Start- und Landebahn: Die Fakten liegen auf dem Tisch

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Start- und Landebahn: Die Fakten liegen auf dem Tisch
rundflug
Aus dem Inhalt 1/05
Start- und Landebahn:
Die Fakten liegen auf dem Tisch
Seite 3
Titelthema
Interview mit
Technikchef
Seite 4
Aktuelles
Der neue Flugplan
Seite 5
Veranstaltungskalender
Alle Events am
Airport März–Juni
Seite 6
70 Jahre Flughafen
Luftfahrtgeschichte Teil 1
D
ie geplante Sanierung der Start- und Landebahn (SLB)
ist in diesen Wochen in Klotzsche, Weixdorf und Ottendorf-Okrilla Gesprächsthema Nummer eins, wenn es
um den Flughafen geht. Die Fakten liegen auf dem Tisch. Der
Airport hat seine Nachbarn und die Dresdener Medien in den
vergangenen Monaten umfassend informiert. In der DezemberAusgabe des „rundfluges” war die SLB-Sanierung das Titelthema. Seit dem 17. Januar liegt der Genehmigungsantrag
des Airports an das Regierungspräsidium (RP) Dresden in den
Ortsämtern für jedermann zur Einsicht aus. Hier noch einmal
die wichtigsten Punkte des Sanierungsplanes.
Der Flughafen will die SLB direkt neben der heutigen
Trasse – parallel zur alten Piste – neu bauen, und zwar aus
hochfestem Beton, damit sie mindestens 30 Jahre hält. Mit
2.850 Metern Gesamtlänge soll die neue Bahn knapp 350
Meter länger werden als die alte Bahn. Die Bahnbreite verringert sich um 20 auf 60 Meter. Mit dem Neubau geht die
Anpassung der Rollbahnen, der Befeuerungsanlagen –
sprich: der Pistenbeleuchtung– , der Anlagen zur Ableitung
von Regen- und Schmelzwasser sowie der Peilsender einher,
die den Maschinen beim Anflug den Kurs weisen. Da sich
in einem gewissen Areal rund um die Start- und Landebahn
keine Hindernisse befinden dürfen, muss der Airport
www.flughafen-dresden.de
außerdem die Flughafenrandstraße anpassen und im Nordosten seines Geländes Bäume fällen, die er dann an anderer
Stelle wieder aufforstet. Ist all dies geschafft, reißen die
Bauleute die alte Piste ab. Genehmigt das Regierungspräsidium den Antrag in diesem Jahr, könnten die Bauarbeiten
Anfang 2006 beginnen und Ende 2007 abgeschlossen sein.
Neben der jetzigen Piste soll die neue Start- und
Landebahn gebaut werden. Damit ist es möglich,
den Flughafen Dresden auch während der Bauzeit
anzufliegen.
Der Flughafen hat sich die Sanierungsentscheidung nicht
leicht gemacht. Auf der Suche nach der besten Variante
hat er einen immensen Aufwand betrieben. 17 Gutachterbüros bzw. Firmen, Verbände und Behörden haben im Airportauftrag die Auswirkungen der geplanten SLB-Sanierung auf Menschen, Pflanzen und Tiere, Luft, Wasser und
Boden, Landschaft, Kultur- und Sachwerte akribisch untersucht. Ihre Dossiers füllen dutzende Aktenordner und tausende DIN-A4-Seiten – und sie geben Antwort auf all die
Fragen, die sich besorgte Anwohner derzeit möglicherweise
stellen. Auf Seite 2 dieser rundflug-Ausgabe bietet der Flughafen einen Wegweiser durch den Dokumentendschungel.
Und: So schwierig die Lektüre der Gutachten sein mag, so
eindeutig ist ihr Fazit: Die Wohn-, Lebens- und Umweltqualität rund um den Flughafen wird sich mit der favorisierten Sanierungsvariante nicht verschlechtern. ■
Das 800-jährige Stadtjubiläum
Dresdens im nächsten Jahr
wird vom Flughafen in alle
Welt getragen. Mit dem extra
von der Stadt entworfenen
Logo „Zeit für Dresden” lockt
der Airport schon jetzt potenzielle Besucher.
Die neue SLB in Zahlen
Länge:
Bahnbreite:
Bauzeit:
2.850 m
60 m
2 Jahre
Postwurfsendung an alle Haushalte
Neuigkeiten für unsere Nachbarschaft
2 Titelthema
Daumen hoch:
Wie Gutachter die Sanierungspläne des Airports bewerten
Editorial
Auf der Suche nach der besten Sanierungsvariante für seine Start- und
Landebahn (SLB) hat der Flughafen nicht weniger als 25 Gutachten eingeholt.
Hier ein Wegweiser durch den Aktendschungel:
Dr. Michael Hupe
Geschäftsführer Flughafen Dresden
Liebe Leserinnen,
liebe Leser,
in diesem Jahr feiert der Flughafen
Dresden gleich zwei Jubiläen – zum
einen seinen 70. Geburtstag, zum anderen 50 Jahre Luftfahrtindustrie in
Dresden. Grund genug, diese beiden
Jahrestage zu würdigen und Ihnen
eine erste wesentliche Etappe dieser
großen Geschichte in dieser Zeitung
näher vorzustellen.
Der Airport übernimmt heute eine
der wichtigsten Infrastruktur-Komponenten der Landeshauptstadt: Von
hier geht’s nicht nur binnen kürzester
Zeit in die zehn größten Städte
Deutschlands, sondern auch in 22
Länder der Erde. Zudem ist der Flughafen wichtiger Arbeitgeber für die
Region, mehr als 2.500 Menschen
sind im und am Flughafen tätig. Nicht
zu vergessen die außergewöhnlichen
Leistungen Dresdener Flughafenindustrie-Zulieferer, welche die Stadt
und deren Potenzial in Fachkreisen
weltweit bekannt machen. Hierbei
denke ich beispielsweise an die AOA
avionics dresden, welche Sanitärmodule für den Airbus 380 liefert.
