Koreaner wie
auch Deutsche sind fleißige und pünktliche
Menschen. Beste Voraussetzung, um ein
bestimmtes Ziel zu erreichen.
Deutsche nehmen eine bestimmte Teamposition ein und jeder weiß genau, was er zu
tun hat. Planung ist das halbe Leben und
somit hat die Planungsphase bei Projekten
einen dominanten Anteil. Ein Projekt läuft
sehr geradlinig ab: Planung, Entscheidung,
Ausführung, Ziel.
Koreaner sind sehr gruppenorientiert. Man
ordnet sich ein und unter, will dazugehören,
sucht nach Harmonie zwischen den Gruppenmitgliedern. Als Konsequenz daraus läuft
ein Projekt im koreanischen Team anders
ab: kürzere Planung, Entscheidung, Ausführung, Ziel 1, Neubestimmung/Anpassung
Ziel 2, Neubestimmung/Anpassung, Ziel 3.
Dieser iterative Prozess, mit dem Deutsche
ihre Mühe bekunden, kreiert natürlich Spannungsfelder, besonders zwischen der koreanischen Niederlassung und dem Mutterhaus.
KORUM: Welche Arten von interkulturellen Trainings sind notwendig um diese
Schwierigkeiten zu überwenden?
Nyffenegger: Interkulturelles Training ist
sicher ein guter Einstieg für einen Expat in
eine neue Herausforderung in einem fremden kulturellen Umfeld. Das allerwichtigste
aber für eine erfolgreiche Aufgabenerfüllung
ist die Fähigkeit des Deutschen vor Ort bzw.
der deutschen Kollegen im Mutterhaus zum
sozialen Austausch mit den koreanischen
Mitarbeitern. Beobachten, zuhören, Fragen
aufwerfen und sich beantworten lassen
erlauben es dem deutschen Mitarbeiter, sich
schrittweise der Denkweise der koreanischen
Kollegen anzunähern. Man wird nie alles
verstehen, genausowenig wie es die Koreaner werden.
KORUM: Wie können Unternehmen von
internationalen Teams profitieren?
Nyffenegger: Teams erreichen bekanntlich mehr als jeder einzeln erreichen würde.
Wenn nun noch eine kulturelle Dimension
dazukommt, wird dies zusätzliche Synergien generieren. Die Teammitglieder müssen allerdings auf einander zugehen, sich
gegenseitig Interesse und Respekt entgegenbringen. Denken Sie an eine deutsche
Vertriebsniederlassung in Korea. Das Produkt kommt aus Deutschland, die Abnehmer
sind Koreaner. Da drängt sich ein Team aus
Deutschen und Koreanern auf, welches ein
vielleicht konkurrenzlos gutes Produkt auch
KORUM Nr. 42 | Dezember 2012 13
Kompakt
an den Mann bringen und möglicherweise
Feedbacks von Kunden in der Weiterentwicklung des Produkts auf höchstem technischen Niveau einfließen lassen kann.
KORUM: In Korea ist die Fluktuation im
Vergleich zu Deutschland hoch. Wie können Unternehmen hier in Korea Mitarbeiter langfristig binden?
Nyffenegger: Verglichen mit China ist die
Fluktuation in Korea gering. Verglichen mit
Japan ist sie hoch. Für mich als Headhunter
ist Korea fast der Idealfall: Koreaner sind
einerseits recht loyal zum Arbeitgeber, aber
andererseits doch immer auch neugierig,
andere berufliche Optionen näher anzuschauen. Mein Kollege in China hat keine
Mühe, Kandidaten zu finden, aber Schwierigkeiten damit, dass einst plazierte Kandidaten die Position viel zu rasch wieder verlassen. Mein Kollege in Japan muss größte
Anstrengungen unternehmen, um überhaupt
Kandidaten zu finden und zu motivieren,
sich für den Job zu bewerben.
Die Fluktuation in Korea ist sehr stark von
der Branche abhängig, aber auch von der
individuellen Situation in der Firma. Für
Koreaner hat Jobsicherheit einen recht
hohen Stellenwert, deshalb sollte der Arbeitgeber stets bemüht sein, den Mitarbeitern
die Firmenstärke und das Geschäftspotential
aufzuzeigen. Das Zugehörigkeitsgefühl der
Mitarbeitenden – ein anderer wichtiger Faktor - sollte gefördert und gepflegt werden.
Geld und unzählige Nebenleistungen halten
Koreaner nicht wirklich von der Kündigung
ab.
Korea’s Great Natural Resource
Steven B. McKinney
Korea’s economic development, often described as the miracle on the Han River, was no
miracle. It was a direct result of the effective
and efficient leveraging of the only natural
resource Korea has always had in abundance: the will of its people.
Sandwiched between Japan and China,
with virtually no natural resources to speak
of, Korea's great strength has always been
its people and its people’s desire to overcome whatever obstacles stood in their way.
Endowed with a “can-do” attitude and a
seemingly inexhaustible source of energy,
Korea’s populace never fails to astound. It is
a natural resource the Government of Korea
has come to rely on during the last 50 years
of Korea’s race to modernity. When something needed getting done, government,
management and the military could count
on the strength of the people to “make it
happen”. This includes overcoming the after
effects of war, famine, national division and
development. The Korean people have always
“made it happen.”
Rapid development was made possible by
many factors, such as access to foreign
capital and technology, along with favorable development policies, all coming together at the right time in the second half of
the 20th century. Among those factors was
14
KORUM Nr. 42 | Dezember 2012
Korea’s corporate culture which is constantly
changing, based on the needs of the market
and society’s prevailing culture. As Korea’s
corporate culture evolves, executive search
has come from nowhere to being an integral part of Korea’s ongoing miracle. More
than simply being a function for allocating
human resources to companies, search can
now play a major role in shaping the future
evolution of Korea’s corporate culture.
Almost all of the top global retained search
firms have operations in Korea. Most of these firms strive to provide on-going relationships with their clients. Some of these firms
provide coaching, benchmarking or other
talent management type services in addition to, or as a part of, their retained search
practice. These retained search and talent
management service providers are drivers
in the evolution of the Korean corporate
culture. In order to attain the best talent,
companies are beginning to understand that
they must be prepared to invest in a high
quality service that will bring them precisely
the candidates they are so eager to attain.
Korea’s Corporate Evolution
By any stretch of the imagination, Korea’s
development has been amazing. Looking at
some of the notable statistics, you can see
just how much progress the country has
made in the last 50 years.
Korea ranks number #1 in the following
areas:
- Annual Work Hours (OECD)
- Broad Band Internet Access per capita
(Point Target)
- Scientific Literacy (OECD) and
- Worldwide Shipbuilding Completions
(World Fleet Statistics)
Korea ranks number #2 in the following
areas:
- Annual export growth (OECD)
- Annual GDP growth (OECD)
- Mathematical Literacy and (OECD)
- International Patents Granted (WIPO)
Korea ranks #3 in the Economist Intelligence
Unit’s IT Industry Competitiveness Index.
Korea’s economy has become highly concentrated as a few firms, and the families
that controlled those firms, had become
responsible for the overwhelming amount
of Korea’s production. It also drove Korea’s
HR development, as “getting a good job”
meant having a job that one could not lose.
Korea’s young students faithfully did what
Kompakt
was necessary to be attractive to Corporate Korea. It seemed clear that what was
good for Samsung, Daewoo and Hyundai
was good for Korea’s workers too. That all
came to a screeching halt in 1998, when the
Asian Contagion reached Korea’s shores and
the social contract between workers, who
had always toed the line and companies
who had always hired, but never fired - was
broken. It was a revolution in Korea’s corporate landscape, and its effects are still being
felt today.
