PDF-Dokument - Deutscher Blinden

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PDF-Dokument - Deutscher Blinden
Wie sich blinde Computernutzer
PDF-Dokumente zugänglich
machen
Dieser Beitrag wurde von Oliver Nadig in Oktober 2005 verfasst. Die
vorliegende Fassung ist die Version 1.02 vom 25.1.2006.
Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen......... 1
Zusammenfassung..................................................................................... 2
Rechtliche Hinweise ................................................................................... 3
1. Klagelied eines frustrierten PDF-Neulings........................................... 3
1.1. Zusammenfassung von Teil 1 .................................................... 12
2. Nützliche Software zum Lesen und Umwandeln von PDF-Dateien... 13
2.1. Installation und Konfiguration des Adobe Readers .................... 15
2.2. Installation von XPDF................................................................. 20
2.3. Installation von GhostScript und GSView................................... 21
2.4. Installation und Konfiguration von Omnipage Pro ...................... 25
3. Wann wird welches Programm eingesetzt? - ein
Entscheidungsschema ............................................................................. 27
4. Lesen, was drinsteht: Den Adobe Reader im Griff ............................ 31
4.1. Wie Screenreader und Adobe Reader zusammenarbeiten........ 32
4.2. PDF-Dokumente im Adobe Reader lesen .................................. 36
4.3. Formularbearbeitung mit dem Adobe Reader ............................ 44
4.4. Die Sprachausgabe des Adobe Readers ................................... 49
4.5. Weitere Einstellungstipps für den Adobe Reader....................... 52
5. Raus holen, was drinsteckt: PDF in Text umwandeln ....................... 53
5.1. Von PDF nach Text mit dem Adobe Reader .............................. 53
5.2. Von PDF nach Text mit PDFToText........................................... 55
5.3. Von PDF nach Text mit GSView ................................................ 59
5.4. Von PDF nach Text per Texterkennungsprogramm................... 60
5.5. Von PDF nach Text oder HTML per Internet.............................. 65
6. Noch mehr Hintergrundwissen zu PDF ............................................. 66
6.1. Die sieben Versionen des PDF .................................................. 66
6.2. Verschlüsselt und versiegelt? - Die PDF-Sicherheitseinstellungen
................................................................................................... 69
6.3. PDF mit und ohne Tags ............................................................. 72
6.4. Zur fertigen PDF-Datei auf tausend (Irr)wegen .......................... 74
7. Zugänglichkeit von PDF für Blinde: Eine kritische Bilanz .................. 79
8. Weiterführende Literaturhinweise...................................................... 84
9. Über den Autor.................................................................................. 84
Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
Zusammenfassung
Dateien im so genannten Portable Document Format (PDF) finden immer
größere Verbreitung - vor allem im Internet. Dafür gibt es zwei Hauptgründe:
1. PDF-Dateien sind so beschaffen, dass sie - im Gegensatz zu den
meisten anderen Dokumentformaten - auf allen Betriebssystemen und
in allen Anzeigeprogramme stets gleich aussehen, und zwar immer
so, wie es der Autor beabsichtigt.
2. Autoren einer PDF-Datei können ihr geistiges Eigentum wirksam
schützen, indem sie das Ausdrucken und Kopieren von
Dokumentinhalten bzw. den Export in andere Dateiformate durch
Verschlüsselung und Einschränkung der Zugriffsrechte verbieten.
Gerade diese beiden für sehende Autoren und Leser vorteilhaften Aspekte
('optisches Erscheinungsbild steht im Vordergrund und ist zunächst
unveränderlich' und 'Zugriffsrechte des Benutzers können eingeschränkt
werden') sind es, die uns blinden Computernutzern das Leben mit PDFDokumenten schwer machen können.
Bei der Arbeit mit dem Computer sind wir auf spezielle
Bildschirmvorlesesoftware (so genannte Screenreader) angewiesen. Diese
Programme bereiten die für Sehende EDV-Anwender auf dem
Computermonitor sichtbare Information auf und präsentieren sie uns mit
geeigneten Ausgabemedien: Akustisch über eine Sprachausgabe oder
tastbar über eine so genannte Braillezeile.
Die Schwierigkeiten, die wir mit PDF-Dokumenten haben, hängen eng mit
der Notwendigkeit zusammen, einen Screenreader benutzen zu müssen - sie
lassen sich in drei Problemkreisen zusammenfassen:
1. PDF-Dokumente können dem Screenreader keine oder zu wenige
Informationen über ihre Struktur geben, da sie diese Informationen
nicht oder in zu geringem Maße enthalten oder weil dem
Screenreader der Zugriff auf diese Informationen aufgrund von
Eingeschränkten Benutzerrechten verweigert wird.
2. Einzelne Screenreader unterstützen Programme wie den Adobe
Reader, mit deren Hilfe PDF-Dokumente gelesen werden könnten, nur
mangelhaft.
3. Die blinden Benutzer sind im Umgang mit PDF-Dateien nicht
genügend geschult.
Ausgehend von diesen Problemkreisen verfolgt der vorliegende Artikel drei
Ziele:
1. Ich möchte erklären, warum die Tatsache, dass das PDF ein
optisches und kein logisches Dokumentenformat ist dazu führt, dass
wir viele PDF-Dateien nicht oder nur unter großen Mühen lesen
können.
2. ich möchte erläutern, wie man mit den verschiedenen Screenreadern
PDF-Dokumente lesen kann.
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
3. Ich möchte konkret beschreiben, wie man PDF-Dokumente mit Hilfe
des Adobe Readers lesen kann oder - falls dies schwierig bzw.
unmöglich sein sollte - wie man den Inhalt einer PDF-Datei in ein
lesbares Dokumentenformat (Text, Word, usw.) umwandeln kann.
Um die Probleme, ihre Ursachen und Lösungen zu schildern, muss ich leider
eine Menge computertechnisches Detailwissen ansprechen. Damit das nicht
so trocken wird, habe ich mich dazu entschlossen, den Artikel in Form eines
Dialoges zwischen einem blinden EDV-Berater und einem wissensdurstigen
PDF-Neuling zu verfassen.
Rechtliche Hinweise
1. Das vorliegende Dokument ist geistiges Eigentum des Autors Oliver
Nadig (Marburg). Es darf für den privaten Gebrauch kostenlos genutzt
und beliebig kopiert werden.
2. Das Dokument darf nur unverändert und nur kostenlos an Dritte weiter
gegeben werden.
3. Dritten ist der Vortrag und die Weitergabe des Dokuments im Rahmen
von EDV-Schulungen, Seminaren, Workshops, Weiterbildungen und
ähnlichen Veranstaltungen nur gestattet, wenn entweder die
Teilnahme kostenlos ist oder die entsprechende Veranstaltung von
einer Organisation der Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe
durchgeführt wird.
4. Der Text wurde mit Sorgfalt erstellt, trotzdem sind Irrtümer nicht aus
zu schließen. Der Autor haftet nicht für eventuelle Fehlinformationen
und Schäden, die unmittelbar oder mittelbar durch die Nutzung des
vorliegenden Dokumentes entstehen könnten.
1.
Klagelied eines frustrierten PDF-Neulings
"Wer hat bloß dieses PDF erfunden", fragt - nein seufzt der blinde Herr in
mittleren Jahren, der mir in meiner EDV-Sprechstunde für blinde und
sehbehinderte Computernutzer gegenübersitzt.
"Das PDF (die Abkürzung steht übrigens für Portable Document Format)
wurde im Jahre 1993 von der Firma Adobe Systems Incorporated erfunden",
könnte ich meinem Gesprächspartner antworten, aber das würde seine
Probleme, die er mir bereits geschildert hat, nicht lösen.
Mein Besucher ist seit einigen Wochen stolzer Besitzer eines blindengerecht
ausgerüsteten Computerarbeitsplatzes. Das bedeutet zunächst einmal, dass
auf seinem Schreibtisch ein handelsüblicher Computer mit Monitor und
einem Paar Lautsprecherboxen steht. Neben dem Betriebssystem Windows
XP, der Textverarbeitung Microsoft Word und einigen weiteren
Anwendungsprogrammen ist auf der Festplatte des Computers noch eine für
meinen Besucher absolut notwendige Software installiert, nämlich ein so
genanntes Bildschirmausleseprogramm (auch Screenreader genannt). Da
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mein Gast als blinder Computernutzer den Bildschirminhalt optisch nicht
wahrnehmen kann, sorgt der Screenreader dafür, dass die Informationen, die
auf dem Computermonitor zu sehen sind, aufbereitet und über eine
Sprachausgabe und eine so genannte Braillezeile wiedergegeben werden.
Die Sprachausgabe ist eine - meist bereits in den Screenreader integrierte Software. Ihre meist gut verständliche und zuweilen recht angenehme
Stimme wird über die Lautsprecher des Computers ausgegeben. Die
Braillezeile ist ein meist platzsparend unter der PC-Tastatur stehendes
flaches elektronisch gesteuertes Ausgabegerät, das mit Hilfe einer Vielzahl
von Stiften Blindenschriftbuchstaben formt, die mit den Fingern ertastet
werden. Da die Stifte bei Bedarf jederzeit entweder unter der Oberfläche
verschwinden oder wieder daraus hervorgeschoben werden können, lässt
sich dort, wo eben noch ein alter Buchstabe zu fühlen war, ein Neuer
Formen, wenn sich beispielsweise der Bildschirminhalt ändert. Je nach Breite
der Braillezeile können dort gleichzeitig zwischen 20 und 80 Zeichen
abgebildet werden - in jedem Falle aber maximal eine Bildschirmzeile, wovon
das Gerät seinen Namen erhalten hat.
Zusätzlich hat sich mein blinder Gesprächspartner auch einen Scanner
angeschafft. Sein Besitzer kann sich damit unter Verwendung einer
Texterkennungssoftware Briefe, Bücher, Zeitschriften und sonstige gedruckte
Schriftstücke aller Art zugänglich machen. Dazu erstellt der Scanner
zunächst ein Bild von der Textseite, die auf seine Glasplatte gelegt wurde
und überträgt es an den Computer. Dort kümmert sich dann die
Texterkennungssoftware darum, dass die auf dem Seitenabbild sichtbare
Schrift in ein Textdokument verwandelt wird. Dieser elektronische Text wird
dann mit Hilfe des Screenreaders über die Sprachausgabe und die
Braillezeile wiedergegeben.
Nun hat sich mein Besucher also mit seinen Geräten angefreundet, hat unter
Verwendung seines Scanners schon so manchen Text gelesen, hat in Word
schon so manchen Brief an Bekannte geschrieben, ist sogar ins Internet
vorgedrungen und hat dort - oh Schreck - Bekanntschaft mit PDFDokumenten gemacht.
"Zusatzinformationen zur letzten Wissenschaftssendung auf meinem
Lieblingsradiosender, eine Broschüre über die Rentenreform, die
Bedienungsanleitung zu meinem Fernseher, deren Original ich letztes Jahr
irgendwie verlegt habe - sogar die Abwassergebührenordnung meiner
Heimatgemeinde - alles habe ich im Internet gefunden, aber immer nur als
PDF-Datei!"
"Welche Probleme gab es denn beim Lesen dieser Dokumente", frage ich
und ahne schon, was da kommen würde.
"Eine ganze Menge - und jedes Mal was Anderes!", kam prompt die
erwartete Antwort.
"Es fängt schon damit an, dass sich die PDF-Dateien im Internet immer
automatisch öffnen, was ich gar nicht will. Manchmal kann ich nur die erste
Seite der PDF-Datei lesen - ab und zu noch nicht mal die! In der
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Rentenbroschüre waren alle Sätze und Absätze durcheinander. Bei der
Abwassergebührenordnung und bei der Bedienungsanleitung zu meinem
Fernseher kamen sogar Fehlermeldungen. Beim Abwassertext hat meine
Sprachausgabe irgendwas davon erzählt, dass das Dokument leer zu sein
scheint - das kann doch aber wohl nicht ganz stimmen. Bei der
Bedienungsanleitung wurde etwas von Sicherheitseinstellungen geplappert,
die angeblich das Lesen des Dokuments verhindern würden. Ein verflixter
Kram ist das mit dem PDF!"
Mir wird sofort klar, dass ich ganz am Anfang beginnen muss, wenn ich dem
verzweifelten Herrn helfen möchte, seine PDF-Dokumente so weit wie
möglich in den Griff zu bekommen. Also fange ich mit einer oft geprobten
Vorrede an:
"Da haben wir ja gleich einen ganzen Sack voller Ärgernisse. Alle Probleme,
die Sie schildern, habe ich entweder selbst schon beim Umgang mit PDFDateien gehabt oder ich kenne andere blinde Computernutzer, die über diese
Schwierigkeiten und Fehlermeldungen berichtet haben. Wenn Ihnen bei
Ihrem Kampf mit den PDF-Dateien allerdings eine sehende Person über die
Schulter geschaut hätte, wäre sie etwas verwundert über Ihre
Schwierigkeiten gewesen, denn am Bildschirm war mit Sicherheit in jedem
Fall ein optisch ansprechender Text zu sehen."
"Das glaube ich Ihnen ja aufs Wort. Aber wie kann es denn sein, dass wir
Benutzer eines Screenreaders so viele Probleme mit etwas haben, das für
Sehende die einfachste Sache der Welt zu sein scheint?"
"Das liegt meistens in der Natur der PDF-Dokumente selbst und sehr viel
seltener daran, dass unsere Bildschirmausleseprogramme Mängel
aufweisen."
"Muss ja eine sehr vielseitige Natur sein, wenn es bei einigen PDFDokumenten fast gar keine Probleme gibt und mit Anderen scheinbar
überhaupt nicht geht."
"Mit dem Stichwort 'Vielfalt' haben Sie in der Tat den Nagel auf den Kopf
getroffen. Man kann nämlich buchstäblich auf tausend Wegen zu einer PDFDatei gelangen."
"Tatsächlich? Ich hatte mir das so ähnlich wie bei der Textverarbeitung in
Microsoft Word vorgestellt. Da habe ich doch ein einziges Programm, mit
dem ich Dateien erstelle, die dann die Endung '.doc' bekommen und die
dann als Word-Dokumente bezeichnet werden."
"Bei PDF-Dateien ist das ein wenig anders. Es gibt zwar Programme, in
denen Sie ein Dokument erstellen und dann direkt als PDF-Datei
abspeichern können. Das Bekannteste und am besten dafür geeignete
Programm stammt von den Erfindern der PDF-Dokumente selbst, also von
der Firma Adobe Systems und heißt Adobe Acrobat. Das gibt es jetzt aktuell
schon in der Version sieben."
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"Mein Computer öffnet PDF-Dokumente immer mit einem Programm namens
Adobe Reader, Version 6.02. Bedeuten Adobe Acrobat und Adobe Reader
das gleiche?"
"Nein, aber aufgrund der Namensähnlichkeit sind Verwechslungen nur all zu
verständlich! Hinzu kommt noch, dass das Programm erst seit der Version
6.0 Adobe Reader heißt, bis zur Version 5.1 aber auf den Namen Adobe
Acrobat Reader hörte.
Der Adobe Reader ist ein kostenloses Programm, mit dem Sie PDFDokumente zwar lesen, aber nicht selbst erstellen können. Sie bekommen
den Adobe Reader über das Internet, er ist aber auch auf vielen ProgrammCDs enthalten, weil mittlerweile zahlreiche Software-Handbücher als PDFDatei zur Verfügung gestellt werden. Der Adobe Reader ist das einzige PDFAnzeigeprogramm, das mit Screenreadern direkt zusammen arbeitet.
Versuchen Sie also nicht, sich mit Hilfe anderer Software PDF-Dokumente
vorlesen zu lassen - der Versuch ist zum Scheitern verurteilt. Vergessen Sie
nie, dass der Adobe Reader kein Textverarbeitungsprogramm, sondern nur
ein Betrachter, ein so genannter Viewer ist."
"Dann vermute ich mal, dass die Software namens Adobe Acrobat, mit der
man PDF-Dokumente nicht nur anschauen, sondern auch erstellen kann,
eine Kleinigkeit kostet."
"Ja, und das nicht zu knapp! Das Produkt Adobe Acrobat gibt es einmal in
der Standard-Version, die aber schon über 400 Euro kostet. Die Professional
Edition kostet sogar über 600 Euro. Die Finanzen sind übrigens der
Knackpunkt: Mit Hilfe von Adobe Acrobat lassen sich zwar hervorragend
zugängliche PDF-Dokumente erstellen; Da die Software aber so teuer ist,
wird sie nur von wenigen PDF-Autoren eingesetzt, die lieber auf
kostengünstigere oder kostenlose Möglichkeiten zur PDF-Erstellung zurück
greifen, Leider liefern die kostengünstigen und kostenlosen Programme aber
im Durchschnitt sehr viel schlechter zugängliches PDF."
"Dann habe ich wohl schon mit ein paar schlecht zugänglichen PDF-Dateien
Bekanntschaft gemacht. Bestimmt haben wir im Laufe unseres Gespräches
noch Gelegenheit zu besprechen, auf welchen unterschiedlichen Wegen
PDF-Dateien erzeugt werden können und mit welchen Programmen man die
am besten für Screenreader geeigneten Dokumente produziert. Für den
Augenblick interessiert mich aber mehr, wie ich diese Dateien vernünftig
lesen kann. Gut: Es gibt viele Erstellungsmöglichkeiten für PDF-Dateien,
Aber ich selbst benutze doch immer denselben Screenreader und immer den
selben Viewer, nämlich den Adobe Reader 6.02. Wodurch unterscheiden
sich denn nun genau die für mich gut zugänglichen - also gut lesbaren PDF-Dokumente von den schlecht Zugänglichen?"
"Zunächst müssen wir uns darüber klar werden, dass das PDF ein
Schaukasten-Dokumentformat ist. Ich meine damit folgendes: PDF ist so
beschaffen, dass die entsprechenden Dokumente auf allen
Betriebssystemen und in allen Anzeigeprogrammen stets gleich aussehen,
und zwar so, wie es der Autor wünscht. Dazu bettet er einfach die
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Informationen über das optische Erscheinungsbild, die verwendeten
Schriftarten, die benötigten Bilder und vieles mehr in sein Dokument ein.
PDF ist nahezu ein Allesfresser, wenn es um Schrift und Grafik geht. Diese
erzwungene Unveränderbarkeit des Erscheinungsbildes kann im
übertragenen Sinne so gedeutet werden, als würde jemand ein Dokument in
eine Glasvitrine hängen, um es vor beabsichtigten oder unbeabsichtigten
Veränderungen zu schützen. Dies steht natürlich im Widerspruch zu den
Bedürfnissen blinder und sehbehinderter Computeranwender:
•
•
Sehbehinderte müssen ihre Bildschirmeinstellungen wie Farben,
Kontraste und Schriftgrößen stets individuell an ihre Sehbehinderung
anpassen,
Blinde benötigen zum Lesen eines PDF-Dokumentes einen
Screenreader, der den Inhalt Sprachausgaben- und
braillezeilengerecht umformt.
Denken Sie in diesem Zusammenhang nur einmal daran wie wichtig es für
Sie als Nicht-Sehenden bei einem Museumsbesuch ist, dass die
Ausstellungsstücke aus ihren Vitrinen geholt werden, damit sie Sie betasten
können."
"Das leuchtet mir ein: PDF-Dateien sind wie Ausstellungsgegenstände, die in
Schaukästen oder hinter Absperrungen vor mir in Sicherheit gebracht
wurden, und es scheint nicht eben einfach zu sein, eine
Ausnahmegenehmigung zu erhalten, sie anfassen zu dürfen.
Worin liegen denn nun aber konkret die Barrieren, die potentiell zwischen mir
und dem Inhalt meiner PDF-Dokumente liegen?"
"Es lassen sich die folgenden sieben Punkte benennen, in denen sich ein
schlecht zugängliches von einem gut zugänglichen (barrierefreien) PDFDokument unterscheidet:
1. Der Inhalt liegt nicht als Text, sondern als Grafik vor:
Sie wissen, dass ein Screenreader nur mit solchen Informationen etwas
anfangen kann, die als Text vorliegen; Grafiken kann ein
Bildschirmleseprogramm dagegen nicht erkennen. Nun ist es technisch
aber möglich, einen Text mit Hilfe eines Scanners elektronisch zu
erfassen, ihn als reine Grafik zu speichern und daraus ein PDF-Dokument
zu erstellen. Dieses kann Ihnen Ihr Screenreader aber nicht vorlesen, da
es rein grafisch ist. Auch für sehende Benutzer haben grafische PDFDateien einen gravierenden Nachteil: Der Text kann zwar mit den Augen
gelesen, aber nicht nach bestimmten Wörtern durchsucht werden, weil die
Buchstaben ja keine echten Textzeichen, sondern Bestandteile eines
Bildes sind. Für einen Screenreader jedenfalls ist ein grafisches Dokument
leer und damit unzugänglich. Das dürfte auch auf die
Abwassergebührenordnung zutreffen, von der Sie eingangs gesprochen
haben. Barrierefreie PDF-Dokumente bestehen immer aus 'echtem' Text,
also aus einer Menge 'echter' Zeichen, in denen nach Textpassagen
gesucht werden kann. Grafische PDF-Dokumente können Sie sich nur mit
Hilfe spezieller Texterkennungsprogramme zugänglich machen. Dies
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besprechen wir ausführlich in Abschnitt 5.4 Aber bereits die Autoren
können grafische und damit unzugängliche PDF-Dokumente zugänglich
machen, indem Sie ihre Dokumente nach dem Scannen per
Texterkennung umwandeln lassen. Dies besprechen wir in Abschnitt 6.4.
2. Fehlende Informationen über die logische Dokumentstruktur:
Nehmen Sie einmal an, dass Sie mit Hilfe von Microsoft Word einen Brief
an Ihre normalsichtige Tante Elvira schreiben. Indem Sie über die Tastatur
die notwendigen Zeichen eintippen, erzeugen Sie den Inhalt des Briefes.
Indem Sie Text einrücken, fett drucken, unterstreichen oder bestimmte
Textteile in anderer Schriftart und Schriftgröße darstellen, geben Sie ihrem
Brief seine äußere Form: Sein Layout. Wenn Tante Elvira den Brief mit
den Augen überfliegt kann sie anhand seines Layouts sofort erkennen,
welcher Text welchen Sinn erfüllt. Beispielsweise kann sie sofort sehen,
wo auf dem Papier sich Adressangaben, Anrede, Fließtext und
Grußformel befinden. Das kann sie aber nur deshalb, weil sie über den
allgemeinen Aufbau eines Briefes und seine Bestandteile bescheid weiß.
Tante Elvira kann also durch einen einzigen Blick auf den Brief seinen
logischen Aufbau aus Adressblöcken, Anrede, Fließtext und Grußformel
erkennen, ohne dass diese Informationen über die Dokumentstruktur in
der Word-Datei enthalten sind. Wer nichts über den logischen Aufbau
eines Briefes wüsste, der würde in ihrem Word-Dokument auch keine
Hinweise darauf finden.
Sie können gerne sagen, dass das bei einem Brief auch gar nicht so
schlimm ist, aber stellen Sie sich statt des Briefes einen längeren
Referatstext, eine Hausarbeit oder einen wissenschaftlichen Artikel vor.
Derartige Dokumente sind normalerweise mit Hilfe verschiedener
Überschriften-Ebenen hierarchisch gegliedert und enthalten Nummerierte
Listen, Aufzählungen, Fußnoten, Tabellen und vieles mehr."
"Solche Artikel kenne ich aus dem Internet. Da werden mir aber die
Überschriften, Nummerierungen, Listen und Tabellen immer brav von
meinem Screenreader vorgelesen."
"So ist es. Das liegt daran, dass in diesen Texten neben dem reinen Inhalt
und den Informationen über das Layout auch Angaben über die logische
Dokumentstruktur enthalten sind. Diese Angaben werden in Form von
Markierungen in die Dokumente eingebettet und im Fachjargon als Tags
bezeichnet. In den Internet-Dokumenten sind also nicht nur Informationen
zum optischen Erscheinungsbild hinterlegt sondern auch Tags, die
beispielsweise sagen: 'Dies hier ist eine Überschrift' oder 'das hier ist ein
Fließtextabsatz' oder 'jetzt kommt eine Tabelle mit drei Spalten und fünf
Reihen'. Ihr Screenreader wertet diese Tags aus und liest Ihnen den Text
entsprechend strukturiert vor."
"Ich glaube ich verstehe: Wenn ich mit meinem Screenreader ein
Dokument lese, dem diese strukturierenden Tags fehlen, kann zwar
vielleicht der Sehende anhand des Layouts erkennen, ob ein bestimmter
Textteil eine Überschrift, eine Aufzählung oder eine Tabellenzelle sein soll,
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
aber mein Screenreader kann das nicht, weil er kein intuitives Wissen
über die Regeln der Textgestaltung hat."
"Vollkommen korrekt. Gut zugängliche PDF-Dokumente enthalten Tags,
die dem Screenreader erstens die logische Dokumentstruktur mitteilen
und zweitens Auskunft darüber geben, in welcher Reihenfolge die
verschiedenen Textblöcke auf den jeweiligen Textseiten vorgelesen
werden müssen. Die Anwesenheit von Tags wirkt sich aber nicht nur
positiv auf das Vorlesen durch eine Sprachausgabe, sondern auch auf die
Qualität von Dateien aus, die durch die Umwandlung von PDFDokumenten in ein anderes Dokumentformat entstehen. Schlecht
zugängliche PDF-Dateien sehen zwar am Bildschirm schön aus, sind aber
inhaltlich nicht strukturiert, weil sie keine Tags enthalten. Sie haben keine
Chance, sich absatz- oder überschriftenweise in einem solchen Dokument
zu bewegen. Die Texte werden ohne logische Gliederung 'in einem
Rutsch' vorgelesen. Was aber noch viel schlimmer ist: Die Reihenfolge, in
der die Textteile vorgelesen werden müssen, stimmt unter Umständen
nicht mehr. Bei Texten, deren Seiten mehrere Textspalten aufweisen,
wobei die Spalten womöglich noch durch Bilder und über die ganze
Seitenbreite verlaufende Überschriften unterbrochen werden, werden
Absätze durcheinander gewürfelt, Textpassagen in falscher Reihenfolge
vorgelesen und es werden Tabellen 'zerpflückt'. Das trifft vermutlich auf
die Rentenbroschüre zu, von der Sie gesprochen haben."
"Aha, dann ist das also vergleichbar mit der Situation, die ich manchmal
beim Einscannen von mehrspaltigen Zeitschriften- und Zeitungsseiten
habe: Da wird mir der Text einer Seite ab und zu auch in verkehrter
Reihenfolge vorgelesen oder es werden Tabellen 'zerrissen."
"Genau richtig! Während ein normalsichtiger Mensch ohne Mühe die
Lesereihenfolge (Lesefolge) der verschiedenen Textblöcke auf einer Seite
bestimmen kann, versagen Texterkennungsprogramme und Screenreader
beim Entziffern mehrspaltiger Textseiten hin und wieder."
"Beim Einscannen mehrspaltiger Seiten kann ich die Probleme ja notfalls
dadurch lösen, dass ich das Blatt von einem Sehenden entsprechend
zerschneiden lasse. Gibt es denn für mehrspaltige PDF-Dokumente auch
eine Lösung."
"Zumindest gibt es Lösungsversuche. Die bespreche ich mit Ihnen, wenn
wir uns in Teil vier im Abschnitt 4.2 ausführlich mit dem Adobe Reader
beschäftigen. Außerdem vertiefen wir das Thema 'Tags' aus einer eher
theoretischen Sicht in Abschnitt 6.3.
Kommen wir aber zunächst einmal zum dritten der sechs Probleme im
Zusammenhang mit schlecht zugänglichen PDF-Dokumenten.
3 Zugriffsfeindlicher Dokumentschutz:
Wie bereits erwähnt, kann der Autor den Inhalt seines PDF-Dokumentes
schützen. Obwohl man es auf dem Bildschirm sehen und sich darin
bewegen kann, lässt sich mit Hilfe der PDF-Sicherheitsmechanismen
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insbesondere das Ausdrucken und das Kopieren von Dokumentinhalten in
die Zwischenablage verbieten. Der Autor kann beim Schützen eines
Dokumentes so ungeschickt vorgehen, dass dem Screenreader der Zugriff
auf sämtlichen Dokumentinhalt ebenfalls verweigert wird. In diesem Fall
kann das Dokument zwar von sehenden Personen mit den Augen, nicht
aber von einem blinden Computeranwender mittels Screenreader gelesen
werden. In diesem Fall kann man versuchen, den Text des Dokumentes
mit Hilfe von Programmen zu extrahieren, die die
Sicherheitsmechanismen ignorieren. Wir besprechen die Handhabung
derartiger Software in Abschnitt 5.3.
Zugängliche PDF-Dokumente verwenden Schutzmechanismen, die den
Zugriff des Screenreaders auf den Dokumentinhalt nicht verhindern und
damit sowohl dem Schutzbedürfnis des Autors als auch dem
Informationsbedürfnis des Screenreader-Nutzers Rechnung tragen.
Nähere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie in Abschnitt 6.2.
Nun zum vierten Problem ...
4. Fehlende Navigationsmöglichkeiten:
In längeren Texten will man sich nicht nur zeilen- und seitenweise
bewegen können; von Dokumenten in modernen Dateiformaten wie
HTML (Internetseiten) oder DOC (Microsoft Word) erwarten wir, dass uns
interne Querverweise (Links) zur Verfügung stehen. Beispielsweise sollte
es ein Inhaltsverzeichnis geben, dessen Einträge Querverweise zu den
einzelnen Dokumentabschnitten darstellen. Auch im Text erwarten wir
immer wieder Links zu anderen Textstellen, wenn darauf verwiesen wird.
Mit anderen Worten: In einem komplexeren Dokument sollte man sich
nicht nur auf physischer Ebene zeilen- und seitenweise, sondern auch
auf logischer Ebene kapitel- und abschnittsweise bewegen können.
Dies ist auch in gut strukturierten PDF-Dokumenten mit Hilfe von
Querverweisen möglich. Schlecht zugängliche PDF-Dokumente wurden
ohne Querverweise erstellt. Wie Sie PDF-Querverweise beim Lesen im
Adobe Reader benutzen, erfahren Sie in Abschnitt 4.2.
Nun zum fünften Problem ...
5. Fehlende Umflusskontrolle bei Textvergrößerung:
Sehbehinderte Computerbenutzer verwenden neben spezieller
Vergrößerungssoftware oftmals auch die vom jeweiligen Programm
selbst zur Verfügung gestellten Zoom-Funktionen. Dabei vergrößert sich
natürlich nur die Schrift, während der verfügbare Platz im
Programmfenster gleich bleibt. Um den gesamten Inhalt zu lesen, muss
das Dokument unter Umständen im Fenster horizontal gescrollt werden.
In einer solchen Situation wünschen sich Sehbehinderte ein Dokument,
das unabhängig von der eingestellten Vergrößerungsstufe stets komplett
im Fenster sichtbar bleibt. Dies kann nur so realisiert werden, dass sich
Zeilenumbrüche, Textspalten und Tabellen automatisch und intelligent
umorganisieren. Die Anordnung von Textblöcken wird dabei also je nach
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Textvergrößerung sinnvoll verändert. Diesen Vorgang nennt man
'umfließen'.
Für Sehbehinderte Schlecht zugängliche PDF-Dokumente enthalten
keinerlei Informationen darüber, wie sich ihr Inhalt bei veränderter
Darstellungsgröße am Bildschirm dynamisch umordnen muss, sie haben
ein schlechtes Umfließverhalten. Gut zugängliche PDF-Dateien
umfließen automatisch bei veränderter Dokumentanzeigegröße.
6. Darstellungsprobleme bei selbst gewähltem Farbschema im
Zusammenhang mit farbigen Texthinterlegungen: Diese für
sehbehinderte Computeranwender relevante Problematik wird sehr
anschaulich auf den Seiten des Projektes "Barrierefrei Informieren und
Kommunizieren" (BIK) dargestellt, weshalb ich hier daraus zitieren
möchte:
... so bietet der Adobe Reader zwar die für viele sehbehinderte Benutzer
wichtige Möglichkeit, die Farben von PDFs anzupassen. Die
Benutzereinstellungen beeinflussen jedoch nur den Seitenhintergrund
und die Textfarbe - nicht aber Hintergrundflächen wie zum Beispiel farbig
(oder auch weiß) hinterlegte Spalten oder Textkästen. Dadurch kann
Text unter Umständen unlesbar werden, weil Schrift und Hintergrund in
der gleichen Farbe angezeigt werden.
Ein Beispiel: Bei einem Textkasten mit gelbem Hintergrund und
schwarzer Schrift führt die Einstellung "Gelber Text auf schwarz" zu
unsichtbarer Schrift, denn nur der Seitenhintergrund wird schwarz, der
Kasten bleibt jedoch Gelb. Das Ergebnis: gelbe Schrift auf gelbem
Hintergrund.
Für die genannte Problematik ist nicht der PDF-Autor, sondern ein Fehler
in der Adobe-Software verantwortlich. Einstweilen empfiehlt es sich
keine farbigen Hintergründe und Texthinterlegungen zu verwenden.