Dresden braucht einen starken Airport. Heute und in Zukunft. Unsere
Planungen für die Sanierung der Startund Landebahn sind somit die konsequente Fortsetzung des Werkes unserer Vorfahren. Wie offen wir mit
diesem Thema umgehen, verdeutlichen die intensiven Gespräche auf
Bürgerforen in den vergangenen Wochen. Einige der geäußerten Vorschläge und Ideen haben wir zur Prüfung mit aufgenommen. Auch weiterhin werden wir Sie als Anwohner
umfassend über die Entwicklungen
am Flughafen informieren.
Ihr Dr. Michael Hupe
17
Gutachterbüros bzw. Firmen,
Verbände und Behörden haben
im Airportauftrag die Auswirkungen des geplanten SLB-Neubaus auf
die Menschen, den Boden, das Grundwasser, die Luft, die Tiere, das Klima, die
Landschaft sowie Kulturgüter und Sachwerte untersucht. Hier ein kleiner Kompass durch den Aktendschungel.
Verkehrsprognose: Das Aachener
Airport-Research-Center hat im Airportauftrag das Flugaufkommen in Dresden
bis 2020 abgeschätzt. Stimmen ihre Prognosen, wird sich die Zahl der Starts und
Landungen in der Landeshauptstadt in den
nächsten 15 Jahren von derzeit 35.000
auf 48.500 und die Passagierzahl von derzeit 1,7 Millionen auf 3,0 Millionen pro
Jahr erhöhen – und zwar unabhängig von
allen Sanierungsplänen. Das heißt: Selbst
wenn der Flughafen seine Start- und
Landebahn nicht neu bauen würde, sondern alles so ließe, wie es ist, würde der
Flugverkehr wegen des wirtschaftlichen
und touristischen Potenzials der Stadt
wahrscheinlich in diesem Umfang zulegen.
Lärmgutachten: Das Gutachterbüro
Dr. Fürst ist der Frage nachgegangen,
welche Änderungen des Fluglärms sich
aus der SLB-Sanierung ergeben. Dabei
wurde ein Vergleich zwischen der Abwicklung des für das Jahr 2020 prognostizierten Luftverkehrsaufkommens auf
der bestehenden und der geplanten SLB
durchgeführt. Fazit: Die Auswirkungen
des SLB-Neubaus werden gegenüber
dem hypothetischen Weiterbetrieb an
bisheriger Stelle „nur kleinräumig spürbar”, das heißt, nur über wenige Hundert Meter hinweg bemerkbar sein. Der
Grund: Die Achse der SLB verschiebt sich
mit dem Neubau nur unwesentlich,
genau 70,5 Meter nach Nordwesten.
In einem lärmmedizinischen Gutachten
bewerteten die anerkannten Sachverständigen Prof. Dr. Scheuch und Prof. Dr.
Jansen die ermittelten lärmphysikalischen
Belastungswerte. Resultierend daraus
wurden Vorschläge für Schutzgebietsausweisungen einer Tag- und einer Nachtschutzzone erarbeitet. Innerhalb dieser
Schutzzone wird durch den Flughafen der
notwendige bauliche Schallschutz für
Wohngebäude und andere Einrichtungen
realisiert.
rundflug Flughafen Dresden 1/05
Landes- und Regionalentwicklungspläne: Das Gutachterbüro Grünplan hat untersucht, ob die SLB-Sanierung
mit den Entwicklungsplänen des Freistaates bzw. der Regionen Oberlausitz/Niederschlesien, Dresden sowie Oberes Elbtal / Osterzgebirge korrespondiert.
Ergebnis: Ein Verzicht auf die SLB-Sanierung könnte die Einstellung des Flugverkehrs zur Folge haben, und dies würde
die Entwicklungspläne der umliegenden
Regionen sogar gefährden. Folglich muss
der Flughafen handeln.
Umweltverträglichkeitsstudie
(UVS): Die Studie führt ihr Anliegen im
Namen: Wie verträgt sich der SLB-Neubau
mit dem Umweltschutz. Da die Umwelt
ein ebenso komplexes wie empfindliches
System darstellt, sind gleich ein Dutzend
Gutachter tätig geworden – welche, das
erfahren Sie im Folgenden.
Biotopgutachten: Tier- und Pflanzenexperten des Gutachterbüros BPI-Consult pirschten wochenlang mit Lupe und
Notizblock über das Airportgelände und
zeichneten den Bestand an Faltern,
Schmetterlingen, Käfern, Fröschen, Grasund Gehölzarten in Karten ein. Dies
diente als Ausgangsbasis für die Bewertung der Einflüsse des Bauvorhabens im
Zusammenhang mit der Erstellung des
Gutachterbüro Intergeo und das Fresenius-Institut untersuchten die Auswirkungen der geplanten SLB-Sanierung auf
den Grundwasserhaushalt; die iKD Ingenieur-Consult GmbH machte Vorschläge
zu seiner umweltgerechten Versickerung.
Luft und Klima: Das Ingenieurbüro
Müller-BBM prüfte, ob der geplante SLBNeubau die Luftqualität verschlechtern
bzw. eine bedenkliche Emission gesundheitsschädlicher Schadstoffe über die Luft
zur Folge haben könnte. Der Deutsche
Wetterdienst wiederum beschäftigte sich
mit den Auswirkungen des SLB-Neubaus
auf das lokale Klima.
Das Fazit der Gutachter, die zur
Umweltverträglichkeitsstudie beigetragen
haben, fällt einhellig aus: Da, wo der Flughafen die SLB neu bauen will, wird Natur
betoniert, verlieren Tiere und Pflanzen
ihren Lebensraum. Aber: Da der Airport
gleichzeitig die alte SLB abreißen will,
sobald die neue Piste fertig ist, heben sich
negative und positive Wirkungen weitgehend gegenseitig auf. Und: Was der Airport in der Umgebung der neuen SLBTrasse an Bäumen roden oder kappen
muss, um die vorgeschriebene Hindernisfreiheit zu gewährleisten – das forstet er
in der Nähe wieder auf. In der Summe
stellt der Neubau der SLB damit – von
2
4
notwendigen landschaftspflegerischen
Begleitplans. Des Weiteren wurde das
Vogelschlaggutachten aktualisiert.
