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FILMHAUS 7/14 RETROSPEKTIVE JOHN FORD S IE H E R Ü CK S E IT E ! DER SCHWARZE FALKE Königstraße 93 · 90 402 Nürnberg filmhaus.nuernberg.de · T: 2317340 WERKSCHAU KELLY REICHARDT RIVER OF GRASS USA 1994, 73 Min., 16 mm, FSK: k.A., engl. OF, Regie: Kelly Reichardt, mit: Lisa Bowman, Larry Fessenden u.a. Cozy, Ehefrau und Mutter, fühlt sich allein und gelangweilt. Ihre Ehe ist lieblos und ihre Kinder ignoriert sie, weil sie lieber den Traum einer Tänzerin träumt. Eines Abends trifft sie in einer Bar den ziellos durchs Leben wandelnden Lee. Die beiden verstehen sich sofort und ziehen gemeinsam los, um ein Schwimmbad unsicher zu machen. Beim Spielen mit einer gefundenen Pistole löst sich plötzlich ein Schuss und in dem Glauben, den Besitzer des Bades auf dem Gewissen zu haben, flüchten die beiden in die Everglades … ODE USA 1999, 46 Min., 16 mm, FSK: k.A., engl. OF, Regie: Kelly Reichardt, mit: Heather Gottlieb, Kevin Poole, Jon Wurster u.a. Der Film folgt der tragisch endenden Schwärmerei des Mädchens Billie Joe für den Außenseiter Bobby Lee. Die impressionistischen Bilder betten das zentrale Paar, zwei Menschen, die von sich und der Welt noch keine rechte Vorstellung haben, in eine lichte Naturkulisse ein. Doch die repressiven familiären Verhältnisse, Billie Joes gläubige Eltern, tragen die Mitschuld daran, dass sich die unschuldige Beziehung nicht entwickeln kann. Do., 3.7. & Sa., 5.7. um 20.45 Uhr OLD JOY USA 2005, 76 Min., 35 mm, FSK: ab 0, engl. OmU, Regie: Kelly Reichardt, Musik: Yo La Tengo, mit: Daniel London, Will Oldham, Tanya Smith u.a. Kelly Reichardt nimmt sich in diesem Film der Generation 30plus an und zeigt zwei langjährige Freunde, Mark und Kurt, auf einem Wochenendausflug. Sie versichern sich ihrer Freundschaft, sind aber in Wahrheit keine Freunde mehr. Die Waldwanderung zu einer heißen Quelle entwickelt sich zu einem sprichwörtlichen Irrweg durchs Leben. Im Raum steht die Frage nach dem individuellen Lebensentwurf. Das unbestimmbare Gefühl des Verlusts mag im Fall von Kurt Bei allem Charme kann man bei vielen der aktuellen US-Independent-Filme einen Hang zur Geschwätzigkeit nicht leugnen. Nicht zuletzt in dieser Hinsicht vollziehen die Arbeiten von Kelly Reichardt eine Gegenbewegung. Ihre bislang fünf Langfilme sind von einer zunächst irritierenden Reduziertheit an Figuren, Dialogen, Orten und überhaupt dem, was man eine konventionelle Handlung nennen würde. Speziell OLD JOY und WENDY AND LUCY, beide nach Kurzgeschichten des Autors Jon Raymond, haben keine „Geschichte“, aber ein Thema: In seiner Wort- und Ereignislosigkeit erzählt OLD JOY vom Ende einer Freundschaft und von der Befindlichkeit einer politischen und gesellschaftlichen Klasse im Post-9/11-Amerika; WENDY AND LUCY, inspiriert vom italienischen Neorealismus, geht an den Rand des sozialen Gefüges und beobachtet eine junge, mittellose Frau, die zusehends ihr Erspartes, ihre Perspektive und jede Hoffnung zu verlieren droht. „Die Idee dazu kam kurz nach Hurricane Katrina“, sagt Reichardt, „Jon und ich dachten darüber nach, wie es ist, kein Netz zu haben und ohne jede Hilfe einen Weg aus der Not zu finden.“ Eine Frage, der sie – wenn auch im völlig anderen Setting des Westerns – auch in MEEK’S CUTOFF nachgeht: Von ihrem Scout in die Irre geführt, muss der kleine Siedlertreck auf sich gestellt einen Weg aus der Wildnis finden. Kelly Reichardt hat in Massachusetts Kunst studiert und anschließend an Filmen von Hal Hartley und Todd Haynes mitgearbeitet. Für ihr Debüt RIVER OF GRASS kehrte sie 1994 in ihren Heimatstaat Florida zurück. Wie auch Reichardts spätere Langfilme erzählt das schwarzhumorige Low-Budget-Drama RIVER OF GRASS von einer räumlichen Bewegung bei einem gleichzeitigen persönlichen Stillstand. Ihre Filme sind nicht mit seinem Marihuana-Konsum zusammenhängen; es ist aber auch Ausdruck einer Entfremdung zu Mark, der bald Vater werden wird und an der Weiche zu einem bürgerlicheren Dasein steht. „OLD JOY ist ein Film weniger Worte und kleiner Gesten, aber sie reichen, um das Verhältnis von Mark und Kurt zu beschreiben. Der Ort spielt eine ebenso große Rolle wie die Figuren selbst. Die Schönheit der Natur, die voller Leben steckt, ihre Geräusche und die Brechungen des Lichts in den Baumkronen erzeugen einen Zauber, der viel von der unaussprechlichen Schwere nimmt, die zwischen den Männern liegt.“ Andreas Busche, Fluter.de, 23.10.2008 Do., 10.7. & Sa., 12.7. um 20.45 Uhr besitzt und ihren Wagen auch als Schlafgelegenheit nutzt, kommt es einer Katastrophe gleich, als in Oregon, unweit der US-Pazifikküste, der Motor den Geist aufgibt. Das verleitet sie zu einem Kleindiebstahl, der ein weiteres Malheur nach sich zieht: Nachdem sie einige Stunden unbeaufsichtigt war, ist Lucy plötzlich verschwunden. Fern jeder Sozialromantik zeichnet Kelly Reichardt ein sehr genaues Bild des Kapitalismus, in dem auf der Erfolgsleiter nach oben alles möglich scheint, der Absturz aber sehr viel wahrscheinlicher ist und der einzelne Mensch nicht mehr viel Wert hat. Michelle Williams spielt diese junge Frau, die trotz aller Widrigkeiten mit Würde und Stolz versucht, in dieser Gesellschaft zu überleben, unglaublich authentisch und kraftvoll. Do., 17.7., Sa., 19.7. & Di., 22.7. WENDY AND LUCY USA 2008, 80 Min., 35 mm, FSK: ab 6, engl. OmU, Regie: Kelly Reichardt, mit: Michelle Williams, Will Oldham, Will Patton, Larry Fessenden u.a. Wendy ist mit ihrem Hund Lucy in einem klapprigen Auto von Indiana nach Alaska unterwegs, wo sie auf einen Job in einer Fischfabrik hofft. Weil sie nur wenige hundert Dollar MEEK’S CUTOFF ohne Poesie und Schönheit, aber der Freiheitsmythos des amerikanischen Kinos wird bei Reichardt auf bittere Weise konterkariert. Die urwüchsige Natur in RIVER OF GRASS, OLD JOY und MEEK’S CUTOFF erscheint ähnlich beengend und ausweglos wie das urbane Niemandsland in WENDY AND LUCY. „Merkwürdigerweise sehen manche Menschen am Ende meiner Filme einen Hoffnungsschimmer“, so Reichardt, „ich sehe da nicht viel Hoffnung. Die Filme entstanden noch zu wenig optimistischen Zeiten.