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No. 19 | 4. Quartal 2008 optolines Fachmagazin für Optomechanik und Optoelektronik Stark: mag.x™ Spiegelobjektiv von LINOS Spiegelobjektive – eine sehr gute Alternative, wenn im optischen Aufbau ein großer Arbeitsabstand, ein breiter Spektralbereich oder eine hohe Laserleistung erforderlich ist. | Seite 20 Neue Handliche Beamexpander Starter-Sets im Koffer für LINOS denMikrobank Einsatz im™UV-Bereich und LINOS Nanobank™ Neue Alternative Produkte zur für Kaltlichtquelle Mikrobank XY-JustierLQ-LED m.lux und– Magnetaufnahmeplatte die High Power Lichtquelle Beleuchtungssysteme Neue Faraday-Isolatoren optimieren TracePro™ Sehr kurze,Software kompakte Ergänzung Bauform Neue Dienstleistung: Software und Tools Schwingungsmessung LINOS MachVis ermittelt und TracePro präzise Messdaten CONTENT INNOVAS Alternative zur Kaltlichtquelle – high Power LED-Lichtquelle LQ-LED m.lux | Seite 4 CHECK UP Sehr kompakte Bauform – geringe Lichtverluste: Faraday-Isolator | Seite 5 Dynamisch messen mit LDD-Sensor | Seite 6 Liebe Leserin, lieber Leser! Auf dem Weg vom Design zum Produkt verfügen LINOS und die Qioptiq-Gruppe über alle technischen Möglichkeiten, um für Sie neue Produkte inhouse zu entwickeln – das ist in der Industrie heute nicht mehr selbstverständlich. Dieses umfassende Know-how setzen wir ein, um Ihnen marktgerechte kundenspezifische Systeme oder OEM-Lösungen anbieten können – von Automotive bis zur Mikrolithografie. Eine wichtige Rolle spielen u.a. neue Entwicklungen im UV-Bereich, bei denen auch besondere Optikwerkstoffe wie z.B. Calziumfluorid zum Einsatz kommen. Bei den hochpräzisen Oberflächen müssen Rauhigkeiten im Ångström-Bereich erzielt werden. Weitere Schwerpunkte stellen spezielle CNC-Technologien, die die Produktion von Asphären bis Freiformflächen ermöglichen, oder spezielle Innovationen wie Infrarot-Laser dar. Neben hochwertiger technologischer Entwicklung und höchster Qualität garantieren wir Flexibilität und schnellstmögliche Lieferfähigkeit auch für außergewöhnliche Kundenanfragen. Unsere Innovationen präsentieren wir Ihnen regelmäßig in optolines. Hervorheben möchte ich an dieser Stelle zwei Produktneuheiten. Das kompakte Mikro- und Nanobank-Starterset ist ein handliches Basispaket mit Grund-Komponenten. Überzeugen Sie sich zu einem attraktiven Einstiegspreis von der Güte der LINOS Produkte, denn Qualität entscheidet. Zahlreiche Sonderausstattungen, verlässlich robustes Arbeiten im Vakuum oder bei Tieftemperatur zeichnen den neuen M530 Verschiebetisch mit Piezoträgheitsantrieb im Nanobereich aus. Der M530 ist sowohl für industrielle Anwendungen als auch für die Forschung angelegt. INNOVAS Banksysteme – auf hohe Qualität bauen! – handlich: das LINOS Mikrobank™ Starter-Set | Seite 10 INNOVAS Kompakt und bedienerfreundlich: TRISTAN® USB – eine Erfolgsgeschichte | Seite 11 INNOVAS Lichtquellen einfach modellieren – neues Tool für TracePro „Surface Source Property Utility“ | Seite 12 SPECIAL 200 W Hochleistungslaser – LZH Relativitätstheorie und „Fenster ins All“ | Seite 14 INNOVAS Wir machen den Blick frei – MachVis: der einfach Weg zum passenden Objektiv | Seite 16 INNOVAS Kompakt und einfach – Mikro-/Nanopositionierung | Seite 18 BASICS LINOS reflektiv-refraktive Spiegelobjektive der mag.x™-Serie | Seite 20 Fasergekoppelter THz-Messmodule | Seite 25 LINOS LIVE Seminare 2008 | Literaturtipp: Gauß. Eine Biographie | Messevorschau 2008/09 | Impressum | Seite 27 Eine schöne Vorweihnachtszeit wünscht Ihnen Robert Vollmers 2 Geschäftsführer Operations Optical Systems Division optolines No. 19 | 4. Quartal 2008 INSIGHT Bunt gemischte Arbeitsgruppe Auswärtsseminar Optische Technologien vereint Studenten und Wissenschaftler Im historischen Ambiente des Gutshofes Schilbach bei Schöneck im Vogtland trafen vom 15. bis 17. September Wissenschaftler aus verschiedenen Universitäten, Fachhochschulen, Forschungseinrichtungen und Firmen mit interessierten Studenten zusammen. Beim zweiten Auswärtsseminar der AG Optische Technologien der Westsächsischen Hochschule Zwickau diskutierten die zahlreichen Anwesenden über neueste Forschungsergebnisse aus den Bereichen Optik und Lasertechnik. Das Spektrum der Vorträge reichte dabei von aktuellen Resultaten der Grundlagenforschung wie modernen Laserkonzepten für Weltraumanwendungen bis zu praxisnahen Themen wie den Chancen und Perspektiven der Lasertechnik in der Mikromaterialbearbeitung. Das kulturelle Rahmenprogramm bot breiten Raum für Kontakte der Studenten zu den etablierten Wissenschaftlern und Firmenvertretern, auch über den Tag hinaus. Unterstützt wurde das Seminar durch die Firmen LINOS, Layertec GmbH, Fiberware GmbH, Fibotec GmbH und den Hochschulförderverein Mentor. Kontakt: Prof. Peter Hartmann Institut für Oberflächentechnologien und Mikrosysteme Westsächsische Hochschule Zwickau 08012 Zwickau Peter.hartmann@fh-zwickau.de Historische Gauß-Sternwarte Restaurierung nahezu abgeschlossen Mithilfe zahlreicher Sponsoren und der Göttinger Gauß-Kuppel-Gemeinschaft (GGG) wird die historische Sternwarte in Göttingen restauriert und auf ihren ursprünglichen Stand zurückgebaut. Die zwischen 1803 und 1816 errichtete Forschungseinrichtung ist ein wissenschaftshistorisches und architektonisches Kleinod und soll damit wieder erlebbar gemacht werden. Insgesamt 1,8 Millionen Euro steckten die GeorgAugust-Universität und Sponsoren in das Projekt. Eines der Highlights des universitären Gebäudes ist die Kuppel, die nach dem ersten Direktor der Sternwarte Carl Friedrich Gauß (1777 bis 1855) benannt ist. Der berühmte Gelehrte, Mathematiker, Geophysiker und Astronom wirkte hier rund 60 Jahre. Er nutzte die Sternwarte von 1807 bis 1855 als Wohn- und Arbeitsstätte und bereicherte die Göttinger Astrophysik mit seinen genialen Entdeckungen und Erfindungen. Seit Juli dieses Jahres ist die Kuppel restauriert. Lehrlinge des Göttinger Messtechnikunternehmens Mahr haben sich in zeitaufwändiger Arbeit der Kuppel angenommen und sie wieder funktionstüchtig gemacht. Nachdem im Juni 2005 die wissenschaftliche Einrichtung der Sternwarte in den Neubau der Fakultät für Physik umgezogen ist, stellt die Sternwarte den historischen Angelpunkt der Astrophysik dar. Grund dafür ist auch ihre berühmte historische Sammlung wissenschaftlicher Instrumente. Die Wiedereröffnung der Sternwarte erfolgt im November 2008. Dann wird sie als Sitz der universitären Graduiertenschulen künftig junge, exzellente Wissenschaftler beherbergen und außerdem für die Öffentlichkeit zugänglich sein. www.uni-sw.gwdg.de/Welcome_de.html Kurz vor der Wiedereröffnung besuchte das LINOS Redaktionsteam die renovierte Gauß’sche Sternwarte (siehe auch Seite 27). Mikrobank-Broschüre Der Klassiker neu aufgelegt Ab sofort können Sie sich in der Neuauflage der Mikrobank™-Broschüre über einen ungeschlagenen Klassiker informieren: die LINOS Mikrobank™ – komplettiert durch Nanobank™, Tubussystem C™, Schienensysteme FLS und dem Profilsystem X 25. Der 48-Seiter bietet viele Informationen. „Tipps und Tricks“ ermöglichen schnellen Zugriff auf gewünschte Spezifikationen. Ob Anwender oder Interessent – die Broschüre führt Sie umfassend in die Welt der LINOS Mikrobank™ -Systeme ein! Sichern Sie sich jetzt Ihr Exemplar: Senden Sie uns die beigefügte Postkarte zu oder bestellen Sie per E-Mail: sales@linos.com. „Komm mach MINT“ Frauen in Naturwissenschaft Auf Initiative von Dr. Anette Schawan, Bundesministerin für Bildung und Forschung, wurde in diesem Jahr der „Nationale Pakt für Frauen in MINT-Berufen“ in Kraft gesetzt. Mit ihm sollen Frauen für die Berufsfelder Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik kurz MINT – begeistert werden. Mit der Unterstützung von mehr als 40 Partnern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft will die Ministerin bestehende Projekte bündeln und mit Hilfe aller Beteiligten publik machen sowie bereits erfolgreiche Maßnahmen überregional in weitere Institutionen tragen. Ein zentraler Punkt ist dabei die direkte Unterstützung von Frauen: Ihnen soll bei der Entscheidungsfindung für das Studium geholfen, frühzeitige Kontakte geboten und vor allem ihr Selbstvertrauen in Bezug auf die Auseinandersetzung mit naturwissenschaftlichen Berufen gestärkt werden. Ressource Abiturientinnen Mit dieser Initiative wird die Attraktivität der MINTBerufe vor allem Frauen aufgezeigt, denn „sie können sich hier genauso beweisen wie sie es bereits in den Sprach- und Kulturwissenschaften tun“, so Prof. Dr. Gerd Litfin, Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. Diese zählt zu den Partnern de Initiative „Komm, mach MINT.“ „Ein wesentlicher Aspekt meiner Arbeit als DPG-Präsident ist es, Frauen in der Physik zu fördern.“ sagt der Göttinger Physiker. Die Zahl dieser sei eindeutig zu niedrig. Die schlummernde Ressource hat er erkannt: die deutschen Abiturientinnen. Durch solche Förderprogramme werden diese Mädchen an die MINT-Berufe herangeführt. > Kontakt: sales@linos.de No. 19 | 4. Quartal 2008 optolines 3 INNOVAS High Power LED-Lichtquelle LQ-LED m.lux Alternative zur Kaltlichtquelle Basierend auf der neuesten OSRAM LED Technologie hat LINOS sein Faserbeleuchtungsprogramm um eine Hochleistungs-LED-Lichtquelle erweitert. Diese DC-Lichtquelle für Lichtleiter stellt eine echte Alternative zu klassischen Halogen Kaltlichtquellen dar. Die Lichtquelle emittiert flimmerfreies, weißes Licht mit einer Farbtemperatur von 6500 K (Tageslichtqualität). Sie eignet sich somit hervorragend für den Einsatz in der Bildverarbeitung und Messtechnik, wo es besonders auf eine farbgetreue Bildwiedergabe ankommt. Das Gerät liefert bei einer Leistungsaufnahme von nur 15 W eine Beleuchtungsstärke von mehr als 7 MLux. Die Ausgangsleistung lässt sich manuell über Taster auf der Frontplatte oder elektronisch über eine RS232 Schnittstelle in 5%-Schritten einstellen und wird durch eine LED-Balkenanzeige visualisiert. Das robuste eloxierte Aluminiumgehäuse ist als Standgerät konzipiert, kann jedoch auch mit Hilfe von Nutensteinen an ein Gestell montiert oder in einen Rack eingebaut werden. Über den StandardLichtleiteradapter können alle LINOS Glasfaser- und Flüssigkeitslichtleitertypen angeschlossen werden. Somit wird für nahezu jede Beleuchtungsaufgabe eine optimale Lösung gefunden. Fokus auf LQ-LED m.lux Hauptanwendungsgebiete: • Mikroskopie • Endoskopie • Qualitätssicherung • Inspektionssysteme • Bildverarbeitung • Life Science • Biologie • Labor • Kompakte Bauweise Technische Daten LQ-LED m.lux Leuchtmittel High Power LED weiss Beleuchtungsstärke > 7 Mlux Arbeitsleistung > 450‘000 lux/W Max. optischer Wirkungsgrad 65 lm/W Abstrahlwinkel 2φ 20° Farbtemperatur 6500 K LED-Lebensdauer (Intensitätsabfall auf 50 %) > 50 000 h Lichttechnisch maximal nutzbarer Faserbündel-Ø <= 10 mm LED Radiation Class 1M LED Product Betriebsspannung 12 V DC Stromaufnahme ~ 1250 mA Schnittstelle RS232 Gehäuse-Abmessungen (BxLxH)) 84 mm x 159 mm x 89 mm Gewicht 1.1 kg • Tageslichtähnliches Spektrum • Rippel- und flimmerfreies Licht • Minimaler Energiebedarf • Manuelle und elektronische Leistungseinstellung • Lange Lebensdauer der LED • Hohe Betriebssicherheit Farbgetreue Bildwiedergabe. Relative spektrale Verteilung V(λ) = spektrale Augenempfindlichkeit Φrel = f (λ), T board = 25° C, IF = 700 mA. > Kontakt: sales@linos.de 4 optolines No. 19 | 4. Quartal 2008 CHECK UP Geringe Lichtverluste: neue Faraday-Isolatoren Sehr kompakte, kurze Bauform Die Lasertechnik entwickelt sich stetig weiter. Somit wächst der Bedarf an optischen Komponenten, die den Laserresonator auch vor von außen rückgestreutem Laserlicht schützen. Durch Faraday-Isolatoren können die herbei geführten Instabilitäten im Laserbetrieb und Intensitätsfluktuationen effizient unterdrückt werden. werden würfelförmige Polarisationsstrahlteiler verwendet. Die abgeblockte Strahlung wird unter 90° abgelenkt und steht frei zur Verfügung. Die Faraday-Isolatoren von LINOS decken einen breiten Bereich des Spektrums ab und sind in Isolationen von 30 dB und 60 dB erhältlich. Diese überzeugen durch: • Hohe Isolation • Geringe Einfügedämpfung • Große Apertur, kurze Bauform • Universelle Montagemöglichkeit TGG-Kristalle Der neue Faraday Isolator FI-1210-3SC im LINOS Produktportfolio schließt die Lücke bei 1210 nm. Wie alle Isolatoren der Serie FI-x-nSC weist der FI-1210-3SC ein kompaktes Design und – dank der Verwendung von TGG-Kristallen mit hoher VerdetKonstante – nur geringe Lichtverluste auf. Die Dämpfung beträgt 30 dB. Merkmale • Apertur 3,5 mm • Isolation 30 dB • Transmission > 90 % Der neue Kompakt-Isolator im LINOS Produktportfolio schließt die Lücke bei 1210 nm. Der neue Kompakt-Isolator im LINOS Produktportfolio schließt die Lücke bei 1210 nm. Die LINOS Kompakt-Isolatoren der Serie FI-x-nSC verwenden einen einstufigen Faraday-Isolator. LINOS setzt die stärksten verfügbaren Dauermagnete in optimierter Geometrie ein, wodurch eine sehr kurze Bauform erzielt wird. Der Austrittspolarisator ist um 360° drehbar. Damit lässt sich eine maximale Extinktion über einen breiten Wellenlängenbereich einstellen. Als Aus- und Eintrittspolarisatoren Typische Einsatzzwecke • Schutz von Resonatoren in Festkörperlasersystemen und Gaslasern gegen rückgestreutes Laserlicht • Vermeidung von parasitären Oszillationen in mehrstufigen FestkörperVerstärkersystemen • Schutz von Laserdioden gegen Rückstreu- und Fremdlichteinkopplung > Kontakt: sales@linos.de No. 19 | 4. Quartal 2008 optolines 5 CHECKUP Hochaufgelöste Distanz- und Formmessung schnell rotierender Körper Dynamisch messen mit LDD-Sensor Autoren: Prof. Dr. Jürgen Czarske, Dr. Thorsten Pfister, Dr. Lars Büttner, Technische Universität Dresden, Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik, Professur für Mess- und Prüftechnik Der optische Doppler-Effekt ist etabliert im Prozess der präzisen, berührungslosen Messung von Geschwindigkeiten mit hoher Zeitauflösung im Mikrosekundenbereich. Gelingt es, diese vorteilhaften Eigenschaften des optischen Doppler-Effekts auf die Distanzmessung von schnell bewegten Festkörperoberflächen zu übertragen, bedeutet dies einen großen Schritt für die Prozessüberwachung. Im Folgenden erfahren Sie alles über die Entwicklung des neuartigen Laser-Doppler-Distanz (LDD)-Sensors. Ausgewählte Beispiele, wie die Formvermessung von Werkstücken sowie die in-situ Spaltweitenmessung von Turbomaschinen, zeigen exemplarisch seine Anwendung. Realisiert wurde der LDD-Sensor mit Mikrobank-Komponenten von LINOS (siehe Abb. 5). Distanzen und Abmessungen gehören in der industriellen Fertigungstechnik mit zu den wichtigsten Messgrößen. Einhergehend mit der Vielzahl der individuellen Anwendungen existiert ein breites Spektrum von Messprinzipien. Sollen Distanzen dynamisch erfasst werden, z.B. bei schnell bewegten Objekten, so ist eine hohe Messrate erforderlich, die jedoch viele Sensoren prinzipbedingt nicht liefern können. Als Beispiel sei hier die Messung der Spaltweite zwischen den rotierenden Schaufeln und dem Gehäuse von Turbomaschinen angeführt. Damit Leckströmungen reduziert und ein hoher Wirkungsgrad erzielt werden, sollte der Spalt so schmal wie möglich gewählt werden. Andererseits dürfen die Schaufeln auch bei wechselnden Betriebsbedingungen durch Temperatur-, Druck- und Zentrifugalkrafteinfluss das Gehäuse nicht berühren, da dies zur Zerstörung der Maschine führen könnte. Für zukünftige Turbomaschinen werden Systeme zur aktiven Spaltweitenregelung verfolgt, die die Spaltweite auf einen optimalen Wert regeln. Voraussetzung dafür ist ein Sensor, der die Spaltweite online und mit einer Messunsicherheit von kleiner als 25 μm erfasst. Messunsicherheiten Interferometrische Verfahren, wie die Laser-Doppler-Vibrometrie, bieten eine hohe Orts- und Zeitauflösung, jedoch arbeiten diese meistens inkrementell. Durch Stufen in der Oberfläche des Messobjektes, die größer als die halbe Lichtwellenlänge sind, oder durch Laserstrahlunterbrechungen wird die Messung der Distanz mehrdeutig. Abb. 1: Fächerförmige Interferenzstreifensysteme, deren Überlagerung das Messvolumen des Laser-DopplerDistanz (LDD)-Sensors bildet. 6 Der optische Doppler-Effekt wird ferner für die Messung der lateralen Geschwindigkeit von technischen Oberflächen genutzt. Die Erfassung der auftretenden DopplerFrequenzverschiebung erfolgt für dieses so genannte „Laser-Doppler-Velozimeter“ ebenfalls mit einem photoelektrischen Interferenzsignal. Dabei werden zwei kohärente Laserstrahlen unter einem kleinen Winkel zur Überlagerung gebracht. In diesem Bereich, dem Messvolumen, ergibt sich ein Interferenzstreifensystem. Mit der gemessenen Doppler-Frequenz f des elektrischen Interferenzsignals und einem aus dem optischen Aufbau folgenden Kalibrierfaktor d, dem Abstand der Interferenzstreifen, ergibt sich die laterale Objektgeschwindigkeit zu v = d·f. Der Kalibrierfaktor muss vor der Messung bestimmt werden und sollte konstant sein. Hierfür sind ebene Wellenfronten der beiden Laserstrahlen vorauszusetzen. Durch Beugungseffekte von fokussierten Laserstrahlen treten aber Wellenfrontkrümmungen auf, die zu einer Änderung des Kalibrierfaktors im Messvolumen führen. Damit wird jedoch die Doppler-Frequenz nicht nur von der lateralen Geschwindigkeit v, sondern auch von der axialen Position bzw. Distanz z des bewegten Streuobjektes systematisch abhängig. Folglich resultiert daraus eine vergrößerte Messunsicherheit der Geschwindigkeit. 컄 optolines No. 19 | 4. Quartal 2008 CHECKUP Abb. 2: Anwendung des LDD-Sensors für die Distanzmessung von Turbinenschaufeln. Es wird eine nicht-inkrementelle Messung der Position z mittels zweier Interferenzstreifensysteme unterschiedlicher Lichtwellenlängen vorgenommen. Mit dem bekannten Arbeitsabstand A vom Sensor zum Messvolumen liegt die Distanz D zum Messobjekt vor: D = A + z. Zur Vereinfachung wird im Beitrag nicht zwischen der Position und der Distanz unterschieden. Abb. 3: Statistische Messunsicherheit σz in Abhängigkeit der lateralen Oberflächengeschwindigkeit v. Der LDD-Sensor weist gegenüber dem Triangulations-Distanzsensor den Vorteil einer geschwindigkeitsunabhängigen Messunsicherheit auf. Die Innovation innerhalb des Messvolumens (Abb. 2). Die neue Kalibrierfunktion q(z) ist vor der Messung als Quotient der Streifenabstandsfunktionen d1(z) / d2(z) zu bestimmen und muss einen streng monotonen Verlauf aufweisen. Dann können mit zwei gleichzeitigen Doppler-Frequenzmessungen die Distanz z und die laterale Geschwindigkeitskomponente v eines Streuobjektes bestimmt werden [J. Czarske et al., Meas. 컄 Sci. Technol. 13, S. 1979-1989, 2002]. Die Idee ist nun, diesen bisher als Störung betrachteten Einfluss der Wellenfrontkrümmung realer Laserstrahlen vorteilhaft zu nutzen: Unter Verwendung von Multiplexverfahren, z.B. mit zwei Laserwellenlängen, werden zwei gleichzeitige Messungen durchgeführt. Konkav und konvex gekrümmte Wellenfronten von Laserstrahlen führen zu divergierenden und konvergierenden Interferenzstreifensystemen (Abb. 1). Damit geht der bisherige Kalibrierfaktor (Interferenzstreifenabstand) in zwei Kalibrierfunktionen di(z) (i= 1, 2) über, die einzeln betrachtet zu einer großen systematischen Messunsicherheit für die Geschwindigkeit führen würden. Aber die kombinierte Auswertung erlaubt eine präzise Messung der Geschwindigkeit und erstmals der axialen Position bzw. Distanz des Streuobjekts Abb. 4: Radialverdichter-Prüfstand des DLR (links) und vergrößerte Ansicht des Verdichters mit dem montierten LDD-Sensor (rechts) [T. Pfister et al. Meas. Sci. Technol. 17, S. 1693- 1705, 2006]. No. 19 | 4. Quartal 2008 optolines Abb. 5: Realisierung des LDD-Sensors mit dem Mikrobank-Konzept von LINOS. Die Abmessungen betragen 200 x 82 x 54 mm3. 