Today Korea’s economy is much less concentrated than it once was. A more diverse economy is developing, which is definitely much
healthier. Korea is now finding areas to grow
that it never concentrated on in the past –
like the leisure, sports and entertainment
industries. Service jobs are relatively abundant, making up the bulk of all positions
available in the market. The Life Sciences
industry is also growing and the Industrial
area is surprisingly holding its own.
Perhaps the most important trend that has
shaped attitudes toward careers and work,
however, is the fact that Korea’s growth rate
has slowed tremendously from the go-go
days of pre-1998. That means that large
companies just aren’t hiring like they used
to. Cradle-to-grave job security is largely
just a memory now – as is employee loyalty.
Finding Korea’s New Executive Profile
For all the changes that have occurred,
Korea’s new executive profile isn’t that much
different. He (and now increasingly she) is
family oriented, Confucian, well-educated,
status conscious, ambitious, diligent and
highly conscious of other people. The more
mature executive will emphasize experience
and connections while the younger will
highlight ability and knowledge as competitive advantages.
The typical candidate profile that we – as
well as the other top tier retained search
firms - place usually is bilingual, has some
education abroad with prior multinational
company experience either in a MNC in
Korea or another country. Our clients are all
multinational companies.
In the heated development days of Korea,
leadership was defined by the saying “If you
put your mind to it, then it will be done.”
Now that Korea has matured, the economy
and the companies operating there have
become vastly more sophisticated and success is increasingly hard to find. When the
economy is growing at 8% per year about
anything you do is going to grow and succeed. All that Koreans had to do was to look
at the advanced countries for a roadmap of
where all the opportunities were. In this new
environment, unfortunately, passion may not
be enough as a new, more measured, more
considered, more focused-on-the-numbers
leadership style is emerging. Families used
to exclusively manage the business, but now
professional management is increasingly
more prevalent.
Korea is one of the most dynamic markets
in the world. One can watch as the scene
changes literally before our eyes. Executive
search plays its part in that dynamism. It
is one of the key services that make rapidfire global business work. It is one of the
intermediaries between the global business
community and the local market.
About McKinney Consulting: McKinney Consulting is an executive search firm (sometimes simplified as executive recruiters or
headhunters) which has placed hundreds
of bi-lingual middle-senior level executives for multinational companies in Korea &
Asia and was established in 2001. McKinney
Consulting is a member of the Association of Executive Search Consultants (AESC).
In addition, McKinney Consulting provides
behavioral-based coaching services with
scientifically developed tools in coaching
executives and businesses to excellence
and success. McKinney Consulting coaches
are members of the International Coaching Council. Also, McKinney offers Talent
Management services such as the outsourcing of candidates and payroll services etc.
Steven B. McKinney is President at
McKinney Consulting, Inc.
KORUM Nr. 42 | Dezember 2012 15
Kompakt
European Employee Management
Interview with You-Me Jeon, Country Manager of BTI Consultants Korea
a whole saw many dynamic changes and
rapid financial growth, HR was still operated
in relatively conservative manner. Because most companies abided by the business
plans and guidance of its owner or decision
maker, the policies proposed by the HR team
was often neglected despite the great effort
put in the process. Moreover, senior expatriate HR heads could not stay at Korean
companies for more than just a few years.
However, such tendency is slowly changing
and Korean companies are trying their best
to adapt to global HR policies and structures.
KORUM: What kind of HR services do you
offer in Korea?
Jeon: Kelly Services (NASQAQ: KELYA, KEYB)
is the largest HR Workforce Provider in the
world with USD 6bn business. We are operating in over 50 countries and employing
over 20,000 people. We launched the Korean
office in 2008 under the name of “BTI Consultants Korea,” an executive search branch
of Kelly Services. From 2013, we plan to
provide more services in Korea, including PT
(professional & technician) recruiting service,
HR consulting, training, assessment, etc.
KORUM: Why did you decide to expand
your activities in Korea in the near future?
Jeon: Although the global economy is in its
downturn, there is still a great demand in
executive search business. The corporations
are mostly looking for solutions to overcome
the unstable market conditions through new
management (new hiring), new business
start and organization restructuring. Such
conservative market conditions are giving us
the best opportunity to expand our business.
KORUM: What do you think are the main
trends on the Korean HR market?
Jeon: Up to now, the Korean market was
considered underdeveloped as far as HR is
concerned. Although the Korean market as
16
KORUM Nr. 42 | Dezember 2012
Another noticeable trend is that many multinational executive search firms are opening new offices in Korea. Since 2011 over
10 global search firms started their business
in Korea. With this, a number of recruiting
concepts, such as RPO (Recruitment Process
Outsourcing), BPO (Business Process Outsourcing), CWO (Contingent Workforce Outsourcing), and others, are being introduced
to the Korean market.
Moreover, many Korean companies have
become multi-cultural. In the past Korean
market was considered somewhat isolated
from those of other Asian countries when
it comes to HR, especially hiring. Such was
in part due to the language barrier; unlike
other Asian counterparts Korean companies did not use English in their business,
but only Korean. However, such has been
changed now and most Korean companies
today are using English in documentations
and business meetings. Moreover, it is now
no surprise to see employees from abroad in
Korean companies.
Greece, along with those from France and
Germany, are coming into the Korean market.
This year we placed country managers for
Korean offices of 11 foreign companies;
among them, 9 were European companies.
All of them are planning a long term investment in Korea and have a positive view
about the Korean market.
KORUM: What do you think about employee management in Korean companies?
Jeon: To ensure successful cross-cultural
employee management in Korea, you need
be aware of the strict protocols. In Korean
business it is important to maintain a certain degree of formality. A person’s management style is made from a combination of
confucianism and western behaviour, and it
is bound to differ, depending on his or her
educational background and personal history. Since Korean companies have a hierarchical culture, most decisions are made from
the top and then given to the employees to
be implemented. Personal opinions and criticism are suppressed and a team generally
follows the ideas of the seniors.
KORUM: What are your experiences with
European companies that operate in
Korea?
Personal relationships are essential for successful business relationships. An initial
business meeting should be used to develop a rapport rather than only to discuss
business. Find out who will be represented
on the negotiating team and try to pick
appropriate team members considering the
rank, skill and perspective. In the beginning
of your relationship keep a friendly but not
overly familiar tone. Decision-making is a
slow process. You need to be patient. It may
take several trips to bring a contract to completion. This is the most difficult part our clients are facing in the Korean market.
Jeon: While working in the past mostly
with French and German giants, these days
many small and medium sized companies
from Austria, Sweden, Finland, Spain, and
KORUM: Regarding employee management, what are the biggest differences
between Korean and European companies?
Konjunktur
Jeon: Even though there are clear differences
between every European nation, there is a set
of common underlying tendencies among the
European companies and we call it the European style of management. In the common
way, “If one has to generalize, it is fair to say
that American companies pursue risk and
European companies seek stability to fewer
opportunities with more limited financial
rewards, but possibly more balance.”
The recent financial and economic crisis proved the European management style superior to that of the USA. Europe’s strengths are
rooted in looking out for long-term outcomes, excellent manufacturing skills, the abi-
lity to set products and services apart, and
the ability to translate diversity into creativity. Furthermore, to create value, European
companies rely more on operational improvements and the contributions of employees
rather than on acquisitions and mergers.
This philosophy seems to be gaining more
confidence in Korea.
