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KLASSIKER SANYO PLUS C55 «Plus -Punkt» aus Japan E nde der 70er war für mich buch- Teenager machen können. Und doch nacheinander von Telefunken TC-650M, stäblich die Zeit des hifidelen sollte es noch fast 34 Jahre dauern, bis die Harman TD-292 und zuletzt – bis heute Erwachens. Eine Spezial-Messe im erste Sanyo-Komponente der „Plus“-Bau- – einem großen Akai GX-95 mk II abgeAachener Eurogress, die ich gemeinsam reihe mir gehörte – ein kleines Tapedeck löst worden. mit meinem technikaffinen alten Herrn namens RD-5035 war zwischenzeitlich Zu dieser Sanyo-Topserie gehörte eine besuchte, brachte damals den Erstkon- in meinen Diensten gewesen, jedoch aufgrund der damaligen Beliebtheit dieser takt zu den üppig bestückten Türmen meist japanischer Provenienz. Tatsächlich hätte mich wohl das Sanyo-„Plus“System seinerzeit zum glücklichen Alles drin, alles dran samt vergoldeter Buchsen: Phono-MM/MC, Tuner, Aux, Mehrfach-Tape (auch DIN), umstellbare Spannung 24 STEREO 6/2013 Luxuriöse Klangregelung, ungewöhnlich ist der umschaltbare Einsatzpunkt des Subsonic-Filters Der japanische Gigant Sanyo tat sich selten als Lieferant exklusiverer HiFi-Geräte hervor, nicht einmal nach der Übernahme der legendären Marke (The) Fisher. Von einzelnen Ausnahmen über die Jahre abgesehen gab es allerdings eine kurze Ära, in der Sanyo es wissen wollte. Zu dieser Zeit, um 1979/80, entstand die Baureihe „Plus“ Baugröße ins Leben gerufene Mini-Kollektion „Plus 20“, vor allem aber die Edition „Plus 35/55“. Sanyo hatte jüngst mit einem eigenen Rauschunterdrückungssystem namens „Super D“ den Fehde-Handschuh in den Ring geworfen, in dem sich daneben noch Adres (Toshiba), HighCom (Aiwa/Nakamichi/Rotel/Telefunken), dbx und das sich am Ende nicht unbedingt technisch, aber marktpolitisch als überlegen erweisende Dolby C tummelten. Doch über die der im Vorfeld zu erwartenden Digital-Rauschwertrekorde für Tapedecks und Spulentonbänder gedachte Kompander-Einheit hinaus bot Sanyo auch mehrere beeindruckende Plattenspieler und Tapedecks, mindestens zwei Vollverstärker, zumindest einen Stereo-Receiver, den durchaus ernst zu nehmenden Tuner T55, einen Audio Timer, mit die ersten PCM-Geräte, die MOS-FET-Endstufe P55 (1000 DM) und natürlich die zugehörige Vorstufe C55 (700 DM) an. Letztere, ein auch aus heutiger Sicht unspektakulär gestyltes, flaches und in der damals aufkommenden koppelkondensatorfreien DC-Technologie aufgebautes Gerät, haben wir im Januar für knapp unter 75 Euro in Silber und im März noch ein paar Euro günstiger in Schwarz aus dem Netz gefischt, was keine schlechten Schnäppchen darstellt. Zumal man davon ausgehen muss, dass Sanyo für den Einstieg in die audiophileren Sphären offenkundig bereit war, Federn zu lassen, sprich: sehr günstige Angebote zu machen. Als Besonderheiten seien hier die gute Ausstattung samt Phono-MM/MC, zwei Hochwertiger, nicht überfrachteter Aufbau mit relativ wenig Kabelage 6/2013 STEREO 25 KLASSIKER SANYO PLUS C55 Der Fan analoger Aufnahmesysteme dürfte die Kopiermöglichkeiten geschätzt haben Sanyos C55 war – wie die ganze Baureihe – auch in Schwarz lieferbar Tape-Anschlüssen inklusive Copy/Monitor