Apollo kommt aus Altenburg im Fokus

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Apollo kommt aus Altenburg im Fokus
Thüringen
im Fokus
April 2006
Thüringen
Telegramm
Die Industrie erweist sich
weiterhin als Motor für die
Wirtschaft Thüringens: 5,5
Prozent Wachstum erreichte
das verarbeitende Gewerbe
Schnelligkeit ist ihr Markenzeichen: Apollos aus dem thüringischen Altenburg
im Vorjahr. Das Umsatzvolumen belief sich auf 24,6 Milliarden Euro. Dies entspricht
ungefähr dem Doppelten des
Wertes von 1996.
Thüringen zählt bis 2015
zu den größten Wachstumsregionen Deutschlands. Dies
ist das Ergebnis der Studie
„Wirtschaft und Wohnen in
Deutschland“, die das Institut
„empirica“ jetzt herausgegeben hat. Die Forscher prognostizieren unter anderem für
den Zeitraum 2005-2015 in
Südthüringen eine Zunahme
der Arbeitsplätze auf Exportbasis um 13 Prozent.
Lufthansa und Rolls-Royce
haben jetzt im thüringischen
Arnstadt den Bau eines Wartungswerks für Triebwerke
gestartet. Die gemeinsame
Firma N3 Engine Overhaul
Services GmbH investiert
nach eigenen Angaben 100
Millionen Euro.
Apollo kommt aus Altenburg
Autobau hat in Thüringen Tradition
und jetzt wird diese Erfolgsgeschichte fortgeschrieben: Seit Anfang
2006 montieren rund 25 Beschäftigte im ostthüringischen Altenburg
den Sportwagen Apollo. Als sich
der ehemalige Audi-Motorsportchef
Roland Gumpert zur Serienproduktion dieses außergewöhnlichen
Straßenflitzers entschied, kam er
am Standort Altenburg nicht mehr
vorbei: Ein passendes Immobilienangebot und die günstigen Lohnkosten überzeugten ihn davon, hier
die Produktion zu realisieren. 15,5
Millionen Euro investierte Gumpert.
Im Jahre 2006 sollen 50 bis 60 Stück
des Apollo individuell nach Kundenwünschen gefertigt werden. Der
Wagen ist mit seinen Fahrleistungen
dem Porsche und Ferrari überlegen
und ist sowohl für Rennstrecken als
auch für normale Straßen angelegt.
Mit 1.100 Kilogramm zählt er zu
den leichteren Gefährten seiner
Kategorie; er beschleunigt in drei
Sekunden auf Tempo hundert und
bringt eine Spitzengeschwindigkeit
von 360 km/h auf die Straße. Ab
198.000 Euro plus Mehrwertsteuer
ist der Flitzer zu haben. Kunden
findet Gumpert in Deutschland,
Frankreich, Großbritannien und der
Schweiz. Auch mit arabischen Interessenten steht das Unternehmen
im Kontakt. Wurde der Apollo
bisher teilweise in Ingolstadt produziert, so verbleibt jetzt
dort die Entwicklung;
die Fertigung erfolgt
komplett in Altenburg.
Thüringen setzt damit
seine Serie der Autoproduktionen fort: Waren
es früher der „Dixi“ von
BMW, der Sechs -Zylinder
der Gebrüder Ley oder auch
der „Wartburg“, so sind es
heute Opel-Corsa von General
Motors, Funktionsfahrzeuge
von Multicar, Omnibusse von
Neoplan, Muldenkipper von
Bell Equipment und jetzt auch
der Apollo, die im Freistaat
gebaut werden.
Thüringen
Mosaik
Produkte der „Dr. Schär GmbH“ kommen aus Apolda.
Lebensmittelbranche in
Thüringen gestärkt
Entscheidung für Thüringen:
Die Dr. Schär GmbH, europäischer Marktführer für glutenfreie Nahrungsmittel, errichtet
ein neues Werk in Apolda. 18
Millionen Euro wird der italienische Konzern aus Burgstall /
Südtirol investieren; insgesamt
sollen rund 40 Arbeitnehmer
am neuen Standort beschäftigt werden.