“ NIGHT MOVES, Kelly Reichardts neuester Film, fügt der Auseinandersetzung von Individuum und Gesellschaft eine neue Facette hinzu. Indem sich die Regisseurin dem Umweltaktivismus einer jüngeren Generation zuwendet, findet sie zu einer ungewöhnlichen Konkretisierung von politischem Handeln. So gelingt es Kelly Reichardt, dem Männergenre Western einen feministischen Blick abzutrotzen. Do., 24.7., Sa., 26.7. & Mi., 30.7. USA 2010, 102 Min., 35 mm, FSK: ab 6, engl. OmU, Regie: Kelly Reichardt, mit: Michelle Williams, Bruce Greenwood, Zoe Kazan u.a. NIGHT MOVES 1845, in den frühen Tagen des Oregon-Trails, heuert ein kleiner Treck mit drei Familien den Trapper Stephen Meek an, um sie über die Cascade Mountains zu führen. Meek gibt vor, eine Abkürzung zu kennen, und führt die Gruppe über die Hochebene, wo sie sich in der Felsenwüste verlaufen. Als ein Indianer ihren Weg kreuzt, muss sich die Gruppe entscheiden, ob sie sich dem „Feind“ anschließen soll, oder weiterhin dem Mann vertraut, der sich bisher als zutiefst unzuverlässig erwiesen hat. MEEK’S CUTOFF ist ein kleines Meisterwerk zwischen Realismus und Existenzialismus. Das quadratische Normalformat und die ausgeblichenen Farben geben den klaustrophobischen Rahmen vor, in dem der kleine Treck sich durch die Landschaft quält. Ein wenig Farbe bringen die Trachten der Frauen ins Spiel, die zunehmend den Ton angeben, während sich die Männer mehr als Schwätzer erweisen. Die Umweltaktivisten Josh, Dena und Harmon wollen nicht mehr nur diskutieren und demonstrieren, sondern etwas tun. Mehrere Aktionen haben sie schon hinter sich, um denen, die respektlos mit der Natur umgehen, einen Denkzettel zu verpassen. Dieses Mal wird aber alles eine Nummer größer: Ein Staudamm soll gesprengt werden. Welches Ausmaß dieser Anschlag annimmt, realisieren die drei Weltverbesserer allerdings erst im Nachhinein. Aus dem Traum von einer besseren Welt wird ein Albtraum der Verfolgung, des Misstrauens und des tödlichen Wahns. Kelly Reichardt interessiert sich ebenso sehr für die akribische Vorbereitung der Tat, wie für die Veränderungen, die sie in ihren Protagonisten hervorruft. So funktioniert NIGHT MOVES sowohl als Thriller als auch als Psychodrama. Preview: Do., 31.7. um 21.15 Uhr USA 2013, 112 Min., DCP, FSK: ab 6, engl. OmU, Regie: Kelly Reichardt, mit: Jesse Eisenberg, Dakota Fanning, Peter Sarsgard u.a. ERSTAUFFÜHRUNGEN SHANGHAI, SHIMEN ROAD SHANGHAI, SHIMEN LU, China/Hongkong/Niederlande 2011, 82 Min., DCP, FSK: ab 16, mandarin. OmU, Regie: Haolun Shu, mit: Ewen Cheng, Xufei Zhai, Lili Wang u.a. Sommer 1988 in Shanghai: Der 17-jährige Xiaoli lebt mit seinem Großvater in einem alten Backsteinhaus in der Shimen-Straße. Seine Mutter ist in die USA ausgereist und will ihn bald nachholen. Doch ihm sind gerade andere Dinge wichtig. Mit seiner Klassenkameradin Lili beginnt er langsam das Leben außerhalb der Shimen-Straße zu entdecken, die Studentenunruhen in Beijing und ein sich wandelndes China, das sich dem Westen öffnet. Dabei wird auch das historische Viertel mit der Shimen-Straße vom Abriss bedroht. Inmitten dieser schwierigen Verhältnisse versucht Xiaoli seinen Weg zu finden. Und er beginnt zu fotografieren … „Dass das Stadtviertel nicht mehr existiert, man ahnt es, man weiß es, Shanghai ist heute eine Wolkenkratzerstadt. Haolun Shu setzt seiner Jugend ein zartes Denkmal, er schaut hin und zurück ohne Nostalgie. Was bleibt, sind Bilder – wenn man Glück hat. SHANGHAI, SHIMEN ROAD, das autobiografisch inspirierte Debüt von Haolun Shu, ist ein Kino-Juwel.“ Jan Schulz-Ojala Der Tagesspiegel vom 14.3.2014 Do., 3.7. bis Mi., 9.7. UNA NOCHE – EINE NACHT IN HAVANNA Nur 90 Meilen trennen die karibische Insel Kuba von Florida. Wie viele Kubanerinnen und Kubaner wollen auch Lilas Zwillingsbruder Elio und sein Freund Raúl weg aus Havanna. Zwar lieben sie ihre Heimatstadt und all die Reize, die sie einzigartig machen. Aber sie haben genug davon, eingesperrt zu sein in ihrem vermeintlichen Paradies. Sie wählen den gefährlichen Weg übers Meer, den vor ihnen bereits viele gewählt haben, die sich absetzen wollten. Aus ein paar Brettern und zwei Autoreifen wird ein Floß gebastelt, und damit wollen Elio und Raúl die Flucht wagen … Regisseurin Lucy Mulloy zeigt in ihrem packenden Spielfilmdebüt die faszinierenden Seiten Havannas, das Magische und einzigartige der kubanischen Hauptstadt. Aber sie spart auch die Schattenseiten des Systems nicht aus und erzeugt damit jene Atmosphäre, in der die Jugendlichen zwischen Bleiben und Abhauen zerrissen sind. Ein spannungsvoll inszeniertes und visuell faszinierendes Abenteuer beginnt, Großstadtfilm und Meeresabenteuer in einem. Do., 3.7. bis Mi., 16.7. LA MOSCA EN LA CENIZA, Argentinien 2010, 98 Min., DCP, FSK: ab 12, span. OmU, Regie: Gabriela David, mit: Paloma Contreras, María Laura Caccamo, Luís Machin, Luciana Cáceres u.a. Nancy und Pato, zwei junge Frauen aus einem Dorf im Norden Argentiniens, werden von einer Vermittlerin in der Hoffnung nach Buenos Aires gelockt, dort als Hausangestellte Geld zu verdienen. Sie erkennen zu spät, dass sie getäuscht wurden, denn sie finden sich in einem Bordell wieder. Eingeschlossen in der klaustrophobischen und brutalen Atmosphäre einer Wohnung in einer bürgerlichen Umgebung rückt die Hoffnung auf eine bessere Zukunft in unerreichbare Ferne. Während sich Pato gegen den Zwang, sich zu prostituieren, wehrt und dafür hart bestraft wird, fügt sich die naive AnalphaÖsterreich 2012, 82 Min., DCP, FSK: ab 0, engl. OmU, Regie: Aleksey Igudesman Julian Rachlin, berühmter Geiger mit einem ausgeprägten Nasen-Fetischismus, organisiert jedes Jahr im sommerlichen Dubrovnik das „Julian Rachlin & Friends Festival“, ein klassisches Musikfestival zu dem er erstklassige Musiker, Schauspieler und Komponisten aus der ganzen Welt einlädt. Um einen Blick hinter die Kulissen des Festivals zu gewähren, beschließt Rachlin gemeinsam mit seinem langjährigen Freund, dem Violinisten, Komponisten und Dirigenten Aleksey Igudesman einen Film über das Festival zu drehen. Zwei Wochen lang interviewt Igudesman namhafte Künstler wie John Malkovich und Richard Hyung-ki Joo. Allerdings tut er das nicht gerade auf konventionelle Art und Weise, sondern er beginnt rasch die Künstler zu beleidigen führt Tom zwar eine wunderbare Rotzigkeit ein. Doch er verliert sein eigentliches Vorhaben bald aus dem Blick, feiert die Nächte durch, versinkt im Chaos – und geht der Band gehörig auf die Nerven. Schließlich wird Tom gefeuert und muss versuchen, aus dem Durcheinander der letzten Monate so etwas wie einen Film zu machen. MISTAKEN FOR STRANGERS über die Band The National ist eine filmische Ausnahmeerscheinung, die viel Humor und noch mehr Sturheit im selben Tour-Bus zusammenzwingt. Ein vergnügtes, radikales Porträt über ungleiche Brüder, über fatale Ambitionen und über eine der aufregendsten IndieRockbands der Stunde. Do., 10.7. bis Mi., 23.7. Vorteil bedacht. Pawel zieht mit seiner Freundin zusammen, aber als er kurze Zeit später spurlos verschwindet, eskaliert die Situation … Die schönen, fast manierierten Bilder einer verfallenden Landschaft stehen im Widerspruch zu der Atmosphäre von Erstarrung und Boshaftigkeit. FERNER SCHÖNER SCHEIN, der erste Film des polnischen Malers Wilhelm Sasnal und seiner Frau Anka, hat durchaus eine allegorische Dimension; der schöne Schein wird durchbrochen von Gier, Neid, Verzweiflung und unerreichten Sehnsüchten und unter ihm kommen die Trümmer zerstörter sozialer Strukturen ans Licht. Do., 17.7. bis Mi., 30.7. DIE FLIEGE IN DER ASCHE NOSELAND 21.00Erstaufführung FREITAG 4.7. 