7 CHECKUP Der LDD-Sensor zeichnet sich durch eine geringe Messunsicherheit der Distanz bis in den Nanometerbereich und eine relative Messauflösung der Geschwindigkeit von typisch 5·10-4 sowie eine hohe Messrate im Megahertz-Bereich aus. In Abb. 3 ist die statistische Messunsicherheit des LDDSensor im Vergleich zu einem kommerziellen Laser-Triangulation-Distanzsensor dargestellt. Dabei wurde die bekannte Struktur eines Zahnrads als Kalibrierreferenz genutzt. Die Messunsicherheit des LDD-Sensors ist von der lateralen Geschwindigkeit prinzipiell unabhängig. Das stellt für das Messverfahren ein Alleinstellungsmerkmal dar! Anwendung bei Turbomaschinen Eingangs sind wir auf die Bedeutung der Überwachung der Spaltweite bei Turbomaschinen eingegangen. Abb. 4 zeigt die Anwendung des LDD-Sensors bei einem transsonischen Radialverdichter des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR, Institut für Antriebstechnik, Köln, Herr Dr. R. Schodl). Aufgrund der rauen Umgebungsbedingungen mit starken Vibrationen und mit Temperaturen bis zu 300 °C wurde ein faseroptischer Sensor mit integrierter Wasserkühlung realisiert. Dabei kam das Mikrobank-System von LINOS zum Einsatz (Abb. 5). Unter Nutzung von refraktiver und diffraktiver Optiken sowie einer minimalen Anzahl von Justageelementen wurde ein robuster Sensor aufgebaut, der keine elektrischen Komponenten aufweist und damit auch bei starken elektromagnetischen Feldern, z.B. in der Nähe von Motoren (Abb. 4, links), eingesetzt werden kann. Die Leitung der Laserwellen und der an der rauen Oberfläche der Turbinenschaufeln gestreuten Lichtwellen erfolgt mit Mono- bzw. Multimodeglasfasern von jeweils 25 m Länge. Das damit vorliegende modulare Messsystem erlaubte die Turbomaschinenuntersuchung von einem separaten Raum aus, was aus Sicherheitsgründen erforderlich war. Es wurden Messungen der Spaltweite bis zu Drehzahlen von 50.000 min-1 und Umfangsgeschwindigkeiten von 586 m/s durchgeführt, wobei durch eine Drosselklappe der 0.75 0.7 Laser−Doppler−Distanzsensorsensor Kapazitiver Geber Unsicherheitsband (Kapazitiver Geber) 0.65 Spaltweite / mm Überraschende Ergebnisse 0.6 0.55 0.5 0.45 0.4 0.35 0.4 0.45 0.5 0.55 0.6 0.65 Spaltweite (Kapazitiver Geber) / mm Abb. 6: Mit dem LDD-Sensor gemessene Spaltweite der Turbomaschine bei maximaler Drehzahl von 50.000 min-1. effektive Massendurchfluss variiert werden konnte. Bei dieser Drehzahl ergibt sich mit den 26 auf dem Rotor angebrachten Schaufeln eine Frequenz von 21,7 kHz, mit der die Schaufeln die Messstelle passieren, und bei einer Schaufelbreite von 1,7 mm eine mittlere Messzeit pro Schaufel von nur 3 μs. Ein herkömmlicher kapazitiver Spaltweitensensor mit einer Messunsicherheit von ca. 50 μm diente als Referenz. Die Messwerte weisen eine gute Übereinstimmung auf (Abb. 6), wobei aber der LDD-Sensor mit einer Messunsicherheit von 22 μm eine höhere Präzision erreicht [L. Büttner et al., Opt. Lett. 31, Nr. 9, S. 1217-1219, 2006]. 컄 Abb. 7: Echtzeit-Formvermessung mit dem LDD-Sensor. Links: Messanordnung. Mitte: Foto des Werkstücks. Rechts: gemessene 3D-Form. 8 optolines No. 19 | 4. Quartal 2008 CHECKUP Werkzeugmaschinen Aus Qualitäts- und Kostengründen werden in der Fertigungstechnik Formen von Bauteilen bereits während der Fertigung im Prozess erfasst („First Part Quality“). In Kooperation mit dem Produktionstechnischen Zentrum (Leibniz Universität Hannover, Prof. Hans Kurt Tönshoff) wurden Messungen während des trockenen Drehprozesses vorgenommen. Die Abb. 7 (links) zeigt die radiale Anordnung des LDD-Sensors. Mit nur einem optischen Zugang konnte der Durchmesser des Werkstücks (Abb. 7, Mitte) aufgrund der gleichzeitigen Geschwindigkeits- und Distanzmessung erfasst werden. Die Abb. 7 (rechts) zeigt das Ergebnis einer Formvermessung des zylindrischen, rotierenden Werkstücks [T. Pfister et al. Meas. Sci. Technol. 16, S. 627-641, 2005]. Mit jeder Umdrehung wurde das Querschnittsprofil an der Messstelle komplett erfasst. Durch eine automatisierte Traversierung entlang der Werkstückachse konnte die vollständige 3D-Form erfasst werden (siehe auch Abb. 8). Durch den Vergleich mit den Vorgabedaten kann eine Regelung des Abtrags bei laufender Produktion vorgenommen werden. Die Arbeiten werden durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Mit dem internationalen Berthold Leibinger Innovationspreis 2008 (3. Preis) wurden die Arbeiten zum LDD-Sensor ausgezeichnet. 앩 Abb. 8: Werkstückformmessung mit dem LDD-Sensor. Quelle: Berthold Leibinger Stiftung. Die Autoren Prof. Dr. Jürgen Czarske studierte Elektrotechnik und Physik und promovierte 1995 mit summa cum laude an der Universität Hannover. Danach war er am Laser Zentrum Hannover e.V., zuletzt als Abteilungsleiter für Messtechnik, tätig. Nach der Habilitation 2003 zur Messtechnik im Fachbereich Maschinenbau der Universität Hannover wechselte er im Dezember 2004 an die TU Dresden, wo er Ordinarius an der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik ist. Dr. Thorsten Pfister studierte Elektrotechnik an der Universität ErlangenNürnberg. Seit 2003 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter zunächst am Laser Zentrum Hannover e.V. und seit Februar 2005 an der Professur für Messund Prüftechnik, wo er im Januar 2008 mit summa cum laude promovierte. Seine Dissertation wurde mit dem Innovationspreis 2007 des Industrieclubs Sachsen e.V. ausgezeichnet. Professur Mess- und Prüftechnik Dr. Lars Büttner studierte Physik an der Technischen Universität Clausthal und arbeitete danach als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Laser Zentrum Hannover e.V. Er promovierte 2004 mit summa cum laude im Fachbereich Physik der Universität Hannover. Seit Februar 2005 ist er als Oberassistent an der Professur für Messund Prüftechnik tätig. Die Professur für Mess- und Prüftechnik an der TU Dresden forscht und entwickelt an innovativen Messsystemen unter Nutzung von Laser- und Ultraschalltechniken. Dabei werden moderne Konzepte der elektronischen Signalverarbeitungstechnik eingesetzt. Die Anwendungsbereiche umfassen insbesondere die Strömungund die Oberflächenmesstechnik. Dr. Lars Büttner, Dr. Thorsten Pfister, Prof. Dr. Jürgen Czarske (v.l.). Quelle: Berthold Leibinger Stiftung. > Universität Dresden, Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik Helmholtzstrasse 18 D-01069 Dresden juergen.czarske@tu-dresden.de No. 19 | 4. Quartal 2008 optolines 9 INNOVAS Handlich: das LINOS Mikrobank™ Starter-Set Banksysteme – auf Qualität bauen! Hat Sie der vorangegangene Artikel neugierig auf das LINOS Mikrobank™ System gemacht? Haben Sie auch eine Anwendung, bei der Sie höchste Präzision und Stabilität benötigen? Möchten Sie die Mikrobank™ in Ihrer Anwendung testen? Hier kommt das handliche Mikrobank™ Starter-Set von LINOS. Seit Jahren sind unsere Kunden von der hohen Qualität unseres Mikrobanksystems begeistert. Um auch Sie auch davon zu überzeugen, bieten wir eine Auswahl an Komponenten, Werkzeugen und Schrauben als Starter-Set zum Vorteilspreis an. In unserem Hauptkatalog oder Webshop finden Sie zudem eine breite Auswahl an speziellen Komponenten wie Positionierer, Anschlussadapter sowie gefasste Optiken. So können Sie die Mikrobank™ für Ihre Anwendung individuell konfigurieren. Mikrobank™ Starter-Set Nanobank™ Starter-Set G 06 0030 000 G 05 0030 000 Art. Nr. Stück- Bezeichnung zahl 061010000 2 Aufnahmeplatte 25 061042000 2 Aufnahmeplatte 30 061225000 2 Art. Nr. Stück- Bezeichnung zahl 051125000 1 Satz Aufnahmeplatten N 16 (4 Stück) Halter 30 050156000 4 Halter N 20 051214000 1 Satz Stangen N 75 (4 Stück) 051215000 1 Satz Stangen N 100 (4 Stück) 061209000 4 Stange 75 mm 061210000 4 Stange 150 mm 061081000 1 Würfel 30 061034000 1 Magnetaufnahmeplatte Ø 25 050501000 1 Werkzeugsatz N 061090000 1 Schraubendreher 1.8 mm 051522000 1 061011000 1 Satz Gewindestifte M2.3X3 (200 Stück) Satz Schrauben für Würfel N 051520000 1 Es geht noch kleiner 061111000 1 Satz Schrauben M2.3X5 (200 Stück) Satz Gewindestifte M2.5X3 (25 Stück) 050175000 1 Würfel N Mit kleineren Abmessungen, aber der gleichen hohen Qualität wie die Mikrobank™, eignet sich die LINOS Nanobank™ für sehr kompakte Aufbauten. Im Starter-Set zum Vorteilspreis sind die wichtigsten Grundkomponenten sowie Schrauben und Werkzeuge vorhanden. Zudem finden Sie eine große Auswahl an speziellen Komponenten im LINOS Katalog oder Webshop. 061353000 2 Flachschiene FLS 40-150 050556000 1 Spiegelträger 45° 061371000 2 Reiter FLR 40-10 053021000 2 Reiter FLR 25-N 061374000 1 Reiter FLR 40-40 053002000 1 FLS 25-100 Alles griffbereit … Sonderpreis 375 Euro. Sie sparen 100 Euro. … die LINOS Mikrobank Mikroba obankk™ … Sonderpreis 375 Euro. Sie sparen 100 Euro. … oder die LINOS Nanobank Nanob bankk™. > Kontakt: sales@linos.de 10 Jetzt neu aufgelegt: Die Mikrobank-Broschüre! Bitte beachten Sie die beigefügte Postkarte. optolines No. 19 | 4. Quartal 2008 INNOVAS TRISTAN® USB – eine Erfolgsgeschichte Kompakt und bedienerfreundlich Im Sommer 2007 wurde auf der Laser in München dem Fachpublikum das mobile Spektrometer Tristan® USB vorgestellt. Es stieß sofort auf großes Interesse. LINOS ist, ein Jahr nach der Markteinführung des Tristan® USB, über die hohe Nachfrage von Seiten der Industrie und Wirtschaft aber auch aus dem Forschungsbereich sehr erfreut. Dieser Erfolg hat LINOS in seiner Arbeit bestätigt, die Bedürfnisse vieler Spektroskopieanwender zu erkennen und in eine optimale Lösung umzusetzen. Um Spektroskopische Analysen in professioneller Qualität durchführen zu können, ohne selber Spezialist für optische Messtechnik zu sein, war als Hauptziel bei der Entwicklung dieses neuen Spektrometertyps einfache Bedienbarkeit definiert. Gleichzeitig sollte der Preis für ein komplett ausgestattetes Zeilenspektrometer dieser Leistungsklasse, inklusive umfangreichem Softwarepaket, unter 1.500 EUR liegen. Messwert automatisch optimiert Das Ergebnis kann sich sehen lassen. LINOS bietet vier verschiedene Geräte, mit denen der Spektralbereich von 200 nm bis 1100 nm abgedeckt wird. Für jedes dieser Modelle wurden die Komponenten der optischen Zelle so ausgelegt, dass bei maximaler Lichtausbeute die höchste Auflösung erreicht wird. Einzigartig für Spektrometer dieser Preisklasse ist die automatische Messwertoptimierung. Jedes Gerät wird vor der Auslieferung vermessen. Die ermittelten Ergebnisse, die von Gerät zu Gerät variieren können, sind im Gerät gespeichert und werden nach dem Start an die auf einem PC bzw. Notebook installierte Mess-Software TRIWin 3.2 übergeben. Damit werden die Messergebnisse vor der Ausgabe durch eine automatische Amplitudenkorrektur und Dunkelstromkompensation von Geräteeinflüssen befreit. Das Spektrometer Tristan® USB trifft die Bedürfnisse vieler Spektroskopieanwender. Sofort einsatzfähig Die Spektroskopiesoftware TRIWin 3.2 gehört serienmäßig zum Lieferumfang aller TRISTAN® Spektrometer. Um Ergebnisse zu verarbeiten, zu archivieren und zu dokumentieren, ist die Software über die graphische Oberfläche intuitiv zu bedienen und bietet eine Fülle an Funktionen. So ist die mathematisch Funktion für Messwertanalyse und Kurvenglättung in TRIWin 3.2 bereits enthalten. Ergebnisse können direkt in Excel exportiert oder als Grafikdatei gespeichert werden, was die Dokumentation der Messwerte sehr vereinfacht. Somit bietet LINOS dem Kunden ein komplett konfiguriertes und sofort einsatzfähiges Geräte, deren Bedienung so einfach ist wie die eines digitalen Fotoapparates. Fokus auf Tristan® USB • Datentransfer und Stromversorgung