Die Dr. Schär GmbH produziert und vertreibt glutenfreie
Nahrungsmittel, und dies
bereits seit 25 Jahren. Glutenfreie
Nahrungsmittel werden von Personen mit Getreideunverträglichkeit
benötigt. Die Nachfrage nach den
Schär-Produkten steigt stetig. Die
Firma verzeichnet nach Unternehmensangaben Wachstumsraten im
zweistelligen Bereich. Um die Produktionskapazitäten zu erweitern,
erfolgt nun die Investition in Thüringen. Dabei konnte das ursprüngliche Investitionsvorhaben jüngst
nochmals aufgestockt werden, da
das Unternehmen die Marke
„Glutano“ übernahm und damit
seine Marktpräsenz ausweitete.
Bei der Standortwahl spielen unter
anderem handfeste logistische
Gründe eine Rolle. „Durch die zentrale Lage Thüringens erreichen wir
künftig mehr Kundennähe“, sagt
Ulrich Ladurner, Inhaber und Geschäftsführer des Mutterunternehmens. Als „Dr. Schär Deutschland
GmbH“ wird das neue Tochterunternehmen in Apolda firmieren. Hier
erfolgt künftig unter anderem die
Produktion von Brot für Mittel-,
Neue Autobahn: Investoren profitieren
Ost- und Nordeuropa. Das
Sortiment wird rund 20
Produkte umfassen. Aufgrund
der kürzeren Distanzen vom
Standort Thüringen aus kann
das Unternehmen künftig seine Produkte mit einer höheren
Frequenz und damit frischer
ausliefern und besser auf die
Kundenwünsche der mittel-,
ost- und nordeuropäischen
Märkte eingehen.
Die A71 ist jetzt durchgängig von Thüringen bis ins bayerische Schweinfurt
befahrbar, das Foto zeigt die Abfahrt Meiningen-Nord.
Mit „Sonnenklar“ auf Expansionskurs
„Monat für Monat möchten wir
bis zum Ende kommenden Jahres
neue Mitarbeiter einstellen!“ Enrico
Heß, Geschäftsführer des Call Center- und Online -Dienstleisters
„Ostteam GmbH“ aus Erfurt, gibt
zu Beginn des Jahres 2006 klar die
Marschrichtung seines Unternehmens vor. Und die lautet: Expansion.
Das Unternehmen, 2004 in Thüringens Landeshauptstadt gegründet,
verkauft Reisen per Internet. Zudem
entwickeln und programmieren die
Spezialisten der Firma Webportale
für Reiseanbieter. Mit der Übernahme des Fernsehsenders „Sonnenklar
TV“ durch die Ostteam zugehörige
Unternehmensgruppe Ende 2005
erlebt das Unternehmen einen
neuen Schub. Über den Sender, der
teilweise via Satellit, teilweise über
Kabel zu empfangen ist, können
Fernsehzuschauer Reisen buchen,
und die Bestellungen laufen im
Mitarbeiter sind ihr wichtigstes Kapital:
Die „Ostteam GmbH“ aus Erfurt erweitert ihre Belegschaft bis Ende 2007.
Call Center von „Ostteam“ in Erfurt
ein.
Die Angebote über das Internet
und neuerdings über das Fernsehen
stoßen auf eine rasch wachsende
Nachfrage, so dass sich Heß entschieden hat, auf Erweiterung zu
setzen. Neue Räumlichkeiten direkt
am Standort des Erfurter Flughafens
sind bereits bezogen, und jetzt wird
stetig personell aufgestockt. Dabei
greift das Unternehmen auf Thüringer Institutionen zurück, die bei der
Rekrutierung qualifizierten Personals
helfen: Bewerber werden gemeinsam mit dem Erfurter Bildungsträger
„Makotech GmbH“ ermittelt und
qualifiziert.
„Die Flexibilität der Mitarbeiter in
Erfurt ist hervorragend“, lobt Heß.
„Wir haben eine gute Unternehmenskultur und kaum Fluktuation.“
Weiterer Pluspunkt des Standortes
ist für ihn die gut ausgebaute
Die Talbrücke über der „Weißen Elster“ auf der A4, die Thüringen in Ost-West-Richtung durchzieht.
Infrastruktur: „Wir arbeiten
nicht nur in unmittelbarer
Nähe des Flughafens, sondern
sind auch schnell auf den
Autobahnen, zudem verfügt
Thüringen über eine effiziente
Telekommunikations -Infrastruktur!“ So setzt der gebürtige Thüringer Heß weiter auf
unternehmerisches Engagement in seiner Heimat – momentan sind 70 Mitarbeiter
bei „Ostteam“ beschäftigt,
Ende 2007 sollen es 200 sein.