15.00Kinderkino 17.00Erstaufführung *19.00 Erstaufführung 19.15 John Ford 19.15 Cinema italiano *19.30 Erstaufführung 20.45Erstaufführung DONNERSTAG 10.7. 19.15Erstaufführung *19.30 Erstaufführung 20.45 Kelly Reichardt FREITAG 11.7. 15.00Kinderkino Matt Berninger ist Leadsänger der erfolgreichen Indie-Rockband The National: berühmt, begehrt und verdammt angesagt. Sein Bruder Tom ist Amateur-Horrorfilmer, findet Indie-Rock eine ziemliche Angeberei und würde in jedem Fall Heavy Metal vorziehen. Doch begeistert sind beide von der Idee, Tom könne die High Violet-Tour von The National begleiten und einen Dokumentarfilm über die Band drehen. Eine Gelegenheit für die Brüder, sich mit ihrer Kreativität und ihren Ambitionen gegenseitig zu inspirieren. Wenn da nicht Toms Hang zum Chaos wäre und das Gefühl, im Schatten des Bruders zu stehen. In das kühle Understatement der Band Ein polnisches Dorf, praktisch abgeschnitten von der Zivilisation und scheinbar am Rande der Auflösung, dient als Kulisse für das verstörende und fast wortlose Drama: Der raue und teilnahmslose Pawel verdient seinen Lebensunterhalt als Schrottsammler. Er lebt zusammen mit seiner senilen Mutter, die ihm zur Last fällt. So herzlos wie das Verhältnis zwischen Pawel und seiner Mutter ist auch das soziale Gefüge in dem Dorf. Eine Sammlung von gehässigen Egoisten, jeder immer nur auf den eigenen *20.45 Kelly Reichardt 20.45Erstaufführung DIENSTAG 8.7. 19.15 Cinema italiano *19.30 Erstaufführung 20.45Erstaufführung MITTWOCH 9.7. 11.00Preview USA 2013, 75 Min., DCP, FSK: noch offen, engl. OmU, Regie: Tom Berninger FERNER SCHÖNER SCHEIN *19.15 John Ford *19.30 Erstaufführung MISTAKEN FOR STRANGERS Z DALEKA WIDOK JEST PIĘKNY, Polen 2011, 77 Min., DCP, FSK: k.A., poln. OmU, Regie: Anka und Wilhelm Sasnal, mit: Marcin Czarnik, Agnieszka Podsiadlik, Piotr Nowak, Elżbieta Okupska u.a. DONNERSTAG 3.7. 19.00Erstaufführung 21.00Erstaufführung SAMSTAG 5.7. 15.00Kinderkino 17.00 John Ford 19.15Erstaufführung *20.45 Kelly Reichardt 21.00Erstaufführung SONNTAG 6.7. 15.00Kinderkino 17.00Erstaufführung *19.00 Erstaufführung 19.15 John Ford 21.00Erstaufführung MONTAG 7.7. 19.15 Cinema italiano UNA NOCHE, Kuba/USA 2012, 90 Min., DCP, FSK: k.A., span. OmU, Regie: Lucy Mulloy, mit: Dariel Arrechaga, Anailín de la Rúa de la Torre, Javier Núñez Florián, María Méndez Bonet u.a. und zu provozieren. Dies führt bei den Befragten zu Irritationen. Und bei Julian Rachlin zum Gedanken, dass das Projekt frühzeitig zum Scheitern verurteilt ist … „Höchst vergnüglich und unerhört lehrreich bringt der Filmemacher und Musiker Aleksey Igudesman Dokumentarisches und Fiktionales derart subversiv gegeneinander in Stellung, dass alles, was ist, gleichzeitig ,Lüge‘ und ,Wahrheit‘ ist. NOSELAND dokumentiert einen kunstvolldoppelbödigen filmischen ,Anschlag‘ auf ein Klassikfestival im sommerlichen Dubrovnik, der alle Vorurteile gegen diese Musik und ihre Musiker gerade dadurch unterläuft, dass er sie forciert zu bestätigen versucht. Auf diese Weise erweist sich der Film als intellektueller Husarenstreich.“ Ulrich Kriest, film-dienst 12/2014 Do., 31.7. bis Mi., 13.8. 17.00Erstaufführung 19.15 John Ford *19.30 Erstaufführung 21.00Erstaufführung SAMSTAG 12.7. 15.00Kinderkino 17.00 John Ford *18.00 Akwaba 19.15Erstaufführung *19.30 Erstaufführung 20.45 Kelly Reichardt SONNTAG 13.7. 11.00 Filmbüro Franken Kurzfilmpremiere 15.00Kinderkino 17.00 John Ford 19.00 John Ford *19.30 Erstaufführung 21.15Erstaufführung MONTAG 14.7. 19.15 Cinéma français *19.30 Erstaufführung 21.15Erstaufführung DIENSTAG 15.7. *19.00 John Ford 19.15 Cinéma français *21.00 Erstaufführung 21.15Erstaufführung MITTWOCH 16.7. *11.00 Preview *19.00 John Ford betin Nancy in ihr Schicksal, um das Leben für sich und ihre Freundin ertragbarer zu gestalten. Doch schließlich ist sie es, die die Tür in die Freiheit öffnet. In beklemmenden Bildern der klaustrophobischen Situation in dem düsteren Bordell und durch das überzeugende Schauspiel der beiden ungleichen Protagonistinnen, widmet sich der vielfach ausgezeichnete Film seiner Geschichte, die sich ähnlich überall auf der Welt zutragen könnte. Der Regisseurin Gabriela David gelingt es aber auch, der Rücksichtslosigkeit und Brutalität der Ausbeuter und Menschenhändler die Freundschaft und Solidarität der beiden jungen Frauen als Symbol der Hoffnung entgegenzusetzen. Do., 24.7. bis Mi., 6.8. KINDERKINO PROGRAMM JULI 2014 19.15 Cinéma français *21.00 Erstaufführung 21.15Erstaufführung DONNERSTAG 17.7. 19.15Erstaufführung *19.30 Erstaufführung 20.45 Kelly Reichardt *21.00 John Ford FREITAG 18.7. 15.00Kinderkino SHANGHAI, SHIMEN ROAD HK/NL/RC 2011, 82 Min., OmU, Regie: Haolun Shu JUDGE PRIEST USA 1934, 81 Min., OF, Regie: John Ford RIVER OF GRASS USA 1994, 73 Min., OF, Regie: Kelly Reichardt ODE USA 1999, 46 Min., OF, Regie: Kelly Reichardt UNA NOCHE – EINE NACHT IN HAVANNA C/USA 2012, 90 Min., OmU, Regie: Lucy Mulloy DAS MÄDCHEN WADJDA ab 10, SA/D 2012, 97 Min., Regie: Haifaa Al Mansour UNA NOCHE – EINE NACHT IN HAVANNA SHANGHAI, SHIMEN ROAD WEM DIE SONNE LACHT USA 1953, 90 Min., OF, Regie: John Ford UNA NOCHE – EINE NACHT IN HAVANNA DAS MÄDCHEN WADJDA ab 10 MOGAMBO USA 1953, 116 Min., OF, Regie: John Ford UNA NOCHE – EINE NACHT IN HAVANNA RIVER OF GRASS & ODE SHANGHAI, SHIMEN ROAD DAS MÄDCHEN WADJDA ab 10 UNA NOCHE – EINE NACHT IN HAVANNA SHANGHAI, SHIMEN ROAD WEM DIE SONNE LACHT UNA NOCHE – EINE NACHT IN HAVANNA WHAT IS LEFT? I 2013, 74 Min., OmU, Regie: Gustav Hofer, Luca Ragazzi SHANGHAI, SHIMEN ROAD UNA NOCHE – EINE NACHT IN HAVANNA WHAT IS LEFT? SHANGHAI, SHIMEN ROAD UNA NOCHE – EINE NACHT IN HAVANNA MISTAKEN FOR STRANGERS USA 2013, 75 Min., OmU, Regie: Tom Berninger WHAT IS LEFT? SHANGHAI, SHIMEN ROAD UNA NOCHE – EINE NACHT IN HAVANNA MISTAKEN FOR STRANGERS UNA NOCHE – EINE NACHT IN HAVANNA OLD JOY USA 2005, 76 Min., OmU, R.: Kelly Reichardt DAS DOPPELTE LOTTCHEN (1950) ab 6, BRD 1950, 105 Min., Regie: Josef von Báky MISTAKEN FOR STRANGERS WESTLICH ST. LOUIS USA 1950, 85 Min., DF, Regie: John Ford UNA NOCHE – EINE NACHT IN HAVANNA MISTAKEN FOR STRANGERS DAS DOPPELTE LOTTCHEN (1950) MOGAMBO SABAR – SENEGALS HEARTBEAT SN/NL 2014, 61 Min., OmU, Regie: Arda Nederveen MISTAKEN FOR STRANGERS UNA NOCHE – EINE NACHT IN HAVANNA OLD JOY DIE LIEBE IN DEN ZEITEN DES