7. Schlechte Zeichencodierung:
während sehende Computerbenutzer Schriftzeichen an ihrem optischen
Erscheinungsbild erkennen, identifizieren Screenreader Buchstaben,
Ziffern und Sonderzeichen anhand einer festgelegten Zahl. Dabei muss
jedem Buchstaben eindeutig genau eine Zahl und jeder Zahl eindeutig
genau ein Buchstabe zugeordnet sein. Vielleicht wissen Sie, dass es in
der Schrift der Sehenden üblich ist, bestimmte Buchstaben dann näher
aneinander zu rücken, wenn sie in bestimmten Kombinationen
vorkommen. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn ein großes 'T' und ein
kleines 'e' oder zwei kleine 'f' aufeinander folgen. Diese BuchstabenAneinanderrückungen werden als Unterschneidungen und als Ligaturen
bezeichnet. Manche Zeichensätze verwenden für Ligaturen und
Unterschneidungen eigene Zahlenbezeichnungen, die aber nicht
eindeutig sind. Die Folge: Muss ein Screenreader einen Text mit
Ligaturen und Unterschneidungen vorlesen, der unter Verwendung eines
derartigen ungünstigen Zeichensatzes codiert wurde, spricht er für jede
Ligatur und jede Unterschneidung unverständlichen 'Buchstabensalat'.
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
Gut zugängliche PDF-Dokumente verwenden Zeichensätze, die
Ligaturen und Unterschneidungen entweder gar nicht separat codieren
oder die ihnen zumindest eindeutige zahlen zuordnen, so dass der Text
von einem Screenreader problemlos erkannt wird. Auch beim
Umwandeln von PDF in ein anderes Dokumentenformat gibt es dann
keine Schwierigkeiten."
"Sie haben einzelne Abschnitte des vor uns liegenden Gespräches
erwähnt. Wie sieht denn die grobe Gliederung Ihrer Beratung insgesamt
aus?"
"Sie haben schon gemerkt, dass Sie nicht mit einem einzigen Programm
auskommen, wenn Sie sich insbesondere auch problematische, also
unzugängliche, PDF-Dateien erschließen müssen. Welche Software Sie
installieren sollten, wo Sie sie erhalten und wie die Installation und die
Konfiguration der Programme vor sich geht, besprechen wir zunächst im
folgenden Teil zwei.
Faustregeln dafür, unter welchen Umständen bzw. bei welchen
Problemen Sie welches Programm auf eine bestimmte PDF-Datei
loslassen, diskutieren wir in Teil drei.
In Teil fünf reden wir dann darüber, wie diese Programme bedient
werden, nachdem wir uns in Teil vier den Geheimnissen des Adobe
Readers gewidmet haben.
In Teil sechs möchte ich Ihnen noch ein wenig mehr Hintergrundwissen
über PDF im Allgemeinen geben, weil Sie danach gefragt haben. Wir
werden daraus auch ein paar Kriterien für zugängliche PDF- Dokumente
ableiten, die Sie als konkrete Tipps an PDF-Autoren weiter geben
können.
Abschließend ziehen wir in Teil sieben Bilanz - und ich nenne Ihnen ganz
zum Schluss weiterführende Literatur, falls Sie das heute erworbene
Wissen vertiefen möchten."
"Da haben wir ja noch eine Menge vor uns. Vieles habe ich aber auch
schon in der Einleitung unseres Gespräches gelernt. Lassen Sie es mich
noch einmal kurz zusammenfassen ..."
1.1. Zusammenfassung von Teil 1
1. "PDF ist die Abkürzung für Portable Document Format und bezeichnet
ein von der Firma Adobe Systems entwickeltes Dokumentenformat.
Es handelt sich um ein 'Schaukasten-Format', weil das optische
Erscheinungsbild der Dokumente im Mittelpunkt steht.
2. Die für uns blinde und sehbehinderte Computernutzer barrierefreien
(also gut zugänglichen) PDF-Dokumente unterscheiden sich in bis zu
sieben Eigenschaften von den schlecht Zugänglichen - sie enthalten:
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
a) Text, der nicht als Grafik, sondern als Buchstabenfolge
abgespeichert und damit durchsuchbar ist;
b) Informationen über den logischen Dokumentaufbau, sogenannte
Tags, die es dem Screenreader ermöglichen, auch komplex
gestaltete PDF-Texte strukturiert und in richtiger Lesefolge wieder
zu geben;
c) Schutzmechanismen, die nicht auch gleichzeitig dem
Screenreader den Zugriff auf das Dokument verwehren;
d) Navigationsmöglichkeiten in Form von Querverweisen, die das
kapitel- und abschnittsweise Bewegen im Dokument unterstützen;
e) Informationen, die das automatische Umfließen eines Dokumentes
beim Schriftvergrößern unterstützen;
f) möglichst keine farbigen Hintergründe und Texthinterlegungen,
damit durch einen generellen Fehler in den Software-Produkten
von Adobe Text bei Verwendung eines benutzerdefinierten
Farbschemas nicht in der gleichen Farbe wie sein Hintergrund
angezeigt wird und dadurch verschwindet;
g) ausschließlich solche Zeichensätze, bei denen jedes Zeichen oder
jede Zeichenkombination eindeutig einer festen Zahl zugeordnet
ist.
3. Zum direkten Lesen von PDF-Dokumenten mit einem Screenreader
kommt als einziges Betrachtungsprogramm (als sogenannter Viewer)
der Adobe Reader in Frage, der von der Firma Adobe Systems
kostenlos zur Verfügung gestellt wird.
4. I einigen Fällen kann es günstig sein, die PDF-Datei in ein
zugänglicheres Dokumentenformat wie 'nur Text', 'Word' oder 'RTF'
um zu wandeln. Hierzu stehen neben dem Adobe Reader einige
weitere Programme zur Verfügung.
5. Den Inhalt von PDF-Dokumenten, die aus reiner Grafik bestehen kann
man sich nur unter Einsatz einer Texterkennungssoftware zugänglich
machen."
"Das haben Sie so gut zusammen gefasst, dass wir gleich zum nächsten
Abschnitt übergehen können.
Ich möchte übrigens im Folgenden zwei Kürzungen im Zusammenhang mit
den häufig vorkommenden Bezeichnungen 'Adobe Reader' bzw. 'Acrobat
Reader' verwenden:
1. Wenn ich von 'A.R.' spreche, meine ich eine beliebige Version des
Adobe Readers oder des Acrobat Readers.
2. Setze ich noch eine Zahl hinter 'A.R.', so meine ich eine ganz
bestimmte Version oder Generation des Adobe Readers bzw. Acrobat
Readers. Das Kürzel 'A.R.7' bezeichnet die aktuelle Programmversion
7; die Abkürzung 'A.R.5' soll für 'Acrobat Reader, Version 5' stehen."
2. Nützliche Software zum Lesen und
Umwandeln von PDF-Dateien
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
"Jetzt also zu der kleinen Programmsammlung, die Sie zum Arbeiten mit
PDF-Dateien auf Ihrem PC installiert haben sollten. Zunächst nenne ich
Ihnen die einzelnen Programme, dann beschreibe ich, wie sie installiert
werden:
1. Da wäre zunächst natürlich der Adobe Reader (A.R.) selbst, mit
dessen Installation und Konfiguration wir uns in Abschnitt 2.1
befassen. Die Version 6.02 dieses Programms haben Sie ja bereits
auf Ihrem Rechner installiert. Ich würde Ihnen aber ein Update auf die
neueste Version (derzeit 7.05) empfehlen. Mit dem A.R. können Sie
PDF-Dateien direkt lesen, sie aber auch:
a) Unter Beibehaltung des Layouts über die Zwischenablage ins
Format 'Word' bzw. 'RTF' konvertieren
b) Unter weitgehendem Verlust der Textstrukturmerkmale per
Menübefehl als reine Textdatei abspeichern.
c) Sollen bei einer Konvertierung vom PDF- Ins Textformat Leerzeilen
und einige weitere Texteigenschaften erhalten bleiben, brauchen
Sie ein anderes Umwandlungsprogramm, nämlich:
2. Das Programm PDFToText, das im Programmpaket XPDF enthalten
ist. PDFToText ist beim Konvertieren wesentlich schneller als der A.R.
Mit der Installation von XPDF beschäftigen wir uns in Abschnitt 2.2.
Macht es der Autor einer PDF-Datei durch die Aktivierung diverser
Sicherheitseinstellungen dem Screenreader unmöglich, an den Inhalt
des Dokumentes zu gelangen, weigern sich sowohl der A.R., als auch
das Programm PDFToText, das Dokument in andere Formate um zu
wandeln. Dann benötigen Sie zusätzlich:
3. Das Programmpaar AFPL GhostScript/GSView. Das Programm AFPL
GhostScript selbst verfügt nicht über eine grafische
Benutzeroberfläche. Diese liefert GSView, deshalb werden beide
Programme nacheinander installiert. Wie - das erfahren Sie in
Abschnitt 2.3.
•
Wenn ein PDF-Dokument jedoch aus reiner Grafik besteht, nützen
uns all die bisher genannten Programme nichts. Dann brauchen
wir:
4. Eine Texterkennungssoftware. Ich möchte Ihnen sogar zwei
Programme kurz vorstellen. Zum Einen das handelsübliche
'Omnipage Pro', zum Anderen das speziell für Blinde und
Sehbehinderte entwickelte 'An Open Book'. Installation und
Konfiguration von Omnipage beschreibe ich in Abschnitt 2.4.
Die Installation der genannten Programme ist in allen Fällen absolut
unkompliziert. Mit Ausnahme des Programmpaketes XPDF, greifen nämlich
sämtliche Produkte bei der Installation auf den Windows Installer zurück. Das
ist ein fester Bestandteil des Betriebssystems Windows, der Sie beim
Aufspielen einer Software mit einer Benutzeroberfläche namens Install Shield
Wizard unterstützt. Der Install Shield Wizard, den ich im Folgenden einfach
als Installationsassistenten bezeichnen möchte, leitet Sie Schritt für Schritt
durch die Programminstallation. Dazu werden mehrere Fenster in einer ganz
bestimmten Reihenfolge angezeigt. Sobald Sie in einem Fenster alle
Eingaben bzw. Einstellungen vorgenommen haben, können Sie mit Hilfe der
Schaltfläche 'Weiter' zum nächsten Fenster gelangen. Möchten Sie
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
nachträglich zu einem vorangehenden Schritt zurück kehren, so ist dies
jederzeit über die Schaltfläche 'Zurück' möglich.
"Fast alle professionellen Programme nutzen übrigens den Install Shield
Wizard. Damit ist gewährleistet, dass jede Installation - unabhängig vom
konkreten Programm - stets nach dem gleichen Schema abläuft."
"Alles klar! Dann mal los."
2.1. Installation und Konfiguration des Adobe
Readers
"Da Ihre PC-Ausstattung die Systemvoraussetzungen zur Installation der
neuesten Version des Adobe Readers erfüllt, würde ich Ihnen das Update
von der vorhandenen Version 6.02 auf die derzeit aktuelle Version 7.05
empfehlen."
"Stellt denn der A.R.7 so hohe Ansprüche ans System?"
"Nun, das Betriebssystem Windows 98 wird vom A.R.7 nicht mehr
unterstützt. Benutzer von Windows 98 müssen also mit der Version 6 des
Programms Vorlieb nehmen."
"Wo bekomme ich denn die Version 7 her?"
"Grundsätzlich finden Sie alle verfügbaren A.R.-Versionen Zum
Herunterladen im Internet unter der Adresse
www.adobe.com/products/acrobat/readstep2_allversions.html . Sollte sich
diese Adresse mittlerweile geändert haben, beginnen Sie bei der Startseite
der Firma Adobe Systems unter der Adresse www.adobe.com. Achtung! Von
jeder Programmversion des A.R. gibt es Varianten, die keine Unterstützung
für Screenreader enthalten. Diese für Sie ungeeigneten Spielarten heißen
beim A.R.7 'Basic Version'. Sie benötigen hingegen eine Vollversion mit
Screenreader-Unterstützung. Achten Sie deshalb darauf, dass im Namen der
Datei, die Sie letztendlich herunterladen, der Namensbestandteil 'Full'
vorkommt. Auf der Download-Seite bestimmen Sie über Ausklapplisten
zunächst, für welches Betriebssystem, welche Betriebssystemversion und
welche Landessprache Sie einen A.R. benötigen. Danach geben Sie über
eine Gruppe von Auswahlschaltern die A.R.-Version an (die Aktuellste ist
immer voreingestellt). Über zwei standardmäßig aktivierte Kontrollfelder
bestimmen Sie, welche Zusatzkomponenten ebenfalls im Download-Paket
enthalten sein sollen. Wählbar sind das Programm 'Adobe PhotoShop' sowie
die 'Yahoo Toolbar'. Falls Sie nicht absolut sicher sind, dass Sie die beiden
genannten Zusatzkomponenten benötigen, deaktivieren Sie die
entsprechenden Kontrollfelder. Beginnen Sie den Download schließlich über
den entsprechenden Link unterhalb des Formulars. Beachten Sie dabei, dass
das Download-Paket vermutlich mehr als 20 Megabyte groß ist. Speichern
Sie das Programm auf Ihrer Festplatte in einem Ordner, den Sie schnell
Wieder finden.
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Nachdem der Download abgeschlossen ist, öffnen Sie die heruntergeladene
Datei über den ARBEITSPLATZ oder den WINDOWS EXPLORER. Damit
Starten Sie den Installationsvorgang. Durch die Installation von A.R.7 wird
übrigens ein eventuell auf dem System noch vorhandener A.R.6 automatisch
deinstalliert. Zur Installation, durch die Sie mit Hilfe des Install Shield Wizard
Schrittweise geleitet werden, ist folgendes zu sagen:
1. Direkt nach dem Start des Installationsvorgangs wird zunächst die
Konfiguration Ihres PCs untersucht, um eine optimierte Installation des
A.R. durch zu führen. Dieser Vorgang dauert je nach Geschwindigkeit
Ihres Computers eine bis mehrere Minuten.
2. Nachdem die Installation vorbereitet ist, erscheint ein erstes
Dialogfenster, in dem sich der Installationsassistent ankündigt.
Bestätigen Sie es mit der standardmäßig angewählten Schaltfläche
'Weiter'.
3. Im zweiten Dialogfenster werden Sie vom Installationsassistenten
begrüßt und erhalten einige rechtliche Hinweise. Bestätigen Sie auch
dieses Fenster mit der standardmäßig angewählten Schaltfläche
'Weiter'.
4. Im dritten Dialogfenster haben Sie die Möglichkeit fest zu legen, in
welchen Ordner der A.R.7 auf Ihrer Festplatte installiert wird. Behalten
Sie nach Möglichkeit den vorgegebenen Installationsordner
•
'C:\Programme\Adobe\Acrobat 7.0'
•
bei. Bestätigen Sie das Dialogfenster mit der standardmäßig
angewählten Schaltfläche 'Weiter'.
5. Im vierten Dialogfenster werden Ihnen die aktuellen Einstellungen
nochmals präsentiert, um sie gegebenenfalls vor der eigentlichen
Installation noch einmal ändern zu können. da Sie dies nicht wollen,
starten Sie die Installation über die standardmäßig angewählte
Schaltfläche 'installieren'.
6. Nach ein bis zwei Minuten ist die Installation abgeschlossen. Wenn
der Vorgang erfolgreich war, wird Ihnen dies gemeldet - und Sie
können den Installationsassistenten über die standardmäßig
angewählte Schaltfläche 'fertigstellen' beenden.
7. Falls Sie jetzt aufgefordert werden, Ihren Computer neu zu starten,
sollten Sie dies tun, indem Sie die standardmäßig angewählte
Schaltfläche 'Ja' betätigen."
"Wollen Sie mir damit sagen, dass ich zum Installieren des A.R. mit den
Standardeinstellungen lediglich sechsmal bei entsprechender Gelegenheit
auf die EINGABETASTE drücken muss?"
"Genauso ist es. Das Installieren aller weiteren Programme wird ähnlich
einfach sein. Lassen Sie uns zunächst aber den frisch installierten Adobe
Reader 7 konfigurieren - das heißt die wichtigsten Programmeinstellungen
vornehmen:
1. Die Installation hat bewirkt, dass auf Ihrem DESKTOP ein Symbol
zum Öffnen des A.R.7 abgelegt wurde. Bitte rufen Sie das Programm
auf.
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
2. Zunächst werden Sie aufgefordert, den Lizenzvertrag zu lesen und
ihm zu zu stimmen. Benutzen Sie hierzu die Schaltfläche
'akzeptieren'.
3. Falls der A.R. auf Ihrem System eine so genannte 'Hilfstechnologie',
also einen Screenreader oder ein Bildschirmvergrößerungsprogramm
findet, wird der 'Assistent für Ausgabehilfen' gestartet. Es erscheint
das erste von fünf Dialogfenstern. Der Systemfokus steht in einer
Gruppe von drei Auswahlschaltern, von denen der Dritte mit der
Bezeichnung 'Alle Ausgabehilfeoptionen festlegen' ausgewählt ist.
Alternativ könnten Sie entweder nur 'Optionen für
Vergrösserungsprogramme Festlegen' oder nur 'Optionen für
Sprachausgabeprogramme festlegen'. Behalten Sie jedoch die
vorgewählte Option bei. Das Dialogfenster stellt außerdem die
Schaltfläche 'Empfohlene Einstellungen verwenden und Setup
überspringen' zur Verfügung, mit deren Hilfe Sie den
Anpassungsvorgang dem A.R. überlassen könnten. Betätigen Sie
jedoch die Schaltfläche 'Weiter', um die Einstellungen höchst
persönlich vor zu nehmen.
4. Im zweiten Schritt des Assistenten für Ausgabehilfen nehmen Sie
visuelle Einstellungen vor:
•
Aktivieren Sie bei Bedarf das Kontrollfeld 'Kontrastreiche Farben
für Dokumenttext verwenden', um anschließend aus einer Liste
von Kontrasten den Passenden auswählen zu können.
•
Deaktivieren Sie bei Bedarf das Kontrollfeld 'Textglättung
deaktivieren', damit Text nicht zusätzlich geglättet wird.
•
Legen Sie bei Bedarf über die Liste 'Standardanzeigegröße' einen
Vergrößerungsfaktor für die Darstellung des Dokumentes fest.
Dies wirkt sich - wie auch all die anderen Einstellungen dieses
Dialoges - nicht auf das Zusammenspiel zwischen dem A.R. und
einem Screenreader aus.
•
Lassen Sie das Kontrollfeld 'Immer Auswahl-Cursor der Tastatur
verwenden' aktiviert.
•
Bestätigen Sie das Fenster zum Abschluss mit 'Weiter'.
5. Die Einstellungen im dritten der fünf Schritte des
Ausgabehilfeassistenten beziehen sich auf Dokumente, die keine
Tags, also keine Informationen über ihren logischen Aufbau und damit
auch keinerlei Angaben über die Lesereihenfolge von Textblöcken
enthalten:
•
Mit Hilfe einer Gruppe von Drei Auswahlschaltern legen Sie für
Dokumente, die keine Tags enthalten, die Leserichtung fest. Bei
der vorgewählten Option 'Leserichtung aus Dokument ableiten
(empfohlen)' wird die Leserichtung anhand des Textflusses und
des Schriftverlaufes nach einem komplizierten Verfahren aus dem
Dokument ermittelt. Alternativ können Sie auch eine Leserichtung
festlegen. Hierzu stehen die Optionen 'Leserichtung von links nach
rechts, von oben nach unten' und 'Leserichtung in
Druckdatenstrom verwenden' zur Verfügung. In der Praxis hat sich
die empfohlene Option bewährt.
•
Lassen Sie das Kontrollfeld 'Leserichtung in Dokumenten mit Tags
überschreiben' deaktiviert. Bei Dokumenten, die Tags enthalten,
kann der A.R. zwar die durch die Tags vorgegebene
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
Lesereihenfolge überschreiben und die angegebene Leserichtung
verwenden; dies ist in der Regel jedoch nicht notwendig, da die
Lesereihenfolge über die Tags hinreichend genau angegeben sein
sollte.
•
Lassen Sie das Kontrollfeld 'Tags nur nach vorheriger Bestätigung
in Dokumenten einfügen' aktiviert. Der A.R. kann zwar versuchen,
ein Dokument ohne Tags nachträglich damit zu versehen, dies
sollte man aber dem Programm bei Bedarf gestatten und nicht
automatisiert durchführen lassen.
•
Bestätigen Sie abschließend das Fenster mit 'Weiter'.
6. In Schritt vier des Ausgabehilfeassistenten geht es darum, in welchen
Portionen der Inhalt des PDF-Dokumentes an einen Screenreader
übermittelt wird. Die 'Portionsgrößen' können entscheidend dafür sein,
ob der Screenreader das Dokument flüssig vorliest, ob man beim
Umblättern von Seiten länger auf eine Reaktion der Sprachausgabe
warten muss oder ob der Screenreader sogar wegen 'Überfütterung'
abstürzt:
•
Wie viele Informationen dem Screenreader auf einmal übergeben
werden, legen Sie über eine Gruppe von drei Auswahlschaltern
fest. Die dritte Option 'Alle Seiten nur bei kleinen Dokumenten
bereitstellen' ist standardmäßig aktiviert. Alternativ stehen zur
Verfügung: 'Momentan sichtbare Seiten bereitstellen' (liefert dem
Bildschirmleser nur sehr wenige Informationen auf einmal) und
'Gesamtes Dokument auf einmal bereitstellen' (überfüttert unter
Umständen den Screenreader bei umfangreichen PDF-Dateien).
Behalten Sie also die vorgewählte Einstellung bei.
•
Wenn Sie dies tun, ist das Eingabefeld 'Maximale Seitenanzahl in
einem kleinen Dokument' verfügbar. Hier können Sie angeben, bis
zu wie vielen Seiten ein PDF-Dokument als 'klein' gelten soll. Die
Praxis hat gezeigt, dass der hier voreingestellte Wert von 50 zu
groß ist. Geben Sie am Besten die Zahl 10 ein.
•
Bestätigen Sie das Fenster mit 'Weiter'.
7. Im fünften und letzten Schritt des Ausgabehilfeassistenten legen Sie
folgende Einstellungen fest:
z Lassen Sie das Kontrollfeld 'Automatisches Speichern deaktivieren'
aktiviert. Diese Option dürfte sich in Ihrer Arbeitspraxis allerdings
kaum auswirken: Automatisch in bestimmten Zeitabständen
gespeichert würde nämlich nur dann, wenn Sie ein PDF-Dokument
mit Anmerkungen versehen, es überprüfen oder digital
unterschreiben dürfen. Dafür muss der Autor das Dokument jedoch
mit so genannten 'erweiterten Verwendungsrechten' ausstatten.
Dies ist jedoch nur bei den wenigsten der über das Internet
veröffentlichten PDF-Dateien der Fall. Trotzdem würde ein
automatisches Speichern dazu führen, dass der A.R. das Dokument
neu laden muss. Das hätte eine Unterbrechung des Vorlesens
durch den Screenreader zur Folge.
z Lassen Sie das Kontrollfeld 'Dokumente mit zuletzt angezeigter
Seite wieder öffnen' aktiviert wenn Sie möchten, dass PDF-Dateien,
die Sie schon einmal geöffnet hatten und erneut aufrufen, ab der
zuletzt aufgeschlagenen Seite vorgelesen werden. Soll das
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Vorlesen jedoch stets am Anfang des Dokumentes beginnen,
deaktivieren Sie das Kontrollfeld.
z Die dritte Option in diesem Dialogfenster bezieht sich auf ein
Problem das Sie mir am Anfang unseres Gespräches geschildert
haben: Wenn Sie ein PDF-Dokument von einer Internet-Seite aus
aufrufen, wird es direkt im Fenster des Internet Explorers geöffnet.
Sie möchten jedoch, dass es in einem Fenster des A.R. präsentiert
wird. Sie erreichen dies, indem Sie das Kontrollfeld 'PDFDokumente im Web-Browser anzeigen' auf seiner
Standardeinstellung (deaktiviert) lassen. Diese Option war in
früheren Versionen des A.R. ungünstigerweise eingeschaltet.
z Bestätigen Sie nun noch das Dialogfenster mit 'Fertigstellen' und
Sie haben den A.R. optimal für die Zusammenarbeit mit einem
Screenreader angepasst!
8. Eventuell werden Sie jetzt wieder aufgefordert, Ihren PC neu zu
starten, damit die geänderten Einstellungen wirksam werden können.
Lassen Sie dies zu, indem Sie die angewählte Schaltfläche 'Ja'
betätigen."
"Mal angenommen, ich behalte entweder meinen A.R.6 oder möchte
nachträglich in A.R.7 die mit dem Ausgabehilfeassistenten vorgenommenen
Einstellungen überprüfen oder ändern - wie gehe ich da vor?"
"Dazu stehen Ihnen in A.R.7 zwei Wege offen:
1. Rufen Sie über den Menüpunkt 'Bearbeiten | Grundeinstellungen' oder
die Tastenkombination STRG+K den Dialog 'Grundeinstellungen' auf.
Der Systemfokus steht dann in einer Liste mit verschiedenen Themen,
zu denen Einstellungen vorgenommen werden können. Sie finden:
a) In der Einstellungskategorie 'Lesen' neben Optionen für die
Sprachausgabefunktion des A.R. die Einstellmöglichkeiten für
PDF-Dokumente ohne Tags (Dialogfenster drei des
Ausgabehilfeassistenten) und Einstellmöglichkeiten für die Art der
Dokumentübermittlung an den Screenreader (Dialogfenster vier
des Ausgabehilfeassistenten);
b) In der Einstellungskategorie 'Internet' das Kontrollfeld 'PDFDokumente in Browser anzeigen', das festlegt, ob sich PDFDateien direkt in Ihrem Internet Browser oder in einem eigenen
Fenster des A.R. öffnen (Dialogfenster fünf des
Ausgabehilfeassistenten);
c) in der Einstellungskategorie 'Seitenanzeige' die visuellen
Einstellungen aus Dialogfenster zwei des Ausgabehilfeassistenten.
2. Wählen Sie mit den Pfeiltasten die gewünschte Einstellungskategorie
und durchlaufen Sie sie mit der TAB-Taste.
3. Sie können sämtliche Schritte des Ausgabehilfeassistenten jederzeit
erneut durchlaufen. Rufen Sie dazu den Menüpunkt 'Hilfe | SetupAssistent für Ausgabehilfe' auf."
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2.2. Installation von XPDF
"Nun zum Programmpaket XPDF. Auch dieses laden Sie zunächst aus dem
Internet herunter. Es ist unter der sogenannten GNU General Public License
frei verfügbar. Die Adresse der Homepage der Software lautet
www.foolabs.com/xpdf. Auch hier können Sie eine Download-Seite unter
www.foolabs.com/xpdf/download.html direkt erreichen. XPDF wird in seiner
derzeit aktuellen Version 3.01 für eine Reihe von Betriebssystemen
angeboten. Suchen Sie deshalb auf der Download-Seite nach Text, der mit
'X86, Dos/Win32' beginnt. Der Link unterhalb dieses Textes, der derzeit
'xpdf-3.01-win32.zip' heißt, startet direkt den Download der Datei, die die
Windows-Version von XPDF enthält.
Wie Sie der Dateinamenerweiterung (.zip) ansehen, handelt es sich nicht um
eine ausführbare Installationsdatei - diese müsste die Endung .exe haben.
Es handelt sich vielmehr um ein gepacktes Datei-Archiv im Format ZIP. Wer
nicht mit dem Betriebssystem Windows XP arbeitet, müsste zum 'Auspacken'
(Extrahieren) dieses ZIP-Archivs ein geeignetes Programm installiert haben,
zum Beispiel WinZip, WinRar oder FreeZip. Windows XP hat jedoch eine
direkte Unterstützung von Dateien im ZIP-Format integriert - und ich möchte
Ihnen das Entpacken mittels dieser integrierten Funktion schildern.
Rufen Sie also die heruntergeladene Datei über ARBEITSPLATZ oder
Windows Explorer auf. Nun passiert Folgendes:
1. Zunächst wird das ZIP-Archiv geöffnet. Der Inhalt wird in einem
gewöhnlichen Ordnerfenster angezeigt, so dass Sie sich mit den
Pfeiltasten von Eintrag zu Eintrag bewegen können. Allerdings ist im
gerade geöffneten Archiv lediglich ein einziger Eintrag, nämlich ein
Ordner namens 'XPDF-3.01-Win32' enthalten. Markieren Sie diesen
Ordner mit der LEERTASTE.
2. Rufen sie anschließend den Menüpunkt 'Datei | Alle extrahieren'
(ALT+D, H) auf. Sie werden dann in einem Dialogfenster vom
Extrahier-Assistenten begrüßt. Bestätigen Sie dieses Fenster mit der
standardmäßig angewählten Schaltfläche 'Weiter'.
3. Im zweiten Fenster des Extrahier-Assistenten werden Sie
aufgefordert, den Pfad eines Ordners an zu geben, in den der soeben
von Ihnen markierte gezippte Ordner 'xpdf-3.01-win32' entpackt
werden soll. Überschreiben Sie die Vorgaben in diesem Eingabefeld
möglichst mit dem Pfad 'C:' oder einer anderen Bezeichnung für eines
Ihrer Festplattenlaufwerke. Ich gehe im Weiteren davon aus, dass 'C:'
eingegeben wurde. Die übrigen Optionen des Dialoges brauchen Sie
nicht zu beachten, weshalb Sie das Fenster mit der standardmäßig
voraktivierten Schaltfläche 'Weiter' bestätigen können.
4. Im dritten Fenster des Extrahier-Assistenten erhalten Sie die Meldung,
dass die gewählten Dateien erfolgreich in das angegebene
Verzeichnis extrahiert wurden. Über das standardmäßig aktivierte
Kontrollfeld 'Extrahierte Dateien anzeigen' erhalten Sie die
Möglichkeit, die entpackten Inhalte direkt nach dem Fertigstellen des
Assistenten begutachten zu können. Lassen Sie das Kontrollfeld also
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aktiviert und bestätigen Sie das Fenster mit der standardmäßig
voraktivierten Schaltfläche 'Fertigstellen'.
5. Nach dem Fertigstellen des Assistenten erscheint ein Ordnerfenster,
das den Inhalt des Ordners anzeigt, in den Sie die gewählten Dateien
(in Ihrem Fall war es ein Ordner) entpackt haben. Bezogen auf das
Beispiel sollte der Inhalt des Ordners C:\ angezeigt werden. Hierin
existiert nun ein Unterordner mit dem Namen 'xpdf-3.01-win32'. Da
dieser Name etwas unhandlich ist, sollten Sie den Ordner in 'xpdf'
umbenennen. Benutzen Sie dazu bei angewähltem Ordnernamen
entweder das Kontextmenü oder die Taste F2.
6. Damit ist die Software XPDF und somit insbesondere das benötigte
Umwandlungsprogramm PDFToText einsatzbereit. Wie man es
benutzt, besprechen wir in Abschnitt 5.2."
2.3. Installation von GhostScript und GSView
"Mit Hilfe von AFPL GhostScript lassen sich PDF-Dateien anzeigen und in
Text umwandeln, und zwar auch Solche bei denen dem Screenreader
aufgrund ungewollt strenger PDF-Sicherheitseinstellungen der Zugriff auf
den Inhalt nicht möglich ist. Die Steuerung des an sich äußerst
leistungsfähigen Programms ist jedoch umständlich, da es über keine menüund dialoggestützte Bedienoberfläche verfügt, wie man es von Microsoft
Word und anderen Anwendungen gewohnt ist. Hier setzt das Programm
GSView an. Seine wesentliche Aufgabe besteht darin, für AFPL Ghostscript
eine Windows-gemäße Benutzeroberfläche mit Menüs und Dialogfenstern
zur Verfügung zu stellen. Da GSView die Anwesenheit von AFPL Ghostscript
auf Ihrem System voraussetzt, muss man AFPL Ghostscript vor GSView
installieren. Beide Programme werden unter der Public License kostenlos zur
Verfügung gestellt. Eine gemeinsame Homepage finden Sie unter der
Adresse www.ghostscript.com . Die derzeit aktuelle Version 8.51 von AFPL
Ghostscript ist direkt über einen FTP-Server unter der Adresse
ftp://mirror.cs.wisc.edu/pub/mirrors/ghost/AFPL/gs851/ erreichbar.
Achtung: Wenn Sie diese lange Adresse per Hand eingeben, beachten Sie
unbedingt die Groß-/kleinschreibung. Suchen Sie innerhalb dieses FTPOrdners nach der Datei 'gs851w32.exe'. Dies ist die Ghostscript-Variante für
Windows.
Nachdem Sie die Datei heruntergeladen und über ARBEITSPLATZ oder
WINDOWS EXPLORER gestartet haben, läuft die Installation in folgenden
Schritten ab:
1. Zunächst meldet sich in einem Dialogfenster der 'WinZip SelfExtractor' für AFPL Ghostscript. Dies ist eine Hilfsroutine für
Installationsdateien. Bestätigen Sie dieses Fenster einfach durch
Betätigen der standardmäßig angewählten Schaltfläche 'Setup'.
2. Nachdem die Dateien auf Ihrer Festplatte vorübergehend extrahiert
wurden, öffnet sich das Fenster 'AFPL Ghostscript Setup'. Sie können
darin einige Einstellungen treffen, sollten aber nach Möglichkeit alles
auf seinen Originalwerten belassen und das Fenster mit der
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standardmäßig voraktivierten Schaltfläche 'Install' bestätigen.
Insbesondere bestätigen Sie damit den Installationsordner
•
C:\gs
•
sowie die Installation der AFPL Ghostscript-Schriftarten.