in alle Richtungen, je drei Einsatzfrequenzen für die Bass/Höhen-Klangregelung sowie ein zwischen 15 und 30 Hertz umschaltbares Subsonic-Filter und die zahlreichen, allesamt vergoldeten Anschlussmöglichkeiten genannt. Wünschenswert wäre zwar noch ein zweites Paar Ausgänge gewesen, aber Bi-Amping oder Subwoofer funktionieren ja auch mit Y-Adaptern. Schon messtechnisch war diese flache Sanyo-Vorstufe für Überraschungen gut, denn wir mussten ihr Verzerrungswerte von 0,001% (Klirr) und Rauschwerte um 98 dB (Aux) attestieren. Das liegt durchaus sogar im Spitzenbereich aktueller Vorstufen – aber diese hier ist satt über 30 Jahre alt, wenn auch in einem überdurchschnittlich guten Zustand. Noch erstaunlicher ist eigentlich, dass die C55 ungeachtet ihres Alters auch durchaus ansprechend klingt. Wunder wie etwa ein Mithalten beim Duell gegen die derzeitige Vorstufenelite sollte man natürlich nicht ernsthaft erwarten, aber schlechter als damals renommiertere Konkurrenten unter 1000/1200 DM ist sie keineswegs. Selbst wenn der Vorverstärker über sehr gute Fremdspannungsabstände verfügt, sollte man ihm etwas Distanz zu Endverstärkern und anderen Großverbrauchern gönnen, um Brummgefahr zu begegnen. Das gilt ohnehin immer für die empfindliche Verarbeitung von Kleinstsignalen. Aber die üblicherweise geforderten 100 bis 150 Euro für die Vor- und vielleicht 150 bis 200 Euro für die Stereo-Endstufe, die sich auch als Monoblock betreiben lässt, sind auch heute noch als günstig zu bezeichnen. Eine kräftige Vor-/Endverstärkerkombi für 250 bis 350 Euro. Im Reparaturfall gibt es die Service Manuals gratis im Netz, Engpässe sind naturgemäß wie immer bei defekten Trafos und eventuell bei den MOS-FETs der Endstufe zu erwarten, aber wirklich unlösbare Fälle sind eher selten und für Oldie-Experten zunächst einmal auch eine Herausforderung. Dass die „Plus“-Komponenten unterbewertet und richtig gut fürs Geld waren – und es teilweise gar noch sind –, ist im Netz übrigens unumstritten. Auf keiner Plattform, in keinem Forum findet sich eine andere Meinung. Angesichts der hier unter dem Signet „Plus“ gebotenen Qualität wenig TESTLORBEEREN Während sich der Kollege Dallmayr im STEREO-Testjahrbuch ’81/82 verständlicherweise über die Übersetzung „Tonabwehrschalter“ für „Tone defeat“ (überbrückte Klangregelung) in der Anleitung lustig macht, kommt er für die Vor-/Endverstärkerkombination mit gemessener Ausgangsleistung von 2x 142/196 Watt DIN an 8/4 Ohm zum Fazit „praktisch Spitzenklasse“ und „Preis-Gegenwert-Relation: gut“. Die Kollegen der HiFi 26 STEREO 6/2013 Stereophonie (Testjahrbuch ’83/84) gingen sogar noch einen guten Schritt weiter: „Die Kombination aus Vor- und Endverstärker von Sanyo zeichnet sich durch Bedienfreundlichkeit und vor allem hohen technischen Qualitätsstandard aus... Damit führt die Kombination nicht nur mit deutlichem Vorsprung das Testfeld an (86 Punkte), sie zählt somit auch zur absoluten Spitzenklasse.