ALKOHOLMISSBRAUCHS Nürnberg 2014, ca. 30 Min., Regie: Nikolaus Struck DAS DOPPELTE LOTTCHEN (1950) WESTLICH ST. LOUIS MOGAMBO UNA NOCHE – EINE NACHT IN HAVANNA MISTAKEN FOR STRANGERS 2 AUTOMNES 3 HIVERS F 2013, 93 Min., OmU, Regie: Sébastien Betbeder UNA NOCHE – EINE NACHT IN HAVANNA MISTAKEN FOR STRANGERS DER SCHWARZE SERGEANT USA 1960, 111 Min., OF, Regie: John Ford 2 AUTOMNES 3 HIVERS UNA NOCHE – EINE NACHT IN HAVANNA MISTAKEN FOR STRANGERS FERNER SCHÖNER SCHEIN PL 2011, 77 Min., OmU, Regie: Anka und Wilhelm Sasnal DER SCHWARZE SERGEANT 2 AUTOMNES 3 HIVERS UNA NOCHE – EINE NACHT IN HAVANNA MISTAKEN FOR STRANGERS FERNER SCHÖNER SCHEIN MISTAKEN FOR STRANGERS WENDY AND LUCY USA 2008, 80 Min., OmU, Regie: Kelly Reichardt DAS LETZTE HURRA USA 1958, 121 Min., OF, Regie: John Ford CARLITOS GROSSER TRAUM ab 8, E 2008, 100 Min., Regie: Jesús del Cerro FERNER SCHÖNER SCHEIN 17.00Erstaufführung 19.00 John Ford BIS ZUM LETZTEN MANN USA 1948, 127 Min., OF, Regie: John Ford MISTAKEN FOR STRANGERS *19.30 Erstaufführung 21.15Erstaufführung FERNER SCHÖNER SCHEIN °21.30 Afrikanische KinoweltenMAMA AFRICA Open-Air-Kino ZA/D/FIN 2011, 91 Min., OmU, Regie: Mika Kaurismäki SAMSTAG 19.7. 15.00Kinderkino CARLITOS GROSSER TRAUM ab 8 DER LETZTE BEFEHL 17.00 John Ford USA 1959, 115 Min., OmU, Regie: John Ford FERNER SCHÖNER SCHEIN 19.15Erstaufführung MISTAKEN FOR STRANGERS *19.30 Erstaufführung 20.45 Kelly Reichardt WENDY AND LUCY DAS MÄDCHEN WADJDA SONNTAG 20.7. 15.00Kinderkino 17.00 John Ford CARLITOS GROSSER TRAUM ab 8 DER TEUFELSHAUPTMANN USA 1949, 103 Min., OF, Regie: John Ford RIO GRANDE USA 1950, 105 Min., OF, Regie: John Ford MISTAKEN FOR STRANGERS FERNER SCHÖNER SCHEIN 19.15 John Ford *19.30 Erstaufführung 21.15Erstaufführung MONTAG 21.7. 19.00 John Ford *19.30 Erstaufführung 21.15Erstaufführung DIENSTAG 22.7. 19.15 Kelly Reichardt *19.30 Erstaufführung *21.00 John Ford 21.15Erstaufführung MITTWOCH 23.7. 11.00Preview BIS ZUM LETZTEN MANN MISTAKEN FOR STRANGERS FERNER SCHÖNER SCHEIN WENDY AND LUCY MISTAKEN FOR STRANGERS DAS LETZTE HURRA FERNER SCHÖNER SCHEIN 19.15 John Ford *19.30 Erstaufführung 21.15Erstaufführung DONNERSTAG 24.7. 17.00 Kommkino e.V. 13. Hofbauer-Kongress *19.00 Erstaufführung 19.15Erstaufführung *21.15 Kelly Reichardt DIE FLIEGE IN DER ASCHE RA 2010, 98 Min., OmU, Regie: Gabriela David RIO GRANDE MISTAKEN FOR STRANGERS FERNER SCHÖNER SCHEIN WANG YUNG – STAHLHARTE HONGKONG-KILLER HK 1973, 94 Min., DF, Regie: Chang Cheh, Yang Ming Tsai FERNER SCHÖNER SCHEIN DIE FLIEGE IN DER ASCHE MEEK’S CUTOFF USA 2010, 102 Min., OmU, Regie: Kelly Reichardt HOLIDAY IN ST. TROPEZ 21.15 Kommkino e.V. 13. Hofbauer-Kongress BRD 1964, 95 Min., Regie: Ernst Hofbauer GIULIA 23.30 Kommkino e.V. 13. Hofbauer-Kongress I 1986, 91 Min., DF, Regie: Andrea Barzini FREITAG 25.7. 15.00Kinderkino RIO ab 6, USA 2011, 96 Min., Regie: Carlos Saldanha DIE FLIEGE IN DER ASCHE 17.00Erstaufführung SGE-SPECIAL #1: „SGE MEETS FWU“ – EIN KONTRAST*17.00 Kommkino e.V. 13. Hofbauer-Kongress REICHES KURZFILMPROGRAMM 1975-2014, ca. 90 Min. FERNER SCHÖNER SCHEIN *19.00 Erstaufführung 19.15 John Ford DER TEUFELSHAUPTMANN 21.15 Kommkino e.V. SGE-SPECIAL #2: „EIN SOMMERLICHER ÜBERRASCHUNGS 13. Hofbauer-Kongress FILM MIT SGE-GLAMOUR-GIRL OLIVIA PASCAL“ ca. 90 Min., Regie: Hubert Frank DIE FLIEGE IN DER ASCHE *21.15 Erstaufführung 23.30 Kommkino e.V. SGE-SPECIAL #3: „DER STÄHLERNE ÜBERRASCHUNGSFILM – 13. Hofbauer-Kongress EINE EROTIKKOMÖDIE VOM SGE-NAMENSPATRON!“ ca. 90 Min., Regie: Siggi Götz SAMSTAG 26.7. 15.00Kinderkino RIO ab 6 DER MANN, DER LIBERTY VALANCE ERSCHOSS 17.00 John Ford USA 1962, 123 Min., OmU, Regie: John Ford FERNER SCHÖNER SCHEIN *19.00 Erstaufführung 19.15Erstaufführung DIE FLIEGE IN DER ASCHE 21.15 Kelly Reichardt MEEK’S CUTOFF SONNTAG 27.7. 11.00Sonntagsmatinee MIDNIGHT IN PARIS Alles Kunst USA/E 2011, 94 Min., OmU, Regie: Woody Allen RIO ab 6 15.00Kinderkino DER SIEGER 16.45 John Ford USA 1952, 129 Min., OF, Regie: John Ford FERNER SCHÖNER SCHEIN *17.30 Erstaufführung 19.15 John Ford DER SCHWARZE FALKE USA 1956, 119 Min., OF, Regie: John Ford SCOPITONES – Bernd Brehmer (Werkstattkino München) *19.30 Kommkino e.V. 13. Hofbauer-Kongress präsentiert Jukebox-Musikfilme der 60er & 70er (ca. 80 Min.) DIE FLIEGE IN DER ASCHE *21.15 Erstaufführung 21.30 Kommkino e.V. DAS STRANDHAUS 13. Hofbauer-Kongress SA 1968, 71 Min., DF, Regie: Joseph W. Sarno „DER TRISTE ÜBERRASCHUNGSFILM“ (ca. 90 Min.) 23.30 Kommkino e.V. 13. Hofbauer-Kongress MONTAG 28.7. 19.15 Cine español DIE FLIEGE IN DER ASCHE 21.15Erstaufführung FERNER SCHÖNER SCHEIN DIRTY LILLY *21.15 Kommkino e.V. 13. Hofbauer-Kongress USA 1978, 75 Min., DF, Regie: Chuck Vincent DIENSTAG 29.7. 19.15 Cine español DIE FLIEGE IN DER ASCHE 21.15Erstaufführung FERNER SCHÖNER SCHEIN MITTWOCH 30.7. 11.00Preview NOSELAND A 2012, 82 Min., OmU, Regie: Aleksey Igudesman DIE FLIEGE IN DER ASCHE 19.15 Cine español 21.15 Kelly Reichardt MEEK’S CUTOFF FERNER SCHÖNER SCHEIN *21.15 Erstaufführung DONNERSTAG 31.7. 19.00 John Ford DER SIEGER DIE FLIEGE IN DER ASCHE *19.15 Erstaufführung 21.15 Kelly Reichardt NIGHT MOVES Preview USA 2013, 112 Min., OmU, Regie: Kelly Reichardt NOSELAND *21.15 Erstaufführung FREITAG 1.8. 19.00 John Ford DER LETZTE BEFEHL DIE FLIEGE IN DER ASCHE *19.15 Erstaufführung 21.15Erstaufführung NOSELAND SAMSTAG 2.8. 19.00 John Ford DER SCHWARZE FALKE DIE FLIEGE IN DER ASCHE *19.15 Erstaufführung 21.15Erstaufführung NOSELAND SONNTAG 3.8. 11.00Premiere FRON … D 2014, 10 Min., R.: Stephan Grosse-Grollmann DER MANN, DER LIBERTY VALANCE ERSCHOSS 19.00 John Ford DIE FLIEGE IN DER ASCHE *19.15 Erstaufführung 21.15Erstaufführung NOSELAND MONTAG 4.8. 19.00 John Ford DER LETZTE BEFEHL DIE FLIEGE IN DER ASCHE *19.15 Erstaufführung 21.15Erstaufführung NOSELAND DIENSTAG 5.8. 19.00 John Ford DER SCHWARZE FALKE DIE FLIEGE IN DER ASCHE *19.15 Erstaufführung 21.15Erstaufführung NOSELAND MITTWOCH 6.8. 