Korea baut Verwaltungsstadt in Sejong City
Daneben zehn "Innovationsstädte" geplant
Viele Behörden und Institute ziehen um
Frank Robaschik
In July 2012 South Korea founded the new administrative city Sejong. Until 2014 several ministries and authorities plan to move there. The office of the prime minister made
the start in September 2012. A number of public research institutes will also transfer to
the new city. Furthermore, the planned move of 147 public institutions to ten so-called
innovation cities in the period from 2012 to 2014 will also contribute to a more balanced regional development.
Im Juli 2012 gründete Korea die lange
umstrittene Behördenstadt Sejong City. Die
Initiative zu deren Bau geht auf ein Wahlversprechen des späteren Präsidenten Roh
Moo-hyun im Jahr 2002 zurück. Der zurzeit
amtierende Präsident Lee Myung-bak wollte
das Projekt durch das einer Wissenschaftsstadt ersetzten, konnte sich damit aber politisch nicht durchsetzen.
Im September 2012 begann der Umzug in
die etwa 120 km südlich von Seoul und
Umzug wichtiger staatlicher Institutionen nach Sejong City
Jahr des
Ministerien etc.
Umzugs
Büro des Premierministers; Ministry of Strategy
and Finance; Fair Trade Commission; Ministry of
Food, Agriculture, Forestry and Fisheries; Ministry
2012
of Land, Transport and Marine Affairs; Ministry of
Environment
Ministry of Knowledge Economy; Ministry of
Education, Science and Technology; Ministry of
Culture, Sports and Tourism; Ministry of Health
2013
and Welfare; Ministry of Employment and Labor;
Ministry of Patriots and Veterans Affairs
Ministry of Government Legislation; AntiCorruption and Civil Rights Commission; National
2014
Tax Service; National Emergency Management
Agency
Zugeordnete Behörden (Auswahl)
Tax Tribunal
Free Economic Zones Development
Office; Korea Trade Commission;
Korea Electricity Regulatory
Commission; Mine Registration
Office
Office of Postal Service der Korea
Post
Quelle: Büro des Premierministers
etwa 35 km nördlich von Daejon gelegene
Stadt. Bis Ende 2012 ziehen das Büro des
Premierministers, die Fair Trade Commission,
vier weitere Ministerien sowie sechs weitere
zentralstaatliche Behörden nach Sejong um.
Andere zentralstaatliche Institutionen folgen 2013 und 2014. Insgesamt ziehen mit
den Ministerien und Behörden rund 10.000
Beamte und Angestellte des öffentlichen
Dienstes nach Sejong um.
Im Großraum Seoul bleiben neben dem Präsidenten vor allem das Außenministerium,
das Justizministerium, die National Science
and Technology Commission, die Small and
Medium Business Administration und die
Korea Food and Drug Administration. Auch
der Sitz der Korea Trade-Investment Promotion Agency (KOTRA) wird weiterhin in Seoul
sein.
Die Einwohnerzahl von Sejong City soll von
103.000 per Ende Juli 2012 auf 150.000 im
Jahr 2015 steigen. Mittelfristig hofft die
Stadt auf 300.000 Einwohner im Jahr 2020
und auf einen Anstieg der Bevölkerung auf
500.000 bis 2030. Ob die mittelfristigen
Planungen aufgehen ist offen. Die Umzugspläne der Behörden für die nächsten Jahre
sind jedoch konkret.
Impulse kommen auch von der Ansiedlung
von Forschungsinstituten. Bis Ende 2013 soll
KORUM Nr. 42 | Dezember 2012 17
Konjunktur
der Wechsel folgender Einrichtungen nach
Sejong City vollzogen sein: Korea Institute
for International Economic Policy (KIEP),
Korea Legislation Research Institute (KLRI),
Korea Institute of Public Finance, National
Research Council for Economic, Humanities
and Social Sciences (NRCS), Korea Development Institute (KDI), Korea Institute for
Industrial Economics and Trade (KIET), Korea
Research Council for Industrial Science &
Technology, Science & Technology Policy
Institute (STEPI), Korea Research Council of
Fundamental Science & Technology (KRCF).
Ebenfalls bis 2013 soll der Umzug der Institute Korea Transport Institute (KOTI), Korea
Research Institute for Human Settlements,
Korea Environment Institute, Korea Institute for Health and Social Affairs (KIHASA),
National Youth Policy Institute, Korea Labor
Institute (KLI) und Korea Research Institute
for Vocational Education & Training (KRIVET)
nach Sejong City abgeschlossen sein.
umziehen. Den Investitionsaufwand dafür
beziffert das Ministry of Land, Transport and
Maritime Affairs (MLTM) mit 16,8 Bill. Won
von 2012 bis 2014. Davon entfallen 9 Bill.
Won auf Verwaltungsgebäude, 4 Bill. Won
auf Bodenarbeiten sowie 3,6 Bill. Won auf
Wohnungen und Schulen.
Im Großraum Seoul verbleibende wichtige staatliche Institutionen
Institutionen
Ministerien etc.
Behörden
(Auswahl)
In Jongno in Seoul
Ministry of Foreign Affairs and
Trade; Ministry of Unification;
Ministry of Public Administration
and Security; Ministry of Gender
Equality and Family; Office of
Ministry for Special Affairs
Personal Information Protection
Commission; Regional
Development Commission; Green
Growth Committee; President's
Council on National ICT
Strategies
In Gwacheon *)
Ministry of Justice; Korea Communications
Commission; National Science and
Technology Commission; Defense
Acquisition Program Administration
Korea Immigration Service; Small and
Medium Business Administration; Public
Procurement Service; Korea Food and Drug
Administration; Seoul Office der Fair Trade
Commission
*) Die meisten Institutionen ziehen von Seoul nach Gwacheon. Wichtigste Ausnahme ist das Ministry of Justice, das bereits in
Gwacheon ist.
Quelle: Büro des Premierministers
Umzug ausgewählter öffentlicher Einrichtungen in sogenannte Innovationsstädte
Der Umzug hat positive Auswirkungen auf
die Bauwirtschaft. Neben zahlreichen neu
entstehenden Straßen und Wohnungen steht
der Bau der Regierungsgebäude im Vordergrund. Für 2013 rechnet die für die Bauplanung von Sejong zuständige Multifunctional
Administrative City Construction Agency
mit Ausgaben allein für die Regierungs- und
Verwaltungsgebäude von 543 Mrd. Won
(rund 350 Mio. Euro; 1 Euro = 1.541 Won Jahresdurchschnitt 2011).
Straßenverbindungen von Sejong City nach
Daejon und Osong wurden 2012 fertiggestellt. Dort befinden sich Bahnhöfe, in denen
der Hochgeschwindigkeitszug KTX hält. Bis
2014 soll eine Straße zum Technovalley in
Daedok im Nordosten von Daejon entstehen.
Für eine Straße von Osong zum Flughafen in
Cheongju begann im Mai 2012 die Projektierung. Diskutiert wird zurzeit, ob ein Autobahnring um die Stadt Sejong durch private
Firmen gebaut werden könnte.