“ verblüffend haben auch deutsche Marken wie etwa Siemens und womöglich auch BASF und Saba beim Sanyo-Konzern eigene HiFi-Bausteine geordert. Freilich sind die mutmaßlichen Ableitungen vorsätzlich unkenntlich gemacht, die Gehäuse sehen doch stark verändert LINKS www. thevintageknob.org/sanyoPLUS_Q60.html www. eserviceinfo.com www. sanyo.com aus. Sanyos „Plus“-Komponenten tauchen durchaus häufiger im Online-Auktionshaus auf, sind also augenscheinlich auch nennenswert verkauft worden, blieben aber der einzige ernsthaftere Ausflug Sanyos in die audiophilere Liga. Das Sammelgebiet Sanyo/(The) Fisher – die amerikanische Kultmarke wurde von den Japanern übernommen und der englische Artikel getilgt – ist noch keineswegs stark abgegrast und kann sich, da begrenzt und abgeschlossen, durchaus lohnen. Neben den „Plus“-Komponenten recht interessant sind sicherlich auch die zu ähnlicher Zeit entstandenen „Studio“- sowie die deutlich älteren Röhrengeräte von (The) Fisher und ein paar monströse Receiver aus der Ära des „Receiver War“, als die Steuergeräte kaum stark genug sein konnten. Heute gehört die 1947 gegründete Sanyo-Gruppe zum Panasonic-Konzern. Tom Frantzen A K T U E L L „G E P L A N T E O B S O L E S Z E N Z ” Verfallsdatum eingebaut? „Geplante Obsoleszenz“ nennen es die einen – man könnte auch vom „eingebauten Verfallsdatum“ sprechen, wenn Geräte, vor allem solche aus dem IT-Bereich, kurz nach Ablauf der Garantiezeit ihren Geist aufgeben. Schlimmer noch: Oft sind sie dann nicht mal reparierbar und Foto: Kirsten Breustedt landen auf dem Elektroschrott. Ist es das, was die Branche unter „Green IT“ versteht? Geplanter Verschleiß? Elkos, direkt neben Leistungstransistoren platziert. Wärme verkürzt aber das Leben der Elkos dramatisch N eulich passiert bei uns in der Redaktion: Ein Monitor fällt plötzlich aus, zeigt nur noch bunte Linien vor hellem Grund. Das Gerät ist dreieinhalb Jahre alt, die Garantie vor einem halben Jahr abgelaufen. Es ist ein hochauflösender 24-Zöller, der damals immerhin 600 Euro gekostet hat. Kein Wegwerfprodukt, sollte man meinen. Anruf bei der Service-Hotline des texanischen Herstellers: Sorry, aber Monitore repariere man generell nicht. Wenn sie innerhalb der Garantiezeit ausfallen, werden sie gegen ein Neugerät ausgetauscht. Nach Ablauf der Garantie – Pech gehabt. Kulanz? Fehlanzeige. Gibt es denn eine Vertragswerkstatt? Nein. Auch keine Ersatzteile, keine ServiceUnterlagen. Reif für den Elektroschrott Eine kleine Reparaturwerkstatt, die auf Monitore spezialisiert ist, diagnostiziert schließlich: Der Video-Prozessor sei den Hitzetod gestorben, wohl wegen unzuOb man auch die berühmten „Seltenen reichender Kühlung. Austauschen könne Erden“ separieren kann, deren Preisanstieg man den nicht, und ein Ersatz-Video- die Branche so lautstark beklagt? Wenn die Board gebe es auch nicht. Produkte eine längere Lebensdauer hätten, Ergo: Ein hochwertiger, gerade mal drei- wäre die Nachfrage nach diesen Rohstoffen geringer, und die Preise würeinhalb Jahre alter MoniSTICHWORT tor ist reif für den Elektden sinken. Was die IT-IndustObsoleszenz: roschrott. Dabei hält sich rie hier treibt, ist eine gigantische Klingt gut, ist aber die Branche ihr UmweltVerschwendung von Ressourcen kaum verständlich. bewusstsein zugute, das sie und hat mit „Green IT“ aber auch Bekannter ist das unter dem Label „Green gar nichts mehr zu tun. Adjektiv „obsolet“ für veraltet. Obsoleszenz IT“ wie eine Monstranz Nun