19.00 John Ford DER MANN, DER LIBERTY VALANCE ERSCHOSS DIE FLIEGE IN DER ASCHE *19.15 Erstaufführung 21.15Erstaufführung NOSELAND EINTRITT: 6,50 € • MIT FILMHAUS-FREUNDE-KARTE (15 €/JAHR) ODER NÜRNBERGPASS: 4,50 € STUMMFILM MIT PIANO 8,00 € • GRUPPEN AB 10 PERSONEN 4,90 € • KINDER-KINO 3,60 € * =Kommkino OmU OF OmeU DF Auch die 13. Ausgabe widmet sich der Ausgrabung entlegener Archivschätze und zeigt Sinnliches, Zwielichtiges und Sonderbares. Drei Höhepunkte: Der Schlagerfilm HOLIDAY IN ST. TROPEZ entführt am Do., 24.7. um 21.15 Uhr mit viel Musik und guter Laune nach Jugoslawien. Am Fr., 25.7. ist ab 17 Uhr der Autor des Filmmagazins SigiGötz-Entertainment (SGE) zu Gast und zeigt zunächst Kurzfilme aus eigener Produktion und später erotische Langfilme aus dem SGE-Kosmos. Am So., 27.7. um 19.30 Uhr zeigt Bernd Brehmer vom Münchner Werkstattkino ein Programm mit SCOPITONES, den 16-mm-Jukebox-Filmen der 60er und 70er Jahre, Vorläufer heutiger Musikvideos. Weitere Infos zum Programm unter www.kommkino.com Der Schulweg der zehnjährigen Wadjda aus dem saudi-arabischen Riad führt sie an einem Spielzeuggeschäft vorbei, das ein grünes Fahrrad anbietet. Dieses Rad zu besitzen würde bedeuten, sich endlich gegen den Nachbarsjungen Abdullah durchsetzen zu können. Obwohl es Mädchen untersagt ist, Fahrrad zu fahren, heckt Wadjda einen Plan aus, wie sie Geld für das Rad verdienen kann. Der erste gänzlich in Saudi-Arabien gedrehte Spielfilm erzählt von einem Mädchen und ihrem großen Traum. Fr., 4.7. bis So., 6.7. um 15 Uhr DAS DOPPELTE LOTTCHEN (1950) BRD 1950, 105 Min., DCP, FSK & empf. ab 6, Regie: Josef von Báky Was man wohl macht, wenn man sich selbst begegnet? Luise und Lotte jedenfalls erschrecken sich ganz gehörig, als sie einander in einem Ferienheim in den Alpen gegenüberstehen. Luise sieht nämlich aus wie Lotte, und Lotte sieht aus wie Luise. Was kann es nur bedeuten, wenn man nicht nur gleich aussieht, sondern auch zur selben Zeit am selben Ort geboren ist? Na klar: Man hat es mit Zwillingen zu tun! Mit Zwillingen, die die Eltern getrennt haben. Dagegen muss man doch was unternehmen! Fr., 11.7. bis So., 13.7. um 15 Uhr CARLITOS GROSSER TRAUM E 2008, 100 Min., DVD, FSK: ab 0, empf. ab 8, Regie: Jesús del Cerro Der kleine Waisenjunge Carlitos wünscht sich nichts sehnlicher, als von einer liebevollen Familie adoptiert zu werden und für die spanische Juniorenmannschaft bei der EM zu spielen. Doch der Direktor des Waisenhauses ist leider viel zu korrupt, um sich um das Wohl seiner Schützlinge zu kümmern. Aber der Junge hat Freunde … Fr., 18.7. bis So., 20.7. um 15 Uhr VORSCHAU FRANKENWEENIE USA 2012, 87 Min., OmU, Regie: Tim Burton Zu Gast: Angela Poschet (Head of Scheduling, Coordination Animation Team) Fr., 8.8., 20.45 Uhr, Open Air – Katharinenruine LANDAUER – DER PRÄSIDENT D 2013, 90 Min., Regie: Hans Steinbichler Zu Gast: Hans Steinbichler (Regisseur), Michael Souvignier (Produzent), Dirk Kämper (Drehbuchautor) und Josef Bierbichler (Schauspieler) Sa., 9.8., 20.00 Uhr, Open Air – Katharinenruine SCHWERPUNKT SEPTEMBER: ULRICH SEIDL Do., 4.9. bis So., 28.9. Zu Gast: Ulrich Seidl (Regisseur) am 13.9. RIO USA 2011, 96 Min., Blu-ray, FSK: ab 0, empf. ab 6, Animationsfilm, Regie: Carlos Saldanha Der Blau-Aravogel Blu lebt nicht in freier Wildbahn, aber das Mädchen Linda hegt, pflegt und liebt ihn heiß und innig. Als ihr perfekter Partner führt Blu über Jahre hinweg ein „glückliches“ Käfigvogelleben: Er bohrt im Schnabel, kann nicht fliegen, pinkelt auch mal ins Vogelbad und liebt MarshmallowKakao. Doch dann erfahren Blu und Linda, dass der Ara das einzige lebende Männchen seiner Art ist … Fr., 25.7. bis So., 27.7. um 15 Uhr CINEMA ITALIANO WHAT IS LEFT? Italien 2013, 74 Min., DCP, FSK: ab 0, ital. OmU, Regie: Gustav Hofer, Luca Ragazzi Wie wohl alle italienischen Mitte-Links-Wähler haben auch Luca und Gustav gehofft, mit den Wahlen vom Februar 2013 endlich eine progressive sozialdemokratische Regierung im Amt zu sehen. Doch dann hat der Erfolg des Komikers Beppe Grillo die Karten neu gemischt und der totgeglaubte Silvio Berlusconi hat im Wahlkampf seine erneute Auferstehung geschafft. Der Römer Luca und der Südtiroler Gustav erzählen in ihrem dritten Film, wie sie als linksorientierte Bürger dieses letzte Jahr erlebt haben. Doch was bedeutet es in einer solchen Situation „links“ zu sein? Stimmt es, so wie Grillo es verkündet, dass Links und Rechts keinen Unterschied mehr macht? WHAT IS LEFT? ist eine Reise in das politische Italien, in dem vor allem eine große Konfusion herrscht und wo auch innerhalb des Mitte-LinksLagers die großen Ideale von einst immer verborgener erscheinen, wenn nicht ganz verloren. Es ist der Versuch, eine (fast) verlorene Identität auf unterhaltsame Weise wiederzufinden. Mo., 7.7. bis Mi., 9.7. um 19.15 Uhr CINEMA FRANÇAIS 2 AUTOMNES 3 HIVERS Frankreich 2013, 93 Min., DCP, FSK: ab 0, franz. OmU, Regie: Sébastien Betbeder, mit: Vincent Macaigne, Maud Wyler, Bastien Bouillon u.a. „Eine Geschichte über drei Freunde und zwei Katastrophen. Da ist Arman, Mitte dreißig, der sein Leben ändern will und erst mal mit dem Joggen anfängt. Dabei macht er die Bekanntschaft von Amélie. Und da ist Benjamin, der einen Schlaganfall erleidet und sich erst nach und nach wieder zurückkämpft. Drei Menschen in der Dreißigerkrise, deren Leben so verwickelt und verschroben und traurig komisch ist wie der Film selbst. Äußerst charmantes und er- CINE ESPAÑOL frischend unkonventionelles Kino aus Frankreich.“ Filmfest Hamburg „Ich wollte alles ansprechen, den Tod genauso wie den Einkauf im Supermarkt, die Liebe genauso wie das abendliche Fernsehprogramm. Hierfür brauchte ich eine Form, die den Schauspielern eine gewisse Freiheit gab, und eine Partitur, um von einem zum anderen zu springen. Die Kapitel und die Monologe vor der Kamera waren harmonische Inszenierungsmöglichkeiten. Sie hatten auch den Vorteil, so komödienhaft und humorig zu sein, wie ich es mag.“ Sébastien Betbeder Mo., 14.7. bis Mi., 16.7. um 19.15 Uhr siehe links – DIE FLIEGE IN DER ASCHE AFRIKANISCHE KINOWELTEN – OPEN-AIR-KINO MAMA AFRICA Deutschland/Südafrika/Finnland 2011, 91 Min., Blu-ray, engl. OmU, FSK: ab 0, Regie: Mika Kaurismäki Mika Kaurismäkis Hommage erzählt die bewegende Lebensgeschichte der berühmten Sängerin Miriam Makeba, die ein halbes Jahrhundert lang die Welt bereiste und ihre politische Botschaft gegen Rassismus, gegen Armut und für Gerechtigkeit und Frieden verbreitete und setzt der außergewöhnlichen Künstlerin mit seltenen Dokumentaraufnahmen und zahlreichen Interviews ein filmisches Denkmal. Miriam Makeba erlangte als erste schwarze Südafrikanerin internationale Berühmtheit mit ihren Songs, die die Melodien der ALLES KUNST In Kooperation mit: Nürnberger Initiative für Afrika (NIfA), KUF – Kulturelle und politische Bildung Townships mit Jazzballaden vermischten. Sie teilte die Bühne mit Stars wie Harry Belafonte, Nina Simone und Dizzy Gillespie, sie hat überall auf der Welt Musiker inspiriert und ein internationales Publikum begeistert. Ins Exil wurde sie bereits 1959 getrieben, nachdem sie in dem Apartheidkritischen Dokumentarfilm COME BACK, AFRICA mitgewirkt hatte. 