Neben dem Bau von Sejong City gibt es
weitere Umzugspläne im öffentlichen Sektor. So sollen von 2012 bis 2014 insgesamt
147 öffentliche Einrichtungen in zehn sogenannte "Innovationsstädte" in den Regionen
18
KORUM Nr. 42 | Dezember 2012
Ort
Busan
Daegu
Naju (Provinz South Jeolla)
Ulsan
Wonju (Provinz Gangwon)
Jincheon und Eumseon (beide
Provinz North Chungcheong)
Jeonju und Wanju (beide Provinz
North Jeolla)
Gimcheon (Provinz North
Gyeongsang)
Jinju (Provinz South Gyeongsang)
Seogwipo (Insel Jeju)
Institution
Korea Housing Guarantee Corp.; Korea Housing Finance Corp.;
Korea Southern Power (KOSPO); Korea Institute of Ocean
Science & Technology; Korea Maritime Institute
Korea Gas Corporation; Korea Credit Guarantee Fund; Korea
Industrial Complex Corp; Korea Evaluation Institute of
Industrial Technology
Korea Electric Power Corp. (KEPCO); KEPCO Knowledge,
Data & Network (KEPCO KDN); KEPCO Plant Service &
Engineering (KEPCO KPS); Korea Power Exchange (KPX); Korea
Communications Agency; Korea Agro Fisheries & Food Trade
Corp.; Korea Rural Corp.; Korea Rural Economics Institute
Korea National Oil Corporation; Korea East-West Power; Korea
Energy Management Corp.; Korea Energy Economics Institute;
Korea Occupational Safety & Health Agency
Korea National Tourism Organization; Korea Resources Corp.
(KORES); Korea Coal Corp. und National Health Insurance
National IT Industry Promotion Agency; Korea Consumer
Agency; Korea Institute of Science & Technology Evaluation
and Planning (KISTEP)
National Pension Corp.; Rural Development Administration
Korea Expressway Corp.; KEPCO Engineering & Construction
Korea Land & Housing Corp.; Korea Southeast Power; Small
and Medium Business Corp.
Korea Foundation; Government Employees Pension Service
Quelle: MLTM
Konjunktur
Südkoreas Elektronikbranche rechnet 2013 mit
besseren Geschäften
Bessere Konjunktur bei Halbleitern und Bildschirmen
Viele Investitionen erfolgen im Ausland
Frank Robaschik
In 2012, domestic production and exports of the South Korean electronics industry will
probably remain at about the same level as in the previous year. From 2013, however, the
industry is expecting growth again. Growth is predicted in the production of semiconductors and displays, which had been shrinking for some time. Currently, many investment projects for LCD panels, semiconductors and mobile phones take place abroad. The
development of OLED, in contrast, is conducted in Korea.
Die Produktion im Bereich der Informationsund Kommunikationsindustrie in Korea soll
2012 um 0,6% auf 332 Bill. Won (circa 228
Mrd. Euro; 1 Euro = 1.457 Euro - Durchschnitt der ersten zehn Monate 2012) steigen. Dies prognostizierte die Korea Electronics Association (KEA) auf der Electronics
and IT Industry Fair im Oktober 2012. Für
2013 erwartet der Verband ein Wachstum
um 3,7%. Für die Ausfuhren rechnet die KEA
mit -0,6% im Jahr 2012 und +6,3% im Jahr
2013. Wachstumsimpulse sollen dabei 2013
von Halbleitern, Displays, Tablet PCs und
Sekundärbatterien ausgehen.
Zugute kommt den Firmen vor allem die
Erholung bei den Preisen für Speicherchips
und die Stabilisierung der Preise bei LCDFernsehern. Beides sind Segmente, in denen
südkoreanische Unternehmen Weltmarktführer sind. Daneben verstärken die Unternehmen ihre Halbleiteraktivitäten außerhalb
der Speicherchips. So steigt die Produktion
von logischen Chips und Mikrokomponenten. Hyundai Motor gründete mit Hyundai
Autron im April 2012 ein eigenes Tochterunternehmen für elektronische Systeme im
Automobil.
zu 600 Mio. USD investieren. Der Baubeginn
könnte Ende 2012 erfolgen, die Fertigstellung ist laut Corning für Ende 2013 geplant.
nach eigenen Angaben 7 Mrd. USD zu investieren. Daneben will Samsung Electronics
seine Produktion logischer Schaltungen in
Austin (USA) erweitern. Das Investitionsvolumen soll circa 4 Mrd. USD betragen. Dagegen hat der ursprünglich geplante Bau eines
Werks für mobile Prozessoren in Hwaseong
(Provinz Gyeonggi) mit einer geplanten Investitionssumme von 2,25 Bill. Won bis Anfang
2014 bisher nicht begonnen.
Im September 2012 unterzeichnete Samsung
Electronics mit dem Gouverneur der ägyptischen Provinz Beni Suef eine Absichtserklärung über den Bau eines Werks für Fernseher, Monitore und andere Geräte im Kom
Abu Radi Industriegebiet. Das Werk soll 2013
mit der Herstellung beginnen. Laut Samsung
soll die Fertigung dort innerhalb von fünf
Jahren mehr als 2 Mio. Einheiten erreichen.
Die ägyptische General Authority for Investment (GAFI) gibt die Investitionssumme mit
1,7 Mrd. ägyptischen Pfund (derzeit circa
218 Mio. Euro) an.
LG Display begann im Mai 2012 mit dem
Bau eines Werks für LCD-Panels der 8. Generation im chinesischen Guangzhou. Die Produktion soll im 2. Halbjahr 2014 beginnen.
Ebenfalls seit Mai 2012 baut Samsung Display ein Werk für LCD-Panels der 8. Generation in Suzhou (VR China). Daneben planen
Samsung Display und das US-amerikanische
Unternehmen Corning in einem Joint Venture den Bau eines Werks für Glassubstrate
für LCD-Bildschirme in Suzhou. Das noch zu
gründende Unternehmen könnte dafür bis
Die Nachfrage nach OLED-Bildschirmen
wird 2013 steigen. Laut der südkoreanischen
Presse will Samsung Display bei OLED bis
Mitte 2013 insgesamt 2 Bill. Won in die
Erweiterung des Werks in Asan (Provinz
South Chungcheong) investieren. Davon gingen 300 Mrd. Won in die Stärkung des Segments flexibler Displays. Ziel sei die Massenproduktion von Displays auf Kunststoffbasis
anstelle von Glas, um die Displays leichter,
flexibler und stabiler zu machen. Auch LG
Display investiert demnach in Paju in flexible
Investitionen finden oft im Ausland statt.
Samsung Electronics begann im September
2012 mit dem Bau einer Fabrik für NANDFlash-Speicherchips in Xian in der VR China.
Der Konzern will dafür zunächst 2,3 Mrd.
USD aufwenden und die Fertigung 2014 aufnehmen. Insgesamt plant Samsung in Xian
KORUM Nr. 42 | Dezember 2012 19
Konjunktur
Displays auf Kunststoffbasis. Neben flexiblen
und transparenten Displays sind in der Forschung beispielsweise am Electronics and
Telecommunications Institute (ETRI) auch
holographische Displays ein Thema.
Im August 2012 unterzeichneten LG Display
und die Stadt Gumi (Provinz Gyeongbuk)
eine Absichtserklärung, nach der LG Display
bis Ende 2013 etwa 1,2 Bill. Won in den
Umbau eines Teils eines Werks für LCD-Panels der 6. Generation in Gumi in eine Fertigungsstätte für Tieftemperatur-Polysilizium
investieren will.
Bei Handys dürfte die Produktion in Korea
nach einem deutlichen Einbruch im Jahr
2012 auch 2013 weiter schrumpfen, wenn
auch deutlich langsamer. Der Rückgang
erfolgt trotz der Erfolge südkoreanischer
Firmen auf den Weltmärkten. Hauptgrund
ist die Erweiterung der Fertigung im Ausland
von Samsung Electronics. Das Unternehmen
will seine Kapazitäten in Vietnam weiter
ausbauen. Presseberichten zufolge will es
dafür 700 Mio. USD in Vietnam investieren. Endgültig entschieden ist laut Samsung
Electronics jedoch noch nichts. Allerdings
dürfte 2013 die Produktion von Anbietern
wie LG und Pantech in Südkorea wachsen.