3. Das Ende der erfolgreichen Installation erkennen Sie daran, dass das
Fenster 'WinZip Self-Extractor' und das Fenster 'AFPL Ghostscript
Setup' geschlossen werden und die im Startmenü für AFPL
Ghostscript angelegte Programmgruppe in einem Ordnerfenster
angezeigt wird. Dieses Fenster können Sie mit ALT+F4 schließen und
haben Ghostscript damit bereits fertig installiert.
Nun besorgen Sie sich das Programm GSView aus dem Internet. Die
programmspezifische Webseite hat die Adresse
www.cs.wisc.edu/~ghost/gsview/ . Die Seite der derzeit aktuellen GSViewVersion 4.7 finden Sie unter www.cs.wisc.edu/~ghost/gsview/get47.htm.
GSView wird für eine Reihe von Betriebssystemen angeboten. Suchen Sie
auf der angegebenen Seite nach dem Link 'gsv47w32.exe'. Dieser führt Sie
unmittelbar zur GSView-Installationsdatei für Windows.
Nachdem Sie die Datei heruntergeladen und über ARBEITSPLATZ oder
WINDOWS EXPLORER gestartet haben, läuft die Installation in folgenden
Schritten ab:
1. Zunächst meldet sich in einem Dialogfenster der 'WinZip SelfExtractor' für GSView. Dies ist eine Hilfsroutine für
Installationsdateien. Bestätigen Sie dieses Fenster einfach durch
Betätigen der standardmäßig angewählten Schaltfläche 'Setup'.
2. Nachdem die Dateien auf Ihrer Festplatte vorübergehend extrahiert
wurden, öffnet sich das Fenster 'Select Language', in dem Sie eine
Sprache für den Installationsvorgang auswählen. Drücken Sie so
lange TAB, bis Sie auf der Schaltfläche 'Deutsch' stehen und
bestätigen Sie diese.
3. Nun öffnet sich das Fenster ' GSView Installation', das Sie willkommen
heißt. Außerdem werden Sie darauf aufmerksam gemacht, dass
GSView das Programm AFPL Ghostscript zwingend voraussetzt, und
zwar in einer Versionsnummer zwischen 7.04 und 9.19. Da Sie
Ghostscript bereits installiert haben, können Sie das Fenster über die
standardmäßig angewählte Schaltfläche 'Weiter' bestätigen.
4. Im folgenden Fenster werden Ihnen rechtliche Informationen zur
Kenntnis gebracht. Bestätigen Sie es über die angewählte
Schaltfläche 'Weiter'.
5. Nun erscheint ein Fenster, in dem Sie festlegen, welche Dateien
Windows automatisch mit GSView aufruft und deshalb deren
Namenserweiterungen mit dem Programm verknüpft. Bitte achten Sie
darauf, dass nur das erste der beiden Kontrollfelder ('Verknüpfung von
PostScript (.ps und .eps) Dateien mit GSView') aktiviert ist, das Zweite
('Verknüpfung von PDF (.pdf) Dateien mit GSView' jedoch deaktiviert
ist. PDF-Dateien sollen schließlich standardmäßig nach wie vor mit
dem A.R. geöffnet werden.
c Bestätigen Sie das Fenster über die Schaltfläche 'Weiter'.
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6. Jetzt erscheint ein Dialog, in dem Sie den Installationsordner für
GSView ändern können. Behalten Sie nach Möglichkeit die
Voreinstellung
c C:\programme\ghostgum
c bei und bestätigen Sie das Fenster über die standardmäßig
angewählte Schaltfläche 'Weiter'.
7. Falls der Installationsordner noch nicht existiert, werden Sie nun in
einem Fenster darüber informiert, dass er erstellt wird. Bestätigen Sie
das Fenster mit der standardmäßig angewählten Schaltfläche 'Weiter'.
8. Nun können Sie noch einmal alle Einstellungen überprüfen und die
Installation über die standardmäßig angewählte Schaltfläche 'Fertig'
starten.
9. Bei erfolgreichem Abschluss der Installation wird die im Startmenü für
GSView neu angelegte Programmgruppe in einem Ordnerfenster
präsentiert. dieses Fenster können Sie mit ALT+F4 schließen.
10. Schließen Sie auch das Fenster ' GSView Installation' über die
standardmäßig angewählte Schaltfläche 'Ende'.
Starten Sie jetzt bitte das Programm GSView, um noch einige Einstellungen
vor zu nehmen:
1. Da für GSView kein Symbol auf dem DESKTOP angelegt wurde,
starten Sie es über 'Startmenü > Programme > Ghostgum > GSView
4.7'.
2. Es erscheint ein Dialog, der Sie zum Registrieren des Programms
auffordert. Achtung: Erscheint dieser Dialog in deutscher Sprache,
bestätigen Sie ihn bitte über die OK-Schaltfläche, warten, bis sich
GSView geöffnet hat und schließen es mit ALT+F4 sofort wieder - Sie
müssen nichts einstellen! Wird der Dialog hingegen in englisch
angezeigt, bestätigen Sie ihn ebenfalls über die OK-Schaltfläche,
lassen aber GSView anschließend geöffnet.
3. Sobald das Programmfenster von GSView erscheint, rufen Sie das
Untermenü 'Options > Language' (ALT+P, L) auf. Der Fokus steht nun
auf dem derzeit aktivierten Untermenüpunkt 'English'. Achtung:
Vermutlich wird Ihnen Ihr Screenreader keine Rückmeldungen über
Sprachausgabe und Braillezeile geben, wenn Sie sich in diesem
Untermenü mit den Pfeiltasten bewegen. Führen Sie deshalb
folgenden Bedienschritt im absoluten 'Blindflug' aus!
c Drücken Sie vom Untermenüpunkt 'English' aus zweimal die Taste
PFEIL-RUNTER und bestätigen Sie durch Drücken der
EINGABETASTE. Sie haben damit die Bedienoberfläche von
GSView auf deutsch umgeschaltet. Überprüfen Sie dies, indem Sie
mit der ALT-Taste die Menüleiste aktivieren; jetzt sollte dort 'Datei
...' und nicht mehr 'File ...' stehen. Haben Sie versehentlich eine
andere Sprache ausgewählt, wiederholen Sie den aktuellen Schritt
noch einmal.
4. Schließen Sie GSView mit ALT+F4. Das Programm merkt sich die
getroffenen Einstellungen und wird sich Ihnen beim nächsten Start in
deutsch präsentieren.
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Leider ist noch eine Kleinigkeit zu erledigen: In Zukunft wird es hin und
wieder nötig sein, PDF-Dateien mit GSView zu öffnen. Da Dateien mit der
Namenserweiterung .pdf standardmäßig jedoch mit dem A.R. angezeigt
werden, dürfen Sie die PDF-Datei also nicht mit der EINGABETASTE öffnen.
Vielmehr nutzen Sie den Menüpunkt 'Öffnen mit' aus dem Kontextmenü der
PDF-Datei. Leider wird dort momentan das Programm GSView noch nicht
angeboten - dies müssen Sie Windows erst angewöhnen. Das können Sie
mit folgenden Schritten tun:
1. Öffnen Sie den ARBEITSPLATZ oder den WINDOWS EXPLORER
und suchen Sie nach einer PDF-Datei. Sie können beispielsweise in
den Ordner
c 'C:\Programme\Adobe\Acrobat 7.0\help\deu'
c wechseln und sich mit dem Cursor auf das Handbuch zum A.R.
stellen, das in der Datei 'reader.pdf' gespeichert ist.
2. Öffnen Sie das Kontextmenü der Angewählten Datei
(UMSCHALT+F10 oder KONTEXTTASTE) und aktivieren Sie darin
den Menüpunkt 'Öffnen mit'.
3. Windows bietet Ihnen in einer Strukturansicht einige Programme zum
Öffnen einer PDF-Datei an. Leider ist, wie gesagt, GSView nicht
dabei. Betätigen Sie deshalb die Schaltfläche 'Durchsuchen'.
4. Es öffnet sich ein Dialogfenster, welches an den Dialog 'Datei öffnen'
von Microsoft Word erinnert. Darin geben Sie den Pfad zur
ausführbaren Programmdatei von GSView an. Entweder tun Sie dies
direkt über das hierfür vorgesehene Eingabefeld, in dem gerade auch
der Cursor steht - oder Sie tun dies mit Hilfe der Listenansicht, die Sie
vom Eingabefeld aus mit UMSCHALT+TAB erreichen. In der
Listenansicht ist der Ordner 'c:\programme' bereits geöffnet.
Bestätigen Sie darin den Eintrag 'Ghostgum (den Installationsordner
von GSView), und sein Inhalt erscheint in der Listenansicht.
Bestätigen Sie dann darin den Ordner ' GSView', worauf sein Inhalt in
der Listenansicht erscheint. Bestätigen Sie dann darin den
Dateinamen ' GSView32.exe', was die ausführbare Datei von GSView
ist. Das Fenster schließt sich, und Sie gelangen zurück in die Liste der
von Windows zum Öffnen von PDF-Dokumenten angebotenen
Programme. Nun ist darin GSView als ' GSView32' aufgeführt.
c Falls Sie im 'Durchsuchen'-Fenster den Pfad zur ausführbaren
Datei von GSView direkt ins Eingabefeld eingeben möchten,
haben Sie die Zeichenfolge
c:\programme\ghostgum\GSView\GSView32.exe zu tippen.
5. Sie sind zurück in der Liste der von Windows zum Öffnen von PDFDokumenten angebotenen Programme und der Eintrag ' GSView32'
ist markiert. Bestätigen Sie ihn durch drücken der OK-Schaltfläche.
6. Nun begrüßt Sie GSView mit der deutschsprachigen Aufforderung,
das Programm zu registrieren. Bestätigen Sie dies mit OK, worauf die
Datei 'reader.pdf' oder eine andere von Ihnen ausgewählte PDF-Datei
in GSView geöffnet wird. Achtung: Der Umstand, dass Ihre
Sprachausgabe und die Braillezeile nichts außer der Titelleiste von
GSView vorlesen, ist vollkommen normal. Wie weiter oben bereits
angedeutet, lassen sich PDF-Dokumente mit Hilfe eines
Screenreaders ausschließlich im A.R. lesen. Wir benutzen GSView
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
lediglich dazu, eine PDF-Datei in Text zu konvertieren. Das ist ohne
Schwierigkeiten möglich, denn schließlich bereitet die Bedienung der
GSView-Menüs und GSView-Dialogfenster mit dem Screenreader
keinerlei Probleme."
2.4. Installation und Konfiguration von
Omnipage Pro
"Jetzt fehlt uns nur noch ein Texterkennungsprogramm, also eine so
genannte OCR-Software, auch kurz als 'OCR' bezeichnet. Dabei steht die
Abkürzung für optical character recognition, also 'optische
Zeichenerkennung'."
"Vielleicht können wir uns diesen Abschnitt sparen, ich habe nämlich auf
meinem Rechner die speziell für Blinde und Sehbehinderte entwickelte OCR
'An Open Book'"
"Da Sie eine recht neue PC-Ausstattung haben gehe ich davon aus, dass Sie
entweder die Version 6 oder die Version 7 von Openbook besitzen."
"Richtig, ich arbeite mit der Version 7."
"OK, dann werden wir auch besprechen, wie Sie ein PDF-Dokument mit Hilfe
von Openbook verarbeiten lassen. Für alle, die entweder noch mit den
Versionen 4 und 5 von Openbook arbeiten oder das recht teure Programm
nicht besitzen, beschreibe ich noch eine kostengünstigere Alternative. Blinde
und Sehbehinderte, die sich an ihrem PC fit fühlen, können auch solche
Texterkennungsprogramme verwenden, die im allgemeinen Handel
angeboten werden. Die beiden verbreitetsten Programme sind hier
'Finereader' von der Firma ABBYY und 'Omnipage Pro' von der Firma
Scansoft.
Ich werde im Folgenden beispielhaft die Installation und Konfiguration von
Omnipage Pro schildern. Die Vorgehensweise beim Finereader ist
vergleichbar.
Die OCR Omnipage Pro gibt es derzeit in der Version 14 und kostet rund 100
Euro. Sie erhalten dafür eine CD-ROM und ein Handbuch. Die Installation
des Programms verläuft wie folgt:
1. Nachdem Sie die Programm-CD eingelegt haben, sollte sie
automatisch starten. Falls nicht: Rufen Sie die Datei 'Setup.exe' auf
der CD per Hand auf.
2. Im ersten Dialog wählen Sie eine Sprache aus. Wandern Sie mit TAB
zur Schaltfläche 'Deutsch' und bestätigen Sie diese.
3. Im folgenden Fenster werden Ihnen mehrere Aktionen über
Schaltflächen angeboten. Betätigen Sie die standardmäßig
angewählte Schaltfläche 'Omnipage installieren'.
4. Nun begrüßt Sie der Installationsassistent. Bestätigen Sie dies mit
'Weiter'.
5. Nun müssen Sie dem Lizenzvertrag zustimmen, damit Sie das
Programm überhaupt installieren können. Bewegen Sie sich dazu mit
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
den Pfeiltasten von der ausgewählten Option 'Ich lehne die
Bedingungen der Lizenzvereinbarung ab' zur Option 'Ich akzeptiere
die Bedingungen der Lizenzvereinbarung' und bestätigen Sie mit
'Weiter'.
6. Auf die gleiche Weise wie eben müssen Sie eventuell nun noch den
Bedingungen der GNU General Public License für eine
Programmkomponente namens GSBMP zustimmen und bestätigen
ebenfalls mit 'Weiter'.
7. Im folgenden Dialog geben Sie Ihre persönlichen Daten ein. Was in
den Eingabefeldern für 'Benutzername' und 'Organisation' steht, ist
ohne Belang. In das Eingabefeld 'Seriennummer' müssen Sie
allerdings sorgfältig die Seriennummer eintragen, die Sie mit Ihrer
Programm-CD erhalten haben. Bestätigen Sie dann mit 'Weiter'.
8. Wird Ihre Seriennummer akzeptiert, können Sie im nächsten Dialog
den Installationsordner bestimmen. Behalten Sie nach Möglichkeit das
vorgeschlagene Verzeichnis
c C:\Programme\scansoft\omnipagePro14.0
c bei und bestätigen Sie mit 'Weiter'.
9. Nun können Sie die gemachten Einstellungen nochmals überprüfen.
Ist alles korrekt, starten Sie die Installation über die Schaltfläche
'Installieren'.
10. Nach einer Weile erscheint eine Erfolgsmeldung, die Sie durch
betätigen von 'Fertigstellen' quittieren.
11. Nun fordert Sie ein Dialog auf, das Programm über das Internet zu
registrieren. sie können diese Registrierung entweder jetzt vornehmen
oder über einen zweiten Auswahlschalter festlegen, dass Sie in sieben
Tagen erneut erinnert werden. Bestätigen Sie unabhängig von Ihrer
Auswahl das Fenster über 'OK' - und schon haben Sie Omnipage Pro
installiert.
Jetzt sollte das Programm allerdings noch konfiguriert werden:
1. Da noch kein Programmsymbol auf dem DESKTOP existiert, starten
Sie Omnipage über 'Startmenü > Programme > Scansoft Omnipage
Pro 14.0 > Omnipage Pro 14'.
2. Eventuell startet ein Assistent, der nach Software Updates für
Omnipage Pro 14 sucht. Brechen Sie diesen Assistenten ab oder
führen Sie die vorgeschlagenen Schritte komplett aus.
3. Beim ersten Start möchte Sie das Programm mit Tipps des Tages
versorgen. Verhindern Sie dies durch Deaktivieren des Kontrollfeldes
'Tipps nach dem Programmstart anzeigen' und anschließendes
Betätigen der Schaltfläche 'Schließen'.
4. Deaktivieren Sie das Lineal des Texteditorfensters, indem Sie den
Menüpunkt 'Ansicht > Lineal (ALT+A, L) aufrufen.
5. Deaktivieren Sie den Dokument-Manager, indem Sie den Menüpunkt
'Ansicht > Dokument-Manager' (ALT+A, M) aufrufen.
6. Deaktivieren Sie die Anzeige von Miniaturbildern, indem sie den
Menüpunkt 'Ansicht > Miniaturbilder' (ALT+A, D) aufrufen.
7. Aktivieren Sie die Texteditoransicht 'Keine Formatierung', indem Sie
den Menüpunkt 'Ansicht > Texteditoransichten > Keine Formatierung'
(ALT+A, T, K) aufrufen."
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
8. Verhindern Sie, dass Omnipage bei der Texterkennung automatisch
eine Rechtschreibprüfung durchführt. rufen Sie dazu den Menüpunkt
'Extras > Optionen' (ALT+X, O) auf, wechseln Sie im erscheinenden
Dialogfenster auf die Registerkarte 'Prüfung' und deaktivieren Sie
darin das Kontrollfeld 'Nach der Erkennung Ergebnisse automatisch
prüfen'. Achtung: Falls sie mit der Version 12 des Programms
arbeiten, erscheint nach Aufruf von 'Extras > Optionen' ein
Untermenü, dessen Eintrag 'Prüfung' Sie dann aktivieren und
anschließend das Kontrollfeld 'Nach der Erkennung Ergebnisse
automatisch prüfen' ausschalten."
3. Wann wird welches Programm eingesetzt?
- ein Entscheidungsschema
"Nachdem Sie sich so viel Mühe mit dem Installieren und Konfigurieren von
Programmen gemacht haben bin ich Ihnen einige Erläuterungen darüber
schuldig, wann welche Software zum Einsatz kommen soll."
"Das hängt doch bestimmt davon ab, ob eine PDF-Datei beim Lesen
Probleme macht oder nicht."
"Genau. Ich möchte Ihnen eine Art Entscheidungsschema dafür vorschlagen,
was Sie mit einer vorliegenden PDF-Datei tun sollten. Dieses Schema
besteht aus sechs Schritten und sieht wie folgt aus:
1. Werden Sie sich zu Allererst darüber klar, ob Sie die vorliegende PDFDatei lesen oder in ein anderes Dokumentformat umwandeln
möchten. Falls Sie sich fürs Lesen entscheiden, öffnen Sie das
Dokument zwangsläufig mit dem Adobe Reader (A.R.). Tipps,
nützliche Tastenkombinationen und einige Hintergrundinformationen
zum Lesen von PDF-Dokumenten mit dem A.R. erhalten Sie in 4.1
Wie Screenreader und Adobe Reader zusammenarbeiten. Sollten Sie
sich für die Umwandlung entscheiden, haben Sie zwei Möglichkeiten:
a) Falls Sie wissen, dass das Dokument nur wenige Seiten umfasst
und/oder mehrspaltig gesetzte Textseiten enthält, sollten Sie zur
Konvertierung den A.R. verwenden. Wie Sie dabei vorgehen,
schildere ich in Abschnitt 5.1.
b) Umfangreiche und einspaltig gesetzte Dokumente sollten Sie aus
Geschwindigkeitsgründen mit PDFToText umwandeln. Wie Sie
dabei vorgehen, schildere ich in Abschnitt 5.2.
2. Haben Sie sich in Schritt 1 entschieden, das Dokument mit Hilfe des
A.R. lesen zu wollen, kann dieser Versuch zu drei verschiedenen
Ergebnissen führen:
a) Der Text lässt sich problemlos lesen. Es gibt keine Schwierigkeiten
mit der Anzeige von Inhaltsverzeichnissen, die Lesereihenfolge der
Textspalten ist korrekt, Tabellen sind entweder nicht vorhanden
oder werden zufrieden stellend vorgelesen. Dann gibt es keine
technischen Hürden mehr und Sie können sich dem eigentlichen
Inhalt des PDF-Dokumentes zuwenden.
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
b) Es wird zwar Text angezeigt, aber es gibt Probleme beim Vorlesen
von Inhaltsverzeichnissen, mehrspaltig gesetztem Text oder
Tabellen. Dann bleibt Ihnen nichts Anderes übrig, als das
Dokument von einem Texterkennungsprogramm (einer CRSoftware) verarbeiten zu lassen und zu hoffen, dass dieses gute
Verarbeitungsergebnisse liefert und die einzelnen Textblöcke auf
den Seiten sinnvoller anordnet als der A.R. Wie Sie PDFDokumente von einer OCR verarbeiten lassen, erfahren Sie in
Abschnitt 5.4.
c) Nach dem Versuch, das PDF-Dokument zu öffnen meldet Ihr
Screenreader, dass das Dokument leer zu sein scheint. Es handelt
sich dann um eine grafische PDF-Datei. Dann bleibt Ihnen nichts
Anderes übrig, als das Dokument von einer OCR verarbeiten zu
lassen und zu hoffen, dass diese gute Erkennungsergebnisse
liefert. Wie Sie PDF-Dokumente von einer OCR erkennen lassen,
erfahren Sie in Abschnitt 5.4.
3. Haben Sie sich in Schritt 1 entschieden, das Dokument mit Hilfe des
A.R. in ein anderes Dokumentenformat um zu wandeln, kann dieser
Versuch zu vier verschiedenen Ergebnissen führen:
a) Das unter Verwendung des A.R. entstandene Dokument ist sehr
gut lesbar. Es gibt kein Durcheinander bei Inhaltsverzeichnissen,
die Textspalten sind korrekt angeordnet und Tabellen sind
zufrieden stellend konvertiert worden. Dann gibt es keine
technischen Hürden mehr und Sie können sich dem Inhalt der
nunmehr in einem zugänglicheren Format vorliegenden Datei
zuwenden.
b) Das unter Verwendung des A.R. entstandene Dokument ist
schlecht bis unmöglich lesbar. Bei der Umwandlung von
Inhaltsverzeichnissen, Textspalten und Tabellen ist
Textmischmasch entstanden. Mit Textumwandlungsversuchen ist
dann nichts mehr zu machen, da der A.R. im Vergleich zu allen
anderen Umwandlungswerkzeugen die beste TextreihenfolgeErkennung aufweist. Obwohl es sich bei der ursprünglichen PDFDatei nicht um Grafik, sondern um Text handelt, sollten Sie diese
jetzt von einer OCR verarbeiten lassen. Dabei dürfen Sie hoffen,
dass die Texterkennung möglichst fehlerfrei ist und die einzelnen
Textblöcke auf den Seiten sinnvoller angeordnet werden als durch
die Umwandlung mit Hilfe des A.R. Wie Sie PDF-Dokumente von
einer OCR verarbeiten lassen, erfahren Sie in Abschnitt 5.4.
c) Das unter Verwendung des A.R. entstandene Dokument enthält
entweder gar keinen Text oder vollkommen unleserlichen
Buchstabensalat. Dies ist ein Zeichen dafür, dass es sich bei der
Ursprünglichen PDF-Datei um ein rein grafisches Dokument
handelt, dessen Inhalt durch eine Textkonvertierung natürlich nicht
zugänglich gemacht werden kann. Dann bleibt Ihnen nichts
Anderes übrig, als die entstandene Datei zu löschen, das
ursprüngliche PDF-Dokument von einer OCR verarbeiten zu
lassen und zu hoffen, dass dabei gute Erkennungsergebnisse
geliefert werden. Wie Sie PDF-Dokumente von einer OCR
verarbeiten lassen, erfahren Sie in Abschnitt 5.4.
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
d) Die Umwandlung mit dem A.R. schlägt fehl, weil die
entsprechenden Menüpunkte überhaupt nicht verfügbar sind. Dies
ist ein Zeichen dafür, dass der Autor das Drucken und die
Entnahme von Dokumentinhalten untersagt hat. Dann bleibt Ihnen
nichts Anderes übrig als zu versuchen, das Dokument mit dem
Programm GSView zu öffnen und den enthaltenen Text in eine
Textdatei zu extrahieren. Der Versuch, das ursprüngliche PDFDokument von einer OCR verarbeiten zu lassen wird mit an
Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit scheitern, da auch
Texterkennungsprogramme den Sicherheitseinstellungen in PDFDokumenten Folge leisten. Wie Sie mit Hilfe von GSView den Text
einer PDF-Datei extrahieren, erfahren Sie in Abschnitt 5.3.
4. Haben Sie sich in Schritt 1 entschieden, das Dokument mit Hilfe des
Programms PDFToText in Text um zu wandeln, kann dieser Versuch ähnlich wie die Konvertierung mit dem A.R. zu vier verschiedenen
Ergebnissen führen:
a) Die unter Verwendung von PDFToText entstandene Textdatei Ist
sehr gut lesbar. Es gibt kein Durcheinander bei
Inhaltsverzeichnissen, die Textspalten sind korrekt angeordnet und
Tabellen sind zufrieden stellend in Text konvertiert worden. Dann
gibt es keine technischen Hürden mehr und Sie können sich dem
Inhalt der nunmehr im Textformat vorliegenden Datei zuwenden.
b) Die unter Verwendung von PDFToText entstandene Textdatei Ist
schlecht bis unmöglich lesbar. Bei der Umwandlung von
Inhaltsverzeichnissen, Textspalten und Tabellen ist
Textmischmasch entstanden. Dann können Sie die entstandene
Datei löschen und haben zwei Möglichkeiten:
i. Sie versuchen, die ursprüngliche PDF-Datei mit dem A.R. zu
lesen oder um zu wandeln. Der A.R. ist beim Anordnen von
Textblöcken nämlich sehr viel geschickter als PDFToText.
Bringt das ebenfalls keine befriedigenden Ergebnisse, bleibt
Ihnen nichts anderes übrig, als das PDF-Dokument von einer
OCR verarbeiten zu lassen. Sie dürfen dann hoffen, dass die
Texterkennung möglichst fehlerfrei ist und die einzelnen
Textblöcke auf den Seiten sinnvoller angeordnet werden als
von PDFToText und dem A.R. Wie Sie PDF-Dokumente von
einer OCR verarbeiten lassen, erfahren Sie in Abschnitt 5.4.
ii. Sie können eine OCR natürlich auch direkt nach dem
erfolglosen Umwandlungsversuch mit PDFToText einsetzen.
Lassen Sie sich nicht von der Tatsache beirren, dass die
ursprüngliche PDF-Datei eigentlich gar keine Grafik ist. Eine
OCR kann auch solche Dateien verarbeiten, die bereits in
Textform vorliegen!
c) Die unter Verwendung von PDFToText entstandene Textdatei
enthält entweder gar keinen Text oder vollkommen unleserlichen
Buchstabensalat. Dies ist ein Zeichen dafür, dass es sich bei der
Ursprünglichen PDF-Datei um ein rein grafisches Dokument
handelt, dessen Inhalt durch eine Textkonvertierung natürlich nicht
zugänglich gemacht werden kann. Dann bleibt Ihnen nichts
Anderes übrig, als die entstandene Datei zu löschen, das
ursprüngliche PDF-Dokument von einer OCR verarbeiten zu
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
lassen und zu hoffen, dass dabei gute Erkennungsergebnisse
geliefert werden. Wie Sie PDF-Dokumente von einer OCR
verarbeiten, erfahren Sie in Abschnitt 5.4.
c) Der Versuch der Textkonvertierung wird von PDFToText mit der
Fehlermeldung 'Error: Copying of text from this document is not
allowed' beantwortet und abgebrochen. Diese Meldung besagt,
dass der Autor beim vorliegenden Dokument die Entnahme von
Text verboten hat. Dann bleibt Ihnen nichts Anderes übrig als zu
versuchen, das Dokument mit dem Programm GSView zu öffnen
und den enthaltenen Text in eine Textdatei zu extrahieren. Der
Versuch, das ursprüngliche PDF-Dokument von einer OCR
verarbeiten zu lassen wird mit an Sicherheit grenzender
Wahrscheinlichkeit fehlschlagen, da auch
Texterkennungsprogramme den Sicherheitseinstellungen in PDFDokumenten Folge leisten. Wie Sie mit Hilfe von GSView den Text
einer PDF-Datei extrahieren, erfahren Sie in Abschnitt 5.3.
5. Weil Lese- und Textumwandlungsversuche Textmischmasch,
unlesbaren Buchstabensalat oder sogar leere Dateien geliefert haben,
lassen Sie das PDF-Dokument von einer OCR verarbeiten. Hinweise
zum Umgang mit derartigen Programmen erhalten Sie in Abschnitt
5.4.
6. Weil Zugriffsbeschränkungen dafür sorgen, dass sowohl der A.R., als
auch das Programm PDFToText beim Versuch der Umwandlung von
PDF in andere Dokumentformate scheitern, nehmen Sie die Software
GSView zu Hilfe. In aller Regel kann GSView den Text extrahieren.
Hinweise zur Bedienung von GSView erhalten Sie in Abschnitt 5.3."
"Sehr hilfreich, so ein Entscheidungsschema! Trotzdem hätte ich dazu noch
drei Fragen - zunächst: Warum empfehlen Sie nicht bereits in den ersten
Schritten den Einsatz einer Texterkennungssoftware oder das Öffnen einer
PDF-Datei mit GSView?"
"Das sind im Grunde zwei Fragen. Den sofortigen Einsatz eines
Texterkennungsprogrammes empfehle ich nicht, weil solch eine OCRSoftware beim Verarbeiten eines Dokumentes stets einige Erkennungsfehler
macht. Wenn sich der Originaltext also zufrieden stellend lesen oder als
Datei abspeichern lässt, sollte man die Qualität nicht durch eine
Texterkennung vermindern lassen.
Den sofortigen Einsatz von GSView empfehle ich deshalb nicht, weil dieses
Programm beim Konvertieren mehrspaltiger PDF-Dokumente dem A.R.
deutlich unterlegen ist. Setzen Sie es nur ein, wenn weder der A.R. noch
PDFToText auf den Inhalt einer PDF-Datei zugreifen können."
"Gut. Meine zweite Frage lautet: Kann ich einer PDF-Datei denn nicht schon
'von außen' anmerken, ob sie mehrspaltig gesetzten text enthält, rein
grafisch aufgebaut ist oder ob Zugriffsbeschränkungen meinem
Screenreader das Lesen des Dokumentinhalts verweigern?"
"Nun, Gewissheit über das Spaltenlayout eines PDF-Dokumentes erhalten
Sie nur dann, wenn Sie die Datei zum Lesen öffnen. Als Faustregel können
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
Sie sich aber merken: Handelt es sich bei dem Dokument um
Prospektmaterial oder eine Broschüre, können Sie mehrspaltiges Layout fast
mit Sicherheit voraussetzen; bei Referatstexten, Bedienungsanleitungen oder
Gesetzestexten können Sie Glück haben und einem einfachen Spaltensatz
begegnen. Ob die PDF-Datei nur aus Bildern besteht oder nicht, erkennen
Sie im Extremfall - aber nur dann - an der Dateigröße. Bei PDF-Dateien, die
größer sind als 20 Megabyte, handelt es sich mit 99%iger Wahrscheinlichkeit
um reine Grafik, an deren Inhalt Sie nur mittels OCR herankommen. Ob der
Zugriff auf den Inhalt eines Dokumentes eingeschränkt ist oder nicht, können
Sie nicht herausfinden, ohne das Dokument zu öffnen oder zu analysieren.
Die aktuell gültigen Sicherheitseinstellungen einer geöffneten PDF-Datei
kann Ihnen der A.R. verraten. Auch im Programmpaket XPDF ist neben dem
bereits mehrfach erwähnten PDFToText ein Programm namens PDFInfo
enthalten, das Ihnen ebenfalls über den Sicherheitsstatus eines PDFDokumentes Auskunft geben kann. Über das Thema 'Sicherheit in PDFDokumenten' sprechen wir in Abschnitt 6.2."
"Alles Klar. Nun meine dritte Frage: Wenn ich eine Umwandlung von PDF in
Text sowohl mit dem A.R. als auch mit GSView vornehmen kann und wenn wie Sie sagen - der A.R. bei mehrspaltigen Dokumenten sowieso die besten
Umwandlungsergebnisse liefert - ist dann das Programm PDFToText nicht
überflüssig?"
"Nein. PDFToText zeigt seine Stärken bei einspaltigen PDF-Dokumenten.
Zunächst einmal verläuft die Textumwandlung sehr viel schneller als bei
GSView und beim A.R. Zusätzlich gehen bei der Umwandlung mit
PDFToText keine Leerzeilen im Text verloren, und auch Einrückungen und
Zentrierungen bleiben erhalten. Wenn Sie also Wert auf einigermaßen
ansehnliche Textdateien legen, dann geben Sie bei der Textumwandlung
'pflegeleichter' PDF-Dokumente früher oder später PDFToText den Vorzug."
"Schön! Jetzt hätte ich aber endlich gerne ein paar Tipps für das Lesen von
PDF-Dokumenten mit dem A.R."
"Gut, die sollen Sie bekommen."
4. Lesen, was drinsteht: Den Adobe Reader
im Griff
"Wie stets zu Anfang eines neuen Gesprächsteils möchte ich kurz
zusammenfassen, was Sie darin erwartet:
1. Im einleitenden Abschnitt 4.1 müssen wir uns kurz mit der Frage
beschäftigen, auf welche Weise der Adobe Reader (A.R.) einem
Screenreader überhaupt den Inhalt eines PDF-Dokumentes zur
Verfügung stellt. Nur so lassen sich nämlich die Arbeitstechniken
verstehen, die Sie beim Lesen einer PDF-Datei im A.R. anwenden
müssen.
2. In Abschnitt 4.2 versorge ich Sie mit den wichtigsten
Tastenkombinationen, die Sie beim Lesen von Fließtext und Tabellen
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
sowie beim Benutzen von Querverweisen und Lesezeichen
verwenden können.
3. Da das Ausfüllen von PDF-Formularen in der Arbeitspraxis immer
mehr an Bedeutung gewinnt, widmen wir diesem speziellen Thema
den Abschnitt 4.3.