argumentiert die Branist der Zustand eines vor sich her trägt. Weniger che gern mit dem hohen InnovaProduktes, veraltet Energieverbrauch, keine tionstempo ihrer Produkte. Das oder gealtert zu sein, aus welchem Grund giftigen Rohstoffe, recymag für bestimmte Bereiche gelauch immer. celbare Materialien. Alles ten. Eine fünf Jahre alte Digitalschön und gut. Aber wer kamera etwa lohnt sich kaum zu jemals eine Recycling-Anlage für Elektro- reparieren, denn für den Preis der Reparaschrott besichtigt hat, weiß, wie mühsam tur bekäme man heute eine gleichwertige dieser Prozess ist. Komplette Platinen oder gar bessere neue Kamera. Und weil werden da geschreddert, dann zu Pulver die Kunden dann eben lieber zum Neukauf zermahlen. Aus dem Pulver versucht man greifen, legen sich die Hersteller gar nicht schließlich, wertvolle Rohstoffe wie Gold erst große Ersatzteilvorräte an. Deshalb sind zu separieren. Reparaturen oft gar nicht mehr möglich. 6/2013 STEREO 27 A K T U E L L „G E P L A N T E O B S O L E S Z E N Z ” Reparaturunfreundlich: Verklebte Gehäuse bei Tablets oder Notebooks. Auch die Akkus sind oft verklebt und vom Nutzer nicht wechselbar Sollbruchstelle Netzteilbuchse am Notebook. Das Problem hat Apple übrigens mit dem magnetischen „MacSafe“-Anschluss genial gelöst Der Zähler in der Toner-Kartusche meldet nach 15.000 gedruckten Seiten, er sei leer. Tatsächlich reicht der Toner für 50.000 Seiten Doch nicht in allen Bereichen entwickelt sich die Technik so rasant und fallen die Preise so radikal wie bei Digitalkameras. Computer-Monitore etwa stehen sicher nicht an vorderster Innovationsfront. Sie zu reparieren würde sich allemal lohnen – aus Kundensicht. Wenn Hersteller dennoch Reparaturen verweigern und mangels Ersatzteillieferung verhindern, dann hat das offenbar einen anderen Grund: Sie möchten die Kunden zum Neukauf zwingen, um die Nachfrage anzukurbeln. Neukauf animieren. Und wenn die Autos eh alle paar Jahre erneuert werden, müssen sie ja auch nicht besonders haltbar sein... Kommt Ihnen diese Strategie irgendwie bekannt vor? Wenn Sie etwa an den Smartphone-Hype denken? Mittlerweile haben sich die Modell-Lebenszyklen von iPhone & Co. auf weniger als ein Jahr verkürzt. Und immer wieder wollen die Leute das neueste Modell haben, obwohl das alte alles andere als veraltet ist. Dass die Taschen-Computer kaum reparierbar sind, spielt da schon fast keine Rolle mehr. Nicht mal der Akku lässt sich beim iPhone vom Benutzer wechseln. Dass es auch anders geht, beweist Samsung mit seinen Galaxy-Modellen. der 2000er Jahre habe Apple in seine iPods nicht-austauschbare Akkus mit vorsätzlich begrenzter Lebensdauer von 18 Monaten eingebaut. Erst nach einer Sammelklage in den USA lenkte der Konzern ein und tauschte die Akkus kostenlos aus. Ähnliches praktizierten andere Hersteller auch heute noch bei Notebook-Akkus: Die interne Steuerung melde „erschöpft“, obwohl der Akku noch voll ladefähig sei. Fast alle aufgedeckten Fälle von geplantem Verschleiß beträfen börsennotierte Großkonzerne, so die Studie. Denn die seien besonders gewinnorientiert. Inhabergeführte kleinere und mittlere Unternehmen, deren Eigentümer sich für ihre Produkte verantwortlich fühlen, neigten