über USB-Schnittstelle • Automatische Messwertoptimierung • Automatische Belichtungssteuerung • Bedienerfreundliche Software • Komplett konfiguriert – sofort einsatzfähig > Kontakt: sales@linos.de No. 19 | 4. Quartal 2008 optolines 11 INNOVAS Neues Tool für TracePro „Surface Source Property Utility“ Lichtquellen einfach modellieren TracePro „Surface Source Property Utility“ unterstützt den Anwender bei der schnellen und exakten Modellierung von Lichtquellen. Mit diesem Makrotool können Anwender Spektren und Abstrahlcharakteristiken von Herstellerdatenblättern einlesen. Eine nützliche Programmerweiterung zur vereinfachten Modellierung jeglicher LED oder sonstiger Lichtquellen. Surface Sources für LED Modelle Verfügbare Herstellerangaben Fallbeispiel Ist ein LED-Datenblatt die einzig verfügbare Quelle, so sind Surface Sources ein effizientes Hilfsmittel zur Erstellung von LED-Modellen in TracePro. Es gibt zwei verschiedene Methoden eine Surface Source zu erstellen: LED-Hersteller spezifizieren typischerweise die relative spektrale Leistungsverteilung sowie die Abstrahlcharakteristik (Polar Radiation Pattern). Repräsentativ dafür sind nachfolgend diese Angaben für die LED Luxeon™ Rebel von Philips Lumileds dargestellt. Modellierung einer LED als TracePro Surface Source: • die spektrale Verteilung sowie die Abstrahlcharakteristik („Streukeule“) sind definiert, • die dominierende Wellenlänge sowie die Streukeule sind gegeben. Im nachfolgenden Beispiel ist eine Strahlquelle durch ihr Spektrum sowie ihre Streukeule definiert. Mithilfe der „Surface Source Property Utility“ können die Spezifikationen des Herstellerdatenblattes direkt in den entsprechenden Editor importiert werden. Die Setup-Dateien und Anleitungen für diese Programmergänzung stehen zum Download bereit (s.u.). Eine ausführliche Anleitung mit dem Titel „Model and Predict the Performance of LEDs for Solid State Lighting – Accurately and Quickly“ für das „Surface Source Property Utility“ steht zum Download bereit: http://www.linos.com/pages/mediabase/ original/SurfaceSourcePropertyUtilityTechNote20080512_7447.pdf. Abb. 1: Startfenster des „Surface Source Generators“: Öffnen des Fensters „Spectrum“ sowie Angabe der Anzahl der einzulesenden Spektren im oberen rechten Feld „,“# of spectra in TracePro model. Abb. 2: Einfügen der Spektralkurve: Durch Kopieren und Einfügen können Bilddateien direkt in den „Sur컄 face Source Generator“ geladen werden. 12 optolines No. 19 | 4. Quartal 2008 INNOVAS Abb. 3: Festlegung des Koordinatensystems durch Definition von Referenzpunkten für Wellenlänge und Intensität. Abb. 6: Festlegung der Einheiten: Die Daten können wahlweise in photometrischen Einheiten (cd/m2, foot-lambert, etc.) oder in radiometrischen Einheiten (W/m2) abgespeichert werden. Abb. 9: Öffnen und Kontrolle des neu eingelesenen Spektrums in „Raytrace Options” in Trace Pro. Abb. 4: Einlesen der Spektralkurve durch Festlegung der relevanten Datenpunkte. Durch einfaches Klicken in der eingelesenen Grafik; Daten werden im zuvor definierten Koordinatensystem angeordnet. Abb. 7: Importieren des erstellten Spektrums in TracePro durch Anwählen eines bereits existierenden Modells in TracePro und Überschreiben des vorhandenen Spektrums. Abb. 10: Abstrahlcharakteristiken von Lichtquellen können nach dem gleichen Prinzip in TracePro eingelesen werden. Abb. 8: Bestätigung der Änderung des Spektrums. Abb. 5: Definition des Spektrums durch die Festlegung von Startpunkt, Endpunkt, Anzahl der einzulesenden Datenpunkte sowie maximale und minimale Intensität. (Wellenlänge wird in TracePro standardmäßig in µm gespeichert). > Downloads: Setup-Dateien und Anleitungen für Programmergänzung: www.lambdares.com/technical_ support/tracepro/early_access/ No. 19 | 4. Quartal 2008 optolines 13 SPECIAL LZH Relativitätstheorie und „Fenster ins All“ 200 W Hochleistungslaser Autoren: Maik Frede, Dietmar Kracht, Oliver Puncken, B. Schulz, P. Wessels, Lutz Winkelmann, Laserzentrum Hannover (LZH) Die allgemeine Relativitätstheorie sagt voraus, dass beschleunigte Massen Energie in Form von Gravitationswellen abgeben. Zu den beobachtbaren Quellen von Gravitationswellen zählen astronomische Objekte wie z.B. Doppelsterne, die einander umkreisen, und Supernova Explosionen. Der direkte Nachweis von Gravitationswellen ist daher nicht nur eine Bestätigung der allgemeinen Relativitätstheorie, sondern bietet bei kontinuierlicher Beobachtung die Möglichkeit, als zusätzliches Fenster ins All völlig neue Ereignisse der Beobachtung zugänglich zu machen. Abb.1: Gravitationswellendetektor LIGO in Hanford (Washington, USA) mit dem Hauptgebäude und den 4 km langen Interferometerarmen (Quelle: http://www.ligo.caltech.edu/LIGO_web/PR/bigpics/ lho_aerial01.html). Für den Nachweis von Gravitationswellen werden an verschiedenen Standorten auf der Welt Interferometer eingesetzt. Diese auf dem Michelson Aufbau basierenden Detektoren arbeiten mit Lasern, die einfrequente Strahlung im Gauß’schen Grundmode emittieren und eine hohe Stabilität besitzen. Das Laser Zentrum Hannover e.V. hat sich unter anderem auf die Entwicklung solcher Laserstrahlquellen spezialisiert. Neben den bereits realisierten Systemen mittlerer Leistung wird derzeit ein 200 W Hochleistungs-Lasersystem für die nächste Generation von Detektoren entwickelt. Dreistufiger Aufbau Um die erforderliche hohe Ausgangsleistung zu erzielen, wird ein dreistufiger 14 Aufbau realisiert. Ein monolithischer Ringoszillator (nichtplanarer Ringoszillator, NPRO), der einfrequente Laserstrahlung mit besonders guten Frequenz- und Amplitudeneigenschaften bereitstellt, bildet mit einem vierstufigen Nd:YVO4 Verstärker das so genannte Front-End. In diesem wird ein 2W NPRO von einem vierstufigen Nd:YVO-Verstärker auf 35 W Ausgangsleistung verstärkt. Um neben einer hohen Effizienz auch eine gute Kontrolle über die transversalen Moden zu behalten, wurde ein longitudinal diodengepumptes Laserdesign gewählt. tung für die Pumpwellenlänge und HRBeschichtung für die Laserwellenlänge eingesetzt (Abb. 2). Dieses Lasersystem emittiert einen annähernd beugungsbegrenzten Strahl mit einem M2 von < 1,1. Dieses kompakte und äußerst stabile Lasersystem wird in dem Gravitationswellendetektor LIGO (Laser Interferometer Gravitational Wave Observatory, Abb. 1), der mit einer Armlänge von bis zu vier Kilometern das weltweit größte System ist, als nächste Ausbaustufe („enhanced 컄 LIGO“) eingesetzt werden. Keine Depolarisation In Nd:YVO4 tritt kaum thermisch induzierte Doppelbrechung auf, so dass praktisch keine Depolarisationseffekte zu beobachten sind. Jeder Kristall wird über eine fasergekoppelte Diode mit einer maximalen Ausgangsleistung von 45 W gepumpt. Um das Pump- vom Laserlicht zu trennen, werden dichroitische 45° Spiegel mit AR-Beschich- Abb.2: Schematischer Aufbau des Nd:YVO MOPA mit einem nonplanaren Ringoszillator (NPRO) als Master Oszillator. optolines No. 19 | 4. Quartal 2008 SPECIAL Gefordert: 200 W Die für „advanced LIGO“ geforderten 200 W im linear polarisierten transversalen Grundmode werden durch Pound-DreverHall Injektionskopplung des Verstärkers an einen Hochleistungsringoszillator erzielt. Dieser setzt sich aus vier wassergekühlten Nd:YAG Stäben zusammen, die longitudinal von sieben fasergekoppelten Laserdioden mit einer maximalen Ausgangsleistung von 45 W gepumpt werden. Um die Langlebigkeit des Systems zu gewährleisten, werden die Pumpdioden nur mit 75% ihrer maximalen Leistung betrieben. Zur Vermeidung von sogenannter „Hot Spots“ im Laserkristall wird das Pumplicht aus dem Faserbündel zunächst in einem Quarzglasstab durch Totalreflexionen an der Mantelfläche durchmischt, so dass ein homogener Pumplichtspot entsteht. Zur Kompensation der thermisch induzierten Doppelbrechung und der damit verbundenen Depolarisation wird zwischen jeweils zwei Kristallen ein Abbildungssystem mit 90° Polarisationsdrehung eingesetzt (Abb. 3). Durch Anpassen der Resonatorlängen des Vier-Kopf-Systems und Variation der thermischen Linsen in den Abb. 3: Links: schematischer Aufbau des Advanced LIGO Lasersystems. Rechts: Aufbau im Labor. Im Vordergrund rechts: Frontend mit MOPA, dahinter der high-power Oszillator (aufgebaut mit LINOS Optiken). Vorne links: Diagnosebreadboard zur Untersuchung von Strahlqualität, Pointing und Rauscheigenschaften. Festkörperkristallen kann der Stabilitätsbereich des Oszillators eingestellt werden (Abb. 4). Mit diesem Setup konnte eine Gesamtausgangsleistung von 181 W mit einem Grundmodeanteil von >90% demonstriert werden. Zusammenfassung Die Autoren danken der Volkswagen Stiftung für die finanzielle Unterstützung dieses Vorhabens. 앩 Der für das Interferometer geforderte TEM00 Ausgangstrahl kann durch ein asymmetrisches Resonatordesign erzeugt werden. Der Stabilitätsbereich des Resonators reißt dann in zwei Regionen auf. Abbildung 3 zeigt die Grundmode-Strahlradien in den Nd:YAG Kristallen, die zwischen den stabilen Regionen eine Polstelle aufweisen. Der Stabilitätsbereich für höhere Moden ist aufgrund der thermisch induzierten Aberrationen in den Kristallen zu höheren Pumpleistungen verschoben. Dieser Effekt wird ausgenutzt, indem der Arbeitspunkt des Systems an die Flanke des zweiten Stabilitätsbereiches gelegt wird, an dem die nächsthöhere Mode noch nicht anschwingen kann. Abb.4: Strahlradien in Abhängigkeit von der Pumpleistung für einen asymmetrischen 4-Stab Ringresonator. > Kontakt: www.lzh.de No. 19 | 4. Quartal 2008 optolines 15 INNOVAS MachVis: der einfache Weg zum passenden Objektiv Wir machen den Blick frei MachVis ist eine neue Software-Entwicklung aus dem Hause LINOS. MachVis vereinfacht die Auswahl eines passenden Objektivs für Ihre spezifische Anwendung. Bei der Zusammenstellung eines kompletten Bildverarbeitungssystems ist die Auswahl eines passenden Objektivs für eine Bildverarbeitungsanwendung ein zumeist ungeliebter und schwieriger Prozess. Um diese Aufgabe soweit wie möglich zu vereinfachen, hat LINOS nun die Software MachVis entwickelt. Das Programm steht als kostenloser Download auf der LINOS Website zur Verfügung. Schritt eins und zwei Der Prozess der Objektivauswahl mit MachVis ist in zwei Schritte geteilt: 1. Eingabe der nötigen Parameter. MachVis schlägt auf dieser Grundlage geeignete Objektive aus dem LINOS Sortiment vor. 2. Aus der Vorschlagsliste kann nun ein passendes Objektiv herausgesucht werden. MachVis unterstützt Sie bei diesem Schritt: Zu jedem vorgeschlagenen Objektiv ist das Datenblatt für die wichtigsten Objektivparameter aufrufbar. Das Datenblatt beinhaltet technische Zeichnungen, die MTF-Kurve sowie Diagramme. Bedienerfreundliches Menü Sehen wir uns nun den ersten Schritt genauer an. MachVis benötigt die Eingabe der folgenden Parameter: • „Free working distance“ oder „Total working distance“ • Objektgröße: Es kann entweder die Höhe, Breite oder die Diagonale des Objekts angegeben werden. Bild1: Die Oberfläche von LINOS MachVis. Die meisten Sensoren sind rechteckig und haben ein Seitenverhältnis von 4:3. Bei Objekten mit einem anderen Seitenverhältnis ist es wichtig, die richtige Dimension zu verwenden. (siehe Abb. 2 a) und b)) MachVis berechnet aus diesen Angaben die Parameter eines theoretischen Objektivs, das diese Bedingungen optimal erfüllen würde und schlägt alle Objektive des LINOS Sortiments vor, die folgende Bedingungen erfüllen: • Sensorgröße: Die Abmessungen des Sensors können aus einer Liste der gängigen Sensorformate ausgewählt bzw. direkt eingegeben werden. • Die Brennweite des Objektivs liegt innerhalb ±10% der berechneten Brennweite. • Kameraanschluss: Das Bajonett der Kamera wird aus einer Liste mit den am weitesten verbreiteten Anschlüssen ausgewählt. • Der berechnete Abbildungsmaßstab liegt innerhalb des empfohlenen Maßstabsbereichs des Objektivs. • Das Objektiv ist an den gewählten Kameraanschluss adaptierbar. 