4. In Abschnitt 4.4 gehe ich kurz auf die in A.R.6 und A.R.7 verfügbaren
integrierten Sprachausgabefunktionen ein.
5. Schließlich gebe ich Ihnen in Abschnitt 4.5 einige weiterführende
Tipps zu nützlichen Programmeinstellungen, obwohl wir ja bereits in
Abschnitt 2.1 über die Konfiguration des Adobe Readers gesprochen
haben."
4.1. Wie Screenreader und Adobe Reader
zusammenarbeiten
"Sehende Personen, die beobachten möchten, was ihr Computer gerade tut,
holen sich diese Informationen durch einen Blick auf den Monitor. Ein
Screenreader, der im Dienste eines blinden EDV-Anwenders das Gleiche tun
soll, hat es da sogar noch besser: Auch einem Screenreader stehen Mittel
und Wege zur Verfügung, den Inhalt des Computerbildschirms zu
analysieren - nicht umsonst heißt Screenreader ja wörtlich 'Bildschirmleser'.
Häufig kann ein Screenreader jedoch noch auf zahlreiche andere
Informationen zugreifen: Besonders entgegenkommende Programme
flüstern dem Bildschirmleser zusätzliche hilfreiche Botschaften zu, die
entweder momentan nicht auf dem Bildschirm stehen oder gar nicht für die
optische Ausgabe bestimmt sind."
"Könnten Sie mir ein konkretes Beispiel nennen, damit ich mir das besser
vorstellen kann?"
"Gerne. Führen Sie zusammen mit einer sehenden Person das folgende
Experiment durch (die Sprachausgabe Ihres Screenreaders muss dazu
eingeschaltet sein):
1. Öffnen Sie den Microsoft Internet Explorer und rufen Sie über die
Taste F1 das Hilfesystem auf.
2. Das Hilfefenster ist senkrecht in zwei Teile gegliedert. Im linken Teil
finden Sie das Inhaltsverzeichnis mit den verfügbaren Hilfebüchern
und den darin enthaltenen Hilfethemen. Gehen Sie mit den Pfeiltasten
im Inhaltsverzeichnis nach unten, bis Sie auf das Hilfebuch 'Anpassen
Ihres Webbrowsers' stoßen und öffnen Sie es durch Betätigen der
EINGABETASTE.
3. Betätigen Sie dreimal die Taste 'Pfeil-unten'. Ihre Sprachausgabe
sollte jetzt die Überschrift eines Hilfethemas vorlesen. Der
Überschriftentext lautet: 'Ändern von Schriftarten und
Hintergrundfarben bei der Anzeige von Webseiten'. Da dieser Text
sehr lang, das linke Teilfenster des Hilfefensters jedoch nicht sehr
breit ist, wird der Text rechts abgeschnitten. Dies können Sie eventuell
auch mit Hilfe Ihrer Braillezeile erkennen. Während der Sehende auf
Ihrem Bildschirm beispielsweise nur 'Ändern von Schriftarten und
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
Hintergrund' lesen kann, sagt die Sprachausgabe den Text vollständig
an."
"Faszinierend - und das funktioniert, weil der Internet Explorer meinem
Screenreader den gesamten Text 'zuflüstert'?"
"Richtig. Der Internet Explorer und einige andere screenreader-freundliche
Programme bedienen sich dazu einer Technologie namens Microsoft Active
Accessibility, abgekürzt MSAA. Dabei muss MSAA gleichzeitig von den
freundlichen Programmen und vom eingesetzten Screenreader unterstützt
werden. Es ist wie bei einer Sprache: Versteht einer der beiden beteiligten
Sprecher die Sprache nicht, kommt keine Kommunikation zustande.
Glücklicherweise wird MSAA von allen gängigen Screenreadern unterstützt."
"Was bedeutet das aber im Zusammenhang mit PDF?"
"Ein PDF-Dokument wird vom A.R. zunächst einmal rein grafisch am
Bildschirm dargestellt. Nun werden einem eingesetzten Screenreader
Informationen über den Inhalt und - falls vorhanden - auch Informationen
über die logische Struktur des Dokumentes mit Hilfe der MSAA-Technologie
zur Verfügung gestellt. Der Screenreader wertet diese Informationen aus und
sorgt dafür, dass Sie das PDF-Dokument über Sprachausgabe und
Braillezeile lesen können."
"Ich glaube, jetzt habe ich die Probleme mit PDF-Dateien auch auf
technischer Ebene verstanden:
•
•
•
•
•
Ein PDF-Dokument mit einfachem (einspaltigem) Seitenaufbau lässt
sich aufgrund der MSAA-Unterstützung des A.R. problemlos mit
diesem Programm lesen.
Bei einem Dokument mit komplizierterem Seitenaufbau reicht die
MSAA-Information nicht aus, damit der Screenreader alle
Textbestandteile in der richtigen Reihenfolge vorliest. Es fehlen in den
meisten Dokumenten nämlich Hinweise über den logischen Aufbau
(die sogenannten Tags).
Wenn der Autor eines Dokumentes die PDF-Sicherheitseinstellungen
ungeschickt einsetzt, kann er unbeabsichtigt verhindern, dass sich der
A.R. und der Screenreader über MSAA verständigen können - und
das Dokument kann nicht gelesen werden.
Ein rein grafisches PDF-Dokument schließlich enthält gar keine
MSAA-Informationen über seinen Inhalt.
Außer dem A.R. unterstützt kein Betrachterprogramm für PDFDokumente die MSAA-Technologie, so dass ich beispielsweise mit
Hilfe von GSView eine PDF-Datei nicht direkt lesen kann."
"Besser kann man es gar nicht zusammenfassen!
Die meisten Hersteller von Screenreadern haben das Lesen von PDFDateien im A.R. sehr komfortabel gemacht: Sie bauen aus den MSAAInformationen ein eigenes Dokument zusammen, indem man sich sogar mit
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
einem Cursor komfortabel wie in einem Textverarbeitungsprogramm
bewegen kann."
"Heißt das: Im A.R. selbst gibt es gar keinen Cursor?"
"Ebenso wenig wie im Internet Explorer."
"Ich kann mich aber doch auf Webseiten mit den Cursortasten bewegen. Wie
kommt denn das?"
"Hier wenden die Entwickler von Screenreadern das gleiche Prinzip wie beim
A.R. an: Der Internet Explorer ist genau so ein freundliches Programm wie
der A.R. Auch er liefert Informationen über Inhalt und Aufbau der am
Bildschirm gezeigten Dokumente (in seinem Falle sind das Webseiten) an Ihr
Bildschirmleseprogramm. Dieses baut daraus ein vollkommen neues und
zugleich 'blindengerechtes' - Dokument auf, das heißt, es ist braillezeilenund sprachausgabenfreundlich formatiert; außerdem kann man es mit den
Pfeiltasten ähnlich bequem lesen wie ein Dokument in einem
Textverarbeitungsprogramm. Einen 'echten' Cursor gibt es im A.R. und im
Internet Explorer" nur im Zusammenhang mit der Formularbearbeitung."
"Sie sprachen davon, dass der Screenreader aus den Informationen die er
vom A.R. über eine PDF-Datei bzw. vom Internet Explorer über eine
Webseite bekommt, ein völlig neues Dokument aufbaut, das
'blindenfreundlich' formatiert ist und über einen Cursor verfügt, den es
eigentlich gar nicht gibt. Was hat denn dieses Dokument, das ich mit der
Braillezeile und der Sprachausgabe lesen kann, überhaupt noch mit dem zu
tun, was der Sehende auf dem Bildschirm sieht?"
"Unter Umständen nicht mehr sehr viel, das kommt aber auf das Dokument
und den Screenreader bzw. weitere Hilfsprogramme an. Ich gebe Ihnen mal
einen kurzen Überblick:
•
•
•
Der Screenreader JAWS nennt diese bildschirmunabhängige
Dokumentdarstellung 'virtuellen Puffer' und den Cursor 'virtuellen PCCursor'. Das Wort 'virtuell' bedeutet so viel wie 'künstlich'. Eine
sehende Person, die mit einem JAWS-Benutzer zusammen am
Computer sitzt, hat keinen Überblick über das gesamte virtuelle
Dokument. Sie kann höchstens den von JAWS zur Verfügung
gestellten Braille- Betrachter einschalten und bekommt dann in einem
schmalen Fenster immer gerade den Inhalt der Textzeile angezeigt, in
der sich der virtuelle Cursor augenblicklich befindet.
Ähnlich liegen die Verhältnisse beim Screenreader Virgo. Hier heißt
die vom eigentlichen Bildschirmgeschehen abgekoppelte
Dokumentdarstellung 'DocumentWizard' und der dort verfügbare
Cursor 'simulierter Cursor'.
Den beiden Screenreadern 'Blindows' und 'HAL' wurde von ihren
Entwicklern zwar kein virtueller Puffer oder DocumentWizard
spendiert; beide Produkte arbeiten jedoch mit einem Programm
namens 'WebFormator' zusammen. Den WebFormator kann man sich
kostenlos in der aktuellen Version 2.1 von der Webseite
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
www.webformator.de herunterladen. Auch der WebFormator baut ein
von der Bildschirmdarstellung der PDF-Datei oder Webseite
unabhängiges Dokument auf, zeigt dieses im Gegensatz zum
virtuellen Puffer von JAWS und dem DocumentWizard von VIRGO
aber in einem sichtbaren Fenster an. Dieses Fenster legt sich über
das Programmfenster des A.R. bzw. des Internet Explorers, so dass
Sehende genau verfolgen können, was dem blinden Benutzer auf der
Braillezeile angezeigt und über die Sprachausgabe angesagt wird.
Übrigens kann der WebFormator auch zusammen mit JAWS und
Virgo eingesetzt werden."
"Nun gibt es ja den A.R., die verschiedenen Screenreader und den
WebFormator in unterschiedlichen Versionen. Deshalb möchte ich, bevor wir
zu den Tastenkombinationen des A.R. kommen noch schnell fragen, ab
welcher Screenreader-Version ich mit welcher Version des A.R. arbeiten
kann."
"Mit dem WebFormator können Sie erst ab der aktuellen Version 2.1 PDFDokumente lesen und benötigen dazu mindestens den A.R.6. Ab welcher
Screenreader-Version welche Version des A.R. unterstützt wird, erläutere ich
Ihnen am Besten anhand einer Tabelle:
Name des
Screenreaders
Erforderliche
ScreenreaderVersion für
Acrobat Reader 5
Erforderliche
ScreenreaderVersion für Adobe
Reader 6
Erforderliche
ScreenreaderVersion für Adobe
Reader 7
Blindows (*)
2.21 (empfohlen:
3.01)
3.10
3.10
HAL / SuperNova 5.11
5.20
5.20
JAWS
3.71 (empfohlen:
4.02)
5.0
5.0 (empfohlen:
6.1)
Virgo (*)
4.4
4.4
4.4
(*) Anwendern von Virgo und Blindows wird seitens der Hersteller empfohlen,
PDF-Dokumente mit Hilfe des WebFormators (Version 2.1) zu lesen, der
seinerseits mindestens den A.R.6 voraussetzt."
"Darf ich das in diesem Abschnitt Gelernte noch einmal kurz
zusammenfassen:"
Zusammenfassung
1. "Die Darstellung eines PDF-Dokumentes im A.R. ist rein grafisch und
kann mit Hilfe eines Screenreaders nur deshalb gelesen werden, weil
der A.R. dem Bildschirmleser Informationen über den Textinhalt und falls vorhanden - Informationen über den logischen Aufbau des
Dokumentes über die MSAA-Technologie zur Verfügung stellt.
2. Die meisten Screenreader bauen aus den MSAA-Informationen ein
eigenständiges, von der Bildschirmdarstellung unabhängiges
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
Dokument auf und stellen in diesem Dokument sogar einen Cursor
zum komfortablen Lesen zur Verfügung.
3. Der Screenreader JAWS nennt diese bildschirmunabhängige
Darstellung 'virtuellen Puffer' und den bereit gestellten Cursor
'virtuellen PC-Cursor'. Bei Virgo heißt die Dokumentdarstellung
'DocumentWizard' und der Cursor 'simulierter Cursor'. Die beiden
Screenreader 'HAL / Supernova' und 'Blindows' verfügen über keinen
speziellen Anzeigemodus für PDF-Dokumente. Deshalb wird für die
beiden letztgenannten Produkte sowie für Virgo der Einsatz des
kostenlosen Programms 'WebFormator' empfohlen, das ab der
Version 2.1 im Zusammenspiel mit A.R.6 und A.R.7 ebenfalls PDFDokumente anzeigen kann."
4.2. PDF-Dokumente im Adobe Reader lesen
"Um ein PDF-Dokument mit Hilfe des Adobe Readers (A.R.) zu lesen, gehen
Sie wie folgt vor:
1. Öffnen Sie das Dokument über den ARBEITSPLATZ oder den
Windows Explorer. Dateien mit der Namenserweiterung .pdf sind mit
dem A.R. verknüpft und werden deshalb automatisch in diesem
Programm angezeigt. Alternativ können Sie natürlich auch zunächst
den A.R. über sein Symbol auf dem DESKTOP oder über das
STARTMENÜ aktivieren, den Menüpunkt 'Datei > Öffnen' aufrufen
bzw. die Tastenkombination STRG+O drücken und das zu lesende
PDF-Dokument mit Hilfe des dann erscheinenden Fensters 'Öffnen'
laden.
2. Falls Sie mit dem A.R.6 arbeiten, wird das Dokument sofort geöffnet.
Falls Sie mit dem A.R.7 arbeiten, das Dokument nicht über Tags
verfügt und Sie den A.R. so eingestellt haben, wie wir es in Abschnitt
2.1 unter dem Stichwort Konfiguration des Adobe Readers
besprochen haben, öffnet sich nun das Dialogfenster 'Lesen eines
Dokuments ohne Tags. Dieses ähnelt dem Dialogfenster in Schritt
zwei des Assistenten für Ausgabehilfen, den wir in Abschnitt 2.1
ausführlich besprochen haben:
c Mit Hilfe einer Gruppe von Drei Auswahlschaltern legen Sie
die Leserichtung fest. Bei der vorgewählten Option
'Leserichtung aus Dokument ableiten (empfohlen)' wird die
Leserichtung anhand des Textflusses und des
Schriftverlaufes nach einem komplizierten Verfahren aus
dem Dokument hergeleitet. Alternativ können Sie auch eine
Leserichtung festlegen. Hierzu stehen die Optionen
'Leserichtung von links nach rechts, von oben nach unten'
und 'Leserichtung in Druckdatenstrom verwenden' zur
Verfügung. In der Praxis hat sich die voreingestellte Option
bewährt.
c Während der Konfiguration des A.R.7 in Abschnitt 2.1 haben
Sie im dritten Schritt des Ausgabehilfeassistenten festgelegt,
dass dem Screenreader nur dann das gesamte PDFDokument übermittelt wird, wenn es 'klein' ist - und Sie haben
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
bestimmt, dass Dokumente bis zu einer maximalen
Seitenzahl von 10 als 'klein' an zu sehen sind.
c Hat die PDF-Datei, die Sie gerade öffnen möchten mehr als
10 Seiten und wird somit nicht mehr als 'klein' eingestuft, ist
im Gruppenfeld 'Optionen für Lesemodus' der
Auswahlschalter 'Nur momentan sichtbare Seiten lesen'
aktiviert. Hat das Dokument weniger als 10 Seiten, ist der
Auswahlschalter 'Gesamtes Dokument lesen' vorgewählt.
c Speziell für dieses Dokument können Sie nun bei Bedarf die
jeweils andere Option auswählen (was aber nicht empfohlen
wird).
c Möchten Sie, dass das Dialogfenster 'Lesen eines
Dokuments ohne Tags nicht wieder angezeigt wird, aktivieren
Sie das Kontrollfeld 'Immer Einstellungen aus "LesenGrundeinstellungen" verwenden (dieses Dialogfeld nicht
mehr anzeigen)'.
c Bestätigen Sie das Dialogfenster 'Lesen eines Dokuments
ohne Tags nun über die Schaltfläche 'Anfang', um mit dem
Lesen des Dokumentes auf der ersten Seite zu beginnen.
3. Falls im vorigen Schritt das Dialogfenster 'Lesen eines Dokuments
ohne Tags bearbeitet wurde, muss der A.R.7 nun die PDF-Datei erst
zum Lesen vorbereiten. Über den Fortschritt der
Dokumentvorbereitung werden Sie im Dialogfenster
'Inhaltsvorbereitung - Status' informiert. Neben der Meldung 'Warten
Sie, während das Dokument zum Lesen vorbereitet wird' können Sie
verfolgen, wie viele Seiten bereits vorbereitet wurden und nachlesen,
wie viele Seiten das Dokument insgesamt hat.
Nachdem das Dokument geladen wurde, können Sie es mit Hilfe Ihres
Screenreaders lesen.
Mit den folgenden Tasten können Sie den virtuellen PC-Cursor im virtuellen
Puffer von JAWS, den simulierten Cursor im DocumentWizard von Virgo
oder den Cursor im Fenster des WebFormators bewegen:
•
•
•
Um sich zeichenweise nach links bzw. rechts zu bewegen, drücken
Sie PFEIL-LINKS bzw. PFEIL-RECHTS.
Um sich wortweise nach links bzw. rechts zu bewegen, drücken Sie
STRG+PFEIL-LINKS bzw. STRG+PFEIL-RECHTS.
Um sich zeilenweise nach oben bzw. unten zu bewegen, drücken Sie
PFEIL-OBEN bzw. PFEIL-UNTEN.
Wenn dem Screenreader das Dokument seitenweise übermittelt wurde
müssen Sie beachten, dass Ihnen das Dokument auch nur Seite für Seite
angezeigt wird. Zum Umblättern müssen Sie STRG+BILD-AB (nächste Seite)
oder STRG+BILD-AUF (vorige Seite) drücken.
Mit den folgenden Tasten bewegen Sie sich in größeren Schritten durch das
Dokument:
•
Zur vorigen Seite gelangen Sie mit STRG+BILD-AUF.
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
•
•
•
•
Zur nächsten Seite gelangen Sie mit STRG+BILD-AB.
Zur ersten Seite gelangen Sie mit STRG+POS1 oder
STRG+UMSCHALT+BILD-AUF.
Zur letzten Seite gelangen Sie mit STRG+ENDE oder
STRG+UMSCHALT+BILD-AB.
Um zu einer bestimmten Seite zu gelangen, rufen Sie mit
STRG+UMSCHALT+N das Dialogfenster 'Gehe zu Seite' auf, geben
in das Eingabefeld eine Seitennummer ein und bestätigen mit der
EINGABETASTE.
Beachten Sie, dass Sie Tastenkombinationen wie STRG+POS1
gegebenenfalls direkt an den A.R. durchreichen müssen. Beim Arbeiten mit
dem Screenreader JAWS drücken Sie vor der eigentlichen
Tastenkombination JAWS-TASTE+3; im WebFormator schalten Sie zunächst
den Tastenpassiermodus ein.
Genau wie in der Textverarbeitung Microsoft Word können Sie auch im A.R.
gleichzeitig mehrere Dokumente geöffnet haben. In dieser Arbeitssituation
sind die folgenden Tastenbefehle nützlich:
•
•
•
•
•
Schalten Sie zum nächsten geöffneten Dokument um, indem Sie
STRG+F6 drücken.
Schalten Sie zum vorigen geöffneten Dokument um, indem Sie
STRG+UMSCHALT+F6 drücken.
Schließen Sie das aktive Dokumentfenster, indem Sie STRG+F4 oder
STRG+W drücken.
Schließen Sie sämtliche geöffneten Dokumentfenster, indem Sie
STRG+UMSCHALT+F4 oder STRG+UMSCHALT+W drücken.
Ordnen Sie die geöffneten Fenster überlappend an, indem Sie
STRG+UMSCHALT+J drücken."
"Kurze Zwischenfrage: Da ich ja entweder mit der virtuellen
Dokumentdarstellung meines Screenreaders oder im Fenster des
WebFormators arbeite, bekomme ich von der Darstellung innerhalb des A.R.
selbst wenig mit. Wie muss ich mir denn den Aufbau des Fensters vom A.R.
vorstellen?"
"Wie fast alle Fenster von Programmen, so ist auch das Fenster des A.R. in
mehrere Bereiche unterteilt:
•
•
•
Ganz oben im Fenster finden Sie die Titelzeile, in der auch der Name
des gerade geöffneten PDF-Dokumentes angezeigt wird.
Darunter ist die Menüleiste angeordnet. Es stehen Ihnen die sieben
Menüs 'Datei', 'Bearbeiten', 'Anzeige', 'Dokument', 'Werkzeuge',
'Fenster' und 'Hilfe' zur Verfügung.
Unterhalb der Menüleiste können eine oder mehrere Werkzeugleisten
eingeblendet sein. Eine Werkzeugleiste im A.R. sollten Sie sich
genauso vorstellen, wie eine Symbolleiste in Microsoft Word. Die
einzelnen Symbole einer Werkzeugleiste werden im A.R. als
'Werkzeuge' bezeichnet. Obwohl sie für die Mausbedienung
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
•
•
•
•
•
geschaffen wurden, sind die Werkzeugleisten auch mit der Tastatur
erreichbar.
Ein PDF-Dokument kann über so genannte 'erweiterte
Verwendungsrechte' verfügen. Das kann zum Beispiel bedeuten, dass
Sie berechtigt sind, das Dokument mit Anmerkungen zu versehen, das
Dokument zu unterschreiben oder dem Dokument beigefügte
Dateianlagen zu öffnen. Verfügt eine geöffnete PDF-Datei über
erweiterte Verwendungsrechte, erscheint unterhalb eventuell
eingeblendeter Werkzeugleisten eine gelbe Dokumentmeldungsleiste.
Diese enthält die Werkzeuge, mit deren Hilfe Sie von den
zugestandenen erweiterten Rechten Gebrauch machen können.
Unterhalb der Werkzeugleisten bzw. der Dokumentmeldungsleiste ist
das Fenster des A.R. senkrecht unterteilt: Ganz links befindet sich das
so genannte Navigationsfenster. Je nach Arbeitssituation finden Sie
darin eine oder mehrere Register, die so genannten
Navigationsregisterkarten. Über diese Karten können Sie - falls
verfügbar - Lesezeichen, Kommentare, einzelne Seiten und viele
andere Bestandteile eines PDF-Dokumentes gezielt ansteuern.
Rechts neben dem Navigationsfenster wird das PDF-Dokument im so
genannten Dokumentanzeigebereich dargestellt.
Rechts neben dem Dokumentanzeigebereich kann bei Bedarf das so
genannte Verfahren-Fenster eingeblendet werden. In diesem Fenster
können Sie nachlesen, welche Schritte Sie zum Ausführen bestimmter
Aktionen durchführen müssen.
Unterhalb von Navigations- und Dokumentanzeigebereich befindet
sich waagrecht angeordnet die Statusleiste des A.R. Neben einigen
Navigationsschaltflächen enthält Sie die Nummer der aktuell
aufgeschlagenen Seite und die Gesamtseitenzahl. Ist die geöffnete
PDF-Datei mit erweiterten Verwendungsrechten ausgestattet,
befinden sich ganz links einige Symbole, die den Dokumentstatus
anzeigen."
"Beeindruckend! Kann ich mich zwischen den einzelnen Fensterbereichen
auch mit der Tastatur bewegen bzw. kann ich die für mich nicht wichtigen
Elemente auch abschalten?"
"Selbstverständlich. Leider sind die hierfür nutzbaren Tastenkombinationen
zwischen dem Versionen 6 und 7 des A.R. teilweise verschieden, deshalb
führe ich sie nach den Versionen getrennt in einer Tabelle auf:
Aktion
Tastenbefehl in A.R.6 Tastenbefehl in A.R.7
Navigationsfenst F6
er
öffnen/schließen:
F4
Umschalten vom UMSCHALT+F6
Navigationsfenst
er in den
Dokumentbereic
h:
UMSCHALT+F6
Verfahren-
UMSCHALT+F4
F4
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
Fenster
öffnen/schließen:
Umschalten
UMSCHALT+F4
zwischen
VerfahrenFenster und
Dokumentbereic
h:
zweimal F6
Hilfe-Fenster
öffnen:
F1
F1
Hilfe-Fenster
schließen:
STRG+F4 oder
STRG+W
STRG+F4 oder STRG+W
Zu nächstem
geöffneten
Dialogfenster
oder
schwebender
Symbolleiste
wechseln:
ALT+F6
ALT+F6
Zu vorigem
geöffneten
Dialogfenster
oder
schwebender
Symbolleiste
wechseln:
ALT+UMSCHALT+F6 ALT+UMSCHALT+F6
Menüleiste aus/einblenden:
F9
F9
Erste
eingeblendete
Werkzeugleiste
anspringen:
UMSCHALT+F8
UMSCHALT+F8
Zwischen
STRG+TAB
Werkzeugleisten
vorwärts
wechseln:
STRG+TAB
Zwischen
STRG+UMSCHALT+ STRG+UMSCHALT+TAB
Werkzeugleisten TAB
rückwärts
wechseln:
Auf einer
Werkzeugleiste
zwischen
Symbolen
wechseln:
PFEIL-RECHTS bzw. PFEIL-RECHTS bzw. PFEILPFEIL-LINKS
LINKS
Aktuell gewählte F8
F8
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
Werkzeugleisten
aus-/einblenden:
Alle
(kein Befehl)
Werkzeugleisten
andocken:
STRG+F8
Zum
(kein Tastenbefehl)
Dokumentbereic
h springen:
F5
Zur Statusleiste
springen:
UMSCHALT+F5
(kein Befehl)
"Sehr schön! Gibt es denn auch hilfreiche Tastenkombinationen zur
Darstellung der Anzeige für Sehbehinderte?"
"Ja, auch wieder eine ganze Liste:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Wählen Sie ein Ihrer Sehbehinderung angemessenes Farbschema
aus, indem Sie mit der Tastenkombination STRG+K die A.R.Grundeinstellungen öffnen, in die Einstellungskategorie
'Ausgabehilfen' wechseln, das Kontrollfeld 'Farben ersetzen' aktivieren
und die gewünschten Farbeinstellungen vornehmen,
Erhöhen Sie den Zoomfaktor, mit dem das Dokument angezeigt wird,
indem Sie STRG+PLUS drücken.
Verringern Sie den Zoomfaktor, mit dem das Dokument angezeigt
wird, indem Sie STRG+MINUS drücken.
Wenn Sie die Anzeigegröße durch Eingabe eines gewünschten
Vergrößerungsfaktors festlegen möchten, rufen Sie mit STRG+M das
Dialogfenster 'Zoomfaktor' auf, geben einen Vergrößerungsfaktor in
das Eingabefeld ein und bestätigen mit der Eingabetaste.
Um die Seitenanzeige an die Fenstergröße an zu passen, rufen Sie
den Menüpunkt 'Ansicht > Fenstergröße' auf oder drücken Sie
STRG+0.
Um die Seitenanzeige an die Fensterbreite an zu passen, rufen Sie
den Menüpunkt 'Ansicht > Fensterbreite' auf oder drücken Sie
STRG+2.
Um die Seitenanzeige an die Seitenbreite an zu passen, rufen Sie den
Menüpunkt 'Ansicht > Seitenbreite' auf oder drücken Sie STRG+3.
Um das Dokument im Vollbildmodus an zu zeigen, rufen Sie den
Menüpunkt 'Fenster > Vollbildmodus' auf oder drücken Sie die
Tastenkombination STRG+L. Mit STRG+L bzw. ESC können Sie den
Vollbildmodus wieder verlassen.
Um das Dokument neu umfließen zu lassen, rufen Sie den Menüpunkt
'Ansicht > Umfließen' auf oder drücken Sie STRG+4.
Um zur Originaldarstellung der Seitenanzeige zurück zu kehren, rufen
Sie den Menüpunkt 'Ansicht > Originalgröße' auf oder drücken Sie
STRG+1.
Haben sie die Ansicht des Dokumentes verändert und möchten zur
vorigen Ansicht wechseln, rufen Sie den Menüpunkt 'Ansicht > Gehe
zu > Vorige Ansicht' auf oder drücken Sie ALT+PFEIL-LINKS.
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
•
Haben sie die Ansicht des Dokumentes verändert und möchten zur
nächsten Ansicht wechseln, rufen Sie den Menüpunkt 'Ansicht > Gehe
zu > Nächste Ansicht' auf oder drücken Sie ALT+PFEIL-RECHTS."
"Jetzt die entscheidende Frage: Was kann ich tun, wenn der Text nicht richtig
vorgelesen wird, wenn also beispielsweise Absätze durcheinander gewürfelt
werden?"
"Sie sollten dann folgende Schritte in Erwägung ziehen:
1. Experimentieren Sie mit der Lesereihenfolge des A.R. In den
Grundeinstellungen des Programms oder mit Hilfe des
Ausgabehilfeassistenten haben Sie festgelegt, dass der A.R. die
Lesereihenfolge aus dem Text ableiten soll. Führt das zu Problemen,
so probieren Sie die anderen beiden Optionen für die Leserichtung
aus: Rufen Sie den Menüpunkt 'Dokument > Leseoptionen für
Ausgabehilfe ändern' (ALT+U, L) auf oder drücken Sie die
Tastenkombination STRG+UMSCHALT+5. Es öffnet sich darauf hin
ein Dialogfenster, das die gleichen Optionen enthält wie das weiter
oben beschriebene Fenster 'Lesen eines Dokuments ohne Tags'.
Probieren Sie, ob sich die Anzeige des Dokuments verbessert, wenn
Sie 'Leserichtung von links nach rechts, von oben nach unten' oder
'Leserichtung in Druckdatenstrom verwenden' wählen. Führt dies nicht
zu befriedigenden Ergebnissen, sollten Sie das Dokument mit Hilfe
eines Texterkennungsprogramms verarbeiten (hinweise hierzu enthält
der Abschnitt 5.4)
2. Lassen Sie das Dokument vom A.R. auf Zugänglichkeit überprüfen,
indem Sie den Menüpunkt 'Dokument > Ausgabehilfe - schnelle
Prüfung' aufrufen oder die Tastenkombination STRG+UMSCHALT+6
drücken. Es wird Ihnen ein Kurzreport angezeigt, auf den Sie
entsprechend reagieren können."
"Meine Word-Dokumente kann ich nach bestimmten Wörtern durchsuchen.
Geht das auch in PDF-Dokumenten?"
"Ja, und auch hier stehen Ihnen wieder mehrere Tastenbefehle zur
Verfügung. Beim Arbeiten mit dem Screenreader JAWS müssen Sie die
meisten davon allerdings durch reichen:
•
•
•
•
Um das aktuell geöffnete PDF-Dokument zu durchsuchen, drücken
Sie STRG+F, geben in das Eingabefeld 'Suchen' die zu suchende
Zeichenfolge ein und betätigen die Schaltfläche 'weiter'. Der A.R.
erstellt darauf hin eine Liste mit Suchergebnissen.
Um zum nächsten Suchergebnis zu gelangen, drücken Sie F3 oder
STRG+G.
Um zum vorigen Suchergebnis zu gelangen, drücken Sie
STRG+UMSCHALT+G.
Sie können auch eine erweiterte Suche starten, die wir aus
Platzgründen hier nicht besprechen wollen. Rufen Sie diese
Suchfunktion mit STRG+UMSCHALT+F auf.
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
Links innerhalb eines PDF-Dokumentes können Sie mit der EINGABETASTE
aktivieren."
"Wie zugänglich sind Tabellen innerhalb von PDF-Dokumenten?"
"Das hängt mehr vom Dokument als vom Screenreader ab. Falls das PDFDokument so gut strukturiert ist, dass Tabellen von Ihrem
Bildschirmausleseprogramm erkannt werden, können Sie sämtliche
Tabellenlesefunktionen benutzen, die Ihr Screenreader bietet. Besonders
komfortable Tabellenlesefunktionen zum zellen-, zeilen- und spaltenweisen
Bewegen stellt Ihnen JAWS zur Verfügung."
"Wie verwende ich Lesezeichen?"
"Wenn Sie Mit dem Screenreader JAWS arbeiten, können Sie sich die
Lesezeichen mit der Tastenkombination STRG+K auflisten lassen. Sollte
dies nicht funktionieren oder sollte ein anderes Bildschirmvorleseprogramm
zum Einsatz kommen, gehen Sie wie folgt vor:
Zunächst müssen Sie auf der Navigationsregisterkarte 'Lesezeichen'
überprüfen, ob der Autor im Dokument überhaupt Lesezeichen bereitstellt.
Wenn ja, gehen Sie damit um wie mit Querverweisen:
1. Wechseln Sie im A.R.6 mit UMSCHALT+F6 und im A.R.7 mit F6 vom
Dokument- in den Navigationsbereich.
2. Sollten Sie sich noch nicht auf der Registerkarte 'Lesezeichen'
befinden, wechseln Sie durch eventuell mehrmaliges Drücken von
STRG+TAB dort hin.
3. Wählen Sie mit den Pfeiltasten ein Lesezeichen aus. Lesezeichen
können hierarchisch aufgebaut sein, das heißt, ein Lesezeichen kann
untergeordnete Lesezeichen enthalten. Somit gleicht ein A.R.Lesezeichen entweder einem Buch oder einem Thema in der üblichen
Windows-Hilfe. Handelt es sich um ein hierarchisch übergeordnetes
Lesezeichen blenden Sie seine Unterthemen ein, indem Sie PFEILRechts drücken. Untergeordnete Lesezeichen werden ausgeblendet,
indem sie sich mit dem Cursor auf das übergeordnete Lesezeichen
stellen und PFEIL-LINKS drücken.