Bei Computern haben südkoreanische
Anbieter in den letzten Jahren getrieben von
der steigenden Nachfrage nach Notebooks
ihre Fertigung ausgeweitet. In den ersten
acht Monaten 2012 lag der Produktionswert
bei 3,2 Bill. Won (+37,6% gegenüber dem
gleichen Vorjahreszeitraum). Davon entfielen 2,4 Bill. Won auf Notebooks (+59,9%).
Für 2013 rechnet die KEA mit einem weiteren Zuwachs um 7,8% auf dann 4,8 Bill.
Won. Impulse kommen dabei vom neuen
Betriebssystem Windows 8, von Prozessoren
der vierten Generation, der Einführung von
E-Learning-Systemen sowie einer zunehmenden Nachfrage aus Entwicklungsländern
wie Indien oder Thailand.
Zum 1.1.13 werden mit Semes, Secron und
GES drei Tochterfirmen von Samsung Electronics fusionieren. Diese stellen Anlagen
zur Produktion von Halbleitern, Displays und
LED sowie Messgeräte her. Im September
2012 hat sich Samsung Electronics mit rund
500 Mio. Euro am niederländischen Halbleitermaschinenspezialisten ASML beteiligt.
Zusätzlich will Samsung innerhalb von fünf
Jahren insgesamt 276 Mio. Euro zur Forschung von ASML im Bereich der modernen
Lithographietechnik, vor allem der extremen
UV-Lithographie, beisteuern.
Die südkoreanischen Einfuhren von Maschinen für Halbleiter und Flachbildschirmen
waren wegen hoher Investitionen bei Halbleitern von Samsung Electronics vor allem in
den ersten vier Monaten 2012 mit Werten
von jeweils mehr als 1 Mrd. USD sehr hoch.
Seit Mai 2012 befinden sie sich jedoch deutlich unter den Ergebnissen des Vorjahres und
betrugen zuletzt 254 Mio. USD im Oktober
2012.
Die Einfuhren solcher Maschinen aus
Deutschland in den ersten zehn Monaten 2012 lagen bei 137 Mio. USD (-44,6%
gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum).
Die Elektronikindustrie ist daneben ein wichtiger Abnehmer zahlreicher anderer deutscher Produkte wie beispielsweise Mess-,
Regel- und Steuerungstechnik, chemische
Vorprodukte und Lösungen für Spezialglas.
Produktion in wichtigen Segmenten der Elektronik
Bereich
Flachbildschirme
Halbleiter
.Speicherchips
.Systemhalbleiter
Handys, -Teile
2010
87,3
61,3
46,7
11,3
46,7
in Bill. Won, Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
2011
81,2
61,2
45,7
13,0
48,9
1-8/2012
54,6
40,9
30,5
10,1
26,6
Veränd.
-0,1
-1,4
-8,7
17,5
-19,6
Quelle: Korea Electronics Association
Exporte in der Informations- und Kommunikationstechnik, der Elektronik und bei
Elektrohausgeräten
in Mrd. USD, Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
Bereich
2010
2011
1-10/2012
Veränd.
Elektronikteile
91,3
89,1
75,1
1,2
.Halbleiter
50,7
50,2
41,5
-0,7
..Systemhalbleiter
16,1
20,0
19,8
24,0
..Speicherchips
28,5
23,5
16,2
-19,8
.Flachbildschirme
33,8
31,4
26,3
0,4
.Verbindungsteile
4,2
4,9
4,9
25,1
.passive Bauelemente
1,6
1,6
1,3
-7,7
Telekommunikationstechnik
27,8
27,8
18,4
-23,0
.Handys
24,9
25,1
16,2
-25,1
Audiovisuelle Geräte
10,5
10,7
7,8
-15,4
.Teile f. Fernseher
6,5
6,6
4,5
-23,0
.Audiogeräte
1,1
1,2
1,1
14,8
.LCD-Fernseher
0,6
0,9
0,8
6,4
Computer, Peripheriegeräte
7,7
7,6
6,4
1,9
.Monitore
2,3
2,0
1,5
-6,0
.Computer
1,0
1,4
1,4
18,2
.Drucker
1,1
1,2
0,9
-12,7
Elektrohausgeräte
4,5
4,8
4,0
-2,6
.Kühlschränke
2,3
2,5
2,1
-2,4
.Waschmaschinen
0,7
0,7
0,5
-17,7
.Klimaanlagen
0,3
0,3
0,3
-5,3
Elektrische Anlagen
6,3
9,2
9,9
33,2
.Batterien und Akkus
4,1
4,9
4,0
-2,4
Insgesamt
149,5
150,8
122,3
-3,4
Quelle: MKE
20
KORUM Nr. 42 | Dezember 2012
Kontrakte
Corporation Tax Law
The legal limitations and consequences of awarding gifts to employees or customers
Mino Han
I. Case
Company A, a German firm with long history
and renowned technology, has been seeking
to expand its business to Korea. As a result,
it established a local corporation named 'A
Korea' in September 2012. Representative
of 'A Korea', president Mr. M, has various
proactive marketing strategies in mind, but
is concerned whether those activities might
be restricted under Korean law.
i. Mr. M wants to encourage the local employees of 'A Korea' by giving them Christmas
gifts (under the account of A Korea). What
are the legal consequences?
ii. Mr. M wishes to give Mr. C, the CEO of
company B which is the Korean distributor of A's products, a gift. What would be
the legal limitations?
iii. Mr. M plans to give small souvenirs to
all of the customers who buy a certain
amount of A's products in the ‘Big Sale
week’, early December 2012. What would
be the legal consequences?
Mr. M ended up getting advice from a Korean lawyer Mr. H, who responded as follows:
II. The characterization of gifts
Legal issues in relation to giving gifts to
employees or customers arise under tax law.
In particular, the Corporate Tax Act provides
for different categories for gift expenses gift
under certain criteria such as ① whether
the gift is given to an employee or to an
external person (i.e. a customer); ② whether
the external person can be specified; or ③
whether the purpose of giving the gift has
a causal link with ‘performing the business’.
This can be summarized as in the table:
The expenses for the gifts may or may not be
deductable, depending on the character of
the expenses. If they are regarded as deduc-
22
KORUM Nr. 42 | Dezember 2012
tible expenses under tax law, it means that
the total taxable income would decrease
(due to the ‘deduction’ of expenses incurred). In other words, if the expenses are
deductible, this provides for corporate tax
benefits.
III. Gifts to the Employees
1. Definition of Welfare Expenses
“Welfare expenses” under Korean tax law
are expenditures by a corporation ① which
are paid out to employees, ② other than
labor wages or ordinary bonuses, ③ for the
purpose of enhancing the welfare and morale of the employees. Article 45 ① of the
Enforcement Decree of the Corporate Tax
Act defines the scope of welfare expenses
which includes for instance:
- Expenses for gifts of celebration or condolence
- Living or educational expenses in support
of needy employees
- Food or beverages provided to the workers or rewards to employees who suffered
damages caused by natural calamities.
It should be noted that since welfare
expenses apply only to employees of a corporation, not stockholders (unless they are
also employees).