컄 > Kontakt: sales@linos.de 16 optolines No. 19 | 4. Quartal 2008 INNOVAS Verzeichnung des jeweiligen Objektivs bei verschiedenen Maßstäben zeigt, ist ebenfalls auf der zweiten Seite des Datenblattes enthalten. a) Bei einem quadratischen Objekt wurde die Höhe angegeben: oben und unten wird ein Teil abgeschnitten. b) Bei einem rechteckigen Objekt mit einem Seitenverhältnis von 2:1 wurde die Breite angegeben: rechts und links wird ein Teil abgeschnitten. Bild2: Das Seitenverhältnis ist wichtig bei der Angabe der Objektgröße. • Das Auflagemaß des Objektivs für den jeweiligen Abbildungsmaßstab muss am jeweiligen Kameraanschluss mit den verfügbaren mechanischen Adaptern einstellbar sein. • Der Bildkreis des Objektivs muss für den vorgegebenen Sensor groß genug sein. Durch diese Filterung ist der Benutzer bereits auf einem guten Weg und die gröbsten Fehler bei der Objektivauswahl sind bereits ausgeschlossen. Der erste große Schritt ist also vollzogen. Andere Objektive Um Objektive ohne integrierte Fokussierung verwenden zu können, beispielsweise die bekannten Rodagon Objektive, ist zudem mechanisches Zubehör nötig. Für jedes Objektiv in der Ergebnisliste führt MachVis die möglichen Adaptionsmöglichkeiten auf. In der „Components Drawing“ genannten Ansicht werden alle benötigten Teile aufgeführt, die für ein komplettes System nötig sind – vom Objektivadapter über den Schneckenzug bis zum Kameraadapter. No. 19 | 4. Quartal 2008 optolines Weitere Kriterien Der zweite Schritt lässt sich durch Software weniger stark vereinfachen. Prinzipiell erfüllen alle Objektive, die MachVis vorschlägt, diese Voraussetzungen und bilden das Objekt scharf auf den Sensor ab. Die Kriterien für die weitere Auswahl des Objektivs, die ab jetzt gelten, sind: • Auflösung des Objektivs: Bei Sensoren mit großen Pixeln (>10 μm) kann jedes LINOS Objektiv bedenkenlos eingesetzt. werden. Bei kleinen Pixelgrößen ist allerdings darauf zu achten, dass das gewählte Objektiv auch die nötige Auflösung liefert. Für die Berechnung der nötigen Objektivauflösung gilt die Formel: Auflösung [lp/mm] = 1000 / (2 * Pixelgröße [μm]) Im Datenblatt des Objektivs, das direkt über MachVis geöffnet werden kann, finden Sie auf der zweiten Seite die MTF-Kurve für das jeweilige Objektiv. • Farblängsfehler: Dieser Abbildungsfehler äußert sich bei Farbsensoren in einer Fokusverschiebung zwischen den unterschiedlichen Farben. Ein Diagramm für den Farblängsfehler findet sich ebenfalls auf der zweiten Seite des Objektivdatenblattes. • Relativer Helligkeitsabfall: Diese auch als Vignettierung bezeichnete Objektiveigenschaft führt dazu, dass die Ränder des Bildes dunkler sind als die Mitte. Ein Diagramm für den relativen Helligkeitsabfall findet sich auf der zweiten Seite des Datenblattes. • Abmessungen: Die Abmessungen des Objektivs entnehmen Sie der ersten Seite des Objektivdatenblattes. • Kosten: Um eine Preisauskunft für das jeweilige System zu erhalten, wenden Sie sich an LINOS oder an einen unserer Distributoren. Telefon +49 (0) 551/69 35-0, www.linos.de Download kostenlos Für alle diese Punkte gilt: Jederzeit stehen Ihnen die Mitarbeiter von LINOS zur Verfügung, um diese Kriterien zu diskutieren und detaillierte Auskünfte sowie eine Empfehlung zu geben. Sie können MachVis von der LINOS Webseite kostenlos herunterladen und auf Ihrem Rechner installieren: www.linos.de/machvis. 앩 • Verzeichnung des Objektivs: In vielen Anwendungen werden hohe Anforderungen an die Verzeichnungsfreiheit des Objektivs gestellt. Ein Diagramm, das die 17 INNOVAS Mikro- und Nanopositionierung Kompakt und einfach Präzises Positionieren wird mit piezoelektrischen Trägheitsantrieben so einfach wie nie zuvor. Das schrittweise Antriebsprinzip erschließt Bewegungen im Millimeterbereich bei gleichzeitig hoher Präzision. Die platzsparende und effiziente Antriebstechnik führt zu äußerst kompakten Lösungen für unterschiedlichste Positionieraufgaben. Mikropositioniersysteme werden verbreitet in Forschung, Entwicklung und Fertigung, vor allem in Bereichen wie Halbleitertechnik, Optik/Photonik, Mikrosystemtechnik und Mikrobiologie sowie für Analysemethoden und Messverfahren angewendet. Neben den elektromagnetischen Antriebstechniken haben im Bereich der Mikround Nanopositionierung insbesondere piezoelektrische Antriebe stark an Bedeutung gewonnen. Für Präzisionsversteller mit Bewegungen im Millimeter- oder Zentimeterbereich eignen sich insbesondere Piezoantriebe, die die schrittweise Fortbewegung eines Läufers ermöglichen. Die hier vorgestellten Mikropositioniersysteme nutzen dieses Antriebsprinzip und zeichnen sich insbesondere durch die Kompaktheit der integrierten Piezoantriebe und durch die netzunabhängige Steuereinheit aus. Zudem positionieren die Systeme mit einer großen Antriebskraft von etwa 5 N Objekte im Bereich von mehreren Millimetern mit Sub-μmGenauigkeit. Diese Eigenschaften ermöglichen eine einfache und flexible Integration der Positioniereinheiten in komplexe Systeme. Für fast alle Anwendungsfälle sind diese Systeme daher hervorragende Alternativen zu konventionellen Mikrometerschrauben und Schrittmotoren. Störende manuelle Eingriffe bei der Positionierung und mechanisch überstehende Antriebskomponenten entfallen, da die Antriebseinheiten vollständig in die Positionierer integriert sind. Maßstab 2:1 0 5 10 mm Abb. 1: MS 30 – linearer piezoelektrischer Positionierer mit ca. 300 nm Schrittweite bei 8 mm Verstellweg. Piezoantrieb: geringe Abmessungen bei großer Antriebskraft Kernstück der Antriebseinheiten sind piezoelektrische Vielschicht-Keramiken, die eine elektrische Spannung in eine Längenänderung in der Größenordnung von typisch 1μm/50V umsetzen. Spezielle Antriebsnadeln, Klemmungen und ein sägezahnförmiges elektrisches Ansteuersignal sorgen für eine schrittweise Bewegung des Läufers nach dem MasseTrägheitsprinzip mit einer Geschwindigkeit von ca. 1 mm/s bei einer Schrittfrequenz von 3 kHz. Im stromlosen Haltezustand bleibt der Läufer geklemmt. Eine Klemmkraft von 5 N deckt breite Anwendungsfelder ab und sorgt für eine hohe Systemstabilität. Eine Umkehrhysterese ist systembedingt nicht vorhanden. Die Lebensdauer des Antriebs ist für ca. 100 Millionen Schritte mit etwa 300 nm ausgelegt: Das entspricht einer integralen Verfahrstrecke von etwa 3 km. Die typischen Abmessungen des integrierten Antriebs sind 5 mm Durchmesser und 15 mm Länge. Weite Anwendungsfelder Vor allem die Kompaktheit des Antriebs und der Steuerung eröffnen den Mikropositionierern weite Einsatzfelder, wie auch der netzunabhängige Betrieb, etwa für mobile Mess- und Analysegeräte, oder bei schneller Einsatzbereitschaft. Der in Bild 1 gezeigte Positioniertisch MS 30 ist mit seinen Außenabmessungen von 30 x 30 x 12,5 mm3 extrem kompakt und dank linearer Kugelführungen sehr robust > Kontakt: sales@linos.de 18 optolines No. 19 | 4. Quartal 2008 INNOVAS Genauigkeit mit dem MX25 Abb. 2: Kompakter xyz-Positionierer mit den Außenmaßen 25 x 35 x 18,5 mm3 und 2 mm Verstellbereich mit 300 nm Schrittweite je Achse. und belastbar. Er ist mit Verstellwegen von 8, 18 und 30 mm erhältlich. Da der Antrieb vollständig in den Positioniertisch integriert ist, wird die Realisierung kompakter Aufbauten möglich. Zwei oder drei solcher Mikropositioniertische lassen sich zu xy- oder xyz- Verstellern montieren. Eine Anwendung für diese Mikropositioniersysteme ist zum Beispiel die Justage von optischen Komponenten. Die Systeme eignen sich hervorragend als Versteller für Faserkoppler. Die einjustierte Position ist langzeitstabil, da die Position stromlos gehalten wird und das System aufgrund der Konstruktion spielfrei ist. Weitere Anwendungen sind etwa das Positionieren von Sensoren, das Justieren von Proben, der Einsatz als Grobversteller für RasterSonden-Mikroskope und das Steuern von Mikromanipulatoren zur Mikromontage. Zudem eignet sich das Mikropositioniersystem für Anwendungen im medizinischen Bereich wegen der vorteilhaft niedrigen Betriebsspannung von nur etwa 40 V und der Möglichkeit, den Antrieb zur Sterilisation auf entsprechende Temperaturen zu erhitzen. No. 19 | 4. Quartal 2008 optolines Noch kompakter geht es nur mit dem integrierten 3-Achsen Versteller MX25. Mit Außenmaßen von nur 25 x 35 x 18,5 mm3 (siehe Abb. 2) steht ein konkurrenzlos kleiner 3D-Versteller für gehobene Ansprüche zur Verfügung. Der Läufer des MX25 kann in drei Dimensionen in einem Volumen von 2 x 2 x 2 mm3 mit einer Genauigkeit besser als 300 nm positioniert und, wie erwähnt, im stromlosen Zustand gehalten werden. verbrauch der Steuereinheit wird durch den Mikrocontroller auf unter 200 μA bei Handbetrieb begrenzt, bei Computersteuerung beträgt der Ruhestrom 6 mA. Der geringe Ruhestromverbrauch im Handbetrieb ermöglicht eine stand-by-Zeit im eingeschalteten Modus von mehr als einem Jahr. Im kontinuierlichen aktiven Positionierbetrieb ergibt sich eine Standzeit von rund 40 Stunden. Um die Batterien zu schonen, schaltet sich die Steuerung einige Sekunden nach dem Positionieren von selbst in den Standby-Modus. Falls die Positioniereinheiten über die USBSchnittstelle angesteuert werden soll, steht der Controller CU 30 zur Verfügung. Dieser benötigt nur die Spannung aus der USB-Schnittstelle des Computers, um bis zu drei Positionierachsen nicht simultan betätigen zu können. Im Gegensatz zur Handsteuerung CN 30 arbeitet der USB-Controller CU 30 im „Mikroschrittbetrieb“, wobei Schrittweiten von ca. 30 nm erreicht werden. Hierbei wird allerdings nur jeder sechzehnte Schritt spannungsfrei gehalten. Abb. 3: Batteriebetriebene Handsteuerung CN 30 mit RS 232 – Schnittstelle. Mit dem 3-Achsen Versteller MX 35 können bei äußerst kompakten Außenabmessungen von 35 x 45 x 36 mm3 Verschiebewege von 10 mm in allen drei Raumrichtungen realisiert werden. Kompakte Steuerungen Zum Betrieb der vorgestellten Positioniereinheiten steht eine autarke, batteriebetriebene Handsteuerung mit integrierter RS232-Schnittstelle zur Verfügung (4x Mignon mit 2000 mAh). Der Ruhestrom- Abb. 4: Die USB – Steuerung CU 30 wird über die USB–Schnittstelle mit Spannung versorgt. 