4. Aktivieren Sie das gewählte Lesezeichen durch Drücken der
EINGABETASTE. Der Fokus springt automatisch zurück in den
Dokumentbereich.
Tipp: Sie können 'auf einen Schlag' sämtliche untergeordneten Lesezeichen
eines Dokumentes einblenden. Schalten Sie dazu den Nummernblock Ihrer
Tastatur ein und drücken Sie UMSCHALT+NUM*. Sie können auch alle
untergeordneten Lesezeichen wieder ausblenden, indem Sie bei
eingeschaltetem Nummernblock UMSCHALT+NUM/ drücken."
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
4.3. Formularbearbeitung mit dem Adobe
Reader
"Damit Sie als blinder Computernutzer von elektronischen Formularen
profitieren, müssen zwei Bedingungen erfüllt sein:
1. Sie müssen in der Lage sein, das elektronische Formular am PC aus
zu füllen. Ein elektronisches Formular, das Sie zuerst ausdrucken, mit
sehender Hilfe bearbeiten und schließlich per Post verschicken
müssen, bringt Ihnen im Vergleich zu einem herkömmlichen
Papierformular keine wesentliche Arbeitserleichterung und erst recht
keinen Gewinn an Selbständigkeit. Damit Sie das Formular direkt am
PC ausfüllen können, muss das elektronische Dokument, welches das
Formular enthält, für Sie mit Ihrem Screenreader zugänglich sein. Dies
bedeutet insbesondere, dass der Bildschirmleser die einzelnen
Bestandteile des Formulars (die so genannten Formularfelder) erkennt
und diesen ihre Beschriftung oder Beschreibung korrekt zuordnen
kann.
2. Es muss außerdem erstens die Möglichkeit bestehen, das fertig
ausgefüllte Formular elektronisch an den Absender bzw. Autor zurück
zu senden; zweitens muss gewährleistet sein, dass Sie das fertig
ausgefüllte Formular sowohl ausdrucken als auch elektronisch
speichern und so zu Ihren persönlichen Akten nehmen können.
Bedingung 1 (Zugänglichkeit des Formulars und seiner einzelnen Felder) ist
für einen Autor nur dadurch vollständig zu erfüllen, dass er das Formular
erstens mit Strukturinformationen Tags und zweitens mit zusätzlichen MSAAInformationen versieht."
"Das mit den Tags verstehe ich ja, schließlich muss der Screenreader den
Aufbau des Formulars korrekt wiedergeben. Was aber sollen die
zusätzlichen MSAA-Informationen?"
"Ganz einfach: Es reicht nicht, dass Sie wissen, wo im Formular ein
Eingabefeld oder ein Auswahlschalter ist. Sie müssen auch wissen, was sie
in das Eingabefeld hineinschreiben sollen bzw. was der Auswahlschalter
bedeutet."
"Sie meinen damit wohl, dass mir mein Screenreader die Bedeutung eines
Formularfeldes jederzeit mitteilen können muss, dass er also beispielsweise
erläutert: 'In dieses Eingabefeld ist der Vorname ein zu geben' - oder so
ähnlich."
"Genau. Der Screenreader sollte nicht nur dem Formularfeld seine
Beschriftung oder Beschreibung zuordnen können, er sollte weitere
Erläuterungstexte zu jedem Formularfeld parat haben - und die sollte ihm das
PDF-Dokument per MSAA liefern. Alles Wissenswerte rund um das Thema
MSAA habe ich Ihnen ja in Abschnitt 4.1 bereits erzählt."
"Kann ich mit PDF-Formularen, die weder Tags noch zusätzliche MSAAInformationen enthalten, überhaupt arbeiten."
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
"Eine gewisse Chance besteht dann, wenn Sie den A.R.7 einsetzen. Alle
früheren Versionen helfen Ihnen in solch einer Situation vermutlich nicht
weiter."
"Mal angenommen, das Formular enthält zumindest entweder Tags oder
MSAA-Informationen; kann ich dann ein PDF-Formular genauso ausfüllen
wie ein Formular im Internet?"
"Mit einigen kleineren Abweichungen: Ja. Beim Einsatz des Screenreaders
JAWS beispielsweise, bewegen Sie sich mit dem virtuellen PC-Cursor
zunächst zu einem Formularfeld und aktivieren dann den Formularmodus,
um Daten ein zu geben, eine Wahl in einer Liste zu treffen, ein Kontrollfeld
um zu schalten, einen Auswahlschalter zu wählen oder eine Schaltfläche zu
aktivieren. Wenn das Formular Tags oder MSAA-Informationen enthält, sollte
Ihnen JAWS beim Einschalten des Formularmodus die Beschreibung bzw.
Beschriftung des Formularfeldes vorlesen, zum Beispiel: 'Familienname,
Eingabefeld'. Haben Sie die Daten eingegeben, wandern Sie mit der TABTaste zum nächsten Formularfeld usw.
Beim Arbeiten mit dem WebFormator stellen Sie den Cursor zunächst
ebenfalls auf das Formularfeld und drücken die EINGABETASTE. Geben Sie
in das erscheinende Eingabefeld die Daten ein und bestätigen Sie erneut mit
der EINGABETASTE. Danach können Sie mit der TAB-Taste zum nächsten
Formularfeld springen."
"Ich nehme an, dass mir bei schlecht zugänglichen Formularen mein
Screenreader die Bedeutung der Formularfelder nicht oder nicht richtig
ansagt, wenn ich mich mit der TAB-taste durchs Formular bewege."
"Das kann passieren. Im schlimmsten Falle werden sogar einzelne
Formularfelder gar nicht erkannt. Wenn Ihnen eine Formularfeldbeschriftung
nicht oder nicht richtig vorgelesen wird, sollten Sie beim Arbeiten mit JAWS
den Formularmodus verlassen, indem Sie den virtuellen PC-Cursor
aktivieren. Versuchen Sie, die Bedeutung des Formularfeldes heraus zu
finden und aktivieren Sie danach den Formularmodus erneut."
"Gut, aber was nützt mir denn das Ausfüllen eines PDF-Formulars
überhaupt. Ich dachte, man kann ein PDF-Dokument überhaupt nicht
verändern. Dann dürfte es doch auch nicht möglich sein, ein ausgefülltes
PDF-Formular zu speichern und zu versenden. Somit, denke ich, lässt sich
doch die zweite von Ihnen genannte Bedingung durch ein PDF-Dokument
gar nicht erfüllen."
"In der Tat scheitert ein sinnvoller Einsatz von PDF-Formularen in der Praxis
häufig an dieser Bedingung. Meistens werden nämlich nur 'klassische' PDFFormulare zur Verfügung gestellt."
"Was zeichnet denn ein klassisches PDF-Formular aus und welche
Formulararten gibt es denn noch?"
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
"Nun, das mag auf den ersten Moment etwas verwirren - Es gibt drei Arten
von PDF-Formularen:
1. Klassische PDF-Formulare sind in der Regel digitale Versionen von
gedruckten Formularen, die eingescannt und eventuell nachbearbeitet
wurden. Ein klassisches Formular kann jedoch nicht elektronisch
verschickt werden, auch wenn sich seine Felder im A.R. eventuell
bearbeiten lassen. Ein klassisches PDF-Formular müssen Sie also
stets ausdrucken, in Papierform ausfüllen und dann per Fax oder Post
an den Absender zurück schicken.
2. PDF-Formulare zum Senden per E-Mail enthalten eine Schaltfläche,
mit der entweder nur die Formulardaten oder aber das gesamte
ausgefüllte PDF-Formular als Anhang per Mail verschickt werden.
3. PDF-Formulare zum Online-Senden enthalten eine Schaltfläche, mit
der die Formulardaten über das Internet direkt an einen Server
geschickt werden.
Egal, ob Sie ein klassisches, ein E-Mail- oder ein Online-Formular am PC
ausfüllen: Das ausgefüllte Formular können Sie nur dann als elektronisches
Dokument auf Ihrer festplatte speichern, wenn der Autor dem Benutzer
sogenannte erweiterte Verwendungsrechte am Dokument eingeräumt hat und das ist selten der Fall."
"Wie soll ich denn Ihren Satz verstehen, dass es unter Umständen möglich
ist, auch ein klassisches PDF-Formular am PC aus zu füllen und welchen
Sinn sollte das haben, wo ich es doch nicht elektronisch versenden kann?"
"In klassischen PDF-Formularen können Ihnen zwei unterschiedliche Typen
von Formularfeldern begegnen:
•
•
Statische Formularfelder: Sie können elektronisch überhaupt nicht
bearbeitet werden. Es sind lediglich Platzhalter, die dem sehenden
Benutzer anzeigen, an welcher Stelle Daten eingetragen werden,
wenn das Formular ausgedruckt wurde und in Papierform bearbeitet
wird.
Interaktive Formularfelder: Sie können immer elektronisch ausgefüllt
werden - auch wenn man - wie im Fall von klassischen Formularen die Formulardaten nicht elektronisch übermitteln kann."
"Mir schwirrt der Kopf vor lauter neuen Begriffen. Lassen Sie mich bitte
versuchen, das Ganze in meinen Worten noch mal kurz zusammen zu
fassen:
1. Es gibt drei Arten von PDF-Formularen: Klassische, die ich überhaupt
nicht elektronisch übermitteln kann, E-Mail-Formulare, die ich per
elektronischer Post ausgefüllt zurück schicke und Online-Formulare,
die ich direkt im Internet bearbeiten und über eine Schaltfläche an
einen Server sende.
2. Weiterhin gibt es zwei Arten von Formularfeldern: Statische, die ich
überhaupt nicht mit dem PC bearbeiten kann und Interaktive, die sich
in jedem Fall auch elektronisch ausfüllen lassen.
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
3. Formulare, die ich auf elektronischem Wege (per Mail oder direkt über
eine Webseite) zurück schicken kann, enthalten immer interaktive
Formularfelder. In klassischen PDF-Formularen können sowohl
statische als auch interaktive Formularfelder vorkommen.
4. Auch wenn ein PDF-Formular ausschließlich interaktive
Formularfelder enthält und auf elektronischem Wege übermittelt
werden kann, darf ich nur dann eine elektronische Kopie des
ausgefüllten Dokumentes speichern, wenn der Autor mir erweiterte
Verwendungsrechte erteilt hat, was aber in den seltensten Fällen
geschieht. Als Ausgleich dazu ist es jedoch möglich, ein elektronisch
ausgefülltes Formular mitsamt den Formulardaten zu drucken."
"Ganz hervorragend, wie Sie die komplizierte Sachlage zusammengefasst
haben."
"Vielen Dank, aber jetzt habe ich drei Fragen. Erstens: Warum sind so viele
PDF-Formulare klassisch und so wenige als echte Online-Formulare
gestaltet?"
"Oftmals sind klassische Formulare gleichermaßen für sehende Benutzer wie
für ihre Autoren völlig ausreichend. Bedenken Sie, dass die meisten PDFFormulare von öffentlichen Institutionen stammen. Eine Behörde
beispielsweise, die ein elektronisches Formular per E- Mail zusendet oder
über eine Webseite zum Herunterladen anbietet, erspart dem Kunden den
Gang zum Amt. Sehende Computernutzer sind oftmals bereits zufrieden,
wenn sie ein elektronisches Formular bekommen, welches sie dann
ausdrucken, in Papierform ausfüllen und per Briefpost zurück senden. Auch
uns blinden Computeranwendern bleibt bei einem elektronischen
Behördenformular natürlich der Amtsgang erspart. Ohne fremde Hilfe können
wir das Formular jedoch nur dann ausfüllen, wenn sämtliche seiner
Formularfelder interaktiv sind, sich also am PC bearbeiten lassen. Wenn es
sich um ein klassisches Formular handelt, müssen wir es zwar nach dem
Bearbeiten ausdrucken und per Post oder Fax verschicken, aber zumindest
können wir es selbständig ausfüllen."
"Ich glaube, ich habe begriffen: Ein PDF-Formular kann überhaupt nur dann
barrierefrei sein, wenn es ausschließlich aus interaktiven Formularfeldern
besteht. Dass ein PDF-Formular komplett interaktiv ist, ist zwar eine
notwendige, jedoch keine ausreichende Bedingung dafür, dass es
barrierefrei ist. Um wirklich zugänglich zu sein, muss es - wie ich von Ihnen
gelernt habe - zusätzlich Tags und MSAA-Informationen enthalten."
"Das ist ein hervorragender Merksatz!"
"Danke. Jetzt zu meiner zweiten Frage: Woran merke ich denn, dass ein
PDF-Formular nicht mit erweiterten Verwendungsrechten ausgestattet ist und
somit nicht ausgefüllt gespeichert werden kann?"
"Sobald Sie das erste Formularfeld eines Dokumentes ohne erweiterte
Verwendungsrechte bearbeiten, erscheint das Fenster
'Formularinformationen können nicht gespeichert werden'. Darin wird Ihnen
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
folgendes mitgeteilt: 'Hinweis: Sie können keine ausgefüllte Kopie des
Formulars auf Ihrem System speichern. Wenn Sie eine Kopie für Ihre
Unterlagen aufheben möchten, drucken Sie das ausgefüllte Formular aus'.
Wenn Sie möchten, dass diese Meldung nicht wieder erscheint, aktivieren
Sie das Kontrollfeld 'Nicht mehr anzeigen'. In jedem Fall bestätigen Sie das
Fenster über 'Schließen'. Falls Sie Glück haben und das Formular zugänglich
ist, können Sie es - wie gesagt - dennoch ausfüllen und ausdrucken; Sie
können eben nur keine ausgefüllte Kopie speichern oder das ausgefüllte
elektronische Original an den Autor zurück senden. Haben Sie in ein PDFFormular ohne erweiterte Verwendungsrechte Daten eingegeben und
versuchen, es zu schließen, erscheint ein Fenster mit folgendem Hinweis:
'Sie schließen ein Formular, das Daten enthält. Formulardaten können nicht
gespeichert werden'. Für das weitere Vorgehen können Sie zwischen drei
Schaltflächen wählen: Mit 'Formular weiter ausfüllen' können sie die Arbeit
am Formular fortsetzen - es wird nicht geschlossen. Mit 'Daten verwerfen
und Formular schließen' schließen Sie das Formular, wobei Ihre Eingaben
verloren gehen. Mit 'Formular drucken' können Sie eine ausgefüllte Kopie
des Formulars drucken, falls Sie das nicht schon getan haben."
"Gehen wir einmal davon aus, dass ich ein Formular habe, welches ich
aufgrund fehlender erweiterter Verwendungsrechte zwar nicht ausgefüllt
speichern darf, das aber ansonsten ohne Zugangsschwierigkeiten
elektronisch ausgefüllt werden kann. So ein Formular nützt mir doch auch
schon etwas - oder?"
"Richtig, denn Sie können das Formular ohne fremde Hilfe am Computer
bearbeiten, sowie eine ausgefüllte Kopie ausdrucken und in Ihren
schriftlichen Unterlagen abheften. Einziger Haken: Um das ausgefüllte
Formular als elektronisches Dokument verfügbar zu haben, müssen Sie ein
ausgedrucktes Exemplar einscannen und von einer Texterkennungssoftware
bearbeiten lassen."
"Da wäre noch meine dritte Frage: Was habe ich denn zu beachten, wenn
ich ein Online-Formular vor mir habe?"
"Online-Formulare müssen Sie immer in Ihrem Internet-Browser öffnen,
damit sie zum Server übertragen werden können. Dazu aktivieren Sie das
Kontrollfeld 'PDF in Browser anzeigen', das Sie im Dialog
'Grundeinstellungen' in der Einstellungskategorie 'Internet' finden.
Zugänglichkeitsprobleme können entstehen, wenn der eingesetzte
Screenreader PDF-Dokumente, die direkt im Browser angezeigt werden,
nicht vorlesen kann. Um beispielsweise mit dem Screenreader JAWS PDFDokumente im Browser lesen zu können, müssen Sie mindestens JAWS,
Version 5.0 verwenden."
"Gibt es sonst noch etwas im Zusammenhang mit Formularen zu beachten?"
"Zwei Dinge wären noch zu nennen:
1. Der A.R. verfügt seit Version 6.0 über Sprachausgabefunktionen. Seit
Version 7.0 können Sie das Programm so einrichten, dass Ihnen
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
Formularfelder automatisch von einer Sprachausgabe vorgelesen
werden. Rufen Sie dazu den Dialog 'Grundeinstellungen' über den
Menüpunkt 'Bearbeiten | Grundeinstellungen' oder die
Tastenkombination STRG+K auf, wechseln Sie in die
Einstellungskategorie 'Lesen' und aktivieren Sie das Kontrollfeld
'Formularfelder lesen'. Unter Umständen liest Ihnen der A.R. den
Inhalt von Formularfeldern zuverlässiger vor als Ihr Screenreader probieren Sie es aus! Die Sprachausgabefunktionen des A.R. sind
ohnehin Thema im folgenden Abschnitt 4.4.
2. Wer über einen Sehrest verfügt, sollte sich die Einstellungskategorie
'Formulare' im Dialog 'Grundeinstellungen' des A.R. aufmerksam
anschauen und damit experimentieren. Es stehen eine Reihe von
Funktionen zur Verfügung, mit deren Hilfe Sie Formularfelder am
Bildschirm sehfreundlicher gestalten können. Achtung: Das Umfließen
funktioniert in Formularfeldern und in signierten Dokumenten nicht!"
4.4. Die Sprachausgabe des Adobe Readers
"Um es gleich vorweg zu nehmen: A.R.6 und a.R.7 bringen keine eigene
Sprachausgabe, sondern lediglich Sprachausgabefunktionen mit. Um diese
Funktionen zu nutzen, muss auf Ihrem Computer bereits eine
Sprachausgabe installiert sein, die der A.R. verwenden kann."
"Heißt das: Es gibt auch Sprachausgaben, die der A.R. nicht nutzen kann?"
"Ja. Eine Sprachausgabe, die vom A.R. genutzt werden kann, muss SAPI4oder SAPI5-kompatibel sein. SAPI ist die Abkürzung für die englische
Bezeichnung 'Speech Application Programming Interface'. Das könnte man
mit 'Anwendungsprogrammierschnittstelle für Sprache' ins Deutsche
übersetzen. SAPI muss sowohl von einem Anwendungsprogramm als auch
von der Sprachausgabe unterstützt werden. Ist das der Fall, kann ein
Anwendungsprogramm Text an eine Sprachausgabe senden, der dann laut
vorgelesen wird. Außerdem kann das Programm über SAPI Einstellungen
der Sprachausgabe verändern, zum Beispiel die Tonhöhe, die
Geschwindigkeit, die Lautstärke oder die Betonung, mit der die
Sprachausgabe spricht. SAPI gibt es in verschiedenen Versionen. Ihr
Betriebssystem Windows XP arbeitet standardmäßig mit der Version SAPI
5.1, die man vereinfachend auch als SAPI5 bezeichnet. Windows 98 und
Windows 2000 verfügen standardmäßig über die Version 'SAPI 4.0'. A.R.6
und A.R.7 unterstützen SAPI4 und SAPI5. Computeranwender, die zwar
keinen Screenreader besitzen, dafür aber eine SAPI5-kompatible
Sprachausgabe auf ihrem System installiert haben, können sich deshalb
PDF-Dokumente oder einzelne Seiten daraus vorlesen lassen.
Nicht alle Sprachausgaben, die Sie installieren, unterstützen jedoch SAPI,
selbst wenn sie es theoretisch könnten. Die Sprachausgabe 'Eloquence', die
mit dem Screenreader JAWS ausgeliefert wird, lässt sich nicht über SAPI
ansteuern und deshalb auch nicht vom A.R. verwenden. Wenn Sie aber zum
Beispiel die Version 12 des Texterkennungsprogramms Omnipage Pro auf
Ihrem System haben, verfügen Sie über die SAPI5-kompatible
Sprachausgabe 'Vera'; Befindet sich das Texterkennungsprogramm
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
Openbook in der Version 6 oder 7 auf Ihrem Computer, wurde die SAPI5kompatible Sprachausgabe 'IBM ViaVoice' ebenfalls installiert. der A.R.
erkennt auf Ihrem Windows 98- oder Windows 2000-Rechner alle SAPI4und auf Ihrem Windows XP-Rechner alle SAPI5-kompatiblen
Sprachausgaben. Sind mehrere Sprachausgaben vorhanden, nutzt A.R.
diejenige, die auf Ihrem System als Standardsprachausgabe festgelegt
wurde. Unter Windows XP ist das leider fast immer die englischsprachige
Systemsprachausgabe von Microsoft, die Ihnen deutsche Texte mit
englischer Betonung vorliest. Dies trägt natürlich nicht gerade zur
Verständlichkeit bei. Wenn Sie über eine deutsche SAPI4/5-kompatible
Sprachausgabe verfügen, stellen Sie diese als Sprachausgabe für den A.R.
ein. Gehen Sie dazu wie folgt vor:
1. Öffnen Sie im A.R. über den Menüpunkt 'Bearbeiten >
Grundeinstellungen' oder die Tastenkombination STRG+K den Dialog
'Grundeinstellungen'.
2. Wechseln Sie mit den Pfeiltasten in die Einstellungskategorie 'Lesen'
3. Deaktivieren Sie das Kontrollfeld 'Standardstimme verwenden';
dadurch wird eine Liste aller mit dem A.R. nutzbaren Sprachausgaben
verfügbar.
4. Wählen Sie in der Liste 'Stimme' die Stimme einer deutschen
Sprachausgabe aus und bestätigen Sie den Grundeinstellungsdialog
mit 'OK'.
Wenn Sie noch keine deutsche Sprachausgabe besitzen, können Sie gezielt
eine erwerben oder erhalten sie automatisch zusammen mit anderen
Anwendungen wie beispielsweise den Texterkennungsprogrammen
Omnipage Pro 12 (nicht Version 14!) oder Openbook (Versionen 6 oder 7).
Wird keine SAPI-kompatible Sprachausgabe auf Ihrem System gefunden,
steht die Sprachausgabefunktion in A.R. natürlich nicht zur Verfügung."
"Angenommen, auf meinem Computer wären alle Voraussetzungen erfüllt,
die Sprachfunktionen des A.R. zu nutzen. Was kann ich dann damit
anfangen?"
"Dann stehen Ihnen vier interessante Funktionen zur Verfügung:
•
•
•
•
Zum Lesen der aktuellen Seite rufen Sie den Menüpunkt 'Ansicht >
Sprachausgabe > Nur diese Seite lesen' auf oder drücken die
Tastenkombination STRG+UMSCHALT+V.
Um beginnend von der aktuellen Seite bis zum Dokumentende zu
lesen, rufen Sie den Menüpunkt 'Ansicht > Sprachausgabe > Bis zum
Ende des Dokuments lesen' auf oder drücken die Tastenkombination
STRG+UMSCHALT+B.
Um das laufende Vorlesen vorübergehend zu unterbrechen (PauseFunktion), rufen Sie den Menüpunkt 'Ansicht > Sprachausgabe >
Anhalten' auf oder drücken die Tastenkombination
STRG+UMSCHALT+C.
Um die Sprachausgabe endgültig zu stoppen, rufen Sie den
Menüpunkt 'Ansicht > Sprachausgabe > Stoppen' auf oder drücken
die Tastenkombination STRG+UMSCHALT+E."
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
"Sie sprachen eben kurz von der Einstellungskategorie 'Lesen' im
Grundeinstellungsdialog des A.R. Welche weiteren Optionen gibt es denn
außerdem darin?"
"Zunächst einmal finden Sie darin die Einstellungen wieder, die Ihnen bereits
während der Installation des A.R.7 in Schritt 3 des Ausgabehilfeassistenten
gezeigt worden sind; danach folgen weitere spezielle Einstellungen für die
Sprachausgabefunktionen:
•
•
•
•
In der Liste 'Leserichtung' legen Sie für Dokumente, die keine Tags
enthalten fest, wie der A.R. die Lesefolge für die Textblöcke einer
Dokumentseite zu ermitteln versucht: Bei der vorgewählten Option
'Leserichtung aus Dokument ableiten (empfohlen)' wird die Lesefolge
anhand des Textflusses und des Schriftverlaufes abgeleitet. Alternativ
können Sie 'Leserichtung von links nach rechts, von oben nach unten'
oder 'Leserichtung in Druckdatenstrom verwenden' einstellen. In der
Praxis hat sich die empfohlene Option bewährt. Wenn der A.R. beim
Vorlesen des Textes jedoch Absätze durcheinander würfelt und
Tabellen 'zerpflückt', müssen Sie mit den Einstellungen für die
Leserichtung experimentieren.
Bei Dokumenten, die Tags enthalten, kann der A.R. die durch die
Tags vorgegebene Lesereihenfolge ignorieren und stattdessen die in
der vorangehenden Liste festgelegte Leserichtung verwenden. Dies
wird allerdings nicht empfohlen, deshalb sollten Sie das Kontrollfeld
'Leserichtung in Dokumenten mit Tags überschreiben' deaktiviert
lassen.
In der Liste 'Seite und Dokument' stellen Sie ein, in welchen Portionen
der Inhalt des PDF-Dokumentes über MSAA an den Screenreader
übermittelt wird. Die 'Portionsgrößen' können entscheidend dafür sein,
ob der Screenreader das Dokument flüssig vorliest, ob man beim
Umblättern länger auf eine Reaktion der Sprachausgabe warten muss
oder ob der Screenreader sogar wegen 'Überfütterung' abstürzt. Die
voreingestellte Option 'Bei großen Dokumenten nur momentan
sichtbare Seiten lesen' ist sehr sinnvoll. Wenn Sie diese Einstellung
verwenden, müssen Sie beim Lesen eines PDF-Dokumentes
allerdings nach jeder Seite mit der Tastenkombination STRG+BILDAB die nächste Dokumentseite an den Screenreader übergeben. Dies
ist zwar ein wenig unkomfortabel, sorgt aber für eine reibungslose
Zusammenarbeit zwischen Ihrem Bildschirmleseprogramm und dem
A.R. Hingegen bestünde bei Verwendung der Option 'Gesamtes
Dokument lesen' die Gefahr der Überfütterung des Screenreaders und
bei 'Nur momentan sichtbare Seiten lesen' würde er sich bei kleinen
Dokumenten unterfordert fühlen.
Wenn Sie in der soeben besprochenen Liste die Voreinstellung 'Bei
großen Dokumenten nur momentan sichtbare Seiten lesen'
beibehalten haben, ist danach das Eingabefeld 'Minimale
Seitenanzahl in einem großen Dokument' verfügbar. Hier können Sie
angeben, ab wie vielen Seiten ein PDF-Dokument als 'groß' gelten
soll. Die Praxis hat gezeigt, dass der hier voreingestellte Wert von 50
zu groß ist. Geben Sie am Besten die Zahl 10 ein.
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
•
•
•
•
•
•
•
Der A.R. kann versuchen, ein Dokument ohne Tags nachträglich zu
'taggen'. Dies sollte man aber dem Programm bei Bedarf gestatten
und nicht automatisch erlauben. Lassen Sie deshalb das Kontrollfeld
'Tags nur nach vorheriger Bestätigung in Dokumenten einfügen'
aktiviert.
In der Liste 'Lautstärke' legen Sie die Lautstärke der verwendeten
Sprachausgabe fest. Standardwert ist 7.
Der A.R. ist so voreingestellt, dass er beim Vorlesen die
Standardsprachausgabe des Systems benutzt. Möchten Sie dies nicht
(weil das entweder eine englische Sprachausgabe ist oder Sie die
Stimme schlecht verstehen), sollten Sie das Kontrollfeld
'Standardstimme verwenden' deaktivieren.
Wenn Sie das Kontrollfeld 'Standardstimme verwenden' deaktivieren,
ist die Liste 'Stimme' verfügbar, aus der Sie eine auf Ihrem System
verfügbare SAPI5-kompatible Sprachausgabenstimme auswählen
können. Beachten Sie, dass diese Liste leer ist, wenn Sie keine
SAPI5-kompatible Sprachausgabe installiert haben.
Jede Stimme verfügt über eine standardmäßige Tonhöhe und eine
Standardgeschwindigkeit. Der A.R. ist so voreingestellt, dass er die
zum Vorlesen verwendete Stimme mit diesen Standardattributen
sprechen lässt. Möchten Sie selbst Tonhöhe und
Sprechgeschwindigkeit der Lesestimme festlegen, deaktivieren Sie
das Kontrollfeld 'Standardsprachattribute verwenden'.
Haben Sie das Kontrollfeld 'Standardsprachattribute verwenden'
deaktiviert, ist erstens die Liste 'Tonhöhe' und zweitens das
Eingabefeld 'Wörter pro Minute' verfügbar. Legen Sie darin Tonhöhe
und Sprechgeschwindigkeit der verwendeten Lesestimme fest.
Über das Kontrollfeld 'Formularfelder lesen' legen Sie fest, ob Typ und
Inhalt von Formularfeldern automatisch vorgelesen werden sollen oder
nicht. Im vorangegangenen Abschnitt 4.3 habe ich Ihnen empfohlen,
das Kontrollfeld ruhig zu aktivieren um zu testen, ob entweder Ihr
Screenreader oder die vom A.R. gesteuerte Sprachausgabe mehr
Informationen aus PDF-Formularen herausholt."
4.5. Weitere Einstellungstipps für den Adobe
Reader
"Gerade sprachen wir über nützliche Programmeinstellungen für den A.R. im
Bereich 'Lesen'. Zuvor hatte ich insbesondere für Sehbehinderte empfohlen,
sich die Optionen in den Einstellungskategorien 'Formulare' und 'Anzeige' an
zu sehen.
In diesem letzten Abschnitt des Kapitels über den A.R. möchte ich Sie noch
auf einige andere Einstellmöglichkeiten im Dialog 'Grundeinstellungen'
aufmerksam machen (zur Erinnerung - am Einfachsten wird der Dialog
'Grundeinstellungen' über die Tastenkombination STRG+K aufgerufen):
•
•
Deaktivieren Sie in der Einstellungskategorie 'Programmstart' das
Kontrollfeld 'Eröffnungsbildschirm anzeigen' (der Eröffnungsbildschirm
ist nicht für den Screenreader lesbar).
PDF-Dateien können auch Multimedia-Elemente enthalten. In der
Einstellungskategorie 'Multimedia' können Sie über eine Liste das von
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
•
Ihnen bevorzugte Abspielprogramm auswählen. Es sind alle vom A.R.
auf Ihrem System gefundenen Multimediaanwendungen aufgeführt.
Wählen Sie diejenige Anwendung aus, die mit Ihrem Screenreader am
besten bedient werden kann.
Stellen Sie sicher, dass in der Einstellungskategorie 'Multimedia' die
drei folgenden Kontrollfelder aktiviert sind: 'Synchronisierte Audiodatei
wiedergeben, wenn verfügbar', 'Zusätzliche Textbeschreibungen
anzeigen, wenn verfügbar' und 'Audiobeschreibung (bzw.
Videobeschreibung oder beschreibendes Video) anzeigen, wenn
verfügbar'."
5. Raus holen, was drinsteckt: PDF in Text
umwandeln
"Es kann mehrere Gründe geben, warum Sie eine bestehende PDF-Datei in
ein zugänglicheres Dokumentenformat umwandeln möchten:
1. Sie möchten die Datei in einem gewohnten
Textverarbeitungsprogramm lesen und können auf einige Merkmale
des Originals (Schriftart-, Schriftgrößen- und
Schriftformatierungsinformationen, Links und Tabellen) verzichten.
2. Das Dokument soll in Punktschrift übertragen werden.
3. Der A.R. weigert sich aufgrund der Sicherheitseinstellungen des
Dokumentes, etwas vor zu lesen.
4. Die PDF-Datei besteht aus reiner Grafik und kann deshalb vom
Screenreader nicht unter Verwendung des A.R. gelesen werden.
In diesem Kapitel bespreche ich mit Ihnen fünf Möglichkeiten, an den Text
einer PDF-Datei zu gelangen:
1. Mit Hilfe des A.R. Abschnitt 5.1),
2. mit Hilfe des Programms PDFToText (Abschnitt 5.2),
3. mit Hilfe des Programmpaares AFPL GhostScript/GSView (Abschnitt
5.3),
4. mit Hilfe von Texterkennungsprogrammen (Unterabschnitte von
Abschnitt 5.4) und
5. über einen Internet Service der Firma Adobe Systems (Abschnitt 5.5)."
5.1. Von PDF nach Text mit dem Adobe Reader
"Einige wichtige Hinweise vorab:
1. Wandeln Sie mit dem A.R. nur solche PDF-Dateien in Text um, die sie
mit Hilfe des A.R. selbst gut lesen können. Wenn der A.R. Absätze
durcheinander würfelt und Tabellen zerpflückt, so erreichen Sie auch
durch eine Umwandlung in Text oder durch das Kopieren in die
Zwischenablage keine besseren Anzeigeergebnisse.
2. Ist eine PDF-Datei derart geschützt, dass keine Inhalte entnommen
werden dürfen, kann ihr Text weder in die Zwischenablage kopiert
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
noch als Datei abgespeichert werden. Hier hilft nur das Programm
GSView, das wir uns in Abschnitt 5.3 anschauen werden.