Hydrologische Gutachten: Die Baugrund Dresden Ingenieurgesellschaft, das
3
kurzfristigen Beeinträchtigungen während
der Bauphase abgesehen – keine wesentliche Beeinträchtigung der Umweltqualität rund um den Flughafen dar. ■
Titelthema 3
„Wir setzen auf einen maßvollen Kompromiss“
Warum wird die Start- und Landebahn eigentlich verlängert? „rundflug“ wollte es genau wissen und befragte
den Technikchef des Flughafens Dresden Manfred Kunath.
Manfred Kunath,
Technikchef des
Flughafens Dresden im
Interview.
Sie planen die
grundhafte Sanierung
der Start- und Landebahn (SLB). Was heißt
„grundhaft”? Und
warum muss es gerade jetzt sein?
Die SLB ist 1955 erbaut
worden, und als Risse
im Material zum Handeln zwangen, wurde
sie generalüberholt,
und zwar 1974 und 1989. Bei jeder
Generalreparatur setzten die Flughafenbetreiber auf die untere Schicht eine
neue Schicht. Das Ergebnis war jedes Mal
enttäuschend. Schon nach kurzer Zeit
zeigte die Bahn wieder Risse. Das Grund-
1989: 2. Generalüberholung
1974: 1. Generalüberholung
1955: Grundasphaltierung
problem ist: Die SLB ist für den Flugverkehr von heute nicht gemacht. Weder
die Erbauer noch diejenigen, die sie 1974
und 1989 reparierten, rechneten mit 1,7
Millionen Passagieren und 35.000 Starts
und Landungen jährlich. Der mangelnde
1988 / 89 aufgebrachten Betondecke
zurückzuführen, dessen Ursache vor
allem im Temperaturverhalten der steifen
Betonplatten liegt. Und das bedeutet:
Wir müssen die Bahn komplett austauschen; Kosmetik hilft nicht. Das ist mit
grundhaft sanieren gemeint. Und wir
müssen jetzt handeln, sonst riskieren wir
in einigen Jahren die Schließung des Airports.
Nur: Warum sanieren Sie die Bahn
nicht da, wo sie jetzt liegt? Warum ein
Neubau an anderer Stelle, 70 Meter
nördlich der heutigen Trasse?
Wir können die SLB nicht da, wo sie jetzt
liegt, bei laufendem Flugbetrieb komplett austauschen. Die Nachtpausen, die
wir dafür nutzen müssten, sind für eine
so anspruchsvolle Bauaufgabe einfach zu
kurz. Und eine Unterbrechung des Flugbetriebes in Dresden für zwei bis drei
Monate wäre unverantwortlich. Die Fluggesellschaften müssten sich andere Flughäfen suchen, und wer weiß, wann sie
wieder nach Dresden zurückfänden.
Überdies hätten Hunderte Beschäftigte
der Firmen und Behörden, die auf dem
Gelände des Flughafens tätig sind – Speditionen, Reisebüros, Dienstleister –
monatelang keine Arbeit. Die Lösung des
Problems heißt deshalb: Neubau der SLB
direkt neben der jetzigen Trasse.
Und bei dieser Gelegenheit will der
Flughafen die SLB um 350 Meter verlängern. Warum?
Es geht uns dabei nicht um eine Veränderung unserer Strategie. Das Netz
1
Das Flughafengelände:
1 neue SLB
2 alte SLB (wird begrünt)
3 neuer Tower
4 Terminal
üblich sind dagegen für Mittelstreckenflughäfen 3.000 bis 3.500 Meter, sonst
müssen die Maschinen, die auf Routen
mittlerer Distanz verkehren, an heißen
Tagen Gewichtsbeschränkungen in Kauf
nehmen und können nicht voll betankt
starten. Wenn wir nun eine 2.850 Meter
lange Bahn planen, nähern wir uns dem
internationalen Standard – bleiben aber
immer noch darunter. Das heißt: Wir
streben mit einer Verlängerung um
350 Meter nicht die Maximalvariante an,
sondern suchen eine maßvolle Balance
zwischen den Belangen des Flugbetriebes – das sind wirtschaftliche Gesichtspunkte und Interessen der Dresdner
Flugzeugindustrie – sowie den Bedürfnissen der Anwohner.
Was hat der Neubau der Start- und
Landebahn mit der Dresdner Flugzeugindustrie zu tun?
Die Start- und Landebahn ist nicht nur
für den Flughafen selbst, sondern auch
für die ansässige Luftfahrtindustrie – wie
EADS Elbe Flugzeugwerke GmbH und
IMA Materialforschung und Anwendungstechnik GmbH – der wesentliche
Infrastrukturfaktor. Nur mit der neuen
Bahn können in Dresden auch künftig
Flugzeuge getestet, umgerüstet und
gewartet und so hochqualifizierte Arbeitsplätze erhalten und möglichst viele
neue geschaffen werden!
Warum gibt es an heißen Tagen
eigentlich Startgewichtsbeschrän
kungen?
Die Triebwerke der Flugzeuge verlieren
an heißen Tagen etwas von ihrer Schubkraft, die Maschinen brauchen dann
beim Start einen längeren Anlauf. Da sie
in Dresden aber nicht so viel Anlauf
nehmen können, müssen sie Gewicht
reduzieren und tanken deshalb nicht voll.
Und was ist so problematisch
daran?
Es zwingt die Airlines zwischenzulanden
und nachzutanken, wenn sie Ziele wie
die Kanarischen Inseln erreichen wollen.
Das treibt die Kosten in die Höhe und
macht den Dresdener Airport unattraktiver. ■
Verbund zwischen den einzelnen Elementen der zu unterschiedlichen Zeiten
entstandenen Konstruktion der SLB hatte
weitere Schäden zur Folge. Diese sind
wesentlich auf das Eigenleben der
unserer Auslandsrouten deckt Europa
und seine Nachbarregionen ab – und
dabei soll es bleiben. Wir besitzen heute
allerdings nur eine 2.500 Meter lange
Start- und Landebahn. International
4 Aktuelles
Ohne Stau von Pirna zum Flughafen
5:54 Uhr. Die erste S-Bahn des Tages setzt sich von Pirna aus in
Richtung Dresdener Hauptbahnhof in Gang, um dann weiter
bis zum Flughafen zu fahren.