2. Limit of Welfare Expenses being deductible
As long as expenditures for a gift can be
categorized as ‘welfare expenses’ there is no
limitation on considering them as deductible
expenses under the Corporation Tax Act.
to person within A
to person outside A
IV. Gifts to a business acquaintance
1. Definition of Entertainment Expenses
Entertainment expenses under Korean tax
law are expenditures by a corporation that
are ① paid to specified persons, ② in relation to carrying out the business, ③ with the
intent to further relationships and in order
to create an amicable business atmosphere
between the business partners.
2. Limit of Entertainment Expenses being
deductible
Entertainment expenses are not fully deductible but are subject to a certain limit.
Limit = [A. KRW 12,000,000 (KRW
18,000,000 for small or medium enterprises
defined under Korean law) x months of business performed/12 ] + [B. amount calculated
by the ratio fixed under law subject to the
annual income of the corporation]
3. Substantiation of Entertainment Expenses
Entertainment expenses exceeding KRW
10,000 (KRW 200,000 for expenses for
gifts of celebration or condolence) must be
substantiated by credit cards (incl. prepaid
cards and credit cards issued abroad), cash
receipts, tax receipts or other similar means
pursuant to Article 41 of the Enforcement
Decree of the Corporate Tax Act in order to
be regarded as deductible expenses.
4. Comparison to the German Tax Rules for
Entertainment Expenses
Related to business
Irrelevant to business
to specified person
to unspecified person
(under certain conditions) Welfare Expenses (III.)
Entertainment
Advertisement
Donations
Expenses (IV.)
Expenses (V.)
Kontrakte
As regards entertainment expenses for food
and drink (Bewirtungskosten) incurred in
the due course of business for non-employees, German tax regulations provide that
(only) 70% of the amount reasonably spent
for such purposes is deductible (whereas
entertainment expenses spent exclusively
for employees, e.g. for a Christmas dinner,
are, in principle, fully deductible1). Therefore,
firstly, the overall amount of such expenses
needs to be established, excluding expenses
which are not duly evidenced. Secondly, it
needs to be assessed, whether the overall
cost was reasonable in the individual case
(in practice, the tax authority will only challenge costs in very exceptional cases). Finally, of the (remaining) reasonable cost, 70%
have to be computed. Therefore, the German
regulation differs from the Korean system
insofar as it does not restrict the deductible
amount to a fixed ceiling, but instead limits
deductibility to 70% of the reasonable cost.
Not deductible are expenses, which are predominantly related to private and not business matters or are unreasonable in the
individual case. In particular, if an expense is
uncommon for a corporation of the particular size or for the potential benefit pursued,
it may be held to be unreasonable. Expenses
for certain items are generally excluded from
deductibility as it is assumed by law that
they generally are of a predominant private nature. This applies to hunting, fishing,
yachting and similar (e.g. horse riding) as
well as the maintenance of corporate guest
houses outside the company’s place of business.
V. Gifts to customers
1. Definition of Advertisement Expenses
Advertisement Expenses under Korean tax
law are expenditures by a corporation that
are ① spent for unspecified persons ② with
the intent to introduce and/or promote the
corporation, the trademark or the product of
that corporation. In practice it is often ambiguous whether the expenses are classified as
entertainment expenses or advertisement
expenses. But generally the two criteria are
significant: ① to whom the expenditure
is directed to (i.e. whether the person is
specified or not) and ② what the purpose
or intent of the expenditure has been. The
amount of money is not a decisive factor.
2. Limit of Advertisement Expenses being
deductible
Generally there is no limit for claiming
advertisement expenses as deductible
expenses. (In addition, the Enforcement
Decree of the Corporate Tax Act stipulates
that small samples, calendars, cups etc. that
are given to specified persons but for an
advertising purpose and are under the value
of KRW 10,000 per item and KRW 30,000
in total per year are not deemed as entertainment expenses but as advertisement
expenses and are accordingly included as
deductable expenses.)
3. Comparison to the German Tax Rules for
Gifts to Customers
According to German tax regulations2, only
expenses for gifts worth not more than 35
Euros (net value) – per recipient and year –
are deductible. Should the limit be exceeded,
no expenses, not even the 35 Euros, are
deductible. A gift made to a close relative of
a customer will usually be regarded as a gift
to such customer.
Under German law, the term "gift" requires
that both, the donor and the recipient, (at
1 This article does not take into account potential taxation on the recipient’s side.
2 From a general compliance perspective other or additional limitations may apply.
least tacitly) agree on the gift being made
without consideration. The restrictions on
deductibility as just described do not apply if
at least by one side – the "gift" is considered
part of the consideration. This, for example,
applies to recruitment bonuses granted by
a newspaper to their existing customers for
new subscribers. Goods which may exclusively be used within the business of the
recipient do also not qualify as gifts (e.g. a
blood pressure monitor given to a doctor by
a pharmaceutical company).
From a German tax perspective, the limit of
35 Euros does not apply to entertainment
expenses for food and drink made for business purposes as these expenses are subject
to the specific rules described above. Nevertheless, a number of German companies have
adopted the 35 Euros threshold in their internal compliance regulations for meals as well.
In addition, it should be noted that from a
general compliance perspective, the 35-Euro
threshold is too high with regard to gifts and
invitations within the German public sector
where the range of 5 to 10 Euros per person
per year must not be exceeded.
VI. Conclusion
Lawyer Mr. H’s legal advice is summarized
as below:
i. Unless deemed overly exceeding the scope
of generally recognized as proper by society, Christmas gifts for employees are all
legitimate welfare expenses and thus can
be regarded as fully deductible expenses.
ii. The gifts for Mr. C would be regarded
as entertainment expenses and accordingly are limited under the Korean tax
law regarding deductible expenses. Even
in that case, these expenditures must be
properly substantiated.
iii. The expenses for the souvenirs to nspecified customers are defined as advertisement expenses which are all fully deductible expenses.
Mino Han is Attorney-at-law in Bae,
Kim & Lee LLC (German Law advice from
Mr. Martin U. Kolbinger, Partner at CMS
Hasche Sigle, Munich)
KORUM Nr. 42 | Dezember 2012 23
Schweizer Seiten
The battle of Korean talents – Internationals vs. Locals
Simon Kim
Local companies are competing for the dearth of talents in Korea. Overseas Koreans
become targets for their language capabilities, international outlook and other aspects
of bridging the cultural gap between the east and the west. Myth or truth?
In the New York Times bestseller “Great
people decisions’, Claudio Fernandez Araoz
emphasizes the importance of making the
right people decisions, the key foundation
of almost all great organizational performances. For his book, he interviewed many
management gurus, including Jack Welch,
the former CEO of General Electric. In Jack
Welch’s case, he felt even more deeply about
the subject: “you can have all the greatest strategies in the world, but they aren’t
worth much without the right people.” With
this backdrop we will focus on one topic
that many expatriate clients have asked us
over the recent years.
Overseas Koreans (“Internationals”) are Koreans who have immigrated to the USA or
Europe with their parents in early childhood,
spending most of their formative years in
their new home countries. Whilst local Koreans (“Locals”) are Koreans who have limited
experience of living and working abroad but
may have gotten overseas graduate degrees,
typically from the US.
We will illustrate our points through a few
observations made over the last couple of
years: One major observation is that the
‘quality gap’ is narrowing between Internationals and Locals. English fluency should no
longer be the key differentiator. Although it
should not be underestimated, it does sometimes eliminate potential candidates with a
solid track record. The Internationals may be
fluent in English but have a lack of in-depth
market knowledge or how to manage local
staff, which is an art in itself. Furthermore,
with the trappings of expat life, Internationals become more ‘Koreanized’ than locals,
demanding higher remuneration plus extra
benefits unheard of back home (premium
car, luxury apartment, etc.).