3. Der A.R. ist kein Texterkennungsprogramm! Es nützt also nichts zu
versuchen, eine aus Grafik bestehende PDF-Datei im Textformat ab
zu speichern. Sollte das entstehende Dokument überhaupt
irgendwelchen Inhalt haben, dann besteht dieser lediglich aus
unlesbarem Buchstabensalat. Der Inhalt Grafischer PDF-Dateien kann
nur mit Hilfe von Texterkennungsprogrammen wie 'Omnipage Pro',
'FineReader', 'Openbook' oder Spezialwerkzeugen wie dem 'PDF
Transformer zugänglich gemacht werden (vgl. Abschnitt 5.4.
Mit Hilfe des A.R. können Sie den Inhalt einer PDF-Datei auf zwei Arten
entnehmen:
1. Durch kopieren in die Zwischenablage,
2. Durch Speichern als Textdatei.
So kopieren Sie den gesamten Text eines PDF-Dokumentes in die
Zwischenablage:
1. Rufen Sie den Menüpunkt 'Bearbeiten > Datei in Zwischenablage
kopieren' (ALT+B, Z) auf. Achtung: Verwenden Sie genau diesen
Befehl - versuchen Sie nicht, mit den klassischen
Textmarkierungsfunktionen oder STRG+A das gesamte Dokument zu
markieren um es anschließend mit STRG+C in die Zwischenablage zu
kopieren.
2. Wechseln Sie in ein Textverarbeitungsprogramm - zum Beispiel
Microsoft Word und fügen Sie mit STRG+V den Inhalt der
Zwischenablage ein.
Hinweis: Sollte der Menübefehl 'Bearbeiten > Datei in Zwischenablage
kopieren' nicht verfügbar sein, ist das PDF-Dokument derart geschützt, dass
sein Inhalt nicht entnommen werden darf. Sie können sich unter diesen
Umständen den Versuch, das Dokument als Textdatei zu speichern,
ebenfalls sparen, da dann automatisch auch dieser Menüpunkt nicht
verfügbar ist.
Ist die Entnahme des Textes über die Zwischenablage allerdings gelungen,
werden sogar einige Formatierungsmerkmale wie Schriftart-, Schriftgrößen-,
Schriftstil- und Formatvorlageninformationen nach Microsoft Word
übernommen.
So speichern Sie den gesamten Inhalt einer PDF-Datei im Textformat:
1. Rufen Sie den Menüpunkt 'Datei > Als Text speichern' (ALT+D, T) auf.
2. Legen Sie im erscheinenden Dialogfenster 'Speichern unter' einen
Dateinamen und einen Speicherort für die Datei fest und bestätigen
Sie mit der Schaltfläche 'Speichern'. In A.R.7 kann das Speichern sehr
lange dauern - dafür ist das Programm sehr gründlich. Den
Speicherfortschritt können Sie jederzeit über die Statusleiste
verfolgen.
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
Ist der genannte Menüpunkt nicht verfügbar, so ist die Entnahme von
Inhalten aus der PDF-Datei vom Autor untersagt worden. Durch das
Speichern im Textformat gehen nahezu sämtliche Textstrukturmerkmale des
Ursprungsdokumentes verloren. Sollen Zentrierungen, Einrückungen und
hängende Absätze im Textformat noch erkennbar sein, eignet sich der A.R.
zur Umwandlung nicht besonders. Setzen Sie dann das im folgenden
Abschnitt 5.2 besprochene Programm PDFToText ein."
"Sie haben mir eben von den 'klassischen' Textmarkierungstechniken im
A.R. abgeraten - warum?"
"Erinnern Sie sich daran, dass sie mit den meisten Screenreadern in einer
vom eigentlichen A.R.-Fenster losgelösten Dokumentdarstellung arbeiten Stichwort 'virtueller PC-Cursor' bei JAWS oder 'DocumentWizard' bei Virgo.
Natürlich können Sie in dieser Darstellung Text mit Hilfe der Umschalttaste
und den Pfeiltasten markieren, Sie können auch STRG+A drücken. Denken
Sie aber daran, dass große PDF-Dokumente dem Screenreader seitenweise
übermittelt werden. Wenn Sie STRG+A drücken, markieren Sie unter
Umständen nur den Text der aktuellen Seite, nicht aber das vollständige
Dokument. Außerdem werden nicht die Originalformatierungen der PDFDatei verwendet; der Text wird so in die Zwischenablage übernommen, wie
er Ihnen mit JAWS, Virgo, dem WebFormator oder einem anderen
Screenreader angezeigt wird."
5.2. Von PDF nach Text mit PDFToText
"Wie im vorigen Abschnitt erwähnt: In den mit Hilfe von A.R. aus PDFDokumenten erzeugten Textdateien finden sich kaum noch
Textstrukturmerkmale. Besonders unangenehm ist dies, wenn dadurch
Zentrierungen, Einrückungen und hängende Absätze, wie sie zum Beispiel
bei Nummerierungen und Aufzählungen vorkommen, verloren gehen.
Möchten Sie die genannten Textstrukturmerkmale in Ihrer Textdatei
wiederfinden, so sollten Sie PDF-Dateien nicht mit dem A.R., sondern mit
PDFToText ins Textformat konvertieren. PDFToText konvertiert außerdem
wesentlich schneller als der A.R.
Bevor ich Ihnen die nötigen Arbeitsschritte beschreibe, sind noch einige
warnende Hinweise nötig:
1. PDFToText ist nicht sehr gut darin, die Lesereihenfolge in
mehrspaltigen Texten zu erkennen. Bei komplex gestalteten
Dokumenten bleibt Ihnen nur der A.R. als Konvertierungswerkzeug.
2. PDFToText verfügt über keine Windows-Benutzeroberfläche. Dies
bedeutet, dass Sie das Programm aus der Eingabeaufforderung (auch
'DOS-Box' genannt) heraus über die Kommandozeile steuern. Für
jemanden, der die Zeiten des textorientierten Betriebssystems MSDOS nicht erlebt hat, wird dies als sehr störend empfunden.
3. Genau wie der A.R., so kann auch PDFToText keine Inhalte aus PDFDokumenten entnehmen, bei denen dies vom Autor untersagt wurde.
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
Ist also im A.R. der Menüpunkt 'Datei > Als Text speichern' nicht
verfügbar, brauchen Sie PDFToText gar nicht erst zu bemühen.
4. Die derzeit aktuelle Version 3.01 von PDFToText unterstützt die
neueste Version 1.6 von PDF noch nicht direkt. Übergeben Sie
PDFToText ein Dokument im Format PDF 1.6, gibt das Programm
eine Warnung aus, dass das Ausgabeergebnis unter Umständen nicht
zufriedenstellend sein könnte. Bisher waren die
Umwandlungsergebnisse von PDF 1.6-Dokumenten in meiner
Arbeitspraxis jedoch nie zu beanstanden. Vom A.R.7 wird PDF 1.6
übrigens voll unterstützt. Mehr zu den verschiedenen Versionen von
PDF möchte ich Ihnen in Abschnitt 6.1 erzählen.
Zur Erinnerung: In Abschnitt 2.2 haben wir das Programmpaket XPDF und
damit das Programm PDFToText im Ordner C:\xPdf installiert.
So konvertieren Sie mit Hilfe von PDFToText eine PDF-Datei ins Textformat:
1. Benutzen Sie den ARBEITSPLATZ oder den WINDOWS EXPLORER,
um die zu konvertierende Datei in denjenigen Ordner zu kopieren, in
dem auch PDFToText installiert wurde. In unserem Beispiel ist das der
Ordner
c C:\xpdf .
c Durch diesen auf den ersten Blick unnötigen Schritt sparen Sie
sich im Folgenden eine Menge Tipparbeit.
2. Da PDFToText über die Kommandozeile gesteuert wird, sollten Sie
zunächst ein Fenster für die sogenannte 'Eingabeaufforderung' öffnen.
rufen Sie dazu den Menüpunkt 'Startmenü > Programme > Zubehör >
Eingabeaufforderung' auf. Mit dem Eingabeaufforderungs-Fenster
öffnet sich für Sie eine neue, textorientierte Welt: Statt mit grafischen
Benutzeroberflächen arbeiten Sie in der Eingabeaufforderung mit
Textkommandos. Auch die Rückmeldungen die Sie von den in der
Eingabeaufforderung ausgeführten Befehlen und Programmen
erhalten, werden in der Regel in Textform ausgegeben. Dabei gilt die
Regel: Keine Nachricht ist eine gute Nachricht - Rückmeldungen gibt
es meistens nur, wenn Fehler aufgetreten sind.
3. Das Fenster der Eingabeaufforderung wartet nun auf Ihre Befehle. Um
Ihnen dies zu signalisieren, zeigt die Eingabeaufforderung ein
sogenanntes Prompt an, hinter dem der Cursor blinkt. Das Prompt
besteht aus einer Pfadangabe der Art
c 'c:\windows' oder
c 'c:\dokumente und einstellungen\benutzer'.
c Danach folgt ein Größer-als-Zeichen, hinter dem der Cursor
steht. Die Pfadangabe zeigt Ihnen das sogenannte 'aktuelle
Verzeichnis' an. Stellen Sie sich das am besten wie einen
Ordner vor, dessen Inhalt Sie sich mit Hilfe des
ARBEITSPLATZ oder des WINDOWS EXPLORERS anzeigen
lassen.
4. Wechseln Sie nun in den Ordner, in dem das Programmpaket
XPDFWIN installiert ist. Für unser Beispiel gehe ich vom Ordner
c C:\xpdf
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
aus. Geben Sie dazu zunächst in der Eingabeaufforderung die
Zeichenfolge
c cd\
c ein und lassen den Befehl durch Drücken der Eingabetaste
ausführen. Das 'cd' steht für 'Change Directory', also für die
Aufforderung, das aktuelle Verzeichnis zu wechseln. Der direkt
an die Buchstaben 'cd' angehängte Backslash besagt, dass wir
in den Stammordner des aktuellen Laufwerkes wechseln
wollen. Der Stammordner hat die Bezeichnung C:\, und genau
dieser Text sollte jetzt links von einem Größer-als-Zeichen und
dem Cursor angezeigt werden. Nun müssen Sie vom
Stammordner aus in den Ordner c:\xpdf wechseln. Tun Sie dies
durch Eingabe von
c cd xpdf
c und anschließendes Drücken der EINGABETASTE. 'cd' ist
wieder der Befehl zum Ordnerwechsel, 'xpdf' ist der Name des
Ordners, in den wir zu wechseln wünschen. Links von Ihrem
Cursor sollte nun der Text
c c:\xpdf>
c zu lesen sein.
5. Nun starten Sie die Konvertierung mit PDFToText und übergeben dem
Programm dabei die benötigten Informationen. Diese bestehen
einerseits aus einem Befehl der Anzeigt, dass Sie die Übernahme
möglichst vieler Layout-Merkmale in die Textdatei wünschen und
andererseits im Namen der umzuwandelnden PDF-Datei. Tippen Sie
also zunächst das Wort
c PDFToText
c und dann ein Leerzeichen. Tippen Sie dann die Zeichenfolge
c -layout
c und ein Leerzeichen. Der Bindestrich vor dem Wort 'layout'
zeigt an, dass es sich bei diesem Befehl um eine sogenannte
Kommandozeilenoption handelt. PDFToText verfügt über eine
Reihe von Kommandozeilenoptionen, wobei '-layout' die
Wichtigste ist. Sie teilt dem Programm wie gesagt mit, dass wir
die Übernahme möglichst vieler Layout-Merkmale der PDFOriginaldatei in die Textdatei wünschen.
c Geben Sie jetzt noch den Namen der zu konvertierenden PDFDatei mitsamt Dateiendung ein und führen den Befehl durch
Drücken der EINGABETASTE aus. Hier noch einmal zur
Kontrolle die gesamte Eingabezeile:
c PDFToText -layout handbuch.pdf
6. Nachdem Sie den Befehl abgeschickt haben, verschwindet das
Prompt für einige Augenblicke. Selbst bei PDF-Dateien, die aus
mehreren hundert Seiten bestehen, sollte dies jedoch nicht länger als
zehn Sekunden dauern! Wenn Ihr Screenreader nicht - wie
beispielsweise JAWS ab Version 6.1 dies tut - die Meldungen der
Eingabeaufforderung automatisch vorliest, sollten Sie beim
Wiederauftauchen des Prompts mit Hilfe Ihres Screenreaders eine
Textzeile nach oben wandern um nach zu lesen, ob PDFToText
Meldungen ausgegeben hat. Unter Umständen sind mehrere
c
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
Meldungen erschienen - wandern Sie dann mit Hilfe des Cursors Ihres
Screenreaders entsprechend viele Zeilen aufwärts.
7. Wurde gar keine Meldung ausgegeben, konnte PDFToText die
Umwandlung erfolgreich durchführen. Sie finden die entstandene
Textdatei im selben Ordner wie das PDF-Original. Sie sollten die
Textdatei auf ihre Brauchbarkeit hin überprüfen. Wurden Absätze
durcheinandergewürfelt oder Tabellen Zerpflückt, müssen Sie auf den
A.R. als Umwandlungsprogramm zurück greifen. Ist die Konvertierung
zu Ihrer vollen Zufriedenheit ausgefallen, können Sie bei Bedarf die
ursprüngliche PDF-Datei löschen.
8. Die wichtigsten ernst zu nehmenden Fehlermeldungen von
PDFToText sind:
c * Error: Couldn't open file ...:
c Zeigt an, dass Sie sich bei der Eingabe des Dateinamens
oder der Kommandozeilenoptionen vertippt haben.
PDFToText konnte jedenfalls keine Datei des angegebenen
Namens finden und konvertieren.
c Error: Copying of text from this document is not allowed:
Dies zeigt Ihnen, dass das Entnehmen von Inhalten aus der
PDF-Datei nicht gestattet ist. Sie müssen dann auf GSView
als Umwandlungsprogramm zurück greifen.
c Error: Couldn't read xref table:
Diese Meldung weist auf eine vermutlich irreparabel
beschädigte Datei hin. Sie brauchen keine Hoffnungen zu
haben, dass sich das Dokument mit einem anderen
Programm öffnen lässt, weil PDFToText selbst bereits eine
gegen lesefehler sehr unempfindliche Software ist.
c Daneben gibt es zahlreiche weniger dramatische
Fehlermeldungen, die in der Regel keinen Einfluss auf die
Qualität der Textausgabe haben.
Ich möchte den Vorgang der Textumwandlung mit PDFToText noch einmal in
aller Kürze zusammenfassen:"
Zusammenfassung
1. "Kopieren Sie die zu konvertierende PDF-Datei in den Ordner, in dem
sich auch das Programm PDFToText befindet.
2. Öffnen Sie über 'Startmenü > Programme > Zubehör >
Eingabeaufforderung' ein Fenster für die Eingabeaufforderung.
3. Wechseln Sie mit dem Kommando cd\ in den Stammordner von
Laufwerk C.
4. Wechseln Sie mit dem Kommando
c cd xpdf
c in den Ordner, in dem sich das Programm PDFToText befindet.
5. Geben Sie den Befehl für die Textumwandlung durch Eingabe von
c PDFToText -layout [PDF-Datei]
c ein, wobei Sie '[PDF-Datei]' durch den Namen des zu
konvertierenden Dokumentes ersetzen.
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
Reagieren Sie angemessen auf eventuelle Fehlermeldungen oder
überprüfen Sie im Falle einer erfolgreichen Konvertierung die Qualität der
entstandenen Textdatei."
5.3. Von PDF nach Text mit GSView
"Die Programme Ghostscript und GSView kommen immer dann zum Einsatz,
wenn eine PDF-Datei dem Screenreader den Zugriff auf ihren Inhalt
verweigert. Dabei stellt GSView die Bedienoberfläche für das Programm
Ghostscript dar, mit dem Sie gar nicht in Berührung kommen (die Bedienung
von Ghostscript selbst wäre übrigens noch weit unbequemer als diejenige
von PDFToText).
In Abschnitt 2.3 habe ich erläutert, wie Ghostscript und GSView installiert
werden, wie GSView auf deutsch umgestellt wird und wie man GSView in
das Kontextmenü von PDF-Dateien einbaut. Ich gehe im folgenden davon
aus, dass Sie diese Schritte nachvollzogen haben - dann ist das Umwandeln
einer PDF-Datei in Text mittels GSView nur noch ein Kinderspiel:
1. Wählen Sie im ARBEITSPLATZ oder im Windows Explorer die um zu
wandelnde PDF-Datei mit den Pfeiltasten an.
2. Öffnen Sie das Kontextmenü mit der KONTEXTTASTE oder der
Tastenkombination UMSCHALT+F10.
3. Rufen Sie darin den Menüpunkt 'Öffnen mit' auf.
4. Wählen Sie im eingeblendeten Untermenü den Eintrag 'gsview32' und
bestätigen Sie mit der EINGABETASTE.
5. GSView öffnet sich und zeigt zunächst den Registrierungsdialog an.
Bestätigen Sie diesen mit der EINGABETASTE. Warten Sie einige
Sekunden, bis GSView das PDF-Dokument geladen hat.
6. Rufen Sie den Menüpunkt 'Bearbeiten > Text extrahieren' (ALT+B, T)
auf. Sollte sich daraufhin das Dialogfenster 'Auswahl Seiten' nicht
öffnen, warten Sie noch ein paar Sekunden, bevor Sie erneut
'Bearbeiten > Text extrahieren' aufrufen.
7. Im eingeblendeten Dialog 'Seiten auswählen' betätigen Sie zunächst
mit der Tastenkombination ALT+S die Schaltfläche 'Alle Seiten' und
drücken anschließend die EINGABETASTE, um das Fenster mit 'OK'
zu bestätigen.
8. Bei großen Dokumenten kann die Textextraktion mehrere Minuten in
Anspruch nehmen. Sie können den Fortschritt überwachen, indem Sie
sich von Ihrem Screenreader in gewissen Zeitabständen die
Statusleiste des GSView-Fensters vorlesen lassen; dort erhöht sich
nach und nach die angezeigte Prozentzahl.
9. Konnte die Textextraktion erfolgreich durchgeführt werden, erscheint
das Fenster 'Datei speichern unter'. Legen Sie darin für die zu
speichernde Textdatei einen Namen (einschließlich der Endung .txt)
und einen Speicherort fest; bestätigen Sie das Fenster durch
Betätigen der Schaltfläche 'Speichern'. Bricht GSView die
Textextraktion mit einer Fehlermeldung ab, ist die PDF-Datei höchst
wahrscheinlich beschädigt. Sie brauchen dann keine großen
Hoffnungen mehr zu haben, sie mit einem anderen Programm öffnen
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
und Ihren Inhalt lesen zu können. Wenden Sie sich gegebenenfalls an
den Autor, um ein unbeschädigtes Exemplar der Datei zu erhalten.
10. Schließen Sie GSView mit ALT+F4.
Achtung: Überprüfen Sie die entstandene Textdatei unbedingt auf ihre
Lesbarkeit. Unter Umständen werden für Anführungszeichen und
Trennstriche nicht die korrekten Zeichen dargestellt. Tauschen Sie dann mit
Hilfe der Funktion 'Suchen und Ersetzen' eines Textverarbeitungsprogramms
die falschen Zeichen durch die Richtigen aus."
5.4. Von PDF nach Text per
Texterkennungsprogramm
"Einige PDF-Dokumente bestehen aus reiner Grafik. Deren Inhalt kann
weder mit dem A.R. gelesen, noch mit Hilfe von PDFToText oder GSView als
Text zugänglich gemacht werden. Rein grafische PDF-Dokumente erkennen
Sie unter Anderem an folgenden Merkmalen:
•
•
•
Die Datei ist mehr als 20 Megabyte groß.
Beim Öffnen der Datei mit dem A.R. weist Ihr Screenreader Sie darauf
hin, dass das Dokument leer zu sein scheint.
Bei der Textumwandlung mit Hilfe des A.R., des Programms
PDFToText oder des Programms GSView ist eine Textdatei
entstanden, die entweder leer ist oder lediglich unlesbaren
Buchstabensalat enthält.
Ich möchte Ihnen in diesem Abschnitt den Einsatz folgender
Texterkennungsprogramme demonstrieren:
•
•
•
Omnipage Pro, Version 14,
Omnipage Pro, Version 12,
Openbook, Version 6 oder 7.
Im Folgenden gehe ich davon aus, dass die benötigten Programme auf
Ihrem Computer installiert sind. Über die Installation und Konfiguration von
Omnipage Pro haben wir in Abschnitt 2.4 ausführlich gesprochen."
Texterkennung mit Omnipage Pro, Version 14
"Starten Sie das Programm Omnipage, Version 14. Sie finden es entweder
im Startmenü unter 'Programme > Scansoft Omnipage ...' oder als Symbol
auf Ihrem DESKTOP. Hinweis: Verfügen Sie über die ältere
Programmversion 12, lesen Sie bitte den Abschnitt 5.4.2. Hier nun die
Erläuterungen zur Programmversion 14:
1. Wenn Sie zum ersten Mal ein PDF-Dokument von Omnipage 14
erkennen lassen, müssen Sie das Programm auf die Verarbeitung
einer PDF-Datei vorbereiten. Dazu werden die
Programmeinstellungen für die drei Arbeitsschritte 'Laden der zu
erkennenden Datei', 'Erkennung des Textes' und 'Speichern der
Texterkennungsergebnisse' entsprechend angepasst:
Seite 60 von 84
Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
2.
3.
4.
5.
a) Rufen Sie das Untermenü 'Verarbeiten > Seite abrufen' (ALT+A, S)
auf und aktivieren Sie darin falls erforderlich den Menüpunkt
'Bilddatei laden'. Dies bewirkt, dass Omnipage nicht - wie üblich erwartet, dass Sie ein Dokument über einen Scanner einlesen. Es
soll vielmehr mit einer vorhandenen Datei eine Texterkennung
durchführen.
b) Rufen Sie das Untermenü 'Verarbeiten > OCR ausführen' (ALT+V,
O) auf und aktivieren Sie darin falls erforderlich den Menüpunkt
'Automatisch'. Dies bewirkt, dass Omnipage die Anordnung der
Textblöcke auf einer Textseite automatisch zu erkennen versucht
und sich an keinerlei diesbezügliche - meist unnütze Voreinstellungen hält.
c) Rufen Sie das Untermenü 'Verarbeiten > Ergebnisse exportieren'
(ALT+V, X) auf und aktivieren Sie darin falls erforderlich den
Menüpunkt 'In Datei speichern'. Dies bewirkt, dass Omnipage
Ihnen nach abgeschlossener Texterkennung die Möglichkeit
anbietet, die Texterkennungsergebnisse in einer Datei zu
speichern. Haben Sie Omnipage einmal auf die Verarbeitung einer
PDF-Datei vorbereitet, merkt sich das Programm die getroffenen
Einstellungen. Wenn Sie zwischendurch die
Programmeinstellungen nicht verändern, so bleibt Ihnen zukünftig
dieser Arbeitsschritt erspart, und Sie müssen lediglich die
folgenden Arbeitsschritte ausführen:
Rufen Sie das Untermenü 'Verarbeiten > Arbeitsprozesse' (ALT+V, A)
auf und aktivieren Sie darin falls erforderlich den Menüpunkt '1 - 2 - 3'.
Rufen Sie im Untermenü 'Verarbeiten > Arbeitsprozesse' den
Menüpunkt 'Starten' auf. Weil Sie entweder die
Programmeinstellungen von Omnipage in Schritt eins dieser Anleitung
entsprechend angepasst haben oder weil sich das Programm an diese
Einstellungen aus früheren Arbeitssitzungen 'erinnert', erscheint nun
das Dialogfenster 'Bilddatei laden'.
Wählen Sie im Dialogfenster 'Bilddatei laden' die PDF-Datei aus, mit
der die Texterkennung durchgeführt werden soll und bestätigen Sie
den Dialog über die Schaltfläche 'OK'. Omnipage beginnt darauf hin
mit dem Öffnen und Erkennen der Datei. Sobald die erste Seite des
Dokuments erkannt ist, wird sie im Texteditorfenster von Omnipage
angezeigt. Den Fortschritt der Texterkennung, die automatisch für alle
Dokumentseiten durchgeführt wird, können Sie über die Statusleiste
verfolgen.
Ist die Texterkennung beendet, wird automatisch der Dialog 'In Datei
speichern' eingeblendet. Legen Sie darin Namen und Speicherort für
die zu speichernde Textdatei fest, bestätigen Sie aber den Dialog
noch nicht. Überprüfen Sie erst, ob die übrigen Optionen Ihren
Vorstellungen entsprechen:
c Wählen Sie in der Ausklappliste 'Dateityp' ein passendes
Dokumentformat aus, zum Beispiel das Format für Microsoft
Word 2000 und XP oder 'Text'.
c Stellen Sie sicher, dass in der Liste 'Formatierungsgrad' der
Eintrag 'Fließseite' ausgewählt ist. Damit stellen Sie sicher,
dass Ihr Textdokument nicht übermäßig viele
Seite 61 von 84
Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
c
c
c
Formatierungsinformationen und vor allem keine Grafiken
mehr enthält.
Stellen Sie sicher, dass in der Liste 'Dateioptionen' der
Eintrag 'Eine Datei für alle Seiten anlegen' ausgewählt ist.
Stellen Sie sicher, dass in der Liste 'Seitenbereich' der
Eintrag 'Alle Seiten' ausgewählt ist. Dies ist absolut wichtig,
da ansonsten eventuell nur die gerade im Texteditor von
Omnipage sichtbare Seite abgespeichert wird.
Bestätigen Sie erst jetzt das Dialogfenster 'in Datei speichern'
über die Schaltfläche 'OK'. Wenn Sie das nächste Mal die
Erkennungsergebnisse einer PDF-Datei speichern, wird sich
Omnipage an die im Fenster 'In Datei speichern' getroffenen
Einstellungen erinnern, so dass Sie diese dann nicht
nochmals überprüfen müssen."
Texterkennung mit Omnipage Pro, Version 12
"Starten Sie das Programm Omnipage, Version 12. Sie finden es entweder
im Startmenü unter 'Programme > Scansoft Omnipage ...' oder als Symbol
auf Ihrem DESKTOP. Hinweis: Verfügen Sie über die neuere
Programmversion 14, lesen Sie bitte den Abschnitt 5.4.1. Hier nun die
Erläuterungen zur Programmversion 12:
Sollten Sie zum ersten mal ein PDF-Dokument mit Omnipage 12 erkennen
lassen, gehen Sie bitte nach den im folgenden genannten Schritten vor:
1. Rufen Sie den Menüpunkt 'Verarbeiten > Seite abrufen > Bilddatei
laden' auf. Dies ist erforderlich, da Sie im vorliegenden Fall kein
Dokument über einen Scanner, sondern eine als Bild vorliegende
PDF-Datei verarbeiten möchten. Es erscheint das Dialogfenster
'Bilddatei laden'
2. Wählen Sie im Dialogfenster 'Bilddatei laden' die PDF-Datei aus, mit
der die Texterkennung durchgeführt werden soll und bestätigen Sie
den Dialog mit 'OK'. Omnipage beginnt darauf hin mit dem Öffnen der
PDF-Datei. Dies kann längere Zeit in Anspruch nehmen. Über den
Fortschritt des Vorgangs können Sie sich jederzeit mit Hilfe der
Meldungen in der Statuszeile informieren. Leider gibt Omnipage keine
Meldung aus, wenn der Vorgang beendet ist, so dass Sie darauf
achten müssen, wann das Laden der PDF-Datei abgeschlossen ist.
3. Nachdem das Laden der PDF-Datei abgeschlossen ist, rufen Sie den
Menüpunkt 'Verarbeiten > OCR ausführen > Automatisch' auf. Dies
bewirkt, dass Omnipage die Anordnung der Textblöcke auf einer
Textseite automatisch zu erkennen versucht und sich an keinerlei
diesbezügliche - meist unnütze - Voreinstellungen hält. Omnipage wird
darauf hin die erste Dokumentseite erkennen.
4. Rufen Sie den Menüpunkt 'Verarbeiten > Automatische Verarbeitung
starten' auf und aktivieren Sie im erscheinenden Dialogfenster
'Automatische Verarbeitung' die Schaltfläche 'Alle Seiten erneut
verarbeiten'. Hierdurch erreichen Sie, dass nicht nur mit der Ersten,
sondern mit sämtlichen Seiten der PDF-Datei eine Texterkennung
durchgeführt wird. Den Fortschritt dieses Vorgangs können Sie
jederzeit über die Meldungen verfolgen, die eine Zeile oberhalb der
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
Statusleiste eingeblendet werden. Nachdem die Texterkennung
beendet ist, erscheint das Dialogfenster 'Speichern unter'.
5. Obwohl Sie jetzt bereits die Texterkennungsergebnisse speichern
könnten, brechen Sie das Fenster 'Speichern unter' mit ESCAPE ab.
6. Rufen Sie den Menüpunkt 'Verarbeiten > Ergebnisse exportieren > In
Datei speichern' auf. Dadurch öffnet sich der Dialog 'Speichern unter'
erneut. Legen Sie darin Namen und Speicherort für die zu
speichernde Textdatei fest, bestätigen Sie aber den Dialog noch nicht.
Überprüfen Sie erst, ob die übrigen Optionen Ihren Vorstellungen
entsprechen:
z Wählen Sie in der Ausklappliste 'Dateityp' ein passendes
Dokumentformat aus, zum Beispiel das Format für Microsoft Word
2000 und XP oder 'Text'.
z Stellen Sie sicher, dass in der Liste 'Formatierungsgrad' der Eintrag
'Fließseite' ausgewählt ist. dies bewirkt, dass Ihr Textdokument
nicht übermäßig viele Formatierungsinformationen und vor allem
keine Grafiken mehr enthält.
z Betätigen Sie die Schaltfläche 'Erweitert', wodurch zusätzliche
Optionen im Dialogfenster eingeblendet werden.
z Stellen Sie sicher, dass in der Liste 'Seitenbereich' der Eintrag 'Alle
Seiten' ausgewählt ist. Dies ist absolut wichtig, da ansonsten
eventuell nur die gerade im Texteditor von Omnipage sichtbare
Seite abgespeichert wird.
z Stellen Sie sicher, dass in der Liste 'Dateioptionen' der Eintrag 'Eine
Datei für alle Seiten anlegen' ausgewählt ist.
Haben Sie die soeben erläuterten Schritte bereits einmal durchgeführt, merkt
sich Omnipage die getroffenen Einstellungen. diese müssen sie nicht wieder
ändern - es sei denn, Sie setzen Omnipage neben dem Verarbeiten von
PDF-Dokumenten auch für andere Zwecke ein.
Hat sich Omnipage die Einstellungen einmal gemerkt, so können Sie
zukünftig eine PDF-Datei mit den folgenden wenigen Arbeitsschritten
erkennen lassen:
1. Rufen sie den Menüpunkt 'Verarbeiten > Automatische Verarbeitung
starten' (ALT+V, S) auf. Es erscheint das Dialogfenster 'Bilddatei
laden'.
2. Wählen Sie im Dialog 'Bilddatei laden' die PDF-Datei aus, mit der die
Texterkennung durchgeführt werden soll und bestätigen Sie das
Fenster mit 'OK'. Omnipage beginnt darauf hin mit dem Öffnen und
Erkennen der Datei. Sobald die erste Seite des Dokuments erkannt
ist, wird sie im Texteditorfenster von Omnipage angezeigt. Den
Fortschritt der Texterkennung, die automatisch für alle
Dokumentseiten durchgeführt wird, können Sie über die Statusleiste
verfolgen.
3. Ist die Texterkennung beendet, wird automatisch der Dialog
'Speichern unter' angezeigt. Geben Sie darin Namen und Speicherort
der zu sichernden Erkennungsergebnisse an und bestätigen Sie das
Fenster über 'OK."
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
Texterkennung mit Openbook, Version 6 oder 7
"Das speziell für blinde und sehbehinderte Computernutzer entwickelte
Programm 'An Open Book' (kurz: Openbook genannt), eignet sich besonders
zum Verarbeiten grafischer PDF-Dokumente. Neben der gegenüber
Omnipage komfortableren Bedienung gibt es einen weiteren wesentlichen
Unterschied zwischen den beiden Programmen: Während Omnipage Pro
PDF-Dokumente unabhängig davon verarbeiten kann, ob eine Version des
A.R. auf Ihrem System installiert ist oder nicht, setzt Openbook den A.R.
zwingend voraus.
Grundsätzlich gibt es keine Unterschiede beim konkreten Vorgehen bei den
neuesten Programmversionen 6 und 7 von Openbook; leider arbeiten jedoch
beide Programmversionen nicht direkt mit dem A.R.7 zusammen. Wenn Sie
also den A.R.7 auf Ihrem System installiert haben, müssen Sie einen
geringfügig komplizierteren Weg wählen, um eine PDF-Datei mit Openbook
(egal, ob Version 6 oder 7) erkennen zu lassen. Die geschilderte
Vorgehensweise ist dafür jedoch allgemeiner. Bequemer können Sie
arbeiten, wenn sie 'nur' den A.R.6 zusammen mit Openbook auf Ihrem
Computer betreiben.
Zunächst also zum allgemeinen Vorgehen, das Sie unabhängig von der
Openbook- und der Adobe Reader-Version nutzen können:
1. Rufen Sie das PDF-Dokument, mit dem eine Texterkennung
durchgeführt werden soll, über den ARBEITSPLATZ oder den
WINDOWS EXPLORER auf, so dass es sich im A.R. öffnet.
2. Tun Sie so, als wollten Sie das Dokument drucken, indem Sie mit
STRG+P den Dialog 'Drucken' aufrufen.