S
eit Mitte Dezember letzten Jahres
ist der Airport innerhalb einer Dreiviertelstunde von Pirna aus erreichbar – ohne lästiges Umsteigen.
Für den Ausbau der Fahrtstrecke
mussten einige Hürden genommen
werden: Bei der Fachwerkbrücke über die
Bahnhofstraße in Heidenau beispielsweise
musste der Denkmalschutz beachtet
werden. Die Denkmalpflege forderte, die
Fachwerk-Stahl-Konstruktion nahezu ori-
ginalgetreu wiederzuerrichten.
In Heidenau – wie auch an den
anderen Stationen im dichtbesiedelten
Süden Dresdens – steigen viele Menschen
zu, die nicht unbedingt auf dem Weg zu
ihrem Urlaubsflieger sind. Für sie ist die
neue S2 die kürzeste Verbindung zwischen ihrem Wohnort und dem Arbeitsplatz in den Gewerbegebieten rund um
den Flughafen oder auf dem Airport
selbst. Vorbei geht’s am Haltepunkt
Dresden-Reick, der komplett neu gebaut
wurde. Da die S-Bahn nun auf der neuen
Brücke hält, ist das angrenzende Wohngebiet besser erschlossen. Beeindruckend
wird’s, wenn die S-Bahn nach der historischen Station Dresden-Klotzsche auf ein
separates Gleis fährt, das dann auf einer
200 Meter langen Brücke über die Ferngleise in Richtung Görlitz schwenkt. Das
Eintauchen in den knapp 600 Meter
Moderne, elektrisch betriebene S-Bahn-Züge bringen tagtäglich Hunderte Menschen zum Flughafen.
langen Tunnel vor dem Flughafen steht
kurz bevor. 6:40 Uhr. Die Fahrt endet
pünktlich im hochmodernen Flughafenterminal. Passagiere, Besucher, aber auch
viele am Flughafen Beschäftigte strömen
aus der S-Bahn. Nach sechs Minuten Aufenthalt geht’s zurück nach Pirna ... ■
Wohin soll denn die Reise gehen?
Der Frühling naht – höchste Zeit für alle, die es noch nicht getan haben, Urlaubspläne für den
Sommer zu schmieden. Inspirationen liefert der neue, vom 27. März bis 31. Oktober gültige
Sommerflugplan.
S
Hamburg
Berlin
Dortmund
Düsseldorf
Leipzig/Halle
Köln-Bonn
Frankfurt
Mannheim
Nürnberg
Stuttgart
München
Zürich
Alle Linienflüge ab Dresden.
ommer, Sonne, weißer Strand und blaues Meer, ein hübsches Hotel, gutes Essen, Flanieren unter Palmen,
Schwimmen, Surfen und abends in den Pub oder zur
Party – das ist der Stoff, aus dem Urlaubsträume gemacht sind.
Der Sommerflugplan 2005 gibt Auskunft, wo die Mehrheit
der Sachsen sich eben diesen Traum erfüllt: in den Ländern
am Mittelmeer!
Erheblich gestiegen ist die Türkei-Nachfrage der
Urlauber. Shootingstar unter den türkischen Urlaubszielen
ist Antalya mit 15 Flügen pro Woche. Daneben steuern die
Fluggesellschaften Dalaman, Izmir und – als neues Ziel –
Bodrum an der malerischen türkischen Ägäis-Küste an.
Mit wöchentlich 10 Flugverbindungen nach Kreta,
Korfu, Kos, Rhodos und Thessaloniki belegt Griechenland
40 Ferienziele in 12 Ländern des Mittelmeerraumes bei der Anzahl der Flugverbindungen Rang drei. Gleichauf
Dresden
stehen in der kommenden Reisesaison auf dem Flugplan liegt die bulgarische Schwarzmeerküste mit ebenfalls
ab Dresden. Spanien und die Türkei
wöchentlich 10 Flugverbindungen nach
sind mit wöchentlich 19 Flugverbin- 40 Ferienziele in 12 Ländern
Varna und Burgas. „Die Reisekonzerne
haben in Bulgarien viel investiert”, weiß
dungen die meistangeflogenen Som- werden mit dem neuen
merferienziele. So stehen 17 spaniAnett Scheffler vom sächsischen ReiseSommerflugplan angeflogen. veranstalter Eberhardt Travel. „Hotels
sche Städte auf dem Flugplan,
Wien davon zehn auf der Iberiund Ferienanlagen am Schwarzen Meer
schen Halbinsel, vier auf den Kanarischen Inseln und entsprechen heute westlichem Standard, das Klima stimmt,
drei auf den Balearen im Mittelmeer. Neu im Spanien-Pro- die Menschen sind freundlich, die Nebenkosten günstig.”
gramm: Reus und die Baskenhauptstadt Bilbao mit dem Neu auf dem Flugplan steht außerdem der italienische
berühmten Guggenheimmuseum.
Ferienort Lamezia Terme. ■
Feiern, Führungen und Firmentagungen nehmen zu
Für alle Heiratswilligen, die auf Wolke sieben schweben, bietet
der Flughafen das richtige Ambiente zum Abheben: sein
Konferenz-Center!
H
ier können Hochzeiten, aber auch Jugendweihen oder Geburtstage privat
gefeiert werden. Dieses verlockende Angebot erfreut sich wachsender Beliebtheit.
Aber auch bei Tagungen und Besucherführungen lassen sich stetige Steigerungen erkennen. Es ist schon verlockend, vom Salon Lilienthal nicht nur den Rednern zuzuhören, sondern auch das Geschehen auf dem Flugfeld verfolgen zu
können. Die riesige Fensterfront macht’s möglich. Immerhin hat sich die Anzahl der
Tagungen von März 2001, als das neue Terminal eröffnet wurde, bis 2004 mehr als
verdoppelt. Ähnlich erfolgreich entwickelte sich der Besucherdienst mit seiner
umfangreichen Palette an Flughafentouren. Auch hier sind Steigerungen von rund
30 Prozent zu verzeichnen. ■
rundflug Flughafen Dresden 1/05
2001
2003
2004
2001
2003
2004
Führungen
400
600
600
Tagungen
180
300
380
Teilnehmer
10.000
14.000
14.000
Besucher
2.300
7.000
8.500
Veranstaltungskalender 5
Das bietet der Flughafen von März bis Juni 2005
jeden Mittwoch
April
Abendgebet
Wer Stille und Besinnung sucht, findet
diese im Andachtsraum der Flughafenseelsorge. Immer mittwochs um
18:00 Uhr findet dort ein Abendgebet
statt.
