ATFX Import / Export
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ATFX Import / Export
Application Note – 08/16 ATFX Datenaustausch über das XML-basierte ASAM Transfer Format (ATF/XML bzw. ATFX) Einleitung Die Association for Standardisation of Automation and Measuring Systems (ASAM e. V.) ist ein Verein, der die Entwicklung von technischen Standards koordiniert. Die Standards werden in Projektgruppen durch Experten seiner Mitgliedsunternehmen entwickelt. Die Verwendung dieser Standards soll den durchgehenden Datenaustausch zwischen den Werkzeugen verschiedener Hersteller, die in einem Application Entwicklungsprozess verwendet werden, ermöglichen. A Dafür sind in den Standards z. B. Protokolle und Dateiformate für die Softwareentwicklung und das ATFX Application Data Testen von Kfz-Steuergeräten definiert. ASAMB Standards setzen auf andere öffentliche Standards auf und sind unabhängig von spezifischen IT-Technologien und Plattformen. Der Standard ASAM ODS (Open Data Services) definiert das dauerhafte Speichern und Abrufen von Daten unabhängig von einer IT-Infrastruktur und spezifiziert zwei Dateiformate für den dateibasierten Datenaustausch. Eines davon ist das XML-basierte ASAM Transfer Format (ATFX oder ATF/XML). Dies ist das für neue Werkzeuge empfohlene Austausch-Format, das auch in Zukunft bei Revisionen des ODS-Standards weiterentwickelt wird. Da die Informationen überwiegend im XML-Format abgelegt sind, ist es möglich, mit den unterschiedlichsten Werkzeugen auf die ATFX-Datei zuzugreifen. In der ArtemiS SUITE1 stehen Ihnen ein ATFX-Import und -Export zur Verfügung, der es Ihnen erlaubt, Dateien im ATFX-Format einzulesen bzw. abzulegen und so Daten mit Software-Anwendungen anderer Hersteller auszutauschen. Der ATFX-Import und -Export ist bereits in der Basisversion der ArtemiS SUITE (Code 5000) enthalten. Die ATFX-Dateien werden beim Export konform zum ASAM-ODSStandard Version 5.3.0 erzeugt und unterstützen damit die Busdaten-Modelle von CAN und FlexRay. Dabei wird eine Datei mit der Erweiterung .atfx erzeugt, die strukturell auf der ODS-Datenbankspezifikation basiert. Inhaltlich ist sie mit dem hierauf basierenden NVH-Datenbankmodell kompatibel. Zusätzlich zur ATFX-Datei wird gegebenenfalls noch eine Datei mit der Endung .atfbin erzeugt, die Binärdaten enthält. Die ArtemiS SUITE erlaubt es Ihnen, 1D-, 2D- und 3D-Datensätze2 zu exportieren und zu importieren, d. h. Sie können sowohl Zeitsignale als auch Analyse-Ergebnisse in einer ATFX-Datei speichern sowie importieren. Einleitung ATFX-Export in der ArtemiS SUITE Einstellungsmöglichkeiten ATFX-Import in der ArtemiS SUITE Einstellungsmöglichkeiten Weitere Hinweise 1 2 2 3 3 4 1 Die Beschreibungen in dieser Application Note beziehen sich auf die Version 8.0. Die allgemeine Vorgehensweise ist auch für andere Versionen gültig. Allerdings können sich Änderungen im Funktionsumfang und in der Benutzer-Oberfläche ergeben. 2 Ein 1D-Datensatz ist zum Beispiel ein Pulssignal; die Datei enthält nur den Zeitpunkt der Pulsflanken als eindimensionale Größe. In einem 2D-Datensatz sind Informationen mit einer Abszisse und einer Ordinate abgelegt, z. B. Schalldruck (Ordinate) über Zeit (Abszisse). Ein 3D-Datensatz enthält eine Kurvenschar von mehreren 2D-Datensätzen, die in der dritten Dimension über einen zusätzlichen Parameter verbunden sind, z. B. Analyse-Ergebnisse der FFT über Zeit: mehrere FFT-Spektren (2D-Datensätze mit Schalldruckpegel über Frequenz) für die verschiedenen Zeiten (3. Dimension). │1│ HEAD acoustics Application Note ATFX ATFX-Export in der ArtemiS SUITE Für den Export einer HDF-Datei in