3. Zusammen mit Openbook wird der so genannte 'Freedom Import
Printer' installiert. Dies ist ein so genannter Druckertreiber. Allerdings
hat er nicht die Aufgabe, einen Tintenstrahl- oder Laserdrucker zu
steuern; es ist vielmehr eine Software-Komponente, die eine Datei an
das Programm Openbook übergibt, das dann seinerseits damit dann
eine Texterkennung durchführt. Um im angezeigten Dialogfenster
'Drucken' den Freedom Import Printer zu aktivieren, wählen Sie in der
Liste 'Name' des Gruppenfeldes 'Drucker' den Eintrag 'Freedom
Import Printer' und betätigen die Eingabetaste, um den 'Druckauftrag'
zu geben.
4. Nun öffnet sich das Programm Openbook und beginnt mit der
Texterkennung für die gewählte PDF-Datei. Den Fortschritt bei diesem
Vorgang können Sie jederzeit im Fenster 'Verarbeitung' verfolgen.
5. Ist die Texterkennung abgeschlossen, liest die OpenbookSprachausgabe die letzte erkannte Dokumentseite vor. Rufen Sie den
Menüpunkt 'Datei > Speichern unter' auf.
6. Legen sie im erscheinenden Dialogfenster 'Speichern unter' Namen
und Speicherort für den erkannten Text fest. Achtung: Wenn Sie das
Dokument außerhalb von Openbook weiter verarbeiten möchten, dann
wählen Sie in der Liste 'Dateityp' ein anderes als das vorgegebene
Openbook-Dokumentformat. Entscheiden Sie sich zum Beispiel für
das Format einer Word-Version oder für eine reine Textdatei.
Bestätigen Sie das Fenster über die EINGABETASTE.
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
Haben Sie auf Ihrem Computer 'nur' A.R.6 installiert, vereinfacht sich die
Verarbeitung eines PDF-Dokumentes mittels Openbook dramatisch, weil der
A.R.6 von allen Openbook-Versionen direkt unterstützt wird:
1. Starten Sie das Programm Openbook.
2. Rufen Sie mit STRG+O den Dialog 'Öffnen' auf und wählen Sie darin
die PDF-Datei, mit der die Texterkennung durchgeführt werden soll.
Bestätigen Sie das Fenster mit der EINGABETASTE.
3. Die Texterkennung beginnt automatisch. Über den fortschritt dieses
Vorgangs können Sie sich jederzeit im Fenster 'Verarbeitung'
informieren.
4. Ist die Texterkennung abgeschlossen, liest die OpenbookSprachausgabe die letzte erkannte Dokumentseite vor. Rufen Sie den
Menüpunkt 'Datei > Speichern unter' auf.
5. Legen sie im erscheinenden Dialogfenster 'Speichern unter' Namen
und Speicherort für den erkannten Text fest. Achtung: Wenn Sie das
Dokument außerhalb von Openbook weiter verarbeiten möchten, dann
wählen Sie in der Liste 'Dateityp' ein anderes als das vorgegebene
Openbook-Dokumentformat. Entscheiden Sie sich zum Beispiel für
das Format einer Word-Version oder für eine reine Textdatei.
Bestätigen Sie das Fenster über die EINGABETASTE."
"Was passiert denn, wenn ich trotz installiertem A.R.7 versuche, ein PDFDokument direkt in Openbook zu öffnen?"
"Dann behauptet das Programm im Rahmen einer Fehlermeldung, dass
PDF-Dateien auf Ihrem System kein Programm zugeordnet sei und bricht die
Verarbeitung ab. Ihnen bleibt wirklich nur der erste geschilderte Weg über
den Aufruf des Freedom Import Printers über den 'Drucken'-Dialog des
Adobe Readers."
5.5. Von PDF nach Text oder HTML per Internet
"Wenn Sie keines der bisher genannten Programme installieren wollen oder
können bleibt Ihnen immer noch eine Möglichkeit, an den Inhalt einer PDFDatei heran zu kommen: Sie können die Konvertierung über einen
kostenlosen Internet Service der Firma Adobe Systems abwickeln lassen.
Hierzu senden Sie ein PDF-Dokument als Anlage einer E-Mail an eine von
zwei möglichen E-Mail-Adressen und erhalten postwendend eine Textdatei
oder eine HTML-Datei zurück - je nachdem, für welche von den beiden
Adressen sie sich entschieden haben:
•
•
Um eine Textdatei zu erhalten, senden Sie die Ursprungs-PDF-Datei
als Anlage an pdf2txt@adobe.com.
Um eine HTML-Datei zu erhalten, senden Sie die Ursprungs-PDFDatei als Anlage an pdf2html@adobe.com.
Natürlich besteht der Nachteil dieses Verfahrens darin, dass Sie das
umgewandelte Dokument so akzeptieren müssen, wie es ist - Sie können auf
Seite 65 von 84
Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
den Konvertierungsprozess, der übrigens unter Verwendung des Produktes
Adobe Acrobat Elements Server durchgeführt wird, keinen Einfluss nehmen."
6.
Noch mehr Hintergrundwissen zu PDF
"Zur praktischen Handhabung von PDF-Dokumenten wäre damit das
Wichtigste gesagt.
Einige Ihrer Hintergrundfragen sind allerdings noch unbeantwortet. Dies soll
sich im vorliegenden Gesprächsteil ändern:
•
•
•
•
In Abschnitt 6.1 erzähle ich Ihnen mehr über die bisher sieben
verschiedenen Versionen des PDF und die damit einhergehenden
sieben Generationen der Acrobat-Produkte.
In Abschnitt 6.2 sprechen wir darüber, was sich hinter den bisher
nebulös gebliebenen Begriffen 'Zugriffseingeschränktes PDFDokument' und 'PDF-Sicherheitseinstellungen' verbirgt.
In Abschnitt 6.3 gebe ich Ihnen einige weiterführende Informationen
zu Tags, also zu den Markierungen, die den logischen Aufbau und die
Lesereihenfolge in PDF-Dokumenten beschreiben.
Schließlich betrachten wir in Abschnitt 6.4 einige der tausend Wege,
auf denen ein Autor aus einer Ursprungsdatei ein PDF-Dokument
erstellen kann. Einige dieser Wege führen zwangsläufig zu
minderwertigen PDF-Dokumenten ohne Tags bzw. inhaltliche
Gliederung und müssen deshalb aus unserer Sicht als 'Irrwege'
bezeichnet werden. Andere Programme und
Umwandlungsprozeduren eignen sich dagegen sehr gut zur
Herstellung mit Tags versehener PDF-Dateien.
In Analogie Zur Abkürzung 'A.R.' für den Adobe Reader möchte ich die
Abkürzung 'A.A.' für das Programm Adobe Acrobat, Professional Version
einführen und auch hier die Versionsnummer - falls erforderlich - einfach
anhängen."
6.1. Die sieben Versionen des PDF
"Vielleicht hat Sie der folgende Satz aus Abschnitt 5.2 etwas irritiert: 'Die
derzeit aktuelle Version 3.01 von PDFToText unterstützt die neueste Version
1.6 von PDF noch nicht direkt.' Dass Programme in Verschiedenen
Versionen vorliegen, mag Ihnen einleuchten, aber dass Dokumentformate
wie das PDF in mehreren Versionen existieren, mag Ihnen zunächst
befremdlich erscheinen - ist es aber nicht, denn genau wie Programme, so
werden auch Dateiformate stets weiter entwickelt.
Die derzeit aktuelle PDF-Version aus dem Jahre 2004 ist '1.6', aber beginnen
wir chronologisch:
•
Alles fing 1993 mit der Version 'PDF 1.0' an, die von den AcrobatSoftwareprodukten der Version eins unterstützt wurde. Außer der
optisch attraktiven Darstellung von Text konnte diese PDF-Version
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
•
•
•
•
•
noch nicht sehr viel: Es war möglich, Lesezeichen und dateiinterne
Querverweise in ein PDF-Dokument ein zu betten.
Bereits 1994 folgten: Die PDF-Version 1.1 und die Acrobat-Produkte
in der Version zwei. PDF 1.1 unterstützte bereits externe
Querverweise und die Einbettung von Multimedia-Dateien in älteren
Sound- und Video-Formaten. Zusätzlich konnten die Dokumente
durchsucht werden.
1995 kamen die PDF-Version 1.2 und die Acrobat-Produkte in der
Version drei auf den Markt. Neu war die Möglichkeit der Verwendung
des CMYK-Farbsystems. Außerdem konnten PDF-Dateien jetzt durch
die Unterstützung von Browser-Erweiterungen (sogenannter Plugins)
direkt aus dem Internet heraus aufgerufen werden. Die Firma Adobe
Systems spendierte Screenreader-Nutzern ein spezielles
Zugänglichkeits-Plugin für den A.R.3. Mit diesem Accessibility Plugin
war es blinden Computernutzern erstmals in der Geschichte des PDF
möglich, derartige Dateien zu lesen.
Die PDF-Version 1.3 und die Acrobat-Produkte in der Version vier
ließen bis 1999 auf sich warten. Neu in PDF 1.3 war die Unterstützung
asiatischer Schriften. Das Accessibility Plugin für den A.R.4 wurde
verbessert.
Die Einführung von PDF in der Version 1.4 und der Acrobat-Produkte
in der Version fünf im Jahre 2001 brachten für Screenreader-Benutzer
drei entscheidende Veränderungen:
1. Ein Accessibility Plugin gab es nicht mehr, dafür unterstützte der
A.R.5 nun MSAA. Die Firma Adobe Systems forderte die
Screenreader-Hersteller auf, fortan selbst für die direkte
Unterstützung des A.R. zu sorgen.
2. Konnten PDF-Dokumente bis zur PDF-Version 1.3 nur mit einer
schwachen Verschlüsselung von 40 Bit gegen unbefugten Zugriff
geschützt werden, so unterstützte PDF 1.4 nun die starke 128BitVerschlüsselung. Was dies für die Lesbarkeit
zugriffseingeschränkter PDF-Dateien im Einzelnen bedeutet,
erörtern wir in Abschnitt 6.2.
3. Enthielten PDF-Dokumente bis zur PDF-Version 1.3 lediglich
Layout- aber keine Strukturinformationen, so wurde es in der PDFVersion 1.4 erstmals möglich, mit Hilfe spezieller Markierungen,
den so genannten Tags, den logischen Dokumentaufbau zu
beschreiben. Tags verbessern nicht nur die Lesbarkeit von PDFDokumenten für Screenreader, sie sorgen auch bei einer
Umwandlung von PDF in andere Dokumentenformate für bessere
Konvertierungsergebnisse. Mit dem Thema Tags setzen wir uns
ausführlich in Abschnitt 6.3 auseinander.
Die Erweiterungen der PDF-Version 1.5 und der Acrobat-Produkte der
Version sechs aus dem Jahre 2003 brachten Neuerungen vor allem
im Grafik-, Video- und Sound-Bereich: Bilder im Format JPEG2000,
Filme im Format MPEG und Audiodateien im Format MP3 konnten
jetzt in PDF-Dateien eingebettet werden. Aus dem Acrobat Reader
wurde der Adobe Reader, dem die Herstellerfirma einige zusätzliche
Optionen für Sehbehinderte und Blinde sowie
Sprachausgabefunktionen spendierte.
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
•
Im Jahre 2004 kamen dann die derzeit aktuelle Version 1.6 des PDF
und die Versionen sieben der Acrobat-Produkte heraus. Der A.R.7
kann nun auf Wunsch unzugängliche PDF-Dokumente vorübergehend
mit Tags versehen, liest mehrspaltige Dokumente sehr viel besser und
kann Formularfelder mit Hilfe seiner Sprachausgabefunktionen direkt
vorlesen. Ein Ausgabehilfeassistent unterstützt den Benutzer beim
Optimieren der Programmeinstellungen für die Zusammenarbeit mit
Screenreadern und Bildschirmvergrößerungsprogrammen."
"Sieht ja so aus, als ob die Firma Adobe Systems gerade in den letzten
beiden Jahren große Anstrengungen unternommen hätte, PDF-Dokumente
für uns Blinde leichter handhabbar zu machen."
"Das stimmt, und man sollte dies lobend anerkennen. Leider ist das aber nur
die eine Seite der Medaille: Schlecht produzierten PDF-Dokumenten ohne
Tags - und davon gibt es unzählig viele - stehen ein noch so zugänglicher
A.R., ein noch so leistungsfähiger Screenreader und ein noch so gut
geschulter blinder Computernutzer machtlos gegenüber."
"Dann muss man bei den PDF-Autoren also noch eine Menge
Aufklärungsarbeit leisten!"
"Richtig! Bis vor Kurzem galt außerdem, dass Software, mit deren Hilfe
Tagged PDF erzeugt werden kann, sehr teuer ist, denn dazu waren einzig
und allein Produkte der Firma Adobe selbst in der Lage. Mittlerweile ist
jedoch die Version 2 des kostenfreien Textverarbeitungsprogramms Open
Office erschienen - und dieses Produkt scheint den Adobe-Programmen
hinsichtlich der Fähigkeit, barrierefreie PDF-Dateien zu erzeugen, ernsthafte
Konkurrenz machen zu können. In der Zeit vor Open Office 2 war es aber
kein Wunder, wenn Autoren immer wieder auf schlechtere, dafür aber
kostenlose PDF-Erstellungsmethoden zurück griffen."
"Bei so vielen verschiedenen PDF-Versionen stellt sich mir natürlich sofort
die Frage: Sind die denn untereinander kompatibel?"
"PDF ist aufwärts-, aber leider nicht zwingend abwärtskompatibel. Jede
neuere Version des Adobe Readers kann Dokumente aus älteren PDFVersionen anzeigen. Jede neue Version der Acrobat-produkte ist auch in der
Lage, Dokumente in älteren Versionen zu erzeugen. Umgekehrt ist eine
fehlende Abwärtskompatibilität natürlich vor allem in den für uns
Screenreader-Benutzer sensiblen Bereichen der Tags und der Lesbarkeit
von geschützten PDF-Dokumenten sehr ärgerlich. Es kann leider passieren,
dass ein Dokument, welches mit einem Acrobat-Produkt der Version sechs
mit Tags versehen wurde, mit der Version fünf des Acrobat Readers nicht
richtig angezeigt wird, da die Tags nicht ordnungsgemäß erkannt werden.
Leider ist bezogen auf Tags in der Praxis auch fehlende
Aufwärtskompatibilität beobachtet worden: Ein mittels A.A.5 'getaggtes'
Dokument ließ sich mit dem A.R.7 nicht mehr ordnungsgemäß anzeigen. Ein
mit 128 Bit stark verschlüsseltes PDF-Dokument kann mit A.R.-Versionen
kleiner als fünf gar nicht geöffnet werden. Auf Dokumentverschlüsselung und
Sicherheitseinstellungen kommen wir in Abschnitt 6.2 zu sprechen.
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
Die ständige Fortentwicklung des PDF hat natürlich zur Folge, dass
Umwandlungsprogramme wie PDFToText, GhostScript oder GSView
zwangsläufig hinterher hinken und - wie dies augenblicklich bei PDFToText
der Fall ist - nur die zweitaktuellste PDF-Version unterstützen."
6.2. Verschlüsselt und versiegelt? - Die PDFSicherheitseinstellungen
"Es ist schon mehrfach angeklungen, dass PDF-Autoren ihre Dateien
schützen können, indem Sie dem Benutzer verbieten, gewisse Dinge damit
zu unternehmen. Mögliche Verbote können sein:
•
•
•
•
•
Das Ausdrucken der PDF-Datei ist entweder gar nicht oder nur in
geringer Druckqualität möglich.
Der Benutzer darf das Dokument nicht mit eigenen Anmerkungen
versehen.
Das Ausfüllen bzw. das Senden von Formularfeldern ist untersagt.
Der Benutzer kann das Dokument nicht unterschreiben.
Für Screenreader-Benutzer besonders relevant: Das kopieren von
Dokumentinhalten in die Zwischenablage ist nicht möglich.
Um ein Dokument derart zu schützen, vergibt der Autor ein so genanntes
Berechtigungskennwort, auf dessen Grundlage das Dokument verschlüsselt
wird. Bis zur Version PDF 1.3 (also der A.R.-Version 4) war es lediglich
möglich, Dokumente mit einer schwächeren 40Bit-Verschlüsselung zu
schützen. Ab der Version PDF 1.4 (also ab der A.R.-Version 5) steht
zusätzlich eine mehr Sicherheit bietende (stärkere) 128Bit-Verschlüsselung
zur Verfügung. Wird ein Dokument 128Bit-verschlüsselt, kann es allerdings
mit dem A.R.4 und niedrigeren Versionen nicht mehr geöffnet werden.
Daraus ergibt sich bezüglich der Dokumentsicherheit eine fehlende
Abwärtskompatibilität bzw. ein Bruch zwischen den PDF-Versionen 1.3 und
1.4 und somit zwischen den A.R.-Versionen vier und fünf.
PDF-Autoren befinden sich nun in folgender Zwickmühle: Entscheiden sie
sich für eine in jedem Falle abwärtskompatible 40Bit-Verschlüsselung, so hat
dies für uns Screenreader-Benutzer folgenden gravierenden Nachteil; wird in
einem 40Bit-verschlüsselten PDF-Dokument das Kopieren von Inhalten in die
Zwischenablage und damit ebenfalls die Umwandlung ins Textformat
verboten, wird gleichzeitig automatisch auch dem Screenreader der
grundsätzliche Zugriff auf den Dokumentinhalt verweigert. Der A.R. und der
Screenreader können dann nicht mehr über MSAA Daten austauschen,
während der sehende Anwender das Dokument natürlich am Bildschirm
problemlos lesen kann. Entscheidet sich der Autor dagegen für eine
modernere 128Bit-Verschlüsselung ist das Dokument nicht mehr völlig
abwärtskompatibel. Dafür lassen sich aber die Berechtigungen zum Kopieren
von Inhalten in die Zwischenablage einerseits und für den ScreenreaderZugriff andererseits getrennt regeln."
"Bedeutet das: Nur beim Einsatz der modernen 128Bit-Verschlüsselung lässt
sich der Zugriff für Screenreader erlauben, während die Entnahme von
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
Dokumentinhalten und die Textumwandlung unabhängig davon verboten
sein kann."
"Genauso ist es. Sie können die Sache auch umgekehrt betrachten:
Verbietet ein PDF-Autor unter Einsatz der älteren 40Bit-Verschlüsselung das
Kopieren von Inhalten in die Zwischenablage und die Textumwandlung, so
verbietet er gleichzeitig auch den Screenreader-Zugriff, was fatale Folgen für
die Lesbarkeit des Dokumentes hat. Grund: In A.A.4 gibt es in den
Sicherheitseinstellungen das Kontrollfeld 'Inhalte entnehmen oder kopieren,
Zugriff nicht zulassen'. Ab A.A.5 kann man durch Verwendung der 128BitVerschlüsselung diese beiden Funktionen entkoppeln. Hier die
Vorgehensweise für den A.A.7:
1. Das zu schützende PDF-Dokument wird im A.A.7 geöffnet.
2. Der Menüpunkt 'Dokument | Sicherheit | Dieses Dokument schützen'
wird aufgerufen; Es öffnet sich der Dialog 'Anzuwendende Richtlinie'.
3. Im Dialog 'Anzuwendende Richtlinie' können Sie entweder eine
vorgegebene Sicherheitsrichtlinie auswählen oder eine Neue anlegen.
Wählen Sie hier die Sicherheitsrichtlinie 'Öffnen und Bearbeiten durch
Kennwort einschränken' und bestätigen mit der EINGABETASTE.
4. Nun wird das Dialogfenster 'Kennwortschutz-Einstellungen'
eingeblendet. Wählen Sie in der Liste 'Kompatibilität unbedingt
'Acrobat 5.0 und höher'.
5. Stellen Sie sicher, dass das Kontrollfeld 'Kennwort zum Öffnen des
Dokuments erforderlich' deaktiviert ist.
6. Um ein Berechtigungskennwort für den Dokumentschutz festlegen zu
können, aktivieren Sie das Kontrollfeld 'Kennwort verwenden, um das
Drucken und Bearbeiten des Dokuments bzw. seine
Sicherheitseinstellungen einzuschränken'; der Fokus springt
automatisch ins Eingabefeld für das Berechtigungskennwort. Geben
Sie ein Berechtigungskennwort ein.
7. Legen Sie in den beiden Listen 'Zulässiges Drucken' und 'Zulässige
Änderungen' Ihre gewünschten Einstellungen fest.
8. Jetzt das Entscheidende: Deaktivieren Sie das Kontrollfeld 'Kopieren
von Text, Bildern und anderem Inhalt zulassen', damit kein
Dokumentinhalt in die Zwischenablage kopiert und auch nicht als Text
gespeichert werden kann; lassen Sie jedoch unbedingt das
Kontrollfeld 'Textzugriff für Sprachausgabeprogramme für
Sehbehinderte zulassen' eingeschaltet! Bestätigen Sie das Fenster
über 'OK'.
9. Bestätigen Sie den Hinweis, dass die Sicherheitseinstellungen
zwingend nur im Rahmen der Acrobat-Produkte unterstützt werden,
und dass Benutzer von Drittanbieter-Programmen die
Sicherheitseinstellungen möglicherweise umgehen können, mit 'OK'.
10. Abschließend müssen Sie das festgelegte Berechtigungskennwort
noch einmal bestätigen.
Fazit: Nur über die 128Bit-Verschlüsselung lässt sich dem
Sicherheitsbedürfnis der Autoren und dem Informationsbedürfnis der
Screenreader-Nutzer gleichermaßen Rechnung tragen."
Seite 70 von 84
Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
"Zwei Fragen hierzu - erstens: Wie komme ich an den Inhalt eines 40Bitverschlüsselten Dokumentes heran, bei dem das Kopieren oder Entnehmen
von Inhalten verboten ist?"
"Es sind zwei Szenarien denkbar:
1. Ihr Screenreader ist als so genannte 'Vertrauenswürdige Anwendung'
zertifiziert. Dann liefert der Adobe Reader Informationen über den
Dokumentinhalt an ihren Bildschirmleser, obwohl dieser Zugriff
eigentlich über die Sicherheitseinstellungen verboten ist.
Beispielsweise ist JAWS, Ab Version 5.0 eine solche
'vertrauenswürdige Anwendung'. Wenn Sie mit JAWS 5.0 und höher
einen 40Bit-Verschlüsselten Text in A.R.5 oder höher öffnen, sollten
Sie keine Zugriffsprobleme haben - der Text sollte sich wie ein
ungeschütztes Dokument lesen lassen. Allerdings bleiben die Verbote
bezüglich des Kopierens von Inhalt in die Zwischenablage und des
Textumwandelns in Kraft.
2. Ihr Screenreader ist nicht als 'vertrauenswürdige Anwendung'
zertifiziert. Dann bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als das Dokument
mit GSView zu öffnen. GSView (im Zusammenspiel mit AFPL
GhostScript) ist ein Produkt, welches die Sicherheitseinstellungen der
Acrobat-Produkte nicht berücksichtigt und nahezu alle geschützten
Dokumente öffnet. wie dies in der Praxis funktioniert, haben Sie in
Abschnitt 5.3 erfahren."
"Meine zweite Frage: Ich liege doch bestimmt richtig mit der Vermutung,
dass ich als Benutzer eines Dokumentes dessen Sicherheitseinstellungen
zwar anzeigen lassen, jedoch nicht verändern kann - und: Wie verschaffe ich
mir einen Einblick in die für ein PDF-Dokument geltenden
Sicherheitseinstellungen?"
"Richtig: Nur der Autor, der das Berechtigungskennwort weiß, kann die
Sicherheitseinstellungen auch verändern. Zum Betrachten der
Sicherheitseinstellungen haben Sie zwei Möglichkeiten:
1. Sie öffnen das Dokument im A.R. und rufen den Menüpunkt
'Dokument | Sicherheit | Sicherheitseinstellungen für dieses Dokument
anzeigen' auf und lesen das eingeblendete Dialogfenster. Hier ein
Beispiel der Anzeige für das Dokument 'Using accessible PDF
Documents with Adobe Reader 7':
c 'Kann geöffnet werden durch: Acrobat 5.0 und höher. Der
gesamte Inhalt des Dokuments ist verschlüsselt, und
Suchmaschinen können nicht auf die Metadaten des
Dokuments zugreifen. Dokumenteinschränkungen Zusammenfassung. Drucken: Zulässig.
Dokumentzusammenstellung: Nicht zulässig. Kopieren bzw.
Entnehmen von Inhalt: Nicht zulässig. Inhalt für Ausgabehilfe
entnehmen: Zulässig. Kommentieren: Nicht zulässig.
Formularfelder ausfüllen: Nicht zulässig. Unterschreiben: Nicht
zulässig. Vorlagenseiten erstellen: Nicht zulässig. Formulare
senden: Nicht zulässig.'
Seite 71 von 84
Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
2. Sie lassen das Dokument von PDFInfo analysieren. Dieses Programm
ist neben PDFToText Bestandteil des Programmpaketes XPDF,
befindet sich also im Ordner
c c:\xpdf .
c Öffnen Sie also ein Fenster für die Eingabeaufforderung,
wechseln Sie in den Ordner c:\xpdf und rufen Sie das
Programm PDFInfo, gefolgt von einem Leerzeichen und dem
Pfad bzw. Namen der zu analysierenden Datei auf. Hier eine
Beispielausgabe von PDFInfo für die bereits oben verwendete
Datei, die mit der Kommandozeile
c PDFInfo p:\pdf_dokumente\reader7_accessibility.pdf
c analysiert wurde:
'Title:
Reading PDF Documents with Adobe Reader 7.0
Subject:
A Guide for People with Disabilities Keywords:
accessible, PDF, disabilities, disability, blindness, low vision,
low sight, mobility, impairment, impaired, reading, Adobe,
Acrobat, Reader, screen reader, text-to-speech, reflow,
handicap Author:
Adobe Systems, Inc. Creator:
FrameMaker 7.1 Producer:
Acrobat Distiller 7.0 (Windows)
CreationDate: 02/25/05 10:36:58 ModDate:
03/03/05
15:12:19 Tagged:
yes Pages:
73 Encrypted:
yes
(print:yes copy:no change:no addNotes:no) Page size:
612 x
792 pts (letter) File size:
3935496 bytes Optimized:
yes
PDF version: 1.5'"
6.3. PDF mit und ohne Tags
"Sie wissen, dass der Inhalt einer PDF-Datei mit Hilfe von Tags logisch
strukturiert werden kann. Beachten Sie: Die An- oder Abwesenheit von Tags
wirkt sich nicht auf die visuelle Präsentation am Bildschirm aus. Sie
beeinflusst drei für uns Screenreader-Benutzer wichtige Aspekte:
1. In welcher Reihenfolge die Dokumentbestandteile von einem
Bildschirmleser über Sprachausgabe oder Braillezeile dargestellt
werden,
2. ob beim Umwandeln von PDF in ein anderes Dokumentformat
sämtliche Dokumentbestandteile berücksichtigt und in der richtigen
Reihenfolge konvertiert werden,
3. ob das Dokument korrekt umfließt, wenn sehbehinderte A.R.-Nutzer
die Anzeige vergrößern.
Verwechseln Sie Tags bitte nicht mit Lesezeichen. In langen Dokumenten
dürfen Lesezeichen nicht fehlen, um die Navigation zu ermöglichen.
Damit Sie sich jetzt aber besser vorstellen können, was man unter einem
Tag versteht, bringe ich ein praktisches Beispiel:
In Abschnitt 4.2 unserer Unterhaltung findet sich der Text 'Umschalten vom
Navigationsfenster in den Dokumentbereich'. Dieser Text ist Teil einer
Tabelle, in der es um Tastenkombinationen zur Bedienung des A.R. geht;
genauer gesagt: der Text befindet sich in Zeile 3, Spalte 3 der ersten (und
Seite 72 von 84
Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
einzigen) Tabelle des genannten Abschnittes. Wir wollen einmal
nachvollziehen, wie die Information 'Der angegebene Text befindet sich in
Zeile 3, Spalte 3 der ersten Tabelle von Abschnitt 4.2' mit Hilfe eines Tags
dargestellt wird:
1. Die logische Struktur eines Dokumentes und damit auch die Struktur
von Tags gliedert sich in mehrere Ebenen, ist also immer hierarchisch
aufgebaut. Hierarchien lassen sich sehr gut mit Hilfe von
Baumstrukturen veranschaulichen. Entsprechend gehört zu jedem
'getaggten' PDF-Dokument ein so genannter 'Tag-Baum'.
2. Die Wurzel des Tag-Baumes bildet das Dokument, den 'Stamm' des
Tag-Baumes bilden in der Regel die einzelnen Dokumentseiten.
3. In gut strukturierten Dokumenten werden zur Gliederung verschiedene
Überschriften-Ebenen eingesetzt. Im vorliegenden Text stehen das
Inhaltsverzeichnis und die Überschriften der Kapitel auf Ebene eins,
während die Überschriften der Abschnitte auf Ebene zwei und die
Überschriften der Unterabschnitte (gibt es im vorliegenden Dokument
nur in Abschnitt 5.4 und Abschnitt 6.4) auf Ebene drei angesiedelt
sind.
4. Den Inhalt von Abschnitt 4.2 finden wir also im Tag-Baum, indem wir
nach dem vierten Überschriftenelement der Ebene eins Ausschau
halten, bei diesem Element in die nächst tiefere Baum-Ebene
absteigen und uns dort zur zweiten Überschrift der Ebene zwei
bewegen.
5. Der Inhalt von Abschnitt 4.2 ist wiederum untergliedert: Mehrere
Textabsätze stehen auf hierarchisch gleicher Ebene nebeneinander.
Es gibt aber auch eine Tabelle, die wiederum über Unterstrukturen
verfügt: Die Tabelle, die den gesuchten Text 'Umschalten vom
Navigationsfenster in den Dokumentbereich' enthält, gliedert sich in
Zeilen, die wiederum aus Tabellenzellen aufgebaut sind. Beim
angegebenen Text handelt es sich um den Inhalt der ersten Zelle in
Tabellenzeile drei.
Fazit: Der Text 'Umschalten vom Navigationsfenster in den
Dokumentbereich' ist mit einem Tag versehen, der ihn strukturell als Inhalt
der ersten Zelle in der dritten Zeile in der ersten Tabelle in Abschnitt zwei in
Kapitel vier des vorliegenden Textes auszeichnet."
"Ich denke, dass ich verstanden habe: Wenn ein PDF-Dokument 'Getaggt'
ist, kann mein Screenreader die in den Tags enthaltene Information dazu
nutzen, die Dokumentbestandteile gezielt an zu springen und mir die
strukturierte Navigation zwischen ihnen zu ermöglichen. So kann ich etwa unter Hinzuziehung von Lesezeichen - die Überschrift von Abschnitt 4.2
aufsuchen und danach zur nächst folgenden Tabelle springen."
"Genauso ist es. Wäre das Dokument 'ungetaggt', könnte ein sehender
Computernutzer sicher anhand des Dokumentlayouts feststellen, dass sich in
Abschnitt 4.2 eine Tabelle befindet. Ihr Screenreader wüsste jedoch nichts
von dieser Tabellenstruktur. Sie hätten nicht die Möglichkeit, sich innerhalb
der Tabelle von Zeile zu Zeile oder von Spalte zu Spalte zu bewegen und
Seite 73 von 84
Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
Ihre Sprachausgabe würde den Inhalt der Tabelle vorlesen wie einen
unstrukturierten Fließtext."
6.4. Zur fertigen PDF-Datei auf tausend
(Irr)wegen
"Ich erwähnte bereits in Kapitel 1 die folgenden Tatsachen:
•
•
•
PDF-Dokumente werden meist ursprünglich in anderen Programmen
erstellt und nachträglich in PDF umgewandelt.
Es gibt sehr viele verschiedene Wege, aus einem Ursprungsdokument
ein PDF-Dokument zu machen.
Diese Wege unterscheiden sich aus unserer Sicht vor allem dadurch,
dass auf den meisten davon unzugängliches PDF und nur auf
wenigen zugängliches PDF entsteht."
"Richtig: Sie hatten mir sechs Merkmale genannt, in denen sich barrierefreie
von unzugänglichen PDF-Dokumenten unterscheiden:
1.
2.
3.
4.
Text, der in buchstaben- und nicht in Grafikform vorliegt,
Vorhandensein von Tags,
Vorhandensein einer Dokumentgliederung mittels Querverweisen,
Sicherheitseinstellungen, die den Zugriff des Screenreaders auf
Dokumentinhalte nicht verhindern,
5. Vorhandensein eines korrekten Umfließverhaltens, wenn das
Dokument vergrößert dargestellt wird und
6. Verwendung unproblematischer Zeichensätze."
"Genau! In diesem Abschnitt möchte ich zwei Dinge tun:
1. Im Unterabschnitt 6.4.1 möchte ich ein paar Worte darüber verlieren,
auf welchen Wegen Autoren zu einem barrierefreien PDF-Dokument
gelangen können, indem Sie für uns Screenreader-Benutzer
ungünstige Wege der PDF-Erstellung vermeiden.
2. Mit der Erzeugung eines PDF-Dokumentes ist es oft noch nicht getan.
Im Unterabschnitt 6.4.2 gehe ich deshalb auf die Aspekte der
Nachbearbeitung einer bestehenden PDF-Datei zur Optimierung der
Zugänglichkeit ein."