1. April bis 31. Mai: FlughafenAusstellung. Unter dem Titel
„Impressionen nah und fern” stellt der
Kunstkreis des „Heimatvereins Königsbrück und Umgebung e. V.” im Foyer
des Konferenz-Centers 39 Werke von
acht Laienkünstlern aus. Die Motive
reichen vom „Zwinger im Regentropfen” über die Frauenkirche bis hin
zum „Mt. Cook Neuseeland”. Auch
die Hochzeitskirche von Oybin, das
Klostertor von Kamenz oder das Matterhorn und der Kilimandscharo sind
zu sehen. Die Ausstellung ist wochentags zwischen 9:00 und 18:00 Uhr zu
besichtigen. Der Eintritt ist frei.
jeden Freitag
Schlagerparty
Die Arbeitswoche klingt am Flughafen
seit dem 25. Februar mit dem
„SCHLAGERfreitag” aus. Präsentiert
von Schloss Wackerbarth, wendet sich
die Party an Schlagerfans, die damit
jeden Freitag ab 22:00 Uhr in der ehemaligen Abfertigungshalle des „alten”
Flughafens das Tanzbein schwingen
können. Neben deutschem Schlager
gibt’s Party-Musik und Disco-Fox.
Infos: www.Schlagerfreitag.de
Radios: Ulf Drechsel und Peter
Niedziella (ehemals „Musikalische Luftfracht” von Radio DDR, heute
„Schlagerparade” von MDR 1 Radio
Sachsen).
29. Mai: 2. Reisetag 2005. Die 25
am Airport vertretenen Reisebüros bieten an diesem Sonntag im neuen
Terminal von 10:00 bis 17:00 Uhr
Sommerreisen zum Aktionspreis.
4. Mai, 18:00 Uhr: Ökumenische
Andacht auf der Aussichtsebene.
Infos: www.airportchapel.de.
Ein Kulturprogramm und ein
Gewinnspiel umrahmen die
Veranstaltung. Für die Kleinen gibt’s
ein Kinderprogramm. Besucher können
kostenlos am Flughafen parken. Wer
an diesem Tag eine Reise bucht, erhält
einen Parkgutschein im Wert von
30,– Euro! Damit verbilligt sich eine
Woche Parken am Flughafen auf
19,– Euro.
jeden Sonntag
Gottesdienst
Am Sonntag sich besinnen – möglich
im Andachtsraum des Flughafens.
Immer sonntags um 17:00 Uhr. Infos:
www.airportchapel.de.
Anmeldung unter Tel.:
0351 881-30 10 /-33 00
oder Fax: 0351 881-33 05 /-33 05.
13 ./ 14. Juni: Dresdner
Verkehrstage. Verkehrsexperten aus
Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunalpolitik diskutieren an zwei Tagen
im Airport-Konferenz-Center das
Thema „Stadtverkehre im Vergleich:
Breslau, Dresden, Prag”. Veranstalter
sind das Europäische Verkehrs- und
Tourismusinstitut (EVTI) der TU Dresden
und der Verkehrsverbund Oberelbe.
Anmeldung unter Tel.: 0351 207 22 40
oder E-Mail:
evti@mailbox.tu-dresden.de.
Mai
11. Mai bis 30. Juni: FlughafenAusstellung „BÄUME”. Zu besichtigen sind Fotos von Franziska Richter.
Mehr Infos: www.airportchapel.de.
Ab 10. April: Große Führung.
Immer sonntags veranstaltet der
Airport seine „Große Flughafentour”.
Sie beginnt um 16:30 Uhr und führt in
anderthalb Stunden u. a. durch das
Terminal, zur Start- und Landebahn, in
die Technikhalle des Winterdienstes
und zur Flughafenfeuerwehr. Für
„Süßmäuler” gibt’s ab 15:30 Uhr
„Kaffee und Kuchen satt”. Mindestens
15 Teilnehmer pro Führung sind
Bedingung.
Juni
18. Juni: Landeskindertag. Das
Gemeindejugendwerk (GJW) der freikirchlichen evangelischen Gemeinden
in Sachsen lädt an diesem Sonnabend
von 9:00 bis 16:00 Uhr zum Landeskindertag ein. Treffpunkt ist das ehemalige Abfertigungsgebäude des
„alten” Flughafens (Terminal 1). Das
GJW will mit den Mädchen und
Jungen in kleinen Gruppen den
Flughafen erkunden und ihnen den
Airport als Ort der Begegnung mit
fremden Menschen und Kulturen nahe
bringen. Der Maroua-Club wird afrikanisches Flair verbreiten. Anmeldung
erbeten. Adresse: Gemeindejugendwerk Sachsen, Hohensteiner Str. 158,
09212 Limbach-Oberfrohna.
Infos: www.gjw-sachsen.de.
Im Juni beginnt der Kartenverkauf
für die Silvesterparty am Flughafen.
Tel.: 0351 881-33 00 und -30 10. ■
13 ./ 14. Mai: 35. Internationales
Dixielandfestival. „Swing & BoogieWoogie” heißt es am 13. Mai im
neuen Airportterminal. Gäste sind das
Frank Muschalle Trio, die Top Dog Brass
Band und das Thomas Stelzer Trio –
jeweils aus Deutschland – sowie die
Gyulaer Big Band aus Ungarn. Einen
Tag später geht mit Get Happy Brass
Band, Addi Münster's Old Merry Tale
Jazzband sowie Hotspurs aus
Deutschland, Blue Note Six aus Österreich und Mart Rodger's Manchester
Jazz aus Großbritannien die „DixieLuftfracht” ab. Veranstaltungsbeginn
ist jeweils 19:00 Uhr. Die Moderation
übernehmen zwei Haudegen des
Anzeige
kostengünstig
schlemmen!
sie wohnen oder arbeiten in der nähe des flughafens? dann speisen sie am besten im restaurant klüh.
wir verwöhnen nicht nur die mitarbeiter des flughafens, sondern gern auch sie.