1990 kam Nelson Mandela nach 27 Jahren aus dem Gefängnis frei und lud die seit über drei Jahrzehnten im Ausland lebende Sängerin ein, in ihre Heimat zurückzukehren. Fr., 18.7. um 21.30 Uhr, Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne STUMMFILM – OPEN-AIR-KINO MIDNIGHT IN PARIS WASSER HAT KEINE BALKEN Der erfolgreiche Hollywood-Drehbuchautor Gil begleitet seine Verlobte Inez auf die Geschäftsreise ihrer Eltern nach Paris. Mit Inez’ konservativen Eltern kann Gil nicht viel anfangen und auch mit Inez gibt es immer mehr Unstimmigkeiten, da er sich gerade eher erfolglos an einem Roman versucht. Auch seine Faszination für die Romantik von Paris teilt Inez nicht und seine Idee nach der Hochzeit dorthin zu ziehen, stößt bei ihr auf Ablehnung. Nach einem gemeinsamen Abendessen mit Freunden von Inez verirrt sich Gil in den Gassen von Paris. „Romeo und Julia in Mark-Twain-Country. Ein Vater-Sohn-Konflikt und die Rivalität zweier Steamboat-Lords am Mississippi. Keatons Film ist erfüllt vom Parfum des Südens, dem Duft einer endenden Epoche und dem Sinn seines Autors für Ausmalung, Grazie und visuelle Schönheit. Busters Gegner sind diesmal nicht Maschinen oder Reglements, sondern die Erwartungen einer überlebensgroßen Vaterfigur und das Toben eines Zyklons. Im wahnwitzigen Finale wird Buster wie ein Gummiball durch die Lüfte gefegt und in einem Bett durch die Alptraumszenerie gewirbelt. Die Wand eines zweistöckigen Hauses bricht auf ihn nieder – er bleibt unverletzt im Viereck des Fensterrahmens stehen: ein Gag mit fünf Zentimeter Spielraum und der Qualität einer Halluzination. Das wären Dinge, hat Keaton später gestanden, die man trotz penibler Berechnung nicht zweimal macht.“ Harry Tomicek STEAMBOAT BILL JR., USA 1928, 71 Min., Blu-ray, engl. OF, Regie: Charles F. Reisner, mit: Buster Keaton, T. Roy Barnes u.a. USA/Spanien 2011, 94 Min., Blu-ray, FSK: ab 0, engl. OmU, Regie: Woody Allen, mit: Owen Wilson, Rachel McAdams u.a. = Originalfassung mit deutschen Untertiteln =Originalfassung = Originalfassung mit englischen Untertiteln = deutschsprachige Synchronfassung IMPRESSUM: Filmhaus Nürnberg • Königstraße 93 • 90402 Nürnberg • Tel. (0911) 2 31-58 23 Fax 2 31-83 30 • www.filmhaus.nuernberg.de • e-mail: filmhaus@stadt.nuernberg.de • Mitglied bei: EUROPA CINEMAS Redaktion: Stephan Grosse-Grollmann, Christiane Schleindl, Hans-Joachim Fetzer, Mikosch Horn, Matthias Fetzer, Janine Binöder, Kinga Fülöp • Druck: City Druck • Layout: Information und Form Filmbüro Franken Tel. 660 3709 • NIHRFF – Int. Filmtage der Menschenrechte Tel. 231 8329 • Medienladen Tel. 2059154 • Komm-Kino e.V. Treffen: jeden Dienstag, 20 Uhr • Kartenreservierung: Tel. (0911) 2 31-73 40 KOMMKINO e.V.: 13. HOFBAUER-KONGRESS SA/D 2012, 97 Min., DCP, FSK: ab 0, empf. ab 10, Regie: Haifaa Al Mansour VORFILM: ZWEI MATROSEN TWO TARS, USA 1928, 21 Min., 35 mm, engl. OF, Regie: James Parrott, mit: Stan Laurel, Oliver Hardy, Edgar Kennedy u.a. Als plötzlich ein altmodisches Auto neben ihm hält und feiernde Fremde ihn auffordern mitzukommen, tritt er in eine andere Welt ein. Auf der Party angekommen, bemerkt er, dass er einen Zeitsprung in das Paris der 1920er Jahre gemacht hat. Er begegnet dort Hemingway, Salvador Dalí, Man Ray und einer jungen Frau, die ihn sehr fasziniert. Auch in den kommenden Nächten taucht er wieder in die schillernde Welt des alten Paris ein. Er kommt seiner eigenen Inspiration, Paris und der jungen Frau näher, entfernt sich aber immer mehr von Inez und der eigentlichen Realität … So., 27.7. um 11 Uhr Stan und Ollie lösen in einem Stau eine Zerstörungsorgie aus. Musikbegleitung: Yogo Pausch (Percussion) & Hildegard Pohl (Klavier) So., 10.8. um 21.15 Uhr, Katharinenruine PREMIEREN AUS FILMBÜRO UND FILMHAUS DIE LIEBE IN DEN ZEITEN DES ALKOHOLMISSBRAUCHS Nürnberg 2014, ca. 30 Min., HD, Regie: Nikolaus Struck Ein Film über das Wünschen, das Warten und das Reisen, über Hotels, Züge und Städte, über das Trinken, das Vermissen und die Zeit. So., 13.7. um 11 Uhr, Eintritt frei FRON … Bamberg 2014, 9'30", 8 mm, Regie: Stephan Grosse-Grollmann Jedes Jahr, 63 Tage nach Ostern. Am Hundsbühl und in der Egelseegasse. Seit Jahrhunderten. DAVOR: STEHERRENNEN Nürnberg 2014, 4'30", 8 mm, Regie: Stephan Grosse-Grollmann So., 3.8. um 11 Uhr, Eintritt frei RETROSPEKTIVE JOHN FORD „Mein Name ist John Ford. Ich mache Western.“ Die wohl am häufigsten zitierten Sätze Fords können leitmotivisch für den zweiten Teil unseren umfangreichen Retrospektive gelesen werden. John Fords Spätwerk wird überstrahlt von einer Reihe von Western, die Filmgeschichte geschrieben haben. 13 seiner 15 Tonfilm-Western entstanden zwischen 1946 und 1964. Das Filmhaus präsentiert neun davon, ungekürzt, überwiegend in der englischsprachigen Originalfassung und zum Teil in neuen 35-mm-Kopien. Fords Verehrung für Amerika, den zentralen Momenten seiner Geschichte, ihrer mythischen Dimension und ihren Legenden ist ein wesentliches Element seines Werks. Immer wieder geht es um die Landnahme, die gewaltsame Urbarmachung des amerikanischen Westens, den Konflikt zwischen Zivilisation und Wildnis, Faustrecht und Demokratie. In seinen späteren Filmen hat Ford sich immer mehr den Kosten zugewandt, die mit dem Erfolg der Landnahme und der Zivilisation verknüpft waren, immer offener die Widersprüche gestaltet, die von der „nationalen Identität“ nur notdürftig zugedeckt werden. Der mythopoetischen Verklärung der Legende Wyatt Earp in FAUSTRECHT DER PRÄRIE (1946) folgten ab 1948 mit der sogenannten Kavallerie-Trilogie Filme, deren Grundton ambivalenter, nachdenklicher und melancholischer ist. BIS ZUM LETZTEN MANN (1948) thematisiert kritisch die Behandlung der Indianer durch die Weißen und zeigt einen arroganten, ruhmsüchtigen und 1. JUNI BIS 6. AUGUST wortbrüchigen Kommandeur der U.S. Army. DER TEUFELSHAUPTMANN (1949) erzählt in rückblickender Perspektive von einem einsamen Offizier am Vorabend seiner Pensionierung und RIO GRANDE (1950) ist im Kern ein Familienfilm, die Geschichte eines Paars, das durch den Bürgerkrieg zerrissen wurde. Der große kommerzielle Erfolg der Kavallerie-Trilogie ermöglichte John Ford die Verwirklichung eines lange geplanten Projekts: In Irland, dem Land seiner Eltern, drehte er die Komödie DER SIEGER (1952), einer der erfolgreichsten Filme Fords, ausgezeichnet u.a. mit einem Oscar für die Beste Regie. 