dagegen weniger zum geplanten Verschleiß. Als Gegenmaßnahme schlagen die Autoren unter anderem vor, die Eingebaute Sollbruchstellen? Bauen sie vielleicht sogar Sollbruchstellen in die Geräte ein, um deren Lebensdauer künstlich zu verkürzen? Solche Fälle gibt es, aber nachweisen lässt sich das nur selten. Zu diesem Ergebnis kommt jedenfalls eine Studie, die im Auftrag der GrünenBundestagsfraktion erstellt wurde und die kürzlich unter dem Titel „Geplante Obsoleszenz“ Schlagzeilen machte. Doch auch wenn die Verkürzung der Lebensdauer nicht vorsätzlich geplant sei, werde sie oft billigend in Kauf genommen. Entwicklungs-Ingenieure bemühten sich zwar in der Regel, haltbare Produkte zu konstruieren. Durch den enormen Zeitdruck bei der Entwicklung komme es aber immer öfter zu Konstruktionsfehlern und durch den Kostendruck zum Einsatz unterdimensionierter Bauteile, die zum vorzeitigen Exitus führen. Geplante Obsoleszenz, so die Studie, habe es schon Anfang des 20. Jahrhunderts in der US-Automobilindustrie gegeben. Während Henry Ford ein Qualitätsfanatiker gewesen sei, aber nur alle Jubeljahre ein neues Modell auf den Markt brachte, sei General Motors damals genau den umgekehrten Weg gegangen: Häufige Modellwechsel sollten das Auto vom letzten Jahr alt aussehen lassen und die Kunden zum häufigen 28 STEREO 6/2013 Begrenzte Akku-Lebensdauer Über Apple und Akkus berichtet die Studie noch eine andere Anekdote: Anfang SECHS MONATE GARANTIE, ZWEI JAHRE GEWÄHRLEISTUNG D ie gesetzliche Garantie beträgt in Deutschland sechs Monate nach dem Kauf. Tritt während dieser Zeit ein Mangel auf, muss der Händler das Gerät kostenlos reparieren oder austauschen – es sei denn, er kann nachweisen, dass der Schaden durch unsachgemäße Behandlung entstanden ist, also vom Kunden verursacht wurde. Im Fall einer lockeren Netzteilbuchse am Notebook (siehe Foto oben) wird er die Garantie in der Regel ablehnen, denn so ein Schaden entsteht, wenn man öfter mal mit dem Netzteilkabel hängen bleibt. Weitere 18 Monate nach dem Kauf schreibt der Gesetzgeber die so genannte „Gewährleistung“ vor. Dabei muss der Kunde nachweisen, dass es sich um einen Herstellungsfehler handelt, den nicht er verursacht hat. Dieser Nachweis ist oft schwierig, und viele Händler stellen sich in Sachen Gewährleistung stur. Manche Hersteller gewähren über die gesetz- liche Regelung hinaus eine Garantie von zwei oder gar drei Jahren. Zu welchen Leistungen sie sich dabei verpflichten, müssen Sie im Einzelfall dem Kleingedruckten entnehmen. Die „Obsoleszenz“-Studie im Auftrag der Grünen LINKS www.murks-nein-danke.eu www.gruene-bundestag.de www.ifixit.com EU solle die Hersteller verpflichten, auf dem Energie-Effizienz-Label auch die „geplante Produkt-Lebensdauer“ – die sie durch interne Tests in der Regel sehr gut kennen – anzugeben. Allerdings ist das EU-Label bisher nur für Produkte wie Haushaltsgroßgeräte oder Fernseher Pflicht. Eine weitere Möglichkeit wäre, per EU-Richtlinie den Ersatzteilnachschub für eine bestimmte Dauer nach Auslauf des Modells vorzuschreiben. Derzeit gibt es dazu keine gesetzliche Verpflichtung. Für gute Belüftung sorgen Was kann der Einzelne tun, um sich vor geplantem oder vorzeitigem