Vom Autorenprogramm zur möglichst zugänglichen PDFDatei
"Das Quelldokument, das später zu einer PDF-Datei gemacht wird, entsteht
in einem Autorenprogramm. Als Autorenprogrammt kommt heut zu tage fast
jede Software in Frage, weil es entsprechende Druckertreiber gibt, die PDFDateien erzeugen können. Wie diese Druckertreiber zu bewerten sind, stelle
ich weiter unten ausführlich dar. Da sich aber einige Produkte mehr als
Andere als Autorenprogramm eignen, möchte ich die potentiellen Kandidaten
in Gruppen einteilen:
•
Textverarbeitungsprogramme wie Microsoft Word oder Corel Word
Perfect,
Seite 74 von 84
Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
•
•
•
•
Tabellenkalkulationsprogramme wie Microsoft Excel oder Lotus 1-2-3,
Präsentationsprogramme wie Microsoft PowerPoint,
DTP-Programme. Dabei steht die Abkürzung 'DTP' für 'Desktop
Publishing' und meint die Herstellung druckreifer Dokumente mit Hilfe
von Computersoftware. Beispiele für DTP-Programme sind Adobe
InDesign, Adobe PageMaker oder QuarkXPress,
Grafikprogramme wie Adobe PhotoShop oder Corel Draw.
Die tausend Möglichkeiten, von einem Autorenprogramm zu einer PDF-Datei
zu gelangen, lassen sich wie folgt einteilen:
1. Einsatz eines PDF-Druckertreibers:
Das im Autorenprogramm erstellte Quelldokument wird mit Hilfe eines
speziellen Druckertreibers direkt in PDF umgewandelt. Ein solcher
Druckertreiber ist beispielsweise der in A.A. integrierte Treiber 'Adobe
PDF'. Druckertreiber erzeugen in der Regel äußerst unzugängliche
PDF-Dateien, da sie die im Quelldokument vorhandenen
Strukturmerkmale nicht in Tags und die Gliederungsmerkmale nicht in
Lesezeichen oder Querverweise verwandeln.
2. Einsatz eines so genannten Distillers:
Distiller sind Programme, die PDF-Dokumente nicht direkt aus dem
Format der Quelldatei, sondern aus einem 'Zwischenformat' erzeugen.
Bei dem Zwischenformat handelt es sich um 'PostScript'. PostScript ist
ein nicht für Bildschirme, sondern für Drucker gedachtes Dateiformat.
PDF ist eine direkte Weiterentwicklung von PostScript. Distiller
erstellen also zunächst eine - für den Benutzer meist unsichtbare PostScript-Datei und daraus dann das PDF-Dokument. Indem der
Distiller die PostScript-Datei mit so genannten PDFMarks versieht,
können Strukturmerkmale des Quelldokuments in 'Getaggtes' PDF
und Gliederungsmerkmale in Lesezeichen und Querverweise
überführt werden. Werden Distiller also intelligent eingesetzt, lassen
sich aus Quelldokumenten sehr zugängliche PDF-Dateien erstellen.
Der am besten hierfür geeignete Distiller ist der Adobe Acrobat
Distiller, der - wie der allerdings ungeeignete Druckertreiber 'Adobe
PDF' zusammen mit dem A.A. ausgeliefert wird. Benutzern der
Microsoft Office-Programme Word, Excel, PowerPoint und - ab A.A.7
auch Outlook - wird der Einsatz des Adobe Acrobat Distillers
besonders schmackhaft gemacht: Zusammen mit A.A. installiert sich
eine Makrosammlung namens PDFMaker in die vier genannten OfficeProgramme. Der PDFMaker bereichert die Office-Programme um eine
neue Symbolleiste und ein zusätzliches Menü namens 'Adobe PDF'.
Mit Hilfe dieser neuen Bedienelemente kann der Autor die zahlreichen
Einstellungen des Adobe Acrobat Distillers bequem steuern und so
ohne große Mühe unter Einsatz des PDFMakers seine Word-, ExcelPowerPoint- und Outlook-Inhalte ohne viel Aufwand in barrierefreie
PDF-Dokumente umwandeln. Dazu wird der Menüpunkt 'Adobe PDF |
In Adobe PDF konvertieren' aus der entsprechenden OfficeAnwendung heraus aufgerufen. Möchten Sie dieses Thema vertiefen,
so beachten Sie die Literaturhinweise [4] und [7]. Übrigens:
c Auch das Programm AFPL GhostScript ist ein Distiller, was
schon die Namensähnlichkeit von 'GhostScript' und
Seite 75 von 84
Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
3.
4.
5.
6.
7.
'PostScript' nahe legt. Leider sind die mit Hilfe des
kostenlosen AFPL GhostScript hergestellten PDF-Dateien
nicht ganz so barrierefrei wie diejenigen des teuren
PDFMakers.
c Arbeiten Sie nie direkt mit der Oberfläche des Adobe Acrobat
Distillers! Nutzen Sie das Programm nur indirekt durch
Verwendung von Makrosammlungen wie Adobe PDFMaker.
Nur so werden dem Distiller automatisch die nötigen
PDFMarks zugeleitet, aus denen die Tags und die
Gliederung des entstehenden PDF-Dokumentes gebildet
werden.
Einsatz kostenloser Programme, die aber meist nichts Anderes
darstellen als grafische Benutzeroberflächen für den Distiller
GhostScript. Aus diesem Grund sind sie dem kostenpflichtigen Duo
PDFMaker / Acrobat Distiller im Erzeugen barrierefreier PDFDokumente unterlegen. Ein Beispiel für eine derartige kostenlose
Programmoberfläche ist 'WordToPDF'.
Einsatz kostenloser Open Source-Textverarbeitungsprogramme wie
Open Office ab Version 1.1.1. Das Programm unterstützt die direkte
Erzeugung von PDF-Dateien aus Open Office-Quelldokumenten. Die
Barrierefreiheit des von der Programmversion 1.1.1 gelieferten PDFs
lässt leider noch einige Wünsche offen, dramatische Verbesserungen
kündigen sich bereits für die Version 2 an.
Einsatz kostenpflichtiger Programme, die sich als Konkurrenzprodukte
zu A.A. verstehen, meist aber sehr viel preisgünstiger sind. Als
Beispiele wären zu nennen:
1. Der 'JAWS PDF Creator', der nicht mit dem Screenreader 'JAWS'
zu verwechseln ist,
2. 'PowerPDF',
3. 'S.A.D.K. PDF Xchange Pro',
4. 'PDF Machine',
5. 'PDF Studio',
6. 'PDF Genie'.
Aus Sicht der Barrierefreiheit kann lediglich der JAWS PDF
Creator empfohlen werden.
DTP- und Grafikprogramme, die nicht aus dem Hause Adobe
stammen:
Hier sind vor allem die Produkte 'QuarkXPress', Programme der Firma
Macromedia sowie 'Corel Draw' zu nennen. Die PDFKonvertierungsfunktionen dieser Produkte müssen aus der Sicht der
Barrierefreiheit als nahezu unbrauchbar bezeichnet werden.
DTP- und Grafikprogramme aus dem Hause Adobe:
Obwohl sie stolze Preise haben, sind vor allem die DTP-Programme
von Adobe Systems besonders gut zur Erstellung barrierefreier PDFDokumente geeignet. Hierbei sind zu nennen:
a) 'Adobe FrameMaker' oder 'Adobe PageMaker' ab Version 6.0 zur
Erstellung von Textdokumenten,
b) 'Adobe Designer', 'Adobe GoLive' oder 'Adobe LiveCycle Designer'
zur Erstellung von Formularen und
c) 'Adobe InDesign' ab Version 2.0 zur Erstellung von Broschüren.
Seite 76 von 84
Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
Bereits die Quelldokumente werden mit programmspezifischen Tags
ausgestattet. Öffnet man die daraus hergestellten PDF-Dokumente in
A.A., werden die autorenprogrammspezifischen Tags in Tags des A.A.
umgewandelt. Danach lässt sich die Tag-Struktur bearbeiten (siehe
hierzu den folgenden Unterabschnitt 6.4.2)."
Zusammenfassung
•
•
•
•
"Wer es sich finanziell leisten kann, sollte als Autorenprogramme für
seine PDF-Dokumente unbedingt die Produkte des Microsoft OfficePaketes im Zusammenspiel mit dem PDFMaker einsetzen, der
seinerseits Teil von A.A. ist. Dabei sollte man in jedem Fall die
Professional-Edition von A.A. wählen, da nur sie im Gegensatz zur
Standard-Version und zur Edition Adobe Acrobat Elements alle
Werkzeuge zum Erstellen und Nachbearbeiten barrierefreier PDFDokumente enthält. der PDFMaker nutzt als PDFKonvertierungsroutine den Acrobat Distiller. Dieses Programm-Duo
erstellt sehr gut strukturierte und gegliederte PDF-Dokumente. Wem
die Office-Programme nicht zusagen, der sollte mit einem DTPProgramm aus dem Hause Adobe arbeiten, und die damit erzeugten
PDF-Dokumente anschließend mit A.A. nach bearbeiten.
Für den schmalen Geldbeutel ist das Programm 'JAWS PDF Creator'
zu empfehlen.
Wer auf kostenlose Software angewiesen ist, sollte unbedingt mit
AFPL GhostScript arbeiten. Für diesen Distiller gibt es kostenlose
grafische Oberflächen.
Alle anderen in diesem Unterabschnitt genannten Produkte sind unter
dem Aspekt der Barrierefreiheit nicht - oder noch nicht - zu
empfehlen."
PDF-Dokumente im Sinne der Barrierefreiheit nach
bearbeiten
"Selbst die unter dem Aspekt der Zugänglichkeit am Besten geeigneten
Autorenprogramme, erzeugen PDF-Dokumente, die in der Regel nach
bearbeitet werden müssen. Autorenprogramme sind nämlich nicht perfekt
darin, die logische Dokumentstruktur angemessen in einem Tag-Baum nach
zu bilden. Zwei Grundsätze sollten beim Erstellen und Nachbearbeiten eines
PDF-Dokumentes stets beachtet werden:
1. Gliederung und Strukturierung sollten so weit wie möglich bereits im
Quelldokument vorgenommen werden. Grund: Änderungen, die man
nachträglich in der aus dem Quelldokument gewonnenen PDF-Datei
vornimmt, lassen sich nicht ins Quelldokument rückübertragen. Wer
beispielsweise die nach PDF gewandelte erste Version eines
Quelldokumentes fünf Stunden lang nachbearbeitet und dann
feststellt, dass im Quelldokument noch Änderungen vorgenommen
werden müssen, darf mit der Nachbearbeitung von vorn beginnen.
2. Zur Nachbearbeitung sollte unbedingt entweder A.A.6 oder A.A.7
benutzt werden.
Im Gegensatz zur Version 5 von Adobe Acrobat bieten die ProfessionalEditionen der sechser- und Siebenerversionen folgenden Vorteil: In A.A.5
Seite 77 von 84
Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
mussten zwei wichtige Nachbearbeitungswerkzeuge nachträglich beschafft
werden. Dabei handelte es sich:
1. Um 'Make Accessible', ein Modul zur Zugänglichkeitsprüfung von
PDF-Dokumenten im Sinne der Barrierefreiheit und
2. um 'Paper Capture', ein Modul, das mit PDF-Dokumenten, die über
einen Scanner erfasst wurden und als Grafik vorliegen, eine
Texterkennung durchführt.
Bei einer vollständigen Installation von A.A.6 und A.A.7 sind die genannten
Werkzeuge automatisch verfügbar. Im A.A.7 werden sie über folgende
Menüpunkte aufgerufen:
•
•
•
Die Zugänglichkeitsprüfung über 'Erweitert | Ausgabehilfe |
Vollständige Prüfung',
das Scannen inklusive Texterkennung mit 'Datei | PDF erstellen | Von
Scanner' (danach im erscheinenden Dialog das Kontrollfeld 'Text mit
OCR erkennen' aktivieren),
die nachträgliche Texterkennung einer grafischen PDF-Datei über
'Dokument | Text mit OCR erkennen'.
Außerdem sind die 'Kinderkrankheiten' beim Setzen und Bearbeiten von
Tags in den Versionen A.A.6 und A.A.7 weitgehend behoben.
Zur Erstellung barrierefreier Formulare wird nach wie vor ein Programm
namens 'Adobe PDF Forms Access' empfohlen. Diese Software kann
entweder als eigenständiges Produkt oder als Bestandteil des 'Adobe
Acrobat Capture 3.0 Agent Pack' erworben werden."
"Wie geht man beim Nachbearbeiten grundsätzlich vor?"
"Folgende Schritte sind dazu erforderlich:
1. Das aus der Quelldatei entstandene PDF-Dokument wird in A.A.
geöffnet.
2. In A.A.7 beispielsweise lässt man sich nun durch Einblenden der
Navigationsregisterkarte 'Tags' den momentan existierenden TagBaum anzeigen.
3. Mit Hilfe verschiedener Werkzeuge von A.A., auf die ich hier nicht
näher eingehe, kann der Tag-Baum bearbeitet werden. Dies kann
bedeuten, dass neue Tags oder sogar neue Tag-Baum-Ebenen
angelegt, bestehende Tags in oder zwischen Tag-Baum-Ebenen
verschoben oder sogar überflüssige Tags gelöscht werden.
4. Die ausführliche Zugänglichkeitsprüfung hilft, vorhandene
Unzulänglichkeiten zu erkennen. Als ultimatives Testkriterium sollten
PDF-Autoren natürlich das Dokument bei ausgeschaltetem Bildschirm
mit Hilfe eines Screenreaders zu lesen versuchen und nachprüfen, ob
bei der Dokumentumwandlung ins Textformat alle Inhalte erhalten
bleiben und in der richtigen Lesereihenfolge stehen.
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
Dies waren nur Grobinformationen. Details finden Sie in den im Verzeichnis
weiterführender Literatur aufgeführten Publikationen [1], [2], [3] und [4]."
7. Zugänglichkeit von PDF für Blinde: Eine
kritische Bilanz
Mein Gast hat mir aufmerksam zugehört und sich wie ein Weltmeister
Notizen gemacht. Es zeugt von seiner Umsichtigkeit, dass er mir die
folgende Frage erst jetzt, am Ende des Gespräches stellt:
"Was würden Sie denn sagen - ist PDF barrierefrei oder nicht?"
"Nun, in den letzten paar Stunden haben Sie von mir vieles über das Format
PDF und über die Handhabung von PDF- Dateien bei den verschiedensten
Zugänglichkeitsproblemen erfahren. Es sollte klar geworden sein, dass das
Thema zu komplex ist, um die gestellte Frage mit einem eindeutigen 'Ja' oder
'Nein' zu beantworten. In einer solchen Situation ist es ratsam, die
Gesamtfragestellung in Teilfragen zu zerlegen, die leichter und eindeutiger
zu beantworten sind. Über diese Teilfragen sollte sich dann auch konkreter
diskutieren lassen, falls andere Personen, die sich ebenfalls mit der Materie
beschäftigen, zu anderen Schlüssen kommen als ich. Lassen Sie mich
deshalb ein kleines Frage-und-Antwortspiel veranstalten:
Frage 1: Ist es einem Autor denn überhaupt möglich, ein für blinde und
sehbehinderte Computeranwender vollkommen barrierefreies PDFDokument zu erstellen?
Antwort 1: Ja, wenn sich die Autoren an die in 1. Klagelied eines frustrierten
PDF-Neulings aufgezählten sieben Kriterien halten (der Inhalt liegt als Text
vor, der Dokumentschutz steht nicht mit dem Zugriff eines Screenreaders in
Konflikt, Tags sind vorhanden, Navigationsmöglichkeiten sind vorhanden, bei
Vergrößerung umfließt das Dokument korrekt, Darstellungsprobleme bei
Kontrastveränderungen im Zusammenhang mit farbiger Texthinterlegung
werden vermieden, die verwendeten Zeichensätze sind unproblematisch). Zu
beachten ist aber: Je komplexer Inhalt und Layout des Dokumentes sind,
desto anspruchsvoller und zeitaufwendiger ist die Aufgabe, die Datei
barrierefrei zu gestalten.
Frage 2: Sind die meisten verfügbaren PDF-Dokumente barrierefrei?
Antwort 2: Nein. Das hat mehrere Gründe:
•
•
Viele Autoren sind sich des Problems überhaupt nicht bewusst. Sie
wissen nicht, dass blinde und sehbehinderte Menschen überhaupt mit
dem Computer arbeiten können - und wenn sie es wissen sind sie sich
nicht darüber im Klaren, welche Faktoren beim Erstellen eines PDFDokumentes zu Zugangsschwierigkeiten führen können.
Viele Autoren bedienen sich bei der Erstellung von PDF-Dateien
solcher Werkzeuge, die aus der Sicht der Barrierefreiheit völlig
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
•
•
ungeeignet sind, weil etwa keine Möglichkeit besteht, den Inhalt mit
Tags zu versehen.
Je länger und komplexer ein PDF-Dokument ist, desto
zeitaufwendiger ist es für den Autor, seine Barrierefreiheit sicher zu
stellen. Diese Zeit kann oder will sich nicht jeder angesichts der
heutigen Schnelllebigkeit von Information nehmen.
Das Sicherstellen der Barrierefreiheit ist nicht nur zeit-, sondern auch
kostenaufwendig. Das einzige Werkzeug, das Zugänglichkeit wirklich
garantieren kann, ist das über 600 Euro teure Programm Adobe
Acrobat.
Frage 3: Arbeiten unsere Screenreader bereits optimal mit dem Adobe
Reader zusammen oder liegt diesbezüglich noch einiges im Argen?
Antwort 3: Steigerungen sind noch möglich. Selbst beim Screenreader
JAWS, der erfahrungsgemäß schon längere Zeit befriedigend im Adobe
Reader arbeitet, sind noch Wünsche offen, die sich vor allem auf das
Erkennen von Aufzählungen, Tabellen und Formularelementen richten.
Grundsätzlich muss man aber festhalten, dass die Hersteller von
Bildschirmvorleseprogrammen auf den guten Willen derjenigen Firmen
angewiesen sind, die Anzeigeprogramme für PDF-Dokumente entwickeln. Zu
deutsch: Ein Screenreaderhersteller, der es nicht schafft, gute
Geschäftsbeziehungen zur Firma Adobe Systems zu knüpfen, hat hier das
Nachsehen. Generell arbeiten sämtliche Bildschirmleseprogramme
zumindest so gut mit dem Adobe Reader zusammen, dass man sagen kann:
Gut zugängliche PDF-Dokumente können mit Hilfe jedes der derzeit
aktuellen Bildschirmvorleseprogramme problemlos gelesen werden.
Frage 4: Tut die Firma Adobe Systems ihrerseits alles Nötige, um das
Erstellen barrierefreier PDF-Dokumente so leicht wie möglich zu machen?
Antwort 4: Zunächst muss man festhalten, dass PDF einerseits und die
Firma Adobe Systems nicht miteinander verwechselt werden dürfen. Mit dem
Adobe Reader als Anzeigeprogramm und mit Adobe Acrobat als
Herstellungswerkzeug von PDF-Dokumenten ist Adobe Systems der
unumstrittene Marktführer. Die Spezifikation von PDF ist aber hinreichend
offen gelegt, so dass auch jede andere Person oder Firma Programme
entwickeln könnte, welche PDF-Dokumente darstellen. Man darf andererseits
aber auch nicht vergessen, dass die Firma Adobe Systems als Erfinder des
PDF in einer besonderen Verantwortung steht. Vor diesem Hintergrund ist es
zu bedauern, dass echte Anstrengungen hinsichtlich der Zugänglichkeit des
Formates erst sechs Jahre nach dessen Einführung gemacht wurden und
dass es insgesamt acht Jahre gedauert hat, bis man in einem PDFDokument mittels der Tags überhaupt Informationen über dessen logische
Struktur hinterlegen konnte. Ein weiterer Kritikpunkt ist der hohe Preis für
Werkzeuge, mit denen sich Barrierefreiheit mit Sicherheit herstellen lässt:
Viele Werkzeuge zur barrierefreien Erstellung und Nachbearbeitung von
PDF-Dokumenten sind in der Standard-Edition von Adobe Acrobat nicht,
sondern nur in der 200 Euro teureren Professional-Edition vorhanden.
Werkzeuge zur Sicherstellung von Barrierefreiheit müssen meines Erachtens
zur Standardausstattung eines Programms gehören! Zweifellos hat Adobe
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
Systems in der Vergangenheit viel für körper- und sinnesbehinderte
Computeranwender getan: Die fast vollständige Tastaturbedienbarkeit des
Adobe Readers, Die integrierte Sprachausgabefunktionalität und der
Ausgabehilfeassistent für Blinde, die Umfließ-Funktion für Sehbehinderte
sowie das automatische Scrollen für motorisch Behinderte sind große
Meilensteine auf dem Weg zu gut Zugänglichen PDF-Dokumenten (siehe
hierzu auch die Literaturhinweise [1] und [2]). Wir dürfen aber nicht
vergessen, dass Adobe Systems diese großartigen Werkzeuge nicht ganz
freiwillig, sondern auf massiven gesetzlichen und öffentlichen Druck in den
USA in ihre Programme eingebaut hat. Fazit: Firmen wie Adobe Systems
stehen nach wie vor in der Pflicht, an der Verbesserung der Zugänglichkeit
ihrer Programme und des PDF als Dateiformat zu arbeiten.
Frage 5: Kennen sich die blinden und sehbehinderten Computernutzer gut
genug mit dem Thema PDF aus, um die Möglichkeiten ihrer Screenreader
und der Anwendungsprogramme voll aus zu schöpfen?
Antwort 5: Nein, obwohl das nur selten die Schuld des blinden oder
sehbehinderten Anwenders selbst ist. Noch vor vier bzw. fünf Jahren war
kein einziger Screenreader in der Lage, aus eigener Kraft PDF-Dokumente
an zu zeigen. Natürlich lag dies vor allem daran, dass der Adobe Reader den
Screenreadern keinerlei Informationen über den Dokumentinhalt lieferte (der
A.R. unterstützte noch kein MSAA), wer PDF-Dokumente lesen wollte,
musste sich mit einem von Adobe zur Verfügung gestellten Zusatzmodul für
den A.R. behelfen. Das musste separat installiert und konfiguriert werden.
Fakt ist, dass in jener Zeit bei weitem nicht alle blinden Anwender wussten,
dass es überhaupt eine Chance gab, PDF-Dateien zu lesen. Als dann im
Jahre 2001 die ersten Screenreader direkt mit dem A.R. zusammen arbeiten
konnten, war diese Zusammenarbeit oft von vielen Kinderkrankheiten
überschattet: Der Rechner lief instabil, die meisten logischen Strukturen von
PDF-Dokumenten wurden noch nicht erkannt. Stand der Technik im Jahre
2001 war: Der Umgang mit PDF-Dokumenten ist - von wenigen gut
zugänglichen Dokumenten einmal abgesehen - unmöglich bis problematisch.
Seit dieser zeit hat es dramatische Verbesserungen gegeben. Wer sich
allerdings seit vier Jahren nicht mehr mit dem Thema auseinander gesetzt
hat, hat ein aus heutiger Sicht zu negatives Bild von der Zugänglichkeit von
PDF. Wie in allen Lebensbereichen gibt es außerdem ungerechtfertigte
Vorurteile gegenüber PDF-Dokumenten, die man wohl nie völlig ausräumen
wird. Wer sich allerdings - aus privaten oder beruflichen Gründen - mit PDFDokumenten intensiv auseinander setzen muss, steht in der Pflicht, sich über
die neuesten Fortschritte in der Screenreader-Technologie zu informieren.
Diesen 'Holschulden' der blinden und sehbehinderten Benutzer steht
andererseits die Tatsache gegenüber, dass es nur wenig und nicht allen
interessierten Personen zugängliche Fachliteratur jenseits des Internet zum
Thema PDF gibt und dass es aus organisatorischen und finanziellen
Gründen nicht in jedem Falle einfach ist, an einer blinden- bzw.
sehbehindertengerechten Computerschulung teil zu nehmen. Also: Auf der
Seite der Screenreader-Hersteller und der Blinden (selbsthilfe)verbände gibt
es 'Bringschulden', nämlich die potentiellen Kunden bzw. Mitglieder über die
Fortschritte auf dem Gebiet der Computerhilfsmittel auf dem Laufenden zu
halten; auf der Seite der Anwender muss das Interesse für
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
Technologiefortschritte ebenso vorhanden sein wie die Bereitschaft, Zeit und
Geld in neue Versionen von Screenreadern und
Bildschirmvergrößerungsprogrammen zu investieren.
Frage 6: Kann man sich als blinder bzw. sehbehinderter Computeranwender
aus finanzieller Sicht einen modernen Screenreader leisten, der gut mit PDF
zu recht kommt?
Antwort 6: Urteilen Sie selbst anhand der folgenden Fakten:
•
•
•
•
Wer in der zweiten Hälfte des Jahres 2003 oder später mit einem
Screenreader neu ausgestattet wurde, verfügt über eine zeitgemäße
PDF-Unterstützung oder kann kostenlos ein Update für sein
Bildschirmleseprogramm erwerben, welches die aktuelle Version des
A.R. unterstützt.
Wer zwischen den Jahren 2000 und 2003 mit einem Screenreader
neu ausgestattet wurde, kann sich derzeit durch den Erwerb
kostenpflichtiger Updates mit einem finanziellen Aufwand von maximal
450 Euro auf den aktuellen Stand bringen.
Wer vor dem Jahr 2000 ausgestattet wurde, verfügt ohnehin nicht
mehr über eine Zeitgemäße blindentechnische Ausrüstung und muss
sich - vermutlich aus ganz anderen Gründen als der Notwendigkeit mit
PDF-Dokumenten um zu gehen - demnächst nicht nur neue Software,
sondern auch neue Hardware beschaffen.
Wer wirklich - was aber recht unwahrscheinlich sein dürfte ausschließlich aus Gründen der Nutzung von PDF-Dateien seine
Hilfsmittelausstattung modernisieren muss, der befindet sich entweder
in Ausbildung, im Studium oder im Beruf und kann sich die
entstehenden finanziellen Belastungen zumindest teilweise vom
zuständigen Kostenträger ersetzen lassen.
Frage 7: Was tut derjenige, der ein älteres System hat und unbedingt damit
weiter arbeiten will oder muss?
Antwort 7: Natürlich laufen moderne Texterkennungsprogramme und aktuelle
Versionen des A.R. nicht mehr unter älteren Betriebssystemen wie MSDOS,
Windows 3.1 oder Windows 95. Wer diese Systeme nutzen möchte oder
muss, dem bleiben stets zwei Möglichkeiten:
1. Das PDF-Umwandlungsprogramm XPDF gibt es selbst in seiner
aktuellsten Version immer noch für das Betriebssystem MSDOS.
Diese DOS-Version läuft natürlich auch unter Windows 3.1 oder
Windows 95. Zumindest alle einfacher gestalteten PDF-Dokumente
können also problemlos auch unter älteren Betriebssystemen
zugänglich gemacht werden.
2. Wer über Internet-Zugang verfügt, kann eine PDF-Datei stets als EMail-Anlage an einen Konvertierungsservice von Adobe schicken und
erhält die Text- oder HTML-Version der Datei in einer Antwort-Mail.
Das entsprechende Vorgehen beschrieb ich in 5.5 Von PDF nach Text
oder HTML per Internet.
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
Frage 8: Ist es unter den gegebenen Umständen überhaupt sinnvoll, einem
blinden oder sehbehinderten Computeranwender ein Dokument als PDFDatei zu geben oder sind andere Dateiformate vor zu ziehen?
Antwort 8: Ich möchte drei entscheidende Gründe anführen, warum andere
Dokumentformate gegenüber dem PDF momentan (noch) in sehr vielen
Situationen vor zu ziehen sind:
1. Vor dem Hintergrund des derzeitigen Entwicklungsstandes unserer
Bildschirmleseprogramme und - damit zusammenhängend - dem Grad
der Zugänglichkeit des Adobe Readers ist fest zu halten, dass sich
andere Dokumentformate wie HTML (Internetseiten), DOC (Microsoft
Word) oder das Rich Text Format (RTF) leichter lesen und navigieren
lassen. Ausführliche Informationen zu diesem Thema finden sie im
von Jan Eric Hellbusch herausgegebenen Buch (Literaturhinweis [5]).
Die drei genannten Dateiformate lassen - ebenso wie PDF - eine
logische Gliederung des Dokumentes zu, was
Bildschirmleseprogrammen das schnelle Springen zwischen Kapiteln,
Abschnitten, Tabellen, Querverweisen und anderen
Dokumentstrukturen ermöglicht.
2. Für Autoren ist es wesentlich einfacher, ein HTML-, Word oder RTFDokument logisch zu strukturieren als eine PDF-Datei. Dies liegt nicht
zuletzt an den dafür notwendigen Arbeitsschritten und Programmen.
3. Komplexe mathematische und chemische Formeln, Elektronische
Schaltbilder, Musiknoten und fast alle Arten von Diagrammen, die
Bestandteile von PDF-Dateien sind, lassen sich derzeit weder
strukturiert mit Screenreadern auslesen noch durch eine Umwandlung
in andere Dokumentformate erhalten. Gerade für
naturwissenschaftliche Texte ist PDF derzeit denkbar ungeeignet.
Zu beachten ist jedoch: Diese Einschätzung kann sich im Laufe der zeit
verändern, wenn die Navigation in PDF-Dokumenten durch Fortschritte in der
Screenreader-Technologie und das Strukturieren von PDF-Dokumenten
durch besser bedienbare Software einfacher werden. Falls Sie nach
Überblicksartikeln zum Stand der Technik suchen, empfehle ich Ihnen meine
Literaturhinweise [6] und [8].
PDF als angemessenes Dokumentformat sollte nur in den folgenden klar
definierten Situationen zum Einsatz kommen:
•
•
•
Das Dokument unterliegt einer hohen Geheimhaltungs- oder
Vertraulichkeitsstufe und ist digital signiert bzw. zertifiziert (Beispiel:
Notariell beglaubigte Schriftsätze und Stimmabgaben im
Zusammenhang mit E-Government
Das Dokument enthält sensible Daten, deren Echtheit garantiert sein
muss (Beispiel: Krankenakten, elektronisch ausgestellte Rechnungen,
Kontoauszüge, Belege etc.)
Das Dokument ist die elektronische Fassung eines gedruckten
Werkes und muss zitierfähig sein (Gesetzestext, Fachbuch). Hierbei
ist jedoch zu beachten, dass das Dokument mittels Tags sehr gut mit
Sprachausgaben und Braillezeilen gelesen werden kann."
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Wie sich blinde Computernutzer PDF-Dokumente zugänglich machen
8.
Weiterführende Literaturhinweise
1. Adobe Systems Inc. (2004). Creating Accessible PDF Documents with
Adobe Acrobat 7.0. Online verfügbar als PDF-Dokument unter
www.adobe.com/enterprise/accessibility/pdfs/acro7_pg_ue.pdf.
2. Adobe Systems Inc. (2004). Adobe Acrobat 7.0 and accessibility at-aglance. Online als PDF-Dokument verfügbar unter
www.adobe.com/enterprise/accessibility/pdfs/acrobat7_accessibility_a
ag.pdf.
3. Alles über PDF - das große Kompendium - Chip Ratgeber-Kompakt
(1/2004).
4. Erle, Markus & Hellbusch, Jan Eric (2005). PDF und Barrierefreiheit.
Online verfügbar unter www.barrierefreieswebdesign.de/knowhow/pdf/pdf-verstehen.html.
5. Hellbusch, Jan Eric (2005). Barrierefreies Webdesign Praxishandbuch für Webgestaltung und grafische
Programmoberflächen. Heidelberg, dpunkt.
6. Hellbusch, Jan Eric (2005. Gestaltung barrierefreier PDF-Dokumente.
Online verfügbar unter www.barrierefreieswebdesign.de/knowhow/pdf-barrierefrei/.
7. Heuwinkel, Roland (2003). PDF-Dokumente - lesbar für alle.
Fachartikel für Aktion Mensch e.V. Online verfügbar als PDFDokument unter www.einfach-fuerale.de/artikel/pdf_barrierefrei/download/pdf_barrierefrei.pdf.
8. Krupinski, Darius-Nikolaus (2005). Portable Document Format (PDF).
In: Hellbusch, Jan Eric: Barrierefreies Webdesign - Praxishandbuch
für Webgestaltung und grafische Programmoberflächen. Heidelberg,
dpunkt, S. 245-260.
9.
Über den Autor
Der Autor, Oliver Nadig, hat von 1992 bis 2000 an der Philipps-Universität
Marburg Psychologie und Informatik studiert. Seit 1994 beschäftigt er sich als
selbst blinder Computeranwender mit dem Thema der Zugänglichkeit und
Nutzbarkeit des Internet sowie diverser Dokumentformate wie LaTeX,
PostScript und PDF für blinde und sehbehinderte Menschen. Zusammen mit
Patricia Ahrend hat er zwischen 1995 und 2002 mehrere Internet-Workshops
für den Deutschen Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und
Beruf e.V. - DVBS durchgeführt. Von 1997 bis 2000 arbeitete er als
Honorarkraft für die Rehabilitationseinrichtung für Blinde und Sehbehinderte
(RES) in der Deutschen Blindenstudienanstalt, wo er seit Januar 2001 als
Rehabilitationslehrer für EDV und elektronische Hilfsmittel fest angestellt ist.
Seit Januar 2003 ist er im Auftrag des DVBS Mitglied im Fachausschuss für
Informations- und Telekommunikationssysteme (FIT), einem gemeinsamen
Fachausschuss der überregionalen Blinden- und
Sehbehindertenselbsthilfeorganisationen.
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