• täglich stehen ihnen drei leckere, preiswerte menüs
zur wahl
• oder sie probieren die frischen salate an unserem
büffet
• natürlich reichen wir ihnen auch kleine snacks und
das passende getränk
wir freuen uns auf ihren besuch!
mo.– fr.
sa./so.
von 11.00 – 14.30 Uhr
und 17.30 – 18.30 Uhr
von 11.30 – 14.30 Uhr
im flughafen dresden
altes terminal 2
6 Sonderrubrik: 70 Jahre Flughafen
Über den Wolken –
Dresdner schreiben Luftfahrtgeschichte
Der Flughafen Dresden feiert am 11. Juli seinen 70. Geburtstag. Die Dresdener Luftfahrtindustrie blickt gleichzeitig auf 50 Jahre zurück – ein Doppeljubiläum, das „rundflug” zum Anlass für eine Beitragsserie über die Luftfahrt
in Dresden nimmt. In dieser Ausgabe: Von den Anfängen bis 1934.
D
as Zeitalter der Luftfahrt beginnt in Dresden spektakulär. Am 30. September 1811 erhebt sich hier erstmals
ein Ballon in die Lüfte – und im Korb steht eine Frau! Für
Wilhelmine Reichard, die erste deutsche Ballonfahrerin, ist es
bereits der dritte Aufstieg, und es hätte leicht auch ihr letzter
sein können. Wegen eines defekten Ventils lässt sich der Auftrieb des Gasballons nicht steuern. Wilhelmine erreicht unfreiwillig eine Rekordhöhe von 7.800 Metern und verliert das
Bewusstsein, bevor der Ballon zerreißt. Dass sie den Absturz in
der Sächsischen Schweiz nur leicht verletzt überlebt, verdankt
sie Bäumen, die den Aufprall abfangen. Trotz dieses Schocks
wird Wilhelmine Reichard in ihrem Leben noch 14 weitere Ballonaufstiege wagen.
Im Oktober 1913 wurde der Flughafen Kaditz eingeweiht.
Der „Städtische Land- und Wasser-Flugplatz Dresden” lag nur
fünf Kilometer vom Zentrum entfernt in einer Elbbiege und
war auch für Luftschiffe geeignet. Zahlreiche Luftschifflandungen und mehrere Motorflugveranstaltungen machten den
Flugplatz für die Dresdner zu einer Attraktion ersten Ranges.
Damit war es jedoch schon nach einem knappen Jahr wieder
vorbei, denn mit Beginn des Ersten Weltkriegs übernahm das
Militär den Betrieb. Erst 1919 erhielt die Stadt nach langem
Streit den Flugplatz zurück. Da die Luftschiffhallen aufgrund
des Versailler Vertrages 1921 abgerissen werden mussten, war
das Zeitalter der Luftschiffe für Dresden bereits beendet.
Immerhin wurde ein regelmäßiger Luftpostdienst etabliert und
zwei Passagierlinien beförderten im Jahr mehr als 2.600 Passagiere. „Damit ist Dresden ein wichtiger Stützpunkt des deutschen und des europäischen Luftverkehrs geworden”, bilanzierte der Dresdner Industrie- und Verkehrsverlag.
Da der Flugplatz in Kaditz mittlerweile zu klein geworden
war und wegen seiner Lage an der Elbe häufig unter ungünstigen Witterungsverhältnissen litt, sah sich die Stadt Mitte der
20er Jahre nach einem besseren Standort um und entschied
sich für einen ehemaligen Truppenübungsplatz auf dem Dresdener Heller, wo der Flugpionier Hermann Reichelt bereits 1909
mit eigenen Flugapparaten experimentiert hatte.
Im April 1926 wurde der „Verkehrslandeplatz DresdenHeller” eröffnet. Die Stadtverwaltung pries ihn als „idealen,
allen neuzeitlichen Anforderungen gerecht werdenden Flughafen”. Dies entsprach jedoch nicht unbedingt den Tatsachen,
denn den Vorzügen des Platzes standen erhebliche Nachteile
gegenüber – wie der lockere Sandboden der Dresdner Heide,
ein relativ starkes Geländegefälle, ungünstige thermische Verhältnisse und die hohen Schornsteine des angrenzenden Industriegebiets. Vor allem aber war der Platz schon bei der Inbetriebnahme zu klein für die größeren Flugzeugtypen von Fokker
und Dornier.
Dennoch stieg die Zahl der Passagiere zunächst stetig. 1928
fertigte das Flughafenpersonal 6.000 Passagiere in Heller ab.
Dresden belegte damit immerhin Platz zehn unter den 75
Linienflughäfen in Deutschland. Eine jähe
Wende brachte die Wirtschaftskrise Ende
der 20er Jahre. Viele Linien wurden eingestellt, zeitweise war Dresden sogar
ohne jeden planmäßigen Luftverkehr. Als
im Oktober 1930 eine Messerschmitt
M 20 abstürzte und alle acht Insassen
starben, war der Ruf des Flughafens ruiniert. Obwohl der Flugplatz sich ab 1932
wieder wirtschaftlich erholte und umfangreiche Sanierungsmaßnahmen begonnen hatten, verkündete die Stadt im
März 1934 die Verlegung auf ein Gelände bei Klotzsche – die Zeit des heutigen Dresdener Flughafens begann.
Unstarres Parseval-Naatz-Luftschiff DPN 30 am
25. März 1933 am Flughafen Dresden.
rundflug Flughafen Dresden 1/05
Sommer 1926. Vor dem Verwaltungsgebäude des
Flughafens Dresden-Heller ist die Junkers F13 D-724
„Kolkrabe“ der Deutschen Lufthansa abgestellt.
Literaturempfehlung:
Mehr Informationen zum Thema bietet das Buch von
Matthias Neutzner: „Flughafen Dresden. Geschichte
und Gegenwart der Dresdner Luftfahrt”, Dresden
2000.