Verschleiß zu schützen? Achten Sie beim Betrieb der Geräte auf ausreichende Belüftung. Denn Hitze kann die Lebensdauer elektronischer Bauteile drastisch verkürzen. Und wenn es doch zu einem Ausfall kommt und der Hersteller Ihnen keine Hilfestellung bieten will, können Sie sich an eins der zahlreichen „Repair Cafes“ wenden oder auf Websites wie www.ifixit.com nach Hilfe suchen. Oder googeln Sie einfach mal nach der Typenbezeichnung des Gerätes plus Fehlerbeschreibung: Mitunter führt Sie das sogar zu einem Reparatur-Video auf Youtube, das freundliche Mitmenschen gedreht haben. braucht mAN MEHR? Vor dem Kauf informieren Vor dem Kauf kann ein Blick auf die Website www.murks-nein-danke.eu hilfreich sein, die übrigens der Autor der Obsoleszenz-Studie, Stefan Schridde, betreibt. Hier kann man in Erfahrung bringen, welche Probleme andere Nutzer mit dem ins Auge gefassten Produkt hatten. Im Übrigen lohnt sich vor dem Kauf ein ausführlicher Blick auf die Website des Herstellers, und zwar vor allem auf die „Support“-Seite. Finden Sie heraus, ob der Hersteller einen eigenen ReparaturService unterhält oder eine Vertragswerkstatt beauftragt hat. Fragen Sie im Zweifel telefonisch beim Hersteller oder dieser Werkstatt nach, ob das gewünschte Produkt auch nach Ablauf der Garantiezeit noch repariert wird. Der Redaktionskollege mit dem defekten Monitor hat sich jedenfalls jetzt für ein Modell eines japanischen Herstellers entschieden, der einen solchen ReparaturService verspricht. Hoffentlich gilt das Versprechen auch noch in drei Jahren, wenn die Garantiezeit abgelaufen ist. Ulrich Wienforth premiumLine Puristisch geradlinig, frisch, rein und satt im Klang ohne jegliche Kompromisse. CD-S8 CD-Player SV-800 Vollverstärker ES GEHT AUCH ANDERS Z um Glück gibt es in der HiFi-Szene noch viele Markenhersteller, die auf Nachhaltigkeit setzen und Ersatzteile noch lange nach dem Auslaufen eines Modells vorhalten. Herausragendes Beispiel ist Revox: Für Bandmaschinen wie die B 77 bietet Revox immer noch Ersatzteile an – und wenn sie ausverkauft sind, werden sie notfalls sogar nachproduziert. Das gilt erst recht für alterungsanfällige Gummiteile wie etwa Andruckrollen. So eine Ersatz-Rolle für die B 77 kostet zwar heute stolze 38 Euro – aber dafür läuft die Maschine dann auch wieder jahrelang wie geschmiert. Eine gesetzliche Vorschrift zur Ersatzteillieferung gibt es indes nicht, wie uns das Verbraucherschutz-Ministerium bestätigt. Eine solche Pflicht könne sich allerdings aus dem Grundsatz der „Leistung nach Treu und Glauben“ ergeben. Bei hochwertigen Revox B 77 und langlebigen Gütern wie Kraftfahrzeugen könne nach der Rechtsprechung eine Verpflichtung des Verkäufers bestehen, Ersatzteile für die durchschnittliche Nutzungsdauer bereitzuhalten. 5 Jahre Gaeiratenrutinge* Erw * Fragen Sie Ihren Fachhändler! premiumLine www.vincent-tac.de Sintron Vertriebs GmbH · Südring 14 76473 Iffezheim · info@sintron.de Schweiz: Sinus Technologies · Weingarten 8 CH-3257 Ammerzwil · Tel: + 41-323891719 info@sinus-technologies.ch Österreich: Audio Electronic Hi-Fi Geräte Himbergerstr. 27 A-1100 Wien Tel: + 43-16897694 office@audioelectronic.com German Brand since 1995 Vincent People & Music