19 BASICS LINOS reflektiv-refraktive Spiegelobjektive der mag.x™ Serie System für breite Spektralbereiche Autoren: Björn Görtz, Witold Hackemer und Thomas Thöniß, LINOS Göttingen Bei der Beobachtung kleinster Objekte oder der Fokussierung von Licht zu kleinsten Foki kommen Mikroskopobjektive zum Einsatz. Diese Zeichnen sich in der Regel durch hohe Öffnungen (numerische Aperturen NA) aus, da die hohe Auflösung bzw. das Fokussiervermögen direkt mit der Öffnung des optischen Systems über das Beugungsgesetz verknüpft ist. Um das hohe theoretisch mögliche Auflösungsvermögen ausschöpfen zu können, kommen aufwändige Linsensysteme bei der Realisierung von refraktiven Mikroskopobjektiven zum Einsatz. Durch das sinnvolle Kombinieren von Linsen aus optischen Gläsern und auch Kristallen werden so Systeme realisiert, die auch über breitere Spektralbereiche nah an das physikalisch mögliche Limit heranreichen. Bedingt durch die Absorptions- und Dispersionseigenschaften der zur Verfügung stehenden Materialien sind jedoch den chromatischen Korrektionsmöglichkeiten und dem spektralen Einsatzbereich Grenzen gesetzt. Eine Alternative zu refraktiven Mikroskopobjektiven sind reflektive Spiegelobjektive (katoptrische Systeme) oder Mischformen, die sowohl aus refraktiven und reflektiven Elementen bestehen (katadioptrische Systeme). Im Folgenden werden katoptrische Zweispiegelsysteme näher betrachtet. Um eine optische Abbildung rein durch Reflektion zu realisieren, werden im einfachsten Fall zwei sphärische Spiegel benötigt. Keine aufwändige Korrekturen Ein primärer konkaver Spiegel und ein sekundärer konvexer Spiegel werden dazu in einem konzentrischen oder nahezu konzentrischen Aufbau angeordnet (Abb. 1). Da nur spiegelnde Oberflächen an der Bildentstehung beteiligt sind, gibt es bei solchen Objektiven keine materialbedingten Einflüsse auf das spektrale Verhalten. Das bedeutet, es bedarf auch bei Anwendungen über einen breiten Wellenlängenbereich keiner aufwändigen Korrektion von dispersionsbedingten Abbildungsfehlern (chromatische Aberrationen). Überdies ist man unabhängig von der Materialabsorption, wodurch auch hohe Strahlungsleistungen übertragen werden können. Spektral begrenzend wirken nur die Reflektivität der verwendeten Beschichtung auf dem Spiegel. So lässt sich mit einem LINOS Spiegelobjektiv der Bereich vom DUV (190 nm) bis zum NIR (900 nm) 컄 abdecken (Abb. 3). Abb. 1: Schematischer Aufbau eines Spiegelobjektivs. Rechts der primäre Spiegel, links der sekundäre Spiegel. Abb. 2: LINOS Spiegelobjektiv mag.x™, f’=10mm, NA = 0.35. Abb. 3: Reflektivität der Spiegelbeschichtung im mag.x™. > Kontakt: sales@linos.de 20 optolines No. 19 | 4. Quartal 2008 BASICS Als weiterer Vorteil ist der im Vergleich zu refraktiven Mikroskopobjektiven höhere Abstand zwischen Objektebene und Objektiv (Arbeitsabstand) zu nennen. Das führt bauartbedingt dazu, dass solche Objektive eine größere geometrische Ausdehnung haben. Ein weiterer Nachteil ist die Abschattung der vom Objekt einfallenden Strahlen durch den sekundären Spiegel. Das Verhältnis von abgeschatteter zu optisch wirksamer Fläche ist eine besondere Kenngröße für Spiegelobjektive und wird als Zentralabschattung (engl.: obscuration) bezeichnet. Insbesondere in der Beugung kommt der Abschattung durch den Sekundärspiegel und den notwendigen Haltestege eine wichtige Rolle zu. Diese Tatsache wird noch näher betrachtet. Zur Geschichte Schon im 19. Jahrhundert war es möglich Spiegel und Linsen mit größeren Durchmessern in sphärischer Form herzustellen. Sie wurden zu dieser Zeit unter anderem in Teleskopen für die Astronomie verwendet. Die Suche und das Kartografieren von immer kleineren und immer schwächer leuchtenden Himmelskörpern führte Anfang des 20. Jahrhunderts dazu, dass Teleskope mit höherer Lichtsammelleistung, also kleinerer Blendenzahl, bei Öffnungsdurchmessern von über einem Meter benötigt wurden. Dies ist nur mit Spiegelsystemen technologisch möglich. Deshalb wurden parabolische Hohlspiegel für die Teleskope verwendet. Damit ließen sich auch Himmelskörper kleinerer Magnitude für die Himmelskartographie auf sensibilisierte Photoplatten belichten. So konnten die Koordinaten und die scheinbaren Helligkeiten der neuen Himmelskörper nachträglich vermessen und in Karten eingetragen werden (Astrometrie). Man fand jedoch heraus, dass in Abhängigkeit von der Bildregion auf der Photoplatte Koordinatenfehler vorhanden waren. Der Isoplanasiefehler (Komafehler) solcher Teleskope, der mit 1/(16 k2) bei kleineren Blendenzahlen k ansteigt, war die Ursache. Die Entwicklung von verbesserten Syste- No. 19 | 4. Quartal 2008 optolines men mit kleinen Blendenzahlen und mit komafreier Abbildung war nötig [1]. Zu dieser Zeit war Karl Schwarzschild Professor an der Sternwarte Göttingen (1901–1909). Er beschäftigte sich dort unter anderem mit himmelsmechanischen Problemen, der Physik der Sonnenatmosphäre und der Astrometrie. Schon 1905 veröffentlicht Karl Schwarzschild Berechnungen zur optischen Abbildung durch zwei Spiegel [2]. Diese Veröffentlichung enthält als ein Ergebnis das erste astronomische Spiegelsystem für große Felder das keine sphärische Aberration und keine Koma dritter Ordnung nach Seidel hatte (aplanatisches Teleskop). Diese Forschung auf dem Gebiet der Theorie der Abbildungsfehler der Zweispiegelsysteme erbrachte als Nebenprodukt auch die Grundlage zu mikroskopischen Spiegelobjektiven. Den prinzipiellen Aufbau und die Ableitung des Formelwerks zur Berechnung haben das Spiegelteleskop und das Spiegelobjektiv gemein. Die Benennung Schwarzschildobjektiv wird daher für die beiden sehr unterschiedlichen optischen Instrumente verwendet. Optische Korrekturmöglichkeiten Wie auch refraktive Mikroskopobjektive werden moderne Spiegelobjektive meist auf eine unendliche Bildweite ausgelegt. LINOS Spiegelobjektive sind ebenfalls werkseitig auf eine unendliche Bildweite abgeglichen und können somit in Kombination mit Tubuslinsensystemen in mikroskopischen Aufbauten oder auch direkt zum Fokussieren von kollimiertem Laserlicht eingesetzt werden. Zur direkten Abbildung lassen sich die Spiegelobjektive auf Kundenwunsch, z.B. zur Maskenabbildung, auch auf endliche Abbildung einstellen. Trotz der nur zwei sphärischen Flächen lässt sich ein Spiegelobjektiv im konzentrischen (Schwarzschild-) Aufbau auf sphärische Aberration, Koma und Astigmatismus der dritten Ordnung (Seidelgebiet) vollkommen korrigieren. Die Bildfeldkrümmung lässt sich prinzipiell nicht beeinflussen. Sie hat ihre Ursache in der systemeigenen Petzval- Abb. 4: Konturplot der sphärischen Aberration in λ bei 266 nm für ein Spiegelobjektiv in Abhängigkeit von der numerischen Apertur (NA) und Brennweite (f). Summe. Der paraxiale Radius des Bildfeldes RPetz lässt sich mit der einfachen Formel RPetz = -f’Objektiv berechnen. Bildfehler höherer Ordnung lassen sich ebenfalls nicht beeinflussen und setzen einigen Systemparametern Grenzen. So zum Beispiel begrenzt die sphärische Aberration 5. Ordnung die maximale Öffnung des Systems. Aus diesem Grund lassen sich derartige Systeme nur bis zu einer maximalen numerische Apertur NA = 0.6 sinnvoll ausführen. Die sphärische Aberration 5. Ordnung und andere Restfehler werden zusätzlich bei größer werdenden Brennweiten wirksam. Als Beispiel ist in Abb. 4 das Verhalten der sphärischen Aberration in Form der Wellenfrontdeformation in Abhängigkeit von Brennweite und numerischer Apertur dargestellt. Fazit Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass kurze Brennweiten zu kleinen Feldern und lange Brennweiten zur Einschränkung der Öffnung führen. Wie bei refraktiven Mikroskopobjektiven ebenfalls üblich, wird neben der numerischen Apertur bei Spiegelobjektiven auch eine Vergrößerung angegeben. Sie errechnet sich aus dem Verhältnis von Tubuslinsenbrennweite (z.B. f’Tubus=200m) zur Objektivbrennweite. 