1956 entstand Fords berühmtester Western: Das Meisterwerk DER SCHWARZE FALKE leitet einen neuen Zug in Fords Schaffen ein, indem er den alten Grenzermythos in einem nüchternen, desillusionierenden Licht zeigt. DER MANN, DER LIBERTY VALANCE ERSCHOSS (1962), ein düsterer, selbstreflexiver Schwarzweiß-Film über die Mythen des Westens und den Preis der Zivilisation, gilt als letzter großer Film seiner Karriere. Nach zwei kommerziellen Flops, darunter Fords kostspieligste Produktion und gleichzeitig sein letzter Western, CHEYENNE AUTUMN (1964), sowie einer Arbeit, die krankheitsbedingt von einem anderen Regisseur fertiggestellt werden musste, war 7 FRAUEN (1966) der letzte Spielfilm, den Ford beenden konnte. John Ford starb am 31. August 1973 in Palm Desert, Kalifornien im Alter von 79 Jahren. WEM DIE SONNE LACHT RIO GRANDE „Ein Herbstfilm voll komischer Spätsommerfülle und melancholischer Erwartung des Winters: Zeit der Ernte und Bewährung. Ford wiederholt, variiert und vervollkommnet seinen 20 Jahre zuvor gedrehten JUDGE PRIEST. Fairfield, Kentucky, tiefer Süden, Our-Little-Town-Idylle nach dem Desaster des Civil War. Vor Veranden im Magnolienschatten nicht nur gloriose Säufer, schrullige Ladies und Liebende, sondern auch ein Mob lyncherpichter Rassisten. Ford stellt ihm den Rammbock eines einzelnen Pickwicker-Männchens entgegen, rundlich, verwitwet, bejahrt, gesegnet mit den Privilegien von Mutterwitz und Zivilcourage: der gerechte Richter vor seiner letzten Wahl, der Alte als Komiker und Held. Alle Kardinaltugenden des von Whisky und Blut ausgiebig durchströmten Regisseurs sind in diesem seinem Lieblingsfilm vereint: Witz, Sentiment, entspannte Detailmalerei, Camouflage, die Stromschnellen von Phlegma, Rabaukenlust und Drama. John Ford im Stadium scherzender Reife und serener Heiterkeit.“ Harry Tomicek Fr., 4.7. & So., 6.7. Texas, 1879, in der Nähe des Rio Grande, an der Grenze zu Mexiko: Lieutenant Colonel Kirby Yorke findet seinen Sohn Jeff (John Waynes Sohn Patrick in seiner ersten Rolle) unter den neuen Rekruten, die seinem Kommando in einem Fort unterstellt werden. Kirby und seine Frau Kathleen hatten sich während des Bürgerkriegs getrennt, weil er als Nordstaatenoffizier den Befehl ausführte, den Familienbesitz seiner Frau niederzubrennen. Als Kathleen in das Fort kommt, um ihren Sohn von der Armee freizukaufen, sehen sich Kirby und seine Frau zum ersten Mal seit 15 Jahren wieder. Wegen des Ausbruchs neuer Indianerunruhen, werden die Frauen und Kinder mit einer Eskorte zu dem sichereren Fort Bliss geschickt, aber sie werden unterwegs angegriffen und die Kinder von den Indianern entführt. Der Abschluss von John Fords sogenannter Kavallerietrilogie steht zu Unrecht im Schatten der berühmten Vorläufer BIS ZUM LETZTEN MANN und DER TEUFELSHAUPTMANN. Zu den prominenten Verehrern des Films zählt u.a. Guy Debord, der in seinem Film DIE GESELLSCHAFT DES SPEKTAKELS (1973) eine zentrale Szene aus RIO GRANDE integrierte. Die bedeutende Kritikerin Frieda Grafe listet Fords Kavalleriewestern unter ihren 30 Lieblingsfilmen: „Mit vielen Liedern, lyrics, Männerchören. Fast ein Melodram. Jedenfalls eine Familiengeschichte.“ So., 20.7. & Mi., 23.7. THE SUN SHINES BRIGHT, USA 1953, 90 Min., Blu-ray, FSK: ab 12, engl. OF, Regie: John Ford, mit: Charles Winninger, Arleen Wheelan u.a. USA 1950, 105 Min., Blu-ray, FSK: ab 12, engl. OF, Regie: John Ford, mit: John Wayne, Maureen O’Hara, Patrick Wayne, Victor MacLaglen u.a. MOGAMBO USA 1953, 116 Min., 35 mm, FSK: ab 12, engl. OF, Regie: John Ford, mit: Clark Gable, Ava Gardner, Grace Kelly u.a. Der erfolgreiche Großwildjäger Victor Marswell, der seine Beute an Zoos rund um die Welt verkauft, trifft unverhofft auf die temperamentvolle Tänzerin Kelly, die von einem Maharadscha versetzt wurde und sich vorübergehend bei Marswell einquartiert. Als Marswell als Führer für die Gorilla-Expedition eines britischen Anthropologen angeheuert wird, weckt er auch das Interesse von dessen entfremdeter Ehefrau Linda … Exotische Schauplätze in Afrika, abenteuerliche Safaris und Erotik bestimmen diese Dreiecksgeschichte, eine von Fords untypischsten Arbeiten und ein Remake von Victor Flemings DSCHUNGEL IM STURM (1932), in dem Clark Gable bereits dieselbe Rolle spielte. Sa., 5.7., Sa., 12.7. & So., 13.7. WESTLICH ST. LOUIS WAGON MASTER, USA 1950, 85 Min., 35 mm, FSK: ab 12, DF, Regie: John Ford, mit: Ben Johnson, Ward Bond, Harry Carey Jr., Joanne Dru u.a. Die Pferdehändler Travis und Sandy lassen sich dazu überreden, einen Mormonentreck durch die Wüste nach Kalifornien zu führen. Unterwegs stoßen sie auf NavajoIndianer, die sich mit den ebenfalls unterdrückten Mormonen solidarisieren, eine gestrandete Showtruppe und die Clegg-Bande, die nach einem Banküberfall auf der Flucht ist und deren angeschossener Anführer medizinische Hilfe benötigt. John Fords stillster und undramatischster Western ist ein lakonisches, gleichsam volksliedhaft gegliedertes Reiseepos. Ausnahmsweise auf Stars und weitgehend auf Dynamik verzichtend, ist Ford an Heroisierung nicht interessiert; in plastischen Schwarzweißbildern entwickelt er seine Ballade in der ihm eigenen Verquickung von Ruhe und Humor. Gefragt nach seinen persönlichen Lieblingsfilmen nannte John Ford WESTLICH ST. LOUIS nach WEM DIE SONNE LACHT an zweiter Stelle. Fr., 11.7. & So., 13.7. DER SCHWARZE SERGEANT SERGEANT RUTLEDGE, USA 1960, 111 Min., 16 mm, FSK: ab 12, engl. OF, Regie: John Ford, mit: Woody Strode, Jeffrey Hunter u.a. Arizona, 1881. Sergeant Braxton Rutledge, ein afroamerikanischer Soldat der 9. Kavallerie, ist der Vergewaltigung und Ermordung einer jungen weißen Frau sowie des Mordes an seinem kommandierenden Offizier angeklagt. Die Stimmung im Gerichtssaal wird dominiert vom Rassismus des Anklägers und einem lynchwütigen Publikum. Rutledges Verteidiger vor dem Militärtribunal ist der weiße Lieutenant Tom Cantrell. Mit Hilfe der Zeugin Mary Beecher versucht er, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Der in Rückblenden erzählte kammerspielartige Film ist einer der seltenen Western der Zeit, in denen Afroamerikaner eine Rolle spielen. Tatsächlich waren etwa 20 Prozent aller Cowboys schwarz, die US-Armee verfügte seit 1866 über vier afroamerikanische Regimenter mit sogenannten „Buffalo Soldiers“. Der Arbeitstitel des Films lautete wie der Titelsong „Captain Buffalo“, in Anlehnung an einen legendären schwarzen Kavallerie-Offizier. Di., 15.7. & Mi., 16.7. DER MANN, DER LIBERTY VALANCE ERSCHOSS mademan, der es als Einwanderersohn zum Richteramt gebracht hat, versteht er sich als wirklicher Interessenvertreter der Bürger. Die Einwohner haben ihn bereits viermal zu ihrem Bürgermeister gewählt und nun kandidiert er erneut. Doch die Zeiten haben sich geändert und Skeffingtons Wiederwahl wird durch die neuartige und aggressive TV-Wahlkampagne seines Gegenkandidaten McCluskey in Frage gestellt, der durch einflussreiche Geldgeber unterstützt wird. Do., 17.7. & Di., 22.7. BIS ZUM LETZTEN MANN FORT APACHE, USA 1948, 127 Min., 35 mm, FSK: ab 12, engl. OF, Regie: John Ford, mit: John Wayne, Henry Fonda, Shirley Temple u.a. Colonel Owen Thursday wird neuer Kommandant von Fort Apache, einem Vorposten in der Wüste von Arizona, in dem Captain York unter den Veteranen der Indianerkriege großen Respekt genießt. Der ehrgeizige, arrogante Colonel empfindet die Versetzung als Strafe und sieht die Gelegenheit zu neuem militärischen Ruhm gekommen, als Häuptling Cochise die Apachen aus Protest gegen die korrupten Methoden des Indianeragenten Meacham aus dem Reservat nach Mexiko führt. Thursday lockt Cochise zurück und attackiert die Apachen unter Brechung seines Wortes und gegen den Protest von Captain York. Der Auftakt zu Fords meisterhafter Kavallerie-Trilogie ist eine Paraphrase der letzten Schlacht von General Custer am Little Big Horn und eine kritische Studie über Hybris und Autorität. Das Ende des Films nimmt die zentrale Aussage aus DER MANN, DER LIBERTY VALANCE ERSCHOSS vorweg: Letztlich gehen die Legenden in die Geschichte ein und nicht die Fakten. Fr., 18.7. & Mo., 21.7. DER LETZTE BEFEHL THE HORSE SOLDIERS, USA 1959, 115 Min., Blu-ray, FSK: ab 12, engl. OmU, Regie: John Ford, mit: John Wayne, William Holden, Constance Towers u.a. 1863. Während des Amerikanischen Bürgerkriegs erhält Union-Colonel John Marlowe den Befehl, mit seinem Kavallerie-Regiment 300 Meilen hinter den feindlichen Linien eine Eisenbahnstation zu zerstören, um den Nachschub der Konföderierten zu unterbrechen. Unterwegs gerät der hartgesottene Colonel ständig in Konflikt mit dem humanistischen Truppenarzt Hank Kendall. Als die Soldaten auf einem Südstaaten-Landsitz übernachten, belauscht die patriotische Besitzerin Hannah Hunter die Besprechung der Offiziere. Um die Mission nicht zu gefährden, nimmt Marlowe sie und ihre Magd mit. Der einzige abendfüllende Ford-Film über den Bürgerkrieg ist eine der unterschätztesten Arbeiten des Regisseurs. DER LETZTE BEFEHL handelt von der Sinnlosigkeit des Krieges und ist für John Ford insofern ein ungewöhnlicher Kavalleriefilm, als der Held nicht freiwillig bei der Armee ist und an ein Leben und an Ziele außerhalb der Kavallerie glaubt. Sa., 19.7., Fr., 1.8. & Mo., 4.8. DER TEUFELSHAUPTMANN SHE WORE A YELLOW RIBBON, USA 1949, 103 Min., 35 mm, FSK: ab 12, engl. OF, Regie: John Ford, mit: John Wayne, Joanne Dru, Ben Johnson, Victor MacLaglen u.a. Ein namenloses Fort im Westen – nach der Schlacht am Little Big Horn – 1876. Kurz vor seiner Pensionierung übernimmt der grauhaarige, verwitwete Captain Nathan Brittles eine letzte Friedensmission, um einen drohenden Indianerangriff abzuwenden. Die notwendige Evakuierung einer Gruppe von Frauen gefährdet seinen Auftrag, während er mit dem Gedanken an ein bevorstehendes einsames Leben als Pensionär ringt. Entgegen dem deutschen Verleihtitel handelt der zweite Teil von Fords sogenannter Kavallerietrilogie (eingerahmt von BIS ZUM LETZTEN MANN und RIO GRANDE) nicht von forschem Heldentum. Vielmehr ist der Film das melancholische, wenn auch immer wieder von komischen Einschüben unterbrochene Porträt eines Abschieds. Der im Monument Valley gedrehte Western erhielt einen Oscar für seine farbenprächtige Fotografie. John Ford orientierte sich bei Farbgebung und Komposition an die stimmungsvollen Bilder des Westernmalers Frederic Remington. So., 20.7. & Fr., 25.7. THE MAN WHO SHOT LIBERTY VALANCE, USA 1962, 123 Min., Blu-ray, FSK: ab 12, engl. OmU, Regie: John Ford, mit: James Stewart, John Wayne, Lee Marvin, Vera Miles, Woody Strode, John Carradine, Lee van Cleef u.a. Senator Ransom Stoddard und seine Frau Hallie kehren zur Beerdigung des verarmten Tom Doniphon in die Kleinstadt Shinbone zurück, wo Stoddard als junger idealistischer Anwalt angefangen hatte und, so die Legende, den Banditen Liberty Valance erschoss. Als ihn Reporter fragen, warum er den ganzen Weg von Washington in den Westen gekommen sei, um am Begräbnis Doniphons teilzunehmen, erzählt Stoddard in Rückblenden die wahre Geschichte des Mannes, der Liberty Valance erschoss und damit die Willkürherrschaft der Revolverhelden in Shinbone beendete. „Wir sind hier im Westen. Wenn die Legende zur Wahrheit geworden ist, druckt die Legende!“, entscheidet der Redakteur – ein Verweis auf die mythologischen Qualitäten des Western als Legende von der Geburt der nordamerikanischen Zivilisation. Fords Western feiert zwar den Sieg der Zivilisation über die Wildnis, der Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit über das Faustrecht, bringt aber gleichzeitig durch eine tiefe Trauer zum Ausdruck, welchen Preis Shinbone (und Amerika) zahlen musste. Sa., 26.7., So., 3.8. & Mi., 6.8. DER SIEGER THE QUIET MAN, USA 1952, 129 Min., Blu-ray, FSK: ab 6, engl. OF, Regie: John Ford, mit: John Wayne, Maureen O’Hara, Victor MacLaglen, Ward Bond u.a. Nachdem sein letzter Gegner im Ring gestorben ist, hängt der Boxchampion Sean Thornton seine Handschuhe an den Nagel und kehrt aus den USA in sein irisches Heimatdorf zurück. Auch dort findet er jedoch nicht den erhofften Frieden. Um die Frau seiner Wahl, Mary Kate Danaher zu gewinnen, muss er noch einmal zum Kampf antreten – gegen ihren Bruder. John Ford inszenierte die Liebeserklärung an die Heimat seiner Eltern in Technicolor mit leuchtenden grünen Wiesen und roten Haaren. Die Komödie, deren Handlung sich an Shakespeares Der Widerspenstigen Zähmung orientiert, wurde zu seinem kommerziell erfolgreichsten Film, der mit zwei Oscars für die Beste Regie und die Beste Kamera ausgezeichnet wurde. So., 27.7. & Do., 31.7. DER SCHWARZE FALKE THE SEARCHERS, USA 1956, 119 Min., 35 mm, FSK: ab 12, engl. OF, Regie: John Ford, mit: John Wayne, Jeffrey Hunter, Vera Miles, Ward Bond u.a. DAS LETZTE HURRA THE LAST HURRAH, USA 1958, 121 Min., 16 mm, FSK: ab 12, engl. OF, Regie: John Ford, mit: Spencer Tracy, Jeffrey Hunter, Diane Foster u.a. John Fords satirischem Film liegt Edwin O’Connors gleichnamiger Roman zugrunde, der durch das Leben des Bostoner Bürgermeisters James M. Curley (1874–1958) inspiriert ist. Neuengland in den 1950er Jahren: Frank Skeffington ist ein Politiker der „alten Schule“. Als Self- DER MANN, DER LIBERTY VALANCE ERSCHOSS DER SIEGER Ethan Edwards, ein einsamer Westerner, kehrt drei Jahre nach Ende des Sezessionskriegs 1868 auf die Ranch seines Bruders in Texas zurück. Kurz darauf wird die Ranch von Indianern niedergebrannt. Er findet den Bruder und die im Geheimen geliebte Schwägerin ermordet und macht sich auf die Suche nach der von den Comanchen entführten Nichte. Die fünfjährige Suche entwickelt sich zu einer Reise in die Seelenlandschaft einer der vielschichtigsten Figuren der Western-Geschichte. DER SCHWARZE FALKE, 2007 vom American Film Institute zum „größten Western aller Zeiten“ erhoben, gilt mittlerweile als einer der einflussreichsten amerikanischen Filme der Filmgeschichte. So., 27.7., Sa., 2.8. & Di., 5.8.