Vor einigen Wochen rückte
Baden-Württemberg erfreulich nahe. Gefeiert wurde dies
im fränkischen Mellrichstadt.
Hier gab an einem Wintertag
der Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Wolfgang Tiefensee,
gemeinsam mit den Ministerpräsidenten der Freistaaten
Thüringen und Bayern, Dieter
Althaus und Edmund Stoiber,
das letzte Teilstück der Autobahn A71 frei: Jetzt können
Unternehmer, Investoren, Touristen, Käufer und Verkäufer
von Thüringens Landeshauptstadt Erfurt bis ins bayerische
Schweinfurt fahren – auf einer
Autobahn, die in den letzten
sieben Jahren gebaut wurde.
Von Schweinfurt ist es dann
nicht mehr weit bis in die
Ballungsräume des Südwestens, also bis nach Mannheim,
Stuttgart und Karlsruhe. Von
und nach Thüringen werden die
Wege kürzer, und dies jedes Jahr.
Das Autobahnnetz des Freistaates
wird seit Jahren ausgebaut. Da war
der Festakt in Mellrichstadt nur eine
Etappe.
Ursprünglich vorhanden waren nach
der Wende die Nord-Süd -Verbindung A 9 und die Ost-West -Achse
A 4. Die A 4 ist zuletzt zu weiten
Teilen sechsspurig ausgebaut worden – sie soll bis 2010 komplett in
voller Breite verlaufen. Damit sind
die Fahrten nach Dresden, Berlin,
München und Frankfurt beschleunigt. Mit der Freigabe der Strecke
Erfurt-Schweinfurt ist auch die A71
komplett. Ihr „Zwilling“, die A73
über Coburg, harrt noch der Fertigstellung, ist aber auch im Bau. Und
im Norden fahren die Autos bereits
über Teilstücke der A 38, die bis zum
Jahre 2008 Göttingen und Halle
verbindet und damit den nordthüringischen Wirtschaftsraum belebt.
Erkennbar ist die Attraktivität der
Autobahn für Investoren zum
Beispiel hier im Norden. Eine Reihe
Unternehmen entschied sich, in der
Nähe der neuen Magistrale zu investieren: der Gebäckspezialist Klemme
und der Kurbelwellenproduzent
Feuer Powertrain in Nordhausen
ebenso wie der Pressenhersteller
TWB in Artern. „Die Verkehrsanbindung ist einer der wichtigsten
Faktoren für die Standortentscheidung“, sagt Andreas Krey, Sprecher
der LEG Thüringen, die im Auftrag
des Freistaates Unternehmen in
Thüringen ansiedelt. Die Nordthüringer stellen sich darauf ein und
haben jetzt den Startschuss für die
Entwicklung eines weiteren, rund
100 Hektar großen Industriegebietes
„Goldene Aue“ gegeben. Ähnlich
halten die Südthüringer bei Queienfeld an der bayerischen Grenze mit
dem „Thüringer Tor“ ein Großgebiet
für Firmen vor.
Über die A 71 spannt sich die Wildbrücke.
„Neben der Anziehungskraft
auf Investoren haben die Autobahnen auch eine positive
Wirkung auf die Mobilität
innerhalb Thüringens“, sagt
Andreas Krey. „Thüringen
verfügt schon heute über ein
dichtes Autobahnnetz, so
dass heimische Arbeitnehmer,
Zulieferer, Forscher und Unternehmer sehr schnell zueinander kommen.“ Gerade für
die mittelständisch geprägte
Thüringer Wirtschaft ist dies
ein Vorteil. Neben der neuen
Nähe zu Stuttgart und dem
Bodensee.
LEG - Service
konkret
„Wir können nicht
nur Bratwurst ! “
Thüringen in
Europa
Standortauswahl
und - beratung
Förder - und Finanzierungsberatung
Behördenmanagement
Projektmanagement
Flächen - und
Hallensanierung
Flächen - und
Hallensanierung
Wenn die LEG Flächen entwickelt, bereitet sie buchstäblich den Boden für ansiedlungswillige Investoren.