Another observation concerns the ‘race horse’ versus the ‘work horse’ example. General
Electric serves as a great role model of not
picking the race horse but a work horse.
They pick individuals with high potential and
the right attitude, nurturing them towards
leadership positions through on-the-job training and giving them continuous empowerment. Out of 39 top executives at GE, only 5
people have undergraduate degrees from the
top 10 universities. As a contrast, graduates
of the SKY universities, an acronym of the
three most prestigious universities in Korea,
are seen throughout the entire Korean society in all key positions. By the way, a “GE
type approach” can only be implemented
successfully when there is a mid-to-long
term road map of talent development/acquisition rather than trying to solve the human
capital issue yesterday. In other words, when
companies use executive search firms to
resolve immediate vacancies at senior levels,
in most cases, the talent road map has failed
for one reason or another.
The third observation is about integrity and
ethical standards. In Korea the definition
of integrity can be very subjective. Koreans
are quick learners and adopters of knowledge and skills. Integrity on the other hand,
cannot be taught as easily. The view of the
average Korean citizen is equally flexible
and lenient of past wrong doings, which is
reflected in the World Transparency Index,
where Korea is ranked at the near bottom
among developed economies. Perhaps the
lack of true role model has desensitized
the public opinion given that, for example, no former President of the Republic of
Korea in modern history has avoided ethical
inquiries after leaving the office. Therefore,
any company setting a high bar on codes
of conduct will significantly limit what is
already a shallow candidate pool. Moreover,
and despite having seen the different ethical
standard outside of Korea, the behavior of
internationals does not differ from the local
ones and seems to converge towards the
lower common denominator. Sad to say!
A last observation is recruiting from the pool
of Locals which has its own challenges. The
most common leadership styles of Locals are
autocratic and task-oriented. In addition,
staff development and management are not
on the top of their agenda. The situation
gets exacerbated because of the Korean
learning culture, which hinders creativity
and lateral thinking. Although great at test
taking, Locals often face problems in solving
simple every-day real life problems.
Therefore, it is not a matter of choosing between Internationals or Locals but rather who
best fits with your requirements. As a great
man once said, "a complete candidate is
not someone without any imperfections but
the notion that aiming specific qualities are
more important than fancying everything“.
Simon Kim, Managing Partner, Egon
Zehnder International Korea.
24
KORUM Nr. 42 | Dezember 2012
Schweizer Seiten
The importance of outsourcing as part of
strategic human resources management
Jung-min Son
The Adecco Group, based in Zurich-Glattbrugg, is the world's leading provider of HR
solutions. Adecco offers a wide variety of services such as temporary staffing, permanent
placement, career transition and talent development, as well as outsourcing and consulting. Adecco Korea has been operating in the HR outsourcing industry in Korea since
1999. The company has been supporting foreign companies, particularly European ones,
to find suitable candidates for their business establishment in Korea.
Relevance of HR outsourcing
The history of HR outsourcing started 1945
in the USA and occurred in the 1980s as
well in Korea. According to statistics from
the Personnel Management Association of
the United States, the outsourcing market size grew to approximately 85.3 billion
USD in 2010 compared to 60 billion USD in
2005. Changes in the business environment,
the development of IT technologies and the
changing role of HR departments were the
main drivers.
Looking at the current status of outsourcing in the Republic of Korea, compared to
the OECD countries, its utilization is not as
strong yet. It is mainly due to the companies’ lack of understanding of applicable
laws, regulations as well as lack of expertise
among outsourcing providers.
BPO (Business Process Outsourcing) models
in developed countries and PEO (Professional
Employee Organization) have different frameworks compared to existing outsourcing
models. BPO can be the driving power for
further expansion by passing the ordinary
business initiative to outsourcers. They can
deploy their key resources on more prospective industries and businesses. PEO is
to switch all staffs, except top management
level, into an outsourcing company. Companies would be able to respond to exter-
nal business environment more properly by
reducing their expenses and managing their
resources more flexibly.
Due to the strong influence of labor unions
and low flexibility of labor market laws in
Secondly, professional outsourcers with
high competencies and expertise need to be
developed. The current outsourcing market
in the Republic of Korea shows that the pricing competition is overheated. It might be
reasonable to give the sweetness of the cost
savings in the short term, but service quality
would not be secured on a long-term perspective. Furthermore, the commitment of
the CEO is important. There might be some
disadvantages such as leakage of internal
corporate business know-how. But on the
other hand, there is a possibility for each
Source: Adecco Group
of Korea, the introduction of BPO and PEO
systems could be premature. Nevertheless,
some improvements could increase the utilization.
Firstly, the corporate perception towards HR
outsourcing must be changed. Nowadays,
local business people think that only simple
business processes can be outsourced and
pricing rather than quality is the priority.
These kind of perceptions need to be adjusted and outsourcing should be considered
based on business effectiveness rather than
efficiency.
company to have a better chance to restructure their organization.
Einstein once said “You can take the new
rope when you let the old one go, the most
risky thing in the world is not to dare to take
a risk at all.” Thus, the best way for companies to remain competitive is to catch the
importance of change and being receptive
for new HR strategies.
Jung-min Son, Division Manager, Adecco
Korea.
KORUM Nr. 42 | Dezember 2012 25
Kontakte
Contacts
26
KGCCI Breakfast with Prime Minister
Volker Bouffier of Hessen
Breakfast meeting with H.E.
Ambassador Rolf Mafael
On October 9th, a KGCCI breakfast meeting with Volker Bouffier, minister-president of the German federal state Hesse, took place at the Grand Hyatt Hotel. Mr. Bouffier visited Korea on the
occasion of an official Hessian delegation trip to Vietnam and South Korea. During his speech,
the minister-president addressed current German and European political topics and emphasized
the close economic ties between South Korea and Hesse.
On November 9th, a breakfast meeting was held at the Hilton Millennium Hotel with H.E. German Ambassador Rolf Mafael. Mr. Mafael talked about the Asia Pacific Conference for German
Business in New Delhi that he took part in in early November. The meeting was attended by
around 40 members of the KGCCI network.
VDW Symposium
Preview of Toy Fair Nuremberg
On October 16th and 17th, the “Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e. V.” (VDW) in
cooperation with KGCCI hosted a symposium at the Ritz Carlton Hotel. During the event 18 German machine tool companies presented their product and service solution to around 260 Korean
company representatives and journalists.
KGCCI organized the “Toy Fair Preview” at the Ritz Carlton Hotel, on October 9th. Toy Fair CEO
Ernst Kick visited Korea to inform around 20 potential Korean exhibitors about the upcoming
trade fair in Nuremberg.
Skat Turnier
KGCCI Intercultural Training
On November 17th, the KGCCI Autumn Skat Tournament was held at the restaurant Baerlin. All
participants had a great time and enjoyed the card games and the excellent German food. The
two first-placed players Mathias Stackmann and Christof Wick got the trophy from the last
Skatkönig Mr. Heiko Krahmer.
On October 25th and November 1st, 8th and 15th KGCCI and Komplexx Asia conducted an Intercultural training. During the seminar, the 7 participants got valuable insights into cultural difference the German and Korean business life.
KORUM Nr. 42 | Dezember 2012
Kontakte
AKM and KGCCI Glühwein Sundowner
On June 21, the “Sundowner” casual-gathering took place on the KGCCI roof terrace. The sundowner was attended by about 70 participants from member companies as well as by individual KGCCI members. Goulash and
German Glühwein were enjoyed by the participants. The Sundowner is a regular event hosted by the KGCCI for
its members and takes places four to five times per year. This time, the event was kindly sponsored by GROZBECKERT.