컄 21 BASICS Daraus folgt, dass Objektive mit großer Vergrößerung kleine Brennweiten haben und umgekehrt. Im Falle des LINOS Spiegelobjektives ergibt sich aus der Systembrennweite f’=10 mm eine Vergrößerung von 20fach. Dies gilt nur bei auf unendliche Bildweite ausgerichteten Objektiven. Wird das Objektiv auf eine endliche Abbildung eingestellt, ergibt sich eine andere Vergrößerung, die sich aus dem Verhältnis von Bildweite zu Objektweite berechnet. Durch den Einsatz von asphärischen Flächen kann die optische Leistungsfähigkeit von Spiegelobjektiven verbessert werden. So lassen sich damit höhere numerische Aperturen erreichen, da sich die sphärische Aberration besser korrigieren lässt. Auf die Bildfeldwölbung und damit auf die Größe des Objektfeldes hat das jedoch keinen Einfluss. Nachteile haben Asphären durch die höhere Empfindlichkeit auf Lagefehler. Technologisch bedingt ist zudem die Oberflächenrauhigkeit der Asphären höher als bei sphärischen Flächen. Das erzeugt insbesondere im UV-Bereich starke Streuung und das verschlechtert das Auflösungsvermögen des Objektivs. Spiegelobjektive lassen sich auch durch Einstellen des Spiegelabstandes auf mikroskopische Deckgläser korrigieren. Jedoch wird nur die durch das Deckglas eingeführte sphärische Aberration kompensiert. Der durch die Dispersion des Glases eingeführte Farbfehler bleibt. Dies fällt jedoch nur bei größeren Deckglasdicken und höheren numerischen Aperturen ins Gewicht. Optische Abbildungsqualität Die Zentralabschattung durch den Sekundärspiegel führt beugungsbedingt zum Absinken des Kontrastes bei niedrigen Ortsfrequenzen, führt aber im Bereich hoher Ortsfrequenzen zum Anheben des Kontrastes. Das lässt sich sehr gut anhand der Modulations-Transfer-Funktion (MTF) ersehen. Die MTF zeigt wie kontrastreich verschiedene Ortsfrequenzen übertragen werden. Dabei gilt, dass hohe Ortsfrequenzen kleinen Details im Objekt entsprechen. Ein hoher Ordinatenwert der MTF zeigt einen hohen Detailkontrast. Die physikalisch erreichbare MTF hängt von der Größe der numerischen Apertur des Systems und von ihrer Form ab. Wobei die numerische Apertur die höchste übertragbare Ortsfrequenz fGrenz nach Gleichung (1) bestimmt. Die Form der Apertur legt den maximal möglichen Kontrast. (GL 1) (NA-numerische Apertur, λ-Wellenlänge, k-Blendenzahl) Abb. 5: Links: Apertur eines Spiegelobjektivs mit Abschattung; Rechts: eine Faltung der Apertur mit sich selbst. Ein einfacher Weg zur Berechnung der beugungstheoretischen MTF ist die mathematische Faltung der Apertur mit sich selbst [4]. Abb. 5 zeigt auf der rechten Seite das Prinzip der Faltung. Für eine abgeschattete Apertur erhält man durch diese Methode die in Abb. 6 in Rot und Blau gezeichneten Verläufe der beugungsbegrenzten MTF. Zum Vergleich ist in Schwarz die physikalische Grenze für eine nicht abgeschattete Apertur gezeigt. Deutlich ist in der blauen Kurve der größere Kontrast bei hohen Ortsfrequenzen zuerkennen. Jedoch ergibt sich ein geringerer Kontrast bei mittleren Frequenzen. 컄 Wie bereits beschrieben ist die Zentralabschattung ein Nachteil der Spiegelobjektive. Eine Verringerung des Abschattungsverhältnisses kann durch das Abweichen vom konzentrischen Aufbau der Spiegel erreicht werden. Das führt jedoch zum Vergrößern der geometrischen Abmessungen des Objektivs. Außerdem werden Astigmatismus und Koma erhöht. Das führt zu einer Einschränkung des Bildfeldes und zum Verlust von Abbildungsleistung. Abb. 6: MTF für verschiedene Aperturen. Die Ortsfrequenz ist auf 1 normiert; Schwarz: Kreisförmige Apertur ohne Abschattung; Rot: mit 0,2* Aperturradius Abschattung; Blau: mit 0,4*Aperturradius Abschattung, Blau gestrichelt: Fehler behaftetes System mit 0,4*Aperturradius Abschattung 22 optolines No. 19 | 4. Quartal 2008 BASICS Im Gegensatz zu Linsen muss bei reflektierenden Sphären die Oberflächengenauigkeit sehr viel präziser eingehalten werden. Betrachtet man eine Formabweichung der Höhe h, errechnet sich der zu Abbildungsfehlern führende Wellenfrontfehler (engl.: optical path difference, OPD) vereinfacht nach Gleichung (2): OPD = ( n − 1) h (GL 2) (n- Brechungsindex, h- Höhe einer Formabweichung) Abb. 7: Oben links: drei Stege in 120° Anordnung, Oben rechts: vier Stege in 90° Anordnung. Unten: Bildliche Beugungsfigur, zugehörend zu den oben gezeigten Steganordnungen. In der Realität wird diese beugungsbedingte Grenze von refraktiven und reflektiven Mikroskopobjektiven nahezu erreicht. Für derart hochwertige Objektive hat sich Angabe der Strehlzahl bewährt. Sie gibt an, wie weit die Optik das physikalisch mögliche Limit erreicht. Zur Illustration ist in Abb. 6 ein mit Abbildungsfehlern behaftetes System in gestrichelter Form eingezeichnet. Die Strehlzahl lässt sich bestimmen, indem man die Fläche unter der gestrichelten blauen Linie und unter der durchgezogenen blauen Linie bestimmt und zueinander ins Verhältnis setzt. Aus der Berechnungsvorschrift ergibt sich, dass die Strehlzahl maximal eins werden kann. Das bedeutet, dass das System physikalisch beugungsbegrenzt ist. Wie schon erwähnt, wird die Beugung nicht nur von der Zentralabschattung des Sekundärspiegels beeinflusst, sondern auch von der zusätzlichen Abschattung der Haltestege des Spiegels. Diese Abschattung führt dazu, dass die Beugungsfigur nicht mehr punktsymmetrisch ist, sondern mehrere Symmetrieachsen bekommt. Die Abb. 7 zeigt die deutlichen Unterschiede des Punktbildes in Abhängigkeit No. 19 | 4. Quartal 2008 optolines von verschiedenen Steganordnungen. Zu beachten ist, dass mehr Stege gleicher Dicke eine höhere Fläche einnehmen. Diese geht beim Sammeln von Licht von der eigentlichen Öffnung verloren. Bei der Konstruktion derartiger Spiegelobjektive sind unterschiedliche Steganordnungen bekannt. Je nach Ausführung in Lage und Form kann die Abschattung verringert oder Beugungseigenschaften durch z.B. gekrümmte Stege minimiert werden [3]. Damit die mechanische Lagestabilität des sekundären Spiegels gegeben und gleichzeitig die abschattende Fläche minimiert ist, wurde bei den LINOS Spiegelobjektiven auf eine Drei-Steg-Anordnung zurückgegriffen. Mechanische Anforderungen Um mit einem gebauten Spiegelobjektiv nahe an die Beugungsgrenze zu gelangen, werden sehr hohe Anforderungen an die Spiegeloberflächen hinsichtlich Form und Mikrorauhigkeit gestellt. Auch die Fassungsmechanik muss eine genaue Einstellung und Fixierung der Spiegel gewährleisten. Legt man einen typischen Brechungsindex von n=1.5 für Glas zugrunde, so geht h mit der Hälfte in die OPD ein. Für Spiegel gilt dies analog, nur dass durch die Richtungsumkehr mit einem formalen Brechungsindex n=-1 gerechnet werden muss. Danach geht h zweifach in die OPD ein. Der Vergleich mit den Linsen zeigt, dass Fehler in Spiegelflächen somit vierfach stärker in Abbildungsfehler eingehen. Die OPD wirkt sich über folgende Formel direkt auf die Strehlzahl S aus (Marechalsche Näherung, [5]): (GL 3) (λ-Wellenlänge, σRMS-root mean square der OPD) (s.o.) Insbesondere bei Wellenlängen im DUV Bereich steigen die Anforderungen. Aus Abb. 8 und Gleichung (3) ist ersichtlich, wie sich die Strehlzahl bei Skalierung mit der Wellenlänge verhält. Das Beispiel zeigt, dass eine bei λ=633 nm ermittelte Strehlzahl von 0.98 einer Strehlzahl von 0.86 bei λ=266 nm entspricht. Diese Optik ist als technisch beugungsbegrenzt zu bezeichnen. Die Definition von technisch beugungsbegrenzt ist bei einer Strehlzahl von größer 0.8 festgelegt. Neben der reinen formgerechten Herstellung der Spiegel ist das Fixieren in die Fassung wegen der auftretenden Verspannungen eine Herausforderung. Schon geringe Spannungen führen zu Abwei컄 chungen der Oberfläche von der sphä- 23 BASICS Detailkontrast gemindert wird. Die Spiegelsubstrate der LINOS Objektive sind aus diesem Grund mit besonderen Poliertechniken (Superpolishing) mit Mikrorauhigkeiten unter 1 nm versehen. Streulichtblenden eingebracht Abb. 8: Strehlzahl in Abhängigkeit von der der Wellenlänge. Parameter ist die Wellenlänge in [µm]. rischen Form. Bei den LINOS Objektiven wurden spezielle Fassungstechnik und Konstruktionsmethoden verwendet, um die Spiegel extrem langzeitstabil und spannungsarm zu halten und somit ein hohe Performance der Abbildung zu gewährleisten. Finite Elemente Methoden (FEM) helfen, die optimale Anordnung zu ermitteln. Die Abb. 9 zeigt ein Simulationsbeispiel für das Verziehen des primären Spiegels durch seine Fixierung. Einen weiteren wesentlichen Einfluss auf die Bildgüte hat das Streulicht in optischen Systemen. Insbesondere die Oberflächenrauhigkeit der Spiegel ist bei kürzer werdenden Wellenlängen zu beachten, da dadurch starke Streuung verursacht wird [6]. Sie führt zu einer Verschlechterung der MTF, weil der Streulicht wird nicht nur von der Oberflächenrauhigkeit der Spiegelflächen, sondern auch durch Reflektion und Streuung an mechanischen Oberflächen, z.B. Fassungskanten, verursacht. Werden keine oder unzureichende Maßnahmen dagegen ergriffen, führt auch Licht außerhalb des zu beobachtenden Objektfeldes zu einer Minderung des Kontrastes und damit zu einem Abfall des Auflösungsvermögens. Um dies zu minimieren, werden in LINOS Spiegelobjektiven Streulichtblenden eingebracht, die verhindern, dass Strahlung, die von außerhalb des Beobachtungsfeldes kommt, durch Einfach- oder MehrfachReflektion oder durch Streuung in das Bildfeld gelangen. Simulationen helfen, die Geometrien und Platzierung von Streulichtblenden zu optimieren. Dazu werden in nicht-sequentiellen Strahlverfolgungsprogrammen wie z.B. Trace Pro mechanische Modelle des Objektivs inklusive der Oberflächen mit ihren optischen Eigenschaften simuliert. Eine hohe Anzahl Strahlen von verschiedensten Orten im Abb. 9: Finite Elementeberechung von spannungsverursachten Verformungen des Primärspiegels. Objektraum werden dann in das Objektiv hineingerechnet. Abb. 10 zeigt das Prinzip mit wenigen Strahlen. Anschließend wird analysiert, ob und wenn ja über welche Pfade sich die Lichtstrahlen durch das Objektiv bewegen und welche Energie sie besitzen. Daraus werden entsprechende Maßnahmen abgeleitet, die das Streulicht wirksam vermindern. Zusammenfassung Spiegelobjektive vom Schwarzschildtyp sind im Vergleich zu refraktiven Mikroskopobjektiven immer dann eine Alternative, wenn in einem optischen Aufbau ein vergleichsweise großer Arbeitsabstand, ein breiter Spektralbereich oder eine hohe Laserleistung erforderlich ist. Somit erschließen sich derartige Objektive Anwendungsgebiete in der Mikroinspektion (z.B. Wafer-Inspektion), in der Schichtdickenmesstechnik (Ellipsometrie) oder aber auch in Laseranwendungen wie z.B. im Flat Panel Repair-Bereich. Besonders bei Applikationen im UV-Wellenlängenbereich unterhalb von 360 nm bieten sich Spiegelsysteme wegen ihrer hohen Transmission an [8]. LINOS Spiegelobjektive lassen sich auf Kundenwunsch hinsichtlich des Spektralbereichs oder durch Abstandsänderung zwischen den beiden Spiegeln auf unterschiedliche Bildweiten anpassen. Durch 컄 Abb. 10: Streulichtsimulation durch nichtsequentielles Raytracing mit TracePro am mechanischen Modell des LINOS Spiegelobjektivs. > Kontakt: sales@linos.de 24 optolines No. 19 | 4. Quartal 2008 BASICS präzise Montagetechnik, eine streulichtoptimierte Fassungskonstruktion und höchste Güte der optischen Oberflächen wird eine beugungsbegrenzte optische Performance gewährleistet. Bedingt durch den verhältnismäßig einfachen grundsätzlichen Aufbau sind derartige Objektive auch eine interessante preisliche Alternative zu vergleichbaren refraktiven Mikroskopobjektiven. 