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Gesehen
Es dauerte noch fast hundert Jahre, bis die Dresdner erstmals ein Motorflugzeug zu sehen bekamen. Es war der legendäre Konstrukteur Hans Grade, der im Dezember 1910 in
seinem Aeroplan die Stadt überflog. Zu dieser Zeit besaß
Dresden, anders als etwa Berlin oder Leipzig, noch keinen Flugplatz. In den langen Friedensjahren nach der Reichsgründung
war aus der beschaulichen Residenz jedoch eine boomende
Großstadt mit über einer halben Million Einwohnern geworden.
Die Zahl der Bahnreisenden hatte sich alle fünf Jahre verdoppelt, und jetzt begann man auch, die Möglichkeiten der
modernen Luftfahrt zu erahnen.
Bienenpatrouille rückt zum zweiten Mal aus
Sobald die Weiden anfangen
zu blühen, werden erneut
zwei Bienenvölker auf dem
Flughafengelände stationiert.
D
ie sensiblen Tiere sollen klären,
ob Boden und Pflanzen rund um
den Flughafen mit gefährlichen
Schadstoffen aus startenden oder landenden Flugzeugen belastet sind. Denn
Bienen sind in der Lage, Schadstoffe
über Wasser, Luft oder die Pollenfracht
aufzunehmen.
Bereits im vergangenen Jahr waren
sie im Frühling und Sommer emsig
unterwegs und hatten auf dem Flughafengelände etwa 50 Kilogramm
Honig gesammelt. Ein Teil davon wurde
im Labor untersucht. Weder Sporen
und Pilze noch Arsen, Cadmium oder
Benzolverbindungen wurden gefunden.
Der Honig erhielt sogar das ImkerhonigSiegel – es steht für höchste Qualität.
Weil der Flughafen aber ganz
sichergehen will, werden in diesem Jahr
nicht nur der Honig, sondern auch das
Wachs der Waben genau unter die
Lupe genommen. Man will damit be-
Neu: 2005 werden auch die Bienenwaben auf Schadstoffe untersucht.
weisen, dass die Ergebnisse nicht nur
eine Eintagsfliege waren.
Anwohner sollen sicher sein, dass sie
Kirschen aus ihrem Garten bedenkenlos
essen können und auch der Belag auf
ihren Gartenmöbeln keine Schadstoffe
aus Flugzeugabgasen enthält.
Die Dresdener Ergebnisse sind in
guter Gesellschaft: Gleichartige Untersuchungen an den Flughäfen Nürnberg, Hamburg, Köln-Bonn, Hannover
und Lübeck lieferten ebenfalls positive
Resultate. Der Dresdner Flughafenhonig
kann also bedenkenlos verspeist
werden. ■
werden!
Buntes 7
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Telefon: 0341 98278-80
Mit Flugzeugtoiletten erfolgreich
Zum Windkanal – die Adresse der AOA avionics Dresden in
direkter Flughafennähe lässt erahnen, dass es sich hier um eine
Firma mit hohem Innovationspotenzial handelt.
D
as mittelständische Unternehmen
mit seinen 58 Mitarbeitern entwickelt und produziert Komponenten für Abwasser- und Kraftstoffsysteme in Flugzeugen.
„In einer unserer Testhallen haben
wir eins zu eins das Abwassersystem
eines Airbus A340-600 nachgebildet, um
die Systemeigenschaften prüfen zu
können”, bemerkt Betriebsleiter Michael
Heuer nicht ohne Stolz. Immerhin: Dieser
Abwasserprüfstand ist 60 Meter lang. Im
Gegensatz zu Haustoiletten arbeiten
Flugzeugtoiletten mit Unterdruck. Die bis
zu zwölf Toiletten im Flieger müssen zentral abgesaugt und das Abwasser in speziellen Behältern gesammelt werden.
„Das funktioniert wie eine Rohrpost”,
weiß Heuer. Während man zu Hause mit
5 Litern Wasser spült, reichen hier gerade
einmal 130 Milliliter aus. Europaweit der
modernste ist auch der Entwicklungsprüfstand für Kraftstoffpumpen. Hier
können am Boden verschiedenste Flugbedingungen simuliert werden wie beispielsweise die Flughöhe.
Das 1991 gegründete Unternehmen
bietet aber auch einen einzigartigen Kundendienst an: Durch weitere Stützpunkte
in Singapur und Dallas lassen sich von
Dresden aus weltweit etwa 200 Fluggesellschaften rund um die Uhr betreuen.
„Wir haben eine Reaktionszeit von vier
Stunden. Innerhalb von 24 Stunden kann
ausgeliefert werden.” Für Michael Heuer
und seine Mannschaft bedeutet das:
Streikt irgendwo auf der Welt im Flugzeug eine Kraftstoffpumpe oder das
Abwassersystem, können die Dresdener
im Verlauf eines Tages ein Tauschgerät
zur Verfügung stellen. Das passiert per
Luftfracht, „deshalb benötigen wir die
unmittelbare Nähe zum Dresdener Flughafen”, meint Michael Heuer.
Im vergangenen Jahr hat die Firma
einen Umsatz von 11,1 Millionen Euro
verbuchen können. Und das Beste: Das
Unternehmen ist weiterhin im Aufwind.
Entgegen der allgemeinen Arbeitsmarktsituation möchte AOA avionics
Dresden schon bald weitere hochqualifizierte Ingenieure einstellen. Neben Mit-
Testlaufstrecke für das Abwassersystem des Airbus A340-600 bei der AOA avionics dresden gmbh.
arbeitern für die Konstruktion werden
vor allem Hard- und Software-Spezialisten gesucht. Denn auch beim Flugzeugabwasser gilt: Ohne Computer läuft
hier gar nichts! ■
8 Buntes
Vorgestellt
Name: Ralf Gazan
Alter: 39
Beruf: Küchenchef im
Betriebsrestaurant
Sie bieten jeden Tag drei verschiedene Gerichte an.
Die Preise liegen zwischen 2,40 Euro für das billigste
und 3,45 Euro für’s teuerste Essen. Was bekommt der
Gast dafür geboten?
Sehr viel! Die drei Menüs sind meistens drei Hauptgerichte,
wobei ich versuche, immer auch etwas Fleischloses anzubieten. Die Mischung macht’s! Fleisch, Geflügel und Fisch im
Wechsel ... Außerdem haben wir täglich ein tolles Salatbuffet!