New Members
Citibank Korea Inc.
Mr. Olivier Anceau
Global Subsidiaries Group Director
E-Mail: olivier.anceau@citi.com
Branche: Banking, Financial Services
REGE Motorenteile GmbH
Mr. Guenther Werner
CEO
E-Mail: guenther.werner@rege.de
Branche: Automotive and Supply
LnZ Optronics Co., Ltd.
Mr. Ruediger Harisch
COO
E-Mail: r.harisch@lnz-optronics.com
Branche: Defence Technology; Electrical and
Electronics Industry; Machinery
Upcoming
January 28
Economic Outlook 2013
New Publication
February 16, 2013
Swiss Education Fair 2013 in Seoul
11am-6pm
Ferrum Tower
TBC
Webasto Thermo + Comfort Korea Inc.
Mr. Stefan Hueni
Representative Director
E-Mail: stefan.hueni@webasto.com
Branche: Automotive and Supply; Defence
Technology; Import, Export; Ship Building and
Supply; Wholesale
독일박람회
디렉토리
2013t2014
Contact: Mr. Michael Zoller
zolmi@eda.admin.ch
February 18-21, 2013
February 22
Country Consulting Korea
Green Cabbage Dinner
OSEC Zurich
TBC
Contact: Mr. Marcel Germann
mgermann@osec.ch / www.osec.ch
Registration: www.kgcci.com/events | Contact: Ms. Sun-Hi Kim | shkim@kgcci.com
AUMA trade fair guide
Messen Made in Germany 2013/2014
Language: Korean
When: December 2012
www.kgcci.com/publications
KORUM Nr. 42 | Dezember 2012 27
KGCCI Exhibition and
Business Delegation Support
Local expertise and support is the key to success for international exhibitors at trade fairs and
business delegations. KGCCI provides that expertise to its clients:
Exhibition Support for German and Korean Companies
• Organization of booth set-up and promotion activities
• Local support for a professional presentation at trade fairs in Korea and Germany
Business Delegations
• Arrangement of complete business trips to Germany and Korea
• Organization of events, seminars, business matchmaking and other networking
opportunities
With over 30 years of experience, KGCCI is your first partner in international trade fair and business
delegation consulting.
Contact us:
Trade Service Division
Tel.: +82-2-37804-600
Fax: +82-2-37804-637
info@kgcci.com
www.kgcci.com
Korea Life
Der südkoreanische Film als Spiegel der Gesellschaft
Daniel Kalker
In the past 60 years, the South Korean film industry has undergone a remarkable development. For decades it was the subject of strict governmental censorship. Only the
Korean democratization movement in the early 1980s helped it to restore its former
glory. Today the Korean film is as popular as never before, both nationally and internationally.
Mit Ausbruch des Koreakrieges im Jahr 1950
kommt auch die Filmindustrie in Süd wie
Nord fast vollständig zum Erliegen. In den
drei Kriegsjahren entstehen lediglich ein
halbes Dutzend neue Produktionen. Auch
nach Kriegsende erholt sich der Filmstandort
Südkorea kaum. Erst eine 1953 eingeführte
Steuerbefreiung verhilft der Filmindustrie
zu ihrem zweiten Frühling. Zwischen 1952
und 1961 steigt die jährliche Zahl an Neuerscheinungen um das 22-fache. Es entstehen
Klassiker wie der Thriller „Das Hausmädchen
(Hanyeo)“ und das Familiendrama „The Aimless Bullet (Obaltan)“.
Doch die neue kreative Freiheit währt nur
kurz. Erneut wird der junge südkoreanische
Film von den politischen Ereignissen eingeholt, als sich der Militär Park Chung-hee im
Mai 1961 an die Macht putscht. Der neue
Präsident Park und seine Militärregierung
setzen auf massive Medienzensur. Auch die
staatliche Kontrolle über die Filmindustrie
wächst. Das 1963 erlassene Filmgesetz beinhaltet die radikale Zensur allem vermeintlich
Pro-kommunistischen und Obszönen. Darüber hinaus wird eine restriktive Quote für
ausländische Filme erlassen. Letztere ist, in
abgeschwächter Form, bis heute in Kraft. Die
immer stärker werdende Zensur läutet Mitte
der 1970er Jahre den sogenannten „Winter des koreanischen Films“ ein. Es entstehen kaum noch Filme von nennenswertem
künstlerischem Wert.
Erst die politischen Umbrüche in den Jahren
1979/80 verhelfen dem koreanischen Film zu
einer Renaissance. Durch die Ermordung des
südkoreanischen Präsidenten Park Chunghee, sowie dem daraus resultierenden Demokratisierungsprozess, verringert sich auch der
staatliche Einfluss auf die Filmindustrie. Die
Zensur wird schrittweise abgeschafft, Spiel-
filme werden anspruchsvoller und auch die
heimischen Zuschauerzahlen nehmen wieder
zu. Mit „Marriage Story“ wird 1992 durch
Samsung erstmals ein südkoreanischer Film
aus privatwirtschaftlichen Geldern finanziert. Die neuen Einnahmequellen lassen nun
auch aufwendigere Filme zu, die sich durchaus mit internationalen Großproduktionen
messen können.
Anfang der 2000er Jahre gelingt dem südkoreanischen Film dann endgültig der Durchbruch. Einheimische Produktionen wie die
romantische Komödie „My Sassy Girl“ schlagen 2001 an den koreanischen Kinokassen
Hollywood Blockbuster wie „Harry Potter“
und „Der Herr der Ringe“. Auch im Ausland gelingt dem südkoreanischen Kino der
Ausbruch aus seinem Nischendasein. Filme
wie die tragische Liebesgeschichte „Oasis“
(2002), das Rachedrama „Oldboy“ (2004)
und das Gesellschaftsdrama „Pieta“ (2012)
werden unter anderem auf den Filmfestivals
in Cannes und Venedig mit Preisen ausgezeichnet.
Auch Hollywood hat das Potential koreanischer Filme erkannt. US-amerikanische
Filmstudios erwerben die Rechte an südkoreanischen Erfolgsfilmen und geben eigene Versionen in Auftrag. Es entstehen, oft
nur mittelmäßige, Remakes von Filmen wie
„My Sassy Girl“ und „A Tale of Two Sisters“.
Für Ende 2013 ist eine Neuverfilmung von
„Oldboy“ mit Samuel L. Jackson geplant.
Hollywood begnügt sich aber nicht alleine
mit Remakes. Seit Neuestem werden auch
direkt südkoreanische Filmschaffende verpflichtet. Gleich drei koreanische Top-Regisseure geben 2013 ihr Spielfilmdebüt in den
USA. Park Chan-wook (Oldboy) hat gerade
den düsteren Coming-Of-Age Film "Stoker"
mit Nicole Kidman fertiggestellt. Kim Jee-
woon (I Saw The Devil) arbeitet an „The
Last Stand“ mit Arnold Schwarzenegger und
Bong Joon-ho (The Host) dreht aktuell das
SciFi-Drama „Snowpiercer“.
Wie viel des oft kantigen koreanischen Kinos
in den amerikanischen Blockbustern erhalten
bleibt, ist abzuwarten. Was heute schon fest
steht ist, dass die Erfolgsgeschichte des südkoreanischen Films wohl noch lange nicht
fertig geschrieben ist. Eine Geschichte, die
immer auch untrennbar mit der politischen,
gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung des Landes verbunden ist.
Daniel Kalker ist Junior Economist bei der
AHK Korea.
KORUM Nr. 42 | Dezember 2012 29
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