앩 LINOS Mikrobank™-System als Basis Fasergekoppelte THz-Messmodule Die Terahertz (THz)-Messtechnik wird zunehmend für industrielle Quellen: [1] „Basic Design Theory and its Historical Development (Reflecting Telescope Optics 1)”, Raymond N. Wilson, Vol.1, Springer, Berlin (2000) [2] „Untersuchungen zur geometrischen Optik. II. Theorie der Spiegeltelescope“, Karl Schwarzschild, Berlin Weidemannsche Buchhandlung, 1905 [3] „Diffraction Patterns produced by obstructionsin reflecting teleskopes of modest size“, Everhardt, Kantorski, Astronomical Journal (64) 1959 S. 455ff [4] “Handbook of lens design”; Malacara, Malacara, Dekker Verlag, 1994, S. 299ff [5] «Influence de faibles aberrations geometriques sur le maximum central da la tache de diffraction regles de correction», A. Marechal, Revue d’Optique 26, 257 (1947) [6] “Introduction to surface roughness and scattering”, Jean Bennett Optical Society of America, 1989 [7] TRACE PRO, Lambda Research Corporation, Littleton USA [8] Laser und Photonics, Mai 3/2008, S. 18ff Anwendungen in den Bereichen Sicherheitstechnik sowie zerstörungsfreie und kontaktlose Materialprüfung interessant. Ein Hauptgrund für das gestiegene Interesse ist die hohe Einsatzflexibilität von THz-Systemen. Erreicht wird sie durch Verwendung der aus der optischen Telekommunikationstechnik bekannten Glasfasertechnik. Das Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik IPM in Kaiserslautern entwickelt und realisiert industrietaugliche THz-Messsysteme, die zum Teil faserbasiert sind. Als Anregungsquellen dienen hier Femtosekundenlaser mit einer Mittenwellenlänge um 800 nm und Pulslängen von 100 fs - 200 fs. Photoleitende Schalter werden als THz-Sender sowie auch als -Empfänger verwendet und zusammen mit der notwendigen Optik und Mechanik in entsprechende Messmodule integriert. Einfacher Aufbau Um nun die gewünschte Systemflexibilität zu erreichen, müssen diese Sende- und Empfängermodule mittels optischer Fasern so an das Lasersystem gekoppelt werden, dass sich die Pulslänge am Faserende nicht wesentlich von der am Laserausgang unterscheidet. Dazu werden die Laserpulse, bevor sie in die Faser eingekoppelt werden, mit der passenden negativen Dispersion beaufschlagt, um anschließend nahezu unverfälscht über bis zu 20 m lange Glasfasern zu den Messköpfen übertragen werden zu können [1]. Diese spezielle monomodige Glasfaser ist in der Lage, das eingekoppelte Licht polarisationserhaltend zu übertragen. Das heißt, der anfangs lineare Polarisationszustand bleibt entlang der Faser auch gegenüber dynamischen äußeren Störungen erhalten. Das aus dem Glasfaserende austretende Licht wird im THz-Messkopf über einen für die Operationswellenlänge vergüteten Kollimator auf einen Strahldurchmesser von etwa 1 mm kollimiert. Dieser Kollimator sowie alle nachfolgenden Komponenten im THz-Messmodul werden anschließend mittels des LINOS Mikrobank-Systems geführt und gehaltert. Dieses garantiert eine genaue Vorjustage der einzelnen mechanisch gehalterten optischen Komponenten. So wird das kollimierte Licht durch eine justageunempfindliche und frei einstellbare Halbwellenplatte geleitet, um den linearen Polarisationszustand frei einstellen zu können. Danach wird der infrarote Laserstrahl mit Hilfe einer kurzbrennweitigen Linse, welche in der hochpräzisen XY-Messverschiebung (Art. Nr. 컄 > Kontakt: sales@linos.de No. 19 | 4. Quartal 2008 optolines 25 CHECK UP Das fasergekoppelte Terahertz-Messmodul, basierend auf dem LINOS Mikrobank-System. G065070000) von LINOS gehaltert wird, auf die photoleitende THz-Dipolantenne fokussiert. Wichtig ist hierbei die unabhängige Justagemöglichkeit der beiden orthogonalen Verschiebeeinheiten, um den optimalen Auftreffpunkt auf dem photoleitenden Schalter möglichst genau einstellen zu können. Dies ist durch den oben benannten Halter gegeben. IPM-Produkt Der photoleitende Schalter ist zusammen mit der passenden Platine ein Eigenprodukt des Fraunhofer-Instituts für Physikalische Messtechnik IPM in Freiburg. Auf dem bei niedrigen Temperaturen gewachsenem Gallium-Arsenid-Chip sind sechs einzelne Antennenstrukturen mit Dipollängen von 10 μm bis 60 μm aufgebracht, die wahlweise durch entsprechende Justage der XY-Messverschiebeeinheit beleuchtet werden können. Das Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik IPM vertreibt diese Antennen kommerziell [2]. 26 Dauerhafter Aufbau Eine besonders wichtige Komponente bei der Justage der Fokussierlinse gegenüber dem Halbleiterchip ist der Abstand in Strahlrichtung. LINOS bietet mit der Z-Verstellung M (Art. Nr. G061165000) eine sehr hilfreiche Einstellmöglichkeit an, um die optimale Entfernung zum photoleitenden Schalter einstellen zu können und dauerhaft zu fixieren. Auf die Rückseite des photoleitenden Schalters wird eine Linse aus Silizium angedrückt, welche in der Zentrieraufnahmeplatte 25 (Art. Nr. G061025000) von LINOS gehaltert wird. Da die Siliziumlinse nicht so justage kritisch wie die Fokussiereinheit ist, genügt hier die einfachere und räumlich etwas reduziertere Version der XY-Messverschiebeeinheit. Um die nun divergent aus der Siliziumlinse austretende THz-Strahlung zu kollimieren, wird eine speziell gefertigte Teflon-Linse eingesetzt. Diese wird ebenfalls in einer Zentrieraufnahmeplatte 25 gehaltert. Durch die Verwendung der Mikrobank Komponenten von LINOS konnte ein hoch- gradig intuitiv sowie schnell und dauerhaft justierbarer Aufbau der THz-Sende- und THz-Empfangseinheiten realisiert werden. Diese THz-Messmodule stellen Schlüsselkomponenten in den fasergekoppelten THz Spektroskopie-Systemen des Fraunhofer Instituts für physikalische Messtechnik IPM dar [1]. 앩 Quellen: [1] F. Ellrich, T. Weinland, M. Theuer, J. Jonuscheit and R. Beigang: „Fasergekoppeltes Terahertz Spektroskopiesystem.“, tm-Technisches Messen, Oldenburg, München, 1/2008. [2] www.menlosystems.com/pdf/Tera8_ web.pdf, 23. Oktober 2008. optolines No. 19 | 4. Quartal 2008 LINOS LIVE Seminare 2008 Literaturtipp ™ WinLens Seminar an der Laser Akademie Hannover Gauß. Eine Biographie Bereits zum sechsten Mal veranstaltete die LZH Laser Akademie Hannover in Kooperation mit LINOS das Optikdesign-Seminar „Einführung in das computergestützte Optical Design mit WinLens™ Plus“. Im September reisten Thomas Thöniß, Entwicklungsleiter und Christoph Gerhard, Produktmanager für Optik, beide LINOS Göttingen, nach Hannover und gaben eine Einführung in die Theorie der Abbildungsfehler und Grundlagen des Optikdesigns. Anschließend wurde anhand von praktischen Übungen an einem umfangreichen Übungsbeispiel zum Design eines optischen Systems das Seminar-Thema vertieft. Das Seminar „Einführung in das computergestützte Optical Design mit Win-Lens™ Plus“ findet regelmäßig an zwei Terminen im Jahr an der LZH Laser Akademie Hannover statt. Weitere Informationen dazu finden Sie unter www.lzh-laser-akademie.de. Hubert Mania Daniel Kehlmann hatte ihn wiederentdeckt, den bedeutendsten Mathematiker der Neuzeit: Karl Friedrich Gauß (1777 – 1855). Seine überragenden wissenschaftlichen Leistungen waren schon seinen Zeitgenossen bewusst. Da Gauß jedoch nur einen Bruchteil seiner Entdeckungen veröffentlichte, erschloss sich erst der Nachwelt die Tiefgründigkeit und Reichweite seines Werks. Hubert Mania schildert in dieser ersten umfassenden Biographie die Geschichte eines genialen Wissenschaftlers und zugleich eine ganze Epoche. Gauß war ein Mann, der in einer Welt des Aufbruchs völlig zurückgezogen lebte. Dabei hat er wie kaum ein anderer unsere Sicht der Welt revolutioniert. Als Erster formulierte er eine nichteuklidische Geometrie und schuf damit die unentbehrliche Grundlage zu Einsteins Entwicklung der allgemeinen Relativitätstheorie. Eine glänzend geschriebene Biographie des weltberühmten und doch noch so unbekannten Genies Karl Friedrich Gauß. Rowohlt Verlag GmbH, Hardcover, 368 S., Erscheinungsjahr März 2008 19,90 Euro, ISBN 978-3-498-04506-7 Das Logo der LZH Laser Akademie Hannover. LINOS 2008 Auf allen wichtigen Messen und Tagungen Termin Messe Ort weitere Infos 24. bis 29.01. Photonics West San Jose, USA spie.org 04. bis 05.03. DPG Frühjahrstagung Hamburg hamburg09.dpg-tagungen.de 17. bis 19.03. Laser Vision 2009 Shanghai 24. bis 26.03. DPG Frühjahrstagung Dresden dresden09.dpg-tagungen.de 02. bis 05.06. DGaO Tagung Brescia, Italien dgao.de 15. bis 18.06. Laser 2009 München world-of-photonics.net Sonderpreisliste 08 Hochwertige LINOS Produkte zu günstigen Preisen Es gibt sie noch – die schönen Traditionen. Wie in den Vorjahren bieten wir Ihnen auch 2008 hochwertige LINOS Produkte zu günstigen Preisen. In der Sonderverkaufsliste finden Sie preisreduzierte Linsen, Spiegel, Prismen und viele weitere LINOS Artikel. Achtung: Von einigen Produkten gibt es nur noch wenige Stück auf Lager. Entscheiden Sie schnell, das Angebot gilt nur solange der Vorrat reicht. Die komplette Sonderverkaufsliste finden Sie in unserem Webshop unter www.linos.com/pages/no_cache/home/specialsale/ Redaktion optolines Besuch der Gauß’schen Sternwarte „Bezaubernd“ – so lässt sich der Eindruck wiedergeben, den das optolines Redaktionsteam bei einem Besuch der Gauß’schen Sternwarte in Göttingen gewann. Insbesondere die gewölbte, reizvoll bemalte Decke im Entré ist sehr apart und beeindruckt Besucher von Anfang an. Das historische Gebäude war von 1807 bis 1855 Wohn- und Arbeitsstätte des großen Mathematikers, Astronomen und Geophysikers Carl Friedrich Gauß. Nach zwei Jahren Renovierung wurde die Sternwarte am 19. November 2008 offiziell eingeweiht. Ein Verein von Göttinger Geschäftsleuten und Bürgern sorgte dafür, dass auch die Kuppel vollständig restauriert wurde. Impressum Herausgeber: LINOS Photonics GmbH & Co. KG, Geschäftsbereich Industrial Manufacturing Königsallee 23, D-37081 Göttingen FON +49 (0)5 51 / 69 35-0, www.linos.de > Kontakt: norbert.henze@linos.de Im Entré der historischen und frisch renovierten Gauß-Sternwarte, v.l.: Bastian Dzeia, Thomas Thöniß, Petra Aschenbach und Norbert Henze. © Konzeption, Layout und Produktion: BEISERT & HINZ UNTERNEHMENSKOMMUNIKATION GmbH Prinzenstraße 21a, D-37073 Göttingen www.BEISERT-HINZ.de > www.optolines.de No. 19 | 4. Quartal 2008 optolines 27 Profitieren Sie von 40 Jahren Erfahrung! Faraday-Isolatoren von LINOS Jetzt auch für 1210 nm s &ARADAY)SOLATORENMITODERD"$ËMPFUNGUND HOHER4RANSMISSION s 6ERSCHIEDENE6ERSIONEN$URCHSTIMMBARFàRMEHRERE ,ASERWELLENLËNGEN(IGH0OWER!USFàHRUNGEN "REITBANDVERSIONEN s 6ERSCHIEDENE"AUFORMENZ"+OMPAKTBAUWEISEODER ZUMDIREKTEN%INBAUINDIE-IKROBANK4- Know how für Sie: %RFAHREN3IEMEHRàBERDIEPHYSIKALISCHEN'RUNDLAGENDES &ARADAY%FFEKTSSOWIEàBERUNSEREBREITE0RODUKTPALETTEAN &ARADAY)SOLATORENUNTER www.linos.de/isolator LINOS Photonics GmbH & Co. KG 4ELEFON %MAIL SALES LINOSDE WWWLINOSDE