Unterstützung für Bezirksliga
D
er Vfb Hellerau-Klotzsche startet
durch: Mit dem Flughafenlogo auf
dem Trikot ist die Ü40-Mannschaft
des Fußballvereins im Februar 2005 Dresdener Hallenmeister geworden. Und auch
die erste Männermannschaft des Vereins
„steht zurzeit sehr gut da”, wie Jürgen
Vogel vom Vorstand stolz zu berichten
weiß. Sie waren erst zu Beginn der Saison
aus der Stadt- in die Bezirksliga aufgestiegen. Ansonsten werden von den
Sponsoring-Geldern des Flughafens
neben Trainingsanzügen für die Jugendmannschaften auch Preise für die Tombola zum großen Vereinsfest gekauft.
Vom Überschuss des Festes wird wiederum die Saison-Abschlussfahrt für die
Jugendlichen finanziert. ■
Bestimmt gibt es auch Gerichte, die Sie jeden Tag
machen könnten ...
Pastagerichte sind absolute Favoriten. Wenn es Nudeln mit
Tomatensauce gibt, dann isst das die halbe Belegschaft.
Auch Erbsen- oder Linseneintopf gehen immer gut. Das
gibt’s aber nur alle drei Wochen. Ich „schmuggle” gern
noch etwas ins Angebot, was auch zu Hause nicht täglich
auf der Speisekarte steht: Griechische Hirtenpfanne zum
Beispiel!
Ab jetzt „Zeit für Dresden“
D
as 800-jährige Stadtjubiläum Dresdens im nächsten Jahr wird vom Flughafen in alle Welt getragen. Mit dem extra von der Stadt entworfenen Logo
„Zeit für Dresden” lockt der Airport schon jetzt potenzielle Besucher.
Denn immerhin hat der Flughafen für die Stadt eine besondere Bedeutung –
nicht zuletzt, weil er ein richtiger Stadtairport ist, der in 20 Minuten von der Innenstadt erreichbar ist. Als Tor zur Landeshauptstadt und als Brücke von Dresden zur
Welt ist der Flughafen ein wichtiger Partner der Elbestadt und sowohl für die Industrie als auch für den Tourismus unverzichtbar. Denn „Zeit für Dresden” heißt auch:
„Ich nehme mir Zeit für Dresden”. ■
Bei einer Umfrage zur Zufriedenheit erreichte das
Betriebsrestaurant durchweg gute Noten. Im Service
sogar „sehr gut”. Da können Sie stolz sein ...
Sind wir auch. Ich glaube, wir fünf sind einfach ein sehr
freundliches Team. Klar, Verbesserungen gibt’s immer. Ich
möchte in der Präsentation noch mehr tun, das Dessertangebot besser beschildern ...
Mit Französisch zum
Überflieger werden
Wer sind Ihre Gäste?
In erster Linie natürlich Mitarbeiter des Flughafens oder der
angesiedelten Firmen wie Lufthansa. Aber eigentlich sind
wir ein öffentliches Restaurant. Es kommen auch Rentner
aus der Gegend, die hier essen oder sich die Mahlzeit mit
nach Hause nehmen.
Z
war klappt die Flugverbindung von
Dresden nach Frankreich exzellent –
zum Beispiel via Frankfurt oder
Köln -Bonn –, doch kaum landet man in
Paris, fangen die Probleme an: Wie kann
ich nach dem Weg fragen oder mir ein
Zimmer bestellen? Und wie spricht man
eigentlich Haute Couture aus?
Vielen Dank für das Gespräch.
Dem Herztod entgegenwirken
Die 82. Mittelschule in unmittelbarer
Flughafennähe hilft. Hier wird Französisch durchgängig in den Klassen 7 bis
10 angeboten. Die Schüler lernen nicht
nur, wie man sich verständigt, sondern
auch viel über Kultur, Sitten und Ge-
M
it etwa 130.000 Fällen ist der plötzliche Herztod in
Deutschland die häufigste Todesursache außerhalb
von Krankenhäusern. Kommt es zum Kammerflimmern oder Herzstillstand, ist Schnelligkeit gefragt. Jede Minute
ohne wirksame Reanimation reduziert die Überlebenschancen
um bis zu zehn Prozent. Deshalb hat der Flughafen Dresden im
neuen Terminal vier moderne Defibrillatoren installiert. Diese
können bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes auch von Laien
benutzt werden. Die Geräte überprüfen selbstständig, ob bei
den Betroffenen eine Defibrillation überhaupt notwendig und
möglich ist. Eine eingebaute Spracheinheit gibt Anweisungen,
wie vorgegangen werden muss. Der Rettungsdienst der Flughafenfeuerwehr schult dazu einen Großteil der Flughafen-Mitarbeiter im Umgang mit den Geräten. ■
rundflug Flughafen Dresden 1/05
Die B-Jugendmannschaft
von Hellerau-Klotzsche im
Jahr 2004: mit Trainer
Rainer Just (rechts) und
Co-Trainer Torsten Conrad
(links).
bräuche des deutschen Nachbarlands.
Weil der Unterricht in kleinen Gruppen
von höchstens 16 Schülern erteilt wird,
fühlen sich viele schon bald in der Aussprache sicher. Nicht zuletzt, weil die jüngeren Schüler spielerisch mit dem Lesen
von Asterix-Comics beginnen.
Auch im neuen Schuljahr ab Herbst
2005 können Schüler, die sich für Französisch als zweite Fremdsprache interessieren, an der 82. Mittelschule „Am Flughafen” aufgenommen werden. Damit es
auch für sie bald heißt: Bonjour et bienvenue! ■
Impressum:
Herausgeber: Flughafen Dresden GmbH, Abt. Marketing / PR, P.O.B. 1
Redaktion: Heimrich & Hannot GmbH Mitarbeit: Jens Berger, Jens Grüner, Hagen Raths,
Ingolf Seifert Fotos: Flughafen Dresden, Michael Weimer Layout, Satz: Heimrich & Hannot GmbH
Anzeigen: Heimrich & Hannot GmbH, Tel.: 0341 9827880 Druck: Jütte-Messedruck Leipzig GmbH
Rundflug im Internet: www.flughafen-dresden.de