Sie versieht speziell vormals
genutzte Gewerbegebiete
mit moderner Infrastruktur.
Dabei fragen Investoren
nicht nur erschlossene
Flächen nach, sondern bevorzugen zunehmend auch
die Anmietung oder den
Erwerb sanierter Hallen am
Standort, so dass sie nicht
selbst Produktionsstätten
errichten müssen. Die LEG
saniert Gebäude, um diesem
Wunsch zu entsprechen: Sie
entkernt nutzbare Hallen,
indem sie alte Rohrleitungen,
Heizungen, Entlüftungsanlagen oder auch Wände
entfernt. Sodann setzt sie die
Gebäude grundhaft instand:
Sie dichtet die Dächer ab,
richtet die Mauerwerke und
Fenster her und schafft so
Immobilien, die das Angebot am Standort aufwerten.
Nach der Vermarktung an
einen Investor kann dieser
in einem letzten Schritt die
spezifischen baulichen und
versorgungstechnischen
Maßnahmen vornehmen,
die zugeschnitten sind auf
seine Investition.
Oslo
London
Prag
Paris
Rom
Kiel
Bremen
Hannover
Leipzig
Erfurt
Köln
Wer in Thüringen urlaubt, freut sich über Gastlichkeit und gute Küche.
Potsdam
Dresden
Wiesbaden
Liebe geht bekanntlich durch den
Magen und warum soll das nicht
auch für die Liebe zu ganzen Ländern gelten? Jeder fünfte Tourist
in Thüringen gibt an, wegen der
guten Küche im Freistaat zu sein.
Dass Thüringen kulinarisch einiges
zu bieten hat, ist bekannt und
deshalb hat die „Thüringer Tourismus Gesellschaft“ (TTG) das Jahr
2006 unter das Thema „Thüringen
wirtuos – Wir können nicht nur Bratwurst“ gestellt. Spezielle Programme verführen Gäste zu Streifzügen
durch Thüringer Töpfe und Küchen.
Die Besucher erkennen schnell, dass
die hiesigen kulinarischen Genüsse
weit über die berühmte Bratwurst
und die Klöße hinausgehen: Thüringen sorgt für Gaumenfreuden mit
seinen erlesenen Wurstprodukten,
mit feinem Gebäck, aber auch mit
würzigen Bieren.
Wer schon immer einmal eine Wildkräutertour oder einen Kreativkochkurs im Thüringer Wald machen
wollte, ist in diesem Jahr im Freistaat
bestens aufgehoben. In Erfurt lockt
ein deutschlandweit einzigartiger
Kressepark und Weinliebhaber
bewegen sich im nördlichsten
250 km
Saarbrücken
Qualitätsweinbaugebiet mit kontinentalem Klima. Genusswanderer
können auf ausgewählten Routen
herausgehobene Thüringer Gasthäuser kennen lernen, beim „Kulinarischen Zauber“ in Masserberg
schauen Touristen dem Meisterkoch
über die Schulter und in Zeulenroda
wird geladen zum „Fischzug ins
Thüringer Vogtland“.
Reizvoll ist es dabei vor allem, auf
verschiedenen Stationen die feinen
regionalen Unterschiede im Land
herauszuspüren und zugleich auch
an historischen Stätten manch interessanten Bezug zur Geschichte zu
entdecken. Lieben die Thüringer ihr
Land, so geraten nicht zuletzt durch
kulinarische Genüsse auch viele
Besucher in den Bann der Region in
der Mitte Deutschlands.
Stuttgart
300 km
München
Nordhausen
Heiligenstadt
Sondershausen
Mühlhausen
Sömmerda
Eisenach
Erfurt
Gotha
Weimar
Arnstadt
Jena
Eisenberg
Saalfeld
Meiningen
Greiz
Schleiz
Suhl
Hildburghausen
Altenburg
Gera
Sonneberg
Impressum
Redaktion: Dr. Holger Wiemers (V.i.S.d.P.)
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„Gumpert Sportwagenmanufaktur“
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Seite 3 Foto Talbrücke: DEGES
Foto Abfahrt: arifoto im Auftrag der DEGES
Foto Wildbrücke: arifoto im Auftrag der DEGES
Seite 4 Beitrag „Thüringen wirtuos“:
Barbara Neumann, Erfurt