das ATFX-Format stehen Ihnen in der ArtemiS SUITE verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung: Im HEAD Navigator können Sie im Kontext-Menü einer HDF-Datei den Befehl Export -> Nach ATFX direkt ausführen. Außerdem können Sie einen ATFX-Export mit Hilfe eines entsprechenden Elements im Ziel-Pool eines Pool-Projektes durchführen. Der Export wird gestartet, sobald Sie den Berechnungs-Button anklicken. Mit einem Export-Prozess in einer Verarbeitungskette eines Automatisierungs-Projektes können Sie den ATFX-Export auch automatisiert durchführen lassen. Einstellungsmöglichkeiten Die Export-Parameter für den Export über den HEAD Navigator definieren Sie über Werkzeuge -> Einstellungen -> Export (engl. Tools -> Options -> Export). Im Abschnitt Allgemein (engl. Common) legen Sie allgemeine Einstellungen fest, die für alle ExportFormate gelten. In Abbildung 1 ist die Benutzeroberfläche dargestellt. Abbildung 1: Allgemeine Export-Einstellungen Die Funktion Einstellungsdialog bei jedem Export anzeigen (engl. Show options dialog on each export) öffnet diesen Dialog bei jedem Exportvorgang, so dass Sie die Einstellungen immer wieder anpassen können. Im Abschnitt Speicherort (engl. File Location) legen Sie fest, wo die konvertierte Datei gespeichert werden soll. Sie können ein Ausgabeverzeichnis (engl. Write to…) bestimmen oder das Quellverzeichnis als Ziel verwenden (engl. Use source directory). Wenn Sie die Option Ausgabeverzeichnis auswählen, erscheint das Feld Ausgabepfad (engl. Output Path), in dem Sie den gewünschten Speicherort definieren. Die Funktion Vorhandene Dateien überschreiben (engl. Overwrite Target Files) erlaubt das Überschreiben von bereits erzeugten Dateien. Im Abschnitt ATFX-Format legen Sie die Einstellungen, die speziell für den ATFX-Export definiert werden müssen, fest (siehe Abbildung 2). Abbildung 2: Export-Einstellungen für den ATFX-Export Die Funktion Mehrere HDF-Dateien in einer Zieldatei zusammenfassen (engl. Combine several HDF Files into one target File) erlaubt es Ihnen, alle im HEAD Navigator ausgewählten Eingangssignale beim Export zusammenzufassen und in einer einzigen ATFX-Datei abzuspeichern. Diese Einstellung kann z. B. dann sinnvoll sein, wenn für eine Marke mehrere Analysen durchgeführt und in verschiedenen HDF-Dateien abgelegt wurden, die beim Export in einer Datei zusammengefasst werden sollen. Auch die Daten von mehreren Marken können mit dieser Funktion zusammen in eine ATFX-Datei geschrieben werden. Wenn Sie hingegen diese Option deaktivieren, wird für jedes Ergebnis eine eigene ATFX-Datei erzeugt. Mit Hilfe der Funktion Schnitte in einer Datei zusammenfassen │2│ HEAD acoustics Application Note ATFX (engl. Combine Cuts into one Target File) werden alle aktivierten Analyseschnitte3 eines Eingangssignals beim Export zusammengefasst und in einer einzigen ATFX-Datei gespeichert. Wenn Sie diese Option deaktivieren, wird für jeden Analysenschnitt eine eigene ATFX-Datei erzeugt. Die Option Gemeinsame Abtastrate (engl. Common Sampling Rate) ist standardmäßig aktiviert, so dass alle Kanäle der resultierenden ATFX-Datei mit der gleichen Abtastrate abgespeichert werden. Diese einheitliche Abtastrate ist die höchste, die in den für den Export aktivierten Eingangskanälen vorhanden ist. Um die originalen Abtastraten zu erhalten, können Sie die Option deaktivieren. Ein Export mit unterschiedlichen Abtastraten ist nur für Zeitsignale 4 möglich. Für die Berechnung von Analyseergebnissen sowie einer Integration und anderen Vorverarbeitungsoperationen werden die Datensätze vorher auf eine gemeinsame Abtastrate gebracht, so dass die originalen Abtastraten für den Export nicht mehr zur Verfügung stehen. Mit der Funktion "AoExternalComponent" an Stelle von "File Components" (engl. Use ’Ao External Component‘ instead of ’File Compoments‘) wird der ODS-Server angewiesen, die entsprechenden Daten aus der ATFBIN-Datei als externe Datendatei zu belassen und sie nicht in seine SQL-Datenbank einzulagern. Die Einstellungsmöglichkeiten bei einem ATFX-Export über ein entsprechendes Element im Ziel-Pool bzw. im Automatisierungs-Projekt entsprechen den eben vorgestellten Einstellungen. ATFX-Import in der ArtemiS SUITE Auch für den ATFX-Import stehen Ihnen in der ArtemiS SUITE verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung: Für den Import im HEAD Navigator klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die ATFXDatei, um das Kontext-Menü zu öffnen. Dann klicken Sie auf Import -> Nach HDF importieren…, danach wird die Datei entsprechend der gewählten Import-Einstellungen in eine HDF-Datei umgewandelt. Außerdem können Sie mit einem Import-Prozess in einer Verarbeitungskette eines Automatisierungs-Projektes ATFX-Dateien automatisiert importieren. Einstellungsmöglichkeiten Die Import-Einstellungen erreichen Sie über Werkzeuge -> Einstellungen -> Import -> Allgemein (engl. Tools -> Options -> Import -> Common, siehe Abbildung 3). In diesem Fenster können Sie wie beim ATFX-Export über die Funktion Einstellungsdialog vor jedem Import anzeigen (engl. Show Options Dialog on each Import) erreichen, dass dieser Dialog bei jedem Importvorgang geöffnet wird, so dass Sie die Einstellungen immer wieder anpassen können. Abbildung 3: Allgemeine Import-Einstellungen Im Abschnitt Speicherort (engl. File Location) legen Sie fest, wo die neuerzeugte HDF-Datei gespeichert werden soll. Sie können ein Ausgabeverzeichnis (engl. Write to…) bestimmen oder das Quellverzeichnis als Ziel verwenden (engl. Use source directory). Wenn Sie die Option Ausgabeverzeichnis auswählen, erscheint das Feld Ausgabepfad (engl. Output Path), in dem Sie den gewünschten Speicherort definieren. Die Funktion Vorhandene Dateien überschreiben (engl. Overwrite Target Files) erlaubt das Überschreiben von bereits erzeugten Dateien. 3 Analyseschnitte können Sie im Eigenschaftenfenster von bestimmten Analysen, z.B. Ordnungsanalyse über Zeit/Drehzahl aktivieren. 4 Dies können auch gefilterte Zeitsignale sein. │3│ HEAD acoustics Application Note ATFX Weitere Hinweise Wenn Sie eine ATFX-Datei über den HEAD Navigator importiert haben, können Sie die neuerzeugte HDF-Datei sehr einfach über den Punkt Letzte Ergebnisse (engl. Recent Results) finden und per Drag&Drop z. B. in den Daten-Pool Ihres Pool-Projektes einfügen. Die zuletzt erzeugte Datei steht immer am Anfang dieser Liste. Bei einer ATFX-Datei, die Kanäle mit sehr unterschiedlichen Abtastraten enthält, findet beim Import eine Abtastraten-Umwandlung statt. Dazu werden alle Kanäle, die eine kleinere Abtastrate als das 1/32-fache der maximalen Abtastrate haben, auf die 1/32-fache Maximalabtastrate hochgesampelt. Die neu erzeugte HDF-Datei besitzt also nicht mehr die originalen Abtastraten. ATFX-Dateien mit 2D-Datensätzen (z. B. Zeitsignale), die mehr als eine Abszisse enthalten, können nicht durch die ArtemiS SUITE importiert werden. Der Import einer ATFX-Datei mit vielen Kanälen, der eine HDF-Datei erzeugt, die grösser als etwa 750MB ist, kann sehr lange dauern. Dies ist z. B. der Fall bei sehr langen Zeitsignalen mit vielen Kanälen. Haben Sie Fragen an den Autor? Schreiben Sie uns an: imke